Das Schwert der Göttinnen von Kittykate ================================================================================ Kapitel 19: göttliche Macht --------------------------- Aiden Strongfield lag im Schutze eines großen Baumes. Sein Nachtlager hatte er im Wald aufgeschlagen. Sein Pferd ruhte sich ebenso aus. Seit drei Tagen war er nun auf der Reise und würde schon morgen zur Mittagszeit das Dorf Equipagus erreichen. Auch wenn er sich keine Hoffnung machte, so wollte er dort nach der Prinzessin fragen. Er musste es nur geschickt anstellen um nicht zu verraten, was im Schloss und im Land vor sich ging. Die Pause tat ihm wie auch seinem Reittier gut. Die folgenden Wochen würden ihnen noch viel abverlangen. Das Pferd wurde schlagartig aufgeschreckt und schnaubte ängstlich. Durch die Aufregung und dem stark aufziehenden plötzlichen Sturm erwachte der Ritter und sprang auf. Die Blätter rauschten im Wind, die Bäume bogen sich schlagartig und bedrohlich. Wie aus dem Nichts tauchte eine grünblaue leuchtende Lichtwand auf, erfasste ihn für einen Augenschlag und durchflutete ihn mit einer mächtigen Energie. So erfüllt mit Liebe, Frohsinn und Optimismus. Eine überwältigende Macht von Wissen und Mut spürte er für einen kurzen Wimpernschlag, ehe alles um ihn herum wieder in Dunkelheit lag und nichts mehr auf diese seltsame Erscheinung deutete. Allerdings erzitterte nun umso stärker die Erde und der Ritter plumpste unsanft auf seinen Po. Verwirrt über diese aufeinander folgenden extremen Ereignisse konnte er nur abwarten bis das Beben sich legte. Und das tat es auch. Er sah zu seinem verängstigten Pferd, ehe er entschieden aufstand. Mit schweren Schritten trat er zu seinem Ross und streichelte diesem über die Nüstern. „Wir müssen Prinzessin Zelda finden und dürfen keine Zeit mehr verlieren!“ So stieg er in den Sattel und ritt weiter durch den Wald. ***~~~***~~~*** In den verlorenen Wäldern war es tiefe Nacht. Die Kokiris schliefen längst in ihren Häusern und das kleine versteckte Dorf ruhte friedlich. Die Kokiris, nicht größer als Kinder, lebten seit vielen Jahren im Schutz der Wälder und unter dem Schutz des heiligen Deku-Baum. Ihr Tagesablauf richtete sich nach dem Sonnenstand. Ging diese am Morgen auf, erwachte das kleine Dorf zum Leben, ging die Sonne unter um sich schlafen zu legen, gingen auch die Kokiris schlafen. Nur sehr selten gab es Feste im Dorf, die noch nach Einbruch der Dunkelheit stattfanden. Die Hütten waren dunkel, die Kokiris lagen in ihren Behausungen in ihren Betten und schlummerten selig. Nur in einer Hütte warf ein Kokiri-Mädchen im Schlaf wild ihren Kopf herum. Die grünen Haare rieben auf dem Leinenstoff des Kissens, während ihre Lippen sich tonlos bewegten. Auf einmal riss sie ihre Augen auf, sprang aus dem Bett und eilte zur Türe. Die grünen Augen suchten schnell und aufmerksam das Dorf ab, als ein Sturm aufzog und die Bäume ihre Äste schüttelten. Das Rauschen der Blätter war laut. Sie hob ihren Blick starrte auf die sich im Wind bewegenden Bäume, als blitzschnell wie aus dem Nichts eine blaugrüne Lichtwand auf sie zuraste. Sie nahm das gesamte Dorf für einen Augenschlag ein, fuhr direkt durch ihren Körper hindurch und verschwand so schnell wie sie gekommen war. Für diesen Bruchteil der Berührung, spürte sie die mächtigsten Kräfte, die es jemals gegeben