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Kaleidoscope

Sequel from „Heart-shaped glasses“
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

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There is no way...

Nun saß Alexy mal wieder alleine auf der Bank und wusste nicht so wirklich etwas mit sich anzufangen. War Morgan auf sein Zimmer verschwunden? Das Gespräch mit Julie war zwar nicht all so lange, aber vielleicht war es unpassend... außerdem - wo war noch gleich Morgans Zimmer? Sonst war es immer Morgan, der sich verlief. Alexy wusste nur noch auf welchem Stockwerk es war.
 

Um sicher zu gehen, zog er das Handy heraus und wollte gerade Morgan schreiben als ein Schatten auf ihn fiel und er den Kopf wieder hob.

„Na, ganz allein hier?“, gab Henri flirtend von sich. Seine Hände befanden sich in seinen Hosentaschen und er war leicht zu Alexy gebeugt, der dabei eine Augenbraue nach oben zog.

„Henri“, stellte er fest, ging gar nicht wirklich auf dessen Worte ein.

„Hab dich gerade noch mit nem Mädel reden gesehen“, erklärte er. „Und als sie gegangen war, sahst du so verloren aus.“

„Ich wollte eigentlich... gerade...“, fing Alexy an, wusste aber gar nicht was er sagen sollte. Er musste Henri - jemanden, den er gerade mal ein paar Stunden kannte - nicht auf die Nase binden, dass er zurück zu Morgan wollte um die Zweisamkeit zu genießen. Im Grunde... sollte er es einfach tun, doch nachdem sich Henri einfach - sehr nah - neben ihn setzte, steckte er das Handy zurück in die Hosentasche.
 

„Du wolltest gerade?“, hakte er nach.

„Ach nichts... ich hab nur meiner besten Freundin geholfen und jetzt ist sie auf den Weg und sucht ihren Freund. Ich wollte sie nicht stören“, verschwieg er einfach ein paar Gegebenheiten.

„Na dann“, meinte Henri, lehnte sich zurück und legte dabei einen Arm auf die Lehne, hinter Alexy. „Ich wollte mich mal wegen ein paar Nebenjobs hier umhören. Ich brauch einen kleinen Nebenverdienst, wenn ich mir auch noch das Weggehen nach der Uni erlauben will“, erzählte er. „Ich hab sogar was gefunden... ist ein kleines Café, hier und der Nähe.“
 

Alexy wusste nicht warum Henri ihn einfach so zutextete, aber glücklicherweise war Alexy gesellig genug und gestern Abend verstanden sie sich schließlich auch gut. Es nagte nur ein wenig an ihm, dass er nicht zu Morgan konnte.

„Das einzige Café hier ist das Cosy Bear“, stellte Alexy fest. Er konnte leider nicht weiter wegrutschen, da er sonst auf dem Boden landen würde.

„Genau das meinte ich! Hab gehört, da arbeiten schon Studenten... und ich will mich nur als Aushilfe eintragen lassen, wenn mal jemand ausfällt.“
 

Im Grunde kam Henri damit eigentlich genau richtig, schließlich erzählte Julie gerade noch, dass sie jeden Abend arbeiten gehen sollte und das konnte man einem Studenten, kurz vorm Abschluss, nun wirklich nicht zutrauen. Aber... wollte Alexy, dass Henri auch noch dort ständig vor Ort war?

„Hab aber gehört, dass die Chefin dort ziemlich eigen sein soll“, erwiderte Alexy.

„Kein Problem“, lachte Henri. „Ich hatte in England schon einige Chefs, die mir nicht ganz grün waren.

„Dann kannst du es ja mal versuchen.“ Alexy nickte und wollte eigentlich auch aufstehen um doch mal nach Morgan zu suchen, als ihn Henri am Arm festhielt.
 

„Warte mal...“, meinte Henri.

„Mh?“

„Ich... wollte dich eigentlich fragen, ob du heute Abend Lust hast... mir ein paar Bars zu zeigen?“

Nun sah Alexy wirklich verwirrt aus. Diese Worte waren beinahe gehaucht und man hörte einen gewissen Unterton, der eine Gänsehaut bei Alexy verursachte.

„Umm...“, gab der Blauhaarige von sich und wusste nichts darauf zu erwidern. Er sagte so ungern „Nein“, wenn es darum ging wegzugehen... andererseits... er wollt endlich zu Morgan... mit Morgan, was auch immer.

„Du kannst deinen Freund auch mitbringen“, schlug Henri vor, ging dabei auch wieder auf Abstand.

„Naja, ich entscheide das nicht für ihn. Ehrlich gesagt... hab ich auch noch einiges zu tun, deshalb sollte wir es am Besten verschieben.“

„Okay, aber ich vergesse es bestimmt nicht“, sagte er und zwinkerte Alexy zu.

„Tut mir wirklich, wirklich leid“, entschuldigte er sich noch einmal und fuhr sich dabei durch die Haare. „Es ist gerade einfach kein guter Zeitpunkt“, sagte er noch und ging mit schnellen Schritten Richtung Wohnheim.
 

Henri wurde schon sehr direkt und auch wenn sich Alexy geschmeichelt fühlte, dass er jemanden gefiel... im Moment reichte es. Es war ein unpassender Zeitpunkt und wäre er früher aufgetaucht, vielleicht hätte er dann mehr Chancen gehabt. Jetzt wollte er aber so schnell wie möglich zu Morgan und als er sich auf dem passenden Stockwerk befand, seufzte er. Er wusste wo das Zimmer von Nathaniels Kumpel war, aber aus welchem Morgan diese eine Nacht kam, wusste er nicht.

Also zog Alexy das Handy heraus, suchte nach Morgans Nummer und rief ihn einfach an. Als Antwort bekam er jedoch nur ein Besetztzeichen...
 

„Bestimmt ist er nicht mal auf seinem Zimmer“, überlegte Alexy und legte auf. Nach einigem hin und her Gelaufe, versuchte es Alexy noch ein zweites und drittes Mal, doch kam einfach nicht durch. Am Ende schrieb er Morgan, dass er eine Weile vor dem Zimmer herumlief, aber nicht wusste welches genau seins war. Da er keine Antwort bekam und Morgan auch nicht online sah, fand er es doch ein bisschen komisch, die ganze Zeit im Flur zu stehen.

Damit war sein Tag mal wieder gelaufen und das obwohl er ihn sich so schön ausgemalt hatte. Erst mit Morgan Kaffee trinken, dann Essen und sich danach aufs Zimmer verziehen. Aber das mit dem Krankenhaus reichte heute anscheinend noch nicht.
 

Auf den Weg zurück in sein Zimmer, fiel ihm ein, dass er Henri vorhin erst mitteilte, dass er gar keine Zeit hatte. Um nicht in Erklärungsnöte zu geraten, schrieb er Noel eine Nachricht, ob es okay sei, wenn er vorbei kam.

Antworten tat jedoch nicht Noel, sondern Armin...
 

