Koma von Michirukaioh (,,Ich kann das Licht sehen") ================================================================================ Kapitel 9: Das Geständnis ------------------------- Die ehemalige Rennfahrerin freute sich riesig auf die Schule. Und das lag nicht an dem Lieblingsfach Sport, was heute bei ihr anstand, sondern an Michiru. Sie hatte ihr zwar keine Nachricht gesendet, doch Haruka nahm ihr das nicht übel. Es konnte ja noch werden! Am vergangenen Abend hatte sie sich aber noch viel Gedanken gemacht. Auch über ihre eigenen Gefühle und Haruka hatte da so eine kleine Vorahnung, aber dabei wollte sie nicht überstürzen. Für Haruka war Homosexualität immer etwas vollkommen Normales gewesen, da sie damit aufwuchs. Denn ihre Tante hatte eine Partnerin gehabt solange die Blonde überhaupt denken konnte. Ihr Comming- Out war auch komplett problemlos verlaufen und niemand hatte je schief geklotzt, wenn Haruka eine Freundin mit heim brachte. Der Gedanke an ihre Eltern machte sie traurig. Immer wurden Probleme in ihrer Familie geklärt. Keiner wurde verurteilt oder gar für eine Verhaltensweise bestraft - die Tenohs waren quasi eine Bilderbuchfamilie. Deshalb machte der Rauswurf ihr sehr zu schaffen. Denn ihre Eltern hatten bei einem gewissen Thema absolut kein Verständnis: Drogen. Haruka war nämlich genau dem eine zeitlang verfallen. Als ihre Familie davon bemerkte, war plötzlich keiner mehr imstande das Problem zu lösen. Den Grund dafür kannte die Pianistin bis heute nicht. Dass Michiru wegen ihres Vaters so litt, machte sie umso wütender. Am liebsten würde sie einen Keil zwischen ihn und seiner Tochter treiben, aber das ging nicht, da sie damit mit hoher Wahrscheinlichkeit Michiru verlieren würde - und das wollte dir Blonde natürlich nicht. Die Autofahrt verlief gedankenverhangen und ein Glück ohne einen Unfall. Michiru traf sie vor der ersten Unterrichtsstunde nicht mehr an, da sie direkt in der Schulbibliothek verschwand. Ihr war tatsächlich entgangen, dass heute ein Test in Japanisch ihr bevor stand. Und da ihr dieses Fach nicht besonders gut lag, musste sie nun lernen. Der Unterricht verlief für beide problemfrei. Bei Michiru blieben zumindest die Attacken ihrer Mitschüler aus, doch die Angst plagte sie so wie immer. Heute stand für die Türkise auch kein Mathe bevor. Leider mochte sie den Großteil der Lehrer nicht besonders sehr. Allerdings dauerte es unendlich lang bis die Pause endlich an der Zeit war. So wie immer war der Großteil der Klasse schon noch 2 Sekunden verschwunden. Wahrscheinlich hatten sie den Unterricht genau so langweilig empfunden wie Michiru. Als Michiru als Vorletzte, da die Lehrerin sich auch noch im Zimmer befand, hinausgehen wollte, rufte genau die Frau ihren Namen. Die Künstlerin konnte diese Frau absolut nicht ausstehen. ,,Ich muss mal kurz mit dir reden", sprach sie und ihre Stimme hatte einen komischen Unterton. Auch das noch. Bis eben hatte sie sich auf die Pause gefreut, doch davon wird ihr nicht viel über bleiben. ,,Ja, natürlich", meinte die Schülerin freundlich, aber innerlich hatte sie absolut gar keine Lust mehr. ,,Ich muss mit dir unbedingt über deine inakzeptablen Noten sprechen. Wenn es weiter so geht, wirst du das Schuljahr wegen Englisch nicht schaffen." Damit hätte Michiru absolut gar nicht gerechnet. Noch mehr Probleme. ,,Du musst dir langsam wirklich einen Kopf machen! Du bist ständig nur woanders mit deinen Gedanken. Die Schule steht an erster Stelle und nichts anderes!", versuchte die Lehrerin ihr klarzumachen. Das war wohl die Lehrerin, die die Künstlerin am wenigsten leiden konnte. Denn momentan waren andere Dinge in ihrem Leben viel wichtiger als Schule. ,,Ich werde dich morgen zu einem mündlichen