Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 105: Ein Heimtückischer Plan (Toga) ------------------------------------------- Kapitel 105 Ein heimtückischer Plan   Nachdem Seki losgelaufen war, schlich ich in unser Gemach und trat an den Futon. Verwundert stellte ich fest, das Izayoi wach war. Allerdings sah sie panisch zu mir und als ich die Decke hoch zog, um mich neben sie zu legen, schrie sie auf und wollte nach mir schlagen. Gekonnt hielt ich ihre Hand auf und sah sie besorgt an. „Izayoi?“   Zuvor hatte sie ihre Augen fest zusammengekniffen und öffnete diese nun vorsichtig wieder. Sie musste mich nicht erkannt haben, doch wer sollte denn des Nachts, hier in über Gemach kommen?   „Hast du schlecht geträumt?“ Fragte ich sie. Sofort begann sie stark zu zittern und ich streichelte beruhigend ihre Wange. Was war nur los mit ihr? „Shhh“, hauchte ich ihr entgegen und lauschte ihrem wild gewordenen Herzen. Salzgeruch lag in der Luft. „Entschuldige", stotterte sie und ich legte meine Wange an die ihre, um sie weiter zu beruhigen. „Schon gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Aber sag mir, hast du solche Angst?“  Sie drückte ihre Wange an mich und ich spürte die kleinen Perlen, die aus ihrem Augen fielen, an meiner Wange. Ihre nächsten Worte allerdings versetzen mir einem heftigen Stoß ins Herz. Bitterlich schluchzte sie: „Ich will dich nicht verlieren" und sprach damit unser beider größte Angst aus. Doch ich wollte nicht daran denken. Ich hatte trainiert und würde diesen Bastard von Drachen erledigen.   „Das wirst du nicht, niemals", versprach ich ihr ernst und hörte daraufhin ihr schnauben. „Wie kannst du mir das Versprechen?“ Ich ging einige Zentimeter auf Abstand und fixierte ihre nassen, braunen Augen. „Ich werde alles geben. Und sollte ich doch sterben, selbst dann, werde ich zu dir kommen und meinen letzten Atemzug in deinen Armen tun. Das verspreche ich dir", sagte ich ernst und ihr rannen wieder etliche Tränen über die Wangen. Wie oft hatte sie in letzter Zeit nur geweint? Ob es aus Freude oder Trauer war, spielte keine Rolle. Ich wollte ihre Augen niemals mehr so sehen. „Bitte, du weißt ich ertrage das nicht. Versprich mir, dass du nicht mehr weinen wirst", bat ich und sie schluckte schwer. „Ich verspreche es"  Liebevoll legte ich meine Lippen an die ihren und unsere versprechen zu verbinden. Nur noch dieser Kampf und es wäre endlich vorbei.     Am nächsten Tag wollte das junge Brautpaar zu ihrem zukünftigen Anwesen reisen und es begutachten. Nousagi hatte sich von mir breitschlagen lassen, Akimotos Schloss neu aufzubauen und dort sein Leben mit Shiju zu führen. Das Schloss war zwar halb zerstört, aber die Fläche noch vorhanden. Wenn wir gemeinsam anpackten, könnten wir es reparieren. Vielleicht würde Shijukara sich ab und zu, um das Grab jener kümmern, die zuletzt in dem Schloss lebten.  Lächelnd sah ich zu Nousagi. „Ich werde nachkommen, sobald und und Appuru zurück sind", erklärte ich. Izayoi sollte auf keinen Fall alleine sein. Auch wenn ich hoffte, dass sich unser Sohn noch ein paar Tage Zeit ließ, bis ich zurück war. Besorgt sah ich zu meine liebsten, die aufgeregt und voller Tatendrang war. Sie stand auf, stemmte dann ihre Hände in den Rücken und dehnte ihn etwas. Das Kind in ihr musste riesig sein, denn ihr Bauch ragte weit heraus. Trotzdem gefiel sie mir und ich war stolz darauf, das sie mein Kind austrug.     „Ich richte euch etwas zu essen" verkündete sie und ich war nicht einverstanden. Wann wollte sie ihr Versprechen endlich mal einhalten und sich ausruhen? Auch Shijukara sah das so und griff ein. „Ruh dich lieber etwas aus. Denk an deine Vermutung", riet sie und ich hob fragend die Augenbrauen. Was für eine Vermutung? Spürte sie etwa die nahende Geburt? „Schon gut es geht mir prächtig", versicherte Izayoi und die beiden Frauen gingen hinaus.    Seufzend sah ich ihnen nach und vergaß ganz das Nousagi auch noch im Raum war. „Ihr sorgt euch sehr in den letzten Tagen", bemerkte er und trank einen Schluck Tee. Mein Blick wanderte zu ihm und ich haderte. Sollte ich ihm sagen, das es Morgen soweit wäre und ich in den Kampf ziehen musste?  „Morgen ist Vollmond", begann ich ebenso wie Tsukyomi es getan hatte. Nousagi nickte und sah hinaus zum Himmel. Er war mit dicken Wolken verhangen und es würde heute sicherlich noch schneien. „Ja ich habe es gestern Nacht bemerkt“, sagte er und sah dann wieder zu mir. Ich stieß die Luft aus und mein Blick wurde ernst. „Morgen werde ich in den Kampf ziehen und diesen Drachen erledigen. Lass uns noch etwas trainieren", verkündete ich und stand auf ohne auf Nousagis Antwort zu warten.  Im gehen rieb ich meine Fäuste und sprang dann in den Garten. Nousagi folgte mir einige Augenblicke später und stellte sich mir gegenüber. Doch seine Augen waren wie leer und abwesend. Ohne zu zögern griff ich an und er wich mir gekonnt aus. Seine Augen wurden klarer und er griff mich mit voller Kraft an. Knurrend kämpfen wir, bis wir uns auseinander sprengten und zum stehen kamen. „Ich werde euch begleiten", verkündete er und mich traf der Schlag. Mit dem Handrücken wischte ich mir über die Stirn. „Nein. Und das ist keine bitte“, knurrte ich ihn an. Allerdings ließ er es sich nicht sagen und schnaubte verächtlich. „Das werdet ihr nicht verhindern. Ich Folge euch, egal wo hin", schwor er mir die Treue und ich seufzte schwer. Wie sehr war ich nur mir diesem jungen Mann verbunden? Wie ein Sohn  war er für mich und ich wollte ihn nur schützen. „Du hast deine Treue, deiner Gemahlin versprochen. Du bist mir nichts schuldig Nousagi“, begann ich und er sprach dazwischen. „Ohne euch, hätte ich sie nicht mehr bei mir", schrie er mich an. Lange hatte er das in den letzten Jahren nicht mehr getan. Er war wütend.  Als ich die Luft einzog, bemerkte ich das Izayoi und Shijukara näher kamen. Nousagi atmete heftig und ich spürte, wie sein Youki gefährlich wuchs. Es gab nur eine Möglichkeit ihn an seine Pflichten, in diesem Leben zu erinnern. „Denk an dein Kind. Es wird seinen Vater brauchen, genauso wie Shijukara dich bracht.“, begann ich erneut und seine Augen wurden größer. Sein Youki schwand etwas und ich bemerkte die beiden Frauen, die auf der Veranda näher kamen.   Ich griff ihn noch einmal an und er erwiderte meinen Schlag. Es sollte wenigstens nach Training aussehen. Als die Damen bei uns ankamen hörten wir auf und ich sah in Nousagis zornige Augen. Er haderte mit sich, doch er wusste das ich Recht hatte.     “Ume-san und Appuru-san sind zurück”, erklärte Izayoi. “Na dann lasst uns aufbrechen”, befahl ich und schmiedete einen teuflischen Plan. Ich würde Nousagi die Perle geben und ihm so für einen Tag seine Kraft nehmen können. Auch er konnte nicht so schnell laufen, um mir dann noch zu folgen. Vor allem mit Shijukara. Völlig in Gedanken lief ich an Izayoi vorbei und sie folgte mir ins Ankleidezimmer. Sie klang besorgt als sie:  “was ist los Liebster?”, fragte und ich anfing mich auszuziehen. “Er will mir in den Kampf folgen”, knurrte ich und bemerkte erst jetzt, wie angespannt ich war. Izayoi spürte dies und fragte nur zögerlich weiter: “Aber wäre es nicht vielleicht gut, wenn er das täte? Wer weiß wann dieser Drache zuschlug”   Kurz stutze ich. Sie schien es zu wissen und tat nun plötzlich so, als wäre es nicht der Fall. Hatten wir aneinander vorbei gesprochen? Trotz dieser Gedanken versuchte ich das Gespräch weiter zu führen. “Ich kann das nicht von ihm verlangen. Schließlich wird auch er nun Vater und das Schwert kann ihn, nicht noch einmal zurück holen”, erklärte ich ihr und riss meinen Suikan vom Oberkörper, um mir einen Kimono anzuziehen.  Sie stand schweigend dort und hatte die Arme um sich gelegt. Meine Sorge war groß, doch ich musste sie verdrängen und Nousagi vom Schlachtfeld fernhalten. Sollte mir etwas zustoßen, würde er weiter für Izayoi und das Kind sorgen, da war ich mir sicher.    