Weihnachtswunder von Clint ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Weihnachten – Das Fest der Liebe Es war ein Tag vor Heiligabend. Der 23.12.. Frau Holle war fleißig und dicke Flocken rieselten langsam vom Himmel herab. In New York hatte sich eine dicke Schneedecke gebildet. Es sah aus, wie in einem Märchen. Lichter erhellten die Stadt, überall dudelte Weihnachtsmusik und es roch nach Gebrannten Mandeln und anderen weihnachtlichen Leckereien. Alle Menschen freuten sich auf das Fest der Liebe. Alle, bis auf Tony Stark. Tony saß wie jeden Tag im Labor und arbeitete. Dunkle Augenringe zierten seine braunen Augen. Er hasste Weihnachten. „Du bist wie der Grinch oder Mr. Scrooge…“ hatte Steve mal zu ihm gesagt. Seitdem wich er allen weihnachtswütigen Avengern aus. Und das waren leider alle. Seit zwei Jahren waren Sie nun ein Team und seit einem halben Jahr wohnten alle mit im Avengers Tower. Bis auf Clint. Dieser pendelte zwischen seiner Familie und seinen Freunden hin und her und war daher nicht ganz so oft im Tower. Zu seiner Verteidigung; Tony konnte allerdings noch nicht einmal etwas für seine Weihnachtsabneigung. Als kleines Kind hatten seine Eltern nie etwas für solche Feste übrig. Sein Vater arbeitete oder er war auf der Suche nach dem verschollenen Captain America gewesen. Seine Mutter war in der Zeit meistens im Urlaub gewesen. Natürlich ohne Ihren Sohn, damit mit Ihren Freunden Jack Daniels und Jim Beam. Tony hatte die Zeit immer alleine zu Hause verbracht, bei seinem Butler Edwin Jarwis. Dieser war für ihn wie ein Ersatzvater geworden. Als Tony 27 Jahre alt war verstarb Edwin. Am ersten Weihnachtstag. Als dann Pepper sich auch noch letztes Jahr, drei Tage vor Weihnachten von ihm getrennt hatte, war bei ihm endgültig Weihnachten gestrichen. Weihnachten war für ihn unerträglich geworden. Dieses immer fröhliche und das Wir-haben-uns-alle-Lieb Getue ging ihm einfach nur auf die Nerven. Seine Freunde meinten es gut, wollten alles Schmücken und gemütlich machen. Ihm ein typisches Weihnachten schenken, wie man es feierte. Im Kreise von Freunden und Familie. Natascha versuchte sich sogar am Plätzchen zu backen. Probieren wollte die aber keiner. Die Form eines Dolches entsprach auch nicht wirklich einem typischen Weihnachtsmotiv. Bucky hatte einen Weihnachtswichtel zusammen gebastelt und mit Bruces Hilfe so programmiert, dass er jedem, der ihm zu nah kam ein fröhliches „Merry Christmas“ entgegen donnerte. Thor und Loki saßen gemeinsam in einem Zimmer und lasen Weihnachtsgeschichten. Sie versuchten sich mit den Midgardischen Gebräuchen vertraut zu machen und tranken Glühwein und probierten Lebkuchen. Allerdings fanden Sie ein Rentier, dass Fliegen konnte und einen Schlitten mit einem dicken, bärtigen Mann drauf zog, doch etwas merkwürdig. Clint war im Stress und suchte die passenden Weihnachtsgeschenke für seine Familie zusammen. Zwischendurch schleppte er Kartons mit Weihnachtsdekoration durch die Gegend, wo Tony noch nicht einmal wusste, woher er die aufgetrieben hatte. Steve brachte allerdings das Fass zum überlaufen. Er trug alberne Weihnachtspullis, summte die Melodie von „Last Christmas“ rauf und runter und sah aus, als ob er ein Gehilfe des Weihnachtsmannes höchst persönlich war. Tony hingegen saß auf einem Stuhl und blickte starr auf den Bildschirm. Die Zahlen konnte er schon nicht mehr erkennen. Müde und frustriert verschränkte er die Arme auf den Schreibtisch vor sich und legte den Kopf darauf. Auch dieses Jahr würde sich nicht viel ändern an seinen Weihnachten als die letzten Jahre. Heute Abend, nach dem Essen, würden seine Freunde bereits alle wieder verschwunden sein. Clint fuhr zu seiner Frau Laura und seinen Kindern. Thor und Loki, der mit Jane Fosters Freundin Darcy angebandelt hatte, besuchten die zwei Frauen. Bucky und Natascha flogen in den Urlaub und wollten etwas die Zweisamkeit genießen. Steve wollte Weihnachten bei Peggy verbringen. Und das war etwas, was ihm am meisten weh tat. Das Steve ihn Weihnachten verlassen würde. Der große, blonde, durchtrainierte Mann mit den Meerblauen Augen war ihm besonders wichtig geworden. Natürlich konnte er es ihm nicht sagen. Genau so wenig wie er ihm sagen konnte, dass er eine Schwärmerei für ihn entwickelt hatte. Und noch weniger konnte er seinen Freunden sagen, dass Sie ihm fehlen würden. Und somit blieb Tony mit Dum-E, U und Jarvis wieder alleine. Wie immer. Traurig schnaubte er und eine einsame Träne verirrte sich aus seinem Augenwinkel. Mürrisch wischte er sie weg. Wer war er denn, dass er jetzt anfing wegen so etwas zu weinen. Ein Stark weinte nicht. Das hatte er bereits früh gelernt. Und auch an die Einsamkeit hatte er sich früh gewöhnt. Warum sollte sich da dieses Jahr etwas ändern? „Tony? Bist du da?“ Steve war auf der Suche nach ihm. Jarvis hatte ihm nichts verraten. Wahrscheinlich wollte Tony seine Ruhe haben. Seit Anfang Dezember war er grummelig und zog sich immer mehr zurück. Steve wusste wieso und verstand ihn. Allerdings hieß das nicht, dass er Tony deshalb in Ruhe lassen würde. Dafür war ihm der Milliardär zu sehr ans Herz gewachsen. Viel mehr als ihm lieb war. Denn leider musste er gestehen, dass er sich, auch wenn er es nicht verstand, in den Mann mit den Schokoladenbraunen Augen verliebt hatte. Schlimm genug, sich in einen Mann zu verlieben. Und dann auch noch in Tony Stark. Aber sein Talent, sich permanent in Gefahr zu bringen, hatte in Steve den Beschützerinstinkt neu erwachen und definieren lassen. Selbst Natascha war dies schon aufgefallen. Immer öfter warf sie ihm einen Ihrer typischen Blicke zu, schmunzelnd und mit hoch gezogener Augenbraue. Ja, die Frau wusste es. Tony hatte Steve allerdings nicht gehört. Der einsamen Träne folgte eine weitere. Und noch eine. Immer mehr Tränen tropften auf sein Metallica-Shirt. Er ließ es geschehen. Wer sollte ihn schon suchen. Jarvis hatte er verboten, den anderen seinen Aufenthaltsort mit zu teilen. Was andererseits auch nicht nötig war. Immerhin wohnte er schon fast in seiner Werkstatt. „So eine scheiße! Was mache ich denn nur falsch?