# Noel ist gerade beschäftigt, will ihn auch nicht stören- Er ist so eine süße Mami! Ich hab tausend Bilder gemacht und brauch bald nen größeren Speicher. Haha. :D Aber du kannst gerne vorbei kommen! Armin #
 

Es war selten, dass Armin Noels Handy benutzte, aber gut... ihn sollte es nicht stören. Wenigstens bekam er eine Antwort und er musste den restlichen Sonntag nicht damit verbringen vor Henri wegzulaufen und versuchen Morgan zu erreichen. Aber er konnte es ihm nicht verübeln...
 

In Gedanken lief Alexy zur Bushaltestelle und entschied sich dafür, heute den Bus zu ihrer Wohnung zu nehmen. Während der Fahrt bemerkte er, dass er noch gar nicht richtig realisierte, dass er nun endlich mit Morgan zusammen war. Alles passierte so wahnsinnig schnell und es gab keine Möglichkeit darüber nachzudenken. Dazu kam noch, dass er nun einen Mitbewohner hatte und durch das ganze Hin und Her bisher nur Julie und Rosalia wussten, dass sie zusammen waren. Und... wahrscheinlich Nathaniel.

Während er so darüber nachdachte, schlich sich nun auch wieder ein Lächeln auf seine Lippen und der Frust über die nicht vorhandene Zweisamkeit löste sich vorerst in Luft auf. Er war viel mehr wahnsinnig glücklich darüber und gerade als die Realisation kam und er seinen Kopf am liebsten in seinen Händen verstecken wollte, hielt der Bus an seinem Ziel.
 

Mit leicht geröteten Wangen stieg er aus und ging zur Wohnung seines Bruders und Noel. Dort klingelte er erst einmal und es dauerte fast zwei Minuten bis ihm Noel die Tür öffnete und ihn mit einer Umarmung begrüßte.
 

„Schön, dass du kommst! Armin hat mir vorhin mein Handy geklaut, weil er nicht wollte, dass ich die Babys runterlasse“, erklärte Noel und ging mit Alexy nach drin.

„Mir scheint, als hättet ihr hier alle Hände voll zu tun“, lachte Alexy.

„So in etwa... aber es ist schön mal etwas anderes zu tun als den ganzen Tag nur an dem Spiel zu arbeiten“, gestand er. „Zumindest zeitweise... ich hoffe die Kleinen sind bald groß!“

Wieder lachte Alexy, konnte er sich lebhaft vorstellen, wie es hier zuging. Zumal die Kleinen ja nun sicher auch schon ein bisschen gewachsen waren.

„Dann könnt ihr froh sein, keine richtigen Kinder zu haben!“

„Bin ich auch“, lachte Noel. „Komm... wir wollen dir was zeigen.“ Noel deutete auf das Zimmer der Frettchen und als Alexy die Tür öffnete, hörte man von drin, wie sich Armin... waghalsig vor die Tür auf den Boden warf. Gerade so, dass sie nur ein Stück aufging.
 

„Vorsichtig! Rocket 2 und 3 sind schon richtig schnell!“, meinte Armin von drin. Alexy schob die Tür, samt seinem Bruder, ein Stück weiter ins Innere, damit er sich durch den Spalt quetschen konnte, gefolgt von Noel. Beinahe wäre er auch noch über Armin gefallen. Außerdem kletterte eins der Babys, samt Rocket und Draco nun auf Armin. „Uff... und Rocket 4 klettert gern...“

„Ähm“, machte Alexy und fing erst einmal laut das Lachen an als er seinen Bruder auf dem Boden liegen sah. Außerdem befand sich in dem Zimmer nun noch mehr Stoff, welcher wohl für die Kleinen gedacht war.

„Morgan Junior sitzt da hinten und kuschelt mit Rocket 3“, räusperte sich Noel.

„Ehrlich...? Ihr habt die Kleinen alle Rocket genannt?“, schmunzelte Alexy.

Noel hob abwehrend die Hände und schüttelte dabei den Kopf.

„Armin war dafür verantwortlich, ich bin unschuldig“, meinte er.
 

Grinsend schüttelte Alexy den Kopf und ging dabei zielstrebig auf das Frettchen zu, welches sein Leben Morgan zu verdanken hatte. Langsam ging er in die Knie und stupste es zaghaft an. Noel und Armin beobachtete ihn dabei.

„Wenn sie keine Geschwister wären, würde ich ihn Alexy Junior nenne... oder Alexis“, meinte Armin. „Die beiden sind kaum voneinander zu trennen.“

„Mh... du kannst ihn doch trotzdem so nennen“, sagte Alexy. „Ich meine... unter Tieren ist das ja nicht so-“

„Dann sind sie wenigstens als Frettchen zusammen“, grinste Noel.
 

„Hrm.“ Alexy räusperte sich, spürte wie seine Wangen wieder leicht anfingen zu glühen und ging zurück zu den beiden. Armin saß inzwischen vor der Tür auf dem Boden und Noel saß in der Hocke daneben um ein wenig mit Draco zu spielen. „Nicht ganz“, fügte er hinzu.

Armin und Noel blinzelnden sich verwirrt an und sahen anschließend fragend zu Alexy.

„Naja... Morgan und ich...“

„Ihr seid zusammen?“, kam es von Noel und Armin im Chor. Damit musste Alexy schon rechnen, wussten die beiden immerhin so gut wie alles von ihm. Sofort nickte er.

„Wohl schon seit gestern Abend, aber ich war mal wieder zu blöd um es zu kapieren, deshalb ganz offiziell seit ein paar Stunden“, erzählte er. Noel sprang förmlich auf und fiel Alexy um den Hals, verpasste ihm einen Kuss auf die Wange und knuddelte ihn erst einmal freudig.

„Hey!“, machte Armin. „Wieso freut sich mein Freund mehr darüber, als Alexy selbst?“
 

„Das liegt nur daran, dass du dich nicht so sehr freust!“, entgegnete ihm Noel.

„Gar nicht wahr! Ich freu mich, aber bin mit Babys belagert... außerdem war mir das schon fast klar, nach der Nacht, die die beiden hier verbracht haben.“

„Ja, ja, ja“, machte Noel und winkte hinter sich zu Armin. „Also! Erzähl schon! Wie ist es passiert? Was habt ihr gemacht?“, löcherte ihn Noel sofort.
 

So aufgedreht erlebte man Noel auch nicht alle Tage. Deshalb setzen sich alle auf den Boden und Alexy fing an zu erzählen, was ungefähr passiert war. Natürlich erzählte er auch von Henri und, dass sie es anscheinend nicht schafften alleine zu sein. Nicht zu vergessen, dass er Morgan nun nicht einmal erreichte und eine Antwort auf seine Nachricht hatte er auch noch nicht.

„Ist wohl doch nicht so praktisch in nem Wohnheim untergekommen zu sein“, stellte Armin fest, der das alles natürlich nicht kannte. Er war irgendwann mit Noel zusammen gezogen und musste sich darüber keine Gedanken machen.

