Der Hobbit: Das Mysterium um Meis Reise zum Erebor von Mei2001 ================================================================================ Kapitel 1: Grundlegende Infos und Kapitel 1: Der Beginn einer Reise ------------------------------------------------------------------- Tja. Ihr dürft mich nun offiziell steinigen, killen, den Fischen zum Fraß vorwerfen, was weiß ich; denn - ja, man sieht es - ich hab wieder eine neue Story angefangen. Aber(!) dieses Mal ist es die Schuld meiner Freundin, die mich zum wiederholten mal mit den Hobbitfilmen zugequatscht hat, sodass ich sie auch nochmal sehen musste. Und ja, ich wollte unbedingt eine Fanfiction darüber schreiben. Tatsächlich bin ich auch etwas stolz auf mich, denn ich hab nicht nur ein Kapitel fertig, wenn ich das hier hochlade, sondern knappe 10½ Wordseiten mit über 4.000 Wörtern. Die werde ich wahrscheinlich in 3-5 Kapitel aufteilen. Und ich werde nicht eher ruhen, bis ich diese vermaledeite Geschichte zum Ende gebracht habe. 6 Tage arbeite ich nun schon daran. Aber genug sinnloses Gelaber. Kommen wir zum wichtigen: 1. Welches Cover ist besser, das was jetzt als Buch-Cover ist, oder das Cover oben ↑? (wird noch eingefügt) 2. Ich weiß, der Titel ist mal wieder total stumpf und überhaupt nicht interessant. Aber er ist ja nur vorläufig. Vllt. fällt euch ja ein guter Titel ein, oder sogar mir - wer weiß. 3. Wie schon in der Beschreibung steht, das Buch basiert auf den Filmen. Allerdings besitzte ich, bis auf den 2. Teil (den ich extra gekauft habe) die Filme nicht selbst. Ich habe sie zwar alle geschaut, aber da ich den ersten und dritten Teil nur für 48 Stunden ausleihen kann ist meine Wiedergabe nicht immer korrekt und detailreich. Da könnt ihr mich gerne verbessern. (Die Bücher besitze ich übrigens auch nicht und habe sie auch nicht gelesen.) 4. Der "Anfang" ist relativ grob gehalten, vorallem wenn es um Charakteraussehen geht, aber auch einige Handlungen/Ereignisse sind nur grob beschrieben, da ich so langsam gerne zum Hauptteil kommen möchte (stand: ≈11 Seiten). Ein gewisses Vorwissen wäre also ganz gut, allerdings nicht notwendig. 5. Ja, es wird Klischees geben. Ohne zu Spoilern kann ich sagen: Dies wird keine FF zu Gloin, Bifur, einem der Bergtrolle oder Orks. Ich glaube, da wären Mei ziemlich gegen. Ich mag Klischees, aber ich werde auch nicht übertreiben, denn ich will ja etwas einzigartiges, inovatives kreieren. Die Figuren und das Hobbit Universum gehören J.R.R. Tolkien. Einzig und alleine Mei, ihre Handlungen und die daraus folgenden Reaktion gehören mir. Die ----- symbolisieren (etwas größere) Zeitsprünge oder Ortswechsel. Sonnenstrahlen brachen durch das dichte Blätterdach der Bäume. In einem frischen Frühlingsgrün erstrahlten die frischen Blätter der Bäume. Gähnend streckte sich die junge Frau und blinzelte verschlafen den Sonnenstrahlen entgegen. »Mei, können sie bitte nochmal nach einem Sohn schauen?« »Natürlich. Ich komme gleich.« Noch einmal ausgiebig gähnend stellte Mei ihren Wasserkrug aus dem sie zuvor noch getrunken hatte, auf den Tisch und verließ zusammen mit der Frau, die sie zuvor angesprochen hatte, ihr Haus. »Es scheint ihm schon sehr viel besser zu gehen. Das Fieber ist gesunken. Ich denke, in ein paar Tagen wird er wieder ganz gesund sein.«, sagte Mei, richtete sich auf und wischte sich ihre nassen Hände an einem Tuch ab. »Vielen vielen Dank, Mei. Ich wüsste gar nicht was ich ohne sie getan hätte.« »Keine Ursache. Es ist immerhin meine Aufgabe.« Lächelnd verabschiedete sich Mei und trat aus der Tür des hölzernen Hauses. Aufhorchend hob Mei ihren Kopf und blinzelte in die Sonnenstrahlen. Ein Vogel zwitscherte fröhlich und flog über den Himmel. Mei senkte ihren Kopf und lächelte. ---- »Ich wette, der Halbling kommt nicht.« »Das denk ich auch. Er ist einfach zu ängstlich für unser Unternehmen.« »Ihr unterschätzt Bilbo. Ich bin mir sicher, dass er noch kommt.«, sprach ein älterer Herr auf einem brauen Pferd. Meis Blick wanderte den Weg zurück und blieb an einem kleinen Mann hängen, der wild ein langes Stück Papier hinter sich her schwenkte. Die Gruppe, die insgesamt aus 16 Ponys und 13 Männern bestand, kam zum Stehen. »Ich-Ich hab unterschrieben.«, quetschte der kleine Mann, mühsam nach Luft ringend, heraus und drückte den Zettel einem Mann mit langem weißen Bart der seltsam geformt war, in die Hand. Dieser lächelte zufrieden und prüfte das Blatt mit einer Art Lupe. Mei lachte amüsiert in sich rein, als der schwarzhaarige Mann an der Spitze auf einem ebenfalls brauen, aber kleinerem, flauschigerem Pferd meinte, dass man dem kleinen Mann ein Pony geben solle, dieser entschieden ablehnte, sein Protest jedoch ignoriert wurde und er auf ein Pony gehoben wurde. Leise folgte sie den Männern weiter über den sonnenbeschienenen Waldweg, jedoch in den Bäumen. »Wartet.