Der Krieg der Schatten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 13: Geschichte des Siegers (Asgard) ------------------------------------------- Asgard Der Krieg wurde zu hunderten von Geschichten, die die Krieger Asgards in den Hallen erzählten. Verklärt und verdreht, so das nur noch die heroischen und heldenhaften Taten zu hören waren. Von den Verlusten, von den Toten und Verletzen, von den Plünderungen und der Zerstörung wollte niemand reden. Alles was zu hören war, waren die Kämpfe und die Siege. Geschichten wie man alleine gegen fünf Frostgiganten kämpfte und jeden einzelnen unter großen Mühen niederzwang. Wie sie es schafften, die gewaltigen Mauern zu bezwingen und gegen Horden von ebenso gewaltigen Kriegern stritten, die die Stadt verteidigten. Von den Monaten die sie ununterbrochen standhaft und ohne den geringsten Zweifel im Herzen für Asgards Ruhm kämpften. Von Bestien, die gefällt wurden. Monstern aus Eis und Kälte, die man niedergestreckt. Ungeheuern die besiegt wurden. Geschichten von Mut und Kraft und der Freude am Kampf. Niemand erzählte die Geschichten davon, wie man blutend am Boden lag und einfach nur hoffte, das der Gegner einen übersah oder für tot hielt. Niemand sprach davon, wie sie über Berge aus Leichen kletterten und gefallene Kameraden unter Trümmern hervorzog. Von den dunklen Tunnel, in denen die Schatten ihrer Lampen zu nicht vorhandenen Angreifern wurden und man sich panisch umdrehte, weil man glaubte etwas gehört zu haben. Niemand erzählte diese Geschichten. Und so gerieten sie in Vergessenheit. Der Krieg wurde zu einem Märchen über Helden und Monster. Der Krieg war offiziell beendet. Doch die inoffizielle Wahrheit war, das er andauerte. Im Verborgenen und hinter fadenscheinigen Erklärungen und Ausflüchten versteckt. Natürlich hatte Laufey nichts von den Grenzübertretungen in Niffelheim gewusst. Oder in Vanaheim, Meras und Garsbrund. Laufey verhöhnte sie, den es gab niemanden, der ihm das Gegenteil beweisen konnte und Asgards Streitmächte waren noch zu geschwächt in ihrer Zahl, als das Odin es auf einen weiteren Krieg hätte ankommen lassen können Nicht wegen etwas so geringem wie einigen geplünderten Lagerhallen und zerstörten Feldern. Da waren noch zu viele leere Plätze in den Reihend der Armee und es würden noch Jahrzehnte vergehen, bis sie gefüllt werden konnten. Niemand wusste, wie die Jotunen überhaupt in der Lage waren, ihre Welt zu verlassen, nun da die Urne von ihnen genommen wurde. Soweit Odin wusste, war sie so etwas wie das Gegenstück des Bifröst gewesen. Roh und Chaotisch und ohne jede Finesse aber machtvoll genug, um die Jotunen durch den Raum zu anderen Welten zu schicken. Seine Magier hatten das bestätigt. Die Urne hatte eine Macht inne, die ein klein wenig an den Bifröst erinnerte. Jedoch instabil und schwer zu kontrollieren war. Ihre Macht war gewaltig aber sie wussten nicht wie sie beherrscht werden könnte. Sie entdeckten auch andere Kräfte in ihr doch nichts davon machte wirklich Sinn und letztlich wurde sie mit entsprechenden Schutzrunen versehen und hinab in die Schatzkammern gebracht. Es schien jedoch, das die Jotunen noch andere Wege kannten. Gefährliche Wege, denn hin und wieder fanden sie einen Toten. Verdrehte Gliedmaße. Zerschmetterte Knochen. Es sorgte für Geflüster und Lagerfeuergeschichten. Im Grunde war es wie damals. Vor dem Krieg. Die Jotunen tauchten urplötzlich auf, nahmen was sie kriegen konnten und verschwanden wieder. Und Odins Truppen konnten nichts anders tun als zu versuchen, rechtzeitig am Ort des Geschehens zu sein. Als ob sich nichts verändert hätte. Das Volk forderte ihn zum Handeln auf. Schrie, das die Jotunen den Friedensvertrag nicht achteten. Aber Odin konnte nicht wirklich viel tun. Er schickte Gesandte nach Jotunheim um zu verhandeln, Angebote zu machen und Antworten zu fordern. Doch alles was er bekam waren Ablehnungen