Der Krieg der Schatten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 20: Heranwachsen (Loki) ------------------------------- Am 21.2.2019 war Tag der Muttersprache und des Dialekts. Es war keine Absicht und bis es in der Zeitung stand wusste ich nichts davon aber ich habe letzte Woche ein Kapitel in Dialekt fertiggestellt. :D Wirklich keine Absicht gewesen. Wenn es soweit ist das ich es poste werdet ihr euch entweder totlachen und es lieben oder ihr verflucht mich (Hoffentlich auf bayrisch) und bittet um die Hochdeutsche Übersetzung. Loki Heute war sein Hundertster Geburtstag und natürlich wurde ein Fest überwältigenden Ausmaßes veranstaltet. Runde Geburtstage waren immer ein Grund zu feiern und er Hundertste war ein entscheidendes Datum. Wie schon in den Jahren zuvor hatte sein Vater alle Würdenträger, hochgestellten Krieger und Staatsoberhäupter eingeladen. Alles was Rang und Namen hatte oder sich einbildet, so etwas zu besitzen, war gekommen. Die Küchen liefen auf Hochtouren. Ganze Ochsen, Bilgenschweine und Donnerechsen auf Spießen wurden zubereitete. Unmengen an Geflügel und Fisch aufgefahren und Tonnen an Gemüse verarbeitet. Die Tische ächzten unter der Last. Und natürlich der Alkohol. Die Fässer wurden fast schon minütlich erneuert weil die Gesellschaft trank was das Zeug hielt. Damen und auch Herren des leichten Gewerbes waren hier und unterhielten die Anwesenden. Gaukler und Spaßmacher zeigten ihr Können und mehrere Musiker spielten an den unterschiedlichen Enden der Halle auf. Der Lärmpegel war überwältigend. Nur das Geburtstagskind das heute gefeiert wurde, war nicht da. Loki hatte sich kurz nach der Eröffnung von dem Trubel zurückgezogen. Niemand schien es bemerkt zu haben, die Feier ging ungebrochen weiter. Loki beobachtete es von weit oben. Hier im Gebälk, über den Emporen des Saals wo kühle Nachtluft durch die Fenster strömte, konnte er alles sehen. Der Lärm war hier nur ein Hintergrundrauschen und die von den vielen Körper aufgeheizte feuchte Luft wurde fortgeweht und störte ihn nicht weiter. Es gab Zeiten, da genoss er diese Feste. Die Musik, der Tanz, die Ausgelassenheit. Die Stimmung wenn er und Thor in einem der vielen Wirtshäuser Asgards eine gelungene Jagd oder ein siegreichen Kampf in der Arena feierten. Aber im Moment hatte er auf all das keine Lust. Es war ohnehin nur eine Farce. Wenn er hinabginge und fragen würde was sie feierten, würde die Mehrheit sagen dass es der Sieg über Jotunheim war. Am Anfang fand er es noch toll das er quasi am selben Tag geboren war, an dem ein solcher Sieg errungen wurde aber mit der Zeit begann es ihn zu nerven und später begann er darüber zu fluchen. Die Feiern, die eigentlich für ihn sein sollten, begannen immer mehr zu Feiern über den Sieg zu werden. Außerdem kannte er kaum jemanden von den Gästen. Oh natürlich „kannte“ er die meisten, als Prinz war es seine Pflicht die Namen und Gesichter so ziemlicher aller Adliger und jedes nennenswerten Generals oder Kommandeurs zu kennen aber darüber hinaus… Er sah hinab zu den Partygästen. Zu Beginn der Feier waren die bedeutendsten vor den Thron getreten, hatten Glückwünsche ausgesprochen und kleine Präsente überreicht. Danach hatte der ganze Saal laut Hurra geschrienen und damit war das Büfett eröffnet. Und der Grund der Feier war genauso schnell vergessen wie das erste Metfass leer war. Was wirklich nicht lange dauerte. Loki seufzte. Zumindest schien Thor sich zu amüsieren. So wie er hier oben erkenne konnte, war er vollauf mit den beiden Damen beschäftigt, die auf seinem Schoss saßen und wer weiß? Vielleicht war unter den Geschenken die er erhalten hatte, doch noch irgendetwas dabei das ihm gefiel oder er gebrauchen konnte. Die erste Durchsicht war eher ernüchternd gewesen. Bücher. Nur Bücher. Hatten die Leute wirklich so wenig Fantasie? Dachten alle das Lesen das einzige Hobby wäre das er hätte? Er schätze ein gutes Buch wenn der Tag wieder lang war oder zum entspannen am