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Mosaik

Urban Fantasy Thriller
von

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[28.09.2011 – P04 – Einsatz]

Sie warteten im Wagen. Chase und seine Leute hatten das Gebäude überwacht. Natürlich konnten sie nicht davor warten. Es würde jemanden auffallen. Vor allem, wenn es Dämonen gab, die im Astralraum um das Gebäude herum lauerten.

Heidenstein saß neben Pakhet. Murphy und Crash auf der Rückbank, die Crash beinahe komplett einnahm. Im Moment hatte er noch seine normale Gestalt. Er trug eine zu weitrschusssichere Weste, woher er diese auch immer bekommen hatte. Sonderanfertigung? Sie hatte nicht gefragt.

Sie trug ihre eigene Einsatzkleidung: Die magisch verstärkte Lederweste unter einer mundan verstärkten Lederjacke. Es sollte die meisten Angriffe abwehren, war jedoch keine absolute Sicherung. Wieder hatte sie auf einen Helm verzichtet. Er würde ihren Kopf schützen, würde sie jedoch behindern. Sie gewann nichts dadurch.

Auch Heidenstein trug keinen Helm. Er trug, was letzten Endes Motorradkleidung war, zusammen mit einer stichsicheren Weste.

Keiner von ihnen sprach. Sie waren knappe dreihundert Meter von dem Gebäude entfernt. Sie würden laufen müssen, wenn es losging.

Siobhan und ihre Möwe hatten direkt vor dem Gebäude Stellung bezogen – in der Gestalt von Möwen, selbst wenn sie als solche hier, im Inland, bei weitem mehr auffallen würden, als in Kapstadt.

Pakhets Blick wanderte zu Heidenstein, der sicher bereits zum vierten Mal seine Waffe überprüfte.

Er erwiderte ihren Blick, bemühte sich um ein Lächeln, das letzten Endes sehr steif ausfiel.

Pakhet atmete durch, als das Funkgerät knackte.

Das war Siobhans Stimme. Dann hatte sie Zea vor den Polizisten entdeckt.

Sie nahm das Funkgerät. „Rodger.“ Dann betätigte sie den Knopf, um die Frequenz zu wechseln. „Chase? Die Vögel haben den Magier gesehen.“

„Verstanden“, bestätigte der Polizist nach knappen drei Sekunden Stille.

„Wir begeben uns in Stellung“, sagt sie dann, ehe sie das Funkgerät zurücksteckte.

Wären sie in einem von Roberts tollen Actionfilmen hätten sie die tollen Ohrenstecker, die das Make-Up Department auf halben Weg beim Dreh der Actionszenen vergessen würde, doch leider hatten sie diesen Luxus nicht. Keine echten Ohrstecker.

Der Plan war, dass sie und Crash für Ablenkung sorgen würden, während Heidenstein zusammen mit Siobhan sich im Gebäude eine Übersicht verschaffte.

Sie mochte diesen Plan nicht absolut, doch war es immer noch eine der besten Alternativen. Sie musste hoffen, dass Heidensteins Unsichtbarkeitszauber gut genug war – nicht das er das letzte Mal viel gegen die Dämonen gebracht hätte.

Sie würden sehen.

Mit einem Nicken zu Heidenstein, stieg sie aus.

„Kid“, sagte sie.

Ein genervtes Stöhnen war die Antwort. „Ich weiß schon.“ Er war noch immer nicht begeistert davon, Backup zu sein. Doch verdammt, sie würde ihn da nicht reinlaufen lassen, wenn es nicht unbedingt sicher war.

Sie liefen die Straße hinab.

Es war früher Abend. Später als Siobhan vorhergesagt hatte, doch kam es ihnen wahrscheinlich entgegen. Leute kamen von der Arbeit. Es herrschte Bewegung auf den Straßen. Es würde sie weniger auffällig machen – einmal abgesehen von Crash, der sich durch keine Menge bewegen konnte, ohne aufzufallen. Sein zugedeckter, aber sehr wohl vorhandener Köcher mit Speeren half ihm dabei nicht.

Es war nicht optimal, doch letzten Endes besser, als auf ihn zu verzichten.

Das Gebäude kam in Blick. Die Straßenlaterne davor flackerte. Generell schien die Spannung in der Straße nicht gänzlich stabil zu sein. Positiv, für ihre jetzige Situation.

Zwei Möwen saßen auf einer der Straßenlaternen. Eine von ihnen erhob sich in die Luft, kreiste über ihnen.

