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Urban Fantasy Thriller
von

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[03.11.2011 – X26 – Munition]

„Bist du dir sicher, dass sie überleben?“, fragte Hazel mit leiser, zittriger Stimme.

Pakhet seufzte. „Ja. Es wird schon gehen, wenn wir sie zum Krankenhaus bekommen.“ Zugegebenermaßen redete sie sich das selbst ein. Sie wusste nicht, ob es ihnen, speziell Jack gut gehen würde. Aber zumindest aktuell war er noch bei Bewusstsein und die Blutungen hatten dank des Trankes nachgelassen.

Sie kniete vor der zweiten Rückbank, vor Jack, da sie sich um ihn am meisten sorgte. Sie hatte seine Jacke geöffnet, sein Hemd aufgeschnitten. Da waren drei Einschüsse in seiner Brust. Dass sein Herz nicht getroffen war, war ein Wunder.

Er war blass, sein Blick verschwamm immer wieder, doch solange war er noch bei Bewusstsein.

„Entspann dich, Sweetheart“, hauchte er. „Ich werd schon wieder.“

Sie sagte nichts. Was sollte sie groß sagen? Alles, was sie wusste, war, dass man ihn wegen ihr angegriffen hatte. Woher hatten die Angreifer überhaupt davon gewusst? Warum ausgerechnet ihn? Was hatte er überhaupt in Gugulethu gemacht?

„Gibt es jemanden, den ich im Krankenhaus rufen kann, Doc?“, fragte sie und stand auf, um zu Heidenstein zu sehen.

Er hatte die Augen geschlossen, öffnete sie aber langsam, als sie ihn ansprach. „Im Krankenhaus? Nein. Wir …“ Er hielt inne, schien zu überlegen, ehe ihm einfiel. „Es darf niemand mich so sehen, dass …“ Er suchte ihren Blick, sah sie an.

War es wirklich sein Ernst? „Es ist doch jetzt egal.“ Sie musste sich beherrschen um nicht wütend zu werden. Sie war die einzige, die mehr oder minder unverletzt war. Auch wenn sie noch immer nicht gänzlich verstand, wie dies überhaupt möglich war. Sie war sich sicher, dass die Waffe sie getroffen hatte.

„Pakhet“, erwiderte Heidenstein, „bitte. Magische Heilung.“ Er hustete. „Magische Heilung ist besser.“

Sie knurrte. Sollte sie jetzt noch einen magischen Heiler finden? „Idiot.“ Dann setzte sie sich auf den Boden, lehnte gegen das Sitzpolster der Rückbank und holte ihr Handy hervor. Smith? Vielleicht konnte Siobhan heilen. Das wäre einfacher.

Da war eine verpasste Nachricht, stellte sie fest. Robert. Er hatte vor knapp vierzig Minuten angerufen. Das übliche Stechen ihres Gewissen machte sich in ihrer Brust breit, als sie an Robert dachte, als ob sie nicht schon genug Gewissensbisse dank Heidenstein und Jack hatte. Doch im Moment hatte sie keine Zeit für ihn.

Sie wählte die Nummer Siobhans, während sie ihre Jacke öffnete. Gleich zwei Einschusslöcher im Leder. Großartig. Sie hätte ihre Einsatzjacke anziehen sollen. Dann fiel etwas herunter. Etwas metallenes, dass ein paar Zentimeter rollte und dann liegen blieb.

Sie hielt das Handy ans Ohr, während sie nach dem Etwas griff und es versuchte im Dämmerlicht, das hinten im Wagen herrschte, genauer anzusehen.

Eine Knistern, dann eine Stimme. „Ja? Pakhet?“

„Fuck“, flüsterte Pakhet, als sie erkannte, was sie in den Händen hielt. Sie tastete über ihre Brust, fand auch ein Loch in der Weste, jedoch weiterhin kein Blut.

„Pakhet?“, fragte Siobhan erneut.

Für einen Moment wusste Pakhet nicht, was sie sagen sollte. Sie sah auf das verformte Metall in ihrer Hand. Es war eine Fullmetal Jacket. Gewehrkaliber. Wie zur Hölle hatte das Ding sie nicht umgebracht, ihr nicht mal ein Loch in die Brust gerissen? Ihre Weste war zwar verzaubert, jedoch hatte ja sogar sie ein Loch, selbst wenn dieses nicht der kompletten Größe entsprach, offenbar nur knapp die Spitze der Kugel durchgelassen hatte. Aber der Zauber war normal nicht stark genug. Er war dazu gedacht Stiche und kleine Kaliber abzuhalten, nicht aber so etwas.

„Pakhet?“ Siobhans Stimme wirkte besorgt und gleichzeitig genervt.

„Sorry“, antwortete Pakhet und steckte die verformte Kugel in ihre Tasche. „Ich habe nur gerade …“ Sie schüttelte den Kopf, sammelte ihre Gedanken. „Ich brauche einen magischen Heiler, am Krankenhaus. Schnell.“

„Was ist passiert?“, fragte Siobhan sofort.

„Jack und Doc sind angeschossen. Beide schwer verletzt. Ich brauche jemanden, der etwas tun kann“, antwortete Pakhet.

Siobhan schwieg unschlüssig. „Ich bin keine gute Heilerin“, gab sie dann zu.

Pakhet fluchte.

„Aber ich kenne jemanden“, fuhr Siobhan fort. „Jemanden … Jemanden wie den Doc. Eine Heilerin. Du weißt doch, dass ich dir von meinen Kolleginnen erzählt habe, oder?“

„Ja“, erwiderte Pakhet. Sie stand auf, wandte sich an den Doc. „Ist es okay, wenn Siobhan jemand anderen zum Krankenhaus bringt?“ Warum fragte sie überhaupt? Selbst wenn er nein sagte, würde sie darum bitten. Sie wollte weder Jack, noch Heidenstein verlieren. Nicht so.

Heidenstein blinzelte sie an. Er nickte. „Ja.“

„Bring sie her.“ Pakhet sah auf das Handy. „Wie schnell könnt ihr da sein?“

„Zwanzig Minuten“, antwortete Siobhan.

Pakhet seufzte. Sie würden selbst nicht viel schneller sein, so sehr sie es auch hasste. „Okay. Beeilt euch.“

„Wir fliegen“, versprach die Druidin und legte auf. Es war sehr wahrscheinlich wörtlich gemeint.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2021-03-26T15:13:48+00:00 26.03.2021 16:13
ich habe keine ahnung von solchen kalibern.. aber das klingt eigentlich sehr schmerzhaft o.o
(und ich mach mir sorgen um die jungs... ich hoffe die kommen wirklich durch D: )


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