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Kaleidoscope

Sequel from „Heart-shaped glasses“
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

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Pushing away

Alexy und Morgan merkten nun doch langsam, dass sie die halbe Nacht wach waren. Sie hatten sich entschlossen den Bus zu nehmen und saßen nebeneinander. Oder besser - sie lehnten ein wenig aneinander und Alexy hatte sich Morgans Hand geschnappt und spielte ein mit seinen Fingern, was Morgan gerne zuließ. Sie schwiegen beide, was aber kein unangenehmes Schweigen war, sondern einfach nur von der Müdigkeit her kam, die sie beide irgendwie fühlten. Zudem war im Bus auch nicht unbedingt der beste Ort für irgendwelche intimeren Gespräche, die sie noch führen sollten oder würden, sobald es Zeit dafür war. Vorerst wollte Alexy nur endlich ins Zimmer und aufs Bett kuscheln. Und auch wenn sie irgendwie Andeutungen darüber machten, dass es vielleicht mehr werden würde, war es doch eher nicht mehr so in seinem Kopf. Und er hoffte Morgan würde das nicht schlimm finden, wenn er ihn dann doch wieder auf eine gewisse Art abweisen würde.
 

Morgan entschied, dass er nochmal kurz in sein eigenes Zimmer gehen würde, vor allem um sich umzuziehen und erneut zu duschen, rochen sie schließlich nach den Frettchen. Sie verabredeten sich daher für eine halbe Stunde später und Alexy ging ebenfalls duschen und zog sich dann was bequemes an, was sich gut zum kuscheln und im Bett liegen eignete. Sicher war es dadurch eher niedlich als sexy, aber da Morgan ihn eh immer wieder süß fand...
 

Morgan schien ähnlich gedacht zu haben, denn er tauchte ein wenig später in bequemen Hosen und einem einfachen Shirt wieder auf und auch seine Haare waren noch nass und hingen ihm lockig ein bisschen mehr ins Gesicht als sonst. Alexy musterte ihn erst einmal und zog ihn dann ins Zimmer um ihn zu küssen. Morgan war überrascht von der Initiative, hatte aber natürlich nun wirklich nichts dagegen. Sie landeten recht schnell auf Alexys Bett und küssten sich dabei weiter, hatten sie das insgeheim ja beide die ganze Zeit seit vorhin auf der Couch tun wollen und nun endlich wieder die Möglichkeit dazu. Morgan lies dabei auch seine Hände wandern und fuhr unter Alexys Shirt nur um ihn enger und näher an sich zu ziehen und ihn einfach mehr zu berühren. Alexy tat es ihm gleich, wenn auch immer noch ein wenig zurückhaltender als Morgan. Obwohl er ihm gesagt hatte, dass er es ernst meinte und der andere Kerl... keine Rolle zu spielen schien, war Alexy - auch durch die erst kürzlich Trennung mit Kentin - irgendwie noch nicht bereit sich komplett auf jemand Neues, auf Morgan, einzulassen. Sie beließen es also bei intensiverem Kuscheln und Alexy lag irgendwann wieder ruhig in Morgans Arm.
 

Es war noch nicht sehr spät als beide einfach einschliefen. Alexy lagen noch so viele Dinge auf der Zunge, die er gerne mit Morgan besprechen wollte, aber das musste wohl warten. Vergangene Nacht und der darauffolgende Tag war doch ein bisschen anstrengend gewesen und sehr viel Schlaf bekamen beide nicht.
 

Am nächsten Tag wurden sie von dem Klingeln des Weckers geweckt, auch wenn Alexy sein Handy deshalb beinahe an die nächste Wand befördert hätte. Morgan war schneller wach und griff daher auch als erstes nach dem Handy und stellte es aus. Ein Tag Uni war verpasst, deshalb würde es auch nichts ausmachen, wenn sie heute etwas später auftauchen würden. Er für seinen Teil wollte lieber noch ein bisschen mit Alexy im Bett liegen bleiben.
 

„Du bist kein Traum“, murmelte Alexy, der den warmen Körper neben sich noch immer sehr deutlich spüren konnte.

„Wenn ich einer wäre, hättest du zumindest einen schönen“, grinste Morgan, war schon sehr von sich selbst überzeugt. Dabei zog er Alexy ein Stück nach oben und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Seine Hand fuhr dabei wieder unter Alexys Shirt und entlockte ihm damit ein überraschtes Seufzen.

„Mhm... ich wünschte ich könnte den ganzen Tag mit dir hier liegen bleiben“, erwiderte er darauf.

„Nur, dass wir beide bald Klausuren schreiben und nicht mehr viel Zeit haben“, lachte Morgan. „Aber danach haben wir ja noch genügend Zeit.“

„Und wie viel Zeit haben wir jetzt noch?“, fragte Alexy neckend nach. Er richtete sich auf und kletterte dabei über den Anderen.

„Mh... vielleicht doch noch ein bisschen mehr“, erwiderte Morgan, der Alexy so auch gar nicht aufstehen lassen wollte. Er hielt ihn an der Hüfte fest und zog ihn mehr auf sich.
 