„Es war alles Bestens bis Henri aufgetaucht ist... GENAU AN DIESEM TAG“, betonte Alexy noch einmal extra. Er mochte es dort eigentlich und gegen einen Zimmernachbarn hatte er auch nichts, aber es war ein unpassender Zeitpunkt. Die ganze Zeit war er alleine und wünschte sich hin und wieder jemanden und nun wollte er am Liebsten wieder alleine in seinem Zimmer sein. Wie machten das eigentlich andere? Warfen die ihren Mitbewohner aus dem Zimmer?
 

Noel kam dabei auf Knien näher gerobbt und umfasste Alexys Hände mit seinen. Derweil war Rocket auf Armins Kopf geklettert, der etwas unglaubwürdig auf Noel und seinen Bruder blickte... was sollte das werden?

„Ihr hattet also echt noch keinen Sex?!“, hakte Noel nach und man konnte eindeutig ein Glitzern in seinen Augen wahrnehmen.

„Nein...“ Alexy musste sicher nicht erwähnen, wie unangenehm es wurde, wenn man zu erregt war und keinen Platz fand sich auszuleben. Und in ein Hotel konnten sie auch nicht so einfach gehen, denn Morgan und Alexy besaßen nicht so viel Geld... das mit Kentin war einfach eine Ausnahme, da dieser arbeitete.
 

„Unser Schlafzimmer ist groß! Und unser Bett auch super bequem... ihr habt da doch schon mal drin gelegen, oder? Ich geb es euch gern mal!!“, schlug Noel begeistert vor.

„Hey!“, meldete sich Armin zu Wort, der wusste, dass sein Freund irgendetwas vor hatte. „Da hab ich auch noch mitzureden...“

„Nein, hast du nicht!“, entschied Noel und blickte Armin nicht einmal an, dem dabei beinahe die Kinnlade herunterklappte. „Du hast ihnen das Bett auch schon mal angeboten als ich nicht da war.“

„Ja, aber nur zum kuscheln...!“, erwiderte Armin energisch. „Nicht... dafür!“
 

„Ehhh....“, machte Alexy. Er sah kurz zu seinem Bruder und dann zurück zu Noel, der sehr begeistert von seiner Idee schien. Das wäre eigentlich schon recht nett, aber das konnte er nicht annehmen. Das wäre... komisch. Wirklich komisch. „Noel... das ist wirklich nett, aber.“, fing Alexy an, wurde jedoch gleich wieder von Noel unterbrochen.

„Armin und ich könnten ausgehen~“, schlug er weiterhin vor. „Dann wärt ihr sogar alleine und... bisher haben sich die Nachbarn über die Lautstärke noch nicht beschwert.“

„Noel!“, meckerte nun Armin, der allmählich rot wurde. Noel erzählte sicher mal etwas von ihrem Sexleben, aber er wollte nicht daneben sitzen, wenn er es seinem Bruder erzählte. Das Problem dabei war wirklich nur Alexy, denn Armin war alles andere als unschuldig und übertraf Alexy in Sachen Dirty Mind garantiert bei weitem. Noel drehte dabei nur den Kopf zu ihm und streckte die Zunge heraus.
 

„Okay“, seufzte Alexy. „Ich überlege es mir! Vor allem... muss ich das aber mit Morgan besprechen und irgendwie... weiß ich nicht, ob das klappt“, fügte er hinzu. Noch nicht. Auch wenn er jetzt sehr viel sicherer ihm gegenüber war. Allerdings wollte er Noel nur erst einmal beschwichtigen.

„Warum geht ihr nicht in dein altes Zimmer?“, schlug Armin vor.

„Weil das nicht romantisch ist.. das ist mein altes Kinderbett. - Jugendbett und das will ich wirklich nur zum Übernachten nehmen. Außerdem weißt du selbst, wie dünn die Wände da sind!“

„Ach ja... zum Glück konnte ich damals irgendwann das Haus verlassen als Kentin zu Besuch war.“
 

„Jedenfalls... wie geht es euch?!“, versuchte Alexy schnell das Thema zu wechseln. Noel ließ auch endlich mal seine Hände los und krabbelte zurück neben Armin um eines der kleinen Frettchen auf den Arm zu nehmen. Inzwischen kam auch Morgan Junior und Rocket 3 aus der Ecke gekrabbelt und stupsten irgendwann gegen Alexys Bein.

„Ich glaub da mag dich jemand“, stellte Noel lächelnd fest.
 

Alexy sah auf die Kleinen, die eigentlich noch wirklich kaum aus den Augen schauen konnten, dennoch waren sie schon sehr wuselig. Er konnte auch kaum einen Unterschied feststellen, vermutlich hatte Armin deshalb auch beschlossen sie alle Rocket zu nennen, bis man sich sicher sein konnte wer - wer ist. Einzig Morgan Junior erkannte man gut, weil er immer noch ein wenig kleiner als die anderen war. Alexy griff nach seinem Handy, oder besser - es war ja immer noch Morgans Handy - und machte ein Bild mit den Kleinen, dass er es Morgan dann auch schicken konnte. Dabei rief er natürlich auch andere alte Bilder auf und sah Morgan vor sich. Mit einem Jungen - mit roten Haaren und noch mehr Sommersprossen als Morgan selbst, sie hatten den Arm umeinander und blickten offensichtlich genau in die Camera. Alexy machte das Bild schnell zu, weil er Morgan ja versprochen hatte die Finger davon zu lassen. Aber das Bild blieb trotzdem irgendwie in seinem Kopf. Morgan hatte ihm noch nicht geschrieben und Alexy schickte ihm deshalb nun einfach nur die Bilder, mit dem Kommentar:
 

# Morgan Junior und einer der anderen Kleinen sind wohl sehr verliebt ineinander. #
 

Danach fiel sein Blick wieder auf Noel und Armin, die nahe beinander saßen, Noels Stirn lag auch an Armins Schulter und sie beobachteten gerade die Frettchen. Alexy fand diesen Anblick ziemlich niedlich. Sie sahen eben wirklich irgendwie wie stolze Eltern aus.

Endlich vibrierte auch das Handy, gab es endlich eine Antwort von Morgan.
 

# Vielleicht sollten sie es ja Alexy Junior nennen ;) Bist du noch länger bei deinem Bruder? #
 

# Ich schlag es mal vor, momentan heißen sie alle Rocket 1, 2 und so weiter... Ich dachte ich bleibe noch ein wenig, ja... oder hast du Zeit? #
 

Alexy wollte nicht unbedingt so rüber kommen, aber er wollte Morgan sehen - vor allem nachdem sich Noel und Armin so Pärchenmäßig süß benahmen.
 

# Ich bin in der Nähe, habt ihr schon zu Abend gegessen? #
 

Alexy blinzelte, dann sah er zu seinem Bruder.
 

