Kaleidoscope von Ai_Mikaze (Sequel from „Heart-shaped glasses“) ================================================================================ Kapitel 25: Crow Storm ---------------------- Die Hausarbeit brachten sie am nächsten Tag zu Ende und tatsächlich war Alexy mehr als stolz als er sie am Ende noch einmal komplett las. Es war einfach seine beste Arbeit im ganzen Semester, nein in allen Semestern, die er bisher hatte und alles nur weil er sich das Handgelenk verletzte und er so Hilfe von Morgan bekam. Morgan hatte ihm auch seine Hilfe für die Abschlussarbeit angeboten, denn immerhin - das meiste machte Alexy, nur schrieb es Morgan eben noch ein wenig flüssiger und wissen musste das schließlich niemand. Alexy hatte trotzdem schon mal abgelehnt, denn wenn es doch herauskam, bekam nicht nur er, sondern eben auch Morgan Ärger. Und das wollte er dann doch vermeiden. Das Beenden der Hausarbeit sorgte nun auch dafür, dass sie mehr Freizeit zusammen verbrachten, auch wenn das Tanzen eben immer noch nicht möglich war - aber sie konnten sich trotzdem noch ein, zwei Mal in Hyuns und Morgans Zimmer treffen und zumindest ungestört reden. Zu mehr reichte die Zeit leider nicht und das letzte Mal schon, hatten sie es nur Hyun zu verdanken, der sich wohl schon einiges hatte denken können. Wenn nicht das Konzert angestanden hätte, Alexy hätte wirklich in Betracht gezogen das Wochenende auf einen Zeltplatz oder ähnliches zu fahren. Das war zwar nicht bequem, aber sie wären ungestört. Morgan lachte bei diesem Vorschlag, aber es als Idee sogar ebenfalls in Betracht gezogen. Allerdings war eben zuerst das Konzert und wenn sie schon mal Karten besaßen... Alexy brachte einen Großteil seiner Kleidung zu seinen Eltern, musste deshalb auch vor dem Konzert nochmal in sein Elternhaus. Er wurde von seinem Vater abgeholt, da dieser ohnehin an der Uni vorbei fuhr um von der Arbeit nach Hause zu kommen. Alexy bat Morgan ihn zu begleiten. Das führte nun auch dazu, dass Morgan Alexys Eltern früher kennenlernte als sie es gedacht hatten. Allerdings war sich Alexy ziemlich sicher was seine Beziehung mit dem Braunhaarigen betraf und außerdem musste Morgan einfach mit um ihn bei der Outfitwahl zu unterstützen. Morgan lernte Arno bereits im Wagen kennen und wurde, bis sie Alexys und Armins Elternhaus erreicht hatten, von deren Vater praktisch ausgequetscht. Auch wenn er nicht so neugierig war wie Vicky - wissen wollte er doch eine ganze Menge. Morgan beantwortete alle Fragen höflich, auch wenn Alexy durchaus mehrmals seinen Vater anmurrte, dass er nicht so forsch sein sollte. Victoria war zu Hause und freute sich sichtlich über den Besuch den Alexy mitbrachte. Sie freute sich auch generell ihren Sohn mal wieder in die Arme schließen zu können, denn so oft fand er dann doch nicht die Zeit vorbei zu kommen. „Wie geht es Armin und Noel?“, wollte seine Mutter wissen, während sie dafür gesorgt hatte, dass er und Morgan am Esstisch Platz nahmen. Sie hatte gekocht und so saßen sie zu viert am Tisch und aßen. „Nach der gelungenen Überraschung haben wir irgendwie gar nicht mehr wirklich was gehört.“, stimmte auch Arno zu und schob sich eine Gabel Auflauf in den Mund. Alexy räusperte sich, da Armin offensichtlich noch nichts von seinem Vaterglück erzählt hatte und er sich nun doch ein wenig unsicher war, ob er das einfach sagen sollte. Allerdings war es nun ja auch nichts all zu schlimmes - eher niedlich. „Er ist Vater geworden... also Großvater - von seinen Frettchen.“, brachte Alexy kichernd heraus, weil er sich im selben Moment an die Hiobsbotschaft erinnerte, die Armin ihm damals auf das Handy geschickt hatte. „Oh.“, machten seine Eltern synchron und dann schüttelte Victoria den Kopf. „Und sowas sagt er nicht? Ich mein - Rocket war natürlich eine Umgewöhnung, aber er war ja doch ganz putzig. Habt ihr die Kleinen schon gesehen?