“ schrie er schniefend in die Stille des Raumes. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er nicht mehr alleine war. „Gar nichts“ ertönte Steves Stimme. Tony erschrak, die Kaffeetasse viel um, der heiße Kaffee, den er sich kurz vorher ein geschüttet hatte, lief ihm über den Arm, was zur Folge hatte das Tony ruckartig aufsprang, sich mit dem Fuß beim Stuhl verhedderte und mit diesem zu Boden fiel. „Rogers! Spinnst du?!“ schrie er. Steve war aus seiner Schockstarre erwacht und rannte auf Tony zu. Dieser saß auf dem Boden und schaute sich seine Hand an, die eine ungesunde rote Farbe bekam. „Oh Gott. Das wollte ich nicht“ entschuldigte sich Steve und kniete neben Tony nieder. Dieser schaute auf seine rote Hand und wollte diese gerade untersuchen als Steve die Hand vorsichtig in seine nahm. „Tut es sehr weh? Das tut mir wirklich leid“ entschuldigte sich Steve und sah zu Tony auf. Erst da bemerkte er, dass der dunkelhaarige wohl geweint hatte. Steves Herz blieb stehen. Tony weinte nie! Er war der starke, immer kontrollierte Mann, der ihm oft genug um den Verstand brachte. Was war passiert, dass er geweint hatte? Unbewusst erhob er seine Hand und strich vorsichtig eine Träne von Tonys Wange. „Hey, alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Unbewusst hatte Tony die Luft angehalten, aufgrund der ungewohnten Berührung, bevor er ein schnauben und ein „Natürlich, alles wunderbar“ als einzige Antwort verkündete. Mit der anderen Hand hielt Steve immer noch die feuerrote Hand seines Gegenübers fest. „Was ist los mit dir?“ versuchte Steve es erneut. „Abgesehen davon, dass du mir fast ein Herzinfarkt verpasst hast und mir die Hand gefühlt gerade abfackelt, alles in Ordnung“ kam es von dem Angesprochenen bissiger als gewollt zurück. Steve seufzte. „Okay, dass war vielleicht eine ungünstige Formulierung. Komm mit, wir müssen die Hand sofort kühlen. Und vielleicht sollte sich das auch ein Arzt anschauen.“ erklärte er und griff nach Tonys gesunder Hand um ihn hoch zuziehen. Ohne große Anstrengung hatte er Tony wieder auf den Füßen stehen und zog ihn hinauf in den Wohnbereich. Dieser erstrahlte in einem gemütlichen Lichtermeer. Ein Feuer brannte im Kamin und leise dudelte Weihnachtsmusik im Hintergrund. Ansonsten war keiner da. Tony schaute sich verwundert um und ließ sich von Steve zur Küchenzeile schieben. „Die anderen machen gerade noch ein paar letzte Besorgungen bevor sie abreisen. Zeig mal deine Hand her“ erklärte Steve ihm. Tonys Blick verdunkelte sich, nickte dann aber und setzte sich auf den Barhocker. Steve nahm wieder die verletzte Hand in seine. Zu dem Krebsrot hatte sich nun auch noch eine kleine Blase gesellt. „Mist. Das tut mir ehrlich leid, Tony. Das wollte ich nicht.“ entschuldigte Steve sich wieder und legte vorsichtig ein nass-kaltes Tuch auf die Hand. Tony zischte kurz auf bevor er seinen Freund anschaute. „Schon okay. Konnteste ja nicht wissen, dass das passiert. Ist halb so schlimm“ versuchte er abzulenken. Er fühlte sich unwohl. Steve war ihm zu nah und das wollte er nicht. Nicht jetzt, da er wusste, dass dieser ihn morgen eh wieder verlassen würde. Außerdem mochte Tony es nicht, wenn der Captain sich um ihn sorgte. Er versuchte seine Hand weg zuziehen. Er wollte einfach nur weg. Weg von allem. Sollten ihn doch alle alleine lassen. Er würde schon zu recht kommen. Wie immer! Steve bemerkte, dass Tony sich unwohl fühlte. Der Blick des kleineren huschte immer wieder durch die Wohnung und er versuchte seine Hand weg zuziehen. Allerdings ohne Erfolg. Steve wollte Tony nicht gehen lassen. Er wollte wissen, was ihn beschäftigte. Und vor allem, warum er geweint hatte. Außerdem machte er sich auch sorgen wegen der Hand. Immerhin sah die nicht gut aus und es war auch seine Schuld. Vorsichtig nahm Steve das Handtuch wieder von der Hand. Farbe und Blase waren immer noch da, aber es war nicht schlimmer geworden. „Soll ich dich nicht lieber doch zum Arzt bringen?“ fragte er und drehte sich Richtung Spüle. „Ne, geht schon. Alles klar. Danke für deine Hilfe. Ich geh dann wieder“ kam die Antwort und schon sprang Tony vom Stuhl auf und wollte wieder Richtung Werkstatt gehen. Verwirrt drehte sich Steve um. Mit dieser Fluchtreaktion hatte er nicht gerechnet. „Warte, wo willst du hin? Das muss noch verbunden werden!“ rief er Tony hinterher. Dieser winkte nur ab und verschwand mit einem „Ach quatsch“ wieder in Richtung seines Lieblingsraumes. Frustriert seufzte Steve und setzte sich. „Jarvis? Bitte, ich weiß das du dir auch sorgen um Tony machst. Also bitte, was ist mit ihm? Ich will ihm doch helfen“ flehte er die KI an. Und anscheinend sah Jarvis es auch so, dass Tony Hilfe bräuchte. Nach einem Moment der Stille ertönte Jarvis Stimme im Raum. „Captain Rogers, Sir. Sie haben Recht. Mr. Stark geht es nicht gut. Ihm fällt es schwer, dass alle heute Abend abreisen werden und er somit alleine Weihnachten verbringen wird. Er wird natürlich keinem etwas sagen, aber er sieht alle als seine Familie an. Sie wissen, dass er nie eine richtige hatte.