Der Krieg der Schatten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 24: Weltfremd (Thor) ---------------------------- Thor Thor lachte. Laut und ausgelassen, während er seinen Hammer schwang und Gegner um Gegner zu Boden schickte. Er spürte wie sein Herz schneller schlug, das Blut in seinen Adern rauschte, Muskeln zuckten und arbeiteten und alles zusammen erfüllte ihn mit solcher Euphorie. Mjölnir summte in seinem Griff und wenn er ihn schwang, fühlte er sich schwebend und lebendiger als zu jedem anderen Zeitpunkt. Es gab nichts was ihn hielt, nichts das ihm etwas anhaben konnte, er war unbesiegbar. Diese mickrigen kleinen Würmer die es wagten ihn anzugreifen waren nichts. Es war so amüsant sie fallen zu sehen. Wie sie tatsächlich dachten dass sie gegen ihn, Thor, Sohn des Allvaters Odin, Prinz von Asgard, Gott des Donners und der Blitze, auch nur die geringste Hoffnung auf Sieg hätten. Thor liebte es zu kämpfen. Es war wie ein wilder Rausch von Farben. Er liebte es zu gewinnen. Er liebte es wie seine Freunde und sein Bruder ihn bejubelten und beglückwünschten. Er liebte es wie das Volk ihn nach jeder erfolgreichen Mission feierte. Die Feste und Ehrungen. Wenn die Kinder und jüngeren Krieger ihn mit Ehrfurcht ansahen und seinen Geschichten lauschten und die älteren Krieger ihn in ihre Mitte einluden um mit ihnen zu trinken und über ihre Heldentaten zu sprechen. Die bewundernden Blicke der Frauen. Der Solz in den Augen seines Vaters und seiner Mutter. Die Anbetung seines kleinen Bruders. Die Hochachtung seiner Freunde. Die Furcht in den Augen seiner Gegner wenn sie erkannten, dass sie keine Chance hatten. Mjölnir schwang herum und lies Blitze regnen und die Feinde suchten ihr Heil in der Flucht. Wieder ein Nest von Terroristen ausgehoben. Der Frieden auf Or-tuqa war wiederhergestellt und die Bewohner der Städte in der Umgebung sicher. Er hatte Mjölnir benutzt, um mit dessen Blitzen den verschütteten Eingang eines Bergwerks aufzusprengen, war mit ihm zu einem abstürzenden Schiff hinauf geflogen um den Piloten zu retten und hatte seine Waffe sogar einmal als einfach Bauwerkzeug benutzt, um einen Damm zu errichten. Das letzte war die Idee seines Bruders und zuerst fand er es entwürdigend seine Waffe für derartiges zu verwenden, wo doch weiter unten im Tal viele Bewohner von den Fluten eingeschlossen waren und seine Hilfe brauchten aber nachdem der Damm stand, gab es zumindest keine reißenden Fluten mehr. Nur noch sehr viel abfließendes Wasser und Schlamm. Aber dies hier. Der Kampf. Das war es wofür Mjölnir wirklich geschaffen wurde. Er konnte es deutlich spüren, in jeder Faser seines Körpers. Vollauf zufrieden sog Thor die Luft tief ein, hinter sich hörte er Fandral und Volstagg scherzen. Seine Freunde und sein Bruder hatten sicher ebenso viel Spaß gehabt wie er. Mit einem letzten Blick drehte er sich um und ging über das Schlachtfeld zu ihnen zurück. Der Herr über diese Lande empfing sie, als sie zurückkehrten und in die Stadt einritten. Thor ging mit gestreckter Brust und erhobenem Haupt zu ihm und verkündete den Sieg und die Vernichtung des Feindes, der ihre Stadt so lange im Würgegriff hatte. Er sah das ehrfürchtige Erstaunen, das Respektvolle, ja fast ängstliche zurückweichen in den Gesichtern um sich herum, als er den Bewohner erzählte, wie er und seine Freunde den Feind innerhalb kürzester Zeit ausschalten konnten aber er war müde von der Reise und dem Kampf und so ließ er sich zu ihrer Unterkunft bringen. Heute Abend wenn das Fest stattfand, würde er mehr erzählen. Die Herrschaften stimmten