Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 101: Vater & Sohn (Toga) -------------------------------- Kapitel 101 Vater & Sohn   Ich zog mein Oberteil aus und schmiss es achtlos auf die Veranda. Auch Nousagi tat dies und wir stellten und in Kampfposition gegenüber. In der Ferne fiel ein Tropfen, des frisch geschmolzenen Schnees auf den Boden und Nousagi preschte los. Unglaublich schnell griff er an und ich schütze meinen rechten Arm. Im Gegenzug griff ich ihn an und verfehlte ihn nur knapp. Leichtfüßig sprang er einige Schritte zurück und ich folgte ihm, nur um gezielt auf ihn einzuschlagen. Er wehrte die Schläge geschickt ab und trat mir dann in den Bauch. Kurz zuckte ich zurück und hielt mir die Stelle, die er getroffen hatte. “Warum musst du so schnell sein?”, knurrte ich und griff wieder an. Diesmal packte ich ihn kurz und konnte ihm einen Streif erwischen.  “Ihr seit neuerdings ganz versessen auf das Trainieren. Habt ihr wirklich bedenken, den Drachen schlagen zu können?”, fragte mein gegenüber und griff mich wieder an. Die Schläge abwehrend brachte ich ihn schließlich auf Abstand und wischte mir mit der Faust am Kiefer entlang. “Ich muss ihn besiegen. Ich darf nicht noch einmal versagen. Zu viele sind schon gestorben”, keuchte ich.   Nousagi dehnte seinen Arm und stemmte dann beide Fäuste in die Hüften. “Wir werden ihn schon erledigen!”, sprach er zuversichtlich und ich lächelte bitter. “Ich, Nousagi. Ich werde ihn erledigen”, stellte ich klar und erntete einen entsetzten Blick.   Bevor er einen Einwand bringen konnte, hob ich die Hand. “Bitte akzeptiere es einfach”, bat ich. Wie hatte ich nur denken können, dass er sich damit zufrieden geben würde? “Das kann ich nicht!”, erwiderte er ernst und ich senkte den Kopf. “Du hast nun andere Verpflichtungen! Ich habe Shiju nicht umsonst aus dem Jenseits geholt, nur damit zu dann im Kampf stirbst”, erklärte ich und spürte den Schlag erst, als er mich traf. Ich stürzte zu Boden und Nousagi hielt mich fest im Griff. “Das könnt ihr mir nicht antun!”, knurrte er mir entgegen und ich sah, wie ernst es ihm war.   Kurz ließ ich ihn seine Wut mir gegenüber, die er mir in stummen Blicken schickte, über mich ergehen und antwortete dann. “Ich kann dich nicht noch einmal von dort holen. Shiju braucht dich und auch Izayoi, falls ich nicht wieder kommen werde”, sagte ich ruhig. Er ließ von mir ab und plumpste in den Schnee neben mir.   Ich setze mich auf und sah ihn an. “Bitte verzeih mir, das ich dir das aufbürde. Aber ich werde mein bestes geben um euch keinen Kummer zu bereiten.”, versprach ich und er sah kurz zu mir. Mit einem Sprung landete ich auf meinen Füßen und streckte mich gen Himmel “lass uns weiter machen, bis Izayoi kommt”   So trainierten wir noch einige Zeit und Nousagi reagierte sich sichtlich ab. Überall war meine Haut zerkratzt und die Wunden schlossen sich immerzu. Erschöpft ließen wir uns auf die Veranda sinken. “Das tat gut”, keuchte mein Trainingspartner und ich lachte. “Ja, fast wie früher”   Ein schnauben gepaart mit einem grimmigen Blick trafen mich. “Diesmal werde ich aus euch einen Krieger machen, keine Sorge!”, drohte er und ich sah mich um. “Sie kommt”  Im nächsten Moment öffnete sich die Tür hinter uns und meine Liebste rief laut nach ihrem zukünftigen Opfer, “Nousagi!”, was ihn zusammen zucken ließ. Vor mir den starken Krieger mimen und bei den Frauen klein wie eine Maus werden, dachte ich. „Was sitzt du hier noch herum! Du solltest deine Braut nicht warten lassen!“, keifte Izayoi, was mich zum lachen brachte. Wütend packte sie mich am Ohr. „Du aber auch! Los waschen und anziehen", befahl sie und nun fühlte ich mich wie eine Maus. „Liebste woher dieser plötzliche Befehlston?