„Morgan schreibt mir gerade, dass er in der Nähe ist und ob wir schon gegessen haben...“

Noel quietschte leise und klatschte in die Hände.

„Wie schön, will er kommen? Kann er gerne... ich kann was kochen, ich hab erst ganz viel eingekauft.“, sprudelte er hervor, während Armin grinste.

„Noel ist eine richtige Mutter geworden. Kochen, Waschen, Haushalt und die Kinder versorgen..“, neckte er seinen Liebsten, der ihm die Zunge zeigte.

„Sei einfach froh, dass du nichts machen musst, Darling.“

„Ich arbeite, Noel, im Grunde sollte ich schon wieder am PC sitzen!“, stellte er sofort klar und machte dennoch keine Anstalten aufzustehen.

„Also, du kannst sagen, er kann kommen.“, meinte Noel nochmal und Alexy biss sich einen Moment auf die Unterlippe. Natürlich wollte er Morgan sehen und bei sich haben und Morgan wollte sicher auch die Frettchen sehen... aber Armin könnte bestimmt die Klappe nicht halten, würde necken und Noel ihnen vielleicht wirklich noch das Bett anbieten.
 

# Noel will kochen, du kannst gerne kommen, wenn du willst. Wir würden uns alle freuen. #
 

# Ich bin in 10 Minuten da. #
 

Alexy blinzelte, dann wäre er fast aufgesprungen, blieb aber im letzten Moment sitzen, weil er sonst vermutlich auf eines der Kleinen getreten wäre.

„Er kommt, ist in 10 Minuten da“, teilte er viel zu freudig mit, was Noel und Armin natürlich auffiel. Alexy hatte ein wahnsinnig breites Lächeln und er hibbelte ein wenig auf dem Boden und damit auf der Stelle.

Noel entschied sich, ihn mit in die Küche zu nehmen, während sich Armin tatsächlich auch aus dem Zimmer begab um sich an seinen PC zu setzen.
 

„Was willst du eigentlich kochen, Noel?“, fragte Alexy während sie in die Küche gingen.

„Einen Auflauf. Ich hab ein ganz neues Rezept, das wirklich gut sein soll. Und wenn mein zukünftiger Schwager kommt...“

„Noel! So weit sind wir dann doch noch nicht. Wir hatten ja noch nicht mal... na du weißt schon.“

„Wir können euch das Bett wirklich gerne mal überlassen... oder das Sofa... oder das Badezimmer... einfach die ganze Wohnung!“, meinte Noel, denn Armin und er konnten ja auch mal bei ihren Eltern schlafen. Noels Mutter würde sich sicher freuen, sie hatte Armin tatsächlich irgendwie mit adoptiert. So wie Noel eben auch zu Armin und Alexys Familie gehörte.

„Nein, ich will nicht in dem Bett, in dem du und Armin... ähm... du verstehst.“

Alexy fuchtelte mit den Händen, Noel grinste - vor allem da ihm gewisse Begebenheiten dieser Art genau vor Augen waren, bei Alexys Worten.
 

„In der Tat. Wir hatten schon sehr viel Spaß... Armin wird auch immer offener...“, plapperte Noel einfach munter, während er im Kühlschrank und in der Speisekammer sein Zeug zusammensuchte. Alexy seufzte. Er bekam so oft erzählt wie der Sex wohl sein musste und Alexy fand es nicht schlimm, es von Noel zu wissen, aber es hatte dann auch automatisch mit seinem Bruder zu tun und das war dann doch ein wenig delikater.
 

„Noel... ich will nicht über...“, fing er an.

„Ich weiß, aber glaub mir... er ist wirklich nicht mehr schüchtern... vor allem seit er wieder da ist... vielleicht wegen der langen Trennung. Oder so...“

„Noel...“

„Ich hab extra neue Unterwäsche gekauft, ich mein für mich und die würde dir sicher auch stehen und Morgan... gefallen.“

Alexy seufzte jetzt hörbar.

„Wenn er sie je zu Gesicht bekommen wird.“

„Ihr findet sicher eine Lösung...“, meinte Noel zuversichtlich und schnitt dabei Karotten und Kartoffeln klein.

„Aber nicht heute... dabei will ich wirklich... er kann wirklich verdammt heiß küssen....“, murmelte Alexy und Noels Antwort ging in der recht lauten Klingel unter.

„Wenn man vom Teufel spricht.“, kicherte Noel und da Armin offensichtlich die Tür öffnete, blieb Alexy noch einen Moment in der Küche. Sonst hätte er Morgan nämlich angesprungen. Außerdem überlegte er, ob er nicht zumindest Noel darum bitten sollte nichts bezüglich ihres Problems zu sagen. Aber Noel würde wohl einfach nur noch einmal auf das Bett zu sprechen kommen und das Hauptproblem wäre Armin... der hielt immerhin schon bei Kentin nicht die Klappe.
 

„Ich kann euch übrigens ein paar Kondome anbieten, wir haben noch ein paar... und brauchen sie nicht mehr“, merkte Noel völlig normal an, während er weiter das Essen zubereitete.

„Danke, Noel... aber ich hab selbst noch welche“, erwiderte er und zog eine Augenbraue nach oben. Kondome besaß er schon früher immer einige, auch wenn er vor Kentin nicht wirklich jemanden im Bett hatte. „Ich bin schon ein bisschen älter, weißt du“, lachte er.

„Meinte ja nur“, sagte Noel und zuckte mit den Schultern.
 

„Da steht ein hübscher Mann in unserem Wohnzimmer, Schatz“, meinte Armin, der gerade die Küche betrat und grinsend auf Alexy sah.

„Armin, bitte“, gab Alexy jammernd von sich. Es war sowieso schon schwer Morgan zu widerstehen und das Angebot mit dem Bett nicht doch anzunehmen, da musste Armin nicht gleich wieder mit seinen Anspielungen kommen. Schließlich kannte er dieses Grinsen.

„Der hübsche Mann, kann euch auch hören“, grinste Morgan, der Armin tatsächlich gefolgt war, da er ihm nicht sagte, er solle warten. Armin zuckte dabei überrascht zusammen, da Morgan direkt hinter ihn getreten war und sich einen kleinen Spaß erlaubte.
 

Noel zog eine Augenbraue nach oben und schickte seinem Freund mahnende Blicke. Recht geben musste er ihm da schon, auch wenn das nun schon das zweite Mal war, dass Armin den Freund von Alexy attraktiv fand. Nun gut... Morgan sah Kentin ein wenig ähnlich und Zwillinge mussten wohl doch einen ähnlichen Geschmack haben.

„Hrm“, räusperte sich Noel, gab alle Zutaten zusammen und schob den Auflauf in den Ofen.

Alexy musste sich derweil ein Lachen verkneifen, da endlich mal jemand Armin entgegen trat.
 

Morgan trat relativ schnell an Armin vorbei, ging auf Alexy zu und zog ihn einfach in einen Kuss. Zur Verwunderung aller Anwesender. Noel stand grinsend da und auch Armin stand nickend im Raum. Morgan war definitiv ein bisschen forscher als Kentin zu Beginn. Alexy lies er dabei atemlos zurück und begrüßte erst danach alle.
 