« befahl der schwarzhaarige Mann an der Spitze plötzlich. »Was ist los, Thorin?« »Wir werden verfolgt.« Und noch bevor ein anderer was sagen konnte erhob er die Stimme. »Zeig dich!« »Soso. Du hast mich also endlich bemerkt, Thorin Eichenschild.« Leichter Spott schwang in Meis Stimme mit, als sie sich von dem Baum sprang, in dem sie die Männer beobachtet hatte. »Woher kennt ihr meinen Namen, Menschenfrau?« Misstrauen war in Thorin Stimme zu erkennen. »Das solltest du den Zauberer fragen, Zwerg.« Thorins Blick verlangt eine Erklärung von Gandalf dem Grauen, dem älteren Mann auf dem braunen Pferd. »Ähm ja. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht nur nach dem 14 Mann für unsere Truppe Ausschau gehalten, sondern auch nach einem 15. Darf ich also vorstellen: Mei.« Skeptisch musterte Thorin die langen dunkelbraunen Stiefel, die mit Schnallen verziert waren, die schwarze Hose, das schwarze ¾ lange Shirt, den Verband an ihrem rechten Arm, den braunen Umgang der um ihre Schultern gebunden war und den Griff des Schwertes, welcher unter dem Umhang an Meis linker Seite hervorlugte. »Aber dies ist eine Frau, und kein Mann. Noch dazu ein schwacher Mensch.« »Glaub mir Thorin, du unterschätzt auch diese Frau gewaltig. Sie mag vielleicht ein Mensch sein, aber ihre Fähigkeiten übersteigen die eure bei weitem. Vielleicht sogar die meinen.« Den letzten Satz sagte der Zauberer leise zu sich selbst. »Das bedeutet also, dass ich, obwohl ich ein Mensch und wahrscheinlich nicht einmal halb so alt wie der jüngste von euch bin, trotzdem mit auf eure Reise kommen werde. Gandalf hat mich gebeten und mit meinem Erscheinen vor euch, Thorin, habe ich der Bitte zugestimmt. Ob es euch passt oder nicht. Ich werde euch und euer Vorhaben mit meinen Fähigkeiten unterstützen.« Ergeben seufzte Thorin. »Also gut. Dann nimm dir auch ein Pony und bleib bei unserem Meisterdieb.« Mei quetsche sich vor einige Gepäckstücke auf ein Pony und ritt dann neben Bilbo her. »Bilbo Beutlin. Freut mich. Ich bin aber kein Meisterdieb sondern ein Hobbit.« »Mei. Freut mich auch, allerdings habe ich bereits von ihnen gehört und sie bereits gesehen, als ich neulich Beutelsend besucht habe.« »Oh, wirklich? Ich habe sie noch nie gesehen.« »Das kann ich mir gut vorstellen, Bilbo. Mei ist noch unauffälliger als ein Hobbit.«, lächelte Gandalf, der nun auf einer Höhe mit den beiden ritt. »Mei, willst du nicht mit auf mein Pferd kommen? Dein jetziges erscheint mir ein bisschen zu vollgepackt.« »Gerne.«, sprach sie und schwang sich locker hinter Gandalf. Kapitel 2: Thorin vers. Mei - Die Reise wird fortgesetzt -------------------------------------------------------- »…zahlen!«, rief es und eine Menge kleiner Beutel, in denen Geld war, flogen durch die Gegend. Anscheinend hatten die Zwerge und Gandalf darum gewettet, ob Bilbo wohl kommen würde oder nicht. »Ich hätte auch gewettet, dass du kommst.«, meinte Mei zu Bilbo und konnte sich gerade nich so ein lautes Lachen verkneifen als Gandalf seinen Beutel fing. ----- Still hatte sich der Schlaf über die seltsam gemischte Gruppe gelegt. Mei hatte sich etwas abseits hingelegt und schlief ruhig. Ihren Reiseumhang hatte sie sich als Decke übergelegt. Neben ihr lagen ihre Waffen. Doch langsam kam Bewegung in die schlafenden Zwerge, denn Thorin wecke sie leise, ebenso Bilbo. »Was ist los, Thorin?«, flüsterte der kleine Hobbit. »Wir gehen weiter. Aber seit leise« Leise packten die Zwerge ihre Sachen zusammen. »Sollten wir nicht auch Gandalf und Mei wecken?«, fragte Bilbo flüsternd. »Nein. Gandalf wird uns schon finden und den Menschen lassen wir hier.«, bestimmte Thorin und sein Blick duldete keinen Widerspruch. »Es wird nicht nötig sein, euch zu finden, denn ich bin schon wach.« Bei diesen Worten erhob sich Gandalf. »Warum lässt du Mei zurück, Thorin? Du hast doch zugestimmt, dass sie uns begleiten kann.« Gandalf verlangte eine Erklärung. »Ich will diese Frau aber nicht dabei haben. Bei unserem Meisterdieb ist das was anderes. Wir haben einen offiziellen Vertrag mit ihm, aber mit dieser Frau haben wir keinen Vertrag. Ich kenne sie nicht, und sie macht keinen Vertrauenswürdigen Eindruck. Ich kann mir nicht sicher sein, dass sie mir nicht im Schlaf die Klinge ihres Schwertes in den Rücken rammt. Außerdem behindert sie unsere Reise. Ich kann mir nicht einmal sicher sein, dass diese Frau ihr Schwert nicht nur zur Zierde trägt. Was sollen wir mit einer schwachen Menschenfrau, die schreiend im Kampf davonläuft, oder die man ständig retten muss? So kommen wir niemals zum Erebor.