The Pumpkin King von Cairichi (Wouldn´t you like to see something strange?) ================================================================================ Kapitel 1: Hier in Halloween – Macht der zukünftige König ihr einen Deal? ------------------------------------------------------------------------- Die Rothaarige öffnete blinzelnd ihre Augenlider und riss diese im nächsten Moment ruckartig auf, als sie realisierte, das sie in unbekannte Gefilde sich befand. Benommen setzte Kairi sich aufrecht und fasste mit der Hand automatisch nach ihrem Kopf. Komischerweise schmerzte ihr nichts, obwohl sie sicher war, dass sie für eine lange Zeit gefallen ist. Müde rieb sie ihr Gesicht und blickte durch die Gegend. Dieser Ort kam ihr nicht geheuer vor. Mal davon abgesehen, kannte sie diesen Ort noch nicht mal. Alles sah sehr düster, trist und trostlos aus. Der Himmel war im wahrsten Sinne des Wortes schwarz wie die Nacht. Nur der strahlende Vollmond erhellte die Landschaft vor ihr. Vom ganzen Flair her wirkte die Ortschaft sehr verdreht, gruselig und Gothic mäßig. Sie richtete ihr Augenmerk zu einer dunklen Gasse, an deren Ende sich ein Gittertor befand und nicht gerade einladend aussah. Einladend sah die komplette Umgebung nicht aus, aber sie musste jemanden finden, der ihr irgendwie wieder nach Hause verhalf. Kairi horchte auf, als sie Musik aus der Richtung des Tors am Ende der Gasse vernahm. Wo Musik war, waren auch Leute und wo Leute sind, bekam sie auch Hilfe. Mit einem angestrengten Seufzer stand Kairi auf, griff nach ihrem Hut, der neben ihr lag und glättete ihr Kleid zurecht. Vorsichtig schritt sie die dunkle Gasse entlang und rieb sich dabei aufmunternd an ihren Oberarmen. Je näher sie dem Tor kam, desto lauter wurde die Musik, aus der sie nun Gesang vernahm.         Kommt mit uns, wir laden euch ein. Kinder hören wir hier unheimlich gern schreien! Irritiert zog Kairi die Augenbrauen zusammen und runzelte die Stirn, als sie fast am Tor angelangt war. Klar, es war Halloween, aber das Lied klang für sie schlichtweg ergreifend.... obszön. Wo zur Hölle war sie bloß gelandet?   Hier bei uns wird nur geschrien, fliehen wir nach Halloween. Hier in Halloween, hier in Halloween. Kürbis kreischt um die Mitternacht! Hier in Halloween, spiele jedem der's verdient Schabernack, und dann fallen sie tot um vor Schreck!   Am Gittertor angekommen, schaute Kairi nach oben. In krakeligen Schriftzügen stand der Name der Stadt „Halloween Town.“ eingraviert. So wie die Leute es gesungen hatten. Sie befand sich also in Halloween? Gab es eine Stadt oder Dorf, das so in ihrer Umgebung hieß? Sie kann sich auf jeden Fall nicht daran erinnern. Quietschend öffnete sich die Tür, als Kairi diese aufdrückte und sich auf einem runden Dorfplatz wiederfand. Dort entdeckte sie auch die Menschenmenge, die vergnügt sangen und tanzten. Oder sollte sie besser sagen, die sich gegenseitig Angst einjagten?     Jetzt geht's rund, wie man sieht. Jedermann singt unser Kürbislied! Jetzt geht's rund! Heut' ist Halloween. Jedermann erwartet neuen Schabernack!     Kairi war sich nicht sicher, aber sie fand, das die Kostüme, die diese Leute trugen, sehr echt und überzeugend in ihrer Rolle rüber kamen. Sofern dies...wirklich Kostüme waren? Als sie näher an die Menschenmenge heran trat, bekam sie von ihnen neugierige und musternde Blicke. Ein Junge, der komplett in Bandagen gewickelt war, ging sogar auf sie zu und umkreiste sie. Verunsichert nahm sie Abstand von ihm, während die Menge fröhlich weiter sang.     