“, wollte Vicky wissen. Alexy und Morgan nickten und dann erzählte Alexy die ganze Geschichte und schwärmte vor allem von Morgans Händchen für die Babys und wie er Morgan Junior rettete. Vicky und Arno sahen sich ab und an direkt in die Augen und lächelten, was Alexy weniger bemerkte, allerdings Morgan, der Alexy einfach nur süß fand. Das Selbe dachten wohl auch Arno und Vicky, die Morgan im Übrigen auch ziemlich sympathisch fanden. Zumindest sah man durchaus Ähnlichkeiten im Verhalten seiner Eltern - vor allem seiner Mutter und Morgan fühlte sich ein wenig an seine eigene Familie erinnert, die leider so weit weg war. „Also Morgan, ich nehme an, wir werden dich dann zum nächsten Familientreffen sehen?“, meinte Arno schließlich, der in sein Zimmer wollte und musste, um noch ein wenig zu arbeiten. „Ich würde mich freuen und da ich jetzt alle kenne...“, „Na wunderbar, dann habt einen netten Abend ihr zwei,“, meinte Arno und stand auf um in sein Zimmer zu gehen. Victoria sah auf ihren Sohn und Morgan und stand dann ebenfalls auf. „Ich werde mich auch verabschieden, ich hab noch einen Termin. Viel Spaß auf dem Konzert und du passt mir auf Alexis auf, Morgan, ja? Er ist nicht so trinkfest und übertreibt es gerne.“ „Mama!!“, empörte sich Alexy, auch wenn ein gewisses Fünkchen Wahrheit dahinter steckte, aber er war schon erwachsen und konnte auf sich selbst aufpassen. Allerdings spürte er Morgans Arm schnell um seine Hüfte und er entschied, dass er doch nichts dazu sagen würde. Morgan als Beschützer war nämlich dann doch eine nette Vorstellung. Schließlich konnten sie in Alexys Zimmer und Morgan sah sich neugierig um, auch wenn man eindeutig sehen konnte, dass sämtliche Deko im Studentenheim untergebracht worden war, ein paar Dinge von früher hatte Alexy dann doch noch in seinem Zimmer. Unter anderem ein Klassenfoto auf dem er nicht nur Armin und Alexy erkannte - sondern auch Castiel - Julie und Rosalia. Amber und Nathaniel erkannte er auf den zweiten Blick. Vor allem Nathaniel hatte sich über die Jahre am meisten verändert. „Wow. Nathaniel... hat sich wirklich verändert. Ich hab euch zwar schon reden hören und generell Gerüchte gehört, aber er war früher ein Streber und jetzt... ist er...“ „Ja. Damals ist etwas passiert was ich dir leider nicht sagen kann, aber es hat ihn sicher irgendwie verändert und über die Jahre - vielleicht noch mehr. Aber er hat das Herz immer noch am rechten Fleck. Er hat mir letztens erst ein Bild seiner Katze geschickt, spielend mit einer Plüschmaus. Irgendwo in ihm ist er sicher noch der nette Junge von nebenan“, erzählte Alexy, während er halb in seinem Schrank verschwand um seine wenig getragenen Klamotten zu durchwühlen, die eben für so Gelegenheiten wie ein Konzert oder eine Party gedacht waren. Deshalb hatte er sie ja auch nach Hause gebracht, denn so oft gab es dann doch keine Möglichkeit diese anzuziehen. „Und... wart ihr euch damals schon so nah?“, hakte Morgan nach. „Was? Nathaniel und ich?“, lachte Alexy. Dabei flog die eine oder andere Hose aus dem Schrank, die er gern anprobieren wollte - und vor allem Morgans Meinung wissen wollte. „Ich weiß ja, dass er auf Frauen steht... hat er mir ja oft genug mitgeteilt, aber jedes Mal wenn ich euch gesehen habe, sah er nicht nach jemanden aus, der viel Wert auf Abstand legt.“ „Eigentlich war es eher Armin, der mehr Kontakt mit Nath hatte. Oder Kim. Ich glaube er wollte dich einfach nur herausfordern“, überlegte Alexy laut. „Seine Methoden sind etwas fragwürdig, aber dankbar bin ich ihm trotzdem.“ „Gibt sicher genug die auf ihn stehen würden... auch Kerle“, überlegte Morgan. „Er sieht nicht schlecht aus, stimmt schon... aber er wäre mir doch zu sehr die Art „Bad Boy“... da mag ich es ein klein wenig harmloser“, grinste er. Weitere Kleidungsstücke flogen aus dem Schrank. „Ah! Da ist es ja“, meinte Alexy und bahnte sich seinen Weg zurück aus den Klamotten. Morgan, der Platz auf dem - mit Alexys Klamotten vollgestellten - Bett nahm, bekam einige der Sachen ab und war nun ein lebender Kleidungsständer. „Oh Gott! Warum sagst du denn nichts?