Test dran nehmen. Bereite dich vor!" Mehr als ein Nicken kam von der Türkishaarigen nicht, da die Angst langsam wieder überhand bekam. Sie wollte einfach nicht mit dieser Person allein in einem Raum sein. Irgendwann kam von beiden nichts mehr. ,,Gut, also dann noch einen schönen Tag." Danach lief die Frau hinaus. ,,Ich fass es nicht", stöhnte das Mädchen genervt. Aber immerhin hatte dieses Gespräch kürzer als erwartet gedauert. Als die Schülerin zu ihrem Spind lief, um ihre Jacke zu holen, hörte sie ihre Englischlehrerin mit der Mathematiklehrerin, die Michiru so geholfen hatte, reden und tatsächlich ging es um sie. ,,Frau Sato... Diese.. Diese Kaioh.. Sag mal, manchmal kommt es mir so vor, als würde sie denken, sie sei etwas besseres! Das Mädchen geht mir so auf die Nerven!", meckerte die Frau. Es war deutlich, dass Frau Sato, also die Mathematiklehrerin, gar kein Interesse an diesem Gespräch hatte. ,,Du weißt doch gar nix", sagte sie dann wütend, da sie das Gespottete nicht weiter hören wollte. Michiru wollte selber auch nicht mehr weiter zuhören, also ging sie einfach weiter auf den Hof. Dass sie in Englisch nun so schlecht stand, bereitete ihr noch zusätzliche Sorgen. Lustlos ließ sie sich auf einer Bank fallen und natürlich dauerte es nicht lang, bis Haruka sie gefunden hatte. Dass die Blonde sie aber so schnell gefunden hatte, war ziemlich verwunderlich, da kaum jemand sich an dieser Ecke des Schulhofes befand. ,,Guten Morgen, Michiru. Darf ich mich zu dir setzen?", fragte die ehemalige Rennfahrerin. Ihr war sofort aufgefallen, dass irgendetwas mit der Geigerin nicht stimmte. Von ihr kam nur ein Schulterzucken. ,,Hey... Was ist los?", fragte Haruka sofort, nachdem sie sich neben Michiru gesetzt hatte. Die Künstlerin fragte sich jedes Mal aufs Neue, warum es jedes Mal auffiel, wenn irgendetwas sie bedrückte. War das etwa so eindeutig? Von Michiru kam keine Antwort, also fragte die Blonde einfach nochmal nach. ,,Komm schon.. Irgendwas ist doch passiert." Michiru zögerte und sah auf ihr Handy, in deren Hülle sich immernoch der Zettel mit der Handynummer befand, die Haruka ihr gestern gegeben hatte. »Ich habe sie nicht angeschrieben... Bestimmt ist sie mir böse und will nun nix mehr mit mir zu tun haben..« ,,Es tut mir leid, dass ich dich nicht angeschrieben habe. Das kommt sicher sehr eingebildet rüber. Ich wollte dich gestern eigentlich mehrere Male anschreiben, aber ich habe mich nicht getraut", gestand sie. Haruka schüttelte den Kopf. ,,Mach dir keine Vorwürfe. Aber irgendwas ist mit dir. Magst du mir davon erzählen?" Michiru senkte beschämt den Kopf. Nicht jeder schrieb so schlechte Noten wie sie und das war ihr schon ein wenig peinlich. ,,Wahrscheinlich schaff ich das Jahr nicht. Eigentlich stehe ich in fast allen Fächern schlecht, aber Englisch ist besonders schlimm...", brach es geradezu aus Michiru heraus. ,,Aber du hast doch noch genug Zeit das auszubügeln. Du musst dir nur-" Ein Schluchzen, was ja nur von Michiru kommen konnte, unterbrach Harukas Worte. ,,Wenn mein Vater das erfährt, bin ich... geliefert", wimmerte die Türkise. ,,Bitte mach dir keinen Kopf, Michiru. Weißt du was? Ich werde dir Nachhilfe geben. Ich bin zwar auch nicht in jedem Fach gut, aber Englisch passt schon", zwinkerte dir Blonde ihr zu. Aber eigentlich hatte Haruka da gelogen. Ihre Noten in Englisch waren auch nicht besten, aber für sie würde sie sich auch jeden Abend hinsetzen und lernen, nur um gemeinsam mit Michiru dann noch lernen zu können. Als sie wieder den Arm um die Geigerin legte, zuckte diese gar nicht zusammen. Es wurde sogar zu einer richtigen Umarmung, wovor Michiru doch immer so geflohen ist. Statt Angst, war da ein Kribbeln in ihrer Magengegend. Für