Um die Ecke, da steckt einer im Mülleimer. Jemand lauert und er stürzt sich gleich auf... dich!       Mit der Hacke stieß sie gegen ein metallisches Gefäß, was sich als Mülltonne entpuppte. Erschrocken drehte sie sich um und bereute es sogleich, als aus dieser eine verwahrloste Katze heraus sprang. Die Arme an ihrem Oberkörper gepresst, schrie sie in den höchsten Tönen, wie es ihre Stimmbänder zuließen. Bei dem einem Schreckensschrei blieb es leider nicht. Sobald sich Kairi von dem Ersten Schrecken erholt hatte, geriet sie in den nächsten. Jemand versuchte ihr kleine, dicke Spinnen in die Haare zu stecken und ein anderer riss sich förmlich sein Gesicht vor ihren Augen ab. Aus einem Grund, den Kairi nicht erklären konnte, klatschten die Wesen lobend ihr zu, als sie so panisch und vor Angst kreischte. Für Kairi stand nun fest, dass diese Leute nicht wirklich menschlich sein konnten.     Jetzt geht's rund! Heut' ist Halloween! Jedermann erwartet neuen Schabernack!     Doch dann sah sie jemanden in der Menge, der wie ein Mensch aussah. Silberne Haare und dunkler Hautteint stachen ihr entgegen. Schnell drängte Kairi durch die Menge, um mit dieser Person zu reden, aber im nächsten Moment war er wie vom Erdboden verschluckt. Angespannt sah sie sich um. Wie kann jemand so schnell von jetzt auf gleich verschwinden? Auf einmal versammelten sich die Kreaturen vor dem grünen schleimigen Brunnen. Interessiert und beunruhigt zugleich gesellte sie sich dazu.     Skellington Jack der König bringt dich um vor Schreck, springt dir ins Genick und dann hörst du ihn schreien: [Hier in Halloween], hier wird nur geschrien!       Aus der leuchtend grünen Flüssigkeit des Brunnens, ragte ein weißer skelettierter Kopf heraus, der langsam sich empor erhob und den Rest seines Körpers präsentierte. Mit einem schaurigen Grinsen starrte dieser kreidebleiche Mann - Skellington Jack? - die Masse an, die ihn mit Begeisterung zujubelte und er sich feiern ließ, als wäre er der Fürst der Unterwelt selbst. Anschließend benutzte er seine Zeigefinger, um seinen Mund weit aufreißen zu können. Seine scharfkantigen Zähne kamen dadurch zum Vorschein und er ließ einen Schrei los, der einer Banshee Konkurrenz machen könnte. Vor Furcht erstarrte Kairi wie eine Statue, während sie dem Schreckensschauspiel weiterhin observierte und ihre Aufmerksamkeit galt erneut dem Brunnen, dessen Konsistenz anfing zu blubbern.       Bitte macht jetzt Platz für 'nen wirklich feinen Kerl. Unser Sora wird König der Kürbisse. Jedermann grüßt unsren Kürbiskönig! La la la lalala la la la, ... La la la lalala la la la, ... Etwas schoss aus der Substanz hervor und drehte sich wie eine Schraube in die Luft empor. Im Schein den Mondlichts entfaltete das Ungetüm seine schwarzen brachialen Schwingen und landete mit einem Bein angewinkelt auf der Guillotine. Die einst großen Flügel von ihm schrumpften auf die Länge eines Armes. Erst jetzt konnte Kairi einen besseren Blick auf ihn werfen. Es war ein junger Mann. - Wahrscheinlich der zukünftige Kürbiskönig Sora? - Sie schätzte ihn auf ihren Alter herum. Seine Bekleidung war überwiegend in schwarz, die des eines Vampir´s ziemlich ähnlich aussah. Seine Schulterstücke waren grau und gezackt, wie die Flügel einer Fledermaus. Dazu trug er weiße Handschuhe, auf deren