Ich fang dich auf von Dekowolke ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Je mehr Zeit Jason mit dem Rotfuchs verbrachte, desto besser lernte er ihn kennen. So merkte er schnell, dass dieser es hasste ihn rauchen zu sehen und dafür liebte, wenn er Nudeln vorgesetzt bekam. Für Späße war er scheinbar auch nicht wirklich zu haben, hatte der Dunkelhaarige glatt einen erneuten Rausschmiss kassiert als er ihm versalzenen Kaffee präsentiert hatte. Auch schien Dominik etwas gegen Verschwendung zu haben, hatte seine Laune nach einem weggeworfenem Omelett ware Bände gesprochen. Dafür schien es ihm zu gefallen, dass Jason mit der Zeit weniger murrte und sich freiwillig um die Tiere kümmerte, beobachtete der Größere ihn dabei immer wieder schweigend, nur um sich dann mit einem Lächeln wieder seiner eigenen Arbeit zu widmen. Einfach war es für den Dunkelhaarigen jedoch nicht, vor allem Holzhacken hatte ihm einen gewaltigen Muskelkater beschert, welcher selbst jetzt noch, zwei Tage nach seinem Anflug von Größenwahn, deutlich zu spüren war. Trotzdem zwang er sich nun doch wieder von der Couch, die eindeutig immer noch viel zu hart für seinen Geschmack war, streckte sich langsam und suchte eines der wenigen Luxusartikel auf, die der Rotfuchs hier beherbergte: eine Kaffeemaschine. Warum Dominik sich so sehr von den Annehmlichkeiten der Stadt distanzierte, wusste Jas noch immer nicht, auch wenn er mehrmals täglich seine Fragen dazu stellte. Nicht, dass er jemals eine vernünftige Antwort erhalten hätte, natürlich nicht. Trotzdem war er mittlerweile recht gerne hier, wobei er hin und wieder doch noch einmal zurück nach Hause musste, bevor sich doch noch jemand Sorgen machte. Insgeheim ging er aber schon davon aus, dass die anderen froh waren sich nicht weiter um ihn kümmern zu müssen. Ein ziemlicher bitterer Gedanke, den er auch direkt mit einem Kopfschütteln loszuwerden versuchte. Als er das erste Mal verschwunden war, hatte er schon geglaubt, er müsste sich seinen Platz im Bunker erneut hart erkämpfen. Doch zu seiner eigenen Überraschung hatte Dominik ihn nur kurz gemustert und dann mit einem Schulterzucken reingelassen. Er fragte nicht, wo er gewesen und warum er wieder da war, er schien es einfach zu akzeptieren. Viel mehr konnte Jason ohnehin nicht verlangen, wenn er ehrlich war. Ein kurzer Blick auf sein Handy sagte ihm, dass der Rotfuchs gerade wahrscheinlich schon draußen bei den Tieren war und sie fütterte. Zeit genug also für ihn selbst, sich ein wenig frisch und anschließend das Frühstück zu machen. Auch hier hatte er recht schnell gelernt, dass weniger oft mehr war bei dem seltsamen Kerl. Hatte er beim ersten Mal noch möglichst viel aufgefahren und damit fast den kompletten Kühlschrank ausgeräumt, beschränkte er sich jetzt auf deutlich weniger Dinge. Ein paar Brötchen, zwei Eier, etwas Aufschnitt und Nutella. Mehr brauchte es nicht, den Rotfuchs glücklich zu stimmen, im Gegenteil. Je mehr verschwendet wurde, desto schlecht gelaunter war der Kerl am Ende nur. Der Kaffee war gerade fertig als Dominik wieder in den Bunker kam, der zugegeben von innen gar nicht mal so sehr wie einer wirkte. Lediglich die Wände, der Boden und die Abwesenheit von Fenstern und damit Tageslicht zeigten innerhalb des Gebäudes, um was es sich mal gehandelt hatte. Den Rest hatte der Rotfuchs tatsächlich recht wohnlich gestaltet und auch die schwere Eisentüre war gar nicht mal so schwer wie anfangs vermutet, sie war lediglich optisch angepasst an einer der alten Bunkertüren. „Ich rieche Kaffee… Hoffentlich nicht versalzen“, holte ihn die Stimme des Fuchses aus den Gedanken und ließ ihn gleich noch einmal leicht zusammen zucken. Nur gut, dass die Brötchen schon auf dem Tisch standen und sich nicht mehr in seinen Händen befunden hatte, sonst hätten sie spätestens jetzt fliegen gelernt. Eigentlich