Spirit of Christmas von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 3: Presence II ---------------------- Kaum waren Mimi und Sora in Soras Wohnung angekommen, stürmte Mimi in die Küche. Es war dieselbe Wohnung, die Sora auch schon vor fünf Jahren mit Matt bewohnt hatte. Etwas neugierig sah sie sich um. War er hier? Mimi entdeckte ein paar Fotos. Hochzeitsbilder. Wow, Sora und Matt hatten in der Zwischenzeit geheiratet und die Brünette hatte es nicht mal gewusst. Mimi wusch ihre Hände unter dem Spülbecken und sah unsicher zu der Rothaarigen. „Ähm, ist Matt auch hier?“ „Nein, er kommt abends erst nach Hause und momentan noch später, weil er nach Feierabend auch noch im Krankenhaus ist.“ Mimi nickte und orientierte sich kurz, wo die ganzen Zutaten standen. Sie mochte es, wenn alles bereit stand und sie nicht Zeit vergeuten musste, in dem sie Zucker und ähnliches suchte. „Was möchtest du als erstes backen?“, erkundigte sich die Rothaarige. „Ich fange mit den Zimtsternen an“, erklärte Mimi. „Hättest du etwas gegen Weihnachtsmusik?“ Mimi schüttelte ihren Kopf. „Nein, gute Idee.“ Sora ging zu der kleinen Stereoanlage, die in der Küche stand und ließ ein Weihnachtsalbum spielen. Falls es um die zwei Damen schweigsamer werden würde, war es gut ein wenig Musik im Hintergrund zu hören. Nach ein paar Stunden waren alle Bleche gefüllt und mit den Plätzchen im Backofen. Die ehemaligen Freundinnen unterhielten sich über oberflächliches, aber man merkte, dass einige Jahre ins Land gezogen waren. Sora brannten viele Fragen auf der Zunge und sie hatte die ganze Zeit überlegt, wie sie diese stellen sollte. Sie entschied, die für sie wichtigste zu stellen. Sie wusste ja nicht, ob sie nochmal die Gelegenheit bekommen würde, Mimi zu sehen. „Mimi?“ räusperte sich Sora. Mimi, die gerade ein paar E-Mails checkte, hob ihren Kopf an und sah die Rothaarige fragend an. „Ja?“ „Warum hast du mit uns allen Schluss gemacht?“ Anders konnte man es wirklich nicht nennen. Mimi hatte nicht nur Taichi verlassen, sondern alle anderen Digi-Ritter auch und Sora hatte nie gewusst, wieso. Was sie falsch gemacht hatte. „Es hatte nichts mit euch persönlich zu tun“, murmelte die Brünette und wollte gerade eine E-Mail beantworten. Sora verzog missgünstig eine Augebraue und nahm ihr schließlich das Handy weg. „Hey!“ „Nicht hey!“, schimpfte Sora und legte es auf die Arbeitsplatte. „Mimi, das ist keine Antwort auf meine Frage. Ich erwarte eine ehrliche Antwort. Du bist einfach weg gewesen und hast den Kontakt zu uns allen gebrochen. Wieso?“ Mimi massierte sich die Stirn. Es war alles so lange her und in der Zeit soviel passiert und doch war es so, als wäre es erst gestern gewesen. „Ich musste das tun.“ „Das reicht mir auch nicht“, entgegnete Sora prompt. So kannte Mimi die Rothaarige nicht, aber sie musste wohl einsehen, dass sie ziemlich viele Menschen die ihr sehr wichtig waren, verletzt hatte. „Es war wegen Tai“, zögerte Mimi mit ihrer Antwort und suchte nach den richtigen Worten. „Verstehe ich nicht. Was hat die Trennung von Tai mit uns anderen zu tun?“ „Sora, wenn sich innerhalb der Clique Pärchen bilden und dann trennen, ist es nicht einfach so zu tun, als wäre nie was gewesen. Schon klar, ich war eh nicht mehr im Land, aber darum ging es mir nicht.“ Mimi überprüfte die Uhr. Noch zehn Minuten, dann konnten die Plätzchen aus dem Backofen. „Ihr alle steht Tai auch so nah. Du bist seine beste Freundin, Kari seine Schwester. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit euch allen weiter befreundet sein sollte. Ich wollte nicht mal, dass ihr wisst, ob es bei mir gut oder schlecht läuft, damit Tai es nicht weiß und ich wollte nicht wissen, wie es ihm ging. Ich wollte nicht zufällig von euch hören, dass es ihm gut geht und er sich wieder neu verliebt hat, heiratet, plant eine Familie zu gründen. Ich wollte keine Freundschaften, in denen man sich nicht alles sagen kann oder aufpassen muss, was man sagt und ich wollte keine Bilder sehen auf denen Tai drauf war. Egal ob mit oder ohne Frau an seiner Seite. Ich … ich konnte das alles einfach nicht.“ Mimi sah von dem Backofen zu Sora. Das waren ihre Beweggründe und wahrscheinlich hätte sie sich wieder zu entschieden. Alles andere hätte Mimi schlichtweg nicht verkraftet. Also verschloss sie ihr Herz, damit es nicht so weh tat, wenn sie an ihr Leben in Tokyo zurück dachte. „Am Anfang habe ich es ja versucht, habe ein paar Mails geschrieben, aber irgendwie ging es mir damit nicht gut. Ich konnte mich nicht so in meinen Traum reinhängen wie ich es wollte, weil ich mit meinen Gedanken bei euch war. Sie kreisten darum, was ich zurückgelassen und verloren hatte. Ich wollte aber auch da sein, wo ich in diesem Moment war. Es war das reinste Gefühlschaos und somit entschied ich für mich, damit aufzuhören. Ich entschied mich dazu, mich voll und ganz auf meine Arbeit und meinen Traum zu konzentrieren. Ich habe euch gehen lassen. Ich habe mich so sehr in die Arbeit gestürzt, dass ich gar nicht dazu kam, nachzudenken. Ich habe all die traurigen Gefühle sofort ignoriert und … sie verdrängt. Ich wurde kalt, aber es hat funktioniert. Ich habe es geschafft. Ich habe mehr erreicht als ich je zu träumen gewagt hatte.“ „Hmm. Ich glaube, dass wir damals sicher auch eine andere Lösung gefunden hätten, aber wenn du damals nicht anders konntest, muss ich das so akzeptieren. Bist du glücklich?“ „Ich bin stolz auf mich. Ich habe es ganz alleine geschafft. Kein Vitamin B, keine Kontakte. Alles durch harte Arbeit. Ich habe meinen Traum erfüllt, aber das heißt nicht, dass man danach keine neuen Träume entwickelt. Ich bin sicher nicht immer glücklich, aber wer ist das schon?“ „Wir wussten, welch eine Karriere du hingelegt hattest. Es war auch nicht so, dass man das hierzulande hätte ignorieren können. Jeder sprach von der schönen Japanerin, die in alle Munde war und so gut kochen und backen konnte.“ Mimi wusste, wie gut ihre Art, ihre Ideen und ihre Rezepte ankamen. Sie hielt ihren YouTube Kanal aufrecht und hatte auch durch Socialmedia wie Instagram und Facebook großes Ansehen gewonnen. Wie schlimm das wohl für ihre Freunde und für Taichi gewesen sein musste? Sie verdrängte sie aus ihrem Herzen und ihr Gesicht war wahrscheinlich überall zu sehen. „Hmm. „Wir sind übrigens stolz auf dich. Auch wenn es vielleicht nicht jeder zugibt“, murmelte Sora und lächelte. Sie hatte Mimis Karriere immer verfolgt. So war es, als wäre ein Teil von ihr doch noch geblieben. „Danke.“ In dem Moment ertönte die Eieruhr und Mimi ging zum Backofen. „Die Plätzchen sind endlich fertig und ich finde sie sehen gut aus.“ „Sehr gut. Ich möchte gleich eines probieren“, sagte Sora und sah interessiert zu, wie Mimi die Backbläche vorsichtig auf einem Untersetzer abstellte. „Noch nicht, sonst verbrennst du dich noch“, ermahnte Mimi die Rothaarige. „Und Sora?“ „Ja?“ „Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit.