Schokofrüchte von Mondtaenzerin ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Ich dachte, Elsa wäre blond.“  „Vielleicht hatte sie Lust auf eine optische Veränderung?“ Jillian McCormick legte den Kopf schief, musterte den Briten aus ihren hellblauen Augen. „Na dann, wollen wir?“ Kaum ausgesprochen, umfasste sie schon den Arm des sichtlich verwirrten Harry und zog ihn mit sich, sodass der junge Mann einige Schritte hinter der Journalistin herstolperte. „Nicht, dass ich mich nicht freue, dich zu sehen, aber... Wo sind die Jungs?“ Abrupt blieb Jillian stehen, ehe sie die Hände in die Hüften stemmte, dann jedoch lachte. „Das war sooo klar!“  Harry, welcher die Welt nicht mehr verstand, versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass seine Irritation nun ein komplett neues Level erreicht hatte. „Ja?“ Unweigerlich fuhr er sich durch das zerzauste Haar, hoffte einfach, dass Jillian sich erbarmte und ihn sogleich aufklärte. Tatsächlich schien sie ein Herz für verwirrte Schlagzeuger zu besitzen.  Noch immer schüttelte sie lachend den lockigen Kopf, wobei ihre riesigen, schmaragdgrünen Ohrringe im Takt hin und her schaukelten, ehe sie ungeniert in die Tasche von Harrys Parka langte, das Smartphone schnappte und mit wenigen geübten Bewegungen ihrer Finger das Display entsperrte und sich kurz darauf schon ein zufriedener Gesichtsausdruck auf ihr Gesicht legte. Sie hielt Harry das Handy vor die Nase, welcher die Augenbrauen zusammenzog und das Gerät an sich nahm, um die angezeigte Nachricht lesen zu können.  „Du solltest häufiger deine Nachrichten checken.“ Harry stimmte schon nickend zu, während er noch dabei war, die Worte in sein Gehirn aufzunehmen. „Sein Ernst?“ „Sein Ernst.“ Entgeistert starrte Harry abwechselnd das Display und die junge Frau vor sich an. „Quentin hat abgesagt?“ Nun war Jill diejenige, welche mit einem Nicken antwortete. „Nicht nur er. Scroll' mal die anderen Nachrichten durch.“ „... Als hätten sie sich abgesprochen.“ „No shit, Sherlock. Sieht also danach aus, als gäbe es nur uns beide...“ „Oh Gott.“  Jillian zog eine Schnute. „Ich kann auch wieder gehen.“ Erst da blickte Harry auf, streckte die Arme von sich und winkte hastig ab. „Was? Nein! So hab' ich das gar nicht gemeint! Ich wollte nur...“ „Ist ja gut... Ist ja gut! Dann... Los geht’s? Ich schaufle mir doch nicht den Abend frei, um diesen Ort dann ohne Schokofrüchte zu verlassen!“ Voller Energie packte sie abermals Harrys Arm und blickte sich um. „Wo wollen wir zuerst hin?“  Harry schien indes immer noch in Gedanken versunken. Es war nicht so, dass er das erste Mal mit Jillian alleine war. Scheiße, es war nicht das erste Mal, seine Kumpels ihn versetzt hatten. Aber es war das erste Mal, dass sie gezielt sein Liebesleben manipulieren wollten! Das schrie nach mehr als Bierflaschenschütteln. Das schrie nach Krieg. Das schrie nach... „Harry?“  „'Tschuldige. Uhm... Ich glaube, wir sollten uns erst einmal ein wenig aufwärmen, was meinst du?“ Mit seinem Kopf deutete er zur Theke der Glühweinbude, die weiterhin von dem monströsen Rentier bewacht wurde. „Das ist eine sehr gute Idee, Mister Graham“, antwortete Jill, woraufhin Harry nur grinste. „Hab' so meine Momente.“  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)