und gespielte Unwissenheit. Und die Botschafter die er schickte waren nicht selten am Ende ihrer Kräfte wenn sie zurückkehrten, halb erfroren und zittrig. Laufey machte sich nie die Mühe sie angemessen unterzubringen. Als er das nächste mal jemanden schickte, bat er ihn darum um die Körper der toten zu bitten, um sie ihren Familien zur ehrenvollen Bestattung auszuhändigen. Der Mann kam bleich und mit Entsetzten in den Augen wieder. Die Knochen die er brachte, wiesen eindeutige Bissspuren auf. Mit der Zeit beruhigte sich die Situation ein wenig. Es kehrte eine gewisse Normalität ein und da die Jotunen meist weitab von großen Städten auftauchten oder irgendwo in der Wildnis, verloren ihre Übertretungen an Brisanz. Sie wurden zu einem immerwährenden Ärgernis. Und zu den Charakteren der Kindergeschichten. Den Boggymännern, die Nachts plötzlich auftauchen um unartige Kinder zu fressen. Natürlich wurden nicht nur offizielle Gesandte losgeschickt. Sondern auch Spione. Laufey hatte einen Weg ohne die Hilfe der Urne oder des Bifröst zu reisen und das war mehr als gefährlich. Es schien zwar so, als ob damit nur kleinere Gruppen vorankämen und die Ausgangspunkte kaum kontrollierbar waren, aber wer wusste schon, ob das so bleiben würde? Also wurden Spione geschickt, die nach Antworten suchen sollten. Die herausfinden sollten, was Laufey plante. Keiner kehrte mit den erhofften Antworten zurück, viele kamen überhaupt nicht mehr und weder Odin noch Laufey sagten etwas drüber. Odin wusste, in dem Moment in dem er ein Wort davon sprach, würde er gewissermaßen zugeben, das er wissentlich seine Leute nach Jotunheim geschickt hatte. Und laut Vertrag durfte kein Ase ihre Welt ohne offizielle Absegnung ihres Königs betreten. Heimdall wurde beauftragt die Armeen Jotunheims im Blick zu behalten. Er war der einzige, der dazu in der Lage war ohne ihre Welt zu betreten. Sollte es zu Angriffsvorbereitungen kommen, würde er rechtzeitig Meldung machen. Doch alles was er sehen konnte war, das auch Laufeys Armeen zu starke Verluste erlitten hatten, als das sie in nächster Zeit an einen Angriff auch nur denken konnten. Genau wie in Asgard würde es viele Jahrzehnte benötigen um genug neue Krieger auszubilden, die die Reihen wieder schlossen. Die Asen zählten zu den unsterblichen Völkern. Ebenso wie die Elben,Vanir und auch die Jotunen. Niemand wusste, woher ihr Unsterblichkeit kam, es war einfach schon immer so gewesen. Auch wenn es unzählige Mythen darüber gab. Der verbreitetste war die Legende von den goldenen Äpfeln der Idun, die den edlen Geschlechtern der Vanir zugetan war und die die Gabe mit ihren Asischen Brüdern teilten. Warum jedoch auch die Feuer- und die Eisriesen zur Unsterblichkeit gelangt waren, wusste keiner zu erklären. In den meisten Fällen wurde es einfach nicht weiter erwähnt und totgeschwiegen, als wäre es ein Fehler der Geschichte. Ihr langes Leben bedeutete aber auch weniger Kinder und die Kinder blieben länger Kinder. Auch dies teilten die unsterblichen Rassen miteinander. Ab einem gewissen Punkt schien der Alterungsprozess sich so stark zu Verlangsamen, das es fast einem Stillstand gleichkam. Nur um viele Jahre später wieder einzusetzen. Zu diesem Punkt waren die Kinder alt genug, um eine gewisse Selbstständigkeit an den Tag zu legen aber jung genug, um weiterhin für alles aufnahmefähig zu bleiben. Es war eine Phase des Lernens. Als Thor in das entsprechende Alter eintrat, war er Sechs und kaum zu bändigen. Denn es war auch eine Zeit des Entdeckens und Erkundens und alles war Interessant. Loki folgte ihm mit Sieben und zusammen machten die den Palast unsicher. Der Junge hatte sich mittlerweile an die Illusion gewöhnt und sein Körper hatte es als etwas normales akzeptiert. Der Zauber erhielt sich nun selbst und es war nicht länger notwendig, ihn ständig zu erneuern und zu überwachen. Lokis Entwicklung war auch ohne