Blutsold von Alaiya (Vampirjagd in New Orleans) ================================================================================ III. Feenblut und Rituale ------------------------- Jemand zerrte Pakhet mit sich, ohne dass sie sich bewegen konnte. Noch immer breitete sich Kälte von dem kleinen Schnitt an ihrem Hals aus. Es war noch immer der Zauber, der dazu diente, sie bewegungsunfähig zu machen. Das Arsch nutzte ihre Lebensenergie dafür. Scheiße. Wo war Skyla? Sie konnte sie nicht sehen, aber auch nicht ihren Kopf drehen, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Sie musste hier herauskommen. Noch immer wusste sie nicht, was genau vor sich ging. Aber wenn sie hier nicht rauskam, würde sie sterben. Sie wollte nicht sterben. Also was? Etwas Kraft kehrte in ihre Beine zurück. Nur weil Derrick es zuließ. Sie versuchte auf die Beine zu kommen. Sie waren vor einer weiteren Zimmertür. Nicht am Gang. Kaum, dass sie stand, wurde sie in das Zimmer hineingestoßen. Sie stolperte, schaffte es aber stehen zu bleiben. Ein Seufzen. „Du bist widerspenstig, dass muss ich dir lassen. Warst du es oder die Magierin, die euch befreit hat?“ Pakhet schaffte es sich zu ihm umzudrehen. Ihre Bewegungen steif, doch im Moment möglich. Sie musste es schaffen, seine Konzentration zu brechen, den Zauber loszuwerden. Einen Trick hatte sie noch. Sie schloss die Augen, sammelte ihre eigene magische Energie in Kiefer und Kehle. „Du kannst uns hier nicht festhalten. Was ist überhaupt der Plan? Drei Blutsopfer in zwei Wochen ist verschwenderisch, selbst für deinesgleichen.“ Wie hatte Derrick die Feenzeichen vorher versteckt? Jetzt war es deutlich zu sehen. Seine Augen violett, seine Ohren, wie auch die Zähnen spitz und ein gräuliches Glänzen auf der Haut. War er Fae oder Halb-Fae? Kein klassisches Wechselbalg. Bei ihnen zeigte es sich selten so deutlich. Wieder drückte sein Wille auf sie. Nahezu konnte sie seine Stimme in ihrem Unterbewusstsein hören, wie er versuchte ihre Muskeln zu kontrollieren. „Knie dich hin. Knie dich hin.“ Oh nein, sie würde nicht vor ihm knien. Sie sammelte ihre Energie in den Beinen, um gegen seinen Zauber anzukämpfen. Ihre Muskeln schrien in Protest. Sie konnte ihn sprechen. Sie musste ihn brechen. Doch offenbar war Derrick nicht gänzlich physischer Gewalt abgewandt. Seine Faust traf sie am Kinn und warf sie dank ihrer steifen Muskeln und da sie es nicht hatte kommen sehen um. Keuchend kam sie auf dem Boden auf, konnte sich nicht einmal abfangen. Ihr Kiefer schmerzte. Derrick trat zu und sie konnte nichts tun, um sich zu schützen. Ihre Gedanken rasten. Sie musste fortkommen, doch gegen Magie konnte sie sich nicht ankämpfen. Wieder trat er zu und es kostete sie einige Beherrschung, keinen Laut von sich zu geben. Die Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. Sein Zauber saugte ihre Energie ab. Wie lange würde es dauern, bis er sie tötete? Wenn Derrick es nicht vorher selbst übernahm. Jetzt kickte er gegen ihre Schulter, drehte sie auf den Rücken und stellte seinen Fuß auf ihren Bauch. Er trat nicht zu. Nein, er kostete den Moment aus. Jämmerlich. Sein Blick traf den ihren und ein Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Er wusste, wie leicht er sie töten könnte. Es wäre einfach. Sie wussten es beide. Er konnte es langsam tun, schnell, es machte keinen Unterschied. Im Moment war sie ihm ausgeliefert und sie hasste dieses Gefühl. Sie hasste dieses Gefühl mehr als jedes andere. „Was genau bist du?