“, gab Alexy panisch von sich und sammelte die Klamotten von seinem Freund ab. „Sie riechen nach dir“, erklärte er und zog Alexy einfach in seine Arme um ihn zu küssen und sich dann in den Klamottenhaufen hinter sich fallen zu lassen, Alexy auf sich. „Warum Alexys Klamotten, wenn du den ganzen Alexy haben kannst?“, raunte Alexy spielerisch gegen seine Lippen und kicherte. „Es wäre schon sehr erotisch dich in deinem alten Kinderzimmer, auf deinen Klamotten flachzulegen... mit deinen Eltern neben an“, führte er ihm auf und strich mit seiner Hand unter Alexys Shirt und spürte sofort dessen Gänsehaut. „Armin ist ja okay, wenn er mich hört... aber bei meinen Eltern... ist mir das peinlich!“ „Vielleicht sollte ich dir beibringen etwas leiser zu sein, hm?“ „Mhhhhnnn...! D-das schaffst du nicht!“ „Ich kann es gern probieren“, grinste Morgan und knetete mit seiner freien Hand Alexys Hintern. Da Alexy sofort ein etwas höheres Fiepen von sich gab, scheiterte gleich sein erster Versuch. „Versuch... Nummer eins gescheitert“, kommentierte Alexy lachend. Über Morgan richtete er sich ein Stück auf um ihm in die Augen zu sehen. Diesmal hatte er sogar noch mehr Licht als in Morgans Zimmer und dem Hochbett. Er kam einfach nicht darauf, wo er diese Augen schon einmal gesehen hat... „Ich will wirklich... so gern“, sagte Alexy in einem ungewohnt ernsten Ton. „Mir war das eigentlich nie so wichtig, weil ich mir mehr als das von einer Beziehung erwarte, aber du... hast es mir einfach angetan“, führte er fort. Morgan hielte mit seinen Berührungen inne und streichelte ihm stattdessen durch die Haare. „Da bin ich auch wirklich froh drüber, Alex“, raunte Morgan und lächelte ihn an. „Wie du sehen kannst, geht es mir nicht anders.“ Mit geröteten Wangen nickte Alexy, schnappte sich noch einen Kuss und kletterte anschließend von Morgan. So viel Selbstbeherrschung hatte er lange nicht mehr, aber das verdankte er wohl ihrem Gefummle vor ein paar Tagen. Außerdem stand das langersehnte Konzert an und vielleicht verloren sie danach alle Hemmungen und dann war es egal, ob sie in einem Bett waren oder alleine oder sonst was. „Nun!“, wechselte Alexy schnell das Thema, bevor das Konzert ins Wasser fiel und Alexy seine eigenen Eltern aus der Wohnung schmiss. „Du musst mir bei der Auswahl helfen“, teilte er mit, suchte nach der Auswahl an Kleidung und hielt sie hoch. „Dann zeig mal“, meinte Morgan noch, der sich an den Klamotten überhaupt nicht störte. Da waren tatsächlich sehr interessante Stücke dabei und in einigen würde er Alexy zu gern sehen... privat. „Ich hab hier ein enges, bauchfreies Oberteil mit einer engen Jeans“, fing er an und zeigte die Klamotten. „Ein nicht so enges, bauchfreies... sehr bauchfreies Oberteil. Es bedeckt eigentlich kaum irgendetwas“, meinte er und zuckte mit den Schultern. „Dann ein enges, ärmelloses shirt mit einer engen, kürzeren Hose... öhm...“ „Du hast wirklich sehr... ausgefallene Klamotten“, räusperte sich Morgan, der sich alles an Alexy vorstellte. Wenn er jetzt nämlich noch mit einer Modenschau angefangen hätte, wären sie nicht mehr vom Fleck gekommen. „Es hat sich auch einiges in den Jahren angesammelt und ich... betone hin und wieder gerne meine Figur. Außer in der Uni, da trage ich normale Sachen.“ „Das hab ich gemerkt.“ „Oh - Armin hatte letzt so nette Klamotten an. Die hat Noel ihm wohl geschenkt und...“ „Was ist mit dem da?“, mischte sich Morgan ein und deutete auf ein enges Oberteil, welches eine Schnürung besaß. „Huh? Öh- Ich glaub das hab ich von Noel“, überlegte er und griff danach. „Ziemlich sicher sogar, denn das war ihm zu groß... und wenn man es falsch bindet, dann ist es mir zu eng“, fügte er hinzu als er es musterte. „Zieh es an!“ „Was?