“ Sora wurde etwas rot um die Nase. Seit einem Jahr waren Matt und sie verheiratet und sie war glücklich wie am ersten Tag. „Vielen Dank.“ -- Das flaue Gefühl im Magen hatte nicht nachgelassen und je mehr Mimi sich dem Krankenhaus näherte, um so schlimmer wurde es. „Alles okay?“ fragte Sora nach, als sie den Aufzug betraten. „Ja, passt schon.“ Sie verließen den Fahrstuhl und schließlich standen sie vor Hikaris Zimmertüre. Sora klopfte an und steckte als erstes ihren Kopf herein. „Oh hi, Sora. Was hast du denn mitgebracht?“, fragte Taichi neugierig nach und näherte sich gleich der Rothaarigen und ihrem Korb. „Das duftet echt gut.“ Mimi stand noch unschlüssig vor dem Krankenzimmer und war mit einem Mal wie erstarrt. „Selbstgebackene Plätzchen“, antwortete Sora. „Oh wow, Sora du hast gebacken?“, fragte auch Takeru nach, der Hikaris Hand losließ und ebenfalls den Korb betrachtete. „Darf ich mir eines nehmen?“, fragte er höflich. „Natürlich. Nur die sind nicht von mir“, erklärte Sora zögerlich. „Sondern von wem?“, hakte Takeru nach, ging zurück zum Krankenbett und hielt seiner Freundin das Plätzchen unter die Nase. „Riecht das nicht gut? Wach doch bitte auf und probiere das Plätzchen.“ Takeru klang traurig, aber das war wohl kein Wunder. „Na ja also die Plätzchen hat Mimi gebacken“, erklärte Sora in diesem Moment. „Mimi?“, wiederholte Taichi ihren Namen und spuckte den Vanillekipferl sofort wieder aus. „Schmecken nicht.“ Taichi öffnete die Türe und sah die Brünette wütend an. „Was machst du schon wieder hier? Habe ich mich vorhin nicht klar und deutlich ausgedrückt?“ Mimi zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Sie durfte jetzt nicht einknicken. Nicht vor Taichi. Er würde ihre Unsicherheit sofort bemerken und sie wahrscheinlich nieder machen. „Ich habe verschiedene Weihnachtsplätzchen gebacken. Für euch alle. Ich wüsste nicht, dass das verboten ist. Du kannst sie essen oder sie alle ausspucken, wenn du meinst das du dass tun musst. Fakt ist, Kari hat meine Weihnachtsplätzchen immer sehr gerne gegessen und ich werde ihr jetzt jeden Tag etwas zaubern, was sie früher gern gegessen hat.“ „Du spinnst doch“, entgegnete Taichi. „Was bezweckst du damit?“ „Gar nichts. Ich will euch allen einfach nur eine Freude machen, wenn ihr schon den ganzen Tag hier sitzt und Kari sollte nur mit leckeren Gerichten konfrontiert werden.“ „Ich finde das nett von dir, Mimi“, merkte Takeru an und aß das Plätzchen auf. „Die sind echt lecker und ich bin mir sicher, Kari würde sie lieben.“ Sofort drehte Taichi sich zu dem Blonden um und funkelte ihn wütend an. „Dein Ernst jetzt? Mimi und nett?“ „Tai, du kannst mich noch so wütend angucken. Ich weiß, ihr habt zurecht eure Differenzen, aber das ist mir egal. Mir geht es um Kari und ich will, dass sie wieder wach wird und ich will, dass sie weiß, dass wir alle hier sind. Ich bin sicher, sie hört uns und vielleicht funktionieren ja noch ihre Sinne. Es ist doch ein Versuch wert“, wehrte sich Takeru. „Sie braucht Mimi nicht. Keiner braucht sie!