“, Fragte ich blinzelnd und sah in ihre wütenden braunen Augen. Sie entließ mein Ohr. „Los beeilt euch. Zeigt mal wie schnell ihr seit!“, befahl sie wieder und ich sprang mit Nousagi auf.   Kurz küsste ich Izayoi und Nousagi und ich gingen gemeinsam hinaus. Nousagi fand als erstes wieder Worte. “Die beiden passen wirklich perfekt zusammen”, zuerst war ich verwirrt. Doch dann verstand ich, wen er meinte und das bereitete mir eine gewisse Angst. “Das kann ja lustig werden, wenn die beiden sich zusammen gegen uns verschwören”, maulte ich und ging zum Bad.   Schnell wuschen wir uns. “Wollt ihr denn überhaupt hier im Hause bleiben?”, fragte ich nach einiger Zeit und Nousagi, der sich gerade einen frischen Yukata anzog, sah zu mir herüber. “Ich weiß nicht. Wäre ich weiter weg, könnte ich euch nicht mehr zu Diensten sein”, murmelte er und ich seufzte. “Du solltest dein leben mit Shiju planen. Als ihr Mann und nicht als mein Gefolgsmann. Vor allem, weil du über diese Verpflichtung hinausgewachsen bist”, redete ich weiter und band mein Haar zu einem Zopf.   “Was bedeutet das?”, fragte er dann und ich zog das Haarband fest. Heute war es eines von Izayois, das ich stets bei mir trug. Ich musste mir wieder mal welche von ihr Schnorren, um den Geruch zu erneuern. Nousagi wartete auf Antwort und stand wartend, einige Meter vor mir. Was sollte ich nun genau antworten? Vor Hosenki hatte ich ihn als meinen Sohn betitelt. Wollte er das überhaupt? Wie mein Sohn sein? Fühlte er das selbe?  Ich räusperte meine Stimme und sah ihn dann fest in die Augen. “Du bist mein Sohn, auch wenn du mein Blut nicht teilst. Du bist mir trotzdem ähnlicher wie Sesshomaru und würdest den Platz als Taisho besser vertreten”, legte ich meine Gedanken offen und hielt die Luft an. Sein Blick blieb starr auf dem meinigen und ich hoffte das ich ihm nicht zu nahe getreten war.   Er schluckte und öffnete seinen Mund zum sprechen. “Ich empfinde euch auch mehr als Vater, als meinen Herrscher”, erwiderte er und ich atmete erleichtert auf. Lächelnd sah ich ihn an, ging zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. “Danke Nousagi”   Er erwiderte mein lächeln und ich begann zu grinsen. “Und nun, mach dich bereit die ehe einzugehen!”, Geschockt blinzelte er und sah dann zu Boden.   Im Ankleideraum zog ich mich vollkommen an und trug einen dunkelblauen Kimono mit passender Hose. Als ich zur Wand sah und meinen Kragen richtete entdeckte ich mein Amulett, welches ich selbst an meiner Hochzeit getragen hatte. Das Zeichen meiner Familie. Ich nahm es von der Wand und hielt das sechskantige Stück Metall, an dem das rote Band befestigt war, in meiner Hand.   Ich schreckte auf, als sich die Tür neben mir aufschob und umgriff das Metall fest. “Toga, könnt ihr mir helfen?”, fragte der zukünftige Bräutigam und ich sah schon was das Problem war. Denn er stand immer noch in dem Yukata vor mir, in dem er mich verlassen hatte um in sein Zimmer zu gehen. Mir war nie aufgefallen, das er keine Festtagskleidung hatte. Wir hatten sie ja kaum gebraucht.   “Ich suche dir etwas heraus”, sagte ich grinsend und er sah beschämt zu Boden. Ich öffnete einige Schachteln, die Izayoi in meinen Schrank gelegt hatte. Sie bestand darauf, das die prächtigen Stoffe in diesen Schachteln lagen, damit ihnen nichts passierte. In einer gräulichen Schachtel, mit gelben Band fand ich, wonach ich gesucht hatte. Meinen Tannengrünen Kimono mit den Goldenen Fäden. Dazu lag eine gestreifte Hose bei, die perfekt zusammen passten und einem Bräutigam würdig waren. Ich reichte ihm die Schachtel und grinste, “Ich gehe schon mal vor”. Dankend nickte Nousagi.    