hat. Mit großen Augen starrte sie ängstlich vor sich auf den Boden, als ein gewaltiges Beben das Dorf einnahm und alles erzittern ließ. Das Mädchen konnte sich nicht auf den Beinen halten, würde umfallen und schaffte es sich im letzten Moment an der Wand ihres Holzhauses festzuklammern. In den Häusern der Kokiris schreckten die Bewohner aus ihrem Schlaf, schrien vor Schreck oder fielen durch das Erzittern des Bodens unsanft aus dem Bett. Auch das Beben war nach wenigen Momenten vorbei. Das grünhaarige Kokiri-Mädchen sah sich um. Alles blieb unbeschädigt. Und dennoch bereitete sich in ihr große Sorge aus. Mido trat aus seiner Hütte, seine Hände selbstbewusst in die Hüften gestemmt und blickte sich um: „Was ist passiert?!“ Seine Augen trafen auf das Mädchen. „Salia?“ „Ein Erdbeben“, erklärte sie. Auch die anderen Kokiris steckten ihre Köpfe heraus und sahen sich ängstlich um. Mido, der Anführer der Kokiris, beruhigte: „Morgen suchen wir den Heiligen Deku-Baum auf. Geht wieder schlafen!“ Und diesem Befehl folgten die Kokiris und zogen sich in ihre Häuser zurück. Mido musterte Salia aufmerksam: „Geh schlafen, Salia. Keine Angst – es ist vorbei.“ Die grünhaarige Kokiri nickte ihm zu und rang sich ein Lächeln ab. „Gute Nacht, Mido.“ Und sie sah, wie der blonde Anführer in seiner Hütte verschwand. Salia hingegen blieb vor ihrem Haus stehen und sah sich in dem nun wieder friedlich schlafenden Dorf um. Ihre Augen flogen von einem Häuschen zum nächsten, folgten dem Flußverlauf, der durch das kleine Dorf führte hin zu einer Holzhütte auf hohen Streben. In dem unbewohnten Baumhaus hatte früher ein ganz besonderer kleiner Junge gelebt. Ein Kokiri, der als einziger keine Fee hatte. Der Feenlose Junge, der auch immer anders war als die Kokiris. Ein kleiner blonder Junge mit blauen Augen dem sie Schutz gewährten und der einer ganz bestimmten Bestimmung folgte. Ihre Augen wanderten von dem Baumhaus in den schwarzen Nachthimmel. Große sorgenvolle Augen verloren sich in der Dunkelheit. Die Lichterscheinung, sie kannte dies nur aus Erzählungen, Legenden und ihren Erinnerungen als Weise des Waldes. Die Macht der Göttinnen war erweckt worden. Und das konnte nichts Gutes bedeuten. ***~~~***~~~*** Für einen Moment erhellte sich das Firmament in seltsame Farben. Sie wusste um die verschiedenen Farben zu Zeiten des Sonnenaufgangs wie auch zu den Zeiten des Sonnenuntergangs. Aber dieses Phänomen inmitten der Nacht zu beobachten, faszinierte und ängstigte sie zugleich. Die Anzeichen für eine Veränderung waren zu deutlich. Erst dieser Angriff der fremden Wesen, der damit verbundene Tod ihres Mannes im Dienste des Königs. Shieks Erscheinen und die Kunde aus dem Schloss. Mit besorgten Augen starrte sie auf das immer heller werdende Licht und plötzlich erfasste sie eine Sturmböe und das grünblaue Licht erschien wie eine Wand vor ihr. Erschrocken dachte sie an ihre Kinder, die schutzlos in ihren Betten lagen und friedlich schliefen, da erfasste sie bereits diese fremde Lichterscheinung. Eine mächtige Energie erfüllte sie mit Liebe, Frohsinn und Optimismus. Eine überwältigende Macht von Wissen und Mut spürte sie für einen kurzen Wimpernschlag, ehe es vorbei war. Allerdings folgte diesem glückseligen Moment gleich die Ernüchterung, denn ein grollendes Beben folgte dem stürmischen Lichtspiel. Der Boden