Siobhan.

„Doc“, flüsterte Pakhet.

Er nickte.

Chase und seine Leute – es waren nur sechszehn Mann – warteten in vier Einsatzfahrzeugen in der Nähe. Weit genug, um hoffentlich nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Niemand war begeistert von dem Vorschlag gewesen, ihnen den Vortritt zu lassen, doch gleichzeitig hatte sich auch niemand dafür gemeldet, stattdessen die Spitze zu übernehmen. Die Dämonen waren Abschräkung genug.

Heidenstein folgte Siobhan, die in die Straße neben dem Gebäude, ein wirklich eindrucksloser, simpler, aber zumindest fertiger Betonbau, flog. Kaum, dass er aus der Menge heraus war, aktivierte er dein Unsichtbarkeitszauber.

Die Menschen, die zu Fuß am Rand der Straße unterwegs waren, waren zu sehr auf Crash fokussiert, um Heidenstein zu viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Pakhet atmete tief durch, sah zu Crash. „Bereit, Großer?“

Er brummte eine Bestätigung, nickte. Seine Muskeln spannten sich an, während er zum Gebäude hinüberging.

Pakhet folgte ihm, die Hand am Holster ihrer Waffe. Sie würde die Waffe nicht auf der Straße ziehen, wenn es sich vermeiden ließ. Allerdings waren da zwei Typen, die an der Hauswand lehnten. Bei einem von ihnen hatte sie eine Waffe, die unter dem Rand seines T-Shirts hervorlugte, gesehen. Er hatte kein Holster, hatte sie einfach in seinen Gürtel gesteckt.

Vielleicht war es ein guter Moment für die Pfeilpistole. Die Waffe war leise und wäre weit weniger Aufsehenserregend.

Sie griff nach der Waffe, bemüht keine Aufmersamkeit auf sich zu ziehen. Normal hätte sie den Seiteneingang bevorzugt, doch sah der Plan vor, die etwaigen Kriminellen im Inneren des Gebäudes nach hinten und zum Seitenausgang zu treiben.

Eine der beiden Wachen bemerkte sie. „Hey!“ Er griff selbst nach einer Waffe. „Was willst du hier?“

Der andere rief: „Fuck. Das ist die …“

Weiter kam er nicht.

Mehrere DInge geschahen. Ein lauter Knall ertönte, gefolgt davon, dass es dunkel zwischen den Häusern wurde. Wahrscheinlich Murphy oder Trixie, die irgendwie die Straßenlaternen ausgeschlatet hatten.

Gleichzeitig feuerte sie ihre Waffe, die im Hals vom zweiten Typen endete. Er griff nach dem Pfeil, sah sie an, hob seine Waffe.

Sein Kollege war schneller. Der Knall einer Waffe ertönte und im nächsten Moment brach komplettes Chaos aus.

Die normalen Leute, die auf der Straße gewesen waren – es waren nicht wenige – brachen in Geschrei aus. Dann begannen die ersten zu fliehen.

Sirenen. Damit war wohl auch Chase unterwegs.

Crash packte die Wache, die geschossen hatte, an der Schulter, rammte ihn in die Hauswand. Dem Mann bliebt der Atem weg, er brauchte einen Moment, um sich zu fangen. Zu lang. Crash hatte ihn mit einem gezielten Schlag gegen seinen Solarplexus ausgeschaltet.

Pakhet verzog das Gesicht. Lebte der Typ noch?

Sie hatte keinen Zweifel daran, dass Crash mit einem solchen Schlag den gesamten Brustkorb des Mannes zerquetschen konnte.

Sie würde den Typen der Polizei überlassen müssen. Sie würde später sehen, was dabei herum kam.

Stattdessen ging sie zur Tür hinüber. Es war eine einfache Holzeingangstür, nicht besonders gesichert. Sie wechselte die Waffe, schoss zwei Mal auf das Schloss, brachte es damit dazu, durch die Tür zu brechen. Sie nahm die Pistole mit ihrer Prothese, griff mit der rechten Hand in die Tasche an ihrem Gürtel. Sie hatte Rauchgranaten dabei.

Immerhin waren sie das Ablenkungsmanöver.

Sie sah zu Crash. Er nickte.

Dann entsicherte sie den kleinen Kanister, kickte die Tür auf, warf ihn hinein.

Sie atmete tief durch, sammelte ihre Energie und lief dann hinaus.