Gerade war Alexy doch ziemlich froh, dass sie nicht alleine waren. Wie schon einmal festgestellt, küsste Morgan verdammt gut und er wollte einfach mehr.

„Geht doch schon mal ins Wohnzimmer“, meinte Noel. „Ich mach mit Armin noch das Essen fertig... beziehungsweise zeige ihm, wie der Ofen richtig funktioniert“, lachte er und benutzte es einfach als Ausrede die zwei noch ein wenig alleine zu lassen.

Alexy konnte nur wieder seufzten und wurde mal wieder leicht nervös.
 

Anstatt direkt ins Wohnzimmer zu gehen, machten die Beiden noch einen Abstecher ins Frettchenzimmer. Beziehungsweise, Morgan ging einfach hinein. Vorsichtig zwar, aber er wusste wohl genau was er wollte. Ein wenig frech war das schon, aber er schien sich einfach auch schon wohl genug hier zu fühlen. Alexy sagte daher nichts und folgte ihm nur, schloss dann schnell die Tür damit auch alle Frettchen brav drinnen blieben. Es war durchaus ein Gewusel auf dem Boden und vor allem Rocket kam sofort angeschossen um zu sehen wer da zur Tür kam. Er kletterte auf Morgans Schuh und schnupperte offensichtlich an ihm.

Morgan sah auf das größere Frettchen und beugte sich dann hinunter um es an seiner Hand schnuppern zu lassen. Rocket war ziemlich zahm und biss nie, was vor allem Armin zu verdanken war, den er am Anfang so oft gebissen hatte, aber so gut wie immer ignoriert worden war.
 

Frettchen mochten es nicht keine Aufmerksamkeit zu bekommen, weshalb er das Beißen dann auch ließ. So tat er es auch bei Morgan nicht, sondern schmiegte sich eher in die streichelnde Hand und genoss es auch noch sichtlich. Alexy wurde da ja schon fast eifersüchtig, aber eben nur fast, weil er es durchaus mochte, wenn Morgan so lieb zu Tieren war. Er schien dafür auch wirklich ein Händchen zu haben. Er küsste gut und war tierlieb... er war mal ein Gentleman und mal war er durchaus forsch und er nahm nicht unbedingt ein Blatt vor den Mund, gab Alexy auch mal Kontra und vor allem auch Armin. Er war einfach perfekt.
 

„Du bist so toll...“, murmelte Alexy daher auch ohne es sich wirklich bewusst zu sein, dass er ausgesprochen hatte was er eigentlich nur hatte denken wollen.

Morgan hörte es daher und drehte sich ein wenig zu Alexy, grinste ihn an.

Alexy riss erschrocken die Augen auf.

„Ich hab das... laut gesagt, oder?“, fragte er mit etwas höherer Stimme und es war ihm durchaus peinlich.

„Hast du. Und danke, ich kann das nur zurückgeben, Alex. Tatsächlich bist du umwerfend und so niedlich, wenn du so verplant bist.“

„Hey!“, Alexy war tatsächlich rot geworden und überlegte sich ob er ins Wohnzimmer flüchten sollte, aber Morgan hatte sich schon wieder umgedreht, weil er seinen Kleinen entdeckte.
 

„Ah, da ist ja der Kleine!“, rief er auch aus und zog nun sein Handy raus um Bilder zu machen. Er tippte dann schnell etwas und grinste dabei vor sich hin, was Alexy beobachtete.

„Schickst du jemand die Bilder?“, fragte er durchaus neugierig.

„Ja, Hyun. Ich hab ihm versprochen mal Bilder zu zeigen. Immerhin hab ich ihm erzählt, wie ich den Kleinen hier gefüttert hab, als wir danach so tot zurück waren.“

„Ah...“, machte Alexy und nickte leicht. Es war natürlich okay, wenn er Hyun Bilder schickte. Sie verstanden sich ja scheinbar auch tatsächlich gut. Henri war auch nett, aber irgendwie wusste er immer noch nicht so genau was er davon halten sollte. Und auch von dem Blonden, der heute früh irgendwie mit ihm flirtete.
 

„Ja, ist das okay?“, fragte Morgan nun doch, während er sich wieder aufrichtete, da er in die Hocke gegangen war.

„Klar. Sind ja keine Megastars, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben müssten“, meinte Alexy, auch wenn Armin die Viecher mittlerweile vergötterte, vor allem wenn Noel inmitten der Babys saß. Aber gut, irgendwie war das auch verständlich und sie hatten da durchaus etwas gemeinsam. Immerhin beobachtete Alexy Morgan gerade ähnlich begeistert wie Armin Noel.
 

„Essen ist fertig!“, rief Noel von draußen und da Alexy wirklich hungrig war und Morgan sofort bei der Tür war, waren sie beide sehr schnell im Wohnzimmer.

„Und wie gefällt dir Morgan Junior? Er hat sich gut gemacht, oder?“, fragte Armin fast sofort, ganz der stolze Vater. Noel patschte ihm dafür beim Vorbeigehen mit der Hand auf den Hintern und bekam ein „Hey“, sowie ein Grinsen von Alexy, der sich dann neben Morgan auf einen Stuhl setzte.

„Wir haben uns übrigens überlegt, dass wir alle Frettchen behalten.“

„ALLE!?“, rief Alexy erschrocken aus, immerhin waren das dann neun Frettchen. Gut, sie hatten das große Zimmer für sich, aber ernsthaft?

„Alle. Und wenn sie groß sind und Morgan und du aus der Uni, dann könnt ihr ja welche nehmen.“, fuhr Armin fort.

„Wir?“, war es diesmal Morgan der skeptisch fragte.

„Na ja, ich dachte bis dahin seid ihr schon ein halbes Ehepaar und zieht zusammen...“, meinte Armin grinsend. Noel seufzte hörbar.

„Hört einfach nicht auf ihn, er will die Kleinen einfach nur behalten. Und hat sich seltsame Gedanken gemacht, wie er das machen kann und vor allem auch rechtfertigen kann.“
 

Alexy WUSSTE einfach, dass ihm das nicht erspart blieb. Er war doch noch nicht einmal einen Tag mit Morgan zusammen, wollte er ihn nicht gleich wieder loswerden, nur weil Armin gleich mit heiraten kam.

„Wir kommen wohl eher zusammen auf eure Hochzeit“, warf Alexy ein, um sich nicht unter dem Tisch zu verstecken. Er wusste ja noch nicht einmal, ob das mit Morgan hielt... obwohl er es sich im Moment schon sehr wünschte. „Aber noch mal zurück... ihr wollt neun Frettchen durchfüttern? Wie wollt ihr das zeitlich machen?“ Am Geld würde es vermutlich nicht scheitern.