schlechte Gedanken war gerade kein Platz. Beide genossen die Berührung sehr. Michiru war von sich selber total überrascht, aber nicht geschockt. Ihr Herz raste, doch eigentlich wollte sie nicht fliehen. Denn in diesem Moment benötigte sie Trost, denn auf irgendeiner Weise war das Trost, oder nicht? Die Pianistin hatte genießend ihre Augen geschlossen. In ihrem Bauch kribbelte es und obwohl sie dieses Gefühl schon einige Male erlebt hatte, genoss sie dieses Gefühl bewusster als sonst. Dennoch fiel ihr auf, dass Michirus Arme schlapp herunter hingen. ,,Du bist sehr schüchtern", begann Haruka zu sprechen ohne die  Umarmung zu unterbrechen, ,,Gibt es dafür einen besonderen Grund?" Die Geigerin riss erschrocken die Augen auf. Warum wollte sie das wissen? »Will sie mich etwa aus fragen?!«, kam da der Gedanke. Mit all ihren Mut fragte sie sofort: ,,Warum möchtest du das wissen?" Ihr Misstrauen und die Angst konnte sie dabei Meister dich verstecken. Nun nahm die Umarmung doch ein Ende. ,,Weil ich mir Sorgen mache. Es muss schrecklich sein, sowas von den Klassenkameraden ertragen zu müssen. Und die Sache mit deinem Vater... Ich glaube, dass sind mehrere Gründe warum es dir nicht gut gehen könnte. Deswegen habe ich gedacht, du könntest mit jemanden über deine Sorgen sprechen",  erklärte die Blonde. ,,Was... Nur weil ich schüchtern bin soll es mir nicht gut gehen?" ,,Man sieht es dir an, Michiru. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir nicht gut geht." Michiru  Konnte diesem Herzensmensch nicht zutrauen, dass sie ihr etwas Böses wollte. Das passt einfach nicht zusammen. ,,Ja, du hast recht", gab das Mädchen offen und ehrlich zu, ,,Aber weißt du was? Die ist Pause wird nicht reichen, es zu erklären. Ich rufe dich heute Abend sobald ich Zeit habe an. Und wenn du es da immer noch wissen möchtest, kann ich es dir ja erklären." Stille. Sie herrschte sogar einige Sekunden, wodurch Michiru sofort überlegte, ob sie etwas falsches gesagt hatte. ,,Sorry,  falls das jetzt etwas falsch klang", fügte sie dann doch sicherheitshalber dazu. ,,Alles gut. Dann ruf mich heute Abend an. Ich bin jederzeit für dich da", lächelte Haruka ehrlich und das war wirklich toternst gemeint. ,,Gut.., das mache ich...", wurde ihre Stimme plötzlich leiser. Sie hatte tatsächlich noch nie mit jemanden telefoniert. Abgesehen von ihrer Mathelehrerin. Den Rest der Pause sprachen sie nicht viel miteinander. Die Schule verlief ansonsten recht gut. Die Heimfahrt für Michiru wollte einfach nicht vorübergehen. Der Bus war leer, es herrschte so gut wie Stille, aber es war furchtbar langweilig. Nach langen Überlegen beschloss die Künstlerin ihr zu schreiben. Langsam zog sie den kleinen Zettel aus ihrer Handyhülle hervor. Es waren nur einfache Nummern, aber sie konnten so viel verändern. Vielleicht wird Haruka wirklich zu einer guten Freundin werden? »Und was, wenn sie mich rein legt?« Das konnte nicht sein. Daran wollte sie nicht einmal im Traum denken. Also gab sie die Nummer ein und erstellte einen neuen Kontakt. ~Guten Tag, hier ist Michiru Kaioh~ Mehr schrieb sie nicht. Natürlich ging sie nicht davon aus, dass sofort eine Antwort kommen würde. Also las sie die anderen Nachrichten mal durch. Diese waren überwiegend von Klassenkameraden. Beleidigungen, wie immer. Aber da bemerkte sie noch eine Nachricht von ihrer Mathelehrerin: ~Ich habe dich heute kaum gesehen :o. Ich hoffe dir geht es gut :) ~ Michiru konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie schrieb zurück: ~Ja, mir geht es gut:) . Haruka hat mich heute umarmt! Und gerade eben habe ich sie angeschrieben XD~ Die Nachricht wurde sofort gelesen. ~Das hört sich aber gut an OwO . Ich freue mich für dich. :) ~ Endlich war