« »Thorin, du schätzt diese Frau völlig falsch ein.« Gandalf schüttelte nur ungläubig den Kopf. Er erkannte, dass es im Moment sinnlos war mit Thorin über Mei zu diskutieren. »Haben wir heute ein bestimmtes Ziel?«, fragte Mei fröhlich und lief knapp hinter Thorin. »Nein. Ich wollte nur diese Frau loswerden.« Thorin erstarrte, nachdem er die Stimme erkannt hatte, blieb stehen und drehte sich ungläubig um. »Soso. Und du denkst wirklich, dass ich euch nicht finden würde?« Mei Gesicht zierte ein verschmitztes Grinsen während Thorin begann Mei wütend anzustarren. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich habe nicht vor, euch eine Klinge in den Rücken zu rammen. Ich töte nicht ohne guten Grund. Ob du mir vertraust oder nicht, ist deine Sache, aber eines kann ich dir versichern: Ich werde euch niemals anlügen und ich habe auch nicht vor auch zu hintergehen. Einen Vertrag brauche ich nicht. Ich folge euch völlig unverbindlich und ihr braucht keine Verantwortung für mich zu übernehmen. Dementsprechend müsst ihr mich nicht beschützen. Ich kann dir auch versichern, dass ich nicht schreiend im Kampf davonlaufen werde und euch auch nicht zu behindern gedenke. Auch meine Waffen trage ich nicht zur Zierde. Ich weiß durchaus damit umzugehen. Also Thorin, wie ich euch schon einmal sagte, ich werde euch begleiten. Egal ob du versuchst mich zurück zu lassen oder anderweitige Tricks versuchst, ich werde euch begleiten.« »Achja? Und wer garantiert mir das alles? Warum sollte ein Mensch uns zum Erebor begleiten wollen?« »Ich will aus demselben Grund wie ihr zum Erebor. Ich will den Drachen Smaug sehen.« »So, willst du das?« »Ja, will ich.« Die beiden lieferten sich ein Blickduell bei dem man schon fast die Blitze aus ihren Augen schießen sehen konnte. Die restlichen Zwerge und Bilbo hielten die Ponys und hörten sprachlos dem Gespräch der beiden zu. Plötzlich fing Gandalf laut an zu lachen. Augenblicklich wurde er von den finsteren Blicken von Thorin und Mei durchbohrt. »Was?«, fragten beide gleichzeitig. »Euer Gespräch ist ziemlich amüsant anzusehen. Thorin, ich glaube, dass du Mei nicht los wirst, also solltest du dich damit abfinden, dass sie uns begleitet. Übrigens, ich verbürge mich für sie. Immerhin habe ich sie auch eigeladen uns zu begleiten.« Thorin seufzte ergeben. Er wusste, dass der Zauberer keinen Widerspruch dulden würde. »Also gut. Menschenfrau, du kannst uns begleiten. Ich werde auch nicht mehr versuchen euch zurück zu lassen.« Den letzten Teil sagte er mit einem Blick auf Gandalf. Erfreut lächelte Mei und die Gruppe setzte ihre Reise fort. ----- Die Sterne funkelten wie tausend kleine Lichter am Nachthimmel. Genervt schaute Mei in das weite, nahezu endlose Lichtermeer. »Warum sitzt du auf dem Baum, Mei?« Verwirrt schaute der kleine Hobbit nach oben zu Mei, die tatsächlich auf einem Ast des Baumes saß, welcher in unmittelbarer Nähe zu der Höhle stand, in der die Zwerge ein Feuer gemacht hatten. »Ich hatte gehofft, auf diese Weise dem lauten Schnarchen von Bombur zu entgehen. Leider ist das anscheinend unmöglich.« Mei schüttelte den Kopf und ihr Blick folgte Bilbo, der zu seinem Pony ging und ihm heimlich einen Apfel gab. Bei einem seltsamen Geräusch fuhr er auf und auch Meis Blick wanderte suchend in die Ferne. »Was-was war das?«, fragte Bilbo ängstlich und kehrte zum Feuer zurück. »Orks.«, sagte Fíli. »Orks?« »Wesen, die Dörfer im Morgengrauen überfallen. Leise, ohne Geräusche, aber mit viel, viel Blut.«, erklärte Kíli mit Grabesstimme. Geschockt schnappte Bilbo nach Luft und drehte sich um. Hinter seinem Rücken fingen die beiden an zu lachen. »Hey. Denkt ihr ein Orkangriff bei Nacht wäre ein Scherz?«, erboste sich Thorin. Bilbo war jetzt vollends verwirrt. »Hä?«, fragte Bilbo während die beiden Zwerge sich reumütig bei Thorin entschuldigten. »Die beiden haben dich verarscht. Orks sind niemals lautlos. Und sie greifen garantiert nicht nur im Morgengrauen an.« »Vielen Dank, Mei. Jetzt bin ich total beruhigt.« Kapitel 3: Schatten der Vergangenheit ------------------------------------- Mei verzog sich wieder auf den Baum und hörte sich Balins Geschichte über Thorins Vergangenheit an. Leise begangen feine Tränen über ihr Gesicht zu laufen und auf den Boden zu tropfen. Erneut sprang Mei von dem Baum und näherte sich Thorin, der gedankenverloren auf einem Stein stand und in die Dunkelheit starrte. Vorsichtig griff sie nach seiner linken Hand und löste sie aus der rechten, da Thorin die Hände hinter seinem Rücken verschränkt hatte. »Was willst du?