erzitterte und machte es beinahe unmöglich auf beiden Füßen stehen zu bleiben. Durch das Erzittern der Erde und dem begleitenden lauten Grollen, erwachten die Kinder aus ihrem Schlaf und schrien ängstlich auf. Sie versuchte zu ihren Kindern zu kommen. Hangelte sich an den Wänden zu der Schlafkammer ihrer zwei älteren Kinder und dem Baby. Kaum erreichte sie die Türe hörte das Beben auf und alles lag wie zuvor in friedlicher Ruhe. Schnell öffnete sie die Türe, stürzte zu den Betten ihrer Kinder und schloss ihre verängstigten Schützlinge in die Arme. „Das war nur ein Erdbeben“, beruhigte sie flüsternd. Auch wenn sie selbst innerlich vor Angst bebte, denn eine alte, verdrängte Erinnerung aus ihrer Kindheit suchte sich einen Weg um aus ihr herauszubrechen. Sie löste ihre Gedanken von damals und konzentrierte sich nur noch auf die kleinen zitternden Körper in ihren Armen. ***~~~***~~~*** Der Hylia See lag friedlich und ruhig. Die Nacht so friedlich und still. Er saß in seinem Sessel, eine Pfeife entzündet und sog den Rauch in seine Lungen. Natürlich war das ungesund, aber was blieb ihm noch an Freude auf seine letzten gezählten Tage. Irgendwann würde jeder sterben und er hatte viel erlebt, war ins hohe Alter aufgestiegen, das nicht jeder erreichen würde. Seine Augen sahen sich um. Die Löcher im Dach waren noch nicht bedenklich, aber sie waren vorhanden. Bei Regen musste er Töpfe aufstellen. Er hatte nicht das Geld um einen Zimmermann kommen zu lassen und selbst war er zu alt um hinauf zu steigen und das Dach zu flicken. Aus seiner Pfeife stiegen kleine Rauchwölkchen auf mit jedem Atemzug, den er paffte. Wie immer kochte ein Trank auf dem offenen Feuer im Kamin. Das war das einzige was er noch konnte. Tränke brauen. Er hatte ein reiches Wissen und seine Erfahrungen in der Kräuterkunde waren untrüglich die besten des Landes. Wieder einmal war es ein Abend an dem er sich fragte, was für einen Sinn sein Leben noch hatte. Er hatte lange gelebt, aber doch spürte er, dass es noch etwas für ihn zu erledigen gab. Seine Bestimmung war noch nicht erfüllt. Aber ein alter Mann wie er – was konnte er denn noch helfen? Die Flammen loderten auf und überrascht betrachtete er das ihm fremde Schauspiel. Seine Augen wanderten wie magisch angezogen zu der Tür. Er erhob sich schwerlich aus seinem alten durchgesessen Sessel, schritt langsam und wackelig zur Türe. Auch eine Last des Alters. Er war nicht mehr so schnell wie vor ein paar Jahren noch. Neben der Tür stand ein kleiner Tisch, auf dem sein blauer spitzer Hut lag. Schon setzte er diesen auf seinen weißen Haarschopf und trat hinaus in die Nacht. Sein Blick glitt zu der Gaststube mit dem Fischweiher, doch diese lag in friedlicher Dunkelheit. Auch der See war ruhig und unauffällig. Keine Zoras, die lauerten und Gefahr witterten. Er betrachtete die friedliche Idylle, dieses schöne Fleckchen. Nirgendwo anders würde er sterben wollen, als an diesem Ort, an dem er sein ganzes Leben verbrachte. Auch wenn einer sagte, der Hylia See war erdrückend mit den hohen felsigen Wänden umrandet, so wirkte dieser Ort in sich harmonisch und friedlich. Ein Wind zog auf und wandelte sich schlagartig zu einer stürmischen Böe. Überrascht reckte er seine Nase in den dunkeln Nachthimmel und sah blitzschnell eine grünblaue Lichtmauer auf sich zurasen. Erschrocken riss