Sie waren alt genug um vorher nicht über solche Dinge reden zu müssen, wollten sie immerhin schon seit gestern das Selbe. Alexy wollte auch nicht unbedingt prüde erscheinen, nur weil er sich unsicher war, wenn er darüber nachdachte. Bei seinen ganzen One-Night-Stands und das letzte Mal mit Kentin war es ihm nämlich egal, dachte er da nicht zu viel darüber nach und genoss es einfach... aber da war es eben ohne die ganzen Gefühle, die Morgan bei ihm auslöste. Es fühlte sich wirklich so an als wäre er zum ersten Mal verknallt und hatte sein erstes Mal vor sich. Je länger er darüber nachdachte, desto schneller schlug auch wieder sein Herz und ihm wurde regelrecht schwindlig als sie sich erneut küssten und er spürte, dass sie beide das nicht kalt ließ.
 

So unbeholfen war Alexy nicht einmal bei seinem ersten Mal und er hoffte, das Morgan das nicht bemerkte.

„Alex“, hauchte er ihm gegen die Lippen, seine Finger stoppten nachdem er ihm das Shirt fast bis nach ganz oben geschoben hatte. „Du... zitterst schon wieder.“

„Mhm... du machst mich... eben immer noch nervös...“, gestand er ehrlich.

„Da bist du der erste...“, erwiderte Morgan. So viele Kerle hatte er zwar noch nicht, aber Alexy war tatsächlich der erste, der so extrem auf ihn reagierte und auf den auch Morgan reagierte... sofort.

„Hng...“, machte der Blauhaarige. Gerade wollte er etwas darauf sagen, ihm mitteilen, wie er sich gerade fühlte, als auch Morgans Handy anfing zu klingeln.
 

Handys waren prädestiniert dazu immer im falschen Moment zu klingeln. Es war schon fast Klischee zu nennen, jetzt wo sie endlich einmal alleine und ausgeschlafen waren.

„Oh, verdammt“, fluchte Morgan. Normalerweise würde er den Anrufer wegdrücken oder es klingeln lassen bis derjenige aufgab, aber er wusste, dass das in diesem Fall zwecklos war. „Ich muss da leider ran...“

„Oh... okay“, machte Alexy. Da es sich um eine Nummer handelte und kein Name auf dem Display zu sehen war, wusste er natürlich nicht wer da anrief. Trotzdem krabbelte er von Morgan herunter und stand vom Bett auf.

„Bin eben im Bad“, kommentierte er und verschwand schnell genau dort hin. Es konnte dieser Unbekannte sein, den Morgan mal erwähnte... allerdings vertraute er ihm schon jetzt und glaubte nicht, dass er zweigleisig fahren würde. Trotzdem war es etwas Wichtiges und so gern Alexy auch wollte, er huschte einfach unter die Dusche um nicht aus Versehen zu lauschen.
 

Einerseits konnte Alexy über diese Störung auch froh sein, denn so warteten sie doch noch etwas länger und das war Alexy sehr wichtig, auch wenn er Morgan schlecht hätte abweisen können. Irgendwann tat es immerhin auch weh, wenn Morgan ihn ständig so erregte und er trug nicht gerade die weitesten Hosen.

Der Gedanke an Morgan ließ seine Temperatur sofort wieder steigen und in Anbetracht der Tatsache, dass er sich gerade in seinem Bett befand, wurde es nicht besser. Schnell drehte er das Wasser eiskalt um auf andere Gedanken zu kommen.
 

Als er befand, dass Morgan inzwischen mit dem Telefonieren fertig sein musste, stellte er das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Auch diesmal band er sich nur ein Handtuch um die Hüften, da er nichts mit ins Bad genommen hatte und ging deshalb auch genauso zurück in sein Zimmer.
 

„Oi, Alex“, grinste Morgan. Er saß tatsächlich noch auf dem Bett und tippte nun irgendetwas auf seinem Handy. „An den Anblick könnte ich mich fast gewöhnen.“

„Nur fast?“, erwiderte Alexy und zwinkerte ihm zu, während er zu seinem Schrank lief und ihn öffnete. Eine viel zu große Auswahl an Klamotten zeigte sich ihm und er seufzte leise. Normalerweise konnte er sich für ein Outfit mehr Zeit nehmen, aber mit Morgan im Rücken...?
 

Morgan kam mit wenigen Schritten auf Alexy zu, schmiegte sich von hinten an ihn und legte auch die Hände um seine Hüften um über dessen Schultern zu sehen.

„Nette Auswahl“, kommentierte er und ließ seinen Blick darüber schweifen. Man konnte nur die aufgehängten Sachen wirklich sehen und tatsächlich waren es sehr betonende Klamotten. „Die hab ich noch nie an dir gesehen“, stellte er fest und fasste einfach nach vorn um eine Hose herauszuziehen. Sie sah so aus als wäre sie sehr enganliegend... enger als das was Alexy sonst trug.

„Das... liegt vielleicht daran, dass es für die Uni etwas zu unbequem ist und für eine... normale Bar ist sie auch nicht sehr passend“, lachte Alexy.

„Normale? Stimmt, ins Chat Noir würde ich sie auch nicht unbedingt anziehen... aber ich würde sie schon gerne mal an dir sehen.“

„So? Ich hab auch noch ein nettes Oberteil dazu, was dir vielleicht gefallen würde... Vielleicht gibt es ja wirklich mal eine Gelegenheit es zu tragen?“, erwiderte Alexy.
 

Morgan überlegte und grinste im nächsten Moment.

„Wenn du die Sachen nicht in eine Bar anziehen willst, dann vielleicht zu unseren Tanzstunden? Darüber wollten wir auch noch reden, bevor die Sache mit deinem Bruder dazwischen kam.“

„Sicher, dass ich die Sachen dann auch anbehalte?“, erwiderte Alexy herausfordernd.

