Mosaik von Alaiya (Urban Fantasy Thriller) ================================================================================ [08.10.2011 – S09 – Frappuccino] -------------------------------- „Das ist kein Kaffee“, stellte Pakhet sachlich fest, als Smith die Plastiktasse vor sie stellte. Es war eine von diesem „Frappuccino“-Mischungen des Coffeshops vor sie stellte. „Oh, es ist Kaffee“, erwiderte er mit einem milden Lächeln. „Blended Kaffee.“ „Diese Dame bevorzugt allerdings reinen Kaffee.“ Sie zog einen Schmollmund, nahm dann aber den Becher. Es war offenbar gekühlter Frappuccino, der für ihren Geschmack deutlich zu sehr nach Vanille roch und … War es Karamell? „Lass uns laufen, es ist besser als hier im Laden zu reden“, sagte er und tippte sie auf die Schulter. Sie nickte. Coffeeshops war ohnehin nicht ihre Art von Laden. Sie konnte es nicht in Worte fassen. Vielleicht zu viele junge Leute. Vielleicht zu viele ignorante Leute. Vielleicht zu viele der Apple-Jünger. Was wusste sie. Sie fühlte sich in den Läden nicht besonders wohl. „Also. Was ist genau passiert?“, fragte er. Er hatte sie im Krankenhaus nicht besucht, um nicht noch mehr von Michaels Aufmerksamkeit auf sie zu ziehen. Es brachte wahrscheinlich wenig, doch am Ende half es vielleicht zumindest, um Smith aus etwaigen Racheplänen Michaels rauszuhalten. Er musste nicht noch weiter damit hineingezogen werden. Nicht, wenn sie versuchen konnten, es zu verhindern. Selbst wenn sie nicht sicher sein konnten, ob Michael nicht dafür sorgte, dass ihnen jemand half. Vielleicht war dieser Gedanke auch nur wieder Paranoia. Sie war sich nicht sicher. Dennoch erzählte sie ihm knapp, was in Johannisburg passiert war. Er hatte bereits von Jack eine kurze Übersicht der Ereignisse gehört, die sie nur ergänzte. Viel gab es letzten Endes nicht zu berichten. „Ich habe vor ein paar Tagen mit Chase telefoniert. Sie mussten die Ganger der örtlichen Polizei übergeben. Wahrscheinlich wird sie freigelassen. Aber es gibt zumindest eine Chance Zea und damit vielleicht die magischen Einflüsse zu eliminieren.“ „Wenn Zea der einzige Magier ist, der ihnen hilft“, erwiderte Smith nachdenklich. Auch sie hatte darüber bereits nachgedacht. Immerhin hatte sie andere Magier gesehen. Nicht zuletzt den einen Magier, den sie getötet hatte. Das war nicht Zea gewesen. Und diese seltsame Gestalt … Sie müssten abwarten. Sehen was sich ergeben würde. Wenn es weitere Magier gab, würden sie es sehen. Sie konnte hoffen, dass die anderen Magier Zea gefolgt waren, sich nun aus der Sache heraushalten würde. Vielleicht was das zu positiv gedacht. Vielleicht färbte Heidenstein auf sie ab. „Die Moral ist, dass wir erst einmal keine Unterstützung von Chase erwarten können?“, fragte Smith nachdem sie einige Sekunden geschwiegen hatte. „Wahrscheinlich nicht. Nein. Sie würden Konflikte mit der örtlichen Polizei riskieren. Vor allem wenn wir Recht haben und Nel in die Sache verstrickt ist.“ Sie nippte an dem Strohhalm, verzog das Gesicht. Wie sie vermutet hatte: Zu süß. Zumindest trug sie nun ihre Prothese wieder. Ihre normal aussehende Prothese, doch hatte sie auch die andere probiert. Sie funktionierte wieder. Selbst wenn die Sensoren anders waren als zuvor. Aber das ließ sich nachjustieren. Solange sie nicht auf Einsatz war bevorzugte sie diese Prothese. Sie zog weniger Blicke auf sich, selbst wenn sie ein kurzärmliges Oberteil trug, wie jetzt. Smith trank an seinem eigenen Kaffee oder eher seinem eigenen Frappuccino. Er war Pakhet nie als einer der Hipster vorgekommen, aber dann wiederum sollte sie es vielleicht nicht überraschen. Sie kannte ihn letzten Endes doch kaum. „Und?“, fragte er schließlich. „Was hast du vor?“ Sie sah auf den durchsichtigen Plastikbecher, bewegte ihn, beobachtete den Eiswürfeln dabei, wie sie durcheinanderrutschten. Zu viele Eiswürfel. War in dieser Mischung überhaupt Kaffee? „Ich denke, ich werde versuchen Michael zu beruhigen. Und abwarten. Abwarten, was sie als nächstes tun.“ „Wenn sie wissen, dass du es warst, vielleicht dein Kopfgeld erhöhen“, meinte Smith. Alice achtete bereits darauf. Soweit war nicht dergleichen passiert. „Zehntausend sind eine große Menge für mich kleinen Fisch.“ „Ja. Und das macht mir Sorgen.“ Noch einmal nahm sie einen Schluck, verzog wieder das Gesicht. „Solange sie kein Kopfgeld auf Heidensteins Kopf setzen oder den von Crash, soll es mir Recht sein.“ „Du kommst damit klar?“ Er warf ihr einen Seitenblick zu. Sie zuckte mit den Schultern. „Wohl oder übel.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)