Only A Different Evening von Kura-sama (BuckyXTony) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Recht unmotiviert und lustlos nahm Bucky sein unauffälliges, graues Hemd, welches er sich zuvor schon zurecht gelegt hatte zur Hand. Gleich neben dem passenden Jackett von dem Anzug, den er sich herausgesucht hatte. Er wusste, dass es nicht wirklich viel brachte herum zu trödeln, doch trotzdem konnte er sich nicht dazu überwinden, sich schneller zurecht zu machen. Heute Abend mussten sie alle auf eine Gala, eine Benefizveranstaltung, ob sie wollten oder nicht. Was das angeht, so hatte sich Fury doch recht deutlich ausgedrückt. Sie sollten dort erscheinen, sich unter die Leute mischen, ihre beste Seite zeigen, und die Neuen von ihnen sollten nun sozusagen endlich einmal offiziell vorgestellt werden. Kurz, sie sollten Spaß haben. Eben dazu zählte er nun leider auch. Bucky wusste eh schon wie das alles ablaufen würde. Zuerst würden sich die ganzen Schaulustigen und vor allem die Reporter um sie Scharen, um ja so viel wie möglich von ihnen mitzubekommen. Nur um dann schnell wieder das Interesse zu verlieren, nachdem alles gesagt wurde. Danach würden sie nur noch wie die Hyänen auf der Lauer liegen und nur darauf warten, dass jemand etwas machte, dass nicht so ganz in das Bild der Öffentlichkeit passte. Das war früher schon so, und heute, so war er sich sicher, würde es auch so sein. Wenn nicht sogar noch um einiges schlimmer, bei dem was er teilweise so mitbekam. “Du kannst das Bett von mir aus gerne weiterhin anstarren, es wird sicher nicht tot umfallen. Es sei denn natürlich, du willst dort wieder hinein, denn da wäre ich sogar mit dabei. Wir streichen einfach ganz simpel diese langweilige Party mit Anwesenheitspflicht und machen unsere eigene mit einer exklusiven Gästeliste, wär doch was oder nicht?” Bucky grinste und drehte sich zu Tony um, der gerade zur Tür hereinkam. “Und es wäre mit Sicherheit um einiges... Unterhaltsamer”, sagte Tony und grinste vielversprechend. “Klingt verlockend”, sagte er. “Aber auf die Standpauke, die es danach wieder sicherlich von Fury gibt, hab ich weniger Lust. Ohne Punkt und Komma und in einer Lautstärke, die nicht mehr normal ist. Solltest du doch kennen, du bekommst doch gefühlt jede Woche eine.” Ordentlich knöpfte er sein Hemd nun endlich zu und wenn er ehrlich zu sich selbst war, so dachte er schon ernsthaft darüber nach den ganzen Abend heute einfach so sausen zu lassen und mit Tony wieder in ihr gemeinsames Bett zu gehen. Das klang wirklich um einiges besser als sich den ganzen Abend über begaffen zu lassen und das Tuscheln hören zu müssen. “Spielverderber”, murrte Tony und schnappte sich das Jackett, bevor Bucky es greifen konnte um sich fertig anzuziehen und hielt es ein wenig von sich weg, um dessen Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. “Na komm schon, nimm es!”, forderte Tony ihn auf, meinte aber nicht das Jackett in seiner Hand, sondern eher das Pocky, welches er sich in den Mund gesteckt hatte. Wo auch immer der Kleinere das her hatte. “Nimm schon… na los, niiiiimm es schon”, grinste er und wackelte mit dem Pocky zwischen seinen Zähnen auf und ab, sah den Anderen herausfordernd an. Bucky kannte natürlich dieses kleine, lächerliche Spielchen und machte ihm einfach einen Strich durch die Rechnung. Grinsend kam er die letzten paar Schritte, die sich Tony von ihm wieder entfernt hatte, auf diesen zu und nahm ihm die Minikeksstange mit Leichtigkeit aus dem Mund. Kurz sah Tony verwirrt zu Bucky und wollte schon zum Protestieren ansetzen, doch mehr als ein “He!” bekam er nicht heraus, denn Bucky hatte sich schon das letzte Stückchen zu ihm heruntergebeugt und küsste ihn einfach kurzerhand. So konnte man den Protest auch im Keim ersticken. Tony brauchte ein zwei Sekunden um seine Überraschung zu verarbeiten, ehe er das Jackett einfach aus seiner Hand auf den Boden fallen ließ und stattdessen lieber seine Arme um den Größeren vor sich schlang. Er wollte sich gerade etwas in den Kuss lehnen, da zog Bucky auch schon seinen Kopf zurück und unterbrach so ihren Lippenkontakt. Widerwillig brummte