«, fragte er irritiert und wollte seine Hand aus Meis ziehen. Doch das gelang ihm nicht, da Mei sie weiterhin festhielt und nicht frei gab. Sichtlich verwirrt schaute er auf die junge Frau die sich nun neben ihn hocke und noch immer seine Hand fest umschlungen hielt. »Halt einfach ein bisschen still, Thorin.«, wies Mei ihn an und zog schniefend ihre Nase hoch, während ihr noch immer Tränen über das Gesicht rollten. »Was machst du?« Nun mischte sich Gandalf leise ein, der das Szenario bisher nur beobachtet hatte. »Sie weint für dich, Thorin. Eine von Meis Fähigkeiten ist es, die verborgenen Gefühle einer Person zu erkennen und drauf zu reagieren. Mit anderen Worten: sie drückt gerade deine tiefsten Gefühle aus.« »Was für ein Schwachsinn. Ich bin nicht traurig.« »Thorin, es ist okay.«, flüsterte Mei. Ihr Daumen strich beruhigend über seinen Handrücken. Genervt verdrehte Thorin die Augen. Er hatte gewusst, dass diese Frau nicht normal war und ihm Schwierigkeiten bereiten würde. Außer seiner Schwester hatte es nie jemand gewagt ihm so nahe zu kommen. Ein kumpelhaftes auf-die-Schulter-geklopfe oder eine brüderliche Umarmung waren ja okay, aber das? Er schüttelte den Kopf und blickte wieder zu der Frau. Es wurmte ihn, dass er sie mitnehmen musste und er stellte wieder einmal fest, dass er mit weinenden Frauen überfordert war. Seltsamerweise hatte Thorin das Gefühl als würde eine Last von ihm abfallen. Er fühlte sich gelöst, sein mit Trauer und Wut gefülltes Herz fühlte sich leichter an und geschockt bemerkte er, wie ihm tatsächlich eine kleine, salzige Träne das Gesicht herunterlief. Schnell wischte er sie sich aus seinem Gesicht und hoffte, dass es keiner gesehen hatte. Er, Thorin Eichenschild, konnte es sich nicht erlauben Schwäche zu zeigen. Der Frau neben ihm schien nun auch der Tränenfluss versiegt zu sein, denn sie wischte sich ebenfalls über das Gesicht, gab seine Hand wieder frei und stand auf. »Entschuldigung. Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Leider spüre ich nur die negativen Emotionen. Trauer, Wut, leidvolle Erinnerungen – nur darauf und auch nur wenn es schrecklich war und der Träger sich schmerzvoll daran erinnert, fühle und sehe ich diese manchmal auch. Nicht gerade praktisch.« Davon was sich zwischen den beiden abspielte hatten die anderen Zwerge nichts mitbekommen. Sie hatten Balins Erzählung gelauscht und hingen anschließend ihren eigenen Gedanken hinterher. »Und was ist aus dem blassen Ork geworden?«, erkundigte sich Bilbo. »Dieses Scheusal ist vor langer Zeit an seinen Wunden verreckt.« Thorin ignorierte Mei einfach und stiefelte wieder zu den anderen. »Thorin, an deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher. Ich glaube erst wenn ich die Leiche sehe, dass die Person oder das Lebewesen wirklich tot ist. Du hast bestimmt die Leiche des Orks nicht gesehen, also wiege dich nicht in Sicherheit.«, sprach Mei warnend. Anhand der Gesichter bemerkte sie, dass es durchaus einige in der Gruppe gab, die sich ebenfalls nicht sicher waren, ob Azog der Schänder wirklich tot war. »Er ist an seinen Wunden verreckt und dabei bleibt es.« Mei schüttelte nur den Kopf über Thorin Starrsinn. Sie erhob die Stimme. »Wir sollten jetzt alle schlafen. Orks sind keine mehr in der Nähe und wir werden unsere Kräfte noch brauchen.« Nach diesen Worten kletterte die junge Frau wieder auf den Baum. ----- Es regnete heftig. Mei ritt heute wieder auf einem Pony, nachdem sie das Gepäck etwas besser untereinander verteilt hatten. »Herr Gandalf, könnt ihr nicht etwas gegen diesen scheußliche Regen tun?« »Es regnet, Herr Zwerg. Und es wird solange regnen, bis es aufhört. Wenn ihr das Wetter ändern wollt, müsst ihr euch einen anderen Zauberer suchen.« Mei schmunzelte kurz und hörte sich Gandalfs Aufzählung der fünf Zauberer an, die er nach Bilbos Frage, ob es denn noch andere Zauberer gäbe, zum besten gab. »Es gibt jedoch nicht nur diese fünf Zauberer. Es gibt durchaus noch einige Menschen, die auf eine Art von Magie beherrschen. Beschwörungen oder Elementmagie oder andere Arten von übernatürlichen Fähigkeiten sind zwar selten, aber dennoch möglich. Nur werden diese Menschen oft nicht Zauberer genannt, sondern vielmehr Hexer, oder anderweitige, nicht gerade erfreuliche, Bezeichnungen.«, fügte Mei hinzu. »Da hast du durchaus Recht. Es gibt einige Menschen, die sich an Magie versuchen. Zu unserem Zauberrat gehören aber nur wir fünf.