er seine alten Augen auf und starrte auf diese Lichterscheinung, als diese ihn schon für einen Augenblick erfasste und ihn mit einer mächtige Energie durchströmte. Diese erfüllte ihn mit Liebe, Frohsinn und Optimismus. Eine überwältigende Macht von Wissen und Mut spürte der alte Mann für einen kurzen Wimpernschlag, ehe es vorbei war. Er dachte er kenne bereits das gesamte Wissen aufgrund seines Alters, aber dieses göttliche Wissen war ihm bislang unbekannt. Ein Beben folgte begleitet von einem lauten Grollen. Er wankte unter dem erzitternden Boden zurück und stieß unsanft mit dem Rücken gegen die Wand seines Häuschens mit dem schiefen Turm auf dem Dach. Er konnte nur hoffen, das sein Haus keinen Schaden nahm. Seine Augen wanderten zum See, der nicht mehr friedlich ruhte, sondern große Wellen schlug und am Ufer überschwappte. Es dauerte nicht lange, dann war alles vorbei. Der alte Mann blickte in den dunklen Nachthimmel, dann zum See der sich nur langsam beruhigte und immer noch große Wellen schlug. „Was hat das zu bedeuten?“, murmelte er in die Nacht. ***~~~***~~~*** Malon und Eldred Winston of Kaine saßen auf dem Gatter der Pferdekoppel. Sie hatten zusammen den Sonnenuntergang bewundert. Morgens ritt der Ritter durch die Steppe, suchte nach der Prinzessin oder einen Hinweis auf ihren Verbleib und kehrte bei Sonnenuntergang erfolglos zurück. An diesem Tag kam er sogar zeitig zurück, so dass die jungen Leute zusammen den Sonnenuntergang ansehen konnten. Sie verstanden sich sehr gut und hatten endlose Gesprächsthemen. Der Ritter fühlte sich äußerst wohl in der Nähe der rothaarigen Schönheit. Sie faszinierte ihn mit ihrem freundlichen Gemüt, der liebevollen Art mit den Menschen und Tieren umzugehen und ihrem reinen und großmütigen Herz. Er kannte sie erst seit drei Tagen und doch fühlte es sich für ihn an, als würde er sie schon ewig kennen. Er vertraute ihr und so glücklich hatte er sich noch nie zuvor in der Nähe einer Person gefühlt. „Wir sollten langsam zurück. Du musst morgen wieder früh raus“, bemerkte Malon und doch klang es nicht danach, als würde sie sich freuen diesen Abend schon zu beenden. „Du hast Recht, denn auch die Tiere müssen vor Sonnenaufgang versorgt werden“, stimmte der Ritter zu und sprang vom Gatter. Er drehte sich der schönen jungen Frau zu und reichte ihr die Hand, um ihr ebenfalls vom Gatter hinabzuhelfen, als ein starker Sturm aufzog. Überrascht hielt Malon in der Bewegung inne, hob dafür ihren Blick und riss erschrocken die Augen auf. Ritter Eldred drehte sich daraufhin um und erstarrte regelrecht. Mit dem Sturm zog eine blaugrüne Lichterscheinung auf und diese näherte sich so rasch, dass er nicht mehr reagieren konnte. Schon erfasste das seltsame Licht, die beiden und erfüllte sie für einen Augenschlag mit einer mächtigen Energie. Starke Liebe, Frohsinn und Optimismus erfüllte sie mit der Berührung. Eine überwältigende Macht von Wissen und Mut spürte jeder von ihnen für diesen kurzen Wimpernschlag, ehe es vorbei war. „Was war das?