“ „Na... zieh es an. ich will wissen, wie du darin aussiehst“, forderte Morgan und leckte sich dabei über die Lippen. Alexy beobachtete dies und schüttelte grinsend den Kopf. „Na gut“, stimmte er ihm zu und zog sein Shirt dabei extra langsam über den Kopf um es Morgan zuzuwerfen. Ein bisschen durfte er doch ärgern. Das Oberteil anzuziehen stellte sich gar nicht so einfach heraus, konnte er es zwar drüber ziehen, aber nicht selbst schnüren. „Komm her, Cutey... wenn ich es dir jetzt anziehe, will ich es dir auch später ausziehen“, kommentierte er und zog Alexy an den Bändel zurück zu sich. Seine Hände wanderten dabei ganz automatisch an seinem ganzen Körper entlang bis er anfing sie seitlich zu binden. Immer wieder berührte er mit seinen Fingern Alexys Haut und verursachte so eine Gänsehaut bei ihm. „Und dazu die enge Hose, die du noch in der Hand hälst“, äußerte Morgan seine Wünsche. Alexy nickte einfach nur, waren das sowieso Sachen, die er gerne trug, wenn etwas anstand. Nun war er nicht mal mehr alleine unterwegs und keiner musste nach Kerlen für ihn Ausschau halten. Durch Morgans rasche Entscheidungshilfe... beziehungsweise dem Wunsch nach diesem verdammt heißen Outfit, war Alexy schneller fertig als geplant. „Ich muss dich heute Abend im Auge behalten, so wie du aussiehst“, grinste Morgan. Alexy räumte noch ein paar Sachen weg, bevor sie aus seinem Zimmer gingen um sich von seinen Eltern zu verabschieden. Gleich wurde Morgan erneut eingeladen, damit sie sich alle bald wieder sahen. Vor allem aber, sollten sie doch auch mal Noel und Armin mitbringen, dass sie als Familie alle zusammen essen konnten. Morgan fühlte sich schon aufgenommen und kam ganz gut darüber hinweg, dass seine eigene Familie so weit weg war. „Ich mag deine Eltern, sie sind wirklich nett“, kommentierte Morgan auf dem Rückweg zum Wohnheim. Morgan war guter Dinge und war noch nicht umgezogen, besaß aber auch nicht so viele Klamotten wie sein Freund und würde sich ziemlich schnell entscheiden können. Leider konnte er nicht mit ganz so sexy Klamotten wie Alexy dienen, aber es sollte eine ähnlich Wirkung haben. „Sie mögen dich auch! So viel Fragen bekam nicht einmal Noel gestellt“, lachte Alexy. „So viele... hab ich allerdings auch meinen Eltern noch gar nicht vorgestellt... genau genommen bist du erst der zweite.“ Der erste war natürlich Kentin und alles was zwischendrin war, waren One-Night-Stands oder nichts ernstes. Da nahm er zwar auch früher mal nen Kerl mit nach Hause, aber nicht um ihn mit seinen Eltern reden zu lassen. „Dann muss ich dir bald meine vorstellen“, grinste Morgan. „Oh! Du hast mir noch gar nichts von ihnen erzählt... wie sind sie denn so?“ „Das hat auch noch ein wenig Zeit... aber sie sind auch sehr lieb und...“, Morgan stoppte und überlegte einen Augenblick. Im Grunde... wusste Alexy das eigentlich schon. Nicht weil er es ihm erzählt hatte, aber das Gespräch wurde bereits schon einmal geführt. „Mhh?“ „Sie sind nett. Den Rest wirst du sehen, wenn du sie kennenlernst“, entschloss Morgan die Sache mit seinen Eltern zu beenden. Da gab es immerhin noch diese Sache, die nicht ausgesprochen wurde und Morgan war sich ziemlich sicher, dass Alexy früher oder später darauf kam... hoffentlich. „Okay.“, machte Alexy, merkte es nicht einmal, dass Morgan ein wenig ablenkend beschloss, dass er nicht mehr dazu sagen wollte. Immerhin waren sie ja auch schon wieder in der Uni angekommen und diesmal ging Alexy mit zu Morgan aufs Zimmer um ihm die Klamotten auszusuchen. Beziehungsweise, Morgan hatte sein Outfit so schnell zusammen, dass Alexy fast ein wenig neidisch war. Und er sah auch noch verdammt gut aus. „Wow...“, machte Alexy hingerissen, nachdem Morgan komplett gestylted im Zimmer stand und er konnte nicht umhin seinen Freund an sich zu ziehen und heftig zu küssen. Morgan lachte leise in den Kuss und streichelte seinem Freund über den Hintern. Alexy sah ja selbst ziemlich wow aus und sie hatten scheinbar beide kein Problem damit das dem jeweilig Anderen mitzuteilen. Tatsächlich wollte ihn Alexy am Liebsten gar nicht mehr loslassen, aber er freute sich zu sehr auf das Konzert um es dann wirklich zu verpassen. Allerdings standen sie eine ganze Weile lang knutschend im Zimmer. So lange bis Hyun die Tür öffnete und selbst an seinen Schrank ging um sich umzuziehen. Alexy drehte sich in Morgans Umarmung zu ihm. „Hui Hyun, gehst du auch aufs Konzert?