Tricky von Seulgi95 (knifflig#kompliziert#verzwickt#verfänglich) ================================================================================ Kapitel 5: Five --------------- Sakuras Sicht Schweigend läuft der junge Uchiha neben ihr her, während sie einfach den Moment und seine Anwesenheit genießt. „Sakura“, unterbricht der Schwarzhaarige plötzlich die Stille zwischen ihnen. „Hm“, kommt es neugierig von Sakura während sie sich zu ihm dreht und ihm somit ihre Aufmerksamkeit schenkt. „Es ist nichts Wichtiges oder so. Ich frag mich nur gerade, warum du so viel Freizeit hast? Du arbeitest doch im Krankenhaus oder?“ Auf seine Frage hin, muss sie kurz lachen. Denn sie musste gerade an die ganzen Klischees denken, die es über Ärzte oder allgemein über das Krankenhauspersonal gibt. Jeder denkt immer, dass man als Arzt andauernd nur Überstunden schieben muss, kaum zu Hause ist, daher eine Affäre mit dem Krankenpflegepersonal anfängt und dass man Unmengen an Geld verdient. Nur ist es leider nicht so, wie in den Klischees oder den Wunschvorstellungen anderer. Die Theorie klingt wirklich verdammt toll, man könnte beinahe sagen es wäre der Traumberuf schlecht hin. Affären, Geld und Macht- was will man mehr? Die Praxis sieht jedoch anders aus. Natürlich verdienen ihre Vorgesetzten viel Geld, aber dafür müssen Sie auch täglich mit dem Leid und mit dem Verlust klar kommen. Denn Arzt zu sein heißt auch eine große Verantwortung zu tragen und das sieht kaum jemand. Schnell aber besinnt sie sich wieder auf das hier und jetzt, wo sie sich nicht ihre eigene Stimmung mit den Klischees versauen will. „Ich hab zurzeit nur Nachtschicht und nachmittags dementsprechend mehr Zeit. “ Damit ist das Schweigen zwischen Ihnen endgültig gebrochen, zumindest von Ihrer Seite aus. Denn während sie ihm ein bisschen was von ihrem Alltag im Krankenhaus erzählt und damit versucht zumindest bei ihm die bestehenden Klischees zu zerstören, hört ihr der Schwarzhaarige schweigend zu. Da sein Blick aber immer wieder zu ihr huscht und er ihr anscheinend aufmerksam zu hört, stört es sie nicht den Alleinunterhalter zu spielen. Fast schon zu spät bemerkt sie, dass sie ihr Ziel erreicht haben und wieder an der Straße stehen die zu ihrer führt. „Danke nochmal dass du mitgekommen bist. Mir hat der Tag sehr gefallen“, murmelt sie leise und verlegen. „Und danke, dass du mich bis hier her begleitet hast.“ Während Sasuke ihr schweigend Gegenübersteht und ihr ununterbrochen ins Gesicht schaut, hält sie seinen ruhigen Blick nicht mehr länger stand und senkt verlegen ihren Kopf. Ihr ist die ganze Situation so unangenehm. Das letzte Mal als sie sich so unsicher gefühlt hat, war als sie in der 10ten Klasse gewesen ist. Auf dem Nachhauseweg hatte sie ihren ganzen Mut zusammengenommen und sich vor ihrem Schwarm hingestellt, um diesen ihre Liebe zu gestehen. Unsicher beißt sie sich auf die Unterlippe, sie hatte bis jetzt noch gar nicht in Erwägung gezogen, dass sie sich zu Sasuke genauso hingezogen fühlen könnte, wie es bei ihrem damaligen Schwarm der Fall war. War es tatsächlich möglich, dass sie sich in den Schwarzhaarigen verliebt hatte ohne es zu merken? Ihre Gedanken werden jedoch schlagartig unterbrochen, als plötzlich eine Hand in ihrem Sichtfeld auftaucht. Noch bevor sie auf die Hand reagieren kann, sieht und spürt sie, wie sich zwei Finger, unter ihr Kinn legen. Langsam und vor allem sanft wird ihr Kinn nach oben gedrückt, sodass sie ihren Blick von dem Boden abwenden muss. Überrascht von sich selber, lässt sie es einfach geschehen, ohne die Hand wegzuschlagen. So ist sie gezwungen ihn wieder, in seine Augen zu sehen. Es ist unglaublich wie wunderschön seine Augen doch sind. Sie sind beinahe so Schwarz wie die Nacht, aber dennoch so unglaublich anziehend und