Handrücken in schwarz ein „X“ eingestrickt war. Seine schwarze Hose war weit geschnitten und endete an seinen Knien. Dazu trug er schwarz und rot gestreifte Strümpfe. Seine Füße steckten in sehr großen, schwarzen Lackschuhe, die einen Silberstreifen als Verzierung hatten. Er hat Skelettfledermaus-Flügel auf seinem Rücken und er trug eine schaurige Halloween-Kürbis-Maske auf der rechten Seite seiner Stirn, die sein rechtes Auge leicht verdreckte. Seine Augenpartie war geschwärzt, welches seine hell leuchtende blauen Augen zum Vorschein brachten. Er grinste dann selbstgefällig in die Menge, wobei man nun seine Fangzähne aufblitzten sah und trat anschließend gegen den hölzernen Pfahl der Guillotine, deren scharfes Messer hinunter sauste und den Kopf eines der Mitbürger sauber abtrennte. Manisch lachte er dabei auf, während Kairi voller Ehrfurcht aufschrie und somit die Aufmerksamkeit auf ihr lag. Diesmal herrschte kurz Stille, bevor die Menge wieder in Gelächter und Applaus verfiel. Schockiert und mit der Situation völlig überfordert, kehrte sie dem Pack mit Tränen in den Augen den Rücken zu und rannte ungewiss ein paar Treppen hoch, die allem Anschein nach zu einem Friedhof führten. Sie lief an dutzende Gräber vorbei, die komische Namen trugen und gespenstisch aussahen. Mit ihrem linken Absatz blieb sie dann zwischen den Pflastersteinen stecken und sie schlüpfte aus dem Schuh heraus. Entsetzt stoppte sie und sah erst ihren Schuh, dann die Straße die sie zurückgelegt hatte an. Verbissen fluchte sie ein „Verdammt!“ hervor und zog kurzerhand ihren rechten Pumps aus, um ihren Weg in Strümpfen fortzufahren. Nachdem sie eine große Grabsteinplatte gesichtet hatte, versteckte sie sich hinter dieser und ging in die Hocke. Dabei umarmte sie ihre Beine und vergrub ihr Gesicht hinter den Knien. Leises Schluchzen war dann zu vernehmen. „Was ist das bloß für ein furchtbarer Ort?“, murmelte sie und kniff ihren Augen zu. Wie sollte sie nun nach Hause kommen? Diese Kreaturen konnte sie kaum möglich danach fragen. Was wohl ihre Eltern und Freunde denken müssen? Kairi bereute es, überhaupt auf Lea´s Genecke eingegangen zu sein. Warum ließ sie sich davon immer provozieren? Was sollte nun aus ihr werden? Fragen über Fragen, die Kairi noch mehr traurig stimmen ließ, als sie ohne Antworten bereits schon war.       ꧁ ~❦ ~꧂   Dem Rotkopf interessiert hinterher blickend, sprang Sora mit einem Salto von der Guillotine hinunter und wurde auch sogleich von seinen Mitbürgern umzingelt. „Das war mal wieder eine super Vorstellung, Sora.“, bekam er direkt von einer dürren Hexe zuhören, die ihn lobend an der Schulter fasste. „Ich bin fast vor Schreck gestorben! Das wäre dann das zweite Mal gewesen!“, komplimentierte ein grünlicher Zombie und klopfte ihm am Rücken. „Und wie du dem kopflosen Nick erneut den Kopf abgetrennt hast, das war großartig!“ „Oh Sora!“, schmachteten ein paar weibliche Wesen, die ihm zu winkten und Luftküsse an ihn verteilten. „Denk dran! Du kannst immer noch was unserem Blut haben!“, kicherten die Mädchen. Beschämt lachte Sora auf und sah von der Horde des weiblichen Geschlechts weg und bedankte sich stattdessen bei den anderen, für ihre Lobe. Der Bürgermeister persönlich marschierte auf den jungen Vampir zu und klatschte zwei Mal. „Hach, Sora. Sei doch nicht so bescheiden. Jack muss unheimlich stolz auf dich sein. Du wirst einen hervorragender Nachfolger für Jack sein.