“, murmelte der Ritter überrascht, als plötzlich ein Beben folgte. Durch das Erzittern der Erde war es für den Ritter schwer das Gleichgewicht zu behalten. Malon hingegen, die immer noch auf dem Gatter saß, verlor es durch das gewaltige Erdbeben und bevor sie rückwärts herunterfallen konnte, schnappte sich Eldred ihre Hand und zog sie schwungvoll in seine starken Arme. Allerdings brachte ihn das ins Wanken und er fiel rückwärts auf dem Boden, Malon fest an seine Brust gedrückt. Dann war es plötzlich vorbei. Alles lag in absoluter Ruhe und Stille und nur langsam lösten sich die beiden voneinander. Malon hob ihren Blick, errötete leicht, als ihr bewusst wurde, wie nah sie dem Ritter doch war. „Danke.“ „Nicht dafür“, sprach Eldred, dem das Herz bis zum Halse schlug und auch die Röte ins Gesicht stieg. Schüchtern standen sie auf. „Am Besten wir schauen nochmal nach den Tieren“, sprach Malon verlegen und Eldred nickte: „Ja, und dann sollten wir wirklich schlafen gehen.“ Gemeinsam gingen sie in die Stallungen um nach dem Rechten zu sehen, ehe jeder in seine eigene Schlafkammer verschwanden. ***~~~***~~~*** Sie beobachtete den Ritter. Wie lange sie schon im Schatten des Ganges stand wusste sie nicht mehr, aber sie ließ den Fremden nicht aus den Augen. Immer noch fragte sie sich, was er von König Zora wollte und warum ein Ritter Hyrules überhaupt die Zoras aufsuchte. Es sollte ihr egal sein. Mit dem Königshaus Hyrule hatte sie abgeschlossen. Sie würde einmal selbst über die Welt der Zoras regieren. Auch wenn sie nicht den Mann an ihrer Seite haben würde, den sie sich so sehr wünschte. Traurigkeit überzog das blaue Zoragesicht und die blauen Augen schimmerten etwas. Zu gut erinnerte sie sich an den alternativen Zeitpfad. Damals war Link auf der Suche nach dem heiligen Stein des Wassers in den Bauch von Lord JabuJabu eingedrungen und hat sie gerettet. Vom ersten Moment hatte sie ihm ihr Herz geschenkt. Als Ganondorf in das Heilige Reich eingedrungen ist, mussten sie den noch zu kleinen Jungen schlafen legen, aber sie hoffte so sehr auf eine gemeinsame Zukunft. Doch auch sieben Jahre später und im Kampf gegen Ganondorf zeigte er keine Gefühle für sie. Stattdessen sorgte er sich einzig und allein um Prinzessin Zelda. In diesem Leben hat sie ihn nie kennengelernt. Sie hatte gehofft, anhand ihrer Erinnerungen, dass er sie aufsuchen würde, aber er ist nie gekommen. Ihr Herz schlug immer noch nur für ihn obwohl sie ihn überhaupt nicht kannte. „Verdammt! Warum kommt denn keiner?!“, schrie der hylianische Ritter und klammerte sich hilflos an die vereisten Gitterstäbe, die sie mit Magie verstärkte. Die Prinzessin der Zoras spürte einen starken Windhauch durch die vielen verwinkelten Gänge des Reiches ziehen. Die Zoras mochten es kalt und feucht, dem Ritter hingegen würde es über kurz oder lang zu kalt werden. Der König hatte kein Interesse an dem Ritter Hyrules, aber sie, die von kleinauf neugierig war, wollte wissen, was diesen Mann dazu bewegt hat die Zoras aufzusuchen. Eine blaugrünes Licht erhellte plötzlich die Gänge und der Ritter, der ebenso auf dieses Licht fixiert war, riss mit einem Mal seine Augen weit auf, als er sie erblickte. Sie beide wurden für einen Augenschlag von diesem Licht erfüllt. Eine überwältigende göttliche Macht durchströmte die Zora und eine tief in ihr verborgene Erinnerung erwachte. Ein Vorbote einer alles entscheidenden Veränderung und die Weise des Wassers wusste, Hyrule war erneut in Gefahr. Wie zum Beweis erfolgte ein grollendes Beben in Zoras Reich und kündigte Unheil an. „Hilfe!“ Der Ritter schrie verängstigt auf. „Alles wird einstürzen!