faszinierend, zumindest empfindet sie das jedes Mal so. Aber genau das hatte sie, eigentlich verhindern wollen, denn jedes Mal, wenn sie in seine Augen blickt, versinkt sie in ihnen und nimmt dabei ihre Umgebung nicht mehr wahr. Zu ihrer eigenen Überraschung erwidert er ihren Blick. Er tut nichts anderes, er sieht ihr nur in die Augen, als gäbe es in diesem Moment nur sie und ihn, keine Geheimnisse, keine Probleme kein gar nichts. Nur sie und ihn an dieser Kreuzung. Es vergehen nur wenige Sekunden, oder waren es bereits Minuten? Sakura kann es nicht sagen, aber es ist ihr auch egal. Doch bricht Sasuke eben diesen Moment zwischen ihnen ab, um etwas viel überraschenderes und bedeutsameres zu tun. Stattdessen beugt er sich zu ihr und tut den Abstand zwischen ihren Gesichtern stetig verringern. Während sein Gesicht ihren immer näher kommt, kann sie dem Ganzen nicht so wirklich folgen, als wäre ihr Geist im Moment damit einfach überfordert. Noch bevor sie, begreifen könnte, was er da vorhat, überrascht er sie ein weiteres Mal mit seiner Handlung, die ihren Bauch nur so kribbeln lässt. Sie spürt wie sich sanft seine Lippen auf ihre legen, während er dabei seine Augen schließt und den Kuss zu genießen scheint. Sakura hingegen weitet im ersten Moment überrascht ihre Augen, spürt aber dann das Kribbeln an ihren Lippen und das Verlangen danach den Kuss zu erwidern. Deswegen lässt sie sich auch fallen, schließt ihre Augen und genießt den Kuss, genauso sehr wie Sasuke. Nach einigen Sekunden will sie mehr als nur seine Lippen spüren, zurückhaltend hebt sie ihre Arme und streckt ihre Finger nach seinem Gesicht aus. Leicht wie eine Feder streicht sie über sein Kinn und spürt die kleinen Bartstoppeln unter ihren Fingerspitzen. Während der Kuss intensiver wird, wird auch Sakura etwas mutiger und verlangender, so streicht sie mit ihren Fingern weiter über sein Kinn bis hin zu seinem Hals. Sanft legt sie anschließend ihre Finger in seinen Nacken. Ohne zu zögern, übt sie einen leichten Druck auf ihn aus, zieht ihn näher an sich und streckt sich ihm gleichzeitig entgegen. Während sich der Kuss zwischen ihnen vertieft und sich langsam immer mehr in einen Zungenkuss verwandelt, beginnt die Rosahaarige leicht den Nacken von Sasuke zu kraulen. Nur am Rande bekommt sie mit, wie sich seine Hände auf ihren Körper legen um sie näher an sich zu ziehen, sodass kein Stück Papier mehr zwischen sie passt. Nach wenigen Minuten beendet Sakura aufgrund des Luftmangels den Kuss mit Sasuke, da sie eben tatsächlich fast erstickt wäre. Sie bedauert es sehr den Kuss beendet zu haben und seine Lippen nicht mehr auf ihren zu spüren, aber ab und zu brauchte sie auch Mal Sauerstoff. Da sie nicht sofort wieder ihre Lippen auf seine legt, verschwindet langsam ihr Mut und ihr Verlangen nach mehr, dass sich in ihr während des Kusses angesammelt hat. Stattdessen ist die Rosahaarige wieder unsicher und löst, mit brennenden Wangen, ihre Hand von seinem Nacken. Leicht zitternd hält sie ihre Hand oben und legt sie ihn dann ganz leicht auf die Brust. So schwer es ihr immer noch fällt, schafft sie es Sasuke von sich weg zu drücken, sodass auch er seine Hände von ihr Lösen muss. Während ihre Hand danach von seiner Brust verschwindet, stellt sie sich gleichzeitig wieder normal hin. Innerhalb von wenigen Sekunden passiert das alles und doch fühlt es sich für sie wie Minuten an. „Gute Nacht, Sasuke“, nur ein hauchen, lauter ist ihre Stimme nicht als sie ihn zum Abschied ein letztes Mal in die Augen schaut. Ohne Sasuke die Chance zu geben, dass er sich ebenfalls von ihr verabschieden kann, dreht sie sich um. Während sie sich mit dem Rücken zu Sasuke gewandt von eben diesen immer weiter entfernt, wächst das schlechte Gewissen in ihr. Es tut ihr schon Leid, ihn einfach so stehen