„Wenn ich nur das von dir wollte, würdest du jetzt nicht mehr an dem Schrank stehen“, sagte Morgan und meinte es auch ernst. Er wollte Alexy wirklich gerne vernaschen und es war auch schwer sich bei dem Anblick zurückzuhalten, trotzdem wollte er ihn nicht nur fürs Bett.
 

Alexy nahm Morgan die Hose wieder aus der Hand und hängte sie zurück in den Schrank, dann drehte er sich in dessen Armen um und blickte ihm in die Augen.

„Dann sollten wir die ersten Tanzstunden in normalen Klamotten verbringen... ich muss das schließlich auch noch lernen“, sagte er und tippte Morgan mit den Finger auf die Brust. „Aber wenn du eine Szenebar kennst, überlege ich es mir“, fügte er hinzu.

Gerade kam Alexy ganz gut mit der Nähe aus ohne irgendwelche dummen Sachen von sich zu geben. Stolpern konnte er ebenfalls nicht, da er sich diesmal ganz ohne Unfälle in Morgans Armen befand.
 

Ein Nicken folgte seitens Morgan, der sich schließlich widerwillig von Alexy trennte.

„Ich hör mich mal um“, meinte Morgan bezüglich der Bar. Das war im Grunde nicht sonderlich schwierig, obwohl Alexy so eine Bar sicher kennen würde, wenn es eine gäbe. Andererseits... es gab in der Stadt schon hin und wieder mal etwas Neues.
 

In der Zwischenzeit war Alexy auch endlich angezogen, nachdem er sich ein paar gemütlichere Sachen aus dem Schrank holte. Da er sich nicht gleich direkt vor Morgan ausziehen wollte, erledigte er das im Bad und kam fertig gestylt zurück in das Zimmer. Morgan wartete noch immer.

„Ich sollte wenigstens zur zweiten Stunde auftauchen“, seufzte der Blauhaarige.

„Ich wollte mich auch noch mal auf mein Zimmer verabschieden, ist ja gleich hier in der Nähe“, lachte er. Tatsächlich waren ihre Zimmer gar nicht so weit voneinander getrennt, wobei das von Alexy eindeutig zentraler lag.
 

Morgan hob die Hand und wollte gehen, da er Alexy nicht mit einem Kuss oder einer Umarmung überfordern wollte. Sie sprachen noch nicht wirklich über das, was nun zwischen ihnen war - es war nur ausgesprochen, dass Alexy es langsam angehen wollte... wobei die Küsse die letzten Nächte alle andere als „langsam“ waren.

Auch Alexy verabschiedet sich mit einer Geste und biss sich auf die Unterlippe, war sich nicht sicher was er machen sollte. Solange Morgan nichts von sich aus tat, wurde Alexy wieder unsicherer... solange bis doch wieder etwas passierte.
 

Gerade als Morgan sich umdrehte und schon halb zur Tür draußen war, sprang Alexy doch über seinen Schatten und folgte ihm. Wie auch schon vor ein paar Tagen, hielt er ihn am Arm fest und sah ihm in die Augen.

„Ich würde mich schlecht fühlen... wenn ich dich einfach so gehen lassen“, murmelte Alexy mit geröteten Wangen. Von einem auf den nächsten Moment war Alexys Mut wie weggeblasen und wenn sie nicht bald über den Punkt „zusammensein“ hinweg kämen, dann würde er sich noch ewig so verhalten. Morgan machte ihn einfach wahnsinnig.
 

„Nun... das musst du dich nicht, aber es wäre natürlich netter... einen Kuss? Zum Abschied?“, murmelte Morgan auch ein wenig zögerlich, auch wenn sie eben die halbe Nacht damit verbracht hatten, sich mehr als nur ein bisschen zu küssen. Jetzt im Licht des neuen Morgen, war eben alles wieder zurückhaltender. Alexy wollte es immer noch langsamer angehen lassen, aber eben nur auf der einen Seite, auf der anderen - liebte er Morgan auch einfach schon ziemlich sehr und wollte ihn eigentlich nicht mal wirklich gehen lassen.

„Ich hab... nichts dagegen...“, murmelte er schließlich und sah Morgan intensiver in die Augen. Er bekam seinen Kuss, denn Morgan beugte sich ein Stück zu ihm und verschloss die Lippen sanft mit den Seinen.

„Wir sehen uns dann später?“, fragte er noch, denn sie hatten ja auch immerhin andere Unterrichtsstunden und Zeiten. Alexy nickte aber nur, er würde ihm dann schreiben, oder vielleicht schrieb Morgan auch eher ihm. Das würde er dann ja sehen.
 

Nachdem Morgan gegangen war, seufzte Alexy einmal und rieb sich über die Arme, denn irgendwie vermisste er Morgans Präsenz einfach schon wieder, dabei war er vor ein paar Sekunden erst aus seiner Nähe verschwunden. Aber jetzt sollte er wirklich endlich in die Uni und er schnappte sich daher seine Tasche, stopfte eine Wasserflasche und seinen Laptop hinein und eilte dann Richtung Hörsaal. Da die Vorlesung wichtig und zudem noch interessant war, blieb Alexy keine Möglichkeit über Morgan und ihre entstehende Beziehung nachzudenken. Erst gegen Abend, als die letzte Stunde vorbei war, sah Alexy auch wieder auf sein Handy und sah eine ganze Sammlung an Nachrichten.
 

