Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 95: Rückkehr aus dem Jenseits (Izayoi) ---------------------------------------------- Kapitel 95 Rückkehr aus dem Jenseits    Toga öffnete seine Arme und nahm mich von Nousagis, der seine Arme ausschüttelte. Einen ganzen Tag in dieser Haltung zu verweilen, war sicher unangenehm. Toga sah mich liebevoll an und küsste mich innig und fordernd. Meine Augen schließend, erwiderte ich und wurde durch einen kleinen Stich abgelenkt. Ein knurren ertönte und ich erkannte, wer da an mir saugte. “Myoga”, grollte es. Angesprochender ließ von mir ab und sprang zu Nousagi.   “Sei froh das Izayoi auf meinem Arm ist, sonst würdest du bald aufhören zu existieren, ohne dein Erbe der feigheit festgeschrieben zu haben”, knurrte er ihm nach und ich nahm sein Gesicht in meine Hand. “Schon gut liebster”, hauchte ich und küsste ihn erneut, aber nur kurz.   Ich ließ meinen Blick schweifen, über die Wiese die in voller blüte stand und den Teich, auf dem die Seerosen sich öffneten. Wie konnte es nur möglich sein, dass es so warm war, mitten im Winter. Eilig schmiss ich das Fell von meinem Körper und seufzte. “Schön warm hier”   Die Männer wechselten einen Blick und mussten kurz lachen. Togas blick erstarb, als er eine Frau auf der Veranda erblickte. Kurz musterte ich die Dame, mit dem Violetten langen Haar und bemerkte ihre fast vollkommende Nacktheit. Mit einem erbosten Blick sah ich zu Toga, der mich bemerkte und die Augenbrauen hochzog. “Wer ist den das?”, fragte ich und er grinste. “Das ist Byorigaku”  Die Arme verschränkend sah ich wieder zu ihr und nuschelte. “Sie trägt ja kaum etwas an sich” Das missfiel mir ungemein und Toga schnaubte. “Glaub mir, das missfällt mir genauso wie dir.” Emport sah ich zu ihm. Gefiel es ihm etwa? War es deshalb kaum zu ertragen? Eifersucht kochte hoch, als wir dann alle bei ihr ankamen und Toga mich vorsichtig abstellte. Sanft berührte er meinen Bauch kurz um das Baby darin zu begrüßen. Er wusste wirklich wie er mich besänftigen konnte. Doch noch war er nicht über den Berg. “Na willst du sie abholen?”, fragte Byorigaku und ich sah Toga nicken.   Kurz wanderten ihre weißen Augen zu mir und sie strich sich über das Kinn, was mich etwas an Kusuri erinnerte, der es des Öfteren tat, wenn er Toga oder Nousagi betrachtete. Skeptisch erwiderte ich den Blick und sie begann zu grinsen. “Du scheinst dich nur mit hübschen Wesen abzugeben”, sagte sie dann und drehte sich mit schwung herum, was ihre Haare herumwirbeln ließ.  Wir folgten ihr in einen leeren Raum und sie hielt vor einer Tür. “Er muss fortbleiben”, bat sie und schnipste, woraufhin Nousagi wie ein Sack Reis einfach umfiel und schlief. Erschrocken kniete ich mich zu ihm und wollte ihn wecken. “Nousagi!”  “Nicht!”, befahl mir die Frau und sah mich dabei ernst an. “Es ist die bitte der Seele, also lasst ihn schlafen.” Besorgt wand ich noch einen Blick zu dem schlafenden Mann mit der Maske und strich ihn vorsichtig über den Arm. Ihm würde hier ja nichts passieren, hoffte ich und bekam von Toga die Hand zum Aufstehen gereicht. Mühsam streckte ich meinen Rücken durch und er legte seine warme Hand in meinen unteren Rücken, als wir der Frau weiter folgten.   Diese hielt plötzlich an und mit einem Schnipser, landeten wir in dem stinkenden Raum und ich sah mich um, bevor mein Magen rebellierte. Elendig drückte ich meinen Ärmel vor den Mund und schloss die Augen. “Geht es Izayoi?”, fragte Togas tiefe Stimme und ich nickte eilig.   Byorigaku ging auf eine Art Holztisch zu, auf dem eine Art Hülle, die der Form eines Menschen ähnelte, lag. “Ist sie da drin?”, fragte Toga und ich wusste nicht wovon er redete. Wen meinte er mit ´sie´?   