Hana No Maho von Dudisliebling (Der Zauber der Blüten) ================================================================================ Kapitel 92: Byorigaku (Toga) ---------------------------- Kapitel 92 Byorigaku   Als wir Zuhause ankamen legte sich Izayoi nieder, um sich etwas zu erholen. Ihre wirren Gefühle hatten ihr Herz zum bersten gebracht und ich war froh, dass sie sich ausruhen wollte und ich sie nicht drängen musste. Ich ging zu Nousagi und klopfte an seine Tür, die sich fast augenblicklich öffnete. „Toga? Was kann ich für euch tun?“, Fragte er sofort und ich lächelte ihn bittend an. „Lust auf ein Training?“   Seine Augen weiteten sich und er nickte. „Ja natürlich“. So gingen wir in den Garten hinaus und ich zog im gehen meinen Kimono aus. Ich bräuchte mehr Bewegungsfreiheit und sprang eilig in meine Kammer, in der ich die Rüstung aufbewahrte. Dort schnappte ich mir Tessaiga und trat hinaus in den Garten. Auch Nousagi war nun Oberkörperfrei und trug neben seinem Schwert Bakusaiga.   Wir stellten uns gegenüber auf und fixierten den jeweils anderen. Er griff zu seinem Schwert und ich tat es ihm gleich. Über Kreuz Schritten wir nach rechts und warteten bis einer anfing auszuholen. Nousagi nahm mir die Entscheidung ab und griff an. Mit solch einer Schnelligkeit und Kraft das ich keuchend zurückwich, als ich seinen Schlag abwehrte und gleich einen Gegenangriff startete. Auch er wich zurück und erhöhte den Druck seines Schwertes auf meines, bis wir uns festgebissen hatten. Keuchend lösten wir uns und sprangen einige Meter auseinander.    Einige Stunden kämpften wir gegeneinander und jeder steckte kleinere Schnitte ein. Nousagi fiel auf, dass es kein gewöhnliches Training war und ich es ernster nahm wie sonst. Aber er fragte nicht und gab alles. Aus dem Augenwinkel erblickte ich Izayoi, die sich auf die Veranda gesetzt hatte und uns beobachtete. Gerade parierte ich einen Schlag Nousagis, als mich ein stechender Schmerz im Magen erfasste. „Ah", keuchte ich kurz und spürte dann die Klinge des Schwerts in meinem Unterarm. Der Schmerz durchzog mich zwar, doch machte mich das stechen im Magen nervöser. Izayoi saß auf der Veranda und eine Hand lag auf ihrem Bauch. Sie hatte wieder Schmerzen und wollte doch zu mir eilen. „Bleib sitzen", befahl ich ihr mit erhobener Hand und kniete mich in den kalten Schnee. Mit der unverletzten Hand schöpfte ich das weiße nass auf die Wunde und sie schloss sich augenblicklich. „Ist Ume endlich zurück?“, knurrte ich grober, wie ich es wollte und sie schüttelte nur ihren Kopf.   Genervt und besorgt sah ich zu Nousagi. Konnte ich denn niemanden helfen? War ich so schwach geworden? „Noch einmal", bat ich und sah wie Nousagi einen Blick mit Izayoi wechselte. Er sollte sich keine Sorgen um mich machen und mich bloß nicht schonen vor meiner Gemahlin.   Plötzlich sprang ein bekannter Geruch in meine Nase und ich spürte die Erleichterung. Ume kam um die Ecke und sah uns verwirrt an. Ich eilte zu den beiden Damen und sah die ältere ernst an. „Ume sag, sind Schmerzen in diesem Status der Schwangerschaft normal?“ Fragte ich. Sie sah zu ihrem schützling und setze sich zu ihr. Nach einer kurzen berührung ihres Bauches, sah sie Izayoi an. „Wie fühlen sich die Schmerzen denn an?