“ erklärte Jarvis ihm. Steve seufzte erneut. Wie hatte er nur so blind sein können. Daran hatte er gar nicht gedacht. Alle verschwanden zu ihren Familien und Tony blieb alleine zurück. Und ausgerechnet für jemanden, der sowieso aufgrund diverser Erlebnisse an Weihnachten nichts gutes mit dem Fest der Liebe verband, war so etwas natürlich wie ein Todesstoß. „Oh man, ich Vollidiot“ schimpfte Steve mit sich und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. Nach kurzer Zeit kam wieder Leben in den Wohnbereich des Towers. Natascha, Bucky und Clint waren vom Einkaufen zurück gekommen und auch Loki und Thor hatten ihren Weihnachtsunterricht abgeschlossen. Nur Tony hatte sich wieder in seine Sicherheitszone verbarrikadiert und dachte gar nicht daran, diesen Raum so schnell wieder zu verlassen. Den anderen war sein Verhalten natürlich auch aufgefallen. Auch wenn Tony immer schwierig war, war dieses Verhalten selbst für ihn untypisch. Normalerweise erschlug er einem mit seiner Ich-bin-halt-Tony-Stark-Präsenz und brachte einem mit seinen Sprüche und Auftreten echt zum verzweifeln. Aber seit Anfang Dezember war alles anders und Clint beschwerte sich regelmäßig, dass keiner mehr über seine Sprüche lachte und auch keiner mit ihm Playstation spielte. Ihm fehlte Tony besonders. „Wo ist Tony? Wir wollten doch zusammen essen, bevor wir abreisen?“ fragte Bucky in die Runde. Ein vielfaches Schulterzucken war die Antwort. Steve war zu sehr in Gedanken und hatte gar nicht reagiert. Er starrte die ganze Zeit auf den Aufzug als ob er versuchte, Tony herbei zu Zaubern. Natascha stupste ihn an. Einmal. Keine Reaktion. Zweimal. Wieder keine Reaktion. Beim dritten Mal boxte Sie ihn in den Arm. „Was?“ fragte Steve und blickte auf die junge Frau. „Ich hab dich gefragt, ob du weißt, was mit unserem selbsternannten Philanthrop ist?“ fragte Sie ihn. Wieder seufzte Steve. „Ja. Und ehrlich gesagt, sind wir alle nicht ganz unschuldig an seinem Verhalten“ begann er, wofür er ungläubige Blicke erntete. „Nein, lasst mich bitte erklären“ stoppte er seine Freunde, die alle gleichzeitig den Mund geöffnet hatten. Nach einem mehrfachen nicken erklärte er dann „Also, ich hab ihn vorhin gesucht. Er war total verschlossen, ist mir ausgewichen als ich seine Hand untersuchen wollte. Ich hab dann Jarvis gefragt, was los ist. Für Tony ist es schwer, dass wir alle an Weihnachten verschwinden. Wir sind seine Familie und lassen ihn alleine. Ich hätte das echt früher merken sollen. Gerade nach den vergangenen Weihnachten. An allen wichtigen Festen, auch Ostern und Thanksgiving lassen wir ihn immer alleine.“ Stille. Alle schauten sich an und blickten betroffen zu Boden. Daran hatte wirklich niemand gedacht. Alle anderen hatten ihre Familie. Aber keiner hatte an Tony gedacht. Alle lebten im Tower mit ihm zusammen. Sie genossen es. Hatten ihre Freiräume und er tat alles für Sie, damit sich alle wohlfühlten und wollte auch von keinem etwas haben. Und als dank ließen Sie ihn an den Feiertagen alleine. Sie fühlten sich schrecklich. „Oh Gott. Wir sind ja tolle Freunde“ fand Natascha Ihre Stimme als erstes wieder. Alle nickten ihr zu. „Was machen wir denn nun?“ fragte Sie. Sie waren hin und her gerissen. Sie freuten sich auf ihre Familien und den Urlaub, wollten aber nun auch für Tony da sein. Sie wollten ihn auch nicht überrennen und den Tower mit ihren Familien überrennen. „Ich bleibe hier. Ihr könnt ruhig fahren, aber vielleicht kommt ihr am zweiten Weihnachtstag wieder? Dann könnten wir da noch was unternehmen und vielleicht kannst du dann deine Familie mitbringen. Ich schaue mal, ob ich es nicht schaffe, dass Tony doch noch gefallen an Weihnachten findet“ erklärte Steve. Alle nickten, nur von Natascha bekam er einen schmunzelnden Blick. Sie hatte keine Zweifel, dass Steve für Tony Weihnachten retten konnte. Man brauchte nur die richtigen Argumente. So saßen alle noch Abends um halb zwölf zusammen, als ein müder Tony mit krebsroter Hand in den Wohnbereich kam. „Hey, ihr seit noch da?“ fragte er und versuchte sich an einem gleichgültigen Ton. Alle schluckten. Sie hatten versprochen, Steve und Jarvis nicht zu verraten. Also mussten Sie so tun, als wüssten sie nicht, wie es Tony ging. „Jop, allerdings wollten wir uns jetzt auf den Weg machen. Also machs gut, Tones. Schöne Feiertage und lass uns den Tower stehen! Was hast du mit deiner Hand gemacht?“ verabschiedete sich Natascha und wollte ihn umarmen als Ihr Blick auf die Hand fiel. „Klar mache ich, Gute Fahrt euch. Ist nichts, mir ist Kaffee drüber gelaufen.“ tat Tony es ab und nach einer kurzen Verabschiedung von seinen Freunden verließ er den Raum in Richtung Schlafzimmer. „So dann haut mal ab. Ich bekomme das schon hin. Ich melde mich bei euch“ verabschiedete Steve seine Freunde. Alle nickten und nach ein paar Minuten war wieder Ruhe im Tower eingekehrt. 24.12. Steve fing an aufzuräumen, als nach einer Weile wieder Tony in der Küche stand. Inzwischen war es ein Uhr nachts am Heiligen Abend. „Was machst du denn noch hier? Ich dachte, du wolltest nach Peggy.“ fragte er. Der Angesprochene drehte sich um und überlegte eine Ausrede, damit es nicht zu sehr auffallen würde, warum er bei ihm bleiben würde. „Hab heute Nachmittag einen Anruf bekommen. Peggy geht es nicht so gut, also wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Ihre Nichte, Sharon, ist bei ihr und hält mich auf dem laufenden. Also werde ich wohl hier bleiben. Hoffe, dass stört dich nicht.“ log er. 'Glückwunsch Rogers. Deine erste Lüge. Und das gegen deinen Freund an Heilig Abend' dachte er sarkastisch und holte dabei ein Kühlakku aus dem Gefrierschrank. „Oh. Ich hoffe nichts allzu schlimmes mit Peggy. Richte ihr gute Besserung aus, wenn du Sie siehst oder mit Sharon sprichst.“ kam es von Tony. Seine Hand hielt er unter fließendes Wasser. „Mach ich. Alles okay mit der Hand? Soll ich dich nicht doch noch lieber zum Arzt fahren?“ fragte Steve besorgt. Ein Kopf schütteln war die Antwort. „Sicher? Zeig mal.