“, wollte Alexy wissen und Hyun nickte lächelnd. „Natürlich, allerdings hat meine Begleitung abgesagt...“, murmelte der Asiate und zog ein Shirt aus seinem Schrank und dann noch ein Hemd. „Oh.“, machte Alexy und Morgan ergänzte. „Du kannst mit uns kommen, wir treffen uns später auch noch mit Julie und Rosa und die haben sicher nichts dagegen, wenn wir dich auch mitnehmen.“ „Echt? Das Angebot nehme ich gerne an, ich bin in 15 Minuten fertig - ich muss nur schnell duschen, es war heute doch sehr stressig im Café.“ „Klar, kein Thema!“, sagten Morgan und Alexy synchron und grinsten sich verliebt an, während Hyun lachend den Kopf schüttelte. „Bis gleich, Jungs.“, meinte er und verschwand dann samt Klamotten im Bad. Morgan und Alexy zogen es vor sich noch ein wenig zu setzen und da es kaum Möglichkeiten gab, saß Morgan auf dem Schreibtischstuhl und Alexy auf dem Schreibtisch und baumelte mit den Beinen. „Ich bin mal gespannt wie voll es ist.“, meinte Alexy, weil er eben wirklich gespannt war, wie viele nun gekommen waren. Die Frage wurde ihm etwa eine Stunde später beantwortet, als sie zusammen mit Hyun, Rosa und Julie, die ein äußerst entzückendes aber recht knappes Outfit anhatte, im Chat Noir eintrafen und eine ganze Menge an Menschen vor dem Club wartete, um schließlich eingelassen zu werden. Der Einlass dauerte eine gute halbe Stunde und es wurde klar, dass Castiel und Crow Storm keine kleine Schülerband mehr waren. Da sie alle VIP und Freikarten besaßen, konnten sie sogar noch hinter die Bühne, was zumindest Julie sofort nutzte. Morgan und Alexy blieben mit Hyun im Hauptraum, da letzterer ja nur eine ganz normale Karte hatte und sie ihn nicht einfach so alleine lassen wollten. Es war nur ein bisschen mehr als eine halbe Stunde Zeit, bis das Konzert endlich starten würde, derweil lief einfach ein bisschen Hintergrundmusik und die meisten deckten sich mit Getränken an der Bar ein. Hyun, Alexy und Morgan hatten das Selbe vor, setzten sich sogar an die Bar und für den Anfang hatte jeder ein Bier vor sich. Alexy hätte irgendwie zu gerne getanzt, wenn auch vor allem deshalb um Morgan sehr nahe zu kommen, aber da noch niemand auf der Tanzfläche war, wollte er nun wirklich nicht der Erste und vielleicht Einzige sein. Immerhin war auch gleich das Konzert. Vielleicht ging es danach noch ein wenig zu tanzen. Morgan grinste ihn von der Seite an und hauchte ohne zu Fragen einen Kuss auf seine Wange, was Alexy blinzeln lies. „Hm?“, machte er leise und Morgan zuckte zur Antwort mit den Schultern. „Du hast gerade deine Nase so kraus gezogen, das war ziemlich niedlich.“ Alexy grummelte leise, wurden seine Wangen ob diesen Ausspruchs mal wieder heiß und es war sich so, dass er noch nie so oft errötet war wie in Morgans Beisein. Hyun trank ruhig sein Bier und beobachtete die Zwei, wie sie verliebt miteinander flirteten. Er hatte vor ein paar Tagen extra lange im Café gebraucht, dann in der Uni im Café gesessen und war dann auch nochmal ein wenig herumgelaufen nur um den Beiden Zweisamkeit zu bescheren. Er bereute es auf keinen Fall und hoffte das sich Morgan in einer ähnlichen Situation daran erinnern würde. Für ihn sah es nämlich gar nicht schlecht aus. Am Anfang hatte er ein Auge auf Julie geworfen, aber da sie offensichtlich jemand hatte, war er zurückgetreten und dann traf er ein Mädchen im Cosy Bear, die ihm gefallen hatte. Zu seinem Glück, war sie wohl ein bisschen tollpatschig und hatte ihre Tasse fallen lassen. Beim Scherben und Kaffee aufwischen waren sie in Kontakt gekommen und da er ihre Handynummer bekam, hatten sie auch angefangen zu schreiben. Im Grunde lud er sie auf das Konzert ein, aber sie sagte vorhin noch ab, da sie eine starke Erkältung erwischt hatte. Er glaubte ihr, vor allem weil sie ihm ein Bild geschickt hatte - von einem wahren Arsenal an Erkältungsmitteln. Sie war noch ein wenig jünger, ging noch zur Schule und wohnte daheim. Vermutlich hatte sie dort sehr besorgte Eltern. Mitten in seine Gedanken hinein, wurde endlich Crow Storm angekündigt und neben ihnen tauchten Rosalia und Julie auf. „Ich bin aufgeregt.