“, fragte sie und Izayoi schien nach den richtigen Worten zu suchen. Beinahe hätte ich es erklärt, doch Izayoi fing endlich an zu erklären. „Erst ein Druck und härter werden des Bauches. Dann ein stehendes ziehen.“   Die ältere nickte wissend und seufzte dann erleichtert. Ein gutes Zeichen, hoffte ich. „Das ist ganz normal, euer Körper übt bereits für sie Geburt", sagte sie und lächelte Izayoi an. Mir fiel eine große Last von den Schultern und so würde ich mich nur noch mehr anstrengen, stärker zu werden und diesen Drachen töten. Ich musste es tun, bevor Inuyasha das Licht der Welt erblickte.  „Noch einmal", wandte ich mich wieder Nousagi zu und nahm Tessaiga zur Hand. Ich stellte mich wie immer, ihm gegenüber und er zog sein Schwert und griff mich an. Schnell und erbarmungslos schlug er sein Schwert nach mir und war überaus geschickt. Kein Wunder, denn er hatte ein gutes Training genossen und sogar bei mir gelernt. Nur mit Mühe und meiner Stärke, in der ich ihm überlegen war, könnte ich ihn immer wieder auf Abstand halten. Doch in einer Sekunde auf die andere schlug er mir Tessaiga wieder aus der Hand und ich war schon wieder außer Gefecht gesetzt. Laut knurrend ging ich zu meinem Schwert und nahm es wieder zur Hand. Wie könnte das nur sein?   „Noch einmal", befahl ich wie so oft heute und wir trainierten weiter.  So verbrachten wir die nächsten Tage und ich gewann langsam an alten Glanz zurück. Im direkten Kampf war Nousagi mir durch die Kraft unterlegen. Auch wenn er sich tapfer mit seinen Kampfkünsten schlug und schneller war, reichte ein gezielter griff um ihm Knochen zu brechen oder ihn zu Fall zu bringen. Abends versorgte Izayoi unsere Wunden und sorgte sich immer mehr um uns. Ich erklärte ihr das es normal war und Nousagi bekräftigte meine Aussage, sonst hätte sie uns bald das Training verboten.    Am Morgen meines Abreisetages zu diesem Byorigaku, wachte ich angekuschelt an den Bauch meiner Gemahlin auf. Ein kleiner tritt in die Wange ließ mich die Augen gänzlich aufschlagen und ich küsste die Stelle. Danach krabbelte ich ihren Körper entlang hoch und küsste ihre Lippen. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und erwiderte die zuerst keuschen Küsse, die aber langsam intensiver wurden und so löste ich mich, um ihr einen guten Morgen zu zuraunen.   Sie lächelte und warf mir dabei einen bestimmten Blick zu. „Dir auch einen guten Morgen". Ich ließ meine Hand über ihrem Bauch gleiten, wie ich es zur Zeit am liebsten tat. Diese Stelle des Körpers zog meine Hand förmlich an. Sie rollte ihre Augen. „Ich glaube du wirst mich bald nicht mehr beachten, wenn er erstmal geboren ist", sprach sie gespielt schmollend und mir huschte ein grinsen, sowie ein lachen über die Lippen. „Wie könnte ich dich nicht mehr beachten? Meine wunderschöne Braut“, hauchte ich und würde sie schon noch oft genug vom Gegenteil überzeugen.  Einen kleinen Vorgeschmack, wollte ich ihr nun aber doch geben und küsste sie abermals. Diesmal leidenschaftlicher und so strich ich mit meiner Zunge über die zarte Haut ihrer Lippen. Sie gab mir Einlass und so spielten unsere Zungen miteinander. Meine Hand glitt weiter zu ihrer Hüfte und ich überlegte kurz ob es noch Zeit für ein kleines Liebesspiel hatte, doch ich musste mich beeilen.   