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Urban Fantasy Thriller
von

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[20.06.2011 – M05 – Vorbereitung]

„Okay, und warum brauchst du zweihundert Meter Seil?“

Pakhet sah den Jungen an an. Sie seufzte. „Weil es sein kann, dass wir tauchen müssen.“ Es grauste ihr davor, doch sie musste den Tatsachen ins Gesicht sehen. „Und Seil wird uns helfen zur Oberfläche zurück zu kommen.“

„Aha.“ Murphy blickte auf die Einkaufsliste, die er ihr abgenommen hatte. „Und die Farbe?“

„Schon einmal etwas von Farbgranaten gehört?“

Er musterte sie. Aktuell trug er wieder die Gestalt eines hageren, dunkelhäutigen Jugendlichen, nicht älter als 16. „Nicht dein Ernst!“

Sie schenkte ihm ein knappes Lächeln und fragte sich gleichzeitig, warum er überhaupt hier war. Sie wusste, warum sie Crash dabeihatte, sie wusste, warum sie den Doc dabei hatte, aber Murphy? Murphy hatte sich selbst eingeladen, schien es ihr. Na ja, vielleicht konnte er mit seiner Silberzunge hier oder da noch einen Rabat aushandeln.

Sie war im Baumarkt, um Ausrüstung für die Mission zu holen. Dinge, die nicht illegal waren, die man immer gebrauchen konnte und die oftmals bei solchen Einsätzen fehlten. Das genannte Seil, die genannte Farbe, Nägel, Eisenstaub, Klebstoff und vor allem raue Mengen an Panzerband. Sie war schon zu oft auf Missionen gewesen, auf denen Panzerband fehlte. Speziell, wenn es auf das Meer hinaus ging. Panzerband machte oftmals den Unterschied zwischen einem schwimmenden und einem sinkenden Boot. Speziell, nachdem automatisches Feuer Löcher in den Rumpf gerissen hatte.

„Sag mal, warum bist du eigentlich hier, Murph?“, fragte sie und schaute den Jungen an.

Er sah auf. „Na, weil ich von dir lernen will, natürlich.“

„Ja, sicher.“

Crash brummte. „Ich glaube, weil er nerven will.“

„Was? Nerven? Ich?“ Murphy gab sich empört. „Das würde mir nie in den Sinn kommen. Ich nerve doch nicht.“

Pakhet seufzte, kam aber nicht umher matt zu lächeln. „Sicher nicht.“

„Du willst mir doch nicht ernsthaft unterstellen, zu nerven!“

„Wenn ich dir einen Tipp geben darf, Murphy“, meinte Heidenstein, obwohl auch er sein Amüsement schwer nur verbergen konnte, „ich würde die beiden nicht provozieren.“

Murphy lachte. „Ich provoziere nicht. Ernsthaft nicht.“ Er schenkte ihr ein charmantes Lächeln. „Wirklich, Pakhet. Ich bin nur hier, weil ich lernen will. Na ja, und vielleicht auch, weil daheim die Leute von den Sevens wahrscheinlich noch immer vor meinem Unterschlupf warten und daher.“

„Die Sevens?“

Murphy zuckte mit den Schultern und ließ ein Seufzen hören. „Ach, nichts Dramatisches. Ich hatte nur ein kleines …“ Er räusperte sich. „Ähm. Eine kleine Meinungsverschiedenheit.“

„Verstehe“, brummte Crash.

„Nein, tust du nicht, Großer.“

Ein missmutiges, bedrohliches Grummeln.

„Crash“, verbesserte sich Murphy mit Nachdruck. „Ich habe ein paar Freunde von mir beschützt, als Lo sie bedroht hat und jetzt …“

Pakhet seufzte. „Sprich: Du brauchst Hilfe.“

Er starrte sie verständnislos an. „Nein!“ Der Widerspruch schien ernsthaft gemeint. „Nein. Ich brauch nur ein wenig Abstand. Mehr nicht.“

„Murphy“, begann sie, wurde aber von einem vehementen Kopfschütteln unterbrochen.

„Ich brauche keine Hilfe“, antwortete er und jeder Scherz war aus seiner Stimme gewichen. Seine Augen wirkten ungewöhnlich distanziert. Wieder räusperte er sich.

„Murphy“, bot auch Heidenstein an, „wir können dir helfen. Ich könnte dir sicher eine Unterkunft besorgen.“

„Nein“, erwiderte Murphy.

Crash brummte. „Lasst ihn.“

Sie waren im Flur des Baumarkts stehen geblieben. Pakhet und Heidenstein sahen den Jungen an, Crash dagegen sie.

Schließlich erwiderte Pakhet den Blick des Hünen, der den Kopf leicht schüttelte. Er schien Murphy zu verstehen. Eine Sache, die Straßenkinder verstanden?

Moment. War Murphy ein Straßenkind? Es war das erste Mal, dass ihr der Gedanke kam.

Langsam kehrte das Lächeln in Murphys Gesicht zurück. „Es passt schon. Echt, ihr beiden. Ich kümmer‘ mich selbst darum. Ich brauche nur etwas Abstand und das richtige Timing.“ Damit marschierte er weiter voran.

Pakhet seufzte. Es ging sie nichts an. Ach, verdammt, warum machte sie sich um diese Idioten überhaupt so viel Sorgen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Taroru
2019-05-10T05:43:25+00:00 10.05.2019 07:43
also die einkaufsliste, erinnert mich an diversen einkaufstouren fürs theater, oberstes motto, wenn du kein kabelbinder hast, dann nimm gaffa, damit kannst du alles flicken, und wenn das nicht hilft, muss bauschaum her XD

Antwort von:  Alaiya
10.05.2019 10:03
Es ist auch einfach das wichtigste :D
Antwort von:  Taroru
10.05.2019 10:04
ist es definitiv XD
man kann damit so unglaublich viel anstellen :-D


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