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Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

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[12.11.2011 – D51 – Radiohead]

Endlich kam das Wochenende. Das Wochenende nach einer dankbarerweise sehr ereignislosen Woche.

Es war wärmer geworden, blieb aber bei erträglichen 22 bis 25 Grad. Die Nächte waren angenehm kühl und allgemein war es erträglich.

Pakhet war am Vortag mit Murphy auf dem Motorrad unterwegs gewesen. Dafür das er eigentlich nicht fahren durfte, fuhr er ziemlich gut. Seine gestaltwandlerische Begabung nutzte er auch dabei zu seinem Vorteil.

Noch immer war Jack im Krankenhaus. Noch immer verbrachten sie die Abende zu dritt im Wohnzimmer damit Filme zu schauen und gemeinsam zu Abend zu essen.

Warum fühlte es sich gut an? Warum konnte sie sich beinahe daran gewöhnen?

Es war Samstagvormittag und sie war nach unten gegangen, wo sie in einem der weiteren, vielen noch immer nicht genutzten Räume ihre Trainingsgeräte abgestellt hatte. Sie war in der letzten Woche gut zum Training zu kommen, hatte dennoch das Gefühl, es im Moment deutlich zu vernachlässigen.

Sie war seit knapp zwanzig Minuten auf dem Laufband, hatte Musik angemacht. Eigentlich trainierte sie selten zu Musik, doch aktuell fühlte es sich richtig an, bei ein wenig Musik und Sport, die Gedanken schweifen zu lassen. Sie hatte in Heidensteins Sammlung ein paar alte Radiohead und Nirvana Alben gefunden, etwas, das auch sie in ihrer Jugend gehört hatte.

Die Tür wurde geöffnet. Ob es geklopft hatte, konnte sie dank der Musik nicht sagen. Doch konnte sich Heidenstein, als er mit einer Plastikkanne hereinkam ein Grinsen nicht verkneifen.

Er drehte die alte kleine Stereoanlage herunter. „Ich dachte, ich bringe dir etwas zu trinken.“

Sie stellte die Geschwindigkeit langsam herunter, sah zu ihm hinüber. „Und da dachte ich, du hättest dich endlich einmal ausgeruht.“ Als das Laufband langsam genug war, sprang sie herunter.

„Du kennst mich.“

„Ja, ich kenne dich. Du bist nicht nur ein verfickter Idiot, sondern auch ein elendiger Workaholic“, erwiderte sie mit einem Seufzen. „Was hast du mir gebracht?“

„Limo. Wir hatten noch ein paar Zitronen“, erwiderte er.

Sie schüttelte den Kopf. „Dir war langweilig, oder?“

Er zuckte mit den Schultern. „Ich würde nicht sagen, langweilig.“

Sie seufzte, ließ sich aber von ihm einen Becher reichen, um zu trinken. „Eigentlich ist es kein Kaffee.“

„Meine liebe Pakhet“, meinte er in scherzhaften Ton, „du hast ein deutliches Suchtproblem.“

„Ach was“, erwiderte sie.

„Du würdest mir das Gesicht zerkratzen, wenn ich dir deinen Kaffee nehme.“ Er schenkte sich selbst einen Becher ein.

Sie antwortete nichts. Natürlich würde sie darauf nur mit etwas einfachen reagieren: Sie würde sich neuen Kaffee kaufen. Für einen Moment musterte sie Heidenstein. „Setz dich zumindest hin. Du verdammter Arzt.“

„Verdammter Arzt?“

Sie zeigte auf den einen Stuhl im Zimmer. „Ärzte sind die schlimmsten Patienten, nicht?“

„Habe ich auch schon gehört“, antwortete er, kam ihrer Aufforderung aber nach. „Hey, ich habe das meiste mittlerweile geheilt. Mit genug Zeit geht das schon.“

„Was aber nicht heißt, dass du dich nicht dennoch schonen solltest, Doc.“

Er seufzte hilflos. „Ach, was.“

„Ja, doch.“ Sie schüttelte den Kopf, lächelte aber schon wieder. Warum lächelte sie wieder?