« Mei fror und trotz ihres Umhanges dessen Kapuze sie sich ins Gesicht gezogen hatte war sie klatschnass. Eine Strähne ihres langen pechschwarzen Haares hatte sich unter der Kapuze hervorgestohlen und hing ihr triefend vor den Augen. Ihr fiel nicht auf, dass Thorin sie beobachtete. Er drehte sich wieder nach vorne und fragte Gandalf der neben ihm ritt: »Wie alt ist dieser Mensch überhaupt?« »Ähm, ich glaub, 19 Jahre.« »Was?! Aber, dann ist diese Frau doch noch ein Kind!« »Thorin. Du weißt, dass Menschen nicht so lange leben wie Zwerge. Dementsprechend ist Mei schon erwachsen.« »Diese Meinung teile ich nicht. Kann sie überhaupt kämpfen? Warum hast du sie gebeten, uns zu begleiten?« »Es kann nie schaden, diese Frau auf unserer Reise dabei zu haben. Als Feind möchtest du sie bestimmt nicht haben.« »Zauberer. Was weißt du über diese Frau, was du nicht gewillt bist mir zu offenbaren?« Skeptisch betrachtete Thorin den nun geheimnissvoll grinsenden Zauberer Gandalf an. Kapitel 4: Bergtrolle und Orks ------------------------------ ----- »Hier schlagen wir unser Nachtlager auf.«, bestimmte Thorin, als sie bei einem verfallenen Haus ankamen. »Hier lebte ein Bauer und seine Familie... Wir sollten weiterziehen. Thorin, lasst uns nach Bruchtal ziehen.«, empfahl Gandalf, doch Thorin lehnte entschieden ab. Wutentbrannt stapfte Gandalf davon. »Wohin geht ihr, Gandalf?« fragte Bilbo verwirrt. »Ich suche die Gesellschaft der einzigen Person, die hier noch bei klarem Verstand ist.« »Und wer ist das?« »Ich! Das waren genug Zwerge für einen Tag.« »Hey!«, entrüstete sich Mei. »Mein Verstand ist auch klar. Frechheit! Thorin, musst du so verbohrt sein?« »Du hast mir gar nichts zu sagen, Mensch. Kíli, Fíli passt auf die Ponys auf.« »Was für ein sturer Esel.«, sagte Mei kopfschüttelnd. Prüfend sah sie das verfallene Gebäude an. Seltsamerweise sah das Gebäude noch gar nicht so lange verlassen aus, aber dennoch war es so zerstört. Ein komischer Geruch stieg ihr kurz in die Nase und brachte Mei dazu sie zu rümpfen. Sie schaute zu den Zwergen, die damit begonnen hatten Abendessen zu kochen. Sollte sie die Umgebung erkunden? Doch Mei entschied sich dagegen und verzog sich wieder, noch immer etwas gereizt von Thorin, auf einen Baum. Ein Geräusch weckte Mei. Leise Stimmen drangen an ihr Ohr. Eine seltsame, männliche Stimme die in weiter Ferne etwas von Hammel brabbelte und die Stimmen von Kíli, Fíli und Bilbo. Denen zu Folge waren insgesamt vier Pferde verschwunden, bzw. von Bergtrollen zum Abendessen entführt worden. Kurz darauf stürmten auch schon Kíli und Fíli zu den anderen Zwergen zurück und berichteten von den Trollen und davon, dass sie Bilbo vorrausgeschickt hatten. »Was?«, empörte sich Mei. »Ihr habe den Hobbit ohne irgendeine Waffe zu den Trollen geschickt?« Kopfschüttelnd nahm sich Mei ihr Schwert und folgte den Zwergen, die schon voraus gestürmt waren. Sie kam mitten im Kampf an. Kurz zögerte sie - schaute sich das Geschehen genauestens an. Unauffällig stellte Mei sich zu den Zwergen, als Bilbo erneut gefangen wurde und die Trolle die Zwerge anwiesen, ihre Waffen fallen zu lassen, was diese widerwillig taten. Vor allem Kíli war wütend. »Und was ist mit dieser komischen Frau?«, fragte der eine Troll. Unschuldig lächelnd hob Mei ihre Hände. »Ich trage gerade kein Schwert bei mir.« Irritiert sahen sie Zwerge und Trolle an. Mei wandte sich um in eine bequemere Stellung einnehmen zu können. Der Sack in dem sie steckte war klein und sie fühlte sich eingequetscht. Ihr Kopf lag auf Thorins Bauch, an ihren Beinen Kíli und Oin. Thorin schien nicht gerade erfreut von dieser Situation zu sein, vor allem weil schon einige der Zwerge am Spieß über dem Feuer gedreht wurden. Als Bilbo versuchte Zeit zu schinden, in dem er den Trollen auftischte, dass die Zwerge alle verwurmt waren, schlug Mei sich innerlich gegen die Stirn, als diese Bilbos Vorhaben nicht verstanden. Überrascht schaute sie zu Thorin, der es anscheinend doch verstanden hatte und Kíli getreten hatte, damit auch dieser versteht. »Und was ist mit der Frau?«, lispelte der eine Troll, nachdem alle Zwerge ihre verwurmtheit bestätigt hatte und griff nach Mei. »Ähm…« Bilbo überlegte fieberhaft und wollte schon dieselbe Ausrede wie bei den Zwergen bringen, doch Mei kam ihm zuvor. »Ihr könnt mich gerne essen. Allerdings werdet ihr wohl sterben, wenn ihr es tut. Ich bin nämlich verflucht. Wenn ihr mich also esst, wird der Fluch auf euch übertragen und ihr werdet daraufhin sterben. Aber wenn ihr es riskieren wollt, wohl bekomms.« Mei grinste die Bergtrolle verschmitzt an. »F-Fluch?! Iiihhh!