der Kleinere auf und wollte ihm erst folgen, sah dann aber schmollend zu ihm hoch. Das konnte man doch nicht als Kuss zählen, oder? “Weißt du”, grinste Bucky. “Wenn du mich küssen willst, dann tu das doch einfach. Dafür brauchst du das hier nicht”, sagte er und hielt das Pocky hoch, welches er Tony vorhin geklaut hatte. Zufrieden knabberte Bucky es nun selbst und liebte es, wenn er es schaffte Tony etwas aus der Bahn zu werfen, sodass dieser etwas rot um die Nase wurde. So wie jetzt im Moment, als er ertappt wo anders hinsah. Bucky konnte gar nicht anders, als seine Arme um Tonys Hüfte zu legen und ihn an sich zu ziehen. “Manchmal kannst du auf deine verschrobene Art und Weise echt niedlich sein”, sagte er, während er seine Stirn an die von Tony lehnte und ihn leicht lächelnd an sah. Er konnte sich einfach nicht helfen, aber er hatte nun mal eine Schwäche für kleine, chaotische Genies. “Das halt ich für ein Gerücht”, murrte Tony leise vor sich hin, lehnte sich genauso gegen den Größeren und hackte seine Finger in dessen Gürtelschlaufen ein. Wenn es nach Tony ginge, dann könnten sie ruhig noch eine Weile so stehen bleiben. Da hatte er wirklich nichts dagegen. Er wusste noch nicht warum, aber in Buckys Gegenwart konnte er wirklich runterkommen und wenigstens ein kleines bisschen abschalten. Entspannt hatten beide ihre Augen geschlossen, ehe es kurz klopfte und auch schon Steve an der Tür stand und seinen Kopf herein streckte, die Beiden musterte und verwundert ansah. “Wieso seid ihr noch nicht fertig? Wir wollten in fünf Minuten los.” “Hetz nicht so, uns kam halt was dazwischen. Außerdem gehört es doch eh schon fast zum guten Ton, bei solchen ‘Veranstaltungen’ zu spät zu kommen….erscheinen”, murrte Tony wegen der Störung. Der Captain hatte in letzter Zeit immer mehr das Gespür für entwickelt, wann es am meisten unpassend war. Und das nutze dieser natürlich aus, unverschämter Weise wie Tony fand. Kurz sah Steve die Beiden an, ehe er wieder diesen einen Blick aufgesetzt hatte, von dem Tony wusste, dass er jetzt lieber die Klappe halten sollte, wenn er es nicht noch schlimmer machen wollte. “Das will ich gar nicht wissen und es ist mir im Moment auch ziemlich egal. Wir werden pünktlich da erscheinen, ohne Widerrede! Du hättest dir wenigstens schon etwas zurecht legen können. Selbst Bucky hat das ja geschafft.” Kaum gesagt, schon war Steve auf dem Weg zum Kleiderschrank von Tony, ignorierte den empörten Blick und Protestrufe seines besten Freundes. Wenn dieser nicht aus dem Arsch kam, musste man eben nachhelfen. Zumindest dachte er wenigstens, dass sich hinter dieser Tür besagter Kleiderschrank befand, aber das Erste, was er sah, war eine Couch und ein Bildschirm an der Wand und andere kleinere Spielereien die hier und da verstreut herum lagen oder standen. Zwar hingen vereinzelt auch ein paar Kleidungsstücke oder Accessoires herum, aber bei Tonys Chaos wusste Steve nicht, ob das so gewollt war oder doch nicht. “Tony, wo ist dein Kleiderschrank?”, fragte der Blonde und drehte sich wieder zu den zwei anderen im Raum herum. Bucky hatte mittlerweile seine Anzugjacke wieder aufgehoben und sich auf das Bett gesetzt, und biss sich auf seine rechte, menschliche Hand, um nicht allzu laut dabei zu lachen. Während Tony einfach daneben stand und Steve breit angrinste. “Du bist schon richtig, Cap.” “Aber…” Steve drehte sich wieder halbwegs herum und schielte wieder in den Raum, noch verwirrter als zuvor. “Bist du dir sicher? Ich meine… das sieht mir nicht wirklich danach aus. Eher wie so eine Art Wohnzimmer.” “Rogers, ich werde ja wohl noch wissen, wo ich meine Kleidung zu finden habe”, sagte Tony belustigt und ging auf diesen zu. Er schob ihn etwas bei Seite, so dass er in seinen begehbaren Kleiderschrank eintreten konnte. “Ich brauch halt etwas mehr Platz als du mit deinen drei Discount Hemden. Außerdem kann so eine Couch ganz praktisch sein. Darfst sie ruhig einmal ausprobieren, und wenn du Hilfe brauchen solltest, ich helfe gerne alten Mitmenschen.” Ein wenig verlegen räusperte sich Steve und sah sich etwas in dem Schrank um, versuchte krampfhaft sich