“ Die Zora, die sich selbst kaum auf den Beinen halten konnten, sprach so klar und schneidend, dass der Mann es durch das laute Grollen hin sofort verstand: „Hier stürzt gar nichts ein!“ Das Beben ebbte ab und alles wirkte unberührt und unzerstört. Die Zora-Prinzessin kam aus ihrem Versteck hervor und trat dem Ritter hochnäsig gegenüber. Sie musterte ihn argwöhnisch, während seine Augen fasziniert über ihre nackte glänzende Fischhaut glitten und die perfekt sitzenden Rundungen bewunderte. Als seine Augen auf ihrer Brust hängen blieben errötete der Mann sogar und wandte schnell die Augen in ihr Gesicht. „Wer seid Ihr?“, sprach er überrascht. „Mein Name ist Ruto!“ „Prinzessin Ruto? Zukünftige Herrscherin des Zora Reichs?“ „Wie ist euer Name?“ „Ritter Cal Mistleroy“, antwortete der Ritter sofort. „Bitte, ich muss König Zora sprechen. Es ist äußerst wichtig!“ Die Prinzessin rümpfte die Nase. „Mein Vater wird euch nicht empfangen!“ „Aber er muss mir eine Audienz gewähren, es geht um Prinzessin Zelda.“ Die Prinzessin funkelte ihn böse an. „Ich werde versuchen ihn umzustimmen.“ „Danke!“ „Erhofft euch nicht zu viel davon“, sprach sie noch kaltschnäuzig, dann verschwand sie in den Gängen. ***~~~***~~~*** Naboru führte den Ritter in ihre Gemächer und deutete ihm auf den seidenen Sitzkissen Platz zu nehmen. Sie selbst setzte sich dem Mann gegenüber und verschränkte ihre Beine zum Schneidersitz. Sie stützte ihren rechten Arm auf das rechte Bein, während der linke Ellbogen sich auf ihrem linken Knie stützte und sie ihren Kopf auf die Handfläche ablegte. Sie lauerte und wartete, ließ dem Ritter Zeit sich umzusehen, doch dann brach es aus ihr heraus: „Prinzessin Zelda“, forderte sie. Der Ritter nickte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Anführerin der Gerudo. „Ihr seid eine enge Vertraute unserer Prinzessin, aus diesem Grund möchte ich ehrlich zu euch sein. Es gab einen Angriff auf das Schloss. Der König ist tot. Prinzessin Zelda konnte fliehen. Allerdings weiß niemand wohin sie geflohen ist.“ Naboru richtete sich entsetzt auf, ließ das Gehörte sacken, doch dann verstand sie: „Ihr glaubt, die Prinzessin hat sich bei uns versteckt?“ „Ich hoffe sie hier zu finden und wenn ich darf, würde ich mich gerne umsehen.“ „Ausgeschlossen“, widersprach Naboru streng. „Prinzessin Zelda ist nicht hier. Ihr seid umsonst angereist.“ „Anführerin Naboru“, widersprach der Ritter, aber die Gerudo sprang auf und lief besorgt auf und ab. „Wer hat das Schloss angegriffen?“ „Schattenwesen.“ Naboru blieb plötzlich stehen. „Ich habe es gewusst. Mein Gefühl hat mich noch nie betrogen.“ Sie sah den Ritter an. „Ihr müsst die Festung sofort verlassen. Sucht nach der Prinzessin und beschützt sie. Ich werde den heiligen Tempel aufsuchen.“ „Der heilige Tempel? Ihr meint den Schattentempel?“ Mit großen Augen stand nun auch der Ritter auf. „Mit Verlaub, Anführerin Naboru, wo soll ich nach der Prinzessin suchen? Die anderen Ritter suchen in den Bergen und überall in Hyrule nach der Prinzessin. Könnte es sein, dass sich die Prinzessin im Tempel versteckt hat?