zu lassen und vor allem nach dem Kuss eben, aber irgendwie geht ihr das alles im Moment zu schnell. Ihr kommt, dass was zwischen Ihnen ist einfach unwirklich vor. Nicht nur weil sie ihn ja erst seit wenigen Tagen oder ein bis zwei Wochen kennt, sondern auch weil sie nicht ganz verstehen kann, wieso sie sich ihm gegenüber so hingezogen fühlt und sich bei ihm genauso wohl fühlt wie bei Ino. Was im Grunde eigentlich nicht sein sollte, schließlich kennt sie die Blondhaarige seit dem Kindergarten und ihn eben nicht. Irgendwo ist er doch noch ein völlig Fremder für sie. Während ihre Gedanken sich um ihre Gefühle und um Sasuke drehen, läuft sie zielstrebig auf dem Bürgersteig durch die Gasse, direkt auf das Haus in dem sie wohnt, zu. Erst vor der Wohnungstür stoppt sie und kramt in ihrer Manteltasche nach dem Schlüssel. Mit immer noch leicht zitternden Händen schließt sie die Tür auf. Als sie wenige Sekunden später im Vorraum steht und die Tür hinter sich geschlossen hat, lehnt sie sich mit den Rücken an diese an. Mit geschlossenen Augen rutscht sie an der Tür herunter und lauscht ihren eigenen Atem, um sich endlich selber zu beruhigen. Da sich die Rosahaarige so sehr auf ihre Atmung konzentriert, bemerkt sie nicht, wie jemand oberhalb der Treppe stehen bleibt und zu ihr runter schaut. „Sakura?“ Sakura ist so in ihren Gedanken versunken, dass Sakura Inos Stimme nur gedämpft wahrnimmt. „Ist alles okay bei dir?“, hört sie die Blondhaarige direkt hinterher fragen, weswegen Sakura ihre Augen öffnet und ihren Kopf ein Stück hebt, soweit, dass sie ihre Freundin oberhalb der Treppe sehen kann. Im ersten Momentweiß die Rosahaarige sich nicht anders zu helfen als nur dümmlich zu lächeln. Dann aber reißt sie sich zusammen und steht mit einem Sprung vom Boden auf. Unter der skeptischen Beobachtung von Ino zieht sie ihre Schuhe und ihre Jacke aus, ehe sie nach oben zu Ino geht. Im oberen Bereich und ihrer eigentlichen Wohnung angekommen, geht Sakura direkt an ihrer Freundin vorbei und nach rechts zu ihrem Wohnzimmer, dabei wird sie natürlich von der Blondhaarigen verfolgt. Zusammen setzten sich die beiden jungen Frauen auf die Couch und schweigen sich an. Nur kurz wirft Sakura einen Blick auf den Fernseher, doch noch bevor sie genau verstehen kann, welche Serie da gerade läuft, hört sie Ino neben sich räuspern. Langsam dreht die Rosahaarige ihren Kopf zu ihrer Freundin, schaut diese aber absichtlich fragend an. „Jetzt tu nicht so, du weißt genau was ich wissen will“, zischt Ino nur darauf, beugt sich aber gleichzeitig mit einem neugierigen Blick näher zu Sakura. „Jetzt sag mir schon was los ist?“, drängt die Blondhaarige deutlich ungeduldig weiter. „Naja, wie soll ich sagen, ich hab vor ein paar Wochen jemanden kennen gelernt“, dass er ihr aus dem Labyrinth der Reichen geholfen hat, in dem sie ja nur wegen ihr gewesen war, und dass sie sich in eben diesen verlaufen hat, verheimlicht Sakura ihrer Freundin mit Absicht. Denn sie ist sich sicher ihre Freundin würde sie noch Wochen lang mit der Information aufziehen. „Und heute, nachdem du mir abgesagt hast!“, kurz wirft Sakura absichtlich ihrer Freundin einen bösen Blick zu, denn ein bisschen war sie ihre deswegen schon noch sauer. „Hab ich ihn gefragt ob er Lust hat. Wir sind dann zusammen Schlittschuhe gefahren, wobei er nicht wirklich begeistert war, aber es war süß von ihm das er sich für mich da durch gequält hat. Das wars dann eigentlich auch schon“, murmelt sie zum Schluss und denkt eher an den Kuss zurück, als an den restlichen Tag. „Sakura, ich glaub nicht, dass das alles war. Dafür strahlst du nämlich viel zu sehr“, nur einen Moment lang schaut Sakura ihre Freundin schweigend nach dem Satz an, ehe sie ergeben seufzt und leicht die Augen verdreht. „Ja okay du hast recht, das