“ Sora winkte hingerissen mit einer Hand ab und grinste breit. „Ach, nicht doch. Das war doch gar nichts.“ „Da hat er Recht.“, tauchte ein tiefe Männliche Stimme neben ihn auf, als die Menge Platz für den Neuling machte. „Xehanort! Beim Grabe von Oogie, du weißt echt wie man die Stimmung vermiest!“, mit den Armen vor der Brust verschränkt, hob der Angesprochene übermütig eine Braue in die Höhe. „Und du weißt nicht was Pünktlichkeit ist. Du solltest vor der Parade zu Dr. Finkelstein. Nicht nach.“, missbilligend schnaubte der Silberhaarige in der schwarzen Kutte auf.„Oh. Oh. Stimmt, da war ja was. Oopsies!“, verlegen kratzte Sora sich am Kopf, während Xehanort den Kopf schüttelte und mit dem Daumen hinter sich zeigte. „Vielleicht solltest du jetzt deinen Weg dann Richtung Laboratorium setzen.“ „Jup, bin auch gleich auf dem Weg dahin.“ , meinte Sora und schlug den entgegengesetzten Weg in Richtung Friedhof ein. Die Stirn in Falten gelegt, starrte Xehanort dem jungen Vampir hinterher. „Zum Labor geht es aber in die andere Richtung.“ „Ich weiß. Muss aber vorher was erledigen!“, erklärte Sora sein Handeln und verschwand hinter einer Mauer. Unbefriedigend darüber seufzte der junge Xehanort auf und machte kehrt. Die Wesen um ihn herum sahen ihn dabei musternd an, bevor er mit einer lahmen Handbewegung sie weg scheuchte. ꧁ ~❦ ~꧂       Ein schleierhaftes Tuch flog über die Gräber hinweg und blieb interessiert in der Luft über Kairi schwebend zum stehen. Am vorderen Ende ragte eine leuchtende, kleine Kürbis Nase auf und dazu ein passender kleiner Hundekopf, dessen Ohren wellig nach hinten lagen. Spiralförmig segelte er zu ihr hinab und blieb vor ihren Knien stehen. Danach stupste er sie vorsichtig an und bellte, was Kairi aufschrecken ließ. „Wahh!“, der Kopf schnellte nach hinten und stieß gegen die harte Steinplatte. Schmerzend rieb sie sich die Stelle und starrte mit einem zu gekniffenden Auge nach vorne. Freudig wirbelte ein Geisterhund vor ihr her, der anscheinend mit ihr spielen wollte. Mit dem Unterarm wischte Kairi sich über ihr Gesicht. „Jetzt nicht. Ich habe keine Lust zu spielen.“, bemerkte sie schroff und sah deprimiert gen Boden. Doch der Hund ließ sich davon nicht beirren und stupste sie weiter an. Diesmal gegen ihren rechten Oberarm. „Jetzt. Nicht.“, wiederholte sie dies zischend. Das wiederum veranlasste dem Geisterhund das ganze als Spiel anzusehen und stupste sie am ganzen Körper an, bis sie aufstand. „Nun lass es doch sein!“, fauchte sie und der Hund blieb in seiner Bewegung starr. Ein kleines Jaulen kam von ihm, während Kairi seufzend ihre Schultern hängen ließ. „Hör zu.“, begann sie und schritt auf das fliegende Tuch zu. „Ich habe einen harten Abend gehabt...oder noch vor mir.“, begann sie murmelnd und streichelte den weißen Hund. „Aber ich kann jetzt unmöglich mit dir spielen, okay? Beim nächsten Mal können kön.-“, Kairi stockte in ihrem Satz, als sie schnelle Schritte auf sich zukommen hörte und packte das Tier in ihren Armen, um sich zu verstecken. „Shhh.“, beruhigend strich sie dem fliegenden Hund über den Rücken, damit er keine Geräusche von sich gab. „Hallo?!“, Kairi blieb stocksteif in ihrer Bewegung stehen. Es war definitiv eine maskuline Stimme. „Mädel mit dem roten Haar? Bist du hier?!