Im Saal entdeckte ich meine Liebste, wie sie gerade aufstand. Ein stechen durchzuckte mein Becken und auch sie hielt in ihrer Bewegung inne. Leise schlich ich mich zu ihr und umarmte sie dann von hinten. „Du solltest dich ausruhen", brummte ich und sie legte ihren Kopf an meine Brust. Bald hätte sie es geschafft und unser Sohn läge in unseren Armen. „Ab morgen“, versprach sie und ich rollte die Augen. Wie oft hatte sie mir das in den letzten Wochen versprochen?  Doch nun wollte ich ihr etwas helfen. „Was brauchen wir noch? Ich hole es", fragte ich und sie wand ihren Blick zu mir hinauf. Lächelnd bat sie, „nur noch den gesegneten Sake".   Gesegneten Sake? Dieses Brennende Zeug hatten wir hier im Hause? Kurz küsste ich ihre Stirn und genoss die nähe die wir gerade teilten. „Wir haben gesegneten Sake im Haus?“, fragte ich dann nochmal vorsichtig nach. Gut, das ich solch eine Flasche nicht aus versehen mal gekostet hatte. Ich konnte mich noch gut an den Schluck bei unserer Vermählung erinnern. „Ja in der Vorastkammer steht eine Flasche voll. Ich hatte gewusst, dass ich sie noch brauchen würde", kicherte sie. Wie konnte sie nur so froh darüber sein?   Schnell verließ ich sie und holte die Flasche aus dem Vorratsraum. Ume und Appuru waren wieder im Schloss von Yashimoto und kümmerten sich um die abreise der Verletzten. Sie hatten für fast alle geeignete Plätze und Arbeit gefunden, erzählte mir einer unserer Bediensteten.   Als ich zurück in den Raum kam sah ich mich das erste mal um. Izayoi hatte den Platz für die Zeremonie hergerichtet. Drei Kissen lagen vor der Verandatür und ich schmunzelte. Sie wusste von Nousagis Verbundenheit zur Natur. Auch Shiju mochte es im Freien zu sein, hatte mir Nousagi einmal erzählt. Wie passend. „Das Training macht dich schneller liebster", lobte Izayoi und ich ging zu den Kissen um dort den gesegneten Sake, das Teufelszeug, abzustellen.   Das fiel mir etwas wesentliches auf. „Wer wird die beiden eigentlich vermählen?”, begann ich und mir kam eine kleine Stichelei in den Sinn, “Hast du im Haus auch einen Priester versteckt?“   Sie kam zu mir herüber und lehnte ihren Körper gegen meinen. Ihre Hand wanderte über meine Brust und marschierte, wie einstudierte Krieger es taten, hinauf zu meinem Kinn. Dabei eröffnete sie mir ihren kleinen Plan, “Ich. Hatte. Da. An. Dich. Gedacht”   Überrascht sah ich sie an. ”Du meinst mich?”, fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach. “Ich bin doch kein Priester” stellte ich klar und erntete einen ernsten Blick von ihr. “Du bist der Taisho! Du weißt doch wie das geht”, befahl sie fast schon und ich verzog meine Lippen. Heute war sie wirklich einschüchternd.   Seufzend ergab ich mich und sah sie an. “Ja schon, aber zählt das denn?”, fragte ich in letzter Hoffnung, dass es nicht gehen würde. “Du bist vor der Mondgöttin die höchste Instanz. Unser Herrscher”, begann sie ihre Sicht der Auffassung meines Standes und ich war geschlagen. Natürlich stand ich über allem im Westen. Nur Tsukyomi war mir vom Stand her höher angesiedelt. “Die beiden wären sicherlich sehr geehrt wenn du es tust”, schmierte mir Izayoi Honig ums Maul und ich war endgültig geschlagen.   Nousagis Geruch kam näher, gemischt mit dem meinigen, der noch an meiner Kleidung haftete. Zur Tür sehend, folgte mir Izayois Blick. Sie hatte sich einen Instinkt angewöhnt. Sie wusste das ich die Umgebung schneller wahrnahm wie sie und so hatte sie es sich abgeguckt meinen Blicken zu folgen.   Die Tür öffnete sich also und es trat ein aufgeregter Nousagi ein. Sein Herz schlug wild in seiner Brust. Izayoi schlug in die Hände und betrachtete ihn aus der Nähe. „Nousagi du siehst prächtig aus!“, rief sie dabei. „So erwachsen!