schnell und freudig zu und ließen hektisch einige Diener kommen, die ihnen ihre Räume zeigten. Das Fest am Abend, so wurde ihm versprochen, würde gewaltig und seiner Heldentat würdig sein. Während er sich das Blut abwusch, hörte er wie sich die Tür öffnete, ein kurzer Blick zeigte dass es Loki war, der das Zimmer betreten hatte. Sein Bruder hatte nicht einen Kratzer am Leib und seine Kleidung saß perfekt wie eh und je. Er nickte ihm kurz zu und als er sich fertig gesäubert hatte, setzte er sich und wartete, während sein Bruder die wenigen Kratzer die er hatte, verschwinden ließ. Als Loki fertig war stieß dieser einen tiefen Seufzer aus und warf Thor einen tadelnden, müden Blick zu. Er lachte nur, sein Bruder machte sich einfach zu viele Gedanken. Es waren nur Kratzer, mehr nicht. Dennoch versuchte Loki ihn erneut zu mehr Vorsicht und Zurückhaltung zu überreden. Meinte, dass er weniger aggressiv und impulsiv vorgehen sollte weil er nicht ständig auf sie alle aufpassen und sie retten konnte. Und danach auch noch die Wogen zu glätten, die ihre Taten verursachten. Er lachte nur noch mehr über diesen Unsinn. Jedes mal kam sein Bruder mit so etwas und behauptete, dass nur ihm es zu verdanken war, dass keiner ernsthaften Schaden genommen hätte und nicht hunderte von Klagebriefen an Odin gingen. Natürlich tat sein Bruder das Seine um die Gruppe zu unterstützen aber dass er tatsächlich glaubte, einer von ihnen hätte verletzt werden können oder dass die Bewohner dieser Welt es ihnen übel nehmen könnten dass sie ihnen geholfen, sie gerettet hatten, war einfach lächerlich. Sein Bruder hielt es allgemein für besser den Feind auszuspähen und sie einzeln zu nehmen, anstatt ihre Basis niederzumachen und sie alle auf einmal auszuräuchern. Es war Thor unverständlich warum man sich solch unnötige Mühe machen sollte, wenn man sie einfach alle auf einmal ausschalten konnte, aber Loki war noch nie jemand gewesen der den direkten Kampfs vorzog. Er versuchte fast immer den Kampf zu umgehen. Außerdem war Loki der Meinung, so das Risiko vermindern zu könnte, dass sich ihre Lehren ausbreiteten. Um Märtyrer zu verhindern. Aber welches Risiko sollte da schon bestehen? Warum sollte irgendwer aus dem Volk sich dieses üble Gesocks zum Vorbild nehmen? Wären es edle Männer, die sich ein ehernes Ziel gesetzt hätten, für das sie kämpften, dann sicher aber eine verlotterte Räuberbande, die Dörfer und Städte überfiel und Nachrichtenstationen, sogar Portale zu den anderen Welten niederriss? Und was die Schuldfrage anging. Was diese Leute taten waren keine kleinen Verbrechen. Da gab es keine mildernden Umstände. Wer sich diesen Banden anschloss, der tat das bewusst. Es gab keine Ausreden ala, ich hatte ja keine Ahnung. Er vertrat die Meinung, dass ein Feind ein Feind sei und es dabei keine Unterschiede gab. Zumindest nicht bis sie sich ergaben und vor Gericht gestellt wurden. Seiner Meinung nach war es besser alle von ihnen auf einen Schlag zu besiegen und so das Problem schnell und effektiv zu lösen oder wie Vater gerne sagte, das Übel an der Wurzel packen. Es zeugte von Stärke und einem hartem Durchgreifen bei Gesetzesbruch und Kriegshandlungen gegen das Reich. Vater hatte es ihnen oft genug erklärt. Als Prinzen und zukünftige Könige von Asgard, musste sie ihre Stärke dem Volk zeigen. Sie waren der Stützpfeiler von Recht und Gesetz in den Neun Welten und es wäre nicht gut, schwach und nachgiebig zu erscheinen. Man durfte einem Feind des Volkes kein unangebrachtes Mitleid entgegenbringen, denn er hatte die Strafe durch seine Handlungen