“, Kairi hielt ihr Atem an. Er war hinter ihr her? Bloß was war hinter ihr her und warum? Hatten sie heraus gefunden, dass sie gar nicht hier her passte und versuchten nun sie zu fressen? Vorsichtig tastete Kairi sich nach vorne, um einen Blick auf ihren Jäger erhaschen zu können. Was sie jedoch bereute, als sie um die Steintafel schaute. Schnell zuckte sie zurück und presste sich gegen die steinige Tafel. Der zukünftige Kürbiskönig war hinter ihr her? Warum und wieso? Schaurige Vorstellungen erfüllten ihre Gedanken. Das er ihr Blut aussaugen würde, bis keines mehr vorhanden war und wie eine leere Capri Sonnen Packung zu Boden ging. Oder er sie zerstückeln wird und an seine Bürger verfüttern oder gar.- Hastig schüttelte sie ihren Kopf. Über so was sollte sie erst gar nicht denken. Als sie erneut um das Grab sah, war der Typ wie vom Erdboden verschlungen. Erleichtert atmete sie aus und der Geisterhund wedelte freudig mit dem Sterz. „Na, du freust dich auch das er weg ist, nicht wahr?“, meinte sie und kraulte dem Hund unter dem Kinn. „Hier steckst du also.“ , laut quietschend plumpste Kairi auf ihren Hinterteil und rutschte auf diesem nach hinten. Hoch oben auf der Grabtafel hockte Sora, der sie amüsiert musterte. „Wie Musik in meinen Ohren. Schreist du noch mal für mich?“ , bat er sie keck und Kairi schüttelte hektisch verneinend ihr Haupt. „Ach menno. Aber vielleicht ja so....“, auf einmal war Sora aus ihrem Blickfeld verschwunden, um nur im nächsten Moment neben ihr zu hocken und ein monotones „Boo“ abzulassen. Überrumpelt davon schrie sie wieder auf und krabbelte zu dem Hund hinüber, der fröhlich in der Gegend umher schwebte. „Fabelhaft! Sag, wo hast du gelernt so zu schreien, hm?“, das Gesicht unglaubwürdig verzogen starrte Kairi ihren Gegenüber an. Der hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! Nach links und rechts umschauend, griff sie kurzerhand nach dem Geisterhund, der verspielt bellte. „B-Bleib da stehen wo du bist! O-oder ich werde dem Hund hier was antun!“, drohte sie ihm auf schlotternden Beinen, um ja nicht von ihm gefasst zu werden. Verdutzt blinzelte Sora, bevor er in schallendes Gelächter verfiel. „Du bist zu komisch!“, lallte er und beugte mit den Händen auf den Knien gestützt nach vorne. „Ich mein es ernst!“, keifte sie und drückte das Tier näher an sich heran, was wohl dem Hund gefiel, als er wieder frohlockt mit dem Schwanz wedelte.[/LEFT] [LEFT]„Ah ja? Was willst du machen? Ihn zu Tode knuddeln?“, witzelte er und unterdrückte ein wiederaufkommendes Lachen. Verzweifelt sah sie sich um. Was sollte sie nur tun? Der Typ war wohl ein kompletter Psycho! „Sag mal, kann es sein, das du Angst vor mir hast?“, wie auf frischer Tat ertappt ließ sie den Hund los, welcher aufgeweckt an die Seite des Vampir´s sich gesellte. Anstatt ihn eine Antwort zu geben, biss sie sich auf die Unterlippe und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Das ist großartig! Ich wusste doch, das ich furchteinflössend bin. Nicht wahr, Zero?“, bei der letzten Aussage streichelte Sora den Hund über den Kopf, der zustimmig bellte und Sora ging auf die Rothaarige zu. Kairi hingegen lief es eiskalt den Rücken runter. Angstschweiß lief ihr die Stirn hinunter und sauer auf sich selbst, biss sie noch tiefer auf ihre Lippe, bis diese leicht zu bluten begann. „Na los!“, brüllte sie aus heiterem Himmel und überrascht blieb er zwei Meter vor ihr stehen. „Bring es endlich hinter dir!“, total verwirrt über ihren plötzlichen Ausbruch rieb er sich am Kopf. „Wa.