“ Wütend knirschte Taichi mit seinen Zähnen. „Tai, beruhige dich. Ich bleibe nicht hier, okay? Ich gehe jetzt wieder. Ich bringe heute Abend das Abendessen vorbei“, erklärte Mimi, drehte sich um und ging. Sie hatte schließlich noch viel zu tun und sie würde sich auch von Taichi nicht davon abbringen lassen. Mimi hielt ihr Wort, welches sie sich selbst gegeben hatte. Noch am selben Abend hatte sie sich nach längerer Zeit an eine Nudelsuppe herangewagt und für alle Besucher, Familienmitglieder und Freunde ein Schälchen mitgenommen. Am nächsten Morgen backte sie frische Brötchen und Crossaints. Abends kam sie wieder und brachte allen Gyoza mit. Die Tage drauf bereitete sie Sushi, Reisbällchen und andere Leckereien vor. Alle freuten sich über das gute Essen. Nur Taichi weigerte sich auch nur eien Bissen davon zu probieren. Er würde niemals zugeben, dass ihm das Wasser im Munde zusammenlief, als er ihre Mahlzeiten sah oder roch und er ewig nichts gesundes oder vernünftiges mehr gegessen hatte. Mittlerweile wussten sie auch, was Hikari fehlte. Takeru und Hikari waren auf einer Asien Rundreise gewesen und sie hatte es leider geschafft, sich mit Malaria anzustecken. Zum Glück wirkten die Antibiotika recht gut und das Fieber sank. Dennoch schlief Hikari und wachte noch nicht wieder aus ihrem tiefen Schlaf auf. Der Körper war noch sehr geschwächt und die vielen Tage um Kampf zwischen Leben und Tod hatten deutlich ihre Spuren an der jungen Yagami gezeichnet. Auch heute stand Mimi wieder lange in der Küche und brachte die frischen Takoyaki Bällchen mit ins Krankenhaus. Am Anfang war das Krankenhauspersonal sichtlich irritiert und wollten dies unterbinden, aber als Mimi auch für die Schwestern und Pfleger Essen mitbrachte, waren sie ganz schnell anderer Meinung und feierten Mimi als fürsorgliche Freundin, was Taichi fast zum platzen brachte. Denn mittlerweile hatten sich alle, sogar die Eltern von Taichi, daran gewöhnt, dass sie ständig mit Essen auftauchte und freuten sich sogar darüber. Tokyo, 17.12. Mimi war jetzt den fünften Tag in Japan. Sie klopfte an der Türe des Krankenzimmers und wartete, dass sie hereingebeten wurde. Takeru bat sie jedesmal herein. Es war immer Takeru und niemals Taichi, aber sie hatte sich an seine feindlichen Blicke gewöhnt. So gerne hätte sie mit ihm gesprochen, ihm etwas erklärt oder wenigstens versucht eine neutrale Basis zu finden, aber es war unmöglich. Er ließ sie gar nicht an sich heran. „Hey ich bin wieder da und habe euch Tempuras mitgebracht.“ „Wow, Kari liebt Tempuras“, sagte Takeru und in dem Moment knurrte schon sein Magen. „Ich weiß. Sie muss unbedingt wach werden und sie probieren.“ Mimi ging einen kleinen Schritt näher und beugte sich leicht über die Jüngere. „Sie sieht noch sehr blass aus, aber doch schon etwas besser oder?“ Sie sah die Jüngere immer nur morgens und abends, wenn sie das Essen vorbeibrachte. Taichi duldete sie nicht länger in dem Krankenzimmer und sie wollte ihn nicht noch mehr provozieren, auch wenn er es anders sah. „Gut, dann kannst du ja jetzt gehen", gab er auch dieses Mal von sich. „Taichi!“, ermahnte ihn Yuuko streng. „Mimi steht den ganzen Tag in der Küche um uns zu versorgen. Du könntest wenigstens den nötigen Anstand haben und Danke sagen.“ Taichi schüttelte seinen Kopf. Würde er nie im Leben. „Es geht Kari wirklich schon etwas besser“, unterband Takeru schnell die entstehende, drückende Stille. Er wollte keine negativen Schwingungen in diesem Zimmer. Zärtlich fuhr er mit seinen Fingern über Hikaris Gesicht und legte ein paar Haarsträhnen hinter ihr Ohr. „Sie hat heute schon nach meiner Hand gegriffen und ein paar Mal stöhnende Laute von sich gegeben. Die Ärzte glauben, dass sie bald wach wird.“ „Das wäre ja schön“, freute Mimi sich ehrlich. „Dann werde ich morgen ein paar Donuts und einen großen Obstsalat mitbringen. Sie braucht Vitamine.