die Fahrt geschafft. Um diese Uhrzeit war die Türkishaarige die einzige Schülerin, die an dieser Haltestelle ausstieg. Doch anstatt nach Hause zu gehen, ging sie zum nächsten Supermarkt. Zu Hause angekommen fand es sie ihren Vater wie gewohnt auf. Natürlich. Er hatte sich keine Sorgen gemacht. So senkte sie den Kopf. »Vielleicht hat sie doch recht... Er tut mir nicht gut« Das Bild ihres Vaters rief jeden Tag eine große Enttäuschung auf. Aber dagegen machen konnte sie nichts, auch wenn sie so gerne es wollte. Er wollte sich ja nicht nicht damit aufhören. So leise wie möglich versuchte sie ein Abendessen zu zaubern. Dabei war es so leise wie möglich, da sie absolut nicht wollte, dass ihr Vater dadurch wach wird. Für ihren Vater stellte sie alles bereit, ihres nahm sie  allerdings mit auf das Zimmer. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, rief sie direkt Haruka an. Ihr Herz raste und sie hatte wieder ein flaues Gefühl im Bauch. ,,Ja?",  hörte sie die Stimme. ,,Ähm... also... G- Guten Tag. Hier ist Michiru", stotterte sie, da Haruka anscheinend nicht wusste wer die fremde Nummer war. ,,Oh, Verzeihung. Ich habe ja sogar eine Nachricht von dir. Habe ich gar nicht bemerkt", kam es leicht verlegen, ,,Und? Alles okay bei dir?" ,,Ja, ich habe mir gerade Essen gemacht." ,,Uuuh. Was gibt es? " ,,Reis... für meinen Vater habe ich zwar noch etwas dazu gemacht, aber es war mit Pilze. Deswegen esse ich nur trocknen Reis..." ,,Okay.. Bist du auf deinem Zimmer oder ist dein Vater bei dir?", wollte die Pianistin wissen. ,,Ich bin auf meinem Zimmer. Ich esse nie mit meinem Vater gemeinsam...", verriet das Mädchen. ,,Aber gibt es gibt es doch sicher Gründe, hab ich recht?" ,,Schon, weil er eh immer nicht ansprechbar ist." Michirus Stimme klang kühl, als würde ihr das ganze vollkommen egal sein,  Aber das war es ganz und gar nicht. ,,Du wolltest du mir etwas erklären. Darf ich jetzt schon danach fragen?" Die Künstlerin nickte und sie musste kurz grinsen, als ihr auffiel, dass Haruka sie ja nicht sehen konnte. ,,Darfst du",  fügte sie dann also noch hinzu, ,,Um es kurz zu fassen: ich habe Berührungsängste. Dazu kommt noch, dass ich sehr sehr schüchtern bin, was es mir nicht ermöglicht, ohne Angst in die Nähe anderer Menschen zu kommen. So jetzt ist es raus.." ,,Damit habe ich nicht gerechnet. Also, dass du schüchtern bist schon. Aber solche Ängste...? Das muss echt schwer sein..." ,,Ist es", stimmte Michiru ihr zu. ,,Hast du auch Angst vor mir?" Haruka war furchtbar unsicher und die Nervosität legte sich auf ihre Magen. Denn sie hatte sich eines für diesen Abend vorgenommen - sie wollte Michiru sagen, dass sie lesbisch ist. Allerdings hatte die Blonde Angst vor ihrer Reaktion. Als sie aber dann erfuhr, was Michiru Tag für Tag das Leben schwer machte, wurde die Unsicherheit größer. ,,Nein", hörte sie endlich die Stimme des Mädchens. Haruka hatte schon Angst gehabt, dass die Türkise in ihrer Gegenwart Angst empfand. Als sie dann nun das Nein hörte, stoß sie ein erleichtertes ,,Puh" aus. ,,Das ist ja das komische",  Sprach die Geigerin weiter, ,,Ich gebe zu, dass ich anfangs noch Angst vor oder er bei dir hatte, aber das hat sich gelegt. Und ich frage mich warum. Ich meine, ich kenne Dich kaum! Ich kann mir das nicht vorstellen... Bei jedem, wirklich bei jedem habe ich ein ungutes Gefühl... Und bei dir... Keine Ahnung." ,,Willst du mich denn kennenlernen?", fragte Haruka mit Bedacht. Dann blieb es eine ganze Zeit still. Die Pianistin wollte ihr die Zeit geben, die sie benötigte. Mit einem Lächeln auf den Lippen zeichnete sie mit ihrem Finger Herzen auf die Decke, denn irgendwie beruhigte dies ein wenig. ,,Ja, will ich", kam dann die Antwort. Natürlich erfreute