“, fragte er. Dabei verhinderte sein Zauber, dass sie antwortete. Wütend starrte sie ihn an. Ihre Gedanken rasten weiter, versuchten einen Ausweg zu finden. Sie war auf so viel vorbereitet aber nicht Blutmagie. Wie sehr sie Magie hasste. Magier. Sie machten alles so schwer. Jetzt kniete er sich vor sie, musterte ihr Gesicht. Er streckte die Hand aus, berührte ihre linke Schläfe. „Das Auge. Woher ist das?“ Mit einem Mal ließ sein Zauber nach. Er wollte offenbar, dass sie antwortete. Für den Moment hielt sie die Lippen aufeinander gepresst, bis sein Daumen zu dem gläsernen Auge wanderte. Würde er es ihr ausnehmen? „Ich habe es als Bezahlung für einen Job bekommen“, erwiderte sie. Keine komplette Wahrheit, was interessierte es. „Magische Söldnerin also“, schloss er. Volltreffer. „So etwas wie.“ Wenn sie sich jetzt bewegte, konnte sie ihn ausschalten, bevor er einen neuen Zauber sprach? „Und schon ziemlich kaputt.“ Seine Hand glitt zum Ansatz ihrer Prothese. „Nichts magisches dafür, eh?“ Er schob die künstliche Haut an ihrer Schulter zurück und verzog beim Anblick des Narbengewebes das Gesicht. „Da sind sicher ein paar interessante Geschichten.“ Was zur Hölle wollte er? „Was jetzt?“, fragte sie. „Nun, du bist nur zu so viel zu gebrauchen“, erwiderte er. „Aber du hast magisches Blut. Also …“ „Also was?“ Würde sie auch als Opfer in dem Ritualkreis enden. Ein Opfer für was? Er antwortete nicht. Seine Hand glitt über das Leder ihrer Weste. Gebleichtes Gazellenleder, mit einem Zauber versehen, der diverse Waffen aufhielt. Ohne hätte sie auch jetzt gebrochene Rippen. Dennoch widerte sie die Berührung an, als seine Hände über ihre Brüste glitten. Wenn er abgelenkt war, hatte sie eventuell eine Chance. „Also was?“, fragte sie. „Du weißt es selbst, oder?“ Sie machte ein verächtliches Geräusch. Natürlich verstand sie, was er eigentlich meinte. Er wollte ihr Blut. Er brauchte ihr Blut. Sie verstand ihn absichtlich falsch. „Also willst du mich vergewaltigen?“ Er lachte. „Bitte. Ich kann andere haben. Frauen mit zwei Armen, die auch wie Frauen aussehen.“ Seine Hand wanderte tiefer. Also war er doch beeinflussbar. „Meinesgleichen hat dahingehend besondere Fertigkeiten.“ „Was? Darin Frauen zu vergewaltigen?“, erwiderte sie. „Glaube ich sofort. Deinesgleichen ist bekannt dafür, nicht?“ „Wir vergewaltigen nicht. Die Frauen und Männer, die wir nehmen, wollen uns.“ Sie lachte trocken. „Ja, geistesbeeinflussende Zauber sind in meinem Buch noch immer eine Vergewaltigung.“ Auch wenn ihr nicht viel Energie blieb, sammelte sie diese in ihren Beinen. Sie musste schnell sein. Fae waren schnell. „Wie du meinst.“ Es schien ihn nicht zu interessieren, dennoch glitt seine Hand zwischen ihre Beine. „Sag mal, bist du einfach nur eine von diesen Kampflesben oder willst du eigentlich ein Kerl sein?“ Seine Stimme war abfällig. „Du könntest hübsch seien, wenn nicht …“ In einer raschen Bewegung hob sie das linke Bein, hackte den Fuß an seinem Nacken ein, drückte ihn zu Boden, benutzte seinen Arm als Hebel, um auf ihn zu kommen. Einen Moment später war sie auf ihm, drückte ihr Knie gegen seinen Nacken, während sie versuchte seinen linken Arm zu Greifen zu bekommen. „Arschloch.