Die erste, die er öffnete war von Noel und er bekam einfach mal fünf Bilder von den Frettchen geschickt, die alle fast gleich aussahen. Immer wieder die Frettchen, dreimal schlafend und zweimal fressend. Alexy amüsierte sich darüber, vor allem weil die nächste Nachricht - von Armin diesmal - ebenso die Frettchen zeigte. Allerdings hatte Noel Rocket auf dem Arm und saß neben den Tierchen auf dem Boden. Armin und Noel waren scheinbar durchaus glückliche Eltern, oder Großeltern - wie man es eben nahm.
 

Eine weitere Nachricht war von Julie, die meinte, dass sie Freikarten für das Konzert hätte, da sie ja jetzt mit Castiel zusammen war - dennoch würde sie mit Rosa und Alexy auf das Konzert kommen - Alexy durfte aber auch gerne Morgan einladen. Alexy war sich sicher, dass er das auch auf jeden Fall tun würde. Die nächsten Nachrichten waren dann nämlich von ihm. Es waren ein paar Random Infos und viele nette Worte, dass er an ihn dachte und viel lieber mit ihm im Bett wäre, als in der Vorlesung zu sitzen und dass er ein wenig lernen wollte, nach der nächsten Stunde und sie dann vielleicht zusammen zu Abend essen gehen könnten.

Alexy sah auf sein Handy und eigentlich wollte er dem auch zusagen, aber dann tippte er doch, dass sie das vielleicht auf morgen verschieben sollten, denn er war müde vom Tag und würde sich nur gerne ein wenig aufs Bett legen und Musik hören, oder lesen. Morgan schickte ein trauriges Smiley zurück, aber schrieb weiter, dass es in Ordnung war.
 

Alexy, der mittlerweile schon in seinem Zimmer war, drehte sich im Bett auf den Bauch und seufzte ein wenig. Im Grunde wollte er schon Zeit mit Morgan verbringen, aber irgendwie... hatte er auch immer noch Bedenken. Die Nacht und die Küsse waren zwar toll gewesen und sie hatten sich ja auch irgendwie gegenseitig ihre Gefühle gestanden und wie verknallt sie ineinander waren, aber es reichte leider trotzdem nicht.

In seine Gedanken hinein, vibrierte sein Handy leise und er sah Morgans Nummer auf dem Display aufleuchten. Also ging er ran.
 

„Hey, Alex... stör ich?“, fragte Morgan, während Alexy noch überlegte warum er überhaupt angenommen hatte.

„Nein... ich wollte mich nur gerade hinlegen und Musik hören - apropos Musik- Julie hat Freikarten für das Crow Storm Konzert, weil sie ja jetzt mit Cas zusammen ist... ich darf dich auch einladen.“

„Oh, das ist natürlich genial... Und du willst mich wirklich einladen?“

Alexy nickte, was Morgan natürlich nicht sehen konnte, weshalb er schnell versicherte.

„Ja, auf jeden Fall!“

Morgan machte ein leises „Hm“ und man merkte, dass er überlegte was er sagen sollte.

„Ich hatte nur das Gefühl... du willst mich heute nicht sehen und das obwohl wir reden sollten...“

„Ich habe nur keine Lust jetzt zu reden, kann ich nicht einfach ein bisschen Musik hören und chillen wollen?“, fragte Alexy ein klein wenig genervt. Er hatte eben wirklich keine Lust sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen und müde war er außerdem. Morgan zog die Luft ein, das hörte er und dann seine warme Stimme.

„Nein, natürlich - entschuldige.“

Alexy war natürlich sofort wieder besänftigt und vor allem hörte er Morgans Stimme durchaus gerne.

„Schon okay, ich... du darfst gerne rüber kommen... wenn du magst. Ich wollte nur nicht raus.“

„Nein ist okay, ich bleibe auch im Zimmer. Hyun ist am Lernen, da kann ich in Ruhe lesen und ja... nimm dir deine Zeit. Gute Nacht, Alex.“

Alexy wollte noch etwas sagen, aber nach seinem „gute Nacht“, legte Morgan auch schon auf und Alexy sah etwas ungläubig auf sein Handy.

Irgendwie war ihm diese schnelle Verabschiedung jetzt auch nicht recht und da er ohnehin an seinem Handy war, schrieb er eine Nachricht an Noel, was passiert war und vor allem wie er sich nun verhalten sollte.
 

# Steh auf, geh zu ihm und entschuldige dich, Lexy! 🙄 #
 

# Ich hab aber keine Lust... außerdem weiß ich nicht mal wo sein Zimmer ist. Er kennt nur meins...#
 

# Nach seiner Reaktion zu urteilen, wenn du sowas pampiges von dir gibst, dann hat ihn das ziemlich getroffen. Zumindest hört sich das so an. Wieso glaubst du denn immer noch, dass das nichts werden kann? #
 

Alexy seufzte genervt. Er war derjenige, der aus einer einfachen Sache ein kompliziertes Katz- und Mausspiel machte. In dem Fall lief er vor Morgan weg, der so unglaublich aufmerksam war und ihn auch wirklich mochte und dann wollte er ihn einfach nicht sehen. Beziehungsweise stellte er es so hin als WOLLTE er es nicht, weil er kein Bock auf Morgan hatte. Nach vergangener Nacht sollte das eigentlich nicht der Fall sein. Er an Morgans Stelle würde dann auch keine Lust mehr auf ein Treffen haben.
 