selbst über sich gebracht und ließe man ihn davonkommen, würde es ihn und andere nur glauben machen, sie könnten sich alles erlauben. Außerdem lobte Vater seine Taten jedes mal wenn sie erfolgreich zurückkehrten, es konnte also gar nicht falsch sein was er tat. Davon mal abgesehen, woher sollten die Leute wissen was sie getan hatten, wenn sie es heimlich taten? Die Reiche sollten ruhig erfahren das sie es waren, die die Verbrecher gefasst hatten. Loki seufzte erneut und stand dann steif auf. Er sah müde und erschöpft aus. Vermutlich hatte er es wieder mit seiner Magie übertrieben, das tat er beinahe jedes Mal und wie jedesmal wies Thor ihn drauf hin, dass er mehr trainieren sollte, statt sich ständig in seiner Magie zu vergraben. Wenn er nicht so dürr wäre und etwas mehr Fleisch und Muskeln auf die Rippen bekäme, dann würde er auch nicht so schnell erschöpfen. Als sie am Abend in der Gaststube saßen und feierten, vergaß er das Gespräch wieder, wie schon all die male zuvor. Sie waren wieder in Asgard, derzeit war es etwas ruhiger in den Reichen und so trainierte Thor mit Sif im Ring. Sie war inzwischen jedem der Krieger ebenbürtig geworden und auch wenn einige sie noch immer dafür verspotteten, dass sie eine Frau war, so tat es keiner wenn er befürchten musste dass sie in der Nähe wäre und es hören konnte. Und auch er trug seinen Teil dazu bei, da er jedes abfällige Gerede sofort unterband. Sif war eine fähige Kriegerin und verdiente den entsprechenden Respekt, genau wie jeder andere auch. Er würde kein böses Wort über sie oder ihre Fähigkeiten dulden. Sif verdrehte zwar immer wieder genervt die Augen wenn sie so etwas mitbekam aber sie hinderte ihn nicht dran sie zu verteidigen. „Weißt du Thor, in einem Punkt stimme ich deinem Bruder zu, du bist manchmal wirklich zu unvorsichtig im Kampf.“ Erschöpft aber zufrieden kehren er und Sif in den Palast zurück, unterhalten sich dabei über das eben geführte Training und darüber, wo wer etwas verbessern kann. „Ach Sif, was scherzt du?“ Amüsiert schlug er ihr freundschaftlich auf die Schulter. Als er ihren festen Blick bemerkt zögert er, war dies etwa keine Neckerei von ihr? Wann könnte er je unvorsichtig gewesen sein? „Ich meine es Ernst. Bei unserem letzten richtigen Kampf wärst du fast von einem Speer in den Rücken getroffen worden, wenn Loki ihn nicht rechtzeitig abgefangen hätte.“ Er versuchte sich zu erinnern aber es mag ihm nicht einfallen. Alles was er noch darüber weiß ist, wie er gegen viele heranstürmende Männer kämpfte. Es waren auch viele Pfeile geflogen und überall um ihn gab es Explosionen aber nichts davon war auch nur annähernd nahe genug um ihn zu verletzen. „Aber das hat er. Ich vertraue meinem Bruder dass er mir den Rücken freihält. Außerdem, es waren nur Sterbliche, welchen Schaden hätten sie schon anrichten können gegen mich.“ Er schüttelt belustigt den Kopf. Nichts was dort war, hatte auch nur die geringste Gefahr für ihn dargestellt. Selbst wenn sie getroffen hätten, ihre lächerlichen kleinen Pfeile wären einfach an seiner Rüstung abgeprallt. Davon abgesehen, Loki würde verhindern dass so etwas geschah. „Dennoch könnte es nicht schaden etwas mehr auf deine Umgebung zu achten. Was wenn er einmal nicht da ist?“ Sif Worte lassen ihn die Stirn runzeln. Die Vorstellung ist absurd. „Loki wird immer da sein Sif. Immer einen Schritt direkt hinter mir.