Der Krieg der Schatten von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Kapitulation (Laufey) -------------------------------- Laufey Die Stadt ist dunkel geworden. Der Schutzschild, der sie vor den Luftangriffen bewahrte, gefallen. Die Urne wurde von ihrem Platz entfernt. Er kann den Donner der Kanonen hören. Schreie und Brüllen der Kämpfenden um ihn herum. Odins Truppe hat es geschafft ihre Verteidigung zu untergraben und den Palast gestürmt. Der Feind ist jetzt im Herzen ihres Reiches und hat die Quelle ihrer Macht an sich genommen. Es war die schlimmste denkbare Situation, die hätte eintreten können. Und sie war eingetreten. Aber sie würden nicht Kampflos untergehen. Es war besprochen worden. Alle Generäle wussten, was in diesem Fall zu tun war. Ein letzte Mittel um das schlimmste abzuschwächen. Das es kein Totalverlust wurde. Bricht der Palast, werden die Tore geöffnet. Ein Ausfall. Ein Ausfall mit der Kompletten Verteidigung. Alle und jeder gehen in die Offensive und greifen das Asische Heer an. Wenn Jotunheim verliert, wird es so viel Feinde wie möglich mit sich nehmen. Und er wird dafür sorgen, das auch Odin diesen Tag niemals vergessen wird. Er sieht ihn, während er über das Palastgelände stürmt. Odins Speer feuert mit einem Strahl reiner Energie und brennt eine Schneise der Verwüstung unter die Reihen der Verteidiger. Dies ist sein Kampf. König gegen König. „Odin!“ Er hüllt sich in Eis und die Klingen wachsen in seinen Händen. Als Odin auf ihn zielt blockt er den Angriff. Die Asen sind nicht die einzigen, die ihre Magie im Kampf einsetzten können und die Kälte und das Eis zu beherrschen ist nicht alles, wozu die Jotunen fähig sind. Dann ist er heran und nun befinden er und Odin sich im Nahkampf. Die Energie des Speer ist jetzt nutzlos, als Waffe ist er jedoch nicht weniger tödlich und Odin weiß ihn geschickt zu führen. Er sieht das sich inzwischen auch die meisten der Asischen Krieger in Zweikämpfen befinden. Seine Elitewache ist da und wird ihnen die Stirn bieten. Er hofft, das sie nicht bis zum Tempel des Sturmwindes vorrücken aber es ist nicht die Zeit, sich jetzt damit zu beschäftigen. Ablenkungen kann er sich im Moment nicht leisten. Die Umgebung blendet er aus. Die Geräusche werden dumpf. Hier sind nur noch er und Odin und einer von ihnen wird heute fallen. Sie sind sich ebenbürtig. Sowohl in Kraft wie auch in Entschlossenheit. Seine Klinge birst unter Odins Angriff und mit dem schartigen Stumpf kann er ihm im Gegenzug das Auge nehmen. Odins Speer schlägt ihm dafür eine tiefe Wunde in die Seite. Sie atmen beide schwer und sind erschöpft aber noch ist es nicht vorbei. Dann hat er verloren. Er weiß das nur zu gut. Der Speer, der auf seine Kehle gerichtet ist, ist ein allzu deutliches Zeichen. Aus den Augenwinkeln bemerkt er, das sie auf dem Dach des Palastes sind. Seltsam, er kann sich nicht erinnern, wie sie heraufkamen. Doch als er hinabsieht, spielt das keine Rolle mehr. Was er sieht lässt ihn lächeln. Und Odins Gesichtsausdruck ist köstlich. Er hat verloren aber er kann trotzdem noch Bedingungen stellen. Und Odin wird gezwungen sein, zu verhandeln. Es ist kein Sieg aber es ist auch keine totale Niederlage. Die Heere trennen sich wieder. Nach und nach ziehen sie sich zurück und beginnen, ihre Verwunden zu versorgen und die Toten zu bergen. Odins Horn schalte zeitgleich mit Laufeys. Die Könige der beiden Völker haben zur Waffenruhe ausgerufen. Die Situation ist noch immer angespannt aber die Heeresführer haben die Signale gehört und sie werden ihren Befehlen gehorchen.Vorerst. Oben auf dem Palast wird verhandelt. Es ist eine Art von Pattsituation, zu Laufeys Nachteil. Nichtsdestotrotz wird er alles versuchen ohne die möglichen Konsequenzen zu fürchten. Die Verhandlung ist voll von unterdrücktem Zorn und Widerwillen. Die Gespräche und Bedingungen werden hitzig debattiert. Letztendlich kommen sie doch noch zu einer Einigung. Und die Jotunischen als auch die Asischen Generäle werden gerufen, um als Zeugen zu fungieren. „Deine Soldaten werden mein Land verlassen und es nicht wieder betreten. Jeder der es dennoch ohne meine Erlaubnis wagt, wird sterben. Wir werden uns euch nicht unterwerfen, noch Abgaben leisten. Gleich welcher Art.