# Ich brauche Zeit. Für mich und meine Gefühle. #
 

# Warte nur nicht zu lange ... #
 

# Ich warte doch gar nicht... ich will nur nicht darüber reden und mir geht der Kerl nicht aus dem Kopf, den er da noch hat... #
 

# Ich würde dich jetzt gerne kneifen, Lexy :D Das ist eines der Dinge, warum ihr reden SOLLTET. #
 

Reden. Reden. Reden. Alexy wusste nich einmal worüber sie reden sollten. Genervt warf er das Handy neben sich und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Was, wenn Morgan über etwas reden wollte, worauf Alexy keine Antwort wusste? Er wusste nämlich nicht, ob er wirklich mit ihm zusammen sein wollte oder nicht. So starke Gefühle kannte Alexy einfach nicht.
 

„Okay“, schnaufte Alexy, schlug die Decke zurück und richtete sich wieder auf. Er war verdammt müde und sollte einfach eine Nacht über alles schlafen, doch irgendwann fand er sich vor seiner Zimmertür wieder und er wusste nicht was er tun sollte. Ohne Ziel lief er los und tippte dabei auf seinem Handy herum. Wenn er ehrlich war, dann war das Wohnheim schon sehr groß und außer auf seiner Etage war er nur auf der der Mädchen.
 

# Hey, lange nichts von dir gehört. :) Was machst du gerade? #
 

Als könnte Jack Alexys Gedanken lesen, kam genau in diesem Moment - als er ihn anschreiben wollte - eine Nachricht von ihm.
 

# Nach wie vor alles nicht so einfach. :( Ich geh gerade etwas spazieren um den Kopf frei zu bekommen, nicht sonderlich spannend... #
 

Auf dem Bett liegen und Musik hören war zwar auch nicht spannender, allerdings konnte ihm da niemand über den Weg laufen und auch er hatte Momente, in denen er mal alleine sein wollte.
 

# Ich wollte heute eigentlich noch das eine oder andere machen, aber ich bevorzuge gerade etwas menschlichen Kontakt. Mein Zimmernachbar ist gerade beschäftigt und... dieser bestimmte Jemand hat heute leider auch keine Zeit. #
 

# Also gibt es diese Person noch immer? #
 

Alexy fragte einfach direkt, wusste er nämlich nicht warum Jack immer noch so einen Kontakt mit ihm pflegte, wenn er jemanden bei sich hatte, den er einfacher erreichen konnte.
 

# In der Tat. Wir sind uns endlich näher gekommen, aber vielleicht bilde ich mir das einfach nur ein und er meint es gar nicht so. #
 

Innerlich musste Alexy lachen. Es gab gewisse Parallelen zu all dem, aber als er die Zeilen las, verging ihm auch die Lust Jack noch zu antworten. Jeder hatte irgendjemanden und trotzdem flirtete man mit ihm... nicht, dass Alexy da besser war, aber so konnte man sich doch auf niemanden einlassen.
 

Irgendwann fand sich Alexy eine Etage höher wieder und er musste aufpassen, dass ihn niemand umrannte. Ihm kamen zwei Kerle entgegen, die ziemlich eilig unterwegs waren und als Alexy versuchte auszuweichen, hörte er auch noch wie ein wenig weiter die Tür knallte.

„Verschwindet hier, ich hab euch nicht eingeladen.“ Die Stimme gehörte zu Nathaniel und er sprach wohl mit den Kerlen, die gerade noch an ihm vorbeirannten. „Seid ihr denn immer noch“, redete Nathaniel weiter, der etwas näher kam und dann erst Alexy erkannte.

„Hey“, machte Alexy genervt und verzog das Gesicht. So viel dann zu einem ruhigen Spaziergang... in den Fluren des Wohnheims.

„Alexy?“, stellte der Blonde fest und lachte schließlich auf. „Jemanden für die Nacht gefunden und nun auf den Heimweg?“, fragte er eiskalt.

„Ich bin nicht du“, murrte Alexy, wollte sich auch eigentlich umdrehen um zu gehen als sich Nathaniel tatsächlich kurz entschuldigte.

„Ich will ja kein Babysitter spielen, aber vielleicht solltest noch n bisschen warten bis du runter gehst. Die Kerle waren heute auch nicht besser drauf als du.“

„Danke, Nath, aber ich kann ganz gut auf mich alleine aufpassen. Abgesehen davon... wollte ich eh noch weiter... hin und her laufen“, antwortete Alexy schulterzuckend.

„Mh...“, machte Nathaniel. „Lust reinzukommen? Ich hab noch n bisschen Alkohol, siehst aus als könntest du welchen gebrauchen.“
 

Alexy wurde hellhörig. Es war schon seltsam genug, dass Nathaniel ihn tatsächlich in sein Zimmer einlud, aber dann bot er ihm auch noch Alkohol an? Klar - Alkohol war in den Zimmern verboten, aber bei so jemanden wie Nathaniel war das wohl egal.

„Wieso dein Zimmer? Ich dachte du hast ne Wohnung.“

„Hab ich auch, das Zimmer gehört nem Kumpel... ich bin ab und zu hier, wenn er nicht da ist.“

„Okay... ich will gar nicht wissen warum... aber von mir aus.“
 

Wenn Musik nicht half, dann eben Alkohol und bestimmt war nicht so viel da, dass er sich so extrem betrinken konnte. Außerdem - es war Nathaniel! Warum war er so „nett“ zu ihm und wollte ihm helfen? Hatte Alexy irgendetwas verpasst?
 

Als sie das Zimmer betraten, wollte Alexy am liebsten wieder verschwinden. Die Fenster waren weit geöffnet und es roch nach Rauch und irgendetwas anderem. Nicht ganz so arg, aber es lag trotzdem in der Luft.