“ Sie verlagerte ihr Gewicht, um gegen seine Kehle zu drücken, ihm idealerweise den Adamsapfel einzudrücken, sofern das bei was auch immer er war, eine Möglichkeit war. Seine Hände versuchten gegen ihr Bein zu drücken, doch physisch war er schwächer als sie. Gut. Typisches Magierproblem. Wer sich auf Magie verließ, war selten in physischer Optimalverfassung. Magie machte faul. Doch ihr Gewinn dauerte nur kurz an, bevor die Tür geöffnet wurde. Ehe sie verstand, was geschehen war, wurde sie gegen die Wand geschleudert. Zum zweiten Mal in viel zu kurzer Zeit wurde die Luft aus ihrer Lunge gedrückt, als eine Frauenstimme in einer fremden Sprache sprach. Es klang vage, aber nur vage wie Isländisch, nicht dass sie auch nur ein Wort der Sprache verstand. Derrick keuchte. Während eine unsichtbare Hand Pakhet weiterhin gegen die Wand drückte, antwortete er in derselben Sprache. Er sprach beruhigend, rascher und mit anderer Stimme als zuvor. Endlich ließ die unsichtbare Macht sie los. Bevor Pakhet sich fangen konnte fiel sie zu Boden, versuchte sich aufzurappeln, als eine Krallenbesetzte Hand nach ihrer Kehle griff. Die Hand gehörte einer Frau. Einer alten Frau mit ausgemergelter, gräulicher Haut unter der sich die Adern schwarz abzeichneten. Ihre Augen waren ebenso schwarz, monströs und wirkten doch ausdruckslos. Anders als bei anderen Monstern. Auch wenn die Frau zerbrechlich wirkte, machte es ihr keine Mühe, Pakhet an der Kehle empor zu ziehen. Ihre Augen schienen auf ihr Gesicht fixiert, als sie etwas zischte. Ihre Krallen bohrten sich in Pakhets Hals, ehe die Welt zum sie um zweiten Mal in dieser Nacht dunkel wurde. Als sie wieder in dem verdammten Ritualkeller zu sich kam, war sie nicht überrascht. Zumindest konnte sie jetzt sagen, dass es nur fünf Typen waren. Nun, vier Typen und die seltsame Frau, die Pakhet bereits oben gesehen hatte. Was war sie? Definitiv kein Mensch, doch etwas an ihr sagte Pakhet, dass sie auch kein Fae war. Sie war etwas anderes? Dämon? Nein, Dämon waren letzten Endes nicht viel anders als Fae. Manche sagte sogar, dass Fae und Dämonen dasselbe waren. Zwei Seiten derselben Münze. Zumindest war sie mächtig. Was sie zuvor getan hatte … Es war nicht ohne. Mehr, als dass ein normaler Magier hinbekommen hätte, jedenfalls ohne Vorbereitung. All das war jedoch nur ein weiteres von vielen Problemen. Wer auch immer es gewesen war … Irgendjemand hatte Pakhet gefesselt. Dieses Mal mit Seil. Ihr Arm war hinter ihrem Rücken gefesselt, das Seil so gelegt, dass es den Arm an Brustkorb und Nacken festhielt. Sie ging jede Wette ein, dass es sich enger um ihren Hals legen würde, sollte sie versuchen, zu entkommen. Nicht dumm. Sie hatten den Arm nicht wieder an die Prothese gebunden, mit der sie leichter hätte tricksen können. Auch ihre Beine waren gefesselt. Sie waren angewinkelt fixiert. Ja, sie hatten definitiv Angst gehabt, dass sie noch einmal abhaute. Ein Knebel schnitt in ihrem Mund. Natürlich. Und jetzt? Erstickte Laute, die sehr nach den Versuchen von Flüchen klangen, verrieten ihr, dass irgendwo zwischen den Typen Skyla war. Wahrscheinlich auf dem Altar. Was würden sie tun? Die anderen Frauen waren ohne Blut aufgefunden worden. Also hatte das, was sie taten, in irgendeiner Form mit Blutmagie zu tun. Sie würden Skyla töten. Auf irgendeine