In meiner Kammer holte ich die Schachtel erneut hervor und nahm die orangene Perle heraus. Izayoi sah mir dabei zu. “Was ist das?”, fragte sie und ich sah ihr in die Augen. “Darin ist ein Geschenk für Nousagi. Ich werde es ihm heute geben”    “Sie ist wirklich schön”, bemerkte meine Liebste und ich sah sie nickend an. “Sie wird ihm davor bewahren mir zu folgen”, fügte ich ihr zu und versteckte sie in einer Kleinen Innentasche meines Kimonos. Danach ging ich zu ihr und zog sie in meine Arme. Sanft legte ich meine Lippen auf ihre Stirn und schmiegte mich dann in ihre Halsbeuge. Warum musste ich nur der Taisho sein?   “Ich liebe dich”, hauchte ich an ihre weiche, warme Haut und spürte ihre Arme an meinem Rücken. “Und ich liebe dich, mein liebster”     Nachdem ich mich von meiner liebsten gelöst hatte, kamen uns Ume und Appuru entgegen. Sie trugen das Proviant und gaben Nousagi, wie auch mir und Shiju jeweils ein Paket. Dabei bemerkte ich, einen eigenartigen Geruch an den beiden Frauen, der mir irgendwie bekannt war. Doch egal wie oft ich danach witterte, wollte mir nicht einfallen, woher ich ihn kannte.  Er müsste zu einer Person gehören, die ich mal getroffen hatte. Vielleicht einer der Verletzten. War ja auch egal, ich hatte mich um wichtigere dinge zu kümmern.  So liefen wir los und kamen einige Stunden später bei Akimotos ehemaligen Anwesen an. Ich ließ meine Aura aufflackern und die kleineren Dämonen krochen davon. Das Schloss stand halb bedeckt mit Schnee dort und war zur Hälfte zerstört. Nousagi trat näher und setzte Shijukara auf den Füßen ab. “Entschuldigt mich kurz”, bat ich und ging zu dem Grab, das ich einmal ausgehoben hatte. Respektvoll kniete ich nieder und senkte mein Haupt. “Ich bringe euch hier zwei wunderbare Wesen, die auf euch acht geben werden.”, begrüßte ich und strich über den kalten Schnee. Ein kleiner Vogel landete daneben und mir sprang ein altbekannter Floh entgegen. “Oyakata-sama!”, rief er freudig und saugte an meiner Wange, auf der er gelandet war.     Genervt schlug ich ihn platt und er segelte in meine Hand. “Das ist nicht der richtige Moment, Myoga”, brummte ich und stand auf. Er baute sich wieder auf und sprang auf meine Schulter. “Oyakata-sama! Ich habe eine Nachricht zu überbringen und bin froh, dass ihr näher seit, wie gedacht. Byorigaku sagte mir das Ryokotsusai morgen auftauchen wird und wo genau”. Mein Gesicht wand sich schlagartig zu ihm. “Wo?”, fragte ich ernst und er schreckte kurz zusammen. “In den Bergen, südlich von hier”   Dort würde ich ihn also morgen finden. Freudig schlich sich ein lächeln auf meine Lippen. Mein Tier war erweckt und würde mir helfen, dieses Biest zu töten.     Ich folgte Nousagi und Shijukara, die ins Haus gelaufen waren. “Außerdem sagte sie mir, das sie eurer bitte nachkommen wird”, redete Myoga weiter und das ließ mein Herz höher schlagen. Mein kleines Geschenk für Izayoi würde also stattfinden.     Wir kamen bei dem junge Paar an und ich beobachtete wie Nousagi einen Balken beiseite räumte. Shijukara sah sich vorsichtig um und auch ich ließ den Blick schweifen. Alles war nass, doch das würde man mit etwas Feuer beheben können. Dieses Zimmer war an sich, völlig intakt. Man müsste nur das Dach erneuern. Auch die Räume daneben waren unversehrt und ich hörte Shijukaras freudige Worte. “Das was noch unversehrt ist, reicht uns vollkommen oder Usa?”   Lächelnd sah ich zu den beiden, als Shijukara zu ihrem Liebsten ging und ihre Arme um seinen Hals schlang. Er neigte sich zu ihr und küsste sie kurz. “Perfekt für uns”. Einige Sekunden später bemerkte er meinen Blick und nahm etwas Abstand zu seiner Gemahlin. Lachend wendete ich mich ab. “Ich werde neue Balken machen gehen. Räumt schon mal alles frei und wir setzen das Dach instand.”   Im Wald fällte ich mit Tessaigas Hilfe einige Bäume und Teilte sie dann ein. Die genaue Länge würden wir beim anbringen einteilen. Myoga hielt mich mit verschiedenen Gesprächen auf trap und so ging ich nach einiger Zeit zurück. Die Balken legte ich vor dem Haus ab und bemerkte wie fleißig die beiden gewesen waren. Alles war aufgeräumt und es türmte sich ein riesiger Haufen Holz im Garten.   