„Sicher, dass du Alkohol meinst, den du mir anbieten willst?“

Nathaniel schüttelte grinsend den Kopf und zog eine Flasche geschlossenen Whiskey aus dem Schrank hervor.

„Ist sogar noch verschlossen, wenn du mir nicht glaubst. Ich hab nichts anderes was ich dir anbieten könnte“, lachte er. „Was glaubst du was das hier ist? Ein Meth Labor?“

Alexy hob eine Augenbraue und sah Nathaniel skeptisch an.

„Ja... so in etwa“, erwiderte er. Letztlich zuckte Alexy aber nur mit den Schultern und deutete au die Flasche. „Gib schon her...“
 

Nathaniel störte es nicht, dass manche Leute sonst was von ihm dachten... nein, es amüsierte ihn viel mehr. Er war aber auch niemanden Rechenschaft schuldig und wollte nur ein bisschen Spaß. Außerdem sah Alexy tatsächlich so aus als könnte er Aufmunterung gebrauchen.

Dank dem Geschirr, das im Zimmer standen, bekam Alexy sein Getränk recht schnell... in einer Teetasse. War sowieso besser, falls mal jemand vorbei kam und kontrollierte.
 

„Gehst du auf das Konzert von Crow Storm?“, fragte Alexy etwas unverfängliches und probierte von dem Whiskey. Nathaniel lag bequem auf dem Bett, mit ebenfalls einer Tasse Alkohol vor sich. Alexy saß nur auf einem Schreibtischstuhl und blickte zu dem anderen hinüber.

„Auch wenn ich den Möchtegernrocker immer noch nicht ausstehen kann... sie machen gute Musik und außerdem wird ziemlich viel los sein und da kann ich doch nicht fehlen“, grinste Nathaniel.

„Wusste gar nicht, dass du seine Musik sogar hörst“, lachte Alexy. „Dann wird das ja sowas wie eine Art Réunion aus alten Zeiten, wenn jeder dort ist. Und wusstest du, dass Julie wieder mit ihm zusammen ist? Vielleicht können wir uns nach dem Konzert alle mal treffen?“

Alexy wusste, dass er die Beziehung von Castiel nicht in der Welt herum posaunen sollte und auch wenn Nathaniel alles andere als der liebe Junge von neben an war, waren sie damals alle irgendwie Freunde und denen konnte man das doch erzählen, oder?

„Und ich dachte schon, ich hätte Chancen bei der Kleinen“, grinste er.

„Du und Julie? Wohl kaum“, lachte Alexy.

„Ich seh mindestens genauso gut aus wie Castiel.“

„Mh...“ Alexy hob den Kopf und musterte Nathaniel recht offensichtlich, den das nicht einmal zu stören schien. Zumindest lag er entspannt auf dem Bett und grinste Alexy an. „Da kann ich dir leider nicht widersprechen~ Aber es gehört doch etwas mehr als nur gutes Aussehen dazu.“

„So? Musst du gerade sagen... dir ist dieser Kerl doch auch nur aufgefallen, weil er dir gefallen hat, nicht?“
 

Natürlich musste Nathaniel damit anfangen und natürlich war die Frage sehr gezielt gewesen. Sofort trank Alexy seine Tasse leer und stellte sie hinter sich auf den Schreibtisch.

„Ich bin nur her gekommen, damit ich NICHT an ihn denken muss, okay?“, entgegnete Alexy.

„Fakt ist doch trotzdem, dass man nichts mit ins Bett nimmt, was potthässlich ist.“

Alexy verdrehte die Augen. So etwas in der Art kam auch schon von Noel, als sie über Jack redeten. Zugegeben, natürlich achtete er auf das Aussehen, aber wenn der Charakter passte und man sich trotzdem irgendwie kennenlernte...

„Und was ist mit dir?“, wechselte Alexy einfach das Thema. „Warum verbringst du deine Zeit in solchen... Zimmern, wenn du zu Hause bei deiner Katze sein könntest.“

„Ist was privates“, antwortete er. „Nichts was irgendjemanden etwas angeht.“

„Schon klar... jeder hat so seine Geheimnisse.“ Alexy schüttelte den Kopf und überlegte, ob er nicht noch etwas trinken sollte. Er fühlte sich aber sowieso schon so erschlagen und müde und der Alkohol machte es nicht besser. Dennoch füllte er sich die Tasse noch einmal voll...
 

Inzwischen war es schon später geworden und die Flasche war zu zweit schnell geleert. Während Nathaniel weitaus mehr vertrug als Alexy und auch weniger davon bekam, beobachtete er den Blauhaarigen und nahm ihm irgendwann das Glas weg.

„Ich will dich nicht auf dein Zimmer tragen müssen“, gab Nathaniel von sich.

„Mhm... schaff ich schon allein“, erwiderte er.
 

Nathaniel sah ihn ein wenig ungläubig an, immerhin hatte er doch schon eine ganze Menge getrunken und schwankte sogar mittlerweile im Sitzen leicht vor und zurück. Für Nathaniel eindeutig ein Zeichen, dass Alexy einen über den Durst getrunken hatte. Im Grunde war das ja auch nicht so schlimm, aber es war mitten unter der Woche und Freitag eben erst morgen.

„Du solltest trotzdem aufhören zu trinken, immerhin hast du morgen noch Vorlesungen...“

„Das sagst ausgerechnet du, der einmal im Schaltjahr in der Uni auftaucht.“, murmelte Alexy und deutete anklagend auf den Blonden. Nath zuckte mit den Schultern.

