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Urban Fantasy Thriller
von

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[24.10.2011 – F07 – Grenzen]

Es war ein weiterer ereignisloser Tag in der Firma. Der größte Unterschied zu den letzten zwei Wochen: Heidenstein war hier. Immerhin arbeitete er zumindest offiziell noch für Michael, auch wenn er beinahe durchweg in der Krankenstation war, seit die Chaostruppe getrennter Wege gegangen war.

So saßen sie in einem Seitenzimmer der Station, tranken Kaffee. Was sollten sie auch sonst tun?

„Wie lange willst du noch hier bleiben?“, fragte sie.

Er schien zu verstehen, zuckte mit den Schultern. „Wenn es so weitergeht, wie bisher, vielleicht noch zwei oder drei Monate. Dann sollte das Krankenhaus hoffentlich stabil genug sein.“

Sie nickte. Die Einkünfte hatten sich immer weiter stabilisiert, auch wenn sie nicht gänzlich sicher war wie. Heidenstein behandelte zu viele ohne Geld dafür zu verlangen. Nachdenklich nippte sie am Kaffee.

„Du bist gelangweilt“, stellte er fest.

„Captain Obvious.“ Die Augen verdrehend lehnte sie sich auf dem Stuhl zurück. „Ja. Erst hat Michael mich gestresst und jetzt …“

Heidenstein musterte sie über seine Kaffeetasse hinweg. „Verstehe. Vielleicht solltest du schauen, dass du mehr im Krankenhaus bist.“

„Du weißt, dass es eine miese Idee ist“, erwiderte sie. „Michael würde …“ Sie hielt inne, als die Tür geöffnet wurde.

Wenn man vom verdammten Teufel sprach … Sie fragte sich, ob er tatsächlich darauf lauerte, dass sie ihn ansprach, ehe er hereinkam. War er wirklich so pendantisch?

Er lächelte sein übliches, charmantes Lächeln. „Was? Habt ihr etwa gerade über mich gesprochen?“

Pakhet schürzte die Lippen, sah zu Heidenstein, der Anstalten machte, aufzustehen.

Oh nein, er würde sich nicht auch noch einmischen. Es war schon schlimm genug, dass Michael so oder so einen Groll gegen ihn hegte. Das musste er nicht noch schlimmer machen.

Sie stand auf, stellte sich vor Michael. „Was gibt es?“ Sie schenkte ihm ein eisiges Lächeln.

„Ach, ich wollte nur schauen, ob du noch lebst. Ich habe dich doch tatsächlich suchen müssen. Normalerweise bist du leichter zu finden.“ Er sah an ihr vorbei. „Aber dann habe ich gehört, dass dein Freund sich dazu erbarmt, her zu kommen, also musstest du ja hier sein.“

Sie stellte sich in Michaels Blickfeld, wiederholte ihre Frage: „Was gibt es?“

„Ich habe nur gehört, dass du am Wochenende einen kleinen Zusammenstoß mit einer Gruppe Assassinen hattest?“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter, packte sie dann fest.

„Ja. Aber wie du siehst ist alles in Ordnung.“ Sie bemühte sich ihrer Stimme einen festen Klang zu geben.

„Bei dir schon, ja“, erwiderte er.

Wusste er, was mit Jack passiert war? Woher schon wieder? Er konnte diese Dinge doch nicht alle wissen. Es sei denn, er beobachtete sie. Verdammter Kontrollfreak!

„Hattest du etwas mit der ganzen Sache zu tun?“, fragte sie.

Schockiert sah er sie an. „Ich? Ich doch nicht.“ Er ließ ihre Schulter hoch, breitete seine Arme in einer Geste purer Unschuld aus. „Ich bitte dich. Ich mag ein Arschloch sein, aber ich halte mich an meine Abmachungen, oder?“

„Nein, tust du nicht.“

„Du hast wirklich eine miese Meinung von mir“, murmelte er.

„Aus gutem Grund“, antwortete sie. „Also sag mir, warum bist du hier. Du wusstest schon, dass ich lebe, dass ich hergekommen bin. Also warum bist du hier? Um noch ein wenig deine Kontrollspielchen zu spielen? Oder hast du mit Absicht darauf gewartet, dass ich mich mit Heidenstein treffe, damit du ihn auch noch ein wenig herausfordern kannst?“

Michael schmunzelte und konnte sich ein leises Glucksen nicht ganz verkneifen. „Aber, aber, Pakhet.“ Er betonte ihren Namen schon wieder übertrieben. „Ich habe nur sehen wollen, ob wir vielleicht noch weitere Geschäfte abschließen können.“ Er musterte sie, fuhr fort, als sie nichts erwiderte: „Zum Beispiel: Zwanzigtausend für die Identität deiner Angreifer, damit du sichergehen kannst, dass es nicht noch einmal passiert.“

Bluffte er oder wusste er es wirklich? Verdammt, woher hatte er diese Informationen nur immer?

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Danke. Ich habe meine eigenen Leute daran.“

„Du meinst die kleine Hackerin?“, erwiderte Michael. „Crashs kleine Schwester, hmm?“

Sie antwortete nicht.

„Pass besser auf. Du weißt, warum die Familie der beiden tot ist, oder?“

Sie wusste es nicht. Natürlich nicht. Also presste sie nur ihre Kiefer zusammen.

Michael grinste. „Ich verstehe.“ Damit holte er tief Luft, schüttelte den Kopf und wandte sich ab. „Nun, es freut mich, dass du noch lebst.“

„Fick dich, Michael“, murmelte sie.

Er sah sie über die Schulter an. „Du weißt, dass mir das zu viel Intimität wäre.“ Damit öffnete er die Tür und verließ das Zimmer, ließ sie fluchend zurück.

Heidenstein atmete merklich auf. Er schwieg für einige Sekunden, stand dann aber auf und legte seine Hand auf ihre Schulter. Anders als Michael war seine Berührung vorsichtig, sanft. „Alles okay?“

Sie sah ihn an. „Danke, dass du dich nicht eingemischt hast.“

Er leckte sich über die Lippen. „Es hat einige Beherrschung gebraucht.“

Noch immer raste ihr Herz vor Anspannung und Wut. Sie atmete durch. „Danke“, wiederholte sie. Dann griff sie nach ihrer Kaffeetasse, leerte sie in einem Zug. „Ich glaube, ich muss mich abreagieren gehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2021-01-22T19:30:06+00:00 22.01.2021 20:30
mhm... aus michael wird man nicht so richtig schlau...
ich weiß jedenfalls immer noch nicht, was ich von ihm halten soll.... ich frage mich immer noch, was er von alle dem hat.. was bringen ihn diese spielchen?
Antwort von:  Alaiya
23.01.2021 08:32
Einen Kick bringen sie ihm. Es sind halt Machtspiele


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