Abend aber dies waren allesamt Zauberbücher. Studienbücher. Unterrichtsmaterial. Neues zu lernen mochte noch so toll sein aber war auch harte Arbeit. Außerdem hatte er als Prinz die gesamte Palastbibliothek zur freien Verfügung. Eine der größten in den Neun Reichen! Es wäre schön wenn die Leute ihm tatsächlich mal etwas schenken würde, das ihm auch gefiel. Natürlich liebte er die Zauberei und er war wirklich verdammt gut darin. Er trainierte viel, saß zum Teil Tagelang über einem Spruch bis er die Formeln und Bewegungen auswendig kannte. Er hatte schon jetzt das Niveau der dritten Stufe erreicht und war einer der Jüngsten höheren Magier innerhalb des Zirkels. Dennoch wäre es schön, nicht immer auf diese eine Fähigkeit reduziert zu werden. Einen der verzauberten Wurfdolche zum Beispiel, die die Zwerge herstellten, hätte er wirklich gerne gehabt. Oder ein neues Seidenhemd. Es gab mehrere Läden unten in der Stadt die wundervolle Ware anboten. Stattdessen bekam er unpersönliche Goldgeschenke und Bücher die er schon kannte, oft sogar mehrmals das Selbe weil sich die Gäste natürlich nicht absprachen oder informierten, Unmengen an erlesenem Alkohol, immerhin etwas das man verwenden konnte und Schwerter. Er war ein ziemlich passabler Schwertkämpfer aber es war nicht seine bevorzugte Waffe. Er hielt sich lieber an Speere und Dolche aber Schwerter waren symbolträchtiger und die üblichen Waffen der Einherjer und Krieger. Oh, hoffentlich würde ihm Vater nicht auch ein Schwert zur Feier seiner Mannwerdung überreichen. Schnell schüttelt Loki sich um den irrigen Gedanken loszuwerden. Es war sein Hundertster und er war jetzt ein richtiger Mann in den Augen des Gesetztes. Thor hatte den magischen Hammer Mjölnir zu seinem Hundertsten bekommen. Eines der mächtigsten und wertvollsten Artefakte aus Odins Schatzkammer! Eine Waffe, die die Wucht eines Schlages um ein vielfaches Verstärkte, den Sturm herbeirufen und Blitze werfen konnte und immer wieder in die Hand seines Trägers zurückkehrte. Und der praktisch unzerstörbar war. Bestimmt würde Vater etwas ähnlich mächtiges für ihn haben, die Waffenkammer war voller beeindruckender Stücke, die einem Prinzen des Reiches würdig wären. Nun, wenigstens Mutter hatte sich wirklich Gedanken gemacht. Sie hatte Plätze in der Opernaufführung für Das Wölund-Lied in Alfheim besorgt, ein Stück das er schon lange sehen wollte. Mutter war wie immer die Rettung des Tages. Als die Zeremonie im Thronsaal in der nächsten Woche begann, sprach sein Vater die üblichen Worte von Mut und Kraft. Von Ehrenhaftigkeit und Kampfeswillen und nahm ihm den obligatorischen Eid ab, das Reich und alle seine Bewohner vor Gefahr zu schützen und das Hause Odins mit Stolz zu erfüllen. Als er geendet hatte und Loki nach vorne trat um den Segen seines Vaters und das Geschenk entgegenzunehmen, welches ihn vor aller Augen als Prinz von Asgard bestätigen sollte, war er furchtbar aufgeregt, welch mächtige Waffe der Verteidigung seines Landes ihm zukommen würde. Er bekam ein uraltes und wertvolles Buch über Schutzrunen und Schildzauber. Er wusste dass es wertvoll war, weil er es kannte. Es war eins von Vaters privaten Büchern. Er hatte es sogar schon einmal durchgeblättert als dieser nicht zugegen war. Das Schloss an der Vitrine zu knacken war nicht schwer gewesen. Der Staubschicht nach war es schon sehr lange nicht mehr angerührt worden. Loki nahm es ohne große Begeisterung und mit einer gewissen Enttäuschung entgegen. Er konnte sehen wie Vater missbilligend die Stirn runzelte aber dass war ihm im Moment egal. Später bei der Feier versuchte er seinen Frust in Met zu ertränken. „Bruder, warum so missgelaunt?“ Thor, ebenfalls einen Krug Met in den Hand, setzt sich zu ihm. Kurz blickt er auf das Buch hinab, das Loki neben sich auf die Bank geworfen hat. „Warum? Fragst du das wirklich? Ich habe ein Buch bekommen!