Beim Kampf gegen Ryukosusai müsste Bakusaiga einwandfrei funktionieren, als letzte Rettung für mich, falls ich wieder unterlag. Bevor sie mich doch noch im Futon halten würde, löste ich mich und setze mich auf. „Ich muss aufbrechen, um in zwei Tagen früh im Süden zu sein", keuchte ich noch immer erregt von unserem Kuss. Mein Tier war ebenfalls gegen mein Vorhaben, doch mir blieb einfach keine Zeit mehr. Ich erhob mich von unserem Lager und kleidete mich ein.  Ich hätte Kusuri Fragen sollen wir viel Zeit noch blieb, bevor ich ihn hinauswarf. Nun müsste ich trainieren, das Schwert reparieren lassen und den Drachen ausfindig machen. Ich wollte bei der Geburt meines zweitgeborenen unbedingt zugegen sein und meiner Gemahlin beistehen. Das könnte ich nur ruhigen Gewissens, wenn ich wüsste das dieser Ryukotsusai getötet war oder zumindest gebannt.  Völlig in Gedanken ging ich zum Arbeitszimmer und wühlte meine Papiere durch, um eine Karte zu suchen. Vielleicht stand dieser Byorigaku ja darauf und so müsste ich mich nicht gänzlich auf Myoga verlassen. Diesen würde ich am Schloss noch abholen müssen. Die Zeichnung von Shiju fiel mir in die Hände und ich betrachtete sie. Aus einem Impuls heraus faltete ich das Pergament und steckte es in meinen Suikan. Ich wusste nicht warum ich es tat, aber irgendwas sagte mir, dass ich diese Zeichnung Nousagi geben sollte. Vielleicht war es ja ebenso wie mit Yashimotos Amulett und ich würde es ihm geben, wenn wir ihr Grab besuchen gingen.    Izayoi und Nousagi saßen bereits im Speisezimmer, als ich eintrat und sie ansah. Das Essen war bereits verteilt und ich setzte mich an meinem gewohnten Platz. Keiner der beiden hatte sein essen angerührt. „Warum isst du nicht?“,. Fragte ich besorgt und musterte ihre Haltung. Ihre Hand lag auf unserem Kind und sie antwortete leise und unschuldi. „Ich wollte nur auf dich warten, liebster", nahm dann ihre Stäbchen in ihre Hand. Schnaubend begann ich zu essen. Irgendwie kam mir die Stimmung im Raum heute düster vor und mein Wunsch, würde es nicht besser machen, „Bitte iss während meiner Abwesenheit regelmäßig.“, Woraufhin Sie einfach nickte. Ich hatte es wohl verbockt und nun war sie mir sauer.   Nach dem Frühstück zog ich meine Rüstung an und auch Nousagi tat es mir gleich. Ich band mir das Höllenschwert um und bemerkte den sehnsüchtigen Blick meiner liebsten. Am liebsten wäre ich bei ihr geblieben, im Futon, angekuschelt an sie. Doch mir blieb keine Wahl. Je schneller ich war, desto intensiver könnte ich mich um sie kümmern, wenn ich wieder da war.  Sie schien in Gedanken, als ich ihr meinen Finger unters Kinn schob und sie daraufhin ihren Blick zu mir aufwandte. Ihre braunen Augen sahen mich nun liebevoll an und ich erwiderte es. Ich liebte diese Frau so sehr und wollte für sie Sicherheit, auch wenn ich mich dafür von ihr trennen müsste.  Sie umfasste meine Hand und bettete ihre Wange in meine Handfläche. Zu ihr büchend, küsste ich sie. „Pass auf euch auf", bat ich und streichelte, meine bitte unterstützend über ihren Bauch. Sie seufzte und erwiderte keck: „Sollte ich das nicht euch sagen?“ Ich musste kurz lachen. „Wir sind das schlimmste was da draußen lauern kann, wozu also die Sorge?“, brachte ich hervor und biss mir selbst auf die Zunge. Das stimmte nicht ganz. Also löste ich mich und konzentrierte mich auf meine Mission. Das Schwert überprüfen zu lassen.    