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Die Farbe Grau

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Alles findet sich so langsam... was aber auch die getroffenen Entscheidungen nicht besser macht.

Viel Spaß beim Lesen und im Sinne des Diclaimers gehört die Serie natürlich nicht mir. Komplett anzeigen

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Die Ruhe vor dem Sturm

Zitternd saß Aya auf der Matratze, die soviel weicher war als seine eigene, dass es ihm unwohl war. Starr ruhte sein Blick auf seinen Händen, die besprenkelt waren vom Blut der Kritikeragentin, das durch den weißhaarigen Schwarz vergossen worden war. Wie oft in den letzten Tagen hatte er sich gewünscht, Birman das Leben aushauchen zu können? Wie oft hatte er ihren Tod herbeigesehnt und Gedanken um Gedanken daran verschwendet, ihr Ableben zu planen ohne seine Schwester zu gefährden?
 

So oft, dass die Tat des Schwarz derart seine Zustimmung fand, dass er für einen Moment lang alles andere in den Hintergrund gestellt hatte. Ihren Jüngsten, die Anwesenheit der Schwarz in ihrem Haus, die Sicherheit seiner Schwester. Alles war verblasst im Gegensatz zu dem befriedigenden Anblick der zu Boden gehenden Agentin, die er fälschlicherweise für tot gehalten hatte.
 

Fälschlicherweise.
 

Wären Berserker und Prodigy noch länger geblieben, wäre sie wahrscheinlich alleine am Blutverlust gestorben, doch die beiden Schwarz schienen ihre Aufgabe damit beendet zu haben, ihnen ihren Jüngsten vor die Füße zu werfen und Birman zu verletzen. Mehr wollten sie anscheinend nicht.

Warum schießt du ihr nicht in den Kopf, hatte es in Aya gegellt, als er seinen Blick in den des Iren gebohrt hatten. Warum hatte der Ire sie leben lassen, anstelle ihr den Todesstoß zu versetzen?
 

Das Schreien Omis hatte ihn von eben jenen Fragen abgebracht. Instinktiv hatte er seine Arme um den gefesselten Jungen geschlungen und ihn fest an sich gepresst. Ich bin da, hatte er wieder und wieder gemurmelt, während er ihn auf Verletzungen untersucht und keine lebensgefährlichen gefunden hatte. Du bist in Sicherheit, hatte er gelogen, denn sie waren nirgendwo in Sicherheit, wenn es Schwarz darauf anlegten. Wie einfach wäre es nur gerade gewesen, sie alle zu töten, wenn die beiden es gewollt hätten? Keiner von ihnen hätte sich unter dem Einfluss des Telekineten, der sie wirkungsvoll stumm an Ort und Stelle gehalten hatte, gegen Schussverletzungen wehren können. Sie alle wären dort verblutet und gestorben, wo sie waren.
 

Doch das waren sie nicht. Omi war es nicht.
 

Noch bevor das Krisenreaktionsteam eintraf, hatte Youji die Schlösser der Handschellen geknackt, mit denen Omi gefesselt worden war. Mit sanftem Nachdruck hatten sie ihren Jüngsten auf die Couch bugsiert. Youji hatte sich zu ihm gesetzt und den aufgelösten Jungen fest an sich gepresst, während die zittrigen Fäuste Youjis Shirt in ihrem unerbittlichen Griff beinahe zerrissen hätten. Haltlose Tränen waren über die Wangen ihres Taktikers gelaufen, während er bereits da noch versuchte, Informationen über seine Gefangennahme weiter zu geben, auf dass Weiß sie verwerten konnte, bevor er mitgenommen wurde. Hier und da hatten Aya und Youji vorsichtig nachgefragt und so hatten sie ihm Stück für Stück entlocken könnten, dass es Schuldig gewesen war, der Omi entführt und zuerst gefoltert hatte. Dass dann Crawford an der Reihe gewesen war, der, kurz nachdem er versucht hatte, ihn totzuschlagen, ihn durch den Telekineten hatte heilen lassen. Mit Unglauben nahmen sie beide auf, dass es der Irre des feindlichen Teams gewesen war, der ihn schlussendlich hierhergebracht hatte.
 