“, meinte Julie etwas nervös, obwohl doch ihr Freund der war, der auf der Bühne stand. Aber sie hatte ihn eben seit der Schulzeit nicht mehr live erlebt und es war jetzt doch noch reichlich anders. Rosa legte ihr einen Arm um die Schulter und Alexy pattete einen Moment auf ihren Kopf. Sie waren nun alle aufgestanden und bahnten sich zusammen einen Weg bis nach vorne, Morgan blieb hinter Alexy und legte die Arme um ihn. „Ahw!“, machte Rosalia neben ihnen, fast ein wenig zu laut, bei diesem Anblick und funkelte sie richtiggehend an. Da sie erst kurz zusammen waren, hatte sie Rosa wirklich noch nicht so gesehen und sie schien sich mehr als nur zu freuen. „Ihr seid so niedlich...“, gab sie von sich und trank dann ihr Bier leer um die Hände frei zu haben. Die Flasche stellte sie etwas seitlich auf eine Ablage und kam dann wieder zurück. Sie hatten einen guten Platz und standen seitlich, nicht direkt vor Castiel was auch einem Mord gleichgekommen wäre, sich inmitten kreischender Mädchen zu wagen. Julie sah mit gemischten Gefühlen auf die vielen Mädchen, die Castiel Fanshirts trugen und seinen Namen riefen und Alexy hatte die Befüchtung, dass da noch nicht alles ausgestanden war. Aber das war dann wohl Julies Baustelle und er würde ihr helfen sollte da etwas sein. Vorerst wurden seine Blicke und Gedanken dann aber doch auf die Bühne gelenkt, die Musik fing an und Alexy musste zugeben, dass er leichte Gänsehaut bekam als er Castiel singen hörte. Er hatte einfach eine mega gute Stimme und über die Jahre war sie einfach noch besser geworden und einen Augenblick dachte er an den gemeinsamen Auftritt auf der Bühne zu Schulzeiten. Im Laufe der Lieder wurde die Menge immer wacher, sprang und tanzte und da mittendrin stehen und nichts machen ein wenig dämlich war, verausgabten sich bald alle Freunde, bis sie erschöpft waren nachdem das Letzte Lied gespielt worden war. „Ich brauch jetzt unbedingt was zu Trinken!“, befand Rosa und schleppte sie alle wieder zur Bar, um jeden mit Alkohol zu versorgen. Dort standen sie dann und erzählten bis Alexy von hinten eine Hand auf seiner Schulter spürte und sich umdrehte. Er erwartete Nathaniel, sah aber einen anderen Blondschopf vor sich. „Henri!“, rief er aus und da er schon Alkohol intus hatte, klang es freundlich - dachte er im Moment nicht an die Dinge, die bisher geschehen waren. „Henri?“, fragte Rosalia, die den Neuankömmling genau musterte. Sie sah einen blonden Sonnyboy vor sich mit Grübchen und strahlendem Lächeln und einem engen Hemd mit Aufdruck. Das Outfit wurde von einer zerschlissenen Jeans komplettiert und er sah wirklich gut aus. Das musste sogar Alexy neidlos zugeben. „Mein Mitbewohner!“, erklärte er bereitwillig und übernahm es dann, Jedem - Jeden vorzustellen. Castiel kam mitten in dieser Vorstellungsrunde ebenfalls hinzu und wurde einfach einbezogen. Er war merklich ausgepowert und offensichtlich froh in ihrer Gruppe ein wenig geschützt zu sein, da keine Mädchen zu ihnen kamen. Da es sich anbot unterhielten sie sich eine Weile zu sechst und auch der Alkohol ging nie wirklich aus. Deshalb verabschiedeten sich Rosalia, Julie und Castiel irgendwann und auch Hyun merkte an, dass er gehen müsse, da er am nächsten Tag wieder im Café gebraucht wurde. Julie ging es da ähnlich, Castiel war durch den Auftritt eh ausgepowert und Rosalia war schlicht und ergreifend zu betrunken. Sie hatte angefangen Castiel, Casi zu nennen und lang und breit von einer peinlichen Begebenheit in der Schule zu erzählen, so dass jeder der Meinung war sie