nicht in den Nacken zu fassen. So wie er es immer unbewusst tat, wenn er verlegen war oder ihn etwas unvorbereitet traf. “Und jetzt raus Cap, es reicht wenn mir ein Fossil aus den 40er beim umziehen zu sieht. Es sei denn natürlich du willst unbedingt, dann könnte ich mich eventuell überreden lassen. So eine Privatvorstellung wäre doch sicher nicht schlecht und durchaus lehrreich, und ich denke, dass James da gerne mitmachen würde, oder?” “Sicher doch, ich hätte nichts dagegen, wenn wer zuschaut, und bei Stevie schon drei mal nicht.” So schnell konnten weder Bucky noch Tony schauen, da war Steve schon aus dem Raum verschwunden und sie beide wieder alleine. Das klappte doch immer wieder. Was dieses Thema anging, da war der gute Captain noch viel zu schüchtern, um ordentlich kontern zu können. Aber das würden sie ihm noch irgendwann beibringen. Vorzugsweise dann, wenn er nicht immer gleich davor floh. “Sir? Captain Rogers lässt ausrichten, dass sie sich beeilen sollen”, meldete sich auch gleich darauf Jarvis zu Wort und hörte sich leicht verschnupft an, was Tony etwas zum Lachen brachte. “Danke Jarv, und nicht gleich wieder eingeschnappt sein, ja?” “Mit Nichten, Sir. Mir ergibt sich nur nicht der Sinn, dass ich schon wieder den Laufburschen spielen muss, nachdem sie Captain Rogers erneut aus dem Raum vertrieben haben.” Tony jedoch verdrehte nur seine Augen und wank ab. “Du bist eine Spaßbremse mein Freund.” Bucky versuchte nicht allzu offensichtlich zu lachen. Tony und Jarvis zusammen zu erleben hatte immer wieder etwas Unterhaltsames. Auch wenn es am Anfang wirklich mehr als befremdlich für ihn war, als wie aus dem Nichts immer mal wieder eine Stimme zu ihm sprach. Aber man konnte sich ja bekanntlich an alles gewöhnen. Und Tonys KI zählte auf jeden Fall dazu. “Du musst ihn auch immer ärgern, oder? Du weißt, dass Steve sich irgendwann dafür rächt?”, fragte Bucky, der wieder zu ihm kam und sah dabei zu, wie Tony nun doch endlich sich einen seiner Anzüge heraus suchte und anfing sich umzuziehen. “Er macht es einen aber auch so einfach”, verteidigte sich das kleine Genie. “Es ist ja nicht so, als ob man viel braucht, um Capsicle aus der Fassung zu bringen. Ein Blick oder eine Geste kann ja schon reichen, wenn man es richtig macht.” “Trotzdem musst du es nicht übertreiben. Zum Übertreiben bin ich immerhin noch da. Außerdem hab ich schon ein längeres Anrecht darauf Steve ärgern zu dürfen.” Immerhin kannte Bucky ihn schon seit er denken konnte, und das ist eine Weile. “Ja ja, geschenkt, kannst ihn haben”, sagte Tony während er sich an seinen Schuhen zu schaffen machte und sah zu, wie Bucky aus dem Raum ging. Als Tony fertig angezogen vor einem der Spiegel, die hier im Raum verteilt waren, stand und sich musterte, ob auch alles so passte wie es sollte, fing er an zu lachen. “Hey James”, fing er an und ging zu Bucky, der schon bereit an der Tür stand. “Ist dir eigentlich aufgefallen, dass Steve völlig Platt von meinem Schrank war und dabei nur den kleinen vorderen Teil gesehen hat? Oder denkst du er hat die Tür bemerkt.” “Ich denke nicht.” “Sollten wir es ihm sagen?” Kurz überlegte Bucky, ehe er grinste. “Nee, das heben wir uns für das nächste Mal auf. Du weißt nie, wann du die paar Sekunden von dem Überraschungsmoment brauchen wirst.” Nachdenklich sah Tony den Größeren vor sich an und musterte ihn. “Planst du etwa schon?” “Gut möglich.” Bucky griff sich die blaue Krawatte, die sich Tony passend zu seinem Anzug ausgesucht hatte und zog diesen so zu sich her. “Und vielleicht darfst du auch mitplanen, wenn du die armen Reporter nachher nicht komplett irre machst”, sagte er und verschloss ihre Lippen noch einmal miteinander für einen kurzen Kuss. “Sollte machbar sein”, meinte Tony und leckte sich über seine Lippen. “Ich denke, wir sollten gehen. Ich seh Steve schon auf und ab rennen, weil wir bestimmt wieder die Letzten sein werden”, sagte Bucky, während er die Krawatte, die er gerade dazu missbraucht hatte Tony zu sich zu ziehen, wieder richtete und ordentlich anbrachte. “Na, dann auf in den Kampf.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)