„Wenn ihr den kleinen Morgan und Alexis nehmt, dann sind es ja sowieso nur noch sieben“, meinte Armin und winkte ab.

„Aber... nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir... welche nehmen, bis dahin habt ihr doch trotzdem alle...“, erkannte Alexy.

„Ich hätte eigentlich nichts dagegen“, warf Morgan an. „Ich meine, zumindest wäre ich an Morgan Junior interessiert und wenn er sich nicht von Alexy Junior trennen lässt...“

Alexy drehte seinen Kopf zu Morgan und wurde einfach sofort wieder rot. Morgan lies es offen, ob sie bis dahin noch zusammen waren und sich mehr vorstellen konnten oder nicht.
 

Es sah so aus als würde sich Alexy zu viele Gedanken machen, war Morgan eher jemand der sich nahm was er wollte und sich nicht von solchen Dingen abschrecken ließ. Alexy war regelrecht blind was das an ging, vernebelte ihm die Gefühle für Morgan einfach alle Sinne. Armin und Noel nickten sich verschwörerisch zu und schließlich fingen alle an zu essen und unterhielten sich dann darüber, ob sie den Frettchen nicht irgendwann andere Namen geben sollten. Außerdem fiel Alexy ein, dass sie noch die Hausarbeit weiter schreiben mussten und obwohl sein Arm inzwischen wieder etwas besser verheilt war, konnte er ihn noch nicht wieder zum Schreiben benutzen.

Armin rutschte aus Versehen etwas über Henri heraus, was Noel glücklicherweise retten konnte. Von der letzte Aktion auf dem Campus wussten bisher nur Noel und Armin und Noel wusste, dass man so etwas nicht von dritten erfahren sollte. Nicht, dass das einseitige Geflirtet etwas schlechtes war und etwas passiert war, trotzdem war es eine Tatsache.

Alexy schenkte Noel dankende Blicke und gegen Ende des Essens strich Morgan über Alexys Bein, blickte ihm tief in die Augen und lächelte ihn an.
 

„Unser Be-“, fing Noel an, wurde aber diesmal ihm im richtigen Moment der Mund von Armin zugehalten. Nicht für Alexy, sondern für sich selbst, denn er und Noel waren die einzigen, die in diesem Bett Sex haben durften. Seiner Meinung nach.

„Danke für das Essen! Ich bin gerne bei euch... und den Frettchen natürlich“, scherzte Morgan. Seine Hand lag weiterhin auf Alexys Bein und strich in gefährlichere Gegende, als wolle er Alexy einfach nur ärgern. Sie wussten schließlich beide, dass sie keinen Ort fanden an dem sie... so etwas tun konnten.

„Aber unser Wohnzimmer...!“, schaffte es Noel noch heraus zu bekommen, bevor er sich eher bei Morgan bedankte, dass er bei ihnen war. Oft bekamen sie nicht Besuch, kannten sie aber auch nicht sonderlich viele Leute, die in der Nähe wohnten.
 

Morgan wandte seinen Kopf erneut zu Alexy.

„Wollen wir gehen?“, fragte er direkt und sah ihn auch nachdrücklich dabei an. So schnell er Alexys Bruder und dessen Freund schon ins Herz schloss, manche Dinge wollte er dann doch nicht vor deren Augen machen.

Während Alexy noch gar nicht verstand, warum Morgan ihn das fragte, grinsten Noel und Armin bis über beide Ohren und wollten sie am liebsten rauswerfen und dann jedes Detail von Alexy erfahren. Gut - eigentlich wollte nur Noel jedes Detail, Armin reichte es zu wissen, dass Alexy endlich wieder glücklich war.
 

Da Alexy hilfesuchend zu Noel sah, seufzte dieser sichtlich.

„Ich denke...“, fing Noel an, biss sich dabei sehr anzüglich auf die Unterlippe und sah dann zu Armin. „Ich werde ein bisschen Hilfe von Armin brauchen... beim Aufräumen...“, redete er weiter und sprach absichtlich so zweideutig, dass auch Alexy verstand was er ihm mitteilen wollte. Auch wenn auf eine andere Art und Weise.

„Okay!“, machte Alexy und stand auf. Er wollte noch beim Aufräumen helfen, doch anscheinend wurden gerade andere Dinge geplant. Morgan merkte, dass es nur gespielt war, sagte aber nichts dazu. Es war okay, solange Alexy alles verstand und er mit ihm verschwinden konnte.
 

Gesagt, getan. Noel verabschiedete die beiden eilig und wollte sich danach ums Aufräumen kümmern... nur durch diese kleine Showeinlage bekam er wirklich Lust auf Armin und teilte ihm das unmissverständlich mit als er zurück ins Wohnzimmer kam.
 

„Das Noel uns gleich rauswirft...“, fing Alexy an, kaum waren sie ein paar Schritte gegangen. Sie waren auch nur um die Ecke gebogen, als Morgan Alexy einfach gegen die nächste Hauswand drückte und ihn küsste. Während des Besuchs musste er die ganze Zeit darauf warten. Denn - ein langer, heißer Kuss war vor anderen okay, aber das was er gerade tat, wollte er nicht vor Alexys Familie tun. Gut, hier draußen konnten sie auch gesehen werden, aber es war Sonntagabend und da liefen sowieso nicht so viele Leute herum.

„Hnn... M-Morgan..“, gab Alexy atemlos von sich, wurde er förmlich von dem Kuss überrascht.

„Ich hatte das Gefühl... wenn ich das vor deinem Bruder und seinem Freund mache, dann stecken sie uns in die nächste Besenkammer...“, teilte er mit, was er beobachten konnte.

„Du... hast das gemerkt?“, erwiderte Alexy.

„Ich verstehe gewisse Anspielungen, Alex“, grinste Morgan und knabberte an den Lippen seines Freundes.
 

„Mh- vielleicht wäre das aber gar nicht so schlecht gewesen~“, raunte Alexy. Sie standen immerhin mitten auf der Straße und an mehr als ein bisschen heiß rumknutschen war da nun wirklich nicht zu denken. Dafür, dass er es eigentlich mal langsam angehen lassen wollte, wollte er jetzt um so schneller mit Morgan in einem Bett landen. Egal in welchem, Hauptsache alleine. Bei ihrem Glück waren auch gerade Hyun und Henri beide in den Zimmern. Und wenn jetzt nicht, dann würden sie es bald sein. Immerhin war es schon gegen Abend.

Also blieb ihnen wirklich nicht mehr als das bisschen Geknutsche und dann drückte auch zumindest Alexy sich weg. Morgan folgte dem widerwillig, aber sie hatten eben kein Zimmer für sich, also mussten sie sich zurückhalten und vor allem auch abkühlen.
 

Der Weg zum Campus zurück half dabei ein wenig, auch wenn Alexys Hand ziemlich heiß war. Morgan hatte ihre Finger verschränkt um so zumindest ein wenig Nähe herzustellen und auf dem Rückweg überlegten sie, dass Morgan noch mit zu Alexy kommen würde, da sie ja auch immer noch die Hausarbeit hatten, die auch noch fertig werden musste.