war nicht alles“, antwortet Sakura etwas genervt und überlegt, wie sie die ganze Geschichte etwas hinaus zögern kann. Immerhin ist ihr selber erst vorhin bewusst geworden, wie sie für den Schwarzhaarigen empfindet und jetzt schon alles Ino zu erzählen, geht ihr dann doch etwas zu schnell. „Um es mit deinen Worten zu sagen, Ino. Er ist voll heiß und sowas von attraktiv, ein echtes Sahneschnittchen“, entgegnet Sakura anfangs frech, dann aber schließt sie ihre Augen und stellt sich ihrem Schicksal. „Im Ernst Ino, so heiß wie er aussieht, würde sich jeder in ihn verlieben. Zu seinem echt guten Aussehen kommt aber auch noch, dass er so anders ist, als all die anderen Kerle die ich bis jetzt getroffen hab. Und er kann echt wahnsinnig gut Küssen“, murmelt sie zum Schluss verlegen. Sofort denkt sie wieder an den Kuss zurück und wie Sasuke sie an seinen Körper gedrückt hat, was ihre Wangen wieder zum Brennen bringt. Ino nimmt jedoch darauf kaum Rücksicht, denn ohne zu zögern fragt die Blondhaarige Sakura komplett über Sasuke aus. Doch etwas zurückhaltend beantwortet Sakura die Fragen ihrer Freundin, irgendwie tut ihr es im Moment auch gut endlich mal über Sasuke zu reden oder besser gesagt von ihm zu schwärmen. „Wie du weißt seinen Namen nicht“, hört sie Ino erneut fragen. Nachdem Sakura ihre alle Fragen beantwortet hat, bleibt ihre Freundin ausgerechnet an dieser hängen. „Ich weiß natürlich seinen Namen, er heißt Sasuke“, verteidigt sich Sakura und verschränkt ihre Arme vor der Brust. „Ja aber jeder Mensch hat noch einen Nachnamen, wie willst du denn mehr über ihn herausfinden, wenn du seinen Nachnamen nicht kennst. Es gibt bestimmt Millionen von Sasukes, woher willst du denn Wissen, welcher er ist“ „Ino, ich hab eigentlich nicht vorgehabt ihn zu googlen“, zischt die Rosahaarige und dreht sich demonstrativ zum Fernseher. „Aber Sakura woher willst du denn Wissen, ob er dir nicht nur was vorspielt…“ „Ino, lass es gut sein“, unterbricht Sakura ihre Freundin sauer, schüttelt ihren Kopf und schaut weiterhin zum Fernseher. Sie hofft das Ihre Freundin nun endlich verstanden hat, dass sie nicht darüber reden möchte, zu groß ist ihre Angst das Ino recht haben könnte, aber im Moment will Sakura gar nicht daran denken, sondern ihr Glück genießen. Und tatsächlich bleibt die Blondhaarige neben ihr ruhig. Immer mal wieder schielt Sakura deswegen zu ihr rüber und überlegt ob sie nun doch den Nachnamen verraten soll oder nicht. Bis eben war er ihr tatsächlich nicht eingefallen, aber eben während der Werbung war er plötzlich wieder da. Ino die anscheinend ihre Blicke bemerkt hat dreht ihren Kopf zu Sakura und schaut ihr direkt in die Augen. Die Rosahaarige seufzt deswegen kurz, brummt dann aber: „Ich weiß es wieder, er heißt Sasuke Uchiha.“ Im Gegensatz zu dem Verhalten was Sakura nun von ihrer Freundin erwartet hatte, reagiert diese komplett anders. Anstatt den Nachnamen von Sasuke als unwichtig abzutun, sieht Sakura, wie ihre Freundin die Stirn in Falten zieht, was kein gutes Zeichen war. „Ich weiß gerade nicht wieso, aber irgendwie kommt mir der Name bekannt vor“, murmelt die Blondhaarige dann auch noch und tippt sich beim Überlegen ans Kinn. „Okay?“, murmelt Sakura etwas unsicher und weiß nicht was sie davon halten soll, war das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen? Dann aber zuckt Ino mit Ihrer Schulter, lässt ihre Hand sinken und schaut wieder zum Fernseher. „Keine Ahnung, im Moment hab ich keine Idee woher ich den Namen kenn. Ist wahrscheinlich auch nicht weiter dramatisch.