heim zu bringen. Deshalb waren sie schließlich zu dritt, da Henri einfach bei ihnen geblieben war. Er war offensichtlich alleine unterwegs und konnte so einfach entscheiden wo er bleiben wollte. Alexy war angetrunken genug, dass es ihn nicht störte und außerdem hatte Morgan ihn kaum losgelassen, er brauchte also keine Sorgen zu haben angeflirtet zu werden. Zumindest nicht bis Morgan sich kurz entschuldigte, sein Handy hatte mal wieder geklingelt und was immer es auch war, was da bei ihm los war - Alexy hatte mittlerweile bemerkt, dass es was ernstes sein musste. Irgendwann würde er ihn auch sicher darauf ansprechen, aber da Morgan immer einen etwas traurigen Ausdruck im Gesicht hatte, wartete er auf den richtigen Moment. Morgans Abwesenheit hatte allerdings zur Folge, dass er nun mit Henri alleine war. „Du siehst heute echt gut aus, das Oberteil gefällt mir wirklich...“, fing Henri an, sobald Morgan verschwunden war, rückte auch ein bisschen näher. „Danke - ist ein Designeroberteil... war gar nicht so günstig.“ „Ja, das dachte ich mir schon... der Stoff ist...“ Henri streckte die Hand aus um den Stoff am Saum einen Moment zu berühren. „Sehr hochwertig.“, beendete er dann seinen Satz, zog die Hand langsamer als nötig zurück und lächelte breit. Alexy bemerkte das natürlich, sagte erst mal nichts und nippte nur an seinem Cocktail. Er hoffte einfach, dass Morgan bald wieder kommen würde. „Was trinkst du eigentlich?“, fragte Henri, der sein Handeln bemerkt hatte. „Long Island Ice Tea.“ „Hab ich noch nie getrunken, aber sicher ist es süß - ich bin ja mehr so der Typ für die herben Sachen.“ „Aha...“, meinte Alexy gedehnt und sah sich offensichtlicher um. „Ich bin mal eben auf der Toilette.“, meinte er und flüchtete fast schon zu besagten Waschräumen. So war er dann auch nicht da, als Morgan zurückkam und sich suchend nach ihm umblickte. „Huh? Wo ist Alex?“, fragte er und Henri zuckte mit den Schultern. „Kurz auf Toilette. Er kommt sicher gleich zurück.“ Morgan nickte, weil es offensichtlich war, dass man dort nicht ewig blieb. Zumindest nicht alleine. „Sag mal Morgan... findest du das Outift von Alexy nicht etwas... gewagt.“ Morgan runzelte die Stirn ob dieser Frage. „Was?“ Er hatte es ihm ja praktisch selbst angezogen und es war vielleicht gewagt, wenn er alleine hier gewesen wäre, aber Morgan war bei ihm. „Na ja... wenn er solche Sachen im Schrank hat...“, fing Henri an und nippte an seine Glas, er hatte einen Drink und das Eis klickerte leise bei der Bewegung. „Ja, und? Worauf willst du denn hinaus?“ Henri blinzelte überrascht. „Oh, auf gar nichts... ich habe nur gesehen... dass Alexy mit anderen Männern schreibt.“ „Wie gesehen?“, fragte Morgan ein wenig schärfer. „Na, als ich sein Handy ins Zimmer gelegt habe, war der Messenger offen und offensichtlich schreibt er mit mehr Männern als mit dir...“ Leicht legte Henri Morgan die Hand auf den Arm. „Ich dachte, ich muss dir das sagen... immerhin bist du so ein netter, junger Mann. Ein Gentleman... wenn er dich nicht wertschätzt...“ Henri lies den Satz offen, strich nur zart über Morgans Arm und zog die Hand dann schnell zurück, da er Alexy zurückkommen sah. Unbeteiligt schauend, drehte er den Rücken zur Bar und nippte nochmal an seinem Drink. „Woah... sooo voll!“, jammerte Alexy, kaum dass er wieder da war und lehnte seinen Kopf gegen Morgans Schulter. Der versteifte sich ein wenig, immerhin saugte sich Henri solche Behauptungen wohl nicht einfach aus den Fingern und er war wirklich eifersüchtig. Dennoch konnte er das nun nicht hier klären, schob Alexy trotzdem sanft von sich, der ihn irritiert ansah. „Uhm...“, machte Alexy und richtete sich mehr auf. „Ist wa...“, fing er an und quietschte dann erschrocken als er zwei Hände an den Schultern spürte. „Überfall!“, tönte es von hinten und Alexy drehte sich schwungvoll um, um genau in Nathaniels Gesicht zu blicken, der sich über den erschrockenen Laut amüsierte. „Nath.