“, lobte sie und ich fühlte mich geehrt das ihr die Tracht gefiel, die ich ihm herausgesucht hatte. Er sah wirklich sehr prächtig aus und gab einen edlen Bräutigam ab. „Danke Izayoi“, hörte ich seine Worte und fing seinen Blick auf.   Grinsend zeigte ich auf die Plätze hinter uns und er schluckte hart. Seine Aufregung war förmlich mit Händen zu greifen. Wir setzten uns und Izayoi verkündete, dass sie Shiju holen würde, was Nousagis Herz nur noch mehr zum Stolpern brachte. “Ganz ruhig”, hauchte ich und er sah zu mir. “Ihr habt doch längst einen viel tieferen Bund geschlossen”, versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er war noch immer aufgeregt.  “Ich möchte dir noch etwas geben” kündigte ich an und griff in meinen Kimono. Vorsichtig zog ich das Wappen heraus und betrachtete es noch einmal kurz. Dann nahm ich es und beugte mich zu Nousagi. Er bleib wie erstarrt sitzen und so band ich es ihm an den Kimono fest. “Ich sagte, wie ein Sohn und dann soll es auch für alle sichtbar sein”. erklärte ich meine Handlung und setze mich wieder zurück.   Nosuagi ergriff das kleine Wappen und war sprachlos. Ehrfürchtig drehte er es etwas hin und her. Er schluckte hart, bevor er mit kratzender Stimme zu mir sprach: “Das ist das Wappen eurer Familie, nicht wahr?”  Schnell nickte ich und schenkte ihm ein lächeln. “Du und Shiju sollt Teil meiner Familie sein und nun ruhe, deine Braut kommt”, grinste ich und er schien es zu riechen und wand seinen Blick zur Tür. Mit einem kleinen Schlag auf die Knie, holte ich seinen Blick zurück. “Erst wenn sie hier sitzt. Das werden die längsten Minuten deines Lebens”, stichelte ich und Nousagi nahm Haltung an.   Izayoi öffnete die Tür und ich erblickte die beiden Frauen. Meine liebste trug den Kimono den ich ihr einst schenkte und er hüllte sie prächtig ein. Doch die junge Frau neben ihr strahlte in einem blau, weißem Gewand. Schüchtern sah sie zu mir und ich lächelte. Beide kamen näher und Nousagis Herz schlug ebenso schnell, wie das seiner Gefährtin.   Grinsend sah ich zu Izayoi die sich neben uns kniete und dann zu Shijukara, welche ebenso Platz nahm. Vorsichtig sah sie zu Nousagi, der ihren Blick einfing und ihre Herzen beruhigten sich etwas. Er würde ihr ein guter Mann und Gefährte sein. Das war gewiss.   Überaus stolz schenkte ich den Sake ein und stellte ihn bereit. Danach nahm ich ihre Hände und legte sie ineinander. „Als euer Taisho, schließe ich das Band der Ehe in eurem Sinne. Wenn ihr dem zustimmt, dann gebt mit eine klare Antwort", bat ich und sie wechselten einen kurzen Blick. Nousagi wendete als erster seine Augen zu mir und antwortete stolz. „Ich will Shiju zu meiner Frau. Ich werde sie vor allen gefahren wahren und ihr mein Leben anvertrauen“   Shijukaras Wangen zierte ein leichtes rot, als er dies sagte. Nun wendete sie mir ihren Blick zu und strahlte vor Glück. „Ich will Nousagi zu meinem Gemahlen. Ich werde ihm mein Leben anvertrauen und das seine wahren, bis ich einmal sterbe", gelobte sie und das junge Paar lächelte sich zu. Ich legte nun meine andere Hand auf ihre und Verband somit ihre Hände, als Zeichen für den Bund. Izayoi schluchzte neben mir vor Freude.  Meine Hände lösten sich von denen des jungen Brautpaares und ich gab zuerst Nousagi die Schale mit dem gesegneten Sake. Etwas Schadenfreudig sah ich zu, wie er einen Schluck nahm und die Schale dann an Shijukaras Lippen legte. Kurz lächelte sie über diese Geste und trank ihren Schluck. Ohne auf mein Wort zu achten ergriff Nousagi seine liebste und küsste sie innig.   Freudig schlug ich in die Hände und zog dann meine Gemahlin an mich heran, die immer noch weinte. Sanft strich ich ihr die Tränen von den Wangen und küsste ihre Stirn.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)