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Urban Fantasy Thriller
von

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[21.10.2011 – J10 – Schulden]

Pakhet verbrachte den gesamten nächsten Tag im Krankenhaus. Sie war Heidenstein ohnehin einige Stunden als seine Security schuldig. Manchmal ärgerte sie sich über ihn. Sie war auch seine Mitarbeiterin und sollte ihren Job eigentlich gewissenhaft machen, doch zwischen Michaels Drohungen und dem Zeitaufwand, der in die ganzen Ermittlungen und Einsätze geflossen war, schuldete sie ihm über fünfzig Stunden. Und weil er ein Idiot war, hatte er sie dennoch bezahlen wollen. Sie hatte es nicht angenommen. Verdammt, er ärgerte sie.

Heute gab ihr die Arbeit im Krankenhaus zumindest eine Möglichkeit immer wieder bei Jack vorbei zu schauen. Laut Heidenstein war es besser, wenn er bis zum Montag hier blieb. Nicht, weil seine Wunde so schlimm war, sondern weil er ihn im Auge behalten wollte.

Also nutzte sie immer wieder kürzere Pausen, um zu Jack zu gehen, der im Krankenzimmer der Straßenklinik lag und den meisten Tag damit verbrachte auf einem Tablet, das Heidenstein ihm geliehen hatte, irgendwelche Videos zu schauen.

„Schaust du wieder Porno?“, fragte sie, als sie am späten Nachmittag hereinkam.

„Die ganze Zeit.“ Jack zeigte ihr eine absolut ernste Miene, redete mit übertrieben ernster Stimme, lachte dann aber.

„Wie geht es dir?“

„Noch immer etwa so, wie vor zwei Stunden, Sweetheart.“ Er rutschte tiefer ins Kissen und schloss die Augen. „Die Wunde brennt etwas, aber sonst ist alles bestens.“

„Dann ist gut.“ Sie kam zu ihm, besah sein Gesicht. Er wirkte unter der dunklen Haut noch immer etwas blass.

Er sah sie an. Seine Augen waren beinahe gänzlich schwarz. „Was ist?“

„Ich schaue mal, ob du heute Abend bei uns in die Wohnung kannst“, meinte sie. „Wir könnten …“ Sie hielt inne, überlegte kurz. „Uns irgendeinen Film ansehen und Pizza essen?“

„Das klingt wunderbar, Pakhet.“ Sein Lächeln war warm, ernsthaft dankbar. „Das klingt wirklich gut.“

Sie nickte. Wenn sie ihn ein wenig ablenken konnte, war es eine gute Sache und so fragte sie Heidenstein, als sie ihn das nächste Mal sah.

Natürlich hatte er nichts dagegen. Er bot sich sogar selbst an, Pizza zu holen. Immerhin lieferten die meisten Dienste nicht hier heraus, da sie von der eigentlichen Stadt sogar hinter den Flats lagen.

„Ich habe eine vegetarische Pizza geholt“, meinte er, als er vier Pappboxen auf den Wohnzimmertisch stellte. „Ich war nicht ganz sicher, was du isst, Jack.“

Jack lag bereits auf dem Sofa. Waagerecht, da Heidenstein darauf bestanden hatte. Nicht, weil Jack unbedingt liegen sollte, sondern weil es laut Heidenstein die Wunde entspannte. „Das ist wirklich sehr rücksichtsvoll von dir, Doc. Aber du hättest auch fragen können.“ Er zog einen Schmollmund.

„Ich habe nicht dran gedacht“, gab Heidenstein zu.

Jack zuckte mit den Schultern. „Kommt vor, Schätzchen. Aber schon gut. Ich esse beinahe alles.“ Er zwinkerte und nahm sich eine der Boxen. „Danke.“

„Bitte“, meinte Heidenstein. Er zögerte, brachte Jack damit zum Lachen.

„Ach, ihr seid beide so steif“, meinte er. „Kommt. Entspannt euch.“

Pakhet konnte nicht anders. Sie tauschte einen Blick mit Heidenstein, der seinerseits genau so unschlüssig war, wie sie sich fühlte.

Sie war nicht ganz sicher, wie sie mit Jack reden sollte. Eventuell sollte sie ansprechen, worüber sie gestern mit Heidenstein gesprochen hatte, auf der anderen Seite konnte es sein, dass Jack sich bedrängt fühlte, wenn sie zu zweit auf ihn einredeten.

„Was wollen wir schauen?“, fragte Jack in das angespannte Schweigen.

„Irgendeinen Actionfilm“, meinte Heidenstein.

Pakhet warf ihm einen Blick zu. „Oder wir schauen uns irgendeine miese Arztserie an, um den guten Doc zu ärgern.“

„Oh, eine mit viel Herzschmerz?“ Jack grinste.

Heidenstein seufzte. „Was auch sonst?“

Pakhet konnte nicht umher zu lachen. „Hey, ich habe dir nicht umsonst die DVDs geschenkt.“

„Du willst mich nur foltern“, meinte Heidenstein und zog einen Schmollmund, schaffte es aber doch nicht, das Grinsen für zu lange zu verkneifen. „Ganz wie ihr meint.“ Er ließ sich auf den Sessel sinken.

Pakhet sah zu Jack, der grinste, das erste Stück Pizza bereits in der Hand. Dann zuckte sie mit den Schultern, nahm das DVD-Set zu Grey's Anatomy aus dem Regal. Es war ein Scherzgeschenk gewesen. Doch hey, was tat man nicht alles, um Heidenstein zu ärgern.

Sie packte eine DVD in den Player, sah sich dann um. Ein Problem gab es mit Jack der so lag: Es gab keinen freien Sitzplatz mehr.

Das schien er genau zu wissen. Er sah sie an. „Jetzt musst du dich entscheiden, mit wem du kuscheln willst? Zu mir oder dem Doc?“

Sie verdrehte die Augen und holte einen der Stühle aus der Küche. Sie warf Jack einen langen, vielsagenden Blick zu, der ihn zum Lachen brachte.

„Ich habe es verstanden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taroru
2021-01-22T19:22:56+00:00 22.01.2021 20:22
das trio ist gut ey XD
man hat spaß beim lesen XD
jack ist echt einmalig XD


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