Wenn das Schicksal zum Verräter wird von ManamiSaitou ================================================================================ Kapitel 11: Dunkle Wolken ziehen auf ------------------------------------ Manami wurde bereits durch die ersten Sonnenstrahlen sanft aus dem Schlaf geweckt. Langsam öffnete sie ihre Augen, nur um sie kurz darauf wieder zusammen zu kneifen, weil die Sonne so stark blendete. Erholt rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich ausgiebig, woraufhin sie dann endlich ihre Augen aufschlagen konnte. Ihr erster Gedanke an diesem Morgen galt Takehito. Im nächsten Moment warf sie einen Blick aus dem Fenster, hinüber zu seinem Elternhaus. Auch wenn es durch das helle Sonnenlicht mittlerweile schwer zu erkennen war... In dem Arbeitszimmer von seines Vater brannte noch immer das Licht. Manami seufzte. Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder war er am Schreibtisch eingeschlafen oder er hatte die Nacht durch gemacht. Wobei ersteres ihr durchaus plausibler erschien, denn wenn er noch wach gewesen wäre, dann hätte er das Licht schon längst gelöscht, weil es mittlerweile hell genug draußen war. Wieder ein seufzen von ihr. Offensichtlich hatte sie allen Grund dazu sich um ihren besten Freund zu sorgen. Daran hatte sie nun keinen Zweifel mehr. Nach dem Frühstück würde sie ihm definitiv einen Besuch abstatten. Und sie würde erst wieder gehen, wenn Takehito ihr endlich sagen würde was ihn beschäftigte. Dieses Mal würde sie sich nicht abwimmeln lassen. Auch während sie sich im Badezimmer fertig machte, hielt sie an ihrem Entschluss fest. Zwar wusste sie, dass es ihm wahrscheinlich nicht gefallen würde, allerdings war ihr das ziemlich egal. Wie gesagt, so getan. Blitzschnell nahm Manami ihr Frühstück zu sich. Dabei war sie tief in Gedanken versunken. Sie machte sich bereits Gedanken darüber, wie sie am schlauesten bei der ganzen Sache vorgehen sollte. Sie kannte Takehito gut und wusste, er würde nicht ohne weiteres über seine Probleme reden. So war er ganz einfach. Sie seufzte. Dass sie so tief in Gedanken versunken war, blieb natürlich auch von ihrer Großmutter nicht unbemerkt. Besorgt sprach sie: "Nami Kind? Was bedrückt dich? Du bist so tief in Gedanken versunken." Auf eine Antwort wartete sie vergebens. Ihre Enkelin schien sie überhaupt nicht wahr zu nehmen. Sie stopfte einfach nur ihr Essen in sich hinein. Und schließlich sprang sie urplötzlich auf. Nachdem sie ihr Geschirr abgeräumt hatte, begab sie sich in den Flur und zog sich ihre Schuhe an. Verwundert folgte ihre Großmutter Erie ihr in den Flur und fragte: "Nami-Chan? Wo willst du denn so früh schon hin? Jetzt rede doch endlich mal mit mir. Ich sehe doch, dass irgendetwas nicht stimmt." "Ich gehe zu Takehito. Ich werde wohl nicht vor dem Abendessen zurück sein. Du brauchst also mit dem Mittagessen nicht auf mich warten.", entgegnete sie kurz und verließ sogleich das Haus. Das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war eine Diskussion mit ihrer Großmutter, die ohnehin der Meinung war, dass Takehito kein guter Umgang für ihre Enkeltochter sei. Darauf konnte sie jetzt gut und gern verzichten. Sie war schließlich alt genug um selbst zu entscheiden mit wem sie befreundet sein wollte. Außerdem war sie immer noch der Meinung, dass das Schicksal sie und Takehito aus einem bestimmten Grund zueinander geführt hatte. Alles im Leben... Jede Begegnung, ob positiv oder negativ, hatte irgendeinen Sinn. Und Takehito schien jetzt offensichtlich ihre Hilfe zu brauchen. Auch wenn er sich das selbst nie eingestehen würde. Aber er musste ihr jetzt einfach Antworten geben. Vorher würde sie ihn nicht in Ruhe lassen. Doch an der Straße angekommen, hielt das junge Mädchen kurzerhand inne. Sie hatte keine Ahnung wie sie ihm gegenüber treten sollte. Was hatte sie sich nur bei der ganzen Sache gedacht? Als ob er ihr einfach so sagen würde was ihn bedrückt. Manami stieß einen lauten Seufzer aus. "Er macht sich manchmal überhaupt keine Gedanken über die möglichen Folgen, wenn er sich von seinem Sinn für Gerechtigkeit mitreißen lässt und nach der Wahrheit sucht. Aber dann nimmt er wieder alles allein auf sich um niemanden weh zu tun. Das ist eben ein Charakterzug von ihm. Ein gefährlicher Charakterzug. Wobei ich zugeben muss, dass ich ihn gerade wegen diesem Charakterzug unheimlich ins Herz geschlossen habe. Und ich finde ihn sehr interessant. Aber ich frage mich, ob er überhaupt weiß, dass er auf diese Weise einen Duft verströmt, der alle Mädchen betört. Mich eingeschlossen... Der ihn andererseits aber auch sehr einsam machen kann... Takehito...", murmelte sie nachdenklich vor sich hin. Wieder ein Seufzen von ihr. Takehitos typischste Charaktereigenschaft war, dass er alles mit sich selbst ausmachte. Allein aus diesem Grund war es durchaus unwahrscheinlich, dass er ihr sagen würde, was ihn bedrückt. Ganz gleich wie hartnäckig sie auch blieb. Manami war ratlos. Was sollte sie nur tun? Wie konnte sie ihm nur helfen? Ihre anfängliche Überzeugtheit wich nun völlig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)