Zum Inhalt der Seite

Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[25.11.2011 – S11 – Übernahme]

Alice und Crash waren mit fünfzehn Minuten später am schnellsten da. Offenbar waren sie ohnehin schon auf dem Weg gewesen, Murphy zu besuchen.

Alice machte sich an die Arbeit, während Crash stumm daneben saß.

Joanne hatte Smith angerufen. Sie hatte ihm nichts gesagt. Nur, dass sie ihn da brauchte. Er hatte verstanden, dass etwas nicht stimmte. Gott, wie sollte sie es ihm erklären? Er hatte keine gute Meinung von Michael gehabt, doch war er wie die meisten in der Firma von ihm abhängig gewesen. Wahrscheinlich hatte Michael auch etwas gegen ihn in der Hand gehabt. Irgendetwas. Etwas, womit er ihn erpresst hatte. Immerhin gehörte wahrscheinlich auch Smith zu den „Privatbesitzen“ Michaels. Dessen war sie beinahe sicher.

Als sie die Stille nicht länger ertrug, in der die beiden Hackerinnen arbeiteten, ging sie nach unten, auf den Parkplatz.

Joanne wusste nicht, was sie noch tun konnte. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Von allem, was sie wusste, konnte es in kürzester Zeit einen Angriff geben, irgendetwas. Etwas konnte passieren. Und dann? Was würde dann passieren?

Endlich. Der schwarze Mercedes von Smith fuhr vor. Er parkte direkt vor dem Hinterausgang, stieg aus, kam zu ihr.

„Pakhet?“, fragte er. Er runzelte die Stirn. „Was ist los?“

Sie sah ihn an, schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht sagen. Ich muss es zeigen.“

Smith musterte sie misstrauisch, schien sich dann aber zu entschließen, dass er ihr genug vertraute. „Du siehst aus, als wärst du dem Tod persönlich über den Weg gelaufen. Ist alles okay?“

Wieder schüttelte sie den Kopf, vielleicht etwas zu energisch. „Nein. Nichts ist in Ordnung. Nichts.“

„Was ist los?“

„Gleich.“ Sie schaffte es nicht, die Worte auszusprechen. Es war zu unreal. Michael war tot. Er war tot. Er war wirklich tot. Wirklich? War es nicht nur eine Falle, ein weiterer seiner dummen Tricks? Sie wusste es nicht. Sie hatte Angst. Warum hatte er ihr so viel Angst einjagen können?

Smith folgte ihr die Treppe hinauf. Eigentlich sollte sie sich noch schonen. Eigentlich sollte sie den Aufzug nehmen. Gerade jetzt, mit ihrer Verletzung. Doch sie musste sich bewegen. Sie konnte nicht anders.

Mit kurzem Atem kam sie oben an, im obersten Stockwerk, ging zu Murphys Zimmer. Sie sah Smith an, setzte an etwas zu sagen, wusste aber nicht was. Was konnte sie denn nur sagen, um das zu erklären?

„Was ist passiert?“, fragte Smith noch einmal.

Sie starrte ihn an, schüttelte den Kopf. Dann öffnete sie die Tür. „Das.“

Smith war stumm. Er sah auf Michaels Leiche, die bisher niemand auch nur bedeckt hatte, hinab. Er brauchte einige Sekunden, um zu verarbeiten, was er sah, atmete dann tief durch. „Was ist passiert?“ Er drehte sich zu Joanne um.

Sie holte tief Luft. „Er hat meine Daten an Nel weitergegeben, wollte mich bestechen lassen, für Nel zu arbeiten. Als ich abgelehnt habe, haben sie Murphy entführt, um mich in eine Falle zu locken. Jetzt ist Michael hergekommen. Wahrscheinlich um Murphy zu töten. Er hat wieder versucht …“ Sie schüttelte den Kopf, sah Smith dann in die Augen. „Ich habe ihn erschossen.“

Smith erwiderte ihren Blick für eine Weile, nickte dann. „Ich verstehe.“ Er holte sehr tief Luft. „Die Firma.“ Es war eine Feststellung. Die Feststellung, warum er hier war.

„Und die Schalter. Michael wird Totmannschalter gehabt haben. Mit Dingen gegen mich und gegen andere.“ Joanne zögerte. „Wahrscheinlich auch gegen dich.“

Smith nickte. „Ja. Wahrscheinlich.“ Noch ein tiefer Luftzug. „Okay, was machen wir?“

„Alice und Hazel sind drüben, versuchen seine Sachen zu hacken.“

„Der Doc?“, fragte Smith.