Er setze an, um etwas zu erwidern, als ihr Handy klingelte.

Sie hob die Hand, um ihm zu signalisieren, kurz zu schweigen, schaltete den Player ganz aus und ging dann heran. „Ja?“ Sie hatte Chases Namen auf dem Bildschirm gesehen. Blieb nur die größte aller Fragen: Gute oder schlechte Nachrichten?

„Hallo, Pakhet“, meinte er sehr vorsichtig.

Sein Tonfall sagte alles. Schlechte Nachrichten.

„Was gibt es?“, fragte sie.

„Nun, zwei, nein, drei Sachen.“ Er holte deutlich hörbar Luft. „Erstens: Wir haben Zea nach Ägypten bringen können. Zumindest ihn sollten sie so leicht nicht wiederbekommen. Er hatte eigentlich ägyptische Staatsbürgerschaft, wie schon vermutet.“

Pakhet nickte. „Gut.“

„Zweitens: Wir haben Probleme wegen dem Einsatz bekommen, mussten die anderen wieder freilassen.“

Pakhet antwortete nicht.

„Drittens: Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, woher wir die Informationen haben. Miss Patricia Steyn hat mich angerufen, hat mich ausgefragt. Ich habe diese Woche noch ein Treffen mit ihr.“

„Patricia Steyn?“, fragte Pakhet.

„Die Sekretärin von Minister Nel“, antwortete Chase angespannt.

„Oh.“ Innerlich fluchte Pakhet.

„Es wurde auch konkret nach den Söldnern gefragt, die wir angeheuert haben“, fuhr Chase fort. „Wenn, was Sie herausgefunden haben, stimmt, ahnen sie wahrscheinlich, dass Sie damit zu tun hatten.“

„Ich verstehe.“ Pakhet seufzte.

Kurz schwieg Chase, ehe er schließlich wieder Worte fand. „Ich wollte dich nur darüber informieren.“

„Danke“, antwortete Pakhet.

„Ich sage Bescheid, wenn ich mehr weiß.“ Kurz pausierte er. „Bye.“

„Bye“, murmelte auch sie, doch er hatte schon aufgelegt.

Heidenstein sah sie an. Schon wieder war sein Gesichtsausdruck besorgt. „Was war das?“

Sie seufzte, stützte sich mit den Händen gegen die Wand ab, um kurz ihre Gedanken ordnen zu können. Sie schloss die Augen, atmete tief durch. Es musste noch nichts heißen, sagte sie sich schließlich. „Nel hat sich offenbar nach uns informiert. Bei Chase.“

„Oh“, war auch Heidensteins Reaktion.

Pakhet seufzte. „Wir können nicht viel mehr tun, als abzuwarten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Taroru
2022-04-08T20:41:49+00:00 08.04.2022 22:41
jetzt bin ich ein klein bisschen enttäuscht :-O
ich hatte gehofft es geht hier mit rob weiter, hätte gerne gewusst was für einen film geschaut haben, und was für gespräche da noch zustande gekommen wären :-O

aber gut, ein lebenszeichen von murphy finde ich ist auch ein sehr gutes zeichen, ich mag ihn immer noch :-D

und die nachricht von chase.... joa, bin gespannt wie das noch enden wird ^^°
Von:  Sunae
2021-11-18T22:13:17+00:00 18.11.2021 23:13
So zu dritt, also Jack, sie und Hyde?
Murphy ist dann wohl wieder fit und der dritte Bewohner ist ja ne totale Introvertin.
Ich weiß nicht, wäre irgendwie cosy wenn sie mit all ihren Kammeraden nen großen Filmeabend hätte.

Es war definitiv wichtig dass sie ihrem alten Kumpel wieder etwas Zeit freimacht, nur fühlt sich das wie ne temporäre Lösung an. Sie geht ihm immer noch viel zu sehr aus dem Weg und das kann sie zur Zeit nicht ändern.


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