“, stellte er fest und schürzte empört die Lippen. „Wieso erschreckst du mich?“ „Standest rum mit so ner Leichenbittermiene...“ Er beugte sich ein wenig zu seinem Ohr: „Hab gesehen wie dich dein Schnuckel gerade weggeschoben hat.“ Alexy sah zu Morgan, der ein wenig kühler zurücksah, offensichtlich von Nathaniel genervt. Er drehte sich sogar zu Henri, der ihn in dem Moment nach der Uhrzeit fragte. Alexy sah zurück zu Nathaniel und brachte erst einmal etwas Abstand zwischen sich. „Jetzt ist er auf jeden Fall böse.“ „Ach, ist er eifersüchtig auf mich?“ Nathaniel schien das zu amüsieren. „Jedenfalls hab ich gesehen wie Blondie hier mit deinem Kerl geredet hat, vielleicht war das der Grund.“, wisperte Nathaniel extra leise, damit es auch ja nur Alexy hören konnte, der leicht den Kopf schüttelte. Unsinn. „Blondie hatte die Hand auf seinem Arm - wirkte sehr vertraut. Aber ist ja deine Sache, Lexilein.“, grinste Nathaniel dann und hob die Hand. „Man sieht sich.“ „Lexilein...“, murmelte Alexy und ging zurück zu Morgan und Henri. „Was wollte der denn schon wieder?“, fragte Morgan eifersüchtig klingend. Die Wahrheit konnte Alexy jetzt nicht unbedingt sagen, zumindest nicht hier, deshalb zuckte er nur mit den Schultern. „Nichts Wichtiges,.. es macht ihm vor allem Spaß mich zu erschrecken.“ „Er sieht so gut aus...“, meinte Henri wie nebenbei. „Er ist ein Klassenkamerad von früher und hetero!“, sagte Alexy nochmal mit Nachdruck und sah dabei zu Morgan. „Mit so nem Aussehen ist der doch niemals hetero“, streute Henri einfach noch ein bisschen Salz in die Wunde. „Doch, ist er!“ „Und woher willst du das so genau wissen? Hast du es ausprobiert?“, hakte Henri nach. Alexy verdrehte nur die Augen, wurde das Gespräch gerade wirklich lächerlich. „Unter Freunden weiß man sowas normalerweise“, gab Alexy unfreundlicher von sich. „Freunde, hm?“, gab Henri skeptisch von sich und sah dabei zu Morgan, der sich nicht weiter an dieser Diskussion beteiligte. „Wenn man so leicht bekleidet und verlockend rumläuft, kann man schon mal auf andere Gedanken kommen.“ Alexy gefiel es nicht wie Henri redete, schon gar nicht in Morgans Gegenwart, der einfach immer noch nichts weiter sagte. Stattdessen bestellte er sich lieber noch ein Bier und trank dieses in einem Zug leer. Alexy wollte es ihm gleich tun, doch heute hatte er eindeutig schon genug. Was man daran merkte, dass er inzwischen hin und her schwankte. In Alexys Fall lag das aber eher an der Wut auf Henri und der Tatsache, dass er nicht wusste was mit Morgan los war. „Vielleicht solltest du nach Hause gehen, Alexy“, meinte Morgan mit tiefer Stimme. „Was...? Aber wieso? Kommst du nicht mit?“, fragte Alexy. „Ich könnte ihn nach Hause begleiten“, schlug Henri vor und musste sich ein Grinsen verkneifen. Alexy verzog das Gesicht und schüttelte heftig den Kopf. Er wollte weder nach Hause, noch von Henri dort hingebracht werden und Morgan wollte er auch nicht hier lassen. „Schon okay“, meinte Alexy und hob eine Hand, wollte Henri seine gerade wieder auf Alexys Schulter legen. „Ich kann alleine nach Hause gehen“, knurrte Alexy Henri an. „Ich bin alt genug - und n Kerl, dass ich mich wegen meiner Klamotten nicht von jedem anbaggern lasse“, fügte er hinzu und schüttelte den Kopf. Alexy sah sich in der Menge um und entdeckte Nathaniel recht schnell wieder. Im Grunde war er doch ein bisschen naiv, dass er daran glaubte, es wäre kein Problem Morgan mit Henri alleine zu lassen. Andererseits... er wollte schon loslaufen um seinen Frust freien Lauf zu lassen, doch drehte er sich noch einmal um. „Kommst du mit?“, fragte er Morgan sehr direkt. Henri wurde ignoriert. Und da Morgan kein kleines Kind war und trotz des Alkohols noch klar genug denken konnte, entschied er sich mit Alexy zu gehen. Er wollte ihm keine Szene hier machen und verstand selbst nicht warum er so eifersüchtig war. Wie ein paar kleine Worte einen einfach verunsichern konnten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)