Sofort antwortete Byorigaku. “Ja, Habt ihr die Kleidung?”, fragte sie am Ende und ich sah verwirrt zu meinem Gemahlen auf. “Für wen brauchst du denn Kleidung?”, fragte ich und sah zu, wie er einen edlen blauen Stoff und einen dunkelblauen Obi aus seiner Rüstung zog. Sein Gold traf auf meinen Blick und er verzog seine Lippen zu einem Schmunzeln. “Für die Dame die dort drüben in der hülle liegt”, erklärte er und mir stieg wieder die Eifersucht hoch. “Welche Frau?”, fragte ich und sah zu, wie er Byorigaku die Stoffe überreichte. Doch sie sah zu mir und gab sie mir. “Sie kann ihr helfen. Nun komm her mit dem Schwert”, befahl sie Toga und es wunderte mich, dass er sich von ihr so herumbitten ließ. Er trat auf die Hülle zu und zog das weiße Schwert, das neben Tessaiga an seiner Hüfte geruht hatte. “Spürst du es?”, fragte die Frau und Toga nickte. “Ja ich sehe es”, antwortete er und die beiden verwirrten mich immer mehr. Toga schlug auf die Hülle, doch schnitt das Schwert nichts Sichtbares und es passierte erst einmal nichts. Aber nach einigen Minuten leuchtete die Hülle plötzlich in einem strahlenden rosa auf.   Überrascht sah ich zu, wie Byorigaku die Hand ausstreckte und eine leuchtende Sichel darin auftauchte. Mit dieser schlug sie einmal auf die Hülle und diese bröckelte in tausend Teile auf. Ich sah zu wie sie zerbarst und der Umriss eines Körpers erschien. Unbewusst hielt ich die Luft an und konnte kaum erkennen was dort war, bis sich der Rauch etwas legte und sich kleine Hände auf den Rand des Tischs bewegten. Die Gestalt setzte sich auf und hielt eine Feder in der Hand. Als sie komplett saß und sich im Raum umsah, erkannte ich wer es war. Dort saß Shiju. Ohne jeden Zweifel. Das war die Frau aus meinen Träumen!  Sie erblickte erst mich und dann Toga, den sie angrinste. “Hast du es also doch geschafft, alter Mann” begrüßte sie ihn. Toga verzog seine Lippen zu einem Lächeln und schloss die Augen. “Und du hast von seiner Unverschämtheit nichts verloren”, brummte er und erntete einen bösen Blick von der jungen Frau. Verwirrt sah ich zwischen ihnen hin und her und bemerkte erst jetzt, dass Shiju aufgestanden war und mich ansah. Sie war komplett nackt und ich sah eilig zu Toga, der noch immer seine Augen geschlossen hielt.   Schnell raffte ich die Stoffe in meiner Hand zusammen und ging ich zu ihr. “Shiju, ich bin Izayoi.”, stellte ich mich vor und hielt ihr den Yukata auf, in den sie hineinschlüpfte. Kichernd drehte sie sich zu mir und ich schloss ihr den Stoff um die Taille. “Das weiß ich doch”, hauchte sie und zog mich in ihre Arme. Überrascht schloss ich die Arme um sie. “Ich danke euch Izayoi-sama. Nur durch euch, konnte ich wieder zurückkehren. Der alte Mann hätte es doch niemals kapiert, wenn ihr ihm nicht gesagt hättet, wen ihr gesehen habt”, sprach sie weiter und ich hörte ein genervtes schnauben. “Ich kann dich hören”, meckerte Toga und öffnete seine Augen wieder.  Schmunzelnd sah ich zu meinem liebsten. “Sollten wir Nousagi nicht gleich sagen, das Shiju wieder da ist?”, fragte ich und bemerkte das wilde Kopfschütteln von der gerade wiederauferstandenen. “Er muss erst zu meinem Grab. Das ist er mir schuldig Izayoi-sama", erklärte sie sich und ich nickte. Eilig kleidete ich sie weiter an und sie sah wirklich bezaubernd aus. “Wann gehen wir zum Grab?”, fragte ich, als ich ihr eine Schleife auf den Rücken band. Toga sah zu uns und dann zu Byorigaku. “Ihr könnt gehen, wann immer ihr wollt. Meine Aufgabe ist getan. Das Schwert ist nun rein von jeglichen Seelen und die Frau voll funktionsfähig”, schnurrte sie und so war alles gesprochen. Auch wenn die Aussage mich verwirrte. Was hieß voll funktionsfähig?”  “Wie stellen wir es jetzt an?”, fragte ich Toga, als er mich aus dem Raum führte. Shiju folgte uns etwas wackelig und so hielt ich ihre Hand. Als sie Nousagi am Boden liegen sah, hob sie die freie Hand an den Mund und zog die Luft ein. Toga drehte sich zu uns um und betrachete Shiju. “Keine Tränen, es reicht das er deinen Geruch erkennen wird”, befahl er und Shiju versuchte sich zusammen zu Reißen. “Ich werde euch nun zum Grab bringen.”, begann er und sah sich im Raum um. “Myoga?”, rief er und der Floh hüpfte auf seine Nase. “Du wirst bei den Frauen bleiben, bis ich Nousagi geholt habe”, erteilte er einen weiteren Befehl und hob Nousagi auf seine Arme.    Er trug ihn nach draußen und überlegte kurz. “Normalerweise geht es auch so”, redete er mit sich selbst und verwandelte sich. Shiju quietschte kurz auf und ich sah sie fragend an. “Keine Angst”, bat ich und sie schüttelte den Kopf. “Ich habe nur nicht mehr daran gedacht, das sie so groß sind”, erklärte sie. Toga sah zu mir und schob mich mit der Nase zu sich. Ich griff in sein Fell und er schubste mich auf seinen Rücken “Hey du Grobian”, schimpfte ich und setze mich in seinen Nacken. Er schnaubte und sah dann zu Shiju, die mit den armen wedelte. “Ich schaffe es auch so” Also kletterte sie ebenfalls auf seinen Rücken und wir sahen wie er Nousagi mit seinem Maul ergriff und ihn an der Kleidung hochzog. Vollgepackt lief er los und ich hielt mich an seinem Fell fest. Shiju klammerte sich etwas an mich und ich spürte einen tritt in meinem Bauch, als sie diesen kurz berührte.   Sie erwiderte meinen Blick und blinzelte. “War das das Kind?”, fragte sie und Toga knurrte unter uns. Bis jetzt hatte das Baby nur bei ihm Bewegungen gezeigt. Doch schien es Shiju nun auch begrüßen zu wollen und zeigte es mit wilden Bewegungen. Lächelnd sah ich sie an und sie freute sich ebenso.   Nach kurzer Zeit, kamen wir in einen dichten Wald. Toga hielt an und legte Nousagi vorsichtig ab. “Versteck dich”, brummte seine tierische Stimme und ich rutschte an seinem Rücken hinab und Shiju tat es mir gleich. Sie sah sich um und begann zu zittern. “Beunruhigt dich etwas?”, fragte ich sie, als wir einige Bäume weiter gingen und uns in einem dichten Geäst versteckten. Sie seufzte kurz und sah mir, mit ihren Azurblauen Augen ins Gesicht. “Hier habe ich Nousagi des Öfteren getroffen. Das Taisho-sama extra diesen Platz gewählt hat, um mich zu begraben rechne ich ihm hoch an.”, verwundert sah ich sie an. “Er hat dich begraben? Nicht Nousagi?”, fragte ich und sie nickte. “Nousagi ist kein so starker Mann wie eurer Gemahl.”, sagte sie sanft und hielt sich dabei eine Hand aufs Herz.    Einige Stimmen ließen mich Aufsehen und ich versuchte durch die Äste einen Blick zu erhaschen. Dort kniete Nousagi an dem Stein, den ich auch in meinen Träumen gesehen hatte. Einige kleine Buntmeisen hüpften um ihn herum und ich spürte die tiefe Trauer die von ihm ausging. Er holte etwas aus seiner Tasche und legte es sanft auf das Grab. Ich erkannte den kleinen Vogel, den er geschnitzt hatte und mir wuchs ein Kloß im Hals. Die Tränen folgten und Toga sprach mit Nousagi, bis er plötzlich in meine Richtung sah. Nousagi folgte dem Blick und seine Augen weiteten sich.   Schnell ergriff ich Shijus Hand und lächelte ihr zuversichtlich zu. “Es wird Zeit” Sie nickte und so trat erst ich hinter dem Geäst hervor und dann Shiju. Einige Meter trennten uns von einander und Nousagi war zu stein geworden. Als wir bei den Männern ankamen, zog Toga mich in die Arme und wir beobachten die Beiden.  Shiju ging auf Nousagi zu, der sich nicht mehr bewegt hatte und sie einfach anstarrte. Die Junge Frau mit den langen braunen Haaren trat nah an ihn heran und hob die Hände. Er zuckte keinen Zentimeter von ihrer Berührung zurück. Auch nicht als sie die Maske berührte und die Bänder begann zu lösen. Sie nahm ihm die Maske vom Gesicht und die bronzefarbenen, geschockten Augen trafen auf Azurblaue, liebevoll ansehende Augen.    “Ich bin zurück” lächelte sie ihm zu.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)