Im Inneren des relativ breiten Eingangsraums hatte sie gerade genug Zeit, sich einen groben Übersicht zu verschaffen, ehe die ersten Kugeln flogen.

Automatische Waffe. Nicht gut.

Rauch begann den Raum zu füllen.

Instinktiv wich sie wieder in die Eingangstür zurück. Das Feuer kam von links der Tür.

Der Raum schien eine Mischung aus Pub und Aufenthaltsraum zu sein. Hier standen einige Tische und es gab eine Art improvisierte Bar aus Baupaletten. Von allem was sie gesehen hatte, hatten sich die ersten – wohl, als sie den Krach von der Straße gehört hatten – hinter ein paar Tischen verbarrikadiert.

„Überlass' das mir“, brummte Crash und kam durch die Tür.

Seine Gestalt veränderte sich. Er wuchs noch weiter.

Pakhet hatte mehr als einmal gesehen, wie ein Gestaltwandler eine andere Form annahm. Es wirkte dennoch jedes Mal aufs neue pervers, unnatürlich. Sein Kopf veränderte sich, bekam mehr und mehr Züge eines Tierschädels, während er jedoch Hände und aufrechte Gestalt behielt.

Zotteliges, braungraues Fell begann seinen Körper zu bedecken. Seine Schuhe fielen von den Hufen, die nun seine Füße ersetzten.

Er erinnerte an einen Minotaurus, wenngleich nicht genau. Denn normalerweise sollten Minotauren nicht so zottelig und fellig sein – nicht, dass sie je einen realen Minotauren gesehen hatte.

Er schnaubte, rannte dann in den Raum hinein. Viel mehr konnte sie nicht sehen. Der Rauch hatte sich zu weit ausgebreitet. Nur eins war klar: Crash war nahezu lächerlich schnell. Wunderte es sie?

Automatisches Feuer. Ein Brüllen. Dann ein lautes Krachen.

Sie folgte Crash, blinzelte. Der Rauch brannte auch in ihren Augen. Sie hielt den Atem an.

Als sie an der Barrikade ankam, war davon wenig übrig. Was sie im Qualm sehen konnte, waren vier leblose Körper. Ohnmächtig? Tod?

Crash zerbrach ein Gewehr unter seinem Huf, als wäre es eine Spielzeugwaffe.

Dann weiteres Feuer. Es musste von der anderen Seite des Raums kommen. Jemand feuerte blind in den Rauch.

Pakhet aktivierte ihren Armreif. Dann lief sie zur Wand, rannte mit langen Schritten an ihr entlang. Dankbarerweise schien der Schütze zu panisch zu sein, um diese Methode vorherzugehen.

Da. Ein Schatten im Rauch.

Auch hier drinnen schien das Licht ausgefallen zu sein, wurde ihr klar. Wahrscheinlich hatte der Zauber die Sicherung für die ganze Straße überlastet. Der Knirps war gar nicht so dumm. Oder die Möwe. Wer auch immer es gewesen war.

Sie tackelte den Mann, der wild in den Raum schoss, warf ihm gegen die nächste Wand. Mit einem Schlag gegen seinen Kiefer schaltete sie ihn aus. Gerne hätte sie ihn gefesselt, doch schien das im Moment keine gute Idee.

Der Typ war durch eine Tür gekommen.

Sie öffnete sie.

Wenig verwunderlich wurde erneut geschossen. Dann endete das Feuer jedoch. Offenbar hatten sie erkannt, dass niemand da war.

Sie rechneten nicht mit Unsichtbarkeit. Gut.

Pakhet zählte innerlich bis acht, dann schnellte sie in den Raum.

Jemand hatte die Fenster verbarrikadiert. Etwas, das bereits vorher geschehen war. Drei Leute, auch hier. Eine davon eine Frau, knapp bekleidet, aber ebenfalls mit Waffe.

Blind schoss Pakhet mit der Pfeilpistole auf die Frau, lief dann auf einen der zwei Kerle, einen bulligen Afrikaner zu. Sie legte ihre Hand unter seine Pistole, hob sie nach oben.

Er hatte sie nicht kommen sehen, feuerte wild. Sein Kollege schrie auf, schien überfordert.

Gut. Pakhet entriss dem ersten die Waffe ganz, versetzte ihm einen Tritt knapp unterhalb der Kniescheibe, dann einen weiter unten, gegen seinen Fuß. Er verlor das Gleichgewicht, kippte nach vorne und erlaubte ihr damit, die Seite seines Nackens zu treffen.