größere Probleme verlaufen. Natürlich gab es immer einige Dinge die Schwierigkeiten verursachten oder für Stirnrunzeln unter den Diener und Wachen sorgten. Der Junge war einfach anders. Der Palast gewöhnte sich an seine Absonderlichkeiten. Zusammen mit Thor erkundete Loki jeden Winkel des Palastes. Nichts und niemand war vor den Jungen sicher. Wie alle Jungs fanden sie besonderes Interesse an jeder Art von Wettkampf und Waffen waren das aufregendste überhaupt. Oft genug schlichen sie sich davon um bei den Einherjar zu sitzen und ihren Geschichten von ehrenvollen Kämpfen, glorreichen Siegen und gewaltigen Schlachten zu lauschen. Stundenlang würden sie dort sitzen und mit großen Augen zuhören, wenn die Krieger berichteten, wie sie mutig kämpften und später in Jubel nach Hause zurückkehrten und von allen bewundert wurden. In ihren Köpfen stellten sie sich vor, sie wären es, die hoch zu Ross in die Stadt einritten, während ganz Asgard die Straßen säumte und sie bejubelte. Und natürlich hörten sie die Geschichten über die anderen Reiche. Die guten wie die schlechten. Die wahren und die erdachten. Die Geschichten vom großen Vanenkrieg. Davon wie Asgard in ihr Reich marschierte um die Hexe Gullveig zu töten. Die damalige Königin von Vanaheim. Es hieß, sie hätte den ganze Reichtum ihres Volkes für sich selbst beansprucht. Das Sie Wahnsinnig vor Goldgier war und um es für sich zu behalten, sogar bereit war mit den Feuerriesen einen Pakt zu schließen. Das Asische Heer schaffte es nach heftigen Kämpfen sie zu erreichen doch die Hexe täuschten ihren Tod vor und floh. Dreimal soll ihr das gelungen sein, bis man sie endgültig töten konnte. Danach gaben die Vanen das gesammelte Gold als Dank an Asgard ab. Die Geschichte von den Schwarzalben, die das Universum verdunkeln wollten. Keiner der Krieger hatte dort mitgekämpft, es lang schon Jahrtausende zurück aber sie hatten die Geschichten von ihren Vätern und Großvätern gehört und gaben sie nun weiter. Über Lokis Einwurf, das er nichts dagegen hätte, wenn die Sonne weniger hell wäre, lachten alle. Die Älteren erzählten von den Muspell. Den Feuerdämonen aus Muspelheim. Von einer Welt die aus nichts als Flammen bestand. Wie sie gegen Krieger kämpften, die aus geschmolzenem Gestein und Rauch zu bestehen schienen. Sie zeigten alte Narben und alle die ihnen lauschten, zeigten angemessene Bewunderung. Sie erzählten von der großen Generalin, deren Namen jedoch keiner nenne wollte oder konnte. Egal wie oft man sie fragte. Sie war einfach nur die große Generalin. Von den Walküren, mächtigen Kriegerinnen auf fliegenden Rössern. Insbesondere bei diesen Geschichten machten die beiden Jungen große Augen. Bisher hatten sie geglaubt, das alle Krieger Männer waren. Noch nie hatten sie eine Kriegerin gesehen. Höchsten eine Schildmagierin aber das war nicht dasselbe. Auch hatten noch nie einer von ihnen ein fliegendes Ross gesehen. Natürlich wollten beide unbedingt sofort eines haben. Ihre Enttäuschung war groß als sie erfuhren, das es diese edlen Tiere nicht mehr gab. Zusammen mit den Walküren, einem gewaltigen Asischem Heer und der Generalin waren sie gestorben. Hatten sich im Kampf gegen einen unbekannten und furchtbaren Feind geopfert um die Welten zu schützen. Und natürlich hörten sie auch die Geschichten über die Kriege mit den Jotunen. Ein Kampf der zu Zeiten Buris begonnen hatten und nie beendet worden war. Es gab viele Kriege mit ihnen, in denen keine von beiden Seiten gewonnen hatte. Und der letzte lag noch nicht lange zurück. Dieser Krieg waren frisch in den Erinnerungen der Männer. Es gab Geschichten darüber, wie die Jotunen das wehrlose Midgard angegriffen hatten um es für sich zu nehmen. Wie Odin zur Rettung der Menschen herbeieilte und sie zurückschlug in ihre kalte, düstere Welt. Thor und Loki lauschten mit offenen Mündern als die Krieger davon erzählten, wie sie in Utgard, der