“ Sein Zorn verfliegt so schnell wie er gekommen ist. Thors zerknirschter, entschuldigender Blick sogt immer wieder dafür, dass man ihm nicht böse sein kann. Außerdem ist es nicht Thors Schuld. „Nunja, du bist doch ein Magier, was bietet sich besseres an als ein Buch mit mächtigen Sprüchen?“ Sein Bruder versucht ihn aufzuheitern aber es funktioniert nur bedingt. Selbst Thor findet das Geschenk des Vaters nicht besonders beeindruckend. Auch er hätte erwartet, das Loki etwas mit mehr… Größe, erhalten würde. „Es bleibt ein Buch. Du hast Mjölnir erhalten. Bei diesen Feiern werden beeindruckende Geschenke ausgegeben, die dem Status entsprechen. Ich bekomme bloß ein Buch, das ich ohnehin jederzeit hätte lesen können.“ Eine Weile sind sie beide Still und sehen dem Treiben der feiernden Gäste zu. „Es ist wirklich nicht besonders beeindruckend aber sicher hat Vater seine Gründe.“ Thor bricht die Stille als erster und ja, er hat sicher Recht. Vater ist weise und vermutlich steckt irgendein tieferer Sinn hinter dem ganzen. Vielleicht will er damit andeuten, dass er hofft, Loki würde Thor beschützen wenn er wieder auf Abenteuer aus ist. Es macht Sinn. Seit Thor ein Mann vor dem Gesetzt ist, geht er ständig auf Abenteuertour durch die Reiche und nicht selten kommt er völlig zerrupft und voller Schlamm und Blut zurück. Ein Zweifel bleibt dennoch und Loki erinnert sich nur zu gut an Vaters Blicke, wenn er einen neuen Zauber testete. „Sicher. Aber manchmal denke ich, dass er will, dass ich ein Gelehrter werde und wenn überhaupt in den hinteren Reihen für unser Volk kämpfe. Er hält nicht viel von meiner Magie.“ Oder von mir, denkt er im geheimen. Lokis Stimme klingt resignierend und hart aber da ist auch eine Spur von Trauer in ihr. Er spürt das Thor ihm eine Hand auf die Schulter legt und aufmuntert drückt. „Das ist nicht war. Ich weiß das Mutter und Vater sehr stolz auf dich sind.“ Wieder wird es still. Loki denkt zurück. Mutter war sicher stolz auf ihn. Auf ihre Art aber oft versteht sie ihn einfach nicht. Und Vater nickt zwar immer und lächelt aber Loki weiß, das es ihn insgeheim nicht kümmert, dass er die Magie für etwas zweitklassiges hält. Er wünschte Vater würde ihn nur einmal so ansehen, wie er Thor betrachtet. „Warum kommst du nicht einfach beim nächsten Mal mit mir und meinen Freunden mit wenn wir ausziehen?“ Es entgeht Loki nicht, das Thor nur versucht ich aus seiner Depression zu holen aber auch wenn er genau weiß was sein Bruder beabsichtigt, zeigt es dennoch Wirkung. „Das ist ein ganzer mieser Versuch mich vom unserem Thema abzulenken.“ Thor zuckt nur mit den Schultern und grinst ihn an. „Du könntest zeigen was für ein guter Kämpfer du bist.“ Und ja, das wird er. Er hat in den vergangene Jahren viel gelernt und trainiert. Mutter und Vater würden staunen wenn sie wüssten, was er schon alles konnte. Als Thor das nächste mal Asgard verließ, um diesmal nach Vanaheim zu reisen, wo ein Verbrecher flüchtig war, den er wieder einfangen wollte, begleitete Loki ihn und seine Freunde. Es hatte einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht damit seine Eltern zustimmten. Manchmal kam es Loki so vor als dächten sie ernsthaft, er wäre eine zerbrechliches kleines Mädchen, das nicht auf sich aufpassen könnte. Letztlich hatte Vater seufzend zugestimmt, nachdem Mutter ihm ins Gewissen geredet hatte. Er hatte Thor das Versprechen abgenommen, ein Auge auf ihn zu haben aber das ging in Ordnung. Thor war um Welten besser als ein Trupp Palastwachen. Thors Freunde kamen auch mit, Loki kannte sie bereits und sie waren ganz in Ordnung. Sie waren alle älter als Thor und er, obwohl er sich bei Hogun nicht sicher war. Der Vanir sagte nur selten etwas und erzählte noch weniger. Fandral redete dagegen die ganze Zeit über. Sehr zu Lokis Verdruss redete er meist über Frauen und ihre Anatomie und Volstagg war eine wahre Frohnatur und ein beeindruckender Esser. Er konnte auch gut Geschichten erzählen, fast so gut wie Loki. Aber er neigte zu Übertreibungen, besonders wenn es um seinen Beitrag zum Kampf