diese Entscheidung die Androgyne,  jedoch wollte sie sich diese Freude nicht anmerken lassen. ,,Erzähl ja etwas über dich", bat Michiru sie. ,,Wirklich?!", kam es überrascht von Haruka. ,,Ja,  sonst hätte ich es ja nicht gesagt." ,,Okay... also... Was genau möchtest du denn wissen?" ,,Keine Ahnung. Warum bist du neu auf der Schule?" ,,Ich bin umgezogen. Das hat eine ziemlich lange Vorgeschichte. Ich wünsche dir im Grunde genauso eine Familie, wie ich sehe einst besessen habe", begann die ehemalige Rennfahrerin zu sprechen. ,,Was soll das bedeuten? Ist deiner Familie etwas passiert?" ,,Nein, nein. Ähm...  wir...", ,,Wir Sachen die eine Bilderbuchfamilie. Bei uns gab es keine Probleme. Über alles wurde besprochen. Ich hatte eine Tante, die lesbisch war. Also ich mich dann outete, nahm es jeder super auf." ,,Du Stehst auf Frauen?" ,,Tue ich. Ist das schlimm?" ,,Nein, finde ich nicht." ,,Gut. Jedenfalls hatten sie absolut nichts dagegen. Als meine damalige Freundin aber die Beziehung mit mir beendete, nahm ich eine ganze Zeit Drogen zu mir. Sowas geht ja nicht spurlos an einem vorbei. Meine Eltern bemerkten sogar recht schnell davon. Dafür bin ich Ihnen auch sehr dankbar. Nur wollten sie ab diesem Punkt nichts mehr mit mir zutun haben. All die Jahre haben wir immer all die Probleme geklärt, aber das war nicht möglich. Meine Familie warf mich sogar raus. Ich bin danach weit weit weg von ihnen gezogen und bin dann in Tokio gelandet..." Michiru hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört. ,,Das tut mir soo leid. Ehrlich. Das ist echt scheiße von deiner Familie. Wirklich. Ich bin komplett sprachlos." ,,Alles gut. Ich verlange auch gar kein Mitleid deswegen." ,,Aber ich hätte echt nicht gedacht, dass du das lesbisch bist. Trägst du deswegen auch die Jungen - Schuluniform?", fragte die Künstlerin unwissend. ,,Nein", lachte Haruka amüsiert auf, ,,Ich trage die Jungen - Uniform, weil ich mich darin wohler fühle. Aber du hast recht. Ich erfülle das Klischee", grinste sie. ,,Oh... ich hoffe ich habe jetzt nichts falsches gesagt." ,,Alles In Ordnung. Ich will dir aber damit sagen, dass ich..." Weiter sprach die Pianistin nicht, da sie sich aufeinmal nicht mehr so sicher war. War das Geständnis ihrer Gefühle wirklich eine gute Idee? »Nein. Michiru ist ein herzensguter Mensch. Sie würde mich dafür nicht verabscheuen.« ,,Ja?", hakte  Michiru plötzlich nach. ,,Was ich damit sagen möchte ist..., dass ich anscheinend gerade dabei bin, Gefühle für dich zu entwickeln", gestand sie unendlich. Michirus Augen weiteten sich. Sie hatte eher gedacht, dass er Haruka bereits jemanden besaß. Dieses Geständnis kam für sie vollkommen unerwartet. So leise wie es nur möglich war stieß sieht die Luft aus. Ihr war durchaus bewusst, dass es enorm an Anmut benötigte, so ein Geständnis zu machen, allerdings fühlte sie nicht genau so wie Haruka. ,,Es tut mir wirklich leid, aber ich muss dir einen Korb geben. Es ist mir klar, dass das jetzt echt fies ist, aber ich fühle nicht so wie du. Es tut mir wirklich leid. Danke, dass du dich getraut hast mir das zu erzählen." Das Reden fiel der Violinistin sonderbar leicht. So gut wie gar nicht hatte sie sich versprochen. Wieder etwas Unerwartetes. ,,Ja, ist gut. Ich meine, das ist ja auch nicht schlimm... Es wäre ja auch komisch, wenn es dir genauso ginge." Haruka lachte. Obwohl ihr eigentlich gar nicht danach war, aber sie wollten damit ihre Enttäuschung runterspielen. ,,Okay... dann... Ich habe noch ein bisschen zu tun. Wir sehen uns ja morgen", warf dir Blonde plötzlich ein. ,,In Ordnung. Bitte sei nicht traurig. Noch einen schönen Abend. Tschüss." Danach wurde das Gespräch beendet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)