“ Er beendet das Gespräch und geht zu seinen Kammern um sich zu reinigen. Was für ein irrsinniger Gedanke. Loki würde immer an seiner Seite sein und mit ihm kämpfen. Loki war schließlich sein kleiner Bruder. Als er ihn am nächsten Tag sucht, um ihn um Hilfe bei einigen Politischen Aufgaben zu bitten, die Vater ihm gegeben hat, kann er ihn nicht finden. Er ist nicht in seinen Räumen, auch nicht bei Mutter oder in der Bibliothek. Keiner scheint etwas zu wissen aber Lokis Pferd fehlt, also muss er ausgeritten sein. Das ist seltsam, normalerweise war er immer da wenn Thor ihn suchte oder kündigte es an falls er über den Bifröst in eine der anderen Städte reiste. Für einen kurzen Moment ist Thor wütend, das Loki ihm nicht Bescheid gegeben, noch ihn zu seinem Ausflug eingeladen hat aber dann stöhnt er nur genervt auf, als er an seine Aufgaben denkt. Es scheint, er müsste sie ohne Hilfe erledigen. All die Berichte zu lesen ist ermüdend und furchtbar eintönig. Er fragt sich, wo Loki wohl gerade ist und was er tut. Vielleicht sollte er Heimdall fragen wo er gerade steckt und ihn dann überraschen. Selbst einer dieser Museumsbesuch die Loki so gerne hat wäre unterhaltsamer als diese Berichte. Als er mit seinen Aufgaben für heute fertig ist, setzt er seinen Plan um. Er packt seine Taschen und reitet zu Heimdall, um Auskunft über den Aufenthaltsort seines Bruders zu bekommen. Die Wächter am Tor der Brücke sagen ihm zwar, das sein Bruder hier nicht vorbeikam aber Heimdall zu fragen ist immer noch eindeutig leichter als ganz Asgard abzusuchen. Der Wächter betrachtet ihn stumm und mit seinem unergründlichen Blick, als er sein Anliegen vorträgt. Dann wendet er sich wieder dem Kosmos vor sich zu und scheint zu überlegen. Überraschenderweise lehnt er Thors Anfrage ab und gibt ihm keine Auskunft. Das ist unerwartet. Er besteht auf Antwort, immerhin ist er Prinz Thor und Loki sein Bruder aber Heimdall bleibt schweigsam. Erzürnt reitet er zurück. Er bemerkt nicht wie Heimdalls Blick sich mit Verwirrung füllt als dieser weiterhin suchend in die Welten späht. Loki kehrt erst einige Tage später wieder, die Taschen voller seltsamer Pflanzen und Steine, die Thor noch nie gesehen hat, die aber eindeutig aus Asgard stammen müssen. Hätte Loki den Bifröst genutzt um zu reisen, er hätte es sicher irgendwie erfahren. Thor fängt ihn in den Gängen ab und stellt ihn zur Rede. Sein Bruder sieht ihn nur trotzig an als er verlangt, das Loki ihm das nächste mal wenn er ausreitet, Bescheid geben soll. Es war nicht in Ordnung dass er einfach so verschwand, ohne ihm etwas zu sagen oder ihm anzubieten mitzukommen, er hatte sich Sorgen gemacht. „Ich bin kein kleines Kind Thor und ich habe auch ein eigenes Leben ohne dich. Davon abgesehen habe ich dir gesagt dass ich ausreite.“ Die Bestimmtheit und die Wut mit der sein Bruder spricht, lassen ihn zurücktreten. Jetzt wo er genauer darüber nachdenkt, glaubt er sich erinnern zu können das Loki tatsächlich etwas gesagt hatte. Er hatte nicht wirklich auf dessen Worte geachtet und war einfach davon ausgegangen, dass sein Bruder meinte nur für einen Abend in die Stadt gehen zu wollen, es beschämt ihn ein wenig nicht zugehört zu haben. Loki hätte etwas zustoßen können. Was wenn er in Gefahr gewesen wäre und niemand hätte es gewusst? Er ist ein guter Kämpfer aber er verlässt sich viel zu sehr auf seine Magie und zu wenig auf seine Waffen. „Loki. Du bist mein Bruder und ich sorge mich doch nur um dich.