Art würden sie sie töten. Pakhet drehte den Kopf weiter, bis ihr Nacken schmerzte, in der Hoffnung etwas zu sehen. Da war ein Stück bleiche Haut. Da war der Schimmer eines Messers. Ja, Ritual. Anders als bei anderen Ritualen von irgendwelchen wirren Kultisten wurde nicht viel gesungen oder getan. Stattdessen wurden Hände gehalten. Auch mit dem Wissen, dass es Magiern half, ihre Magie zu bündeln, hätte Pakhet wohl Witze gemacht, wäre sie in einer anderen Situation gewesen. Okay. Sie musste schnell sein. Was waren ihre Möglichkeiten? Sie konnte aus den Fesseln kommen. Irgendwie schaffte sie das. Die Frage war nur, ob sie schnell genug wäre und was sie dann tat. Sie würde ihre Beine extra entfesseln müssen. Dafür hatte sie nicht die Zeit. Ja. Sie war wirklich mit ihrem Latein am Ende. Scheiße. Sie würde garantiert nicht hier unten sterben. Vorsichtig begann sie ihre rechte Hand leicht, sehr leicht zu bewegen. Ja. Wie gedacht war das Seil mit dem Seil an ihrem Hals verbunden. Dieser schmerzte sowieso. Die dumme Kuh hatte wahrscheinlich einige blaue Flecken und Kratzer hinterlassen. Sie brauchte einen Heiler. Weiter. Sie bewegte ihre Hand sehr langsam, sehr vorsichtig, versuchte sich auf die Seite zu drehen, um eine bessere Sicht zu bekommen. Jetzt gingen die sechs einfachen Typen, die wohl einmal sieben gewesen waren, in die Knie. Derrick, der wahrscheinlich anders hieß, begann leise etwas in derselben Sprache, die sie zuvor gehört hatte, zu murmeln. Er stand zu Skylas Kopf. In seiner Hand war eine Klinge. Ein glattes, doppelschneidiges Ritualmesser. Er hob es. Nicht gut. Gar nicht gut. Dann setzte er es an Skylas Hals an. Skyla schrie gegen einen Knebel an. Das würde ihr wenig bringen. Was war mit ihrer Magie? Doch wahrscheinlich wusste sie genau so gut wie Pakhet, dass es ihr nur so viel bringen würde. Verdammt. Pakhet bemühte sich schneller zu arbeiten. Sie zog ihre Hand weiter aus der ersten Schlaufe. Es war schwer. Das Seil schleifte über ihre Haut. Den Schmerz konnte sie ignorieren, solange sie das Seil dafür nicht enger zog. Endlich. Ihre Hand glitt durch die erste Schlaufe, gab ihr damit mehr Seil, mit dem sie arbeiten konnte. Der Druck auf ihrem Hals ließ nach. Das Messer berührte Skylas Hals, schnitt ein. Blut rann ihren Hals hinab. Nein. Verdammt. Irgendwie schaffte Pakhet es die Hand durch die zweite Schlinge zu ziehen, wesentlich schneller als bei der ersten, und bekam dadurch genug Freiraum um den Arm gänzlich freizubekommen. Es war dumm, doch sie riss sich den Knebel aus dem Mund. „Hey!“, rief sie, wohl wissend, dass es sie zum Ziel machen würde. Derrick und zumindest vier der Typen fuhren zu ihr herum. Im selben Moment hob Skyla ihren Kopf, berührte Derricks Hand. Er sah zu ihr, als würde ihm etwas klar werden. Natürlich verstand auch Pakhet: Skyla versuchte ihn zu verzaubern. Er nahm das Messer, wollte zustechen, konnte aber erneut nicht ganz Berührung mit ihrer Haut vermeiden. Das Messer schnitt in ihren Hals, ehe er umkippte, während Pakhet versuchte das Seil ganz von ihrem Oberkörper zu reißen. „Worauf wartet ihr?