«, kreischte der Troll auf und warf Mei in hohem Bogen davon. Sie fiel so hart auf den Boden, dass ihr kurz die Luft wegblieb. Hustend schnappte sie nach Luft. Nun wandte sich der andere Troll wieder an Bilbo. »Und was sollen wir nun machen? Sie alle wieder laufen lassen?« »Naja…« »Ich bin doch nicht blöd, ich weiß, was ihr vorhabt.« Mit diesen Worten stieß der Troll Bilbo an. In diesem Moment tauchte Gandalf wieder auf, zerstörte einen großen Felsen und gab so die Sonnenstrahlen der Morgensonne frei, die nun auf die Bergtrolle schienen. Diese kreischten auf und wandten sich qualvoll unter den Sonnenstrahlen. Langsam erstarrten die drei Bergtrolle zu Stein. Erleichtert lachten die Zwerge und Bilbo. Sofort machten sich die Zwerge daran ihre Kammeraden von dem Spieß zu binden. Auch Mei hatte sich schnell aus ihrem Sack befreit. Interessiert lauschte sie dem Gespräch zwischen Gandalf und Thorin. »Das ist doch noch mal gut ausgegangen.« »Das mag sein. Deinem Meisterdieb haben wir dies aber nicht zu verdanken. Auch deine so hochgelobte Frau hat nichts getan.« »Immerhin hat Bilbo Zeit geschunden. Von euch ist das keinem eingefallen.«, schmunzelte der Zauberer. Thorin runzelte die Stirn. »Nochmal zu der Frau. Ich denke, dass sie uns gar nicht helfen wollte. Als sie vom Lager aufbrach, hatte sie ihr Schwert dabei. Als sie dann aber endlich bei uns ankam, trug sie es nicht mehr bei sich. Ich vertraue diesem Weib nicht.« »Darüber brauchst du dir keine Gedanken machen, Thorin. Wäre es brenzlig geworden, hätte ich eingegriffen. Mein Schwert hatte ich immer in meiner Nähe.«, mischte Mei sich ein. »Achja? Und was muss erst passieren, dass du eingreifst? Wir wurden fast von Trollen gegrillt. Ist das für dich nichts?« Thorin fuhr sie gereizt an. »Ich wusste, dass Gandalf wieder in der Nähe und der Morgen nicht mehr fern war. Und Trolle an sich, sind keine große Bedrohung.« »Du willst doch nur davon ablenken, dass du eine kleine, schwache Frau bist, die nichts kann und ihre Waffen nur zur Zierde trägt.« »Ich verwende meine Fähigkeiten nur nicht sinnlos. Aber wenn du der Meinung bist, werde ich das akzeptieren. Übriges, falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich bin größer als du.« Entnervt stapfte Thorin an Mei vorbei. »Da Bergtrolle nicht bei Tag draußen sein dürfen, muss eine Höhle in der Nähe sein.« Tatsächlich fanden die Zwerge, Bilbo und Gandalf schnell den Trollhort. Was wohl vor allem an dem Gestank lag. Mei blieb in einiger Entfernung auf einem Baum, da der starke Gestank zu viel für ihre Nase war. Die Zwerge kamen wieder aus der Höhle. Anscheinend waren dort einige Schätze gewesen. Insgesamt trugen jetzt Gandalf, Bilbo und Thorin neue Schwerter bei sich. »Uh. Elbenschwerter.«, stellte Mei fest. Sie fragte Bilbo, ob sie sein kleines Schwert kurz haben dürfte. Andächtig fuhr sie mit den Fingern über die Klinge. »Eine wundervolle Arbeit, die ihresgleichen sucht. Es ist schon eine Weile her, dass ich zuletzt solch eine Elbenklinge gesehen hab.« Lächelnd gab Mei das kleine Schwert zurück. Ein fernes Geräusch ließ sie aufhorchen. »Da kommt etwas.« »Wie bitte?«, fragte Bilbo. »Da kommt jemand.«, rief Gandalf laut und gab die Anweisung, dass alle an die Waffen sollten. Auch Meis Hand wanderte zu dem Schwertgriff. Doch sie verweilte dort nur kurz. Mei hatte bereits erkannt, dass es sich um keinen Feind handelte, als ein Schlitten, vor dem Kaninchen gespannt waren, aus den Bäumen schoss. Hektisch sprang ein seltsam gekleideter Mann vom Schlitten. Er hatte einen filzartigen Hut auf, in seinen zerzausten Haaren war … Vogelscheiße? Irritiert betrachtete Mei den verrückt aussehenden Mann. Gandalf breitete erfreut die Arme aus. »Radagast!«, begrüßte der Zauber den anderen Zauber – Radagast der Braunen. Hektisch gestikulierte Radagast und versuchte etwas zu sagen, schien es aber vergessen zu haben. »Dol Guldur? Aber die alte Festung ist doch leer?« »Nein. Ist sie nicht. Gandalf, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen – ein Nekromant wohnt in der Festung.« Ehrfürchtig übergab Radagast Gandalf ein seltsames Packet, das von der Form her ein Schwert war. Interessiert mischte sich Mei ein. »Ein Nekromant? Das ist interessant und ungewöhnlich. Ich werde mir das bei Zeit mal anschauen.« Gandalf nickte zustimmend. Mei vernahm wieder ein Geräusch und reflexartig griff sie zu ihrem Schwert. In den Moment hörte man schon ein gräuliches kreischen und ein Geschöpf brach zwischen den Bäumen hervor. Schlagartig hatte alle Zwerge ihre Waffen griffbereit, kamen jedoch nicht zum Zug, da Mei ihr Schwert schneller schwang und mit einem sauberen Stoß die wolfartige Kreatur durchbohrt hatte. »Warge.«, stellte Gandalf fest und wo einer war, mussten auch noch andere sein. »Was bedeutet das?