-“ „Worauf wartest du? Macht es dir Spaß, mit deinem Essen so zu spielen bevor du es umbringst?“, abermals blinzelte der Prinz der Kürbisse das Mädchen irritiert an, ehe er anfing zu lachen. Empört stampfte Kairi mit ihrem Fuß auf, als sie anscheinend gar nicht ernst genommen wurde von diesem Möchtegern Vampir. „Was ist so lustig?!“, gekrümmt vor Lachen sah er sie an. „Hach, du bringst mich noch um vor Lachen. Du bist nicht zufälligerweise ein Clown, oder?“ „Bitte, was?“ „Ich mein...“, begann Sora und packte mit der linken Hand sich an die Stirn. „...du hast doch nicht wirklich gedacht, das ich dir etwas antun werde, oder?“ „Etwa nicht?“, fragte sie bitter nach. „Natürlich nicht! Sehe ich aus wie ein Mörder?“, stirnrunzelnd starrte sie ihn an. „Es gibt kein eindeutiges Aussehen für einen Mörder.“, bemerkte sie und blies ihre Wangen auf. „Na siehst du! Ich mein...warte,was? Gibt es nicht?“, entsetzt über diese Nachricht kratzte er sich am Kinn. „Wenn das so ist.“, Sora zuckte mit den Schultern, ehe er mit der rechten Hand ausholte und diese ihr entgegen streckte. „Ich bin außerdem Sora. Sora.-“ „Der zukünftige Kürbiskönig. Ich weiß.“, beendete sie seinen Satz für ihn und er nickte. „Richtig. Zwar wollte ich Skellington sagen, aber das trifft ebenfalls zu. Und du bist?“, die Hand weiterhin nach ihr ausgestreckt, wartete er darauf das sie diese annahm. Nur zögerlich umschlang sie seine Hand mit ihrer. Ihr Blick hielt währenddessen mit dem seinen stand. „Kairi. Kairi Hikari.“, stellte sie sich vor. „Kairi.“, wiederholte er ihren Namen und zerrte sie im nächsten Augenblick in seine Arme. Ihr entrann dabei ein überrumpeltes Quietschen und ihr Körper versteifte sich in seiner Umarmung. Sora indes schnüffelte an ihren Haaren und zog etwas verschreckt den Kopf nach hinten. „Du riechst komisch.“, sie stieß ihn von sich weg, um Abstand von ihm zu gelangen. „Und du hast keine Manieren!“, stellte sie fest und prüfend begutachtete er sie. „Du bist nicht von hier, oder?“ „Sieht das etwa so aus?“, stellte sie die Gegenfrage und sie fragte sich innerlich, ob diese Aufmüpfigkeit die sie gerade zu Tage brachte, sie nicht ins Verderben locken könnte. „Mhm...“, er neigte sich nach vorne und stupste gegen die kleinen gefälschten Eckzähne von Kairi. „Die sind nicht echt.“, bemerkte er und umkreiste sie, als wäre sie seine nächste Mahlzeit. „Alles andere ist auch nicht echt.“, sagte er und riss ihr Kleid mit den Daumen und Zeigefinger etwas nach oben. „H-Hey! Lass das gefälligst!“, sie schlug seine Hand weg, die er schüttelnd zurück zog. „Mhm...“, erneut begutachtete er sie und näherte mit seinem Gesicht das der ihren. Instinktiv zog Kairi ihre Lippen nach innen und lehnte ihren Kopf in den Nacken soweit wie möglich. Ihre Wangen färbten sich leicht rosa, da seine Nähe sie nervös werden ließ. Die Augen zu Schlitzen geformt, huschten sein Pupillen über ihr Gesicht. Anschließend schnalzte er mit der Zunge und distanzierte sich von ihr, um sich nachdenklich am Kinn zu fassen. Argwöhnisch beobachtete sie ihn, wie er Grimassen zog und zu sich selber nickte. „Ich hab´s.“, posaunte er und zeigte mit den Zeigefinger auf sie. „Du bist ein stinkender Mensch.“, das kam trockener aus seinem Mund hinaus als es angedacht war und auf Kairi´s Stirn pulsierte eine genervte Ader. „Entschuldige bitte!“, sauer stemmte Kairi ihre Hände an den Hüften ab. „Du bist entschuldigt.