“ Sakura jedoch sieht das anders und zieht es noch in Erwägung, sich deswegen Gedanken zu machen. Den restlichen Abend kann sich Sakura deswegen auch kaum auf den Fernseher konzentrieren, viel zu sehr ist sie mit dem Grübeln beschäftigt. ~#~ Am nächsten Tag ist Sakura bereits vormittags auf den Beinen. Ihre Sorgen vom Vortag, das Sasuke sie anlügen oder ihr absichtlich was verheimlichen könnte, hat Sakura noch am vergangenen Abend beiseitegeschoben. Dementsprechend fröhlich läuft sie nun durch die Straßen der Stadt. Auch wenn sie nur noch wenig Zeit hat, da sie in zwei Stunden wieder in der Arbeit sein, genießt sie es, durch die Stadt zu laufen. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen wo es gestürmt hat und der Winter draußen kaum erträglich war, scheint heute die Sonne und es so gut wie Wind still. So hatte sie gleich ihre Chance und die Zeit die sie noch vor der Arbeit hatte genutzt und ist für Ino und sich einkaufen gegangen. So hält sie in ihrer rechten Hand die Tasche mit den Einkäufen, während sie in der freien Hand ihr Smartphone hält, da sie seit einigen Minuten mit Sasuke schreibt. Als ihr Handy ein weiteres Mal vibriert und eine weitere Nachricht von Sasuke erscheint, wird das Lächeln auf den Lippen der Rosahaarigen für einen kurzen Moment breiter. Schnell huscht ihr Daumen über den Bildschirm als sie ihm ein weiteres Mal antwortet. Nachdem sie die Nachricht an den Schwarzhaarigen verschickt hat, sperrt sie allerdings ihr Handy und steckt es zurück in ihre Manteltasche. Da sie sich nun wieder auf ihren Weg konzentriert, bemerkt sie nicht, dass sie fast den Stammplatz von ihr und Sasuke erreicht hat. Bevor sie ihn allerdings ganz erreicht hat, bleibt die Rosahaarige schlagartig stehen und schaut sich ihre Umgebung und die anderen Passanten genauer an. Ein mulmiges Gefühl hat sich eben plötzlich und ohne offensichtlichen Grund in ihren Magen ausgebreitet, dazu zieht es sie noch leicht im Nacken. Eigentlich deutliche Zeichen dafür, dass irgendwas nicht stimmt oder gleich etwas Schlimmes passieren wird. Als nach ein paar Minuten allerdings immer noch nichts passiert ist und ihr auch kein kalter Schauer über den Rücken fährt, setzt sie sich wieder in Bewegung. Skeptisch wegen ihres eigenen Verhaltens schüttelt sie ihren Kopf und hofft, dass keiner diese peinliche Szene mitbekommen hat. Zwei Schritte später hört sie dann plötzlich eine Stimme die ihr durch das Regionale Fernsehen durchaus bekannt ist. „Uzumaki“, zischt sie seinen Namen und bleibt erneut stehen. Unterdessen erhält Sakuras Handy in der Manteltasche eine Nachricht, was sie allerdings nicht mitbekommt, da sie die Vibration kaum wahrnimmt und auch so schon genug von der Außenwelt abgelenkt ist. Ich bin mit meinen Kumpels unterwegs. Was machst du gerade? Sasuke Genervt dreht sich Sakura zu der immer noch labbernden Stimme des Bürgermeistern Sohns um. Normalerweise würde sie ihn ja einfach ignorieren und weiter gehen, aber sie ist dann doch zu neugierig und möchte wissen mit wem genau er da gerade redet. Als sie sich umdreht und direkt zu dem Blondhaarigen und seiner Begleitung schaut, setzt nicht nur ihr Verstand, sondern auch ihre Herz aus. Geschockt schaut sie die Person an, die ihr ein paar Meter entfernt direkt gegenüber steht. Während sie ihn geschockt anschaut, kann sie tatsächlich leise hören wie Sasuke, anscheinend ebenso geschockt, ihren Namen flüstert. Ohne dass die Rosahaarige es verhindern kann sammeln sich Tränen in ihren Augen und ihr innerstes zerbricht. Doch sie schafft es die Tränen in den Augen, trotz gebrochenen Herzens, zurück zu halten und so nicht noch mehr Schwäche vor Sasuke und seinen Kumpels zu zeigen. Als die Wut in ihr langsam aufsteigt und stärker wird, lässt sie ihren Einkauf von eben los, sodass die Tasche zu Boden fällt und der Inhalt leicht raus kullert. Ohne, dass Sakura ihren Blick von Sasuke abwendet, oder sich gar noch für die eingekauften Sachen interessiert, geht sie auf ihn zu. Mit geweiteten Nasenflügeln und der wachsenden Wut im