« »Wir werden gejagt. Wen außer deiner Sippe hast du von unserm Vorhaben erzählt?«, fuhr Gandalf Thorin an. »Niemanden!« »Hört auf zu streiten. Das bringt eh nichts.« »Vielleicht hast ja auch du uns verraten, Frau.« »Die „Frau“ hat auch einen Namen und nein, ich habe keinem hiervon erzählt.« »Glaub ich auch nicht. Mei würde uns nicht verraten.« Gandalf setzte sich für sie ein. Radagast der Braune bot sich an, die Verfolger mit seinen Kaninchen abzulenken. Tatsächlich gelang ihm das auch relativ gut. Vorerst ungesehen liefen die Zwerge, Bilbo und Mei Gandalf hinterher, der sie führte. Sie versteckten sich unter einem großen Felsen, auf dem sich ein Warg mit seinem Ork positioniert hatte und witternd in der Luft roch. Thorin gab Kíli ein Zeichen, dass dieser den Warg mit seinem Bogen abschießen sollte, was Kíli auch tat. Der Warg stürzte vom Felsen und sofort stürzten sich die Zwerge auf den Ork und den Warg welche grässliche laute Geräusche von sich gaben. Mei griff ein und erstach den Ork schnell. »Verdammt. Ihr seid zu laut.« Tatsächlich hörte man jetzt einen Ork Anweisungen brüllen, dass die Gesuchten bei dem Felsen waren. »Lauft!«, rief Mei und lief los. Kapitel 5: Ausseinandersetzungen -------------------------------- --- »Tse. Wir sind umzingelt.« »Kíli, schieß sie ab!«, befahl Thorin und Kíli schoss so gut es ging. Doch einige der Orks waren zu weit weg, als dass er sie hätte treffen können. Gandalf war gerade eben verschwunden, als Mei ihren Umhang über die Schulter warf und ihren Bogen vom Rücken zog. Einigen der Zwerge fiel es jetzt erst auf, dass Mei auf ihrem Rücken einen Bogen und Pfeile trug. Sie spannte die Sehne ihres Langbogens nachdem sie einen Pfeil aus ihrem Köcher gezogen und angelegt hatte. Nach kurzen Zielen ließ sie den Pfeil los. Er schoss rasend schnell vorwärts und hinterließ einen Windstoß der Meis Haare zum Wehen brachte. Wie durch Butter drang der Pfeil durch den Körper eines entfernten Orks. Überrascht schauten die Zwerge Mei an, fast die Situation vergessend. »Durchgegangen?«, fragte Kíli sprachlos. »Ich kann nicht alle erschießen.«, zischte Mei. »Wo ist Gandalf?«, wollte einer der Zwerge wissen. »Er ist weg und hat uns im Stich gelassen.« »Hierher, ihr Narren.« Gandalf war hinter einem Stein aufgetaucht und winkte ihnen zu. Schnell rutschten sie den kleinen Abhang hinunter, den Gandalf gefunden hatte, als das Geräusch von Hörnern erklang. Ein toter Ork rollte den Abhang hinunter in die Höhle. »Elben.« stellte Thorin fest, nachdem er den Pfeil untersucht hatte, der in der Brust des Orks steckte. Ohne große Hindernisse folgte die Gruppe dem steinernen Gang, der hinter der Höhle begann. Meis Augen weiteten sich staunend, ebenso wie die der meisten Zwerge und Bilbos, als sie den Gang hinter sich gelassen hatten. »Bruchtal.«, hauchte Bilbo andächtig und tatsächlich war der Blick auf Bruchtal wahrhaftig unglaublich schön. Widerwillig folgte Thorin den anderen Zwergen, Bilbo und Gandalf. »Dürfen wir denn überhaupt einfach so hier rein spazieren?«, fragte Mei vorsichtig, während sie sich umsah. Gandalf lachte. »Natürlich dürfen wir.« Gandalf fragte einen Elben, wo denn Herr Elrond sich befände, nachdem der Elb ihm mitgeteilt hatte, dass Herr Elrond zurzeit nicht da sei. Doch die Frage erübrigte sich, denn in diesem Moment kam eine Gruppe Reiter auf die Truppe zu. Sofort machten sich die Zwerge kampfbereit und stellten sich in einen Kreis. In dessen Mitte wurden Bilbo und Mei gezogen. »Hey, warum soll ich in die Mitte?«, versuchte Mei sich zu beschweren, wurde aber ignoriert, da die Elben im Kreis um die Zwerge ritten und diese ziemlich kampflustig waren. --- Freudig begrüßten sich Gandalf und Herr Elrond, ein Elbe mit langen braunen Haaren, mit einer Umarmung. Thorin gab sich sehr feindlich gegenüber Herr Elrond, als dieser ihn begrüßte. Als Herr Elrond dann auch noch etwas in Elbensprache sagte, eskalierte die Situation fast, da die Zwerge dies als eine Beleidigung auffassten. Gandalf gelang jedoch eine schnelle Deeskalation in dem er sagte, dass es nur eine Einladung zum Essen war. Zweifelnd hob sich Meis Augenbraue, während die Zwerge über das Angebot diskutierten und es schlussendlich annahmen. --- Skeptisch betrachteten die Zwerge den Salat auf ihren Tellern. »Ach komm schon, probiere doch wenigstens mal.« »Nein. Ich esse nichts grünes.