„Kümmert sich um Rain. Die Söldnerin. Sie war mit dabei. Michael hatte sie als Bodyguard dabei.“

Smith nickte. „Kann ich mit dir rüber?“

„Ja.“ Sie schloss die Tür mit einem letzten Blick auf Michaels Leiche, die mit leeren Augen gen Decke starrte. Niemand von ihnen hatte sich die Mühe gemacht, seine Augen zu schließen.

So führte sie Smith zur Wohnung, wo Hazel auf dem Sessel, Alice auf dem Sofa saß. Zu ihrer Überraschung war auch Heidenstein schon wieder da. Dabei hatte sie eigentlich gedacht, dass er mit unten war. Doch nein, auch er und Siobhan waren hier, wie auch Jack und Crash.

„Smith“, begrüßte ihn Heidenstein.

Smith sah sich um. Ein sehr mattes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Er klopfte auf Joannes Schulter, schob sie vorsichtig in Richtung des Sofas, damit sie sich setzen konnte.

„Und, was ist der Plan?“, fragte Jack und schaute hoffnungsvoll zu Joanne. Dabei hatte er nicht einmal etwas damit zu tun.

Sie wusste es doch auch nicht. Sie wusste nicht, was sie tun konnte. Sie hätte normal jemanden beauftragt, Dinge über Michael zu finden, den Totmannschalter zu hacken. Dafür zu sorgen, dass etwaig Betroffene vorbereitet waren.

Hätte sie ihn normal überhaupt umbringen können? Immerhin war er die Firma. Er war die Firma. Und ohne ihn gab es eine Menge Söldner, die sauer auf sie wären, dass sie die Firma und damit ihren Schutz, ihre Rücksicherung verloren hatten. Das war immerhin der Grund, warum die ganze Zeit überhaupt funktioniert hatte.

Smith lehnte sich gegen die Wand, räusperte sich. „Folgender Vorschlag: Ich fahre zur Firma, versuche dort die Dinge zu regeln. Ich kenne einen Teil von Michaels Safehouses. Ihr fahrt dahin, schaut was ihr herausfinden könnt. Ich habe noch ein paar Leute, die helfen können.“

Zu Joannes Überraschung brachte niemand Einwände. Nur sie ließ man zurück.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sunae
2022-06-13T16:21:39+00:00 13.06.2022 18:21
Ich würde ja so viele Freunde wie möglich an einen Ort versammeln, damit ich sie überwachen kann, falls ein Assasine zu ihnen kommt.
Wobei, der Weg dorthin könnte manchen zum Verhängnis werden, besser wäre es wohl wenn sie das Gebäude in dem sie sich befinden nicht verlassen, sich eventuell in Toilettenräumen verschanzen, oder unter vielen Leuten.

Ich mag die Anfangssequenz, denn sie zeigt dass Pakhet so unter seiner Macht war, dass sie ihn gatnicht mehr als einfachen Mann erkennt, sondern als diese Kraft, die immer über ihr schwebt. Vielleicht wird dieses Gefühl auch zu einem wiederkehrendem Thema, eine Art Verfolgungswahn der sie an Momenten der großen Anspannung verfolgt.
Außerdem hab ich ja deine, puh Schaddow, Night, Raider, was wars noch gleich... Google sagt Shaddowrun, danke Google<3
Version gelesen, auf die sie ja glaube ich basiert hat. Also hat sie quasi zu ihrem OG alter Ego aufgeholt, lovely.

Beim lesen dachte ich daran, wie meine besser geschriebenen Charaktere damit umgehen würden.
Der erste würde ihn einfach reanimieren und so tun als wäre er noch am Leben, die zweite würde ihn essen und sich Hilfe bei Freunden suchen und die letzte würde ziemlich offen darüber reden was geschehen ist, versuchen alles mit Gewalt zu lösen und sich vermutlich selbst den Strick ziehen. Glaub nicht dass meine Leute besonders clever vorgehen würden, aber es wäre hella entertaining.
Antwort von:  Sunae
13.06.2022 18:28
Ähm besser geschrieben in dem Sinn dass sie besser als die meisten meiner Charaktere sind, nicht deiner.
Beim abschicken hab ich gemerkt, dass das missverständlich klingen könnte 💦
Von:  Taroru
2022-06-03T22:32:52+00:00 04.06.2022 00:32
das klingt doch nach so was wie ein plan o.o
bin gespannt was in den safehäusern zu finden ist ^^°
und ob er wirklich totmannschalter hatte, und wenn ja sind die bestimmt nicht so einfach zu hacken ^^°
du machst es aber auch wieder spannend :-D
(mir wird smith jetzt sympatischer XD )


Zurück