“, Sora klatschte danach die Hände zusammen und grinste sie keck an. Bevor sie Protest einlegen konnte, fuhr er fort. „Aber das macht nichts. Man gewöhnt sich relativ schnell an euren Geruch. Oder...“, ein laszives Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit und er tippte abwechselnd seinen Fingerspitzen gegeneinander. „...möchtest du auch zum Vampir werden?“ „Was?! Nein! Ich will einfach zurück nach Hause!“, fuhr sie ihn an und er neigte seinen Kopf zur Seite. „Dann geh doch nach Hause.“, meinte er schlicht und verstand deshalb ihr aufgebrachtes Verhalten nicht. „Ich...ich weiß nicht wo ich dafür hingehen muss.“, murmelte sie verlegen und spielte mit dem Saum ihres Kleides herum. „Oh.“, entglitt es ihm und er dachte nach. Er wusste auch nicht, wo diese Menschenwelt war oder woher sie aus dem Nichts herkam, aber vielleicht wusste Dr. Finkelstein etwas? Eventuell konnte sogar Sora selbst einen eigenen Nutzen daraus ziehen. „Hey. Ich schlag dir was vor.“, begann Sora und Kairi betrachtete ihn skeptisch. „Ich helfe dir nach Hause zukommen. Im Gegenzug will ich dein Blut.“ „Was? Niemals! Das ist ja total kontraproduktiv!“, Sora rollte mit den Augen über ihren Ausbruch. „Nicht wie du denkst, Püppi.“ „Nenn´ mich nicht Püppi.“, bestürzt hob Sora seine Arme an. „Wie auch immer. Ich brauch nur eine kleine Phiole voll Blut von dir. Keine Bange, das sauge ich dir nicht aus. Wir haben da so was, das schimpft sich Spritze. Was sagst du dazu?“, Kairi fragte sich gerade, wer von den beiden hier der wirkliche Clown war. Unbehaglich starrte Kairi ihn an. Das war ihr mehr als Suspekt. „Wozu brauchst du mein Blut?“, fragte sie deswegen zweifelnd nach. „Ich hab meine Gründe, sowie du deine Gründe hast nach Hause zu gehen. Ich kann dir aber versichern, dass das ganze für dich absolut keinen Nachteil haben wird.“ „Und das sollte ich dir glauben, weil...?“ „Weil du sonst nicht nach Hause kommst. Ich bezweifele nämlich, dass die anderen so gütig sein werden wie ich.“, begründete Sora ihre Zweifel. Kairi musste sich nun entscheiden und ehrlich gesagt, fiel ihr die Entscheidung nicht gerade leicht. Aber für sie stand es endgültig fest. „Okay. Du bringst mich nach Hause und im Gegenzug, gebe ich dir etwas von meinem Blut. Pinky Promise!“, Kairi hielt ihren rechten kleinen Finger entgegen, welchen Sora irritiert anschaute. „Pinky...was?“ „Pinky Promise. Ein Versprechen einhalten in Form der Verzweigung der kleinen Finger. So!“, sie hakte damit ihren kleinen Finger mit dem von Sora zusammen. „Oh. Ich verstehe. Dann Pinky Promise!“, Kairi ließ danach ab und trat näher an ihn heran. „Also....“, begann sie und wartete darauf, das er sie zu ihrem Ziel führte. „Oh, ja. Wir müssen erst nach Dr. Finkelstein. Er weiß nämlich mehr über die Menschen bescheid als ich. Komm mit.“, seine einst verkürzten Flügel breiteten sich wieder schwungvoll aus und er packte sie unter den Armen, eher er mit ihr hoch in die Lüfte schwang. Beängstigt schrie sie auf und befahl ihm in quietschenden Tönen, das er sie gefälligst absetzen sollte. Zero, der Geisterhund, folgte ihnen energiegeladen zum Fallbeil-Platz. Sora hingegen ignorierte ihr Genörgel gekonnt und genoss dafür ihr melodisches Geschrei. Sie war halt Musik in seinen Ohren. Drei kleine Knilche, die sich hinter einem großen Grab versteckt hatten, kicherten unheilvoll über das Geschehene auf. „Das wird unserem Meister gefallen!“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)