“ Odins Gesichtsausdruck ist hart und seine Augen zeigen seine Wut, dennoch stimmt er zu. „Du wirst alle deine Krieger aus meinen Ländereien zurückrufen und wir werden eure Waffen nehmen. Auch werdet ihr keine neuen erbauen, die den Frieden in den Reichen stören könnten. Wie mein Vater vor mir es verfügt hat, werden die Jotunen auf ihre Welt beschränkt sein. Sollten wir euch auf anderen Welten treffen, ohne das ihr Asgards Erlaubnis dazu erhalten habt, werden deine Leute sterben. Unabhängig dem Grund ihrer Zuwiderhandlung.“ Diese Bedingungen waren erwartet. Er hatte hart gestritten um sie zu ändern aber in diesem Punkt blieb Odin unversöhnlich. Der einzige Weg, wie Odin ihnen Zugang zu den andern Reichen gewähren würde, wäre unter seiner Herrschaft und das stand nicht zur Debatte. Daher würde Jotunheims Situation die selbe sein, wie schon so viele Jahrhunderte zuvor. Bis sie wieder stark genug wären, um es erneut zu versuchen. Was die Waffen anging, abgesehen von den schweren Kanonen gab es kaum Waffen, die nicht fest mit ihnen verwachsen waren. Viel gab es nicht was Odin einfordern konnte. „Es gibt unabhängige Fraktionen in Jotunheim. Aktionen von Einzelnen sollten nicht als Kriegshandlung ausgelegt werden.“ Kurz ist es still, als Odin überlegt. Letztendlich stimmt er zu und fordert das selbe im Umgekehrten Fall. Keiner von ihnen kann die Handlung aller seiner Untergeben steuern und es soll nicht zu einem weiteren Krieg kommen, weil irgendwelche idiotischen Individuen Ärger machen. Still sieht er zu, wie das Asische Heer sich langsam in Bewegung setzt und abzieht. Hymir, Gerda, Jökull und Atla stehen neben ihm. Seine Generäle fletschen die Zähne und fluchen auf die Asen und er tut es ihnen gleich. Aber sie sind nicht dumm und wissen, das es keine andere Möglichkeit gib. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Sie werden ihren Zorn für einen anderen Tag bewahren, für den Moment gab es dringendere Angelegenheiten. Es gilt die Opfer zu versorgen, die Toten zur letzten Ruhe zu geleiten. Trümmer müssen entfernt und Gebäude wieder aufgebaut werden. Eingestürzte Tunnel und Höllen frei gegraben und die Ordnung wiederhergestellt werden. Farbauti ist noch nicht wieder erschienen aber bestimmt wird sie sich in der Stadt um die Aufräumarbeiten kümmern. Ja, bestimmt. Es muss so sein. Ihr und dem Kind ist sicher nichts zugestoßen. Das ungute Gefühl beiseite schiebend, durchquert er die Hallen. Als er aus dem Thronsaal tritt, sieht er zum ersten Mal seit den Verhandlungen den Zustand des Palastes in seiner Gänze. Nachdem die Schutzschirme gefallen waren, war der Palast ins Zentrum des Beschusses gerückt. Die alten Tempel lagen in Trümmern. Sein Zorn wird weiter geschürt als er bemerkt, das viele der heiligen Hallen offensichtlich geplündert wurden. Dann weiten sich seine Augen und eine entsetzliche Ahnung überkommt ihn. Die Stadt ist noch immer dunkel. Die Urne ist nicht wieder an ihren Platz gebracht worden. Odin ist fort und es ist zu spät um noch etwas zu unternehmen. Die Urne war nie Teil der Verhandlungen, das sie ihnen genommen wurde, war Unrecht aber es gibt nichts was sie noch tun können. Jeder Versuch sie zurückzuholen, würde als Bruch des Vertrages angesehen werden und neue Kriegshandlungen heraufbeschwören und das Reich ist zurzeit nicht in der Lage, angemessen zu reagieren. Er hätte schon viel eher bei der Formulierung misstrauisch werden müssen. Alle Waffen nehmen. Die Urne war keine Waffe, sie war es nie aber natürlich würde Odin sie ob ihrer Macht als solche betrachten. Sie war eines der ältesten und mächtigsten Relikte Jotunheims. Sie war gewissermaßen heilig. Sie war Energie. Und Odin hatte sie ihnen gestohlen. Die Asen waren nichts weiter als dreckige Diebe und Plünderer. Eines Tages würden sie dafür bezahlen. Die Urne würde wieder zurückkehren und wenn es tausend Jahre dauern sollte. Dieses Tat würde nicht vergeben oder vergessen werden. Die wichtigsten Anweisungen sind gegeben worden, die Befehle