wollte Jason gerade erwidern, dass das bis jetzt ja nur einmal passiert war, doch als er sich umdrehte und Nik bereits zufrieden lächelnd am Tisch sitzen sah, schluckte er seinen Kommentar herunter und setzte sich einfach mit dazu. Manchmal war es einfach besser nichts zu sagen, das hatte er auch schon öfter bemerken dürfen. Weitestgehend schweigend, dafür aber seinen Gedanken ordentlich nachhängend, brachte Jason das Frühstück hinter sich bevor er Nik schon wieder nach draußen folgte und versuchte, ihm irgendwie zu helfen. Holzhacken fiel für ihn flach, zum Glück verlangte Nik sowas aber auch schon gar nicht mehr von ihm. Stattdessen sammelte er die Holzscheite zusammen und warf sie in eine Schubkarre um sie später dann ordentlich zu stapeln. Zumindest war das der Plan, denn in der Realität stand er einfach nur neben der Schubkarre und betrachtete den Größeren. Im Gegensatz zu sonst trug er zur Abwechslung mal keine kurze Hose sondern eine längere und statt dem üblichen Top ein Shirt. Natürlich, die Temperaturen sanken langsam wieder und einen Schnupfen wollte dieser sich sicher nicht holen. Trotzdem bedauerte Jason diese Entscheidung ein wenig, auch wenn es ihn nicht davon abhielt ihn weiter zu betrachten. Dass der Rotfuchs sein Gestarre schon längst bemerkt hatte, fiel ihm dabei gar nicht auf, hatte sich sein Blick auf den breiten Rücken geheftet, der schon ein wenig Neid in ihm hervor rief. Ebenso die Oberarme, deren Umfang er nicht einmal mit Hilfsmitteln erreichen würde. Nicht, dass er hier einen Bodybuilder vor sich hatte, er selbst war einfach nur zu schmächtig geraten. Sicherlich könnte Nik ihn problemlos mit einem Arm allein festhalten und mit der anderen Hand- „Bist du festgewachsen oder versucht du Holz mit deinen Gedanken zu stapeln?“ Zum zweiten Mal an diesem Tag zuckte Jas zusammen und zum zweiten Mal war er froh, dass er nichts in der Hand hielt, während er den Rotfuchs aus großen Augen anstarrte. Die grünen Augen fixierten ihn, scheinbar sogar schon länger als ihm lieb war, während er die Axt locker in der Hand hielt. Fast sofort bemerkte der Dunkelhaarige, wie seine Wangen zu glühen begannen, sodass er sich rasch abwandte und die Karre vollstapelte. Erst jetzt sah er, wie viel Holz noch herum lag, was wohl ziemlich dafür sprach, dass er verdammt lange geträumt hatte. Zum Glück ritt Nik nicht weiter darauf herum, schaute ihm nur noch ein wenig nach und widmete sich anschließend wieder seiner eigenen Aufgabe. Nicht, dass Jason wirklich daraus gelernt hätte, wanderten seine Gedanken schon wieder ein Stück weiter, bis er schließlich eine Pause machte und sein Handy zückte. Nur zu gerne wollte er sich gerade eine Zigarette anzünden, nur war das mit dem Wachhund in der Nähe wohl keine so gute Idee. Erneut schweiften seine Gedanken ab und ehe er sich versah, musterte er ihn schon wieder, wenn auch diesmal aus einer sicheren Entfernung. Aber zumindest verlor er sich diesmal nicht in Gedanken und bemerkte so auch recht schnell, wie dieser auf ihn zukam. „Ich geh mit Emmie eben ins Dorf und liefer etwas Holz ab. Du kannst in der Zeit ihren Stall ausmisten, in Ordnung?“ Tatsächlich klang die Frage wirklich nach einer Frage und weniger nach einem Befehl wie in den ersten Tagen. Generell hatte Jason das Gefühl, als würde der Rotfuchs langsam auftauen. Oder aber er fand sich einfach damit ab, dass er nun einen ungewollten Gast bei sich hatte. Noch war Jas nicht gewillt, Letzteres hinzunehmen und auch jetzt wollte er ihn lieber noch weiter aus sich herauslocken. Das Internet war dabei eine wirklich tolle Erfindung, gab es doch genug Tipps darüber, was er mal versuchen könnte. Zu seinem großen Glück schaffte Jason es wirklich, den Stall auszumisten, bevor der Rotfuchs wieder aufschlug und er hatte sogar die Zeit gefunden, sich ein wenig schlau zu machen. Nur