Im inneren knisterten kleinere Feuer in den Feuerstellen und alle Türen waren zugezogen, um die Wärme drinnen zu halten. So würde rasch alles trocken, lobte ich die tat der beiden und fand sie bald. Shijukara fegte gerade den Dreck, in einem Raum hinaus über die Veranda. “Ihr seit zurück Toga”, bemerkte sie und lächelte mich an. Ihre blauen Augen strahlten glücklich und ich musste meinen Blick davon abwenden. In einigen Stunden würde sie nicht mehr so strahlen.  “Wo ist Nousagi? Wir sollten das Dach erneuern, bevor es zu schneien beginnt”, sprach ich sie an und roch, den nahenden Schnee in der Luft. Genau in diesem Moment kam Nousagi aus einem anderen Raum und sah mich ebenso freudig an, wie es Shijukara getan hatte. Wieder wendete ich meinen blick ab. “Lass uns schnell anfangen”     Die Sonne war untergegangen, als wie fertig waren und der Wind wurde rauer. Leichte flocken stiegen vom Himmel herab, als wir zu Shijukara ins innere kamen. Wärmend rieb ich meine Hände und hockte mich zum Feuer. Nun musste ich es tun. Den ganzen Nachmittag über hatte ich gezögert. Gezögert ihn mit einem Balken so zu treffen, das er bewusstlos war. Gezögert ihn einfach anzugreifen, ihm dabei Beine und Arme zu brechen. Gezögert ihm einfach die Perle zu geben und zu hoffen, das er schwach wurde. Doch ich war feige gewesen.  Seufzend stellte ich mich auf und sah zu dem jungen Paar, das sich begrüßte und freudig über ihr neues Heim sprachen.     Nun Tu es,  bat mein Tier und ich nickte.   “Ich würde dir gerne noch etwas geben Nousagi”, sprach ich ihn an und er sah zu mir. Kurzerhand löste er sich und kam zu mir. Nestelnd holt eich die Perle hervor und hielt sie ihm hin. “Das ist für dich. Du weißt, das du mein Sohn geworden bist und deshalb schenke ich sie dir”, hauchte ich und nahm seine Hand um ihm die Perle zu geben.   Mit großen Augen sah er mich an. “Aber”, brachte er noch heraus, bevor ich sein Handgelenk näher zu mir zog und ihm mit Leichtigkeit den Arm brach. Er schrie auf und ich trat ihm so gegen sein Bein, das auch diese Knochen zerbarsten. Shijukara schrie auf und kam zu uns. “Bleib Weg”, knurrte ich sie an und spürte wie mein Tier sich empor kämpfte. Sie blieb wie erstarrt stehen und begann zu zittern.  Nousagi versuchte sich mit dem freien Arm zu verteidigen und ich spürte seine unglaublich starke Aura wachsen. Schnell riss ich ihm die Perle aus der Hand und spürte, wie er mir den Arm, mit seinen Krallen zerfetze. Kurz zuckte ich zusammen, doch nun gab es kein zurück mehr. Ich drängte ihn auf den Boden und riss ihm die Haut vom Unterarm. Wieder schrie er und mir ging es durch Mark und Bein.    Beeil dich!    Befahl das Tier und ich sah wie Nousagi sich teilweise verwandelte. In diesem Moment drückte ich die Perle in das zerrissene Fleisch seines Armes und sie verschwand mit einem großen Leuchten darin. Geblendet kniff ich die Augen zusammen und spürte dann das komplette Gewicht, des Körpers meines Ziehsohnes. Seine Aura war vollkommen verschwunden. Bewusstlos lag er in meinen Armen und ich ließ mich auf den Hintern fallen. Shijukara brach bewusstlos zusammen und ich schnaufte angestrengt.   Nousagis Krallen, seine Mahle und seine Aura waren verschwunden. Seine Ohren glichen die eines Menschen und so schloss ich daraus, das das ihn schwächte. Er war zu einem Menschen geworden. Myoga kam angesprungen und schrie aufgeregt. “Was ist nur in euch gefahren, Oyakata-sama?!”, fragte er.  Vorsichtig legte ich Nousagi ab und besah mir seine Wunden, die stark bluteten. “Bleib bei ihnen. Seki wird bald hier sein”, befahl ich und er blickte mich verwundert an. “Ihr wollt nun einfach gehen?”, stotterte er und ich erhob mich, als ich von weitem schon das Schwein roch. Ohne ein weiteres Wort, ging ich und lief nach Hause.     Bevor ich zu Izayoi ging zog ich mich um. Nousagis Blut klebte an mir und ich wusch mich im Bad, solange bis meine Haut brannte. Mein Herz war schwer, weil ich ihm das antat. Doch nur so konnte ich ihn schützen.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)