“ damit nahm Steve wieder die Hand in seine Hände. Tony hielt die Luft an und entließ diese zitternd als Steve vorsichtig seine Hand untersuchte. „Es brennt nur ein bisschen also keine…. Autsch“ unterbrach er als Steve etwas zu fest drückte. Besorgt schaute er Tony an und fing seinen Blick auf. Die Meerblauen Augen blieben an den braunen hängen. Tony schluckte als er erkannte, dass Steve sich wirklich um ihn sorgte. Und vielleicht sogar ein bisschen mehr. In den blauen Augen versank er, je länger Sie sich anschauten. Das schlimmste war, dass er sich so sicher und geborgen fühlte in der Nähe des Captains. Es hatte ihn gefreut, als Steve ihm gesagt hatte, dass er Weihnachten bei ihm bleiben würde. Wenn auch zwangsweise. Klar, es tat ihm leid, das Peggy im Krankenhaus lag. Das wünschte er ihr nicht. Aber ein kleiner Teil freute sich, dass dadurch Steve bei ihm blieb. Auch Steve versank in dem Schokoladenbrunnen von Augen. Unbemerkt waren sich ihre Gesichter näher gekommen, während Steve immer noch Tonys Hand hielt und mit den Daumen leicht über den gesunden Teil des Handrückens strich. Tony bemerkte, dass sich ihre Gesichter gefährlich nahe gekommen waren. Wieder hielt er die Luft an. Geschah das jetzt wirklich? Durfte das passieren? Vielleicht sollte er sich lieber zurück ziehen. Vielleicht sollte er einfach aufstehen und gehen. Aber was, wenn Steve so fühlte wie er? Niemals. Nicht der Saubermann Captain America. Bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, fühlte er ein Paar weiche Lippen auf seinen. Er hatte es sich so lange schon gewünscht und nun war es so weit. Und doch wusste er nicht, ob das nur ein Ausrutscher war und Steve ihm im nach hinein die Freundschaft kündigen würde. Andererseits war Steve ja nicht ganz unbeteiligt gewesen. Nach einem kurzen Moment waren die Lippen wieder verschwunden und Tony sehnte sich sofort wieder nach ihnen. Tony öffnete seine Augen wieder und fragte sich, wann er diese geschlossen hatte. Gott, dieser Mann brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. Blinzelnd schaute er Steve an der mit roten Wangen und unsicheren Blick vor ihm stand. Tony musterte ihn sprachlos. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Steve wurde noch unsicherer als von seinem Gegenüber immer noch nichts kam und ließ Tonys Hand los und wollte sich gerade umdrehen und gehen. „Nein, geh nicht. Bitte“ bat Tony leise und griff mit seiner verletzten Hand nach dem Mann. Er erwischte Steves Hand und sofort verschränkten sich die Finger in einander. Als ob diese noch nie etwas anderes gemacht hatten. Steve drehte sich wieder zu Tony herum und schaute wieder in die funkelnden Seelenspiegel des anderen. „Bleib bei mir“ bat dieser erneut und Steve konnte nicht anders. Er ging auf Tony zu, löste den Griff, beugte sich zu ihm herab, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn erneut. Sanft legten sich die Lippen auf Tonys und dieser schloss erneut die Augen. Seine gesunde Hand legte sich auf Steves Wange. Aufgrund Sauerstoffmangels lösten Sie sich nach einiger Zeit atemlos voneinander. Beide hatten rote Wangen und schauten sich nach Luft schnappend an. Keiner sagte etwas. Wieder war es Steve, der die Initiative ergriff. Er griff nach dem Kühlpack, welches er auf die Spüle gelegt hatte, legte es vorsichtig auf Tonys Hand, zog den kleineren mit sich zur Couch hinüber und setzten sich. Tony ließ alles wortlos über sich ergehen. Wieder blickte er zu dem größeren auf der sich dicht neben ihn gesetzt hatte. Steve bemerkte Tonys müden Blick und lächelte ihn sanft an. Auf seinen Wunsch hin spielte Jarvis den Film „Schöne Bescherung“ ab. Die beiden machten es sich auf der Couch gemütlich. Tony hatte die Füße hoch gelegt und sein Kopf lag an Steves Schulter. Steve hatte einen Arm um den kleineren gelegt und seine Füße lagen auf dem Couchtisch. Nach kurzer Zeit bemerkte er, dass Tony eingeschlafen war. Lächelnd beobachtete er ihn. Sie hatten nach den Küssen nicht ein Wort gesprochen. Er wusste, dass man darüber reden sollte. Aber Sie brauchten im Moment keine Worte. Es fühlte sich gut und vor allem richtig an. Reden konnte man später auch nicht. Wenn der Bedarf danach war. Aber im Moment genoss er einfach die letzte halbe Stunde nochmal in seinen Erinnerungen und schlief kurz darauf auch ein. Als Tony aufwachte blickte er sich verwirrt und vorsichtig um. Warum lag er auf der Couch? Dann bemerkte er einen Arm um seine Schulter und das sein Kopf auf einem muskulösen Oberkörper lag. Und dann viel es ihm wieder ein. Was letzte Nacht passiert war. Sie hatten sich geküsst. Wie würde Steve reagieren? Würde er es bereuen? Tony bereute es nicht. Es hatte ihm gefallen und auch so aufzuwachen, geborgen in Steves Armen, gefiel ihm. Er genoss es. Allerdings beschloss er dann doch aufzustehen. Falls Steve es bereute, wollte er es ihm nicht noch unangenehmer machen und ihn so erwachen lassen. Tony fragte sich, wann er das letzte mal in so einer Situation sich so unsicher gefühlt hatte. Und sich soviele Gedanken um einen anderen gemacht hatte, besonders um Steve. 'Noch nie' dachte er sich letztendlich und schob es auf den großen, blonden Mann. Dieser war einfach die männliche Mutter Theresa und anscheinend hatte sich Steves Verhalten auch auf Tonys abgefärbt. Anders konnte sich Tony das nicht erklären. Vorsichtig wollte er sich aufstützen, hatte aber nicht an seine Hand gedacht. „Fuck“ fluchte er leise auf und holte tief Luft. Sofort schlang sich ein anderer Arm um seinen Oberkörper. Okay, Steve bereute es wohl auch nicht. „Guten Morgen. Tut es immer noch so weh?“ begrüßte Steve ihn und gab Tony einen flüchtigen Kuss auf die Wange, als er sich ebenfalls aufsetzte. Tony nickte und lächelte Steve zaghaft an. Steve nahm die verletzte Hand in seine und begutachtete diese. Immer noch Krebsrot und die kleine Blase war auch noch da. „Bleib hier sitzen. Ich hole die Brandsalbe und verbinde dir die Hand. Dann heilt das auch besser“ Damit stand Steve auf und ließ einen sprachlosen Tony zurück. Nach ein paar Minuten kam er mit den Utensilien zurück. Tony hatte sich keinen Millimeter bewegt. Mit dieser Reaktion hatte er wirklich nicht gerechnet. Vorsichtig verteilte Steve die Salbe auf der Hand und verband diese. „So hoffe es wird bald besser“ lächelte er sein gegenüber an. „Bestimmt, bei der Pflege“ konterte Tony. Seine Augen begannen zu funkeln und ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er wusste nicht, wann er das letzte mal auf einem Heiligabend so glücklich war. 