Ausgerechnet Farfarello.
 

Was für ein Plan dahintersteckte, konnte Aya nicht sagen. Ob es Rache an Weiß war, dafür, dass sie Schwarz während der letzten Mission verletzt hatten, ebenso nicht. Er vermutete es, aber dennoch passte das, was Omi ihnen mit brüchiger Stimme preisgegeben hatte, nicht dazu.

Ebenso wenig wie es passte, dass Omi Manx in Bezug auf die Fotos nicht die Wahrheit erzählte, die Birman seinem Team gezeigt hatte.

„Diese Fotos sind Fälschungen. Schwarz wissen nichts von ihrer Existenz und Schuldig hat…als ich… er hat….“, stockte ihr Jüngster und verfing sich in einer weiteren, schmerzvollen Erinnerung, durch die er sich hindurchkämpfte um Manx davon zu überzeugen, dass Aya kein Verräter war. Wieder und wieder bat er die rothaarige Agentin darum, dass sie ihren Anführer nicht festsetzen ließ, weil er unschuldig war und Schwarz keinen Anlass dazu gegeben hatten, ihn als solchen zu identifizieren.

Erst, als sie ihm zusicherte, dass auch Aya in das Safehouse weit ab vom Koneko gebracht werden würde, ließ er sich in Begleitung von Ken von dem Reaktionsteam mitnehmen und in ihre Klinik bringen.

Wortlos hatte Aya einen langen Blick mit ihrem Taktiker ausgetauscht, der ihn schlussendlich umarmt hatte. Die Worte der rauen Stimme verfolgten ihn bis jetzt.

„Crawford hat es zugegeben, Aya. Schuldig und Naoe wissen von nichts“, hatte er ihm in das Ohr geraunt und sich dann wegbringen lassen.
 

Pragmatisch über seine eigene Schmerzgrenze hinweg, das war Omi und das nötigte Aya großen Respekt ab. Mehr als er es wirklich wollte, beruhigten ihn die Worte seines Taktikers, zeugten sie doch davon, dass Omi wieder auf die Beine kommen würde, weil ihn nichts so schnell umwarf. Er war stur. Er war stark. Er ging seinen Weg.

Das hatte er sich von Manx abgeschaut, die Aya stumm gemessen hatte, während Cleaner ihr Haus reinigten, Polizisten den Bereich absperrten, das Notfallteam seine Sachen zusammenräumte. Über all das geordnete Chaos hinweg hatte sie Aya gemustert, ihn geradezu seziert und schlussendlich eine Entscheidung getroffen.
 

Eben jene, die ihn in das Safehouse gebracht hatte und nicht in eine Zelle in einer der Kritikerunterbringungen.

„Ich kümmere mich um deine Schwester“, hatte sie schließlich gesagt und währenddessen ihr Handy aus der Tasche geholt, in die sie es erst Minuten vorher gesteckt hatte. „Ich hole sie aus dem Magic Bus Krankenhaus und lasse sie in eine sichere Einrichtung bringen, damit sie nicht auch noch zur Zielscheibe von Schwarz wird. Ich lasse dich holen, wenn sie verlegt und untergebracht ist.“
 

Aya hatte die Drohung, die zwischen ihren Worten lauerte, durchaus gehört. Natürlich nutzte sie seine Schwester als Druckmittel gegen ihn um ihn zum Gehorsam zu zwingen. Natürlich nutzte sie Aya als Pfand dafür, dass er sich benahm und sich nicht des Verrates schuldig machte.

Und nichts lag Aya ferner. Trotz aller Wut, die er über ihre Worte empfunden hatte, war sie das geringere Übel zu Crawford und Schwarz, insbesondere jetzt, da das feindliche Team keine Zeit hatte verstreichen lassen, sich an ihrem Jüngsten zu vergehen.
 