werden weitergeleitet und langsam beginnt sich ein Muster in dem Allgemeinen Chaos abzuzeichnen. Von Farbauti ist noch immer kein Lebenszeichen zu hören und langsam steigt seine Nervosität. Irgendetwas stimmt nicht. Er fühlt es. Entschlossen macht er sich auf den Weg zum Tempel der Stürme. Der letzte Ort an dem er seine Frau und sein Neugeborenes Kind sah. Tief in sich weiß er, das etwas passiert sein muss aber er verdrängt das Gefühl, versucht sich selbst zu täuschen und versagt. Auf seinem Weg sieht er Einschlagskrater und zerstörte Wände. Tote in den Trümmern und Lebende, die verzweifelt zwischen den Felsen Graben. Er sieht auch die Spuren der Asenkrieger. Sie haben ihre Toten mitgenommen, die meisten zumindest, aber es ist deutlich zu erkennen, das sie hier waren. Zu viele von ihnen. Als die Schilde zusammenbrachen, musste ein ganzes Bataillon in den Palast eingedrungen sein. Eine Nachhut nach Odins Vorstoß. Die Blicke der Bürger weichen ihm aus. Wenn er vorbeigeht sehen sie betroffen weg und das ungute Gefühl wird stärker. Seine Angst vor dem was er finden wird steigt und er tarnt sie mit Entschlossenheit und Wut. Dann sieht er sie. Ihre Schwester Nal stützt sie und hält sie in den Armen. Für einen Moment atmet er auf und schreitet erleichtert zu ihnen. Dann sieht Nal zu ihm und ihr Blick lässt ihn erstarren. Äußerlich und Innerlich. „Sie hat ihrem Namen alle Ehre gemacht. Sie ist, war, eine wahre Kriegerin aber es waren einfach zu viele.“ Langsam sinkt Laufey nieder und zieht seine Geliebte zu sich. Ihr Körper ist so still und leer. Er sollte etwas fühlen, Trauer, Scherz oder Wut. Er weiß das er etwas fühlen sollte aber er tut es nicht. Er kann sie nur halten und ansehen. Nal ist weise genug, nichts zu sagen. Schweigsam sitzt sie daneben und wartet. Sie hat heute eine Schwester verloren. „Mein Sohn. Wo ist mein Sohn?“ Er weiß nicht, wie lange er dort gesessen und seine tote Frau in den Armen gehalten hat, doch irgendwann kehren seine Gedanken schlagartig in die Gegenwart zurück. „Ich konnte ihn nicht beschützen. Als der Tempel gestürmt wurde... Sie gab ihn mir und ich konnte ihn nicht beschützen.“ Laufes Brüllen halt über das Gelände und bricht sich an den Wänden. Das Volk hält inne und lauscht auf den Klang von Schmerz und Zorn. Und noch etwas schwingt in diesem Ton mit. Rache. Hass. Ein Versprechen. Nal erzählt ihm alles, was sie weiß. Sie versteckte das Kind, als die Asen den Tempel einnahmen und das Töten und Plündern begann. Farbauti verteidigten die heiligen Hallen so gut sie konnte. Sie selbst kämpfte so gut sie konnte und schickte einige der Angreifer zu Boden, ehe sie getroffen wurde. Laufey sieht die Wunden an ihr und er weiß, das sie getan hat, was ihr möglich war. Auch Tage später gibt es keine Spur von seinem Sohn. Asgard und Jotunheim haben einen Friedensvertrag geschlossen. Brüchig und fragil wie er auch sein mag. Fürs erste werden sie sich daran halten. Aber Asgard hat sie betrogen, bestohlen und ihm Frau und Kind genommen und es wird niemals echten Frieden zwischen ihren Völkern geben. Es gibt nichts, was dieses Unrecht wiedergutmachen kann. Sie werden die Schäden beheben und die Wunden heilen. Danach werden sie sich um Asgard kümmern. Der Tag wird kommen, an dem sie für ihre Taten büßen werden. XXXX In den meisten Geschichten hat Asgard nur altertümliche Waffen und Magie. (Was in Asgard das selbe wie Technologie ist, nur mit anderem Namen) Zu denken sie würden nur mit normalen Schwertern und Äxten kämpfen ist allerdings Blödsinn. Sieht man auch in den Filmen. Da gabs Kanonen, die die Stadt gegen die Dunkelelfenraumschiffe verteidigt haben. Odins Speer schießt Laserstrahlen und die Schwerter der Einhejar sind eher Laserschwerter im Stil der Jedi. Nicht zu vergessen ein riesen Schutzschild und ein Stargate (besser bekannt als Bifröst). Und wenn die Jotunen genauso alt und mächtig sind wie die Asen, was eine Jahrtausend alte Feindschaft ja voraussetzt, dann denk ich mal das die auch so ähnliche Waffentechnik haben müssen. Sonst wären sie längst untergegangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)