'Aber erst einmal abwarten ob es auch so bleibt,' dachte er sich. Doch kaum hatte er den Gedankengang beendet, spürte er wieder diese unglaublich weichen und warmen Lippen auf seinen. Sein Denken setzte aus und wie im Autopilot- Modus schlang er seine Arme um den Nacken des Größeren. Nach einem weiteren leidenschaftlichen Kuss trennten sich die beiden wieder atemlos. „Ich nehme mal an, du bereust das gestern Abend nicht“ fragte Tony unsicher. Steve legte den Kopf schief, lächelte ihn an und gab ihm einen weiteren Kuss. „Sieht nicht so aus, oder?“ kam es von ihm. Tony schüttelte den Kopf und warf sich dem größeren entgegen. Steve lachte auf und drückte den kleineren an sich. Zusammen legten sie sich wieder gemütlich aufs Sofa. Steve lag auf dem Rücken und hielt Tony, der auf ihm lag, fest. Liebevoll kraulte er ihm den Nacken, was ihm zwischendurch ein schnurren einbrachte. Lachend wiederholte er die Geste und erntete immer öfter dieses Geräusch, in das er sich sofort verliebt hatte. „Du bist ja ein richtiger Schmusekater“ neckte er Tony. Dieser erhob den Kopf und schaute Steve mit seinen braunen Augen herausfordernd an. „Damit hast du wohl nicht gerechnet“ stellte er amüsiert fest. Steve lächelte ihn an. „Nicht wirklich, aber ich habe da auch nichts gegen“ Tony schmunzelte und knuddelte sich wieder an den starken, warmen Körper unter sich. Zwischendurch standen Sie kurz auf um zu duschen und zu essen, fanden sich aber schnell wieder aneinander gekuschelt auf der Couch wieder und schauten Weihnachtsfilme. „Ich glaub, dass sind meine schönsten Weihnachten seit langem“ durchbrach Tony die Stille, als sie beide in der Küche standen und das Abendessen zubereiteten. Steve, der gerade dabei war, zwei Steaks anzubraten, schaute zu ihm. Tony saß auf einem Barhocker und schaute auf sein Glas Rotwein. Steve hatte ihm verboten, beim Kochen zu helfen. Erstens wegen der verletzten Hand und zweitens wusste er, dass Tony nicht kochen konnte. Er nahm die Pfanne vom Herd, stellte diese in den Backofen um das Fleisch garen zu lassen und ging dann auf Tony zu. Dieser schaute auf und lächelte sein Gegenüber an. „Danke dafür. Auch wenn ich bezweifle, dass du weißt, was du dir damit angetan hast“ meinte er. „Sehr gerne und keine Sorge. Ich weiß, worauf ich mich einlasse. Du weißt doch, ich liebe Herausforderungen“ antwortete er lachend und gab Tony einen Kuss. Danach ging er wieder zurück um das Essen weiter zuzubereiten. Der kleinere schaute ihm dabei zu und stellte fest, dass Captain America sogar in der Küche strategisch vorging. Zwanzig Minuten später saßen die beiden beim Essen mit Kerzenschein. Nach dem Essen und dem Aufräumen kuschelten Sie sich wieder aufs Sofa. Jarvis legte auf Wunsch von Steve Herr der Ringe ein. Doch nach kurzer Zeit waren beide schon Arm in Arm eingeschlafen. 1. Weihnachtstag Arm in Arm erwachten die beiden dann auch fast zeitgleich. „Guten Morgen“ begrüßte Steve den kleineren. Dieser vergrub seinen Kopf in dem warmen Körper des anderen und nuschelte unverständliche Worte in die Wolldecke, was Steve zum lächeln brachte. Ja ein Problem gab es. Frühaufsteher gegen Langschläfer. Wenn er denn mal schlief, konnte Tony es sehr lange. „Schau mal raus, es schneit wieder“ versuchte Steve den Morgenmuffel zum aufstehen zu bewegen und strich ihm durchs Haar. Steve hatte sich sanft aus dem Klammergriff seines Freundes befreit und stand nun mit funkelnden Augen vor der großen Glasfront und schaute auf das rege Treiben in den Straßen von New York. Bunte Lichter wurden von den tanzenden Flocken umhüllt. „Lass uns spazieren gehen“ animierte Steve Tony zum aufstehen und unterstrich den Vorschlag, indem er dem schlummernden die Decke wegzog. „Oh komm schon, ist das dein Ernst?“ fragte eine verschlafene Stimme von der Couch und eine Hand versuchte die Decke wieder hoch zu ziehen. „Biiiiiiiittttttteeeeeeeee“ flehte Steve und schmunzelte als Tony seinen Kopf erhob. Die Augen verschlafen und halb geöffnet, ein Naht Abdruck der Couch auf der Wange und die Haare noch strubbeliger als sonst. Dieser Anblick brachte Steve zum schmelzen. Er kniete vor der Couch nieder. „Bitte“ wiederholte er nochmal und schaute Tony mit einem Hundeblick an. Dieser seufzte kurz. Als ob er diesem Mann etwas abschlagen konnte. „Okay“ gab er ergeben von sich und wurde dafür gleich mit einem Kuss belohnt. Eine Stunde später standen die Beiden dann in dicken Sachen eingemummelt am Aufzug. Frau Holle machte auch keine Anstalten, so schnell Ihren Job beenden zu wollen. Daher hatte sich, auch durch den Schnee vom Vorabend eine schöne, dicke Schneeschicht gebildet. Der Schnee knirschte als Steve und Tony sich aufmachten in Richtung Central Park. Dort angekommen waren die Zwei dann doch überrascht. Anscheinend hatten nicht viele Menschen das Bedürfnis bei so einem Wetter am ersten Weihnachtstag spazieren zu gehen. Nur vereinzelt kamen Ihnen Jogger entgegen. Ansonsten war der Park wie ausgestorben. Dementsprechend entspannt waren die Zwei und Steve legte den Arm um den kleineren. Aufgrund der dicken Kleidung inklusive, Mütze, Schal und einer Sonnenbrille bei Tony, die Standardmäßig zu seinem Outfit gehörte, erkannte die beiden vermutlich eh keiner. „Liegt Peggy eigentlich wirklich im Krankenhaus?“ fragte Tony nach einer Weile. Steve stockte kurz aber entschied sich ihm die Wahrheit zu erzählen. „Nein, zum Glück nicht. Sie ist bei Sharon. Ich wollte dich nur nicht alleine lassen.“ erklärte er ihm ruhig. Tony nickte. „Wieso? Ich meine, ich hab ganz und gar nichts dagegen, dass du bei mir geblieben bist. Aber, warum dieses mal?