“, knurrte die Frau mit einer verzerrten, unmenschlichen Stimme. Zwei der Typen liefen zu Pakhet. Da. Endlich. Einer von ihnen hatte ein Messer. Der andere griff nach ihren Schultern, drückte sie auf den Boden, während der andere versuchte auf sie einzustechen. Derrick hatte einen Fehler gemacht. Er hatte ihre Weste gelassen. Das Messer glitt davon ab. Pakhet hatte genug Bewegungsfreiraum mit dem Arm, um ihren Ellenbogen im Solar Plexus des Mannes, der sie hielt, zu versenken. Er beugte sich nach vorne, ließ locker, was ihr erlaubte, den Arm fortzuziehen. Der erste versuchte wieder zuzustechen, lernte nicht, sie bekam seine Hand zu fassen, leitete ihre Energie in die ihre und drückte zu. Die dünnen Knochen in seiner Hand gaben nach. Dann hatte sie das Messer. So schnell wie sie konnte schnitt sie durch das erste Messer an ihren Beinen. Während Kumpane Nummer 1 noch schrie, versuchte Nummero 2 sie wieder zu tackeln, sie zu Boden zu drücken. Er war ein einfacher Typ, ohne jedwede Ausbildung. Typisch. Sie entging ihm. Selbst halb gefesselt konnte sie seinen unüberlegten Angriff umleiten. Dann stach das Messer in seine Schulter, ließ ihn aufschreien. Instinktiv wich er von ihr zurück. Die Frau berührte Derrick, nahm ihm das Messer ab, schnitt sich in die Handfläche und hielt es über ihn. Das Blut tropfte auf sein Gesicht, schien ihn wieder zum Leben erwachen zu lassen. Nicht gut. Gar nicht gut. Endlich. Pakhet trennte eine dritte Strebe des Seils durch, bekam die Beine frei, sprang auf. Ihre Beine waren kaum durchblutet, schienen sie nicht tragen zu wollen, mussten aber. Derrick. Derrick war die Priorität. Bevor er genug bei Bewusstsein war. Sie sprintete, warf sich gegen die Frau, die jedoch nicht zur Seite wich. Stattdessen versuchte sie nach ihr zu schlagen. Warum benutzte sie nicht wieder Magie? Derrick richtete sich auf. „Oh nein“, knurrte er. Sein Blick verhärtete sich. Pakhet wusste, was kommen würde. Ihr Blick glitt zum Altar, traf den Skylas. Diese schloss die Augen. Die Luft begann zu schwingen. Wortwörtlich. Ein seltsames Surren. Ein Zauber? Derrick hielt inne, nur einen Moment, doch mehr brauchte Pakhet nicht. Das Messer schnitt in seine Brust. Anders als sie hatte er keinen magischen Schutz. Es glitt durch seine Haut, seine Muskeln in seinen Brustkorb, ehe sie es hochriss, weiter nach oben schnitt um sicher zu gehen, dass sie sein Herz erwischte. Sie zog das Messer heraus, wollte sich zur Frau umwenden, ehe sie - wie schon oben - zurückgeworfen wurde. Auch wenn sie vorbereiteter war, traf der Zauber oder was für eine Art Angriff es auch immer war, sie heftig, warf sie zurück. „Du kannst meinen Jungen nicht töten.“ Die Frau hatte die Hand ausgestreckt, als würde sie etwas festhalten. Pakhet. Oh, natürlich, in bester Comic-Manier. Aber es brachte sie in ein Problem. Derweil griff die Frau mit ihrer Hand das Ritualmesser, schnitt sich selbst. Ihr schwarzes Blut waberte aus ihrer Wunde, wie in Schwerlosigkeit, kroch wie an unsichtbaren Schnüren zu Derrick, ehe es innehielt. Ein Zittern ging durch den Körper der Frau, bevor sie sich zu Skyla umdrehte. Obwohl sie sich abgewandt hatte, hielt die unsichtbare Kraft Pakhet noch immer fest, während die Frau zu straucheln begann. „Der Junge kann warten“, murmelte sie, ehe sie wieder in die andere Sprache verfiel. Das Blut schwebte noch immer in der Luft, teilte sich in einzelne Tropfen. Genau dasselbe passierte mit Skylas Blut. Es begann aus der Wunde an ihrem Hals zu fließen, zu schweben, fand Tropfen des schwarzen Blutes und vermischte sich