Aya empfand nichts als Hass und Wut auf Schwarz, auch jetzt noch, wo er auf dem Bett seines neuen Zimmers saß, in dem Haus, das ihnen zur Verfügung gestellt worden war. Weder er noch Youji wussten dank der Kapuzen, die sie auf dem Weg hierhin getragen hatten, wohin sie gebracht worden waren und Aya vermutete es als das, was es war: eine weitere Vorsichtsmaßnahme gegen Schwarz.
 

Als wenn sie das feindliche Team dadurch würden aufhalten können. Was sollten sie schon gegen solche Gaben ausrichten, die sie überall finden und sie jederzeit vernichten konnten?

Nichts. Nichts konnte Schwarz aufhalten außer der Tatsache, dass Weiß anscheinend noch zu irgendetwas nutze waren, das sich Aya verschloss.
 

~~**~~
 

Natürlich kannte Crawford den Vertrag, den Ratsherr Leonard stellvertretend für den obersten Rat von Rosenkreuz mit Takatori ausgehandelt hatte, Wort für Wort, schließlich verfügte Schwarz auch über eine Kopie dessen.

Crawford wusste um die Textpassagen und kannte die Intention dahinter und nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum es notwendig war, einem solchen Sadisten soviel Macht über Rosenkreuzagenten zu geben. Er könnte es schlechte Verhandlungen nennen, doch das würde schon an Kritik und Verrat an seiner eigenen Organisation grenzen, denn schließlich war die Weisheit des obersten Rates unübertroffen.
 

Wie kreativ Takatori den Vertrag für körperliche Züchtigungen nutzte, wenn es darum galt, ein Versagen des ihm unterstellten Teams abzugleichen, erlebte er in den letzten Tagen eindeutig zu häufig. Wobei kreativ in Crawfords Augen nicht der richtige Begriff für das war, was Takatori ihm die letzte Stunde über für sein Versagen angetan hatte.
 

Plump, ja. Brutal, ebenso. Wenig zielführend, vor allen Dingen.
 

Sicherlich konnte er dem Politiker nicht ein gewisses Maß an Geschick absprechen, mit dem dieser es geschafft hatte, ihn nicht bewusstlos werden zu lassen. Es war, als würde Takatori ganz genau seine Schmerzgrenze kennen und wissen, wann er Pause zu machen hatte, als es für Crawford unerträglich geworden war. Er wusste, wie er mit dem Golfschläger hatte zuschlagen müssen, wo an seinem Körper er den Elektroschocker hatte ansetzen müssen, um keine bleibenden Schäden hervorzurufen.
 

Und natürlich hatte Crawford nach seiner Strafe auf die Frage, ob er es denn nun endlich verstanden hätte, dass Takatori in seinem Umfeld keine Versager duldete, vorschriftsgemäß mit „Natürlich, Takatori-sama.“ geantwortet und hatte, sobald es ihm erlaubt worden war, sein Hemd wieder übergestreift um seinen nackten Oberkörper vor den verächtlichen Blicken seines Auftraggebers zu schützen. Dass seine Muskeln steif vor Schmerz waren, missachtete er. Dass er am Liebsten schreien würde, ebenso. Den Wunsch, Takatori für seine Unverschämtheit, ihn anzufassen, zu töten, vergrub er noch tiefer, als er Knopf um Knopf schloss und sich mit ruhigen, bedachten Bewegungen das Hemd in die Hose steckte.
 

Und hatte er es nicht auch verdient? Jeder Schlag des zukünftigen Premierministers von Japan hatte ihn daran erinnert, dass er die Kontrolle verloren hatte über seine Disziplin und wie er seiner Wut nachgegeben hatte um Tsukiyono dafür zu bestrafen, dass Lasgo ihn gefickt hatte. Jeder elektrische Schlag, der in seinem Körper gebrannt hatte, hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er versagt hatte, Lasgos Folter durchzustehen und seine Arbeit aufzunehmen. Er hatte als Anführer versagt und als Repräsentant von Rosenkreuz in Japan. Er war der erbärmliche Abklatsch seines früheren Ichs, der verdient hatte, was geschah, eben weil er nicht gut genug war. Er war noch nicht einmal ausreichend.
 