Der andere schien noch immer nicht zu verstehen, was genau vor sich ging.

Keiner der Leute hier schien ordentlichen Schutz zu tragen. Sie hatten deutlich nicht damit gerechnet, dass es einen Angriff gab. Gut. Ausgezeichnet.

Sie schoss einen Pfeil in den Nacken des Typen, entwaffnete ihn dann, brachte ihn zum Fall, während Crash in seiner Hybridgestalt durch die Tür kam.

Er machte einen fragenden Laut. Offenbar konnte er in dieser Gestalt nicht sprechen.

Die Frau ging zu Boden.

„Hier, Großer“, sagte Pakhet mit gesengter Stimme.

Sie lud die Pfeilpistole nach. Die Waffe war im Kombination mit der Unsichtbarkeit verdamm praktisch. Sie würde Heidenstein später noch einmal dafür danken müssen. Langsam hatte sie auch den Dreh raus, auf Gefühl zu schießen, ohne zu zielen, da es anders nicht ging, solange sie ihre eigene Waffe nicht sah.

„Weiter“, meinte sie dann.

Sie mussten den Weg zum Keller finden. Zumindest war das die Idee. Heidenstein und Siobhan würden nach oben gehen. Sie musste hoffen, dass den beiden nichts geschah.

Dann ging die Tür auf. Zwei Personen kamen herein, schrien im nächsten Moment, als sie Crash sahen, der in dieser Gestalt bis unter die Decke reichte. Nicht nur das: Auch wuchsen zwei Hörner aus seinem Kopf, die seine Gestalt noch beeindruckender wirken ließen.

„Lass sie laufen“, flüsterte Pakhet.

Sie mussten nicht jeden hier drin ausschalten. Sie waren letzten Endes wegen Jacos Helfern da und wegen Zea.

Sie sollten die Treppe finden. Vielleicht wieder eine Falttür?

Pakhet lief zur Tür, durch die die zwei eben gekommen war. Sie stand noch immer offen.

Auch im nächsten Raum herrschte nur Zwielicht. Ohne ihr magisches Auge hätte sie kaum etwas gesehen. So allerdings sah sie genug, um zu sehen, dass hier Dinge an der Wand lagerten. Ein einfaches, billiges Regal stand hier. Darin verschiedene Pakete. Kurz überlegte sie nachzusehen, verzichtete dann jedoch darauf.

Sie wollte einen Raum weitergehen, als die Situation weiter eskalierte.

Ein seltsamer Laut, irgendwo zwischen Knurren und Schrei erklang und dann brach die Wand zu ihrer linken ein.

Zwei lange, schuppige Kiefer schnappten nach ihr, hätten sie erwischt, hätte Crash nicht schneller gehandelt. Mit einer Bewegung seines Arms fegte er Pakhet zur Seite, warf sie zu Boden, während sein anderer Arm einen Speer fasste.

Schwarzes Blut flutete auf den Boden, während Pakhet sich sammelte. Ein kehliges und viel zu lautes Knurren erklang aus der Kehle des Dämons.

Ein Krokodil. Ein gänzlich schwarzes Krokodil mit Schuppen, die aussahen, wie aus Obsidian. Noch so ein verdammter ägyptischer Dämon. Und dem rumorenden Geräusch hinter ihnen nach, riss der Schwanz des Ungeheuers gerade den hinteren Teil des Gebäudes ein.

Dann ein Ruf. „Pakhet!“ Heidenstein.

Es kam von hinter dem Krokodil.

„Ja!“, erwiderte sie. Sie berappelte sich, kam wieder auf die Beine.

„Das Gebäude stürzt ein!“

Ach ne.

Dann Siobhans Stimme. „Zea. Das war Zea!“

Was sollten sie jetzt tun? Sie sah auf die glänzende schwarze Schnauze, die versuchte, Crash zu schnappen zu bekommen, der immer wieder mit seinem Speer auf die Nase einstach. Er schaffte es regelmäßig die Schuppen zu durchstechen. War er so stark oder waren die Schuppen nicht so fest, wie sie aussahen? Sie konnte es nicht sagen.

Ein tiefes Brummen. Crash sah in ihre Richtung.

Wie hatte er überhaupt gewusst, wo sie war? Hatte er nur geraten?

Er knurrte.