“ „Unmöglich“, sprach Naboru, aber sie biss sich im nächsten Moment auf die Unterlippe und zog den Gedanken in Betracht. Plötzlich veränderte sich die bereits eingebrochene Nacht. Ein blaugrünes Licht erschien und raste über die Festung hinweg. Das Licht drang in jedes Zimmer und erfüllte die Bewohner mit einem Gefühl von Liebe, Frohsinn und Optimismus. Der Ritter spürte eine überwältigende Macht von Wissen und Mut für einen kurzen Wimpernschlag. Naboru hingegen spürte die allmächtige Kraft der Göttinnen von Nayru und Farore und ahnte, was dies bedeuten musste. Schon war der Lichtsturm verschwunden und ein mächtiges Erdbeben folgte. Erst wenige Momente später ebbte es ab. Und Naboru sah trotz der gebräunte Haut sehr blass aus. „Ich muss sofort zum Tempel“, murmelte sie ernsthaft besorgt, als die Türe aufgerissen wurde und einige Gerudos die Gemächer der Anführerin betraten. „Naboru, was hat das Beben zu bedeuten?“ „Nichts Gutes“, antwortete die Anführerin und blickte entschloss auf. „Sattelt mein Pferd. Ich muss zum Tempel.“ „Du kannst nicht weg“, sprachen die Kriegerinnen. „Der Sturm und das Beben haben einen Sandsturm heraufbeschwört. Alle haben sich in die Häuser geflüchtet und warten darauf, dass der Sturm weiter zieht. Naboru, gefolgt von dem Ritter, eilte zum Fenster und sah hinaus, aber man konnte nichts mehr erkennen. Die abertausenden fliegenden Sandkörner versperrten jegliche Sicht. ***~~~***~~~*** Blake Slowfoot lebte seit drei Tagen im Gasthaus von Kakariko. Das kleine Bergdorf von einst, war gewachsen und hatte inzwischen viele Bewohner. Jeder einzelne wurde in den letzten Tagen befragt, unauffällig in harmlose Gespräche verwickelt. Die Bewohner waren neuen Personen gegenüber offen und freundlich gesinnt. So hatte er bereits viele Bekanntschaften geschlossen, während er sich im Dorf nach einem möglichen Versteck für Prinzessin Zelda umsah. Der Ritter stand auf dem Balkon und blickte den in der Dunkelheit verstecktem Weg zum Berg hinauf. Morgen früh, nach Sonnenaufgang, würde er dem Weg folgen und auf dem Todesberg nach Prinzessin Zelda suchen. Er wandte seinen Blick vom Berg ab und blickte hinab in die hylianische Steppe. Plötzlich erstarrte er, denn ein blaugrüner Lichtstrahl erschien und fegte übers Land. Mit großen Augen beobachtete der Ritter, wie dieses Licht alles auf seinem Weg erfasste und auf ihn zuraste. Schon spürte er die gewaltige Macht. Im nächsten Moment durchflutete ihn das Gefühl von Liebe, Frohsinn und Optimismus. Der Ritter spürte eine überwältigende Macht von Wissen und Mut für einen kurzen Wimpernschlag, dann war es vorbei ein und ein grollendes Erdbeben folgte. Mit festem Griff umklammerte der Ritter das Geländer des Balkons und ließ sich auf die Knie sinken. „Was ist das?!“, fragte er sich selbst, doch dann hörte es auf und Blake Slowfoot richtete sich auf. Er ging von massenhaften Schäden aus, aber nicht ein einziges Haus wurde beschädigt. Dafür kamen die Bewohner aus ihren Häusern hervor, äußerst verwirrt warum es ein Erdbeben gegeben hat. ***~~~***~~~*** Im Schloss von Hyrule herrschte absolute Unruhe. Die Schatten waren äußerst nervös und standen im Thronsaal versammelt. Lord Siam kniete vor dem Thron und beobachtete die vielen Schattenwesen um sich herum. Dieses seltsame Licht schien sie alle zu ängstigen. Der Schatten auf dem Thron sprang auf und quietschte: „Der Herrscher wird uns bald erscheinen. Das Tor wurde geöffnet!“ Schon brach der Jubel aus, was Lord Siam die Ohren klingeln ließen, so schrille Laute stießen diese fremdartigen Schattenwesen aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)