Deswegen hatte Lasgo ihn vergewaltigt. Deswegen hatte Takatori ihn gezüchtigt.
 

Doch noch war Crawford nicht bereit dazu, die Dame des Hauses zu rufen und um seine Entfernung zu bitten. Noch gab es eine Möglichkeit, die er nutzen konnte.

Während er sein Jackett unter den gierigen Augen Takatoris überstreifte und seine Brille aufsetzte, sich schlussendlich verbeugte und mit geradem Rücken das Büro verließ, wusste er, dass er seine Gabe um jeden Preis stabilisieren musste. Wenn das bedeutete, dass er Abyssinian zu sich holte, dann sollte das so sein. Wenn es bedeutete, dass er den Mann die nächsten drei Monate in ihren hauseigenen Keller sperrte, damit dessen Nähe seiner Gabe ein Katalysator war, dann sollte auch das sein. Er würde, konnte und wollte auf den Weiß keine Rücksicht mehr nehmen.
 

Crawford kam bis zu seinem Wagen in der Tiefgarage, bevor er zitternd vor Schmerzen die eiserne Kontrolle über seine Körperbeherrschung verlor. Unelegant lehnte er an dem verlockend kühlen Metall und fischte fahrig sein Handy aus der Tasche. Er rief Elenas Nummer auf und schickte ihr eine Kurznachricht, weil er seiner eigenen Stimme nicht traute.
 

Jetzt, lautete die einfache Bitte, von der er wusste, dass sie sie ohne zu zögern ausführen würde.
 

~~**~~
 

Die Möbel in dem engen Haus mit der knarzenden Treppe hatten allesamt schon bessere Zeiten gesehen und Aya war sich nicht sicher, ob die Elektrogeräte ihnen nicht Stromschläge verpassen würden, wenn sie sie anschalteten. Trotz des muffigen Geruchs, der sich durch das Haus zog, hatte das Krisenreaktionsteam ihnen dringend empfohlen, die Fenster geschlossen zu lassen, um es potenziellen Angreifern nicht noch einfacher zu machen.

Youji hatte, sobald sie weg waren, mit einem Augenrollen die Fenster zum Innenhof aufgerissen, denn auch er wusste genauso wie Aya, dass so etwas wie geschlossene Fenster Schwarz nicht aufhalten würden.
 

Doch ein Gutes hatte das alles hier, insbesondere auch die Tatsache, dass ihnen ihre Handys abgenommen worden waren – zu ihrer eigenen Sicherheit, dass Aya nicht lachte.

Hier würden sie endlich ungestört über das sprechen, können, was geschehen war und nun geschehen musste. Nun konnte Youji Aya nicht mehr entkommen und würde ihm erklären, was genau ihn geritten hatte, als er meinte, Crawford erpressen zu können und dadurch sein Team zu gefährden.
 

Aya fand den blonden Weiß in der Küche, wo dieser sich mit zittrigen Fingern eine Zigarette ansteckte und blind aus dem geöffneten Fenster starrte.
 

Aya hielt inne und seine vorwurfsvollen Worte erstarben noch in seinem Mund. Bedächtig änderte er seinen Kurs. Anstelle einer Konfrontation steuerte er die Kaffeemaschine an und befüllte sie, ließ sie ihre gefährlich sproddelnde Arbeit verrichten, während er Youji Zeit gab, seine Gedanken zu ordnen und wieder zu sich zu kommen. Warum sollte er seinem Freund auch etwas verneinen, was er seinem Feind bei Lasgo zugestanden hatte? Einem Feind, der, so rief sich Aya ins Gedächtnis, Omi nicht nur geschlagen hatte, sondern auch aller Wahrscheinlichkeit die restliche Folter ebenso befohlen und autorisiert hatte.

Wut kochte zügellos in Aya hoch, doch er unterdrückte sie für den Moment, wusste er doch, dass sie sonst in das Gespräch mit Youji einbluten würde. Ein Problem nach dem anderen. Manx kümmerte sich um seine Schwester und damit war sein Plan, sich an Crawford zu wenden, obsolet. Er brauchte nun nichts mehr von dem anderen Mann als dessen Buße dafür, was er Omi angetan hatte.
 