“ Loki schnaubt nur abfällig und meint, dass er schon selbst auf sich aufpassen kann und sehr viel stärker ist als er aussieht. Dass er ihn nicht braucht um sich beschützen zu lassen und Thor wird von einer unergründlichen Angst gepackt als er ihn so sprechen hört und er muss an Sifs Worte denken, das Loki nicht immer da sein wird. Es ist etwas, das er sich nicht vorstellen kann und er will es auch nicht akzeptieren. Sein Bruder sollte immer an seiner Seite sein, er will ihn nicht verlieren. Aber Thor ist ein Krieger und in einem Kampf darf ein Krieger niemals Angst zeigen oder zurückweichen und dies war ein Kampf. Es ist etwas das ihm von klein auf gelehrt wurde und so reagiert er auf die einzige Weise, die er kennt. Mit Wut und einem Befehlston in der Stimme. „Loki, ich bin der Ältere von uns also höre auf meine Worte. Wenn du das nächste mal ausreitest, sag mir wann und wohin, damit ich dich begleiten kann.“ Der Blick mit dem sein Bruder ihn bedenkt ist hart und voller gefasster Wut. Er knurrt kurz bevor er teilweise zustimmt. Er verlangt im Gegenzug von Thor, dass dieser sich ihm nicht aufdrängt wenn er alleine reiten will. Außerdem so meint er, würde Thor sich ohnehin nur langweilen wenn er im Wald tagelang nur nach seltenen Pflanzen suchen müsste. In diesem Punkt hat Loki vermutlich recht. Es klingt nicht allzu aufregend. „Sei nicht mehr wütend Thor. Du gehst auch oft ohne mich in die Stadt, habe ich nicht das selbe Recht mir Zeit für mich selbst zu nehmen?“ Sein Zorn verraucht bei diesen Worten. Loki hat Recht und so murmelt er eine verhaltene Entschuldigung. Loki nimmt an und als sie zusammen weiter den Gang hinabschreiten, erzählt Loki ihm, dass er es endlich geschafft hätte, Illusionen zu erschaffen. Er lässt ein paar Schmetterlinge durch die Halle tanzen und Thor lacht und schlägt ihm freudig auf die Schulter. „Ein herrlicher Trick. Mutter wird entzückt sein.“ Thor kann es sich schon vorstellen. Er kennt die Illusionen von den Festen in Asgard, wenn die Gaukler und Geschichtenerzähler damit die Sagen und Mythen nachstellen, bald wird Loki ihre Geschichten ebenfalls mit den seinen darstellen und so ihre Heldentaten noch realistischer dem Volk darbieten können. Mutter war tatsächlich von Lokis Fähigkeit der Illusion begeistert. Sie schien ihn stundenlang auszufragen und Thor kommt sich seltsam fehl am Platz vor. Er versteht nicht was sie reden oder was dran so interessant ist. Glücklicherweise scheint es Vater ebenso zu gehen. Er unterbricht Loki und Mutter und fragte seinen Bruder stattdessen, wo er die letzten Tage gewesen sei und was er getan hätte und das ist etwas das auch Thor interessiert. Die ganze Zeit über hatte er sich gefragt, was sein Bruder für Abenteuer ohne ihn erleben mochte. Heimdalls Weigerung es ihm zu sagen hatte seine Neugier noch stärker angestachelt und bei ihrem kurzen Gespräch zuvor hatte er glatt vergessen zu fragen. Loki lacht ihn aus als er es ihm sagt. „Du bist deswegen wirklich zu Heimdall gegangen? Nur um mir nachzuspionieren?“ Thor merkt wie er errötet, so wie Loki das sagte klang es, als wäre er ein eifersüchtiger Ehemann, der seiner Frau nachlief. Loki lacht nur umso lauter, als wüsste er was Thor gerade gedacht hatte. „Vielleicht wollte er dir nichts sagen, weil ich mich gerade in einer etwas intimen Übung befand? Weißt du, da war dieses Gasthaus mit den roten Lichtern in den Fenstern.“ Thors Kopf ruckt herum und sein Mund steht offen. Was? Sein Bruder war in einem.... Oh Moment, er kannte diesen Gesichtsausdruck. „Loki!“ Im selben Moment indem er starrt und begreift, schreien Vater und Mutter entsetzt auf. „Nur ein Scherz. Nur ein Scherz Mutter.