“ fragte Tony. Steve seufzte. Er wusste, dass Tony ihn darauf ansprechen würde. „Mir ist klar geworden, dass ich mehr für dich empfinde als normale Freundschaft. Außerdem war ich so blöd, dass ich nicht gemerkt habe, wie weh es dir tat, wenn wir dich alle an den Feiertagen alleine gelassen haben. Das war nicht richtig. Aber ich verspreche dir, dass ich das nicht mehr tun werde“. Tony war stehen geblieben und Steve schaute auf die vermummte Gestalt neben sich. Tony hatte die Mütze weit runter gezogen und den Schal bis zur Nase hoch gezogen. Steve musste lächeln, da sein Freund wie ein Ninja aussah. „Du bleibst bei mir?“ kam es leise vom Schal. „Solange du willst“ antwortete Steve und strich den Schal von Tonys Mund. „Ich nehme dich beim Wort“ grinste er und küsste den Größeren. „Frohe Weihnachten, Tony“ wünschte Steve ihm, wofür er ein „Frohe Weihnachten, Steve“ zwischen zwei Küsschen erhielt. Glücklich schlenderten die beiden noch eine Weile durch die Schneelandschaft. Als Tony anfing zu zittern gingen Sie zurück Richtung Tower. Erst da fiel Steve auf, dass Sie über drei Stunden unterwegs gewesen waren. Er verfrachtete den frierenden Tony aufs Sofa, legte ihm die Decke um die Schulter und kam nach fünf Minuten mit zwei dampfenden Tassen Glühwein zurück. „Hier, damit du wieder schnell auftaust.“ Damit reichte Steve ihm die Tasse und kuschelte sich neben Tony um ihn zusätzlich zu wärmen. Der schmiegte sich sofort an seinen Freund und nippte an der Tasse. „Wie geht’s deiner Hand? Ich glaub ich sollte den Verband nochmal wechseln.“ fragte Steve und sah auf den Verband. „Alles gut. Wirklich. Tut gar nicht mehr weh“ meinte Tony sofort und wedelte demonstrativ mit der verbundenen Hand vor Steve herum. „Dann ist ja gut. Darf ich dir eine Frage stellen?“ fragte Steve. „Hast du gerade schon getan“ lächelte Tony. Steve verdrehte die Augen. „Okay, was ist denn?“ wollte der kleinere Wissen und nippte wieder an dem Heißgetränk. „Ähm, also die anderen würden eventuell morgen wieder kommen wollen. Ist das für dich in Ordnung? Und sollen wir Ihnen das mit uns sagen?“ fragte Steve unsicher. „Steve, dass sind zwei Fragen“ schmunzelte Tony. „Sie können natürlich gerne morgen wieder kommen und von mir aus auch Ihre Familien mitbringen. Ich habe kein Problem damit und du kannst auch wenn du möchtest Peggy und Sharon einladen. Und was die zweite Frage betrifft. Wenn du möchtest sagen wir es Ihnen. Ich denke, unsere rothaarige Meisterspionin wird es eh direkt raus finden. Was meinst du?“ fuhr Tony fort und schaute Steve abwartend an. Dieser nahm den kleineren in den Arm. „Danke. Du bist wundervoll. Und ja, dann sagen wir es Ihnen“ freute Steve sich und gab Tony einen Kuss in den Nacken und anschließend auf den Mund. „Ich sag den anderen Bescheid und du trink bitte deinen Glühwein aus. Du zitterst immer noch und ich möchte nicht das du Krank wirst“ erklärte Steve ihm, stand auf, stellte Kekse auf den Tisch und verschwand mit dem Handy am Ohr in Richtung Küche. Tony seufzte glücklich. Das waren perfekte Weihnachten. Er hatte nie gedacht, dass er das mal haben würde. Vor allem, dass er das mit Steve erleben würde. Ja, er hatte sich in den großen, blonden Mann mit den muskulösen Armen verliebt. Und das das auch noch erwidert wurde, war für ihn das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt. Der Glühwein hatte ihn müde gemacht und so merkte er nicht, dass zwanzig Minuten später ein gut gelaunter Captain America vor der Couch stand. Dieser legte eine weitere Decke über seinen Freund und begann mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Er hatte alle Freunde erreicht. Morgen Mittag würde die traute Zweisamkeit wieder eine Ende haben. Dafür wäre der Rest der Familie wieder da. Er freute sich, dass er es geschafft hatte. Er hatte Weihnachten für Tony gerettet und ihm ein schönes Fest geschenkt. Und sich selbst gleich mit beschenkt. Eine Beziehung mit Tony Stark war bestimmt nicht einfach. Aber auch das würden die beiden hin bekommen. Und wieder fragte er sich, wie er sich in dem Genie damals so geirrt haben konnte. In Gedanken versunken schnibbelte er das Gemüse und bemerkte nicht, dass Tony wieder wach war und am Tresen stand. Stumm schaute dieser seinem Freund zu und fragte sich wieder, womit er diesen Mann verdient hatte. „Ich liebe Weihnachten“ sagte er als Steve das Messer beiseite gelegt hatte. Dieser schreckte kurz auf. „Das freut mich“ sagte er. „Biste wieder aufgetaut?“ mit diesem Spruch brachte er Tony zum Lachen. Dieser bekam einen richtigen Lachkrampf und Steve schaute ihn verwirrt an, bis er letztendlich bemerkte, warum Tony sich kaum ein bekam. Immerhin war er derjenige gewesen, der siebzig Jahre lang eingefroren war. Steve prustete los und nach ein paar Minuten, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten meinte er „Okay, war vielleicht falsch formuliert von mir“ Tony stand mit hochrotem Kopf, nach Luft schnappend, nickend vor ihm. Steve stahl sich einen Kuss und fing dann an, dass Essen weiter zu zubereiten. Tony holte Weingläser hervor, deckte den Tisch und machte Musik an. Zum Leidwesen von Steve war es natürlich AC/DC. „Das ist aber keine Weihnachtsmusik“ kam es aus der Küche. Sofort erklangen die Töne von 'Mistress of Christmas' gefolgt von Tonys „Doch ist es“. Steve schüttelte den Kopf, nahm ein Schluck von seinem Wein und trug kurz darauf das Essen auf. Satt und zufrieden saßen Sie noch bei Kerzenschein am Esstisch und unterhielten sich über alles mögliche. Sie hatten die jeweils eine Hand über den Tisch miteinander verschränkt und die andere jeweils an ihrem Weinglas. „Dich lasse ich garantiert nicht wieder gehen. Das Essen war super lecker“ schwärmte Tony und nippte wieder an seinem Wein. Die Füße hatte er auf dem Stuhl neben sich liegen. „Das freut mich. Hab mir auch extra viel Mühe gegeben“ zwinkerte Steve ihm zu. Tony schloss die Augen kurz und genoss den Abend. Steve stand leise auf um den Tisch abzuräumen. Auch hierbei wollte er keine Hilfe haben, da er seinen Freund verwöhnen wollte. Kurz darauf kam er mit einem Nachtisch wieder. „Ich hab noch etwas für dich“ Er überreichte Tony den Nachtisch. Dieser bekam große Augen. „Ist das etwa Creme Brulee?