„Du bist nicht ich.“, meinte er dazu lapidar und Alexy nahm den Finger wieder runter. Im Grunde war er wirklich müde und er merkte, dass es genug war - aber Uni konnte er morgen so ohnehin vergessen.

„Werde eh nen Kater haben und nichts lernen können.“, meinte er daher und Nathaniel musste ihm da irgendwie auch zustimmen. Schlecht fühlte er sich allerdings trotzdem nicht, da er nun praktisch der war, der ihn zum Alkohol verleitet hatte, denn immerhin wirkte der Andere jetzt nicht mehr so verspannt und auch der eher verkniffene Zug um seinen Mund hatte sich gelegt.
 

„Was ist denn jetzt eigentlich der Grund deiner schlechten Laune gewesen?“

Jetzt, da der Alkohol vielleicht seine Zunge gelockert hatte, versuchte Nathaniel es nochmal um etwas zu erfahren. Er selbst war zwar auch nicht mehr nüchtern, aber trotzdem noch voll da. Alexy seufzte dagegen und drehte sich mit dem Schreibtischtstuhl, auf dem er schon die ganze Zeit saß, hin und her.

„Ich mag wirklich nicht reden, Nath... im Grunde bin ich einfach doof.“, fasste er sein Dilemma zusammen, während Nathaniel sich mehr aufrichtete.

„Hat ja wohl mit diesem Morgan zu tun, also was ist? Vielleicht kann dir der gute alte Klassensprecher ja helfen...“ Nathaniel klang fast ein wenig amüsiert über sein altes Selbst, aber Alexy bekam das gar nicht so wirklich mit.

„Hm... ich hab meine Geheimnisse, du deine, du sagst mir ja auch nicht was mit dir los ist, Klassensprecher!“, meinte er wieder nur, zog sogar einen Schmollmund. Nathaniel musste zugeben, dass Alexy da einen Punkt hatte. Er wollte wirklich niemand erzählen was bei ihm so los war, also musste er das wohl auch bei Alexy akzeptieren.
 

„Vielleicht, sag ich’s dir - irgendwann.“, meinte Nathaniel, weil es an sich schon so war, dass er mal gerne jemand gehabt hätte um zu reden. Aber momentan war es eben noch alleine seine Sache und deshalb lies er dann das Thema - was mit Alex los war - auch einfach sein. Alexy seufzte erneut und lehnte sich zurück, sein Kopf kippte dabei zur Seite und er gähnte dann. Nathaniel stand auf und hielt ihm die Hand hin.

„Komm - ich bring dich auf dein Zimmer.“, bot er an und Alexy kicherte.

„Vorhin hast du noch gesagt, du willst mich nicht bringen müssen... jetzt willst du doch... du kannst dich auch nicht entscheiden.“ Trotzdem nahm er Nathaniels Hand, der ihn mit einem Ruck in die Senkrechte zog und ihn an der Schulter festhielt als er gegen ihn zu fallen drohte.
 

„Hui~!“, machte Alexy und hielt sich ebenfalls an Nathaniel fest, tatsächlich waren sie sich dadurch sehr nah und Nathaniel war stark geworden.

Auch wenn Alexy nun wirklich nichts von dem Blonden wollte und genau wusste, dass er hetero war, machte er einen Schritt weiter und lehnte schließlich gegen seinen Brustkorb.

„Mir ist schlecht...“, jammerte er dann und Nath grummelte.

„Wehe du kotz mich an, Alexy.“, warnte er ihn und schob ihn dann auch ein Stück von sich. Es war ihm nicht wirklich unangenehm, dass Alexy ihm so nahe war. Dafür kannten sie sich zu gut und Nathaniel mochte den Anderen eben wirklich, trotzdem wollte er ihn nun doch eher schnell ins Bett bringen.
 

„Ngh... Trag mich...“, forderte Alexy, weil Nath dazu vermutlich durchaus in der Lage gewesen wäre, aber das war dann doch zu viel des Guten.

„Bin nicht dein Prinz in der weißen Rüstung, komm jetzt“, forderte er nochmal und legte die Hand an Alexys Rücken um ihn zu stützen, während Alexy zwar schmollte, aber sich umdrehte um aus der von Nath geöffneten Tür zu taumeln.

„Hui! Wir sind auf einem Schiff.“, gab er nicht besonders leise von sich und Nathaniel konnte sich ein Grinsen dann doch nicht verkneifen.

„Ich liebe Hochzeiten! Drinks für alle...“, schmetterte Alexy weiter durch den Flur, sich plötzlich an Fluch der Karibik zurück erinnert gefühlt.

Nathaniel griff ihn an den Schultern.

„Nicht so laut, Kleiner.“, zischte er ihm zu, immerhin wollte er dann doch keinen großen Aufruhr veranstalten, Alexy kicherte aber nur. Scheinbar hatte der Alkohol jetzt seine volle Wirkung entfaltet und Alexys Worte wurden auch immer undeutlicher.
 

„Hah!“, machte er plötzlich, so laut, dass selbst Nathaniel zusammenzuckte.

„Weißt du, dass mein Bruder Babyfrettchen bekommen hat, also das Frettchen. Es sind sieben Stück... siiiiieben kleine Frettchen... du musst sie mal besuchen kommen. Sie sind bestimmt ganz niedlich bald, weil gestern waren sie noch ziemlich nackt und hässlich...“

Alexy dämpfte seine Stimme nicht und Nathaniel hatte auch keinen Erfolg damit ihm zuzuraunen, dass er leiser sein sollte. Und wie es eben kommen musste, öffnete sich eine Tür direkt vor ihnen und Morgan stand plötzlich im Flur.