Ein schmerzhafter Stich durchzog Aya. So vieles war verkehrt gelaufen die letzten Tage und Wochen. So vieles hatte seine Welt auf den Kopf gestellt und nun war es sein Tun, das seine Freunde mit hineinzog und sie verletzte. Omi vor allen Dingen, Youji und Ken mittelbar. Er führte dieses Team, er sollte es nicht dem Untergang weihen.

Schweigend stellte Aya Youji eine Tasse neben seinem provisorischen Aschenbecher und äußerte sich nicht dazu, dass dieser im Haus rauchte, etwas, das er im Koneko definitiv nicht schätzte.

Gemeinsam mit ihm betrachtete er den scheinbar leeren Gehweg vor dem Haus, der alles andere als leer war, wie sie beide wussten. Ihre Überwachungsteams waren gut und unauffällig. Ihre Gefängniswärter, die sie unter Beobachtung hielten, bis die Lage sich geklärt und Kritiker Omis Aussage hätten.
 

„Es ist wegen mir, nicht wahr?“, stellte Youji schließlich in den Raum, die sonst so selbstsichere Stimme voller Zweifel und Selbsthass. „Ich habe Crawford erpresst und das ist die Antwort, die er mir schickt. Er foltert zusammen mit seinem Team Omi und lässt ihn bluten für mein Handeln. Das ist meine Schuld, nur meine Schuld. Ich hätte das nicht tun dürfen. Schwarz sind böse, natürlich lässt sich jemand wie Crawford nicht erpressen.“

So wütend Aya auf Youji auch gewesen war, die Tränen in den Augen des anderen Mannes schmerzten ihn über alle Maßen. Fest legte er ihm eine Hand auf den Arm und drückte versichernd zu.

„Nein, Youji. Es ist nicht deine Schuld. Egal, was du zu Crawford gesagt hast, er hat die Entscheidung getroffen, Omi zu entführen. Er hat seinem Team befohlen, Omi zu foltern. Nicht du. Und wenn überhaupt, dann ist es meine Schuld. Ich habe den Amerikaner gerettet. Ich habe mich erpressen lassen dadurch. Ich war nicht ehrlich zu euch und habe Omi nicht vor der möglichen Gefahr gewarnt, in der er schwebt. Dich trifft keine Schuld, in keinem Fall, Youji.“
 

Aya erhielt keine Antwort von Youji, als dieser blind nach draußen starrte. Schließlich schnaubte er bitter.
 

„Doch, Aya. Die Schuld trifft alleine mich, da ich gedacht habe, ich könnte mich mit einem sadistischen Hellseherarschloch messen um deinen Arsch zu retten.“

„Dann trifft mich die Schuld, dass ich ihn überhaupt aus den Fängen Lasgos gerettet habe. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre er nun kein Problem und hätte Omi niemals diesem Leid ausgesetzt.“

Youji schien seine Worte hin und her zu bewegen und es war ein dunkles Lächeln, das seine Überlegungen beendete. „Er hat es verdient, Aya“, erwiderte Youji mit Hass in seiner Stimme und es war unzweifelhaft, wen und was er meinte. Mit Mühe hielt Aya den Worten Stand, die auch ihm durch den Kopf geschossen waren, als er Crawford zum ersten Mal so entwürdigt und hilflos gesehen hatte. Doch diese Gedanken waren verschwunden und Aya verbot sie sich. Denn sie würden zu nichts anderem als zu Dunkelheit führen.

Vehement schüttelte er den Kopf. „Nein, Youji. Das hat kein Mensch verdient.“

„Er ist kein Mensch, Aya. Er ist ein Monster.“
 

Aya löste sich abrupt von Youji, als er nicht glauben konnte, was er gerade gehört hatte. Das

war Birmans Argumentation. Das waren ihre Worte, mit denen sie es gerechtfertigt hatte, dass auch sie sich Crawford aufgezwungen hatte. Das war seine Argumentation gewesen, als er bereit war, Crawford zu vergewaltigen, nur um sich an ihm zu rächen.