Bauch geht sie weiterhin nur direkt auf ihn zu. Wie erstarrt steht dieser vor ihr, in der Mitte seiner Kumpel. Umgeben von Naruto, Neji, Kiba, Shikamaru, ja aller Gesichter, die sie gerade in diesen Moment anschauen sagen ihr was. Und alle Vier kann sie nicht leiden. Der Grund dafür liegt zwar in ihrer Vergangenheit und ist schon lange her, aber trotzdem ist er für Sakura all gegenwärtig und das ausgerechnet Sasuke, der junge Mann in den sie sich eigentlich verliebt hatte, in der Mitte dieser Gruppe steht tut ihr noch mehr weh. Während sie auf Sasuke zu geht um ihn mitzuteilen was sie von ihm hält, wandern ihre Gedanken kurz an die Cousine vom Uzumaki. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit das Sasuke auch etwas mit ihr zu tun hat? Und wenn ja, wovon sie eigentlich fest, wie weit sind sie gegangen? Schließlich hat Karin immer wieder für Schlagzeilen mit ihren Drogenexzessen gesorgt und er hatte ihr gegenüber ja gesagt, dass er selber auch süchtig war. Wie nah sie sich während solcher Veranstaltungen wohl gekommen sind? Bei den Gedanken daran das er mit der Rothaarigen zusammen gewesen sein könnte oder vielleicht sogar noch ist, zerbricht ihr Herz komplett. Ihr fällt es dadurch immer schwerer die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Als sie nur noch zwei Schritte von Sasuke entfernt ist, sieht sie, wie ausgerechnet Naruto sich zu dem Schwarzhaarigen rüber beugt und deutlich hörbar flüstert: „Ist sie das?“ Sofort steigt ihre Wut auf Sasuke ins Unermessliche. War alles nur eine Wette gewesen? Hatte er sie verarscht und das stolz vor seinen Kumpels verkündet? Sie wusste langsam immer weniger was sie überhaupt noch von ihm halten oder gar von ihm denken soll. Wütend bleibt sie endlich direkt vor ihm stehen und schaut den Schwarzhaarigen ebenso wütend direkt in die dunklen Augen. Sofort wird ihr bewusst, dass sie sich nicht mehr von diesen angezogen fühlt oder gar in ihnen zu versinken droht. Ab diesen Moment, wo sie direkt vor ihm steht, konzentriert sie sich auch nur noch auf ihn und blendet die restliche Umgebung und die Menschen um sie herum komplett aus. „Weißt du ich hätte echt kein Problem mit deiner Sucht oder deinem Entzug gehabt, auf der Arbeit hab ich ab und zu mal mit solchen Leuten zu tun. Ich weiß also wie man mit ihnen umgehen sollte. Aber da du ja zu diesen Leuten hier gehörst, geh ich mal davon aus, du hast die ganzen Drogen eh nur zum Spaß genommen“, zischt sie ihm entgegen und schafft es immer weniger sich zusammen zu reißen. „Es gibt Menschen die diese Drogen nehmen um schlimme Dinge zu vergessen. Das ist zwar auch nicht die richtige Lösung, aber irgendwie für mich verständlicher als jemand der sie nur zum Spaß nimmt, oder womöglich weil ihm einfach nur langweilig ist. Ihr reichen Kinder habt doch gar keine Ahnung wie es ist, wenn man echte Probleme hat. Ihr lebt einfach nur euer Leben, erschafft euch eure Probleme mit echt hohem Niveau und wisst nicht wohin mit dem Geld eurer Eltern, weswegen ihr euch dann Massen an Drogen und Alkohol reinhaut. Als wir uns kennen gelernt haben, hab ich dir auch noch Gesagt dass ich euch hasse. War es nur eine Wette? Hast du mit deinen Scheiß Kumpels eine Wette abgeschlossen? Am besten wie verarsch ich jemanden aus dem Mittelstand? Und was ist die nächste Herausforderung? Wie verarsch ich eine Bettlerin? Und was haste eigentlich durch die Wette gewonnen, die Jacht vom Bürgermeister oder doch eher einen Privatjet?“ Ohne Sasuke auch nur einmal zu Wort kommen zu lassen, beendet Sakura schlagartig ihre Schimpftirade. „Ich will dich in meinen Leben nie wiedersehen. Hast du gehört? Nie. Wieder.