“ fragte er begeistert. Steve nickte. „Ja hab ich selbst gemacht. Das magst du doch so gerne“ erklärte er dem verblüfften. Tonys Augen funkelten, dann nickte er, beugte sich zu Steve hinüber und gab ihm einen liebevollen Kuss. „Du bist unglaublich. Danke“ strahlte er, bevor er über die geliebte Nachspeise herfiel. Nach knapp zwanzig Minuten war Tony proppe Satt und das Creme Brulee komplett vernichtet. „Ich gehe mal davon aus, dass es dir geschmeckt hat“ lachte Steve. Tony nickte ihm zu und hielt eine Hand über seinen Bauch. „Ich glaube, ich hab heute fünf Kilo zugenommen. Das darfst du nicht öfter machen“ kam es von ihm zurück. Eine halbe Stunde später lagen die beiden wieder im Wohnzimmer auf der Couch. Die Weihnachtsbeleuchtung, der Kamin und ein paar Kerzen waren die einzigen Lichtquellen in dem großen Raum. Steve saß auf der Couch, die Füße auf dem Wohnzimmertisch liegend und strich geistesabwesend durch Tonys strubbligem Haar. Dieser lag komplett auf der Couch, mit dem Kopf auf Steves Schoß und dick eingewickelt in zwei Decken. Nach dem Ausflug am Mittag war ihm immer noch nicht richtig warm geworden. Durch die monotone Streicheleinheit von Steve wurde er langsam aber sicher wieder müde. Und das ärgerte ihn. Andererseits war es auch echt schön. Wieder blickte er Steve an. Dieses geborgene Gefühl und vor allem das Gefühl geliebt zu werden, hatte er schon ewig nicht mehr erlebt. Und vielleicht gerade deswegen kamen die nächsten Worte einfach aus ihm herausgesprudelt „Steve, ich liebe dich“ Steve stoppte in seiner Bewegung und Tony befürchtete bereits das falsche gesagt zu haben. 'Ich Trottel. Hätte ich doch besser mal die Klappe gehalten' ärgerte er sich. Steve hingegen starrte Tony an, als ob diesem gerade ein drittes Auge auf der Stirn gewachsen war. Dann allerdings fingen seine blauen Augen an zu strahlen. „Ich dich auch, Tony“ damit beugte er sich ihm herunter und küsste ihn. Tony setzte sich auf, drehte sich in Steves Armen und setzte sich auf dessen Schoß. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und nach einiger Zeit verloren beide auch ihre Oberteile. Nach Atem ringend lösten Sie sich voneinander. „Auch wenn ich mich Wiederhole. Frohe Weihnachten, Darling“ lächelte Steve Tony an. Dieser nippte an Steves Unterlippe und blickte in mit vor Lust fast schwarzen Augen an. Ohne auf eine Antwort oder Reaktion von ihm zu warten, hob Steve, dessen Augen auch dunkelblau schimmerten, den kleineren hoch und zusammen verschwanden Sie im Schlafzimmer des Milliardärs. 2. Weihnachtstag „Steve? Tony? Wir sind da!“ rief Natascha. Sie und Bucky wollten die beiden überraschen und waren schon eher los gefahren und kamen schon am Vormittag des zweiten Weihnachtstages an. Bucky schnappte sich ihre Koffer und trug diese direkt in Ihr Zimmer. Natascha ging ins Wohnzimmer. Grinsend und mit hoch gezogener Augenbraue blieb sie am Sofa stehen, als sie die zwei achtlos liegen gelassenen Shirts entdeckte. Sie zählte eins und eins zusammen, hob die Shirts dann auf, und schmiss sie in den Wäschekorb im Gemeinschaftswäscheraum. Bucky brauchte es ja nicht unbedingt von ihr erfahren und vielleicht auch nicht so. „Und hast du Sie gefunden?“ kam Bucky ihr entgegen, als Sie wieder Richtung Wohnzimmer ging. „Ich denke, die beiden schlafen noch“ meinte sie ruhig. In dem Moment öffnete sich Tonys Schlafzimmertür und Steve kam nur in Boxershorts bekleidet hinaus. „Frohe Weihnachten“ schmunzelte Natascha während Bucky die Kinnlade herunter klappte. Steve drehte sich erschrocken um. „Was macht ihr denn schon hier“ rief er entgeistert und bekam große Augen. „Was machst du in Tonys Schlafzimmer?“ fragte Bucky verwirrt. Natascha lachte und gab ihrem Freund einen Kuss auf die Wange bevor Sie ihm ein „Das erzähle ich dir, wenn du erwachsen bist“ ins Ohr nuschelte. Steve stand mit hochrotem Kopf vor ihnen und wusste nicht so recht, was er sagen oder tun sollte. Kurz darauf öffnete sich wieder die Tür und Tony stand in Boxershorts und Muskelshirt hinter Steve. „Was ist denn...“ weiter kam er nicht als er Natascha und ihren Freund entdeckte. Dieser bekam erneut große Augen und öffnete den Mund. Nein, er brauchte keine Erklärung mehr von seiner Freundin. „Ach du Scheiße! Wieso seit ihr schon da?“ brach es nun auch aus Tony heraus. Natascha hingegen fing wieder an zu lachen. „Das ist schön, dass du dich freust uns zu sehen. Aber anscheinend hast du uns nicht wirklich vermisst“ kicherte Sie. Nach dem zweiten Schock hatte sich nun auch Bucky gefangen und nickte seiner Freundin zustimmend zu. Auch Steve hatte sich gefangen und drehte sich zu seinem Freund um. „Das hab ich auch schon gefragt“ meinte er und legte einen Arm um Tony. Dieser lehnte sich an und strahlte erwartungsvoll zu dein Beiden. „Nun wie gesagt, wir wollten euch überraschen. Aber anscheinend war schon Bescherung“ meinte Sie und zeigte zwischen den beiden hin und her. Bucky stand breit grinsend neben ihr. „Jap, das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt“ strahlte Tony Steve an. Dieser zog den Braunhaarigen an sich und küsste ihn auf den Schopf. Nach einer halben Stunde saßen alle vier, Steve und Tony angezogen, am Küchentresen. Mit einem Kaffee bewaffnet erzählte Steve was passiert war, nachdem die Freunde abgereist waren. Natascha und Bucky waren erst sprachlos. Letztendlich freuten Sie sich aber für die zwei. „Ich freue mich wirklich für euch. Ich wusste doch, dass du was von Tony wolltest“ grinste Natascha den Teamleiter an. Danach fiel ihr Blick auf Tony und wurde ernst. „Und bei dir müssen wir uns entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, dass wir nicht für dich da waren und dich an den Feiertagen immer alleine gelassen haben. Das war wirklich blöd von uns!