Wie fast erwartet, stand Henri im Zimmer, als Alexy die Tür öffnete und drehte sich zu dem Beiden um, als sie eintraten.
 

„Hola. Gleich zwei hübsche Männer~", machte er und grinste.

Alexy sah sofort, dass der Schrank, den er leer geräumt hatte, offen stand und Henri am einräumen war. Er hatte scheinbar auch nicht gerade wenig Klamotten, so wie das aussah und Alexy begrub den Gedanken, den er hatte, dass er sich vielleicht noch ein Fach mit ihm teilen könnte. Er musste wohl einen Teil seiner Sachen zu seinen Eltern bringen.
 

„Henri, richtig?“, fragte Morgan und nickte höflich, ehe er sich neben Alexy aufs Bett setzte und schon mal nach dem Laptop griff, den er mittlerweile so gut kannte wie seinen eigenen.

Tatsächlich wusste er auch schon Alexys Passwort, so dass er ihn schon mal aufklappet und startete, während Alexy nach seinen Unterlagen kramte, die er achtlos weg gelegt hatte.
 

„Ihr arbeitet an etwas?“, wollte Henri wissen.

„Ja, an meiner Hausarbeit.“, meinte Alexy und hob seinen Arm. „Ich kann ja nicht schreiben, deshalb macht das mein Freund für mich.“

Er betonte das Wort ein bisschen extra und setzte sich dann auch extra eng neben Morgan. Dieser grinste bei diesem Verhalten und rückte dann noch ein Stück nach hinten, so dass er sich an der Wand anlehnen konnte. Alexy tat es ihm gleich.

„Es stört dich nicht, oder?“, fragte er Henri doch noch, einfach aus Höflichkeit, auch wenn es nicht stören sollte wenn sie redeten, wenn Henri nur Klamotten faltete und einräumte.

„Nein, nein... macht nur. Nur vielleicht nicht all zu lang, ich hab morgen sehr früh eine Vorlesung und möchte vor Mitternacht im Bett sein.“
 

Bis dahin waren es noch mehr als drei Stunden, also sollte das in Ordnung gehen, dachte sich Alexy und dann fing er an seine Unterlagen noch einmal quer zu lesen, ehe er Morgan weiter diktierte. Wie so oft lehnte sich Alexy irgendwann gegen Morgans Schulter, auch wenn er durchaus die Blicke von Henri auf ihnen spürte. Zumindest wenn er sich dann und wann mal umdrehte um noch eine andere Tasche oder Kiste zu holen. Der Schrank war ziemlich voll, als er schließlich fertig war und sich streckte. Alexy sah das aus dem Augenwinkel und er unterbrach kurz das Diktieren.
 

„Deine Hausarbeit klingt schon vom Zuhören interessant.“, meinte Henri, der natürlich doch ein wenig neugierig zugehört hatte. Immerhin belegten sie ja auch das selbe Studienfach.

„Danke, aber Morgan hat mir auch sehr geholfen. Ist schon super, wenn der Freund ein Literaturstudent ist.“

„Nicht nur Literatur...“, meinte Morgan dann aber auch mal, was selbst Alexy eine Augenbraue heben lies.

„Das hast du mir nicht erzählt... “

Morgan grinste ein wenig.

„Ich wollte es nicht zugeben... aber ich studiere eigentlich Musik als Hauptfach.“

„Das erklärt die Musikinstrumente in deinem Zimmer...“, meinte Alexy und fragte sich, warum Morgan es noch nicht erwähnt hatte.

„Dann ist Castiel auch in deinem Kurs, oder?“,

„Ja, aber erst seit kurzem...“, meinte Morgan. „Er hat es während der Tour als Fernstudium angefangen und meistens sind die Mädchen um ihn herum wie eine Wand... ich denke deshalb kommt er auch nicht so oft. Obwohl er jetzt eigentlich da sein müsste.“
 

Alexy nickte.

„Im Grunde könntest du dich doch zu ihm setzen und die Mädchen ein wenig fern halten... das würde Julie sicher freuen.“

Morgan lachte leise.

„Hm, ich hätte nichts dagegen.“

Henri räusperte sich vernehmlich.

„Hätte ich auch nicht... immerhin sieht er ja auch ziemlich heiß aus.
 

Alexy runzelte die Stirn, als Morgan einfach nickte.

„Klar tut er das.“ Alexy zog einen Schmollmund und Morgan grinste erneut, stieß ihm leicht in die Seite und dann beugte er sich zu ihm und wisperte: „Ich find dich aber sehr viel süßer und Castiel ist wirklich nicht mein Typ.“

Alexy wurde etwas rötlich auf den Wangen und sein Ohr kribbelte von Morgans heißem Atem. Henri sah offen zu den Beiden.

„Ihr seid dann wohl wirklich zusammen, huh?“, machte er - in einem Tonfall der erahnen lies, dass er es eigentlich schon gewusst hatte.

Alexy wusste nicht warum, aber irgendwie war ihm das alles ein wenig unsympathisch. Henri war ziemlich direkt und neugierig und irgendwie gefiel das Alexy gar nicht so wirklich. Morgan lächelte allerdings nur und legte einen Arm leicht um Alexys Schultern.

„Ich hab doch gesagt - mein Freund - als wir uns bekannt gemacht haben.“ Auch wenn Alexy das da gar nicht mitbekommen hatte, jetzt strahlte er dafür.
 

Henri zuckte mit den Schultern.

„Jeder andere hätte es vermutlich nicht so verstanden, wie du es gemeint hast“, antwortete Henri. Morgan blickte ihn an, als wusste er von Anfang an, dass Henri auf Kerle stand, sprach es allerdings nicht aus. Er musste zugeben, dass auch er ein bisschen misstrauisch war was Henri anging, aber im Grunde war es keine Lüge gewesen. Normalerweise knutschte er nicht mit irgendjemand herum oder verbrachte so viel Zeit mit jemanden, wenn er ihn nicht als festen Freund bezeichnete. Außerdem hätte es Alexy vermutlich nie angesprochen.
 

Alexy hielt besser die Klappe, da es ihm peinlich war, dass er dieses wichtige Detail einfach nicht mitbekam und erst einen Tag später offiziell mit Morgan zusammen war.

„Juuuungs“, meldete er sich doch noch einmal zu Wort. „Meine Hausarbeit“, merkte er an, als ihm einfiel weshalb sie eigentlich hier waren. Er konnte sich zwar schöneres vorstellen, aber nicht mit Henri im Zimmer. Alexy warf ihn sogar einen sehr bittenden Blick entgegen, doch Henri merkte das gar nicht. Oder wollte es nicht merken. Er verschwand einfach nicht.

„Wir haben doch schon eine Menge geschafft“, stellte Morgan fest und sah auf den Laptop. Er speicherte noch einmal und hauchte Alexy dann einen Kuss auf die Nase.
 

