Mosaik von Alaiya (Urban Fantasy Thriller) ================================================================================ [03.11.2011 – C10 – Krankenpflege] ---------------------------------- Securityarbeit im Krankenhaus war nicht unbedingt das spannendste. Immerhin passierte hier selten etwas, das Security erforderte und meistens kümmerten sich wenn die Muskeln, die Heidenstein von Victor geliehen hatte darum. Stattdessen kümmerte sie sich um den dazugehörigen Verwaltungskram, etwas wovon sie eigentlich sehr wenig Ahnung hatte. Doch nichts, was man nicht im Internet lernen konnte. Sie hielt ihn dennoch für einen Idioten, ihr einen Job zu überlassen, von dem sie keine Ahnung hatte. Selbst wenn sie nun drei richtige Sicherheitsmitarbeiter, die nicht von den Vory kamen, angeheuert hatten. Es war albern. Doch irgendwie schaffte sie es schon. Zumindest musste sie dafür auf niemanden schießen und mit niemanden schlafen. Auf den unglaublichen Spaß, einen Finanzplan für das Quartal zu erstellen, konnte sie dennoch verzichten. Dieses verdammte Programm wollte nicht kooperieren und die Tatsache, dass sie mit ihrer linken Hand nicht wirklich tippen konnte, da die Prothese gut, aber nicht so gut war, half ebenso wenig. Entsprechend war sie beinahe dankbar, als ihr Handy klingelte. Sie griff danach, speicherte die verdammte Tabelle zwischen, und hob dann ab. „Ja. Pakhet hier?“ Es war ihr Arbeitshandy. „Pakhet. Gut.“ Das war die tiefe Stimme Crashs. Er klang sauer. „Alles okay, Großer?“ Sie drehte sich auf dem Bürostuhl um. „Bei mir schon“, brummte er. Alles konnte nicht okay sein. Crash hasste es zu telefonieren. Immerhin bedeutete es, dass er reden musste, um eindeutig zu kommunizieren. „Was ist los?“, fragte sie. Denn wenn bei ihm alles okay war, hieß es wohl, dass mit jemand anderem etwas nicht okay war. „Murphy. Krank.“ Im Hintergrund auf seiner Seite der Leitung war ein Aufschrei zu hören: „Hey!“ Etwas raschelte im Hintergrund. Es folgte ein Husten. „Leg dich wieder hin“, brummte Crash, offenbar an Murphy gewandt. Weiteres Husten. Dann: „Mir geht es gut!“ „Ich höre“, meinte Pakhet. „Wart ihr beim Arzt?“ „Nein“, brummte Crash. „Knirps will nicht.“ „Und?“ „Und ich dachte …“ Er brach ab. „Kann ich ihn bringen?“ Für einen Moment war Pakhet verdattert, doch dann verstand sie die Logik. Wahrscheinlich wollte Crash nicht in einer Arztpraxis mit seinem vermeintlichen Manager diskutieren und wenn Murphy nicht wollte, würde er garantiert diese Gestalt annehmen, und sei es nur um Crash zu nerven. Sie seufzte. Etwas zog sich in ihrer Brust zusammen. Sie sorgte sich um den Jungen. Schon wieder sorgte sie sich um den Jungen. Verdammt. „Natürlich kannst du ihn vorbei bringen. Ich sag dem Doc Bescheid.“ „Danke“, brummte Crash. „Ich packe ihn ins Auto.“ „Das wirst du nicht!“, protestierte Murphy im Hintergrund wieder. „Bin in einer Viertelstunde da.“ Damit legte Crash ohne ein Wort des Abschieds auf. Pakhet sah auf ihr Handy, dann auf den Bildschirm des Rechners, an dem sie gearbeitet hatte, und seufzte. Verdammt. Warum sorgte sie sich nur so sehr um den Jungen? Nun, zumindest war sie wohl nicht die einzige. Denn bei allen Streitereien schien es Crash nicht anders zu gehen. Sonst hätte er nicht angerufen. Dummer Rabenjunge. Warum musste er auch krank werden? Warum weigerte er sich, sich auszukurieren? Sie schüttelte den Kopf, stellte den Rechner in den Standbymodus und machte sich dann auf den Weg Heidenstein zu suchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)