“ entschuldigte sie sich und nahm Tony in den Arm. Dieser war vollkommen überrumpelt von der Reaktion und erwiderte die Geste unbeholfen. „Schon okay. Ich weiß, dass es nicht böse gemeint war von euch. Ich hätte ja auch was sagen können. Also, uhm, schon gut“ er kam sich echt blöd vor, aber in Gefühle zeigen war Tony nie gut gewesen. Außer bei Steve. Aber das war auch etwas vollkommen anderes. Auch Bucky entschuldigte sich, wie bei Männern üblich mit einem reumütigen nicken, einem Handschlag und einem Schulterklopfen. So redeten die vier noch einer Weile und saßen gemütlich zusammen, bis gegen Mittag auch Clint mit samt Familie auftauchte. Seine beiden ältesten Kinder liefen umgehend lautstark auf Natascha zu während Clint und Laura erst einmal Steve und Tony begrüßten. Auch Hawkeye merkte, dass zwischen den beiden sich etwas geändert hatte, den die zwei standen viel enger zusammen als normale Freunde es tun würden. Kurz darauf fielen auch die zwei Kinder Lila und Cooper über Steve, Tony und Bucky her. Laura hielt den jüngsten Nachwuchs Nathaniel Pietro auf dem Arm und schaute sich das Spektakel aus sicherer Entfernung an. Clint begrüßte auch Natascha und Bucky und gesellte sich mit den beiden wieder zu seiner Frau. Tony hingegen hatte Lila auf dem Arm und ging mit ihr zum Weihnachtsbaum hinüber. Natürlich hatte Tony für die Kinder was zu Weihnachten geholt. Auch wenn er selbst nie Freude an Weihnachten gehabt hatte, so hatte er doch immer an Clints Kinder gedacht. Lila und Cooper rupften strahlend das Geschenkpapier ab. Tony kniete neben Lila auf dem Boden während Steve ein paar Schritte von ihm entfernt stand. Liebevoll blickte er auf die Szene herab, die sich vor ihm abspielte. So entspannt und glücklich hatte er Tony noch nie gesehen. Er bemerkte gar nicht, dass er selbst beobachtet wurde. Erst nach ein paar Minuten schaute er auf die vier Erwachsene, die ihn beobachtet hatten. Wieder schlich sich ein rot auf seine Wangen und er kam auf Clint, Laura, Natascha und Bucky zu. Diese lächelten ihn an. „Glückwunsch euch beiden“ damit nahm Laura, mit klein Nathaniel, Steve in den Arm. Clint nickte ihm zufrieden zu und zusammen schauten die Fünf sich an, wie Tony mit Lila und Cooper die Weihnachtsgeschenke testete. Nach einiger Zeit ließ er seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Die fünf Freunde saßen inzwischen auf der Couch und tranken Kaffee. Sie unterhielten sich. Steves Blick indes fing Tonys auf und sie lächelten sich glücklich und verliebt an, bis Tonys Aufmerksamkeit wieder von Lila gefordert wurde. Nach eineinhalb Stunden, Tony spielte immer noch mit den Kindern, klingelte es erneut und Loki, Darcy, Jane und Thor betraten den Wohnbereich. Auch die vier Neuankömmlinge bemerkten, wie ausgewechselt Tony war. Sofort wurden Sie von Steve und Natascha über die Geschehnisse der letzten Tage informiert. Loki verkniff sich nach einem Ellenbogentreffer in seine Rippen von Darcy einen Kommentar zu dem neuen Pärchen, während Thor und Jane sich ebenfalls freuten. Loki nahm es nach einem erneuten bösen Blick seiner Freundin stillschweigend hin. Er konnte Stark auch noch einen Kommentar drücken, wenn seine Liebste in sicherer Entfernung von ihm war. Zum Beispiel in New Mexico. Thor, Jane, Darcy und Loki setzten sich zu den anderen Erwachsenen, nach einer winkenden Begrüßung an Tony. Die Kinder ignorierten die Erwachsenen. Zuviel Spaß hatten sie mit Tony und den Weihnachtsgeschenken zu spielen. Auch Tony strahlte und alberte mit den beiden rum. Nach weiteren zwei Stunden wurde es spannend. Laura wollte, nachdem sich klein Nathaniel zu Wort gemeldet hatte, nach Hause. Dicke Krokodilstränen liefen Lila über die Wange und sie fiel Tony um den Hals. Lächelnd nahm er die Kleine in den Arm und versprach ihr, dass sie jederzeit, wenn ihre Eltern es erlaubten, ihn Besuchen durfte. Nach einer Diskussion mit Ihren Eltern, den Lila letztendlich gewann, wurde vereinbart, dass die Bartons samt Kinder Silvester mit Tony im Tower feierten. Steve hatte sich schmunzelnd zurück gehalten und beobachtete lächelnd, wie Lila und Tony während der Diskussion zusammenhielten. Tony saß, wie schon den gesamten Nachmittag auf dem Boden, Lila auf seinem Schoß, die kleinen Ärmchen um seinen Hals geschlungen und die Wange an seine gedrückt. Es war ein zu niedliches Bild, welches die beiden abgaben. Mehrere Küsschen wurden zwischen den beiden ausgetauscht, bis die Bartons den Tower verlassen durften. Loki und Darcy schlossen sich den beiden an, während Thor und Jane noch bei Bucky, Natascha, Steve und Tony blieben. Nach einiger Zeit und knapp zwei Flaschen Wein später, beschlossen auch Thor und Jane nach Hause zu reisen. Die zwei wollten aber auch spätestens zu Silvester wieder kommen. Auch Bucky und Natascha verließen den Wohnbereich in Richtung ihres Schlafzimmers. Zurück blieben Tony und Steve, die es sich nach dem aufräumen, auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten. Aneinander geschmiegt lauschten die zwei der Weihnachtsmusik. „Das war eben richtig süß, wie du mit Lila umgegangen bist. Ich glaub, ich muss aufpassen“ meinte Steve und strich eine Strähne aus Tonys Gesicht. Der lächelte verschmitzt. „Tja, das musst du mit der kleinen Lady ausmachen. Aber aus meiner Sicht, bist du unangefochtene Nummer eins“ meinte er und klaute sich einen Kuss. Diesen erwiderte Steve nur zu gerne und ein langer, zärtlicher Kuss folgte. Glücklich kuschelten sie sich in die Sofakissen und schauten den tanzenden Schneeflocken zu, während leise im Hintergrund „All I Want for Christmas Is You“ lief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)