„Würdest du gleiches mit gleichem vergelten, wenn er hier wäre? Würdest du dich ihm wie Birman auch aufzwingen?“, fragte Aya entsprechend lauernd und hob herausfordernd die Augenbraue. In Youjis Augen stand ein Ja, das Aya ihm keine Sekunde lang glaubte.

„Du hast ihn gesehen, oder? In einem seiner unzähligen Anzüge? Ich habe ihn in nichts gesehen, Youji. Lasgo hat ihn sich nackt gehalten, wie es sich für ein Stück Fleisch gehört. Er hat ihn entwürdigt und entmenschlicht und nein, das würdest du nicht tun. Und ich auch nicht. Nicht mehr. Nicht noch einmal. Und verdammt nochmal, wir beide sind besser als Lasgo. Das, was Lasgo ihm angetan hat, ist unentschuldbar, das, was ER Omi angetan ist, ist es ebenso! Und dafür wird er büßen, das schwöre ich dir.“
 

Youji starrte ihn ebenso ungläubig an wie er es vor ein paar Sekunden getan hatte und Aya bemerkte die Rage, die Besitz von ihm ergriffen hatte. Mit aller Gewalt löste er seine Fäuste und trat einen Schritt zurück. Bewusst drehte er sich zum Fenster und nahm eine gute Portion kühler, frischer Luft.

„Und wie willst du das machen, Aya? Du hast gesehen, wie einfach sie in unseren Lebensraum dringen und uns wie lästige Fliegen an die Wand klatschen.“

„Die Frage ist da eher, warum sie es bisher noch nicht getan haben…“

„Nein, die Frage ist, wann sie es wieder tun werden und ob wir uns des Problems Schwarz nicht entledigen sollten. Crawfords Schwäche kann uns da von Nutzen sein, das weißt du so gut wie ich. Omi hat es geschafft, Prodigy schlafen zu legen. Er hat es geschafft, Schuldig zu verletzen, weil Crawfords Gabe gestört ist, was das Orakel im Übrigen noch nicht einmal bestreitet. Was einmal passiert ist, kann wieder passieren!“
 

Aya seufzte. Youji hatte Recht, sie mussten sich des Problems Schwarz so bald wie möglich annehmen, solange Crawford noch außer Gefecht gesetzt war. Er nickte langsam. Omi zu foltern als Dank dafür, dass er Crawfords Arsch vor Lasgo gerettet hatte, war eine Kriegserklärung und er würde sie mit Freuden annehmen.
 

~~**~~
 

Omi ließ seinen Kopf mit einem Seufzen in das Kissen zurückfallen, als die Schwester ihm endlich gestattete, sich auf das Bett zu legen, das ihm die ganze Zeit bereits wie eine süße Verlockung schien und durch immer weitere Untersuchungen vorenthalten worden war.
 

Zusammen mit wechselnden Ärzten hatte sie ihn seit seinem Eintreffen betreut und untersucht, ganz zu Omis Unwohlsein. Wenngleich er wusste, dass die Untersuchungen notwendig waren, wollte er nicht angefasst werden. Nicht mehr… nie mehr, wie eine kleine, traumatisierte Stimme in ihm gellte. Berührungen bedeuteten Schmerzen und machten ihm deutlich, dass er nicht Herr über seinen eigenen Körper und seinen Geist war.

Obwohl es Omi verneint hatte, hatten sie ihn auf Spuren einer möglichen Vergewaltigung untersucht. Sie hatten seine Hämatome aufgenommen, fotografiert und katalogisiert, ihm Blut und Speichel abgenommen und ihn schließlich für eine kleine Ewigkeit in ein MRT gesteckt, das ihnen zeigen würde, ob es in seinem Kopf oder seinem Körper Veränderungen gegeben hatte.

Schlussendlich hatte sich ein Neurologe noch einmal sein Hirn angesehen und dann grünes Licht gegeben, dass er in das für ihn bereitgestellte Krankenzimmer zurückkehren und etwas essen durfte.
 

Doch nicht bevor