üben konnte er leider nicht, hatte er auch zu große Sorge überrascht zu werden um sich dann anschließend erklären zu müssen. Der Gedanken, dass Dominik vielleicht gar kein Interesse an ihm oder seinem Vorhaben haben könnte, kam ihm dabei nicht einmal. Lieber nahm er die Möglichkeit in Kauf, sich am Ende völlig zum Narren gemacht zu haben, nur um dann endgültig das Weite zu suchen. Als die Türe zum Bunker schließlich aufging, saß Jas bereits wie auf heißen Kohlen, sein Herz schlug ihm bis zum Hals und seine Hände zitterten ein wenig. Aber jetzt konnte er ganz sicher keinen Rückzieher mehr machen. Angespannt wartete er im Wohnzimmer, welches er schon ein wenig zurecht geschoben hatten, nur um dann einen Küchenstuhl mit ausreichend Platz zu drapieren. Entsprechend verwirrt war auch Dominiks Miene, musste er sie nicht einmal in Worte fassen. Was er auch gar nicht tat; was er eigentlich auch nie tat! „Ich hab eine Überraschung für dich, setzt dich einfach hin und…. Entspann dich, okay?“, bat er den Größeren, schnappte sich schon seine Handgelenke und zog ihn zum Stuhl, der da nun wirklich ziemlich auffällig stand. Vielleicht ahnte Nik schon, was hier passierte, zumindest würde da seine gehobene Braue für sprechen. Zum Glück fragte er auch gar nicht weiter, setzte sich entspannt zurück gelehnt auf den Stuhl und musterte ihn. Erst einmal zufrieden damit, aber noch immer recht aufgeregt nickte Jas, drehte ihm den Rücken zu und suchte scheinbar was auf dem Handy. Nur wenig später erklangen die ersten Töne von Sexy Back, während Jas noch einmal tief durchatmete. Er wollte es ja auch wirklich, wollte dem anderen zeigen, was er an ihm haben könnte ohne selbst zu wissen, was er ihm denn überhaupt geben wollte. Gott sei Dank blieb der Rotfuchs ruhig, während er sich selbst noch ein wenig sammelte. Im Kopf ging er noch einmal durch, was er machen wollte, bevor er sein Selbstbewusstsein zusammen kratzte und langsam wieder zu ihm kam. Sofort sah er wie der Größere den Blick über ihn wandern ließ, die Mundwinkel noch nicht einmal amüsiert in die Höhe gezogen, dafür aber doch mit deutlicher Neugierde im Blick. Allein das gab ihm noch ein wenig mehr Selbstbewusstsein, würde es ihm nicht gefallen, wäre Nik sicherlich schon längst aufgestanden. Nur langsam ging er auf ihn zu, blieb allerdings nicht direkt vor ihm stehen, sondern wich zur Seite aus, eine Hand ausgestreckt um mit den Fingerspitzen über seine Oberarm nach oben zur Schulter zu streichen. Zuerst versuchte er noch auf die Musik zu achten und auf den Takt, den diese vorgab, aber selbst seine zurecht gelegte Abfolge im Kopf war plötzlich verschwunden. Stattdessen verlor er sich selbst ein wenig in dem Augenblick, ging langsam hinter ihm vorbei, während er mit den Fingerspitzen in den Nacken wanderte, bevor er auf der anderen Seite der Schulter durch die Haare strich. Bisher hatte er immer Abstand dazu genommen, ihn unnötig zu berühren und gerade bei den Haaren war er vorsichtig gewesen. Dementsprechend überrascht war er daher, als er merkte, wie verdammt weich diese doch waren. Entweder waren sie also frisch gefärbt oder eben verdammt gut gepflegt, wobei Nik das ohnehin immer zu sein schien. Etwas, wo er wirklich nicht geizig war, wenn er sich die Pflegeprodukte im Bad manchmal so ansah. Einmal um den Stuhl herum gegangen, blieb Jason wieder vor dem Rotfuchs stehen, welcher sich glatt noch ein wenig mehr zurück gelehnt hatte, die Mundwinkel nun doch leicht gehoben. Bis jetzt hatte er noch immer nichts gesagt, lediglich die Beine vielleicht noch ein Spur weiter gespreizt, was wohl fast schon eine stumme Einladung sein sollte. Nicht, dass Jas darauf viel gab, schwang er ein Bein über seinen Schoss nur um sich auf eben diesem sinken zu lassen. Eigentlich wollte er ja ihm einheizen, allerdings blieb seine eigene Reaktion auch nicht