Hauptstadt der Jotunen einmarschiert waren. Von den himmelhohen Eismauern, die sie unter größten Anstrengungen nach Wochen und Monaten der Belagerung durchbrechen konnten. Von Schlachten gegen nicht enden wollende Feindesströme. Von furchterregenden Giganten, die aus den Schatten auftauchten und durch ihre Reihen pflügten. Wie die Jotunen mit rot glühenden Augen und gefletschten Zähnen kämpften. Mit Waffen aus Eis, das immer neu nachwuchs. Von ihren Körpern die so kalt waren, das jede Berührung die Haut schwarz verbrannte. Sie erzählten davon, wie sie selbst gegenüber diesen Monster standhaft blieben und sich nicht einschüchtern ließen. Wie sie sich mutig den Ungeheuern stellten und sie niederstreckten. Sie zu Boden warfen wo Bestien wie diese hingehörten. Die Prinzen hörten zu und glaubten jedes einzelne Wort und sie gelobten feierlich an Ort und Stelle, das sie genauso mutige und große Krieger werden würden und das sie Asgard und die anderen Reiche vor den Monstern beschützen würden. Die beiden Jungen waren noch klein und unerfahren aber sie waren wissbegierig und wild entschlossen das Reich und ganz besonders ihren Vater stolz zu machen. Ihr Vater war ein Krieger, also würden sie auch Krieger werden. Wenn sie zurückkehrten in den Palast, würden sie noch lange über all das was sie erfahren hatten sprechen. Sie würden die Kindermädchen und Diener, die Wachen und Berater des Königs darüber befragen. Wie waren die Feuerdämonen, wie sind die Eisriesen. Der alte Vidar sagte das... Stimmt es das... Ist es wirklich wahr das.... Jedes mal wenn die Jungen von ihren Streifzügen zurückkehrten, wurden die Bewohner des Palastes mit Fragen überschüttet. Und wenn Odin endlich das Tagesgeschäft erledigt hatte, wurde auch er sogleich bestürmt. Er versuchte so gut es ging zu antworten, doch oft waren die Kinder so aufgeregt, das sie die Antworten gar nicht abwarteten sondern gleich hundert neue zu haben schienen. Abends würde Frigga ihnen vorlesen. Geschichten und Märchen über die Entstehung der Welt. Über die große Weltenesche und die Neun Reiche. Friedliche und lehrreiche Geschichten. Immer häufiger würden die Jungen nach Geschichten von Helden fragen. Von Abenteurern und Kriegern. Märchen über tapfere Männer, die hübsche Damen in Not retteten oder einen Schatz suchten oder ein mächtig böses Monster besiegten. Wen sie schliefen, würden sie davon Träumen. In ihren Träumen waren sie die tapferen Männer, die all diese Taten vollbrachten und sie wussten, eines Tages würden es nicht mehr nur Träume sein. XXXX Märchen und Geschichten sind so eine Sache für sich. Niemand weiß ob sie tatsächlich so geschehen sind. In anderer Form und nur ausgeschmückt um sie besser klingen zu lassen. Sicher ist nur, die Geschichten sind nicht so moralisch Korrekt wie man das gerne hätte. Und früher waren sie es noch weniger. Wer einmal die Original Versionen gelesen hat, die wirklichen Originale, der weiß es sicher. Dornröschen wurden im Schlaf von ihrem Prinzen geschwängert. Rotkäppchen bekam ihre eigene Oma als Braten vorgesetzt bevor der Wolf sie aß. Die Stiefschwestern von Aschenputtel schnitten sich ihre eigenen Zehen ab um in den dämlichen gläsernen Schuh zu passen! Allerdings muss ich zugeben, das mir die Originale irgendwie gefallen. Sind so schön blutig grausig. Hab ne furchtbare Fantasie, ich weiß. Aber selbst die abgeschwächten Versionen sind, wenn man sie mal genauer ansieht, nicht ganz in Ordnung. Jack töten den Riesen und nimmt sein Gold um dann Glücklich mit seiner Mutter in Saus und Braus zu leben. Im Grunde kann man sagen. Jack war ein Idiot der eine ganze Kuh gegen Drei Bohnen tauschte. Dann brach er in ein fremdes Haus ein, klaute alles von Wert, töten den Besitzer als der ihm nachkam und das war dann total in Ordnung, weil es ja bloß ein Riese war. Märchen sind total verdreht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)