ging. Außerdem fing er ständig mit seiner Hildegrund an. Volstagg mochte er von den dreien dennoch am liebsten. Es war angenehm in ihrer Gesellschaft. Keine riesigen Festgelage in den hohen Hallen, sondern einfach nur Waffenbrüder, Kampfgefährten, eine Gruppe Freunde, die zusammen einen tranken und über die Erlebnisse des Tages sprachen. Und wenn genug Alkohol im Spiel war auch über andere Dinge an die sich später niemand mehr erinnern wollte oder konnte. Thor begann ihn immer häufiger zu seinen Reisen einzuladen, bis es zu einer Normalität wurde mitzukommen. Wo immer eine Jagd stattfand, ein wildes Biest sein Unwesen trieb oder ein Kampf ausbrach, würde Thor ohne weiter nachzudenken hin stürmen. Sie gingen auf Rettungsmissionen ebenso wie auf Hilfsmissionen und einmal halfen sie sogar beim Bau eines Flutdammes. In Thors Kielwasser immer auch die tapferen Drei. Loki folgte ihnen lachend und sorgte dafür, dass sie nicht in ihrem Übermut drauf gingen. Manchmal war es geradezu lästig, wie Thor ohne nachzudenken in den Kampf stürmte. Loki bevorzugte es, seinen Gegner auszuspionieren und auf den perfekten Augenblick zu warten. Es mochte nicht so heldenhaft wirken aber es gab weit weniger Sachschäden. Zu Anfang hatten Thor und die andern noch versucht, ihn vom Kampf fernzuhalten. Als Magier wäre seine Rolle die der Verteidigung und Rückendeckung gewesen. Kein Magier ging in den direkten Kampf aber Loki ließ sich nicht zurückhalten. Er wollte ganz vorne dabei sein. Er wollte mitmischen, statt von der Seitenlinie zuzusehen. Sie lernten schnell dass er seine eigenen Vorstellungen hatte und versuchten bald nicht mehr ihn aufzuhalten. Seine bevorzugten Waffen wurden die Dolche. Sie waren vielseitig und effektiv. Leicht zu verstecken, schnell und tödlich hervorzuholen und anders als ein Schwert gaben sie effektive Wurfgeschosse ab. Es bedeuten aber auch, dass er nah an seine Gegner ran musste. Mit Dolchen konnte man nicht gut blocken oder parieren, also lernte Loki auszuweichen. Wie damals als sie Kinder waren und in den Ringen Faust gegen Faust gekämpft hatten. Die andern machten sich ab und an darüber lustig, dass er mit den kleinen Messer, statt mit einer ordentlichen Waffe kämpfte und um den Feind herumtänzelte aber wenn er sie wieder einmal vor ihrer eigenen Tollheit rettete, waren sie still. Im übrigen witzelten sie auch über Volstaggs Appetit oder Fandrals Frauengeschichten, es waren also vermutlich tatsächlich nur freundschaftliche Scherze. Er übte auch weiterhin seine Magie und begann sie in seinen Kampfstil einzuweben. Keiner schien zu bemerken, dass seine Wurfdolche schneller waren als sie sein sollten oder dass sie in der Luft ihre Flugbahn korrigierten. Er hatte es zwar nicht geschafft eine Waffe effektiv schweben zu lassen, um mit ihr zu kämpfen aber der Zauber hatte ihm andere Möglichkeiten offenbart. Beizeiten runzelten seine Freunde die Stirn, wenn er wieder einen scheinbar unmöglichen Treffer gelandet hatte aber sie gingen nicht näher drauf ein, sondern lobten ihn nur für seine Fertigkeit. Es waren schöne Zeiten wenn sie unterwegs waren. [align type="center"]XXXX[/align] Nichts gegen lesen als Hobby. Aber in vielen Geschichten sind es ausnahmslos Bücher über Magie oder irgendwelche alten Schriften. Sowas mag sicher für den ein oder anderen interessant sein und sicher auch sehr lehrreich aber im Ernst, würdet ihr begeistert euer Physikbuch lesen? Nur so aus Spaß weils interessant ist? Oder euer Mathebuch. Es gibt bessere Bücher um sie während der Pausen auf einer Reise zu lesen und auch weit spannendere. Lehrbücher gehören eher nicht dazu. Ich schenk meinem Vater zum Geburtstag ja auch keine Bücher über Steuerrecht und Versicherungen, nur weil er Steuerberater ist. Außerdem denke ich das Loki sicher noch andere Hobbys hatte. Er ist ein sportlicher durchtrainierter Typ, der was vom kämpfen versteht. Sowas kommt nicht von ungefähr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)