„Umm...“, machte Alexy nachdenklich. „Stimmt, über den Schluss bin ich mir sowieso noch nicht ganz sicher“, gestand er. „Das sollte ich dann vor nächstem Wochenende schaffen“, fügte er hinzu.

„Das sollte kein Problem sein. Ich schau es mir dann auch noch mal genauer an, wenn du willst.“

„Gerne! Dann kann ich mich aufs Wochenende und das Konzert freuen!“, gab er schließlich freudig von sich. Endlich war es nämlich so weit und dank den Freikarten von Julie mussten sie sich darum auch keine Gedanken mehr machen.

„Konzert? Das von Crow Storm?“, fragte Henri nach.

„Genau. Gehst du da auch hin?“, wollte Alexy wissen.

„Mal sehen. Ich kenn die gar nicht, aber wenns ein angesagtes Event ist - was ich hier tatsächlich hin und wieder höre - klingt das gar nicht so schlecht.“
 

Alexy verkniff es sich zu fragen, ob sie nicht alle zusammen gehen wollten... denn das wollte er nicht. Henri konnte ruhig gehen, aber sollte bitte auf Abstand bleiben. So wie jetzt.

„Ähm... sag mal“, fing Alexy an.

„Ja?“

„Du musst nicht... zufällig noch irgendetwas draußen erledigen?“, fragte er und es war eigentlich vorhersehbar was Alexy damit bezwecken wollte. Morgan grinste neben ihm und glaubte mal nicht, dass sie Henri so los wurden.

„Nö, ich wollte doch sowieso dann schlafen gehen“, antwortete der Blonde ziemlich schnell. Alexy biss sich sichtbar auf die Unterlippe, was Morgan mit einem gezielten Kuss zu verhindern wusste.

„Ich glaube es ist einfacher Hyun so... unauffällig-auffällig aus dem Zimmer zu bekommen“, flüsterte Morgan dabei leise in dessen Ohr.
 

„Übrigens! Ich hab dein Handy vorhin im Bad gefunden und es auf deinen Schreibtisch gelegt... dachte, dass ist besser, bevor es nass wird“, warf Henri ein, der gar nicht weiter auf das Gesagte einging.

„Oh? Danke... das hab ich schon wieder vollkommen vergessen.“
 

Morgan klappte den Laptop zu und schob ihn von sich. Es war erst kurz nach 23 Uhr und im Grunde sollten sie auch schlafen gehen. Die letzten Tage und Wochen war ein wenig chaotisch gewesen. Trotzdem erlebte Morgan, seitdem er Alexy kannte, sehr viel mehr als früher und es machte ihm nichts aus, wenn er Vorlesungen verpasste, wenn er dafür mit Alexy zusammen sein konnte.
 

Bevor Morgan aufstehen konnte, spürte er wie Alexy sich an seinem Arm festhielt und sich noch weiter dagegen kuschelte. Es war nicht schlimm, wenn sie zusammen in einem Bett übernachteten... aber das war bisher nur einmal bei seinem Bruder passiert und da war es noch nicht so schwer, sich zurückzuhalten. Beziehungsweise konnten beide schon wieder Henris Blick auf sich spüren und das war irgendwie alles andere als prickelnd.
 

„Ich sollte für heute besser gehen“, gab Morgan vernünftig von sich. Für den Hauch eines Moments, hatte er sogar das Gefühl, dass Henri bei dessen Aussage leicht... lächelte?

„Mhhhhnnnng“, jammerte Alexy gegen dessen Arm. „Nicht gehen“, fügte er nuschelnd hinzu. Und auch wenn Morgan kurz innehielt, befreite er sich von Alexy und krabbelte aus dem Bett. Alexy blickte ihn fragend an.

„Willst du mich noch vor die Tür bringen?“, fragte er sehr offen und zwinkerte ihm dabei zu, ohne, dass es Henri sah.

„Hrm“, machte Alexy und sprang dabei aus dem Bett. „Dann lass uns gehen“, sagte er schnell und schob Morgan regelrecht aus dem Zimmer. Als sie auf dem Flur standen, fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
 

Sie ließen das Licht im Flur aus und weil es schon so spät war, ging es auch nicht automatisch an. Deshalb zog Morgan Alexy an den Gürtelschlaufen zu sich und küsste ihn einfach. Hier draußen wurden ihnen keine beobachteten Blicke zugeworfen und Morgan wollte Alexy ungern wieder in das Zimmer gehen lassen.

Ihr Kuss dauerte eine ganze Weile und sie mussten sich auch nur wieder voneinander trennen um Luft zu holen... und um sich nicht zu heiß aufeinander zu machen. Sie konnten sich beide nicht helfen, solange sie einen Mitbewohner hatten.
 

„Umm“, machte Alexy atemlos und sah Morgan schüchtern an. „Wow“, fügte er dazu. Morgan lachte.

„Du warst da drin gerade so süß... und ich wollte dich nicht vor deinem Mitbewohner aufreißen.“

„Meinst du... wir schaffen es die Woche ein bisschen alleine zu sein?“

„Vielleicht Mittwoch? Aus unserem Tanzkurs wird vermutlich auch erstmal nichts mehr“, überlegte Morgan. „Wir sollten uns überraschen lassen“, grinste er schließlich.

„Wenn nicht, dann überfalle ich dich auf dem Konzert! Zwischen all den Leuten!“

Erneut lachte Morgan und strich Alexy mit der Hand über die Wange und hauchte ihm dann noch einen Kuss auf die Lippen.
 

Sie gingen nicht sofort wieder getrennte Wege, sondern setzte sich einfach ins Treppenhaus und redete noch ein bisschen miteinander. Über belanglose Dinge, über das was die letzten Tage passiert war und sogar noch ein wenig über die Hausarbeit. Alles, nur um sich nicht voneinander zu trennen und sich trotzdem nicht gegenseitig aufzufressen. Für Alexy war das eine ganz neue Erfahrung, da seine Beziehung mit Kentin so ganz anders lief und alles was danach kam, war einfach nichts im Vergleich zu dem jetzt. So verliebt war er einfach... so gut wie noch nie. Richtig verliebt, was nicht nur aus einer einfachen Schwärmerei entstanden war. Es war einfach nicht zu vergleichen.

Erst gegen halb drei nachts, lehnte Alexy nur noch gegen Morgans Schulter und schlief beinahe ein. Deshalb entschieden sie sich dann doch ins Bett zu gehen und da beide müde genug waren, schliefen sie auch sofort ein, sobald sie in ihren Bett lagen... mit den Gedanken an den jeweils anderen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2019-02-12T11:04:08+00:00 12.02.2019 12:04
Ach die beiden sind doch so süß. Morgan macht das schon richtig, um seinen Schatz zu schützen.
Henri sollte Alexy in ruhe lassen, aber so wie ich das sehe wird er noch für die eine oder andere unruhe sorgen zwischen den beiden. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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