Sie verstand. „Wo ist Zea?“

„Seitenausgang“, kam es von Siobhan.

Ein weiteres Donnern. Die Rückwand schien gänzlich einzustürzen.

Pakhet wandte sich nach links. Da war eine weitere Tür. „Ich überlass das hier dir!“, rief sie Crash zu.

Er brummte. Eine Bestätigung. Gut.

Dann lief sie. Dankbarerweise war die Tür nicht abgeschlossen. Sie gab nach, als sie dagegen stieß. Sie war in einer Art Flur. Gott. Die Architektur dieses Gebäudes war chaotisch. Dass es überhaupt hielt, schien verwunderlich. Es war wohl eher irgendwie gebaut worden, aber nicht mit einem Plan.

Doch da war eine Tür. Eine offene Tür.

Das musste der Seitenausgang sein.

Sie lief.

Draußen klang Feuer. Halbautomatische Waffen. Pistolen größtenteils.

Chase und sein Team? Waren hier drin überhaupt so viele Leute gewesen?

Sie hasste es in Situationen zu sein, die sie nicht gänzlich einschätzen konnte. Keine Zeit zum Nachdenken. Sie war wegen diesem Zea hier! Also schauen, wo er war?

Dann ein Schrei. Ein Knurren. Es kam von der Straße. Noch ein Dämon?

Sie lief, griff mit der Hand ihrer Prothese nach dem Rahmen der Tür, um besser um die Ecke zu kommen.

Tatsächlich. Einer der Schakale stand auf der Straße, zog das Feuer auf sich.

Sie deaktivierte den Unsichtbarkeitszauber. Sie wollte nicht unsichtbar dazwischen geraten.

Dann zuckte ein Blitz auf die Straße hinab, ohne dass eine Wolke im Himmel hängen würde. Das musste ein Zauber sein. Die Möwe? Oder Zea?

Murphy beherrschte Blitzzauber, doch nicht in diesem Ausmaß. Also blieb nur eine der beiden Möglichkeiten.

„Kid?“, rief sie. Vielleicht klang etwas Panik aus ihrer Stimme. Sorgte sie sich tatsächlich so sehr um den Jungen?

Sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, da der Schakal sie im nächsten Moment entdeckte. Offenbar empfand er die Polizisten für weniger interessant, als sie. Jedenfalls sprang er auf sie zu.

Das Biest war gerade groß genug, um in die Gasse zwischen diesem Gebäude und dem nächsten zu passen, so dass es, wie ein Hund, versuchte nach ihr zu schnappen.

„Verdammtest Biest“, murrte sie, als sie zurücksprang.

Sie steckte die Waffe weg, zog die zweite Rauchgranate. Wenn dieses Wesen auch nur etwas wie ein normaler Hund funktionierte, würde es das so gar nicht mögen. Sie entsicherte die Rauchgranate, warf sie, wartete, dass der Schakaldämon mit einem Japsen zurückzuckte.

Dann sammelte sie ihre Energie, sprang auf das Nachbargebäude, um über dem Schakal zu sein.

Lang hatte der Schock der Granate nicht geraten. Nun war das Monster wütend und das war nicht ihr einziges Problem.

Zu spät bemerkte sie den Blitz. Zu spät? Nun, sie hatte keine Zeit ihn zu bemerken. Er entstand im Bruchteil einer Sekunde, zuckte auf sie hinab.

Einen Moment war alles heiß, dann fegte die Druckwelle sie zurück.

Sie war für einen Moment wie betäubt, hatte pures Glück, dass sie nicht auf den Boden geworfen wurde, sondern auf dem Dach blieb. Ihre linke Seite schmerzte. Aber sie lebte. Sie lebte und war alles in allem okay.

Sie konnte aufstehen. Sie musste aufstehen. Sie musste definitiv aufstehen, da gerade der verdammte Schakal auf dem Dach landete.

Ihre Prothese bewegte sich nicht. Verdammt.

Sie sah auf ihren linken Arm. der Blitz hatte die Jacke durchgebrannt, hatte die Prothese verkohlt? War das Ding kaputt? Fuck. So leicht würde sie es nicht ersetzen können. Das war verdammte (), etwas, das sie hatten stehlen müssen.

„Fuck!“

Sie bekam mit ihrer rechten Hand irgendwie ihre Pistole zu fassen. Schoss in das Maul des Schakals, als dieses nach ihr schnappte.