“ „Du musst es ja wissen!“, zischte Taichi. „Tai!“, sagte Yuuko erneut streng. „Ich muss hier raus.“ Taichi drehte sich zur Türe um und verließ das Krankenzimmer. „Entschuldigung, ich bin schon wieder weg.“ „Mimi?“, hielt Yuuko die Tachikawa zurück. „Ja?“ „Warum machst du das alles hier? Verstehe das nicht falsch, ich habe ewig nicht so gut gegessen wie diese Woche, aber hast du nicht eigentlich eine TV-Show? Die offensichtlich zurecht Erfolg hat.“ „Habe ich und weil … weil ich das eben machen möchte. Ich hoffe Kari wacht bald auf und wird wieder Kerngesund. Ich muss in ein paar Tagen zurück in die USA. Es wäre schön, wenn ich noch erlebe, wie Kari gesund wird. Auch wenn mein Essen am wenigstens dazu beiträgt. Sie kann es ja nicht mal essen.“ Mimi lächelte unsicher und machte sich ebenfalls auf den Heimweg. Mimi sah, wie Taichi mit dem Rücken ihr zugewandt da stand und aus dem Fenster des Krankenhauses sah. Vorsichtig ging sie auf den Älteren zu. Sie holte ihre Bentobox heraus und reichte Taichi diese. Kurz schielte Taichi auf die Box, doch sah dann wieder stur aus dem Fenster. „Iss doch bitte. Die sind nicht vergiftet oder so.“ Mimi biss sich auf die Unterlippe. Wie sehr er sie hasste. „Hast du denn gar keinen Hunger?, versuchte sie es erneut. „Was isst du denn den ganzen Tag? Nur dieses Kantinenessen hier?“ „Mimi, geh!“ „Du hasst mich echt so richtig, oder?“ Taichi klatschte in die Hände und sah immer noch aus dem Fenster. „Verstehe ich okay? Ich weiß, ich bin einfach gegangen um in Amerika an meiner Karriere zu arbeiten.“ „Hat doch alles geklappt bei dir. Also bitte.“ „Oh man Tai, meinst du dich hinter mir zu lassen wäre damals irgendwie einfach für mich gewesen? Es war der Horror.“ „Aha.“ Mimi seufzte frustriert auf. Es war so hoffnungslos. „Nur weil ich gegangen und heute tatsächlich erfolgreich bin, heißt das nicht, dass ich diese Entscheidung nie in Frage gestellt hatte. Es tut mir leid wie das damals gelaufen ist und wie ich euch alle gemieden hatte. Ich konnte es einfach nicht. Du hast mir so sehr gefehlt, dass ich alles, was mit dir zu tun hatte, wegschließen musste. Es tat einfach zu weh und ich wollte die erste Zeit nur wieder zurück zu dir, aber dann … dann entschied ich mich, mich von dir zu lösen und nur noch zu arbeiten und irgendwie hatte das geklappt.“ Taichi sah immer noch regungslos aus dem Fenster. Mimi schloss ihre Augen, legte ihre Bentobox auf die Fensterbank und schob sie zu Taichi. „Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn du mein Essen isst. Bitte iss.“ Mimi drehte sich um und ging ein paar Schritte, doch dann machte sie Halt. Sie musste ihm noch eine Sache sagen. „Eines hat sich nie geändert, über all die Jahre, nie kam je einer an dich heran. Heute hasst du mich vielleicht und damit werde ich irgendwie klar kommen müssen, aber ich … ich könnte dich nie hassen.“ Mimi drehte sich wieder um und ging bis zum Ende des Flures. Hinter einer Wand blieb sie stehen und beobachte Taichi. Zögerlich sah er sich um, öffnete die Bentobox und aß schließlich Mimis Tempuras. Es schien ihm zu schmecken und ein Lächeln legte sich auf Mimis Lippen. Sie war gerade auf dem Parkplatz des Krankenhauses angekommen, als Mimi hörte wie ihr Handy vibrierte und sie eine SMS bekam. Sie setzte sich auf den Fahrersitz und suchte in ihrer Handtasche nach ihrem Handy. Eine Nachricht von Takeru. >Kari hat die Augen geöffnet.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)