damit, sammelte sich, während Skylas Wunde stärker zu bluten begann. Noch war Skyla bei Bewusstsein. Sie schloss die Augen. Die Bewegung ihres Blutes verlangsamte sich. Konnte sie es auch kontrollieren? Was war es? Kontrollierte sie die Flüssigkeit oder das Blut selbst? Derrick regte sich. Seine Wunde blutete nicht. Verdammte Fae. Nein. Das hier würde so nicht passieren. Die Frau murmelte. Ihre Stimme sagte klar, dass sie fluchte. Sie war ebenso unglücklich mit der Situation, wie Pakhet. Skylas Blut formte kleine Kristalle. Eis. Was auch immer das Ritual tat, so schien es darauf aufzubauen, das Blut zu vermischen. Etwas das bei gefrorenem Blut schwerer sein würde. Skyla war ruhiger, als Pakhet es erwartet hätte. Vielleicht sogar ruhiger, als sie es gewesen wäre. Verdammt. Pakhet kämpfte gegen die unsichtbare Kraft. Egal was die Frau war und wie mächtig sie war, sie konnte sich nur auf so viel gleichzeitig konzentrieren. Noch hatte Pakhet das Messer in der Hand. Doch da waren auch die zwei anderen Typen. zwei? Wo war der andere geblieben. Die Frau sagte etwas zu ihnen und natürlich gingen sie zu Pakhet. Sie hasste Magie. Magie machte alles so unglaublich kompliziert. Hätte es denn kein einfacher Vampir sein können? Einfach nur ein einfacher Strigoi, dessen Herz man herausschnitt und verbrannte? Nein. Es mussten irgendwelche Fae und komplizierte magische Rituale sein. Pakhet holte tief Luft. Die Macht hielt sie gegen die Wand gedrückt, aber sie konnte sich etwas bewegen. Irgendwie. Irgendwie. Da. Eine Schwäche. Weiter unten. Ihre Beine hatten mehr Bewegungsfreiheit. Machte es Sinn? Nein. Aber es war Magie. Was erwartete sie da? Sie verlagerte ihr Gewicht, ließ sich fallen und tatsächlich rutschte sie. Einen Moment später verschwand der Druck. Also hatte sie Recht. Die Alte konnte sich nur auf so viel konzentrieren. Schnell. Pakhet warf zwei der Typen zur Seite und versenkte das Messer im Rücken der Alten. Zumindest war das ihr Plan, doch das Messer schnitt nicht. Also war die alte magisch geschützt. Schon fuhr sie herum, während das Blut sich mehr und mehr um Skyla sammelte. Die Kristalle schmolzen, verfärbten sich. Und da kam Pakhet ein Gedanke. Als die alte ihren Arm hob, trat sie gegen das Knie. Was auch immer es war, war es genug physische Kraft, um ihr Gleichgewicht für einen Moment zu verlagern. Genug, um das Messer in ihrer Hand, das Ritualmesser zu schnappen zu bekommen. Sie nahm es und stach zu, traf den Hals der Alten. Im nächsten Moment warf die unsichtbare Macht sie wieder zurück, verschwand im nächsten Moment wieder. Die Frau griff sich an den Hals, tastete nach dem Messer, als Pakhet wieder zu ihr sprang, den Griff des Messer nahm und es durch die Kehle der alten zog. Das Blut tröpfelte zu Boden, tröpfelte auf Skylas Körper, auf den dunklen Steinboden um den Altar. Pakhet zog das Messer zurück und stach dann in die Brust der Alten, dessen Körper unter der Berührung zu zerfließen schien. Wortwörtlich. Endlich gaben Pakhets Beine nach, als der Körper der Frau sich in dieselbe schwarze Flüssigkeit auflöste, über den Boden schwappte. Wahrscheinlich war sie nicht einmal tot. Was auch immer sie war, könnte so leicht nicht getötet werden. Da waren noch immer Typen. zwei Stück. Da waren noch immer Typen. Und Skyla. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)