Mosaik von Alaiya (Urban Fantasy Thriller) ================================================================================ [22.08.2011 – S07 – Kontakte] ----------------------------- Die Nacht wäre schlaflos gewesen, hätte sie es nicht geschafft, von Heidenstein ein starkes Schmerzmittel, vermeintlich wegen ihrer Wunden, zu bekommen. Das Mittel hatte auch eine schlaffördernde Wirkung und erlaubte es ihr zumindest sechs Stunden unruhigen Schlafs zu finden, ehe ihr Handy sie kurz nach sieben mit einem Klingeln aufweckte. Es war eine Nachricht von Smith. Sie enthielt eine Nummer und eine kurze Notiz: „Sein Name ist Jack. Er hilft bei solchen Sachen. Er wird es verstehen. Ich komme später vorbei. Jetzt keine Zeit. Smith.“ Pakhet seufzte. Ihr Mund war trocken. Eine Nebenwirkung des Medikaments. Sie trank einen Schluck des über Nachts abgestandenen Wassers, leckte mit der Zunge über die Innenseiten ihrer Wangen, die sich rau anfühlten und bitter schmeckten. Dann blickte sie wieder auf das Handy. Jack? Nun, was hatte sie für eine Wahl? Konnte sie ihn jetzt bereits anrufen? Smith hatte ihr die Nachricht erst gerade geschrieben. Vielleicht hatte er mit ihm geredet. Vielleicht hatte er auch nur selbst eine Nachricht bekommen. Dennoch. Sie musste es versuchen. Sie hatten kaum Zeit. Also tabte sie auf die Nummer, wählte sie aus ließ das Handy sie wählen. Freizeichen. Gut. Besser als direkt die Mailbox zu erreichen. Zwei Mal tutete es, dann ein Knistern. „Wer ist da?“, fragte eine jung klingende, aber angespannte Männerstimme. „Mein Name ist Pakhet“, erwiderte sie. „Spreche ich mit Jack? Mr Smith hat mich an sie verwiesen.“ „Ah.“ Ein kurzes Schweigen. „Sie sind die Frau, die sich mit den Menschenhändlern angelegt hat?“ Seine Stimme entspannte sich. Er wirkte ruhiger. „Ja. Das bin ich wohl.“ Sie seufzte. „Smith sagte, Sie könnten mir helfen.“ „Vielleicht, ja“, erwiderte er. „Aber ich würde bevorzugen, das ganze von Auge zu Auge zu besprechen. Persönlicher, wissen sie?“ Er schien seine Stimme charmant klingen lassen zu wollen. „Ja.“ War es eine Falle? Vielleicht. Doch für den Moment wollte sie Smith vertrauen. „Hätten Sie heute Abend Zeit?“, fragte er. „Ja“, erwiderte sie wieder. „Wo wollen wir uns treffen?“ „Kennen Sie den Salty Ferryman?“ Ja, sie kannte den Ferryman. Eine Bar nahe des Hafen. Vor allem von Touristen besucht. Sie war schon öfter dort gewesen. „Ja. Gegen neun?“ Das würde ihr noch Zeit geben, weitere Pläne zu schmieden. „Gerne.“ Ein Lächeln schwang in seiner Stimme mit. „Dann bis heute Abend.“ „Ja.“ Sie wiederholte sich. Ein kurzes Lachen, dann legte er auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)