“ Und Thor kann nicht anders als mit seinem Bruder zusammen zu lachen. Ihrer Eltern Gesichter war einfach zu komisch. Auf Vaters Frage, wo Loki den nun wirklich gewesen wäre, erzählt dieser von den Bergen hinter der Stadt, dort gab es viele Schluchten und eine tiefe Klamm, in der sich viele Höhlen befanden. Thor erinnert sich. Als sie noch klein waren, waren sie zusammen mit ihrem damaligen Lehrer Leif oft dort gewesen und später in ihrer Jungendzeit hatten er und Loki die Berge und Höhlen oft zu zweit erkundet und dort gejagt. Es war ziemlich kalt oben im Gebirge und die feuchte Luft der Gebirgsbäche lies den Fels glitschig zurück. Die Wege in den Schluchten waren schmal und verwinkelt. Ständig tropfte es einem auf den Kopf. Angeblich sollte es dort oben große geheime Hallen geben, in denen sich die Bewohner Asgards verstecken konnten, wenn es zu einem Angriff käme. Sie hatten früher zusammen nach ihnen gesucht aber sie nie gefunden. „Du solltest vorsichtig dort oben sein Loki. Die Magie in diesen Teilen der Berge ist unbeständig und kann Heimdalls Sicht trüben. Wir würden womöglich nicht wissen ob dir etwas zugestoßen wäre.“ Loki verspricht es Mutter und Thor runzelt die Stirn und fragt Vater, ob das wirklich wahr wäre. Heimdall sollte doch alles sehen können? Sein Vater bestätigt es und Thor kann nicht umhin an einige der Mädchen zu denken, die Vater nicht gutheißen würde. Vielleicht sollte er mal wieder versuchen, diese mysteriösen Hallen zu finden. XXXX Das Thor ein ziemlich selbstverliebter Rüpel war sollte jedem klar sein, der die Filme gesehen hat. Bevor er auf der Erde war und auch die ersten Tage dort, war er überheblich, selbstverliebt, ziemlich Blutgeil und hat sich ganz allgemein wie ein verzogenes, verwöhntes Balg benommen. Fehlte bloß noch das er wütend mit den Füßen stampfte, weil er seinen Willen nicht bekam. Ist auch irgendwie verständlich. Er wurde so gut wie nie kritisiert und von allen angehimmelt, daher fällt es ihm schwer mit Kritik klarzukommen. Er hat manisch lachend einen ganzen Haufen Jotunen umgebracht weil er sich beleidigt fühlte. In Thor 2 in Vanaheim tat er fast das selbe mit wilden Räubern und einem Troll und in Ragnarök hat er zwar taktisch geschickt angefangen, indem er sich gefangen nehmen ließ um Surtur auszuhorchen aber nachdem er wusste was er brauchte, hat er den Hammer rausgeholt und die Muspel niedergemacht. In keinem Fall hat er danach auch nur einen Hauch von Reue gezeigt. Sowas kommt nicht von ungefähr, so einen Charakter entwickelt man mit Zeit. Und dadurch dass einem nie Grenzen gesetzt werden. Und hey, er ist der Prinz von Asgard einer mächtigsten Männer des Universums. Wer würde es außer seinen Eltern wagen ihm etwas vorzuschreiben? Ist auch irgendwie unrealistisch das drei Tage auf der Erde ihn dermaßen verändert haben. Immerhin hat er Jahrhunderte gehabt um so zu werden. Vielleicht hat er andres gehandelt solange er schwach und sterblich war aber in dem Moment als seine Stärke zurückkehrte... Man kann nicht bestreiten dass da wieder ein gewisser Hauch von Überheblichkeit da war. Nicht so extrem wie zuvor aber da. Das ist wie wenn man in Urlaub fährt und da einen Haufen Straßenkinder sieht. Man denkt sich, Oh die Armen, da muss ich was tun und gibt ihnen etwas Geld aber kaum ist man Zuhause, vergisst man es wieder und lebt wie zuvor weiter. Ausnahmen bestätigen hierbei die Regel. Und hey. Thor ist ein gutaussehender Bursche in den besten und wilden Jahren, noch dazu ein berühmter. Am ehesten fällt mir der Vergleich mit dem beliebten Captain des Footballteams, aus den ganzen Amerikanischen Teeniefilmen ein, dessen Vater zufälligerweise auch noch Superreich und mächtig ist. Thor war sicher kein unbefleckter Chorknabe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)