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Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

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[24.10.2011 – S09 – Ausreden]

Schon wieder ein Kaffee. Nicht, dass Pakhet sich je über einen Kaffee beschwert hätte. An sich war Koffein bei einem zu schnellen Herzschlag nicht die beste Idee, aber hey, gegen Koffein war sie wahrscheinlich bereits seit Jahren immun.

Sie saß gegenüber Smith in dessen Büro, das groß, aber nicht so groß wie das Michaels war.

„Heidenstein sagte, Michael hat vorhin mit dir gesprochen“, meinte Smith nun, während er Milch in seinen Kaffee rührte.

„Ja. Hat er.“ Wie immer trank sie ihren Kaffee schwarz.

„Was wollte er?“

„Dasselbe wie immer. Machtspiele spielen.“ Sie schürzte die Lippen.

Noch immer rührte Smith seinen Kaffee, obwohl die Milch bereits gut untergerührt war. Doch sie sagte nichts. Wahrscheinlich wollte Smith nur seine Hände beschäftigen.

„Er hat dich erpresst?“, fragte Smith.

Woher wusste er das? Hatte ihm jemand davon erzählt. Für einen Augenblick hielt sie inne, dann nickte sie. „Es ist sein übliches Problem. Er will mich kontrollieren. Es gefällt ihm nicht, dass er mich nicht mehr unter Kontrolle hat.“

„Natürlich nicht“, erwiderte Smith.

„Er ist ohnehin schon auf dich sauer.“ Sie hob den Blick, sah Smith direkt in die dunklen Augen. „Wenn du mir weiter hilfst, wirft er dich mindestens heraus, wenn nicht sogar mehr.“

„Ich weiß.“ Smiths Stimme war neutral, vollkommen sachlich. Er schluckte deutlich merkbar, hob dann die Kaffeetasse und trank.

Warum war sie von so vielen Idioten umgeben? Warum waren sie alle bereit so viel zu riskieren? Sie hatte sich nie besonders viele Gedanken um Smith gemacht. Er war ihr immer als der nettere „Chef“ erschienen, selbst wenn er nur die Einsatzplanung machte. Jedenfalls war er bei weitem nicht so ein Arsch, wie Michael und dafür hatte sie ihn immer respektiert. Auch wenn sie nur zwei Mal solche Konflikte mit Michael gehabt hatte, wie jetzt, so hatte sie ihn schon immer als Arsch bezeichnet.

Sie musterte Smith. Es gab eine Sache, die sie nicht wusste, die sie in den sieben Jahren, die sie Smith kannte, nie gefragt hatte. Sie räusperte sich. Vielleicht ging sie zu weit. „Wie kommst du hierher?“

„Hierher?“ Smith hob eine Augenbraue. Ein amüsiertes Glänzen lag in seinen Augen.

„In die Firma“, erklärte sie, sicher, dass er bereits verstanden hatte.

Kurz zögerte Smith, dann streckte er sich und lehnte sich zurück. „Kurz gesagt: Ich bin vor mehr als zehn Jahren hierher gekommen um als Söldner zu arbeiten. Ich komme von einem der Xhosa-Dörfer im Osten und … Wir hatten nie viel.“

Sie zögerte. War sie zu voreilig in ihren Schlüssen? „Du hast eine Familie?“

Smith antwortete nicht, lächelte nur. „Michael hat damals die ersten Söldner gesammelt. Ich war von Anfang dabei.“ Er zuckte mit den Schultern. „Es stellte sich heraus, dass ich besser in der Planung war, als im Feld. Also … Tja.“ Er zuckte noch einmal mit den Achseln. „Ich war bereits in seinem 'Team' als er die Firma als Cover gegründet hat.“

Pakhet nickte. „Ich verstehe.“ Sie trank vom Kaffee.

Sie hätte Smith eher als jemanden eingeschätzt, der in der Stadt aufgewachsen war, nicht wirklich mit der Kultur verbunden war. Doch dann wiederum … Sie erinnerte sich daran, dass er mehr als einmal auf eine Monsterjagd im Osten des Landes geschickt hatte. War das der Grund? Dass das seine Leute waren.

„Du willst raus, oder?“, fragte er.

Erschrocken blickte sie auf. Mit der Frage hatte sie nicht gerechnet. Sie starrte ihn an. „Was?“

„Du willst raus“, wiederholte er. „Aus der Firma. Aus der Söldnerei.“

Sie hielt inne. Was sollte sie antworten? „Ich kann nicht einfach raus. Michael lässt es nicht zu, das hat er deutlich gemacht.“

„Ich weiß“, antwortete Smith. Er schürzte die Lippen. „Aber vielleicht finden wir einen Weg. Früher oder später. Du könntest dich freikaufen.“

„Wie?“, erwiderte sie. „Michael geht es nicht ums Geld. Ihm geht es um Kontrolle. Er will mich kontrollieren.“ Er liebte es zu sehr, dass er sie kontrollieren konnte.

Smith seufzte. „Ich weiß.“ Er schloss die Augen, wollte offenbar nachdenken. Schließlich öffnete er die Augen dann wieder. „Wir finden schon einen Weg, Pakhet.“ Er zögerte, lächelte dann. „Joanne.“ Sein Blick traf den ihren. Er schien auf eine Erwiderung zu warten, einen Protest.

Wollte sie etwas sagen?

Sie schwieg.

„Ich habe eine größere Sache hier“, meinte Smith dann. „Es geht darum jemanden auszuspionieren. Längere Zeit, Einzeleinsatz. Ich hätte eventuell eine Möglichkeit dich als Bodyguard reinzubringen. Damit wärst du für die Arbeitszeiten beschäftigt, hättest damit vielleicht Michael ein wenig vom Hals.“

Pakhet zögerte, schürzte die Lippen, nickte aber. „Okay.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2021-02-03T17:44:09+00:00 03.02.2021 18:44
okay... aus smith werde ich auch nicht wirklich schlau XD
und ich bin mir noch nicht sicher, ob er mir sympatisch sein sollte, oder nicht... mhm......
Antwort von:  Alaiya
05.02.2021 19:23
Smith ist eigentlich schon ein guter. xD


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