Chastity von DieLadi ================================================================================ Kapitel 6: Cas und Crowley -------------------------- Als Deans Gebet Cas erreichte, befand der sich gerade in einem heftigen Streit mit Crowley. Sie hatten sich angeschrien; Cas verabscheute Crowley, aber aktuell hatten sie beide eben gewisse gemeinsame Ziele und es schien, als würden sie sie eher erreichen, wenn sie zusammenarbeiteten, anstatt gegeneinander. Cas war nicht wohl bei der ganzen Sache und er war sich im klaren darüber, dass Dean das nicht gefallen würde. Wenn er heraus bekam, dass Cas mit Crowley unter einer Decke steckte... Oh Mann. Außerdem war Crowley neuerdings der Meinung, dass die beiden Brüder eher störten als hilfreich waren und hatte versucht, Cas dazu zu bringen, dass man sie loswerden müsse. „Ich habe auch andere Leute auf die Alphas angesetzt. Leute, die nicht so widerspenstig sind,“ knurrte er. „Leg einen Finger an die Brüder und ich zerfetze dich in deine Atome. Und glaube mir, ich kann das, da magst du noch so sehr der Herr der Hölle sein. Immerhin bin ich ein Engel des Herrn,“ sagte Cas voller unterdrücktem Zorn. Crowley verdrehte die Augen. „Du verkennst die Sachlage, mein Lieber,“ sagte er mit Wut in der Stimme. „Die beiden werden uns früher oder später drauf kommen und dann werden sie uns versuchen aufzuhalten, und dann nützt es dir auch nichts mehr, dass du mit Dean Winchester gevögelt hast, verdammt!“ Cas zuckte zusammen. Woher zum Teufel wusste der Kerl davon? Crowley grinste. „Ich habe so meine Kontakte, weißt du?“ Cas kochte jetzt vor Zorn. „Es ist mir egal,“ schrie er. „Du wirst Dean und Sam in Ruhe lassen, oder du kannst dir deine Pläne sonst wohin schieben!“ „Unsere Pläne, mein Guter, unsere Pläne.“ „Unsere Pläne können mir gestohlen bleiben! Wenn du Dean auch nur ein Haar krümmst, dann pfeife ich auf das Fegefeuer und alle Seelen darin, dann kann meinetwegen die ganze verdammte Welt vor die Hunde gehen und Rafael auf den rauchenden Trümmern Cha Cha tanzen. Ich werde dann nur noch ein paar Menschen, die mir etwas bedeuten, den Arsch retten und ansonsten mit verschränkten Armen zusehen, und dann bist auch du nur noch eine Kakerlake, die im Staub zertreten wird!“ „Genau das ist dein Problem,“ schrie nun auch Crowley, „genau das: Dass Menschen dir etwas bedeuten. Gefühle! Freundschaft! So ein Unfug!“ Er schnaubte. Cas knallte wütend mit der Faust gegen die Wand hinter ihm. Crowley war außer sich. Die Situation begann, sich seiner Kontrolle zu entziehen und das konnte er nicht zulassen. Die Tatsache, das dieser verdammte Engel offenbar für Menschen, speziell einen ganz bestimmten Menschen, Dinge empfand, die seiner, Crowleys, Meinung nach sein sachliches Urteilsvermögen trübten, war sehr bedauerlich. Wie es aussah, musste Crowley also ohne ihn an der Erreichung seiner Ziele arbeiten. Langsam ließ er seine Hand in die Tasche seines Mantels gleiten. Seine Finger fühlten nach dem Amulett, das sich darin befand. Er hatte schon geahnt, dass die Sache so enden würde. Und hatte daher nach Abwägung aller Optionen die Zusammenarbeit mit Cas als fruchtlos abgetan und vorsichtig seine Fühler in Richtung Rafael ausgestreckt. Dieser Engel hatte ihn erst abgewiesen und er war mit knapper Not gerade noch davon gekommen. Dann aber hatte Rafael erkannt, dass er ohne Crowley Hilfe nicht weiterkam und ihm symbolisch gesehen die Hand zur Zusammenarbeit gereicht. Crowley hatte sie ergriffen in der festen Überzeugung, dass er, wenn seine Ziele erst einmal erreicht wären, Rafael in die Wüste schicken könne. Er würde seinen Sieg mit niemandem teilen. Das hätte er mit Cas nicht getan und das würde er auch mit Rafael nicht tun. Wenn die ihm vertrauten – ihr Problem. Hallo, König der Hölle und so, da sollte man sich doch Gedanken machen, bevor man sich mit ihm einließ, oder? Na also. Das Amulett in seiner Manteltasche hatte also Rafael ihm gegeben und es war mit einem mächtigen Bannspruch belegt. Es konnte einem Engel,der damit gebannt wurde, sehr schaden. Es konnte ihn nicht töten nein, es konnte aber seine Kräfte schwächen. Und das sehr massiv. Gerade als er das Amulett in seiner Tasche ertastete, erreichte Cas Deans Gebet. „Dean,“ flüsterte Cas. „Ach komm schon,“ sagte Crowley. „Nicht dein Ernst. Du willst doch nicht schon wieder springen, wenn Dean mit den Fingern schnippt? Hat dein Lover dich so im Griff? Ehrlich, Castiel, willst du ausgerechnet jetzt den beiden Winchester zu Hilfe eilen? Willst du ihnen jedes mal den Hintern pudern, wenn sie anfangen zu heulen?“ Cas seufzte. „Sag was du willst, Höllenekel. Dean braucht mich.“ Und er wollte sich auf den Weg machen. Crowley jedoch zog das Amulett aus der Tasche, hielt es in Cas' Richtung und murmelte den dazugehörigen Bannspruch. Der Zauber erwischte Cas mitten im Abflug. Und anstatt elegant und leise bei Dean und Sam aufzutauchen, wie es seine Gewohnheit war, wenn man nach ihm rief, landete er mit einem lauten Krachen, ziemlich viel aufgewirbelten Staub und einem in in Stücke zerschmetterten Raumteiler inmitten des Motelzimmers in Chastity. * * * „Scheiße! Cas! Cas! Hallo? Hörst du mich?“ Es war Deans Stimme, die an sein Gehör drang. Und Deans Hände, sie ihn schüttelten. Offensichtlich. Er stöhnte und öffnete die Augen. Sein Rücken schmerzte, sein Hintern auch, die Hüften... autsch. Momentan. Schmerzen? Scheiße. Diese Art von Schmerzen waren nicht normal. Nicht für einen Engel. Was war hier los? Und dann erinnerte er sich. Crowley. Irgendetwas hatte Crowley angestellt, gerade als Cas sich zu Dean hatte aufmachen wollen. Oh verdammt. Er probierte ein paar Dinge aus und lauschte in sich hinein. Tatsächlich. Er riss die Augen auf. „Dean,“ stöhnte er unter Schmerzen. „Ich weiß ja nicht warum du mich gerufen hast. Aber falls ihr … au... meine Hilfe braucht, sieht das schlecht aus. Ich fürchte ich habe einen großen Teil … hhhsss... meiner Kräfte verloren.“ Er hatte sich mühsam aufgerappelt und schaute Dean in die wunderschönen grünen Augen, die besorgt und...liebevoll?... auf ihm ruhten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)