“, brüllt sie ihm direkt entgegen und verpasst ihn gleich hinter her eine Ohrfeige. Sofort dreht sie ihm und seinen Kumpels den Rücken zu und geht zurück zu ihrer Tasche, um diese aufzuheben und um sich wieder auf den Weg nach Hause zu machen und letztendlich in die Arbeit. Auf dem Weg zurück zu ihrer Tasche spürt sie plötzlich wie die Tränen über ihre Wange kullern. Sie musste unbedingt weg von ihm, am liebsten würde sie einfach in ihr Bett krabbeln und sich da einfach für ein paar Tage verstecken. Als sie die Einkauftasche erreicht hat und die ein, zwei Sachen die tatsächlich aus dem Beutel gefallen sind, wieder zurück packt, hört sie wie Sasuke ihren Namen ruft. Direkt danach vernimmt sie auch schon Schritte, die Panik packt sie sofort. Sie vermutet, dass er auf sie zu kommt, sie am Flüchten hindern will und ihr noch irgendwas weiß machen will, anscheinend hatte er seine Wette doch noch nicht gewonnen. Natürlich sie war noch nicht mit ihm ins Bett gesprungen, daran lag es wahrscheinlich. „Sakura, lass mich das Alles wenigstens erklären. Du verstehst die ganze Situation falsch“, ohne auf ihn zu reagieren, nimmt sie schnell ihren Beutel in ihre zitternde Hand und steht auf. Schnell wischt sie sich mit der freien Hand die Tränen aus dem Gesicht. Danach dreht sie sich nur leicht zu ihm um, wirft ihn einen wütenden Blick zu und zeigt ihm dann, als Antwort auf seine Worte, den Mittelfinger. Für sie war das Thema Sasuke Uchiha endgültig abgehakt, da war nichts mehr zu flicken oder gar zu retten. Schnell dreht sie sich dann auch wieder weg von ihm und geht mit eiligen Schritten davon, Sie möchte hier weg. weg von ihm, weg von seinen ach so tollen Freunden, einfach nur, ganz weit weg. Während sie sich schweren Herzens auf den Weg macht, kann sie es nicht länger verhindern, dass ihr die Tränen über die Wangen kullern. Sie hat das Gefühl, dass ihre Welt gerade auseinandergebrochen ist. Aber das kann doch nicht sein, oder? Und wieder stellt sich Sakura die Frage wie kann ein einziger Mensch so eine Wirkung auf jemanden haben? ~#~ Ohne die anderen Passanten, die ihr auf den Weg nach Hause begegnen, zu beachten, geht die junge Haruno den Bürgersteig entlang. Als sie die Kreuzung erreicht bis zu der er sie immer begleitet hat, entfährt ihr kurz ein zischen. Wahrscheinlich hatte er sie nicht begleitet, weil er nicht noch tiefer sinken wollte. Sofort stoppt sie ihre Gedanken, sie will nicht mehr über sein Handeln nachdenken. So biegt sie in die Gasse in der sie wohnt ein. Auch wenn sie versucht ihre Gedanken zu unterdrücken kullern immer wieder Tränen über ihre Wangen, angestoßen von ihren verbitterten Gedanken. Inzwischen hat sie allerdings damit angefangen die Tränen immer weg zu wischen, nur um nicht zu verheult durch die Stadt zu laufen. Als sie endlich ihre Wohnungstür erreicht hat, schnieft sie ein letztes Mal und sucht dann ihren Haustürschlüssel in ihrer Manteltasche. Mit zitternden Händen schließt sie die Tür auf und betritt dann gleich den unteren Eingang der Wohnung. Sie lässt die Tasche vorsichtig zu Boden sinken, eh sie sich mit den Rücken an die Tür lehnt. Frustriert und mit zittriger Atmung schließt sie ihre Augen und lässt sich langsam an der Tür entlang runterrutschen. Auf den Boden angekommen, winkelt sie ihre Beine an, zieht sie an ihren Oberkörper und betet ihr Gesicht und ihre Arme auf ihren Knien. „Sakura? Bist du da? Ich hab deinen Sasuke gegoogelt und du glaubst nicht was das Internet alles über ihn ausgespuckt hat“, hört sie die Stimme ihrer Blondhaarigen Freundin, doch reagieren tut Sakura darauf nicht. Allein seinen Namen zu hören, erinnern sie schmerzhaft daran, was sie alles gemeinsam Erlebt und Unternommen hatten, und das fühlt sich wahrhaft so an, als würde jemand ein Messer direkt in ihr Herz rammen. Nur am Rande bekommt die Rosahaarige mit wie sich im oberen Stockwerk Schritte der Treppe nähern. „Sakura, ist bei dir alles okay?