„Hah!“, machte Alexy erneut, diesmal weil er Morgan vor sich sah und in seiner Trunkenheit dennoch erkannte.

„Du!“, fing er dann an, während Morgan die Stirn runzelte und sein Blick dann auf Nathaniel fiel. Der hatte seine Hand immer noch an Alexys Rücken.

„Was ist hier los?“, forderte er zu wissen und taxierte dabei Nathaniel, der ihn angrinste.
 

„Oh Pretty Boy, keine Sorge - Alexy hat nur ein bisschen zu viel getrunken und ich bringe ihn jetzt in sein Zimmer. Beziehungsweise hatte ich das vor - aber vielleicht willst du das ja übernehmen.“, bot er ihm an, was Alexy die Augen aufreißen lies.

„Nein!“, forderte er laut und schnappte sich Nathaniels Arm. Morgan sah auf die Szene vor sich und war durch Alexys Verhalten mehr als nur irritiert und durchaus blitzte auch kurz Schmerz in seinen Augen auf.

„Alex, was...?“, fing er an, während Alexy den Kopf wegdrehte.

Nathaniel sah ebenfalls auf den Blauhaarigen, dann zu Morgan.
 

„Tja, hast wohl irgendwas falsch gemacht, Pretty Boy.“, fasste er zusammen, was Morgan die Fäuste einen Moment ballen lies, weil er ihn dafür gerne geschlagen hätte. Allerdings hätte das Alexy bestimmt noch weniger gut gefunden.

„Scheint so.“, meinte er daher einfach, fast ein wenig tonlos, straffte sich aber dann. „Ich werde ihn trotzdem aufs Zimmer bringen. keine Widerrede Alex, wenn was ist - dann werde ich dich nicht in Ruhe lassen - bis wir geredet haben!“
 

Alexy hasste dieses Wort. Schon wieder sollte er reden... er wollte aber nicht reden, weil er es nicht sagen konnte und weil Morgan ja eigentlich nicht wirklich was falsch gemacht hatte, aber irgendwie doch und...

„Vielleicht solltet ihr das Reden verschieben, bis er wieder nüchtern ist.“, warf Nathaniel ein, war da durchaus vernünftig, was Morgan dann aber auch nicken lies.

„Ja.“, machte er mit einem ausgestoßenen Seufzen und trat dann direkt vor Alexy.

„Wir müssen jetzt nicht reden, ich möchte dich trotzdem aufs Zimmer bringen, okay?“

Alexy wandte nun erst wieder den Kopf zu ihm und da er eben durchaus Gefühle für Morgan hatte, entschied schließlich sein Herz und er lies Nathaniel los.

„O-Okay...“, nuschelte er, kaum verständlich. Morgan reichte das, um Alexy den Arm um die Schulter zu legen und ihn etwas zu sich zu bringen.

Nathaniel nickte.

„Dann, man sieht sich Alex. Morgan.“, meinte er und drehte sich um, um wieder zurück in das Zimmer seines Kumpels zu gehen und Morgan hatte Alexy nun im Arm, der sich offensichtlich auf die Lippen biss.
 

Morgan registrierte das, sagte aber nichts weiter dazu - denn immerhin hatte er ihm auch versprochen, dass sie nicht reden mussten und Alexy schmiegte sich irgendwann doch ein wenig mehr an ihn, während sie den kurzen Weg zu seinem Zimmer liefen. Morgan war es dann auch, der die Tür öffnete, nachdem Alexy ihm den Schlüssel gab, da er selbst nicht mehr das Schlüsselloch traf und dann auch, kaum, dass die Tür offen war, zu seinem Bett stolperte.

Morgan zog die Tür leise zu und öffnete dann erst mal eine Flasche mit Wasser und schenkte Alexy ein Glas ein, der sich mittlerweile die Schuhe ausgezogen hatte, aber sonst vollständig bekleidet auf dem Bett lag. Was aber auch nicht so das Problem war, da er durchaus bequeme Sachen trug.

Morgan reichte ihm das Glas mit Wasser und Alexy trank es schon fast gierig, danach fiel er zurück in die Kissen.
 

„Danke...“, nuschelte er, während Morgan leise seufzte.

„Schon okay, du solltest jetzt am Besten deinen Rausch ausschlafen...“, schlug er ebenfalls leise vor.

Dagegen hatte Alexy nichts und er drehte sich zur Seite, kuschelte sich in sein Kissen und war auch schon eingeschlafen, forderte der Alkohol einfach seinen Tribut.

Morgan sah noch eine Weile auf ihn und aus der Weile wurde eine knappe Stunde, in der er über die ganze Sache nachdachte und für sich selbst feststellte, dass es für Alexy eben einfach zu schnell war. Egal was er sagte und tat... auch ihre Küsse - auch wenn Alexy sie ebenfalls wollte. Er musste ihm wohl doch einfach ein wenig Zeit geben und warten bis Alexy auf ihn zukam. Er verabschiedete sich mit einem Kuss auf Alexys Wange, was diesen leise murmeln lies, aufwachen tat er aber nicht und verlies dann das Zimmer, um zurück in sein eigenes zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2019-01-06T21:07:58+00:00 06.01.2019 22:07
Alex kann einem wirklich leid tun gerade. Ob Morgan, sich jetzt zurück zieht nach dieser Aktion.
Möglich wäre es, auch um sich selber wohl sicherer zu werden.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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