« Bockig drehte sich der Zwerg von seinem Teller weg. Mei schüttelte über die Zwerge nur den Kopf und aß ruhig ihren Salat. Sie saß bei Herr Elrond, Gandalf und Thorin am Tisch. Nach dem Essen, am Abend, löste die Gruppe mit der Hilfe von Herr Elrond das Rätsel um die seltsame Karte, in dessen Besitz Gandalf vor einiger Zeit gelangt war. Mei fand diese Mondruhnen eine sehr interessante Sache. Die Welt war doch voller Überraschungen. --- Gandalf verließ die Truppe für eine kurze Zeit, da er zu einer wichtigen Besprechung musste. Mei folgte ihm, während die Zwerge und Bilbo sich heimlich zum Aufbruch bereit machten. Mit einer höflichen Verbeugung stellte sich Mei Frau Galadriel und Saruman dem Weißen vor. Frau Galadriel empfand sie als sehr sympathisch, während ihr Saruman irgendwie suspekt erschien. Das Anliegen über den Nekromanten, das Gandalf vorbrachte, tat Saruman einfach als nichtig ab und versuchte das ganze einfach wegzureden. Mei Blick wanderte zu Galadriel, die hinter Gandalf stehengeblieben war. Nachdem sie zu Gandalf geschaut hatte, war sie sich sicher – die beiden kommunizierten gedanklich miteinander. Gandalf holte nun das Paket, welches er von Radagast bekommen hatte auf den Tisch. Herr Elrond wollte das Paket anfassen, zuckte aber zurück, als der Graue Zauberer sagte was es war. »Die Morgulklinge des Hexenkönigs.« Vorsichtig packte er die Klinge aus. Mei, die bis jetzt etwas abseits gestanden hatte, trat nun näher an den Tisch. »Das kann unmöglich die Morgulklinge des Hexenkönigs sein.« Saruman wollte es noch immer nicht glauben. »Doch. Das ist die Morgulklinge des Hexenkönigs.« Andächtig strich Mei über die verhexte Klinge. Elrond schaute sie geschockt an. »Keine Sorge. Flüche können mir nichts anhaben. « , antwortete sie auf die unausgesprochene Frage Elronds. »Was hast du denn schon für eine Ahnung über Morgulklingen?«, fuhr Saruman Mei an. Nun mischte sich Galadriel ein. »Mei spricht die Wahrheit. Dies ist wirklich die Morgulklinge des Hexenkönigs.« Saruman schüttelte nur den Kopf. Anscheinend unterhielten sich Gandalf und Galadriel wieder gedanklich miteinander, denn die beiden schmunzelten plötzlich. »Mei, folgst du bitte den anderen und passt ein bisschen auf sie auf?«, bat der Zauberer die schwarzhaarige Frau. »Natürlich.« Mei machte sich schnell auf den Weg um die Zwerge und Bilbo einzuholen, die bereits vorrausgegangen waren. --- Schnell hatte sie sie eingeholt. Es hatte währenddessen erneut begonnen zu regnen. Die Truppe lief vorsichtig einen schmalen Felspfad entlang, als die Erde plötzlich begann zu beben. »Steinriesen!«, brüllte einer der Zwerge und die Gruppe wurde gespalten, genau wie der Fels, aus dem sich jetzt ein Steinriese löste. Plötzlich rutschte Bilbo an den rutschigen Felsen ab, konnte sich aber noch am Rand festhalten. Thorin kam ihm zur Hilfe, rutschte jedoch auch ab. Rasend schnell reagierte Mei und griff nach den beiden Abstürzenden. Tatsächlich erwischte sie mit der rechten Hand Bilbo und mit der linken Hand hatte sie Thorins Handgelenk zu fassen bekommen. Schwungvoll zog sie die beiden wieder auf den schmalen Pfad. Als die andere Hälfte der Gruppe unbeschadet wieder da war, fing Thorin an Bilbo auszuschimpfen. »Du bist unverantwortlich. Du bist kein Meisterdieb und du wirst auch niemals zu uns gehören.« »Thorin! Hör sofort auf damit. Bilbo kann nichts dafür, dass er abgestürzt ist. Es ist doch nichts ernsthaftes passiert und Bilbo hat sich bis jetzt immer Mühe gegeben und dich und die Gruppe unterstützt.«, rechtfertigte Mei Bilbo. »Mei, ist schon gut.« Bilbo schaute traurig in die Weite. »Du hast gar nichts zu melden, Frau.« »Mei. Mein Name ist Mei.« »Dein Name ist mir egal. Du bist genauso unnütz wie der Halbling.« »Gut. Wenn das deine Meinung ist. Leider werdet ihr mich aber nicht los. Ich werde euch weiterhin begleiten und den Drachen Smaug im Erebor treffen.« »Als wenn du es ohne uns zum Erebor schaffen würdest. Du nervst einfach nur. Verschwinde und folge uns nicht mehr!« Wutentbrannt stapfte Thorin an Mei vorbei. Dabei rempelte der Zwerg die junge Frau an. Dummerweise stand Mei nicht besonders sicher. Ein Felsbrocken löste sich unter ihrem Fuß und fiel polternd in die Tiefe. Mei verlor ihr Gleichgewicht, als sie ins Leere trat. Das Bild vor ihren Augen änderte sich. Thorin, den sie eben noch angesehen hatte, wurde plötzlich kleiner und Regentropfen fielen ihr in die Augen. Erschrocken realisierte Mei, dass sie gerade rückwärst von dem Felspfad fiel. Gerade noch konnte sie einen Blick auf Thorin erhaschen, der sie geschockt anstarrte und sich keinen Millimeter bewegte. Wie erstarrt ruhten seine und die Augen aller anderen auf der Frau, die nun in die Tiefe stürzte. Hatte er wirklich gerade eine Frau die Klippen hinunter gestoßen? Hosted by Animexx e.V. 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