“, hört sie dann auch schon wieder die Stimme von Ino. Noch immer ist sie nicht in der Lage ihrer Freundin zu antworten, so hebt sie nur ihren Kopf und schaut Ino an. Ganz schwach schafft sie es mit dem Kopf zu schütteln. „Ino, …er.. hat mich angelogen… er gehört zu den Menschen die ich am meisten...hasse“, flüstert sie stockend, eh erneut eine Welle der Trauer über sie kommt. Ino geht direkt zu ihre runter, kniet sich vor sie und zieht sie in eine Umarmung an sich. „Süße, das tut mir wahnsinnig Leid. Lass uns aber bitte wenigstens nach oben gehen, da hocken wir uns auf die Couch und stopfen so viel Eis wie es nur geht rein“, versucht Ino sie auf zu muntern, doch es ist vergebens, die Verletzung war noch zu frisch. „Danke Ino, aber ich hab im Moment echt kein Hunger, ich will mich einfach nur verkriechen“, murmelt Sakura und drückt dann Ino leicht von sich. „Aber du hast mit einem Recht, lass uns nach oben gehen, hier wird es mir doch etwas zu kalt. Und erfrieren will ich nicht“, kommentiert Sakura ihr Verhalten und steht gleichzeitig vom Boden auf. Sie will sich danach direkt nach der Einkaufstasche bücken, um diese mit hoch zu nehmen, doch Ino kommt ihr zuvor. „Ich nehm die Tasche, geh du hoch, leg dich auf die Couch oder ins Bett und verarbeite das Ganze erst Mal. Ich komm nach her zu dir" „Gesprochen wie eine Mutti“, murmelt Sakura darauf nur und wirft einen kurzen Blick zu ihrer Freundin, welche sie breit angrinst. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren geht Sakura die Treppe nach oben und dann direkt nach Links zu ihrem Zimmer. Dort lässt sie sich kraftlos auf ihr Bett fallen. Sie hatte vorher gar nicht gemerkt wie sehr sie ihm Verfallen war. Erst jetzt wo er ihr Herz gebrochen hat und sie den unerträglichen Schmerz spürt, spürt sie es. Sie hat ihn doch gar nicht solange gekannt und es war nicht ernstes gewesen, warum nur tat es ihr dann so sehr weh? Tatsächlich lässt sie Ino eine ganze Weil in Ruhe und mit ihren Gedanken alleine. „Na wie geht es dir?“, hört Sakura ihre Freundin allerdings nach einer Stunde fragen. „Noch nicht viel anders“, brummt Sakura nur und setzt sich in den Schneidersitz um ihrer Freundin Platz zu machen. Gleichzeitig nimmt sie aber ihr Kopfkissen in die Hand und drückt es sich dann an die Brust. „Wie spät haben wir es Ino?“, fragt sie nach während die genannte sich zu ihr aufs Bett setzt. „Also eigentlich müsstest du jetzt los Saku, aber willst du dich nicht lieber krankmelden?“ Nach der Antwort von Ino, legt Sakura sofort ihr Kopfkissen beiseite und steht von ihrem Bett auf. „Weswegen sollte ich mich krankmelden? Wegen gebrochenen Herzen? Das ist lächerlich, im Krankenhaus braucht man mich und den ganzen Patienten geht es viel schlimmer als mir. Außerdem sollte ich mich ab jetzt nicht so rein steigern, immerhin war ich nicht mit ihm zusammen“, brummt Sakura und geht auf ihren Kleiderschrank zu. „Ich bin ja auch selber schuld, ich hätte ihn einfach mal bei Google suchen müssen. Was ich allerdings ab jetzt bei jedem Kerl machen werde“, fügt sie noch hinzu und öffnet ihren Schrank um sich frische Klamotten für die Arbeit raus zu suchen. „Sakura übertreibst du da nicht ein bisschen? Willst du nicht auch doch nochmal mit ihm reden. Was da im Internet…“ „Es interessiert mich nicht was über ihn im Internet steht, er interessiert mich nicht mehr. Ich will seinen Namen nicht mehr hören und auch nicht mehr über ihn reden. Vergiss ihn einfach Ino“, unterbricht sie ihre Freundin barsch und verlässt danach gleich ihr Zimmer. Immerhin musste sie langsam los um nicht zu spät auf Arbeit zu sein. „Es einfach zu verdrängen ist auch nicht gut, Sakura!“, hört sie noch Ino hinter her brüllen eh sie die Badezimmertür zu macht und sich umzieht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)