Die Bestie schreckte zurück, gab Pakhet damit den Hals frei.

Ein weiterer Schuss, so gezielt, dass sie idealer Weise die Wirbelsäule treffen sollte – wenn Dämonen so etwas hatten. Zumindest schnitt die Kugel in die Haut.

Noch ein Schuss, auf die Brust, gefolgt von einem weiteren. Dann ein letzter. Auf das Auge.

Es schien zu reichen. Das Monster brach zusammen.

Pakhet konnte sich nicht erlauben zu warten, sie sprang auf die Beine, wohl wissend, dass der Schock einsetzen würde, sobald das Adrenalin ihr System verließ. Wenn sie nicht irrte, hatte sie eine schwere Brandverletzung an der Seite erlitten.

„Pakhet!“, rief eine Stimme unten.

„Zea!“, erwiderte sie. „Auf der Straße!“

Sie lief zum Rand des Flachdaches, in der Hoffnung, dass sie den Magier erdecken konnte.

Statt dem Magier zu sehen, brach das Dach unter ihren Füßen weg. Es zerfiel einfach zu Sand. Auch ein Zauber.

Sie konnte nicht darüber nachdenken, sprang auf die Straße, bemüht ihre Energie in die Beine zu leiten, den halben Fall so aufzufangen.

Sie stolperte, kam aber ohne gebrochene Beine unten an.

„Pakhet!“, hörte sie gleich zwei Stimmen.

Heidenstein und Murphy.

„Wo ist er hin?“, rief sie, berappelte sich.

„Trixie ist hinterher!“, erwiderte Murphy. „Alles …“ Er sah ihren Blick, nickte dann die Straße hinab.

Hier lieferten sich noch immer einige Gangmitglieder oder vergleichbares ein Feuergefecht. Sie durfte nicht darüber nachdenken. Sie rannte.

„Alles okay?“ Das war Heidenstein. Er war neben ihr. Seinerseits wieder sichtbar.

Sie antwortete nicht. Sie hatte nicht mehr lange Zeit. Schon spürte sie ihre Seite schmerzen.

Dann kam sie um die Ecke. Diese Straße war noch immer von Wagen befahren. Zumindest gab es keinen weiteren Dämon.

Und da hinten. da war der Magier. Er hatte sicher zweihundert Meter Vorsprung.

„Scheiße!“, fluchte sie, lief hinterher. Wo wollte er hin? Es war wahrscheinlich egal. Sobald er untertauchen konnte, war er sicher. Verdammt, für einen alten Mann, war er erstaunlich fit. Vielleicht Magie, vielleicht Training. So oder so, hätte sie ein Problem.

Doch da war die Möwe. Auf einmal schoss sie aus dem Himmel hinab, landete auf dem Kopf des Mannes, brachte ihn beinahe zu Fall.

Pakhet zögerte nicht. Es war eine gute Chance. Sie zielte auf seine Beine. Die Distanz war für die (Pistole) groß. Deswegen schoss sie gleich drei Mal. Eins, zwei, drei.

Einer der Schüsse traf. Der Mann schien einzubrechen, rappelte sich dann jedoch wieder auf, wollte sich weiterschleppen, als Murphy – es musste Murphy sein – an Pakhet und Heidenstein vorbeisprintete. Er hatte eine relativ große Gestalt angenommen, schaffte es zum Magier aufzuschließen.

Er schien einen Zauber vorzubereiten, holte aus. Dann berührte er den Magier.

Für einen Moment verkrampfte sich die Gestalt des Mannes, dann ging er zusammen mit Murphy zu Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sunae
2021-11-09T19:04:03+00:00 09.11.2021 20:04
() wenn sie über ihre Protese spricht. Irgendein schwer zu beschaffendes magisches Material?

Krokodil Dämon... Da gäbs den Gott Sobek, aber das ist unwahrscheinlich, außer es ist Sobek aus Dantes Inferno inder alle heidnischen Götter Dämonen sind.
Die Seelenfresserin Ammut hat nen Krokodilkopf, ist aber mehr ne Chimäre.

Außerdem Pakhet + Ägypten, I get it.


Von:  Taroru
2020-09-01T16:12:20+00:00 01.09.2020 18:12
und an dieser stelle hörst du auf o.o
das ist folter! pure folter!!!!
es ist auf jeden fall, verdammt mitreisend und spannend geschrieben. ich konnte jedenfalls nicht aufhören mit zu fiebern :-)


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