aus, spürte er allein bei dieser Pose schon die Hitze in sich aufsteigen. Genauso schnell wie er auf dem Schoss saß, rutschte er daher auch schon wieder runter, versuchte sich erneut auf die Musik zu konzentrieren, die er bis gerade noch verdrängt hatte. Sonderlich begeistert von dieser kleinen Flucht schien Dominik jedoch nicht zu sein, verengten sich die grünen Augen für einen kurzen Moment oder war das nur Einbildung gewesen? Was es auch war, so schnell wollte Jason nicht aufgeben. Langsam dreht er sich um, zeigte ihm den Rücken und bewegte sich weiter zur Musik, bevor er sich wieder zu Nik wandte und zwischen seinen Beinen in die Hocke ging. Die Hände zunächst an Niks Schienenbeinen strich er langsam höher über die Oberschenkel, während er sich ebenso langsam wieder aufrichtete. Für einen Moment glaubte er auch zu hören, wie diesem der Atem stockte, was ihn nur noch mehr anstachelte. Jetzt hatte er ihn da, wo er ihn haben wollte! Wieder rutschte er dem Rotfuchs auf den Schoss, streckte die Hände aus und vergrub sie in der roten Mähne während er sich leicht auf ihm bewegte. Ob es besonders ästhetisch aussah, wusste er nicht und gerade war es ihm auch egal, genoss er es selbst viel zu sehr sich an ihm zu reiben. Scheinbar zu viel für Nik, welcher nun doch nicht mehr still sitzen blieb, sondern wenige Sekunden später seine Hüfte festhielt. Vielleicht auch nur, damit Jason nicht erneut einfach runter rutschte, aber daran dachte er gerade ohnehin nicht mehr. Für einen kurzen Moment stockte er selbst in seinen Bewegungen, erwiderte einfach nur den Blick des anderen und schluckte gegen den plötzlich verdammt trockenen Hals an. Auch jetzt vergaß er wieder die Musik und auch die eingelesenen Posen, die er alle doch noch hatte machen wollen. Stattdessen konzentrierte er sich auf die verdammt warmen Hände, welche sich langsam unter sein Shirt bewegten und über seine Seiten strichen. Noch bevor er überhaupt einen Gedanken an Protest verschwenden konnte, wanderten die Hände schon höher, schoben den Stoff nach oben bis er seine eigenen Hände aus der roten Mähne löste um sich das Shirt über den Kopf zu ziehen. Geplant war das mit Sicherheit nicht, hatte er nur ein wenig auf dem Schoss herumhüpfen und ihm einheizen wollen. Aber gegen die Hände konnte er nicht wirklich etwas machen. Scheinbar zufrieden damit lächelte Dominik auch nach dieser Aktion, ließ eine Hand wieder an der Hüfte liegen und strich mit der anderen über die nunmehr nackte Brust, auf die er direkt leichten Druck ausübte. Oh richtig, so ging ja auch noch eine Pose! Mehr als nur bereitwillig lehnte sich Jas zurück, vertraute darauf, dass er gehalten wurde, während er sich immer weiter zurück lehnte. Oder zumindest so weit wie sein Rücken es zuließ. Hoch kam er von alleine jedoch nicht mehr, wie er leider feststellen musste, nur schien es Nik nicht sonderlich zu interessieren. Er hielt ihn zwar weiterhin fest, damit er nicht runter rutschte, half ihm aber auch nicht wieder hoch. „Was denn? Du lässt dir einen Stripper kommen und sagst mir nicht Bescheid, Nik? Fieser Zug!“ Die unbekannte Stimme und das fröhliche Lachen brachte nicht nur Jason aus dem Konzept sondern auch gleich noch Nik, welcher ihn endlich los ließ, so dass er einfach von seinem Schoss runter und auf den Boden rutschen konnte. Nur kurz warf er einen Blick zu dem Unbekannten im Raum, welcher ihn nur amüsiert musterte. Sofort rappelte sich Jason auf, das Gesicht bereits jetzt rot leuchtend. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schlüpfte er wieder in sein Shirt und stürmte aus dem Bunker, während er noch hörte, wie Dominik leise zu grollen begann. Vielleicht sagte er auch etwas, hören konnte es Jas jedenfalls nicht mehr, war er schon längst im Wald verschwunden und wieder auf den Weg nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)