Die liefen wir die nächsten zwei Tage ohne wirkliche Pause und Myoga war zu uns gestoßen. Er leitete uns in einen dichten Bambuswald und wir konnten ihn kaum passieren. Myoga sagte aber, dass wir nicht hinüber fliegen könnten, weil es zu dem willen unseres Gesuchs gehörte, diesen unendlichen Wald zu durchqueren. Gefühlte Jahre striffen wir zwischen den dickem Stangen Bambus hindurch und ich knurrte und schimpfte vor mich hin. „Oyakata-sama warum seid ihr nur so in Eile?“, Fragte Myoga und ich keifte ihn an: „Ich habe nur noch wenige Wochen Zeit diesen Drachen zu erledigen". Myoga sprang zu Nousagi, denn er fühlte sich bei mir wohl nicht mehr sicher und geschützt.   Als ich Nousagis Blick kurz erwiderte, schnaubte ich und setze meinen Weg fort, als ich plötzlich den halt verlor und ich die Tiefe stürzte. Es waren nur einige Meter und ich rutschte eine Art Abhang hinunter. Ich landete im Gras einer großen Wiese. Überall Blüte es und es war warm. „,Wie kann das sein?“, hörte ich meine Begleiter fragen und Myoga begann zu erklären: „Byorigaku ist Meister der Zeit und mag den Frühling lieber wie den Winter, so hörte ich"   Augenrollend sah ich mich um und erblickte ein großes prächtiges Haus, umringt von einem großen Teich auf dem verschlossene Blüten schwebten. Eine Person trat auf die Veranda und ich sprang zu ihr. Meine Füße berührten gerade den Boden, da sah ich wieder von der Ferne zu der Person und Nousagi stand verwirrt neben mir. „Wer seid ihr? Was fällt euch ein hier einfach so einzudringen?“, schallte eine weibliche Stimme über den grünen Rasen.   Ich ging einige Schritte vor und baute mich auf. „Ich, der Taisho bin hier, zusammen mit meinen Begleitern. Ich brauche einen Rat zu meinem Schwert“, rief ich und versuchte wieder einen Sprung. Wie zuvor kam ich am gleichen Punkt an, von dem ich abgesprungen war. Grummelnd unterdrückte ich meine Wut und das damit verbundene Knurren.   Plötzlich trat eine wunderschöne Frau mit Hüftlangen violetten Haaren zu Nousagi und musterte ihn. Sie trug kaum Kleidung am Leib und man sah ihre Beine, die Schultern und den nackten Bauch. Selbst am Rücken war sie nackt und ich wusste nicht so recht, zu wem mich Saya hier geschickt hatte.   Sie erhob ihre Hand und Strich Nousagi über die linke Seite seiner Brust und ergriff mit der anderen Hand Bakusaiga. In diesem Moment traf mich ein Schlag im Herzen und ich ging in die Knie.     Vor mir tauchte eine Buntmeise auf, die in rosafarbenes Licht aufging. Bis auf einmal zwei zarte Füße vor mir standen. Als ich aufblickte erkannte ich die junge Frau. Shijukara.    Meine Augen schlugen auf und ich lag in einem Raum der mit Kerzen hell erleuchtet wurde. Ich rappelte mich auf und erblickte Nousagi. „Endlich seid ihr wach!“, rief er und ich atmete aus. „Was geht hier vor sich?“, Fragte ich und erblickte hinter Nousagi die halbnackte Frau. „Wer bist du?“, stieß ich aus und Myoga landete auf meinem Knie. „Das ist Byorigaku, sie hat uns empfangen", erklärte er und ich schluckte. Saya hatte wohl keine Augen im Kopf als er von einem „Herrn" sprach.  Mich erhebend sah ich in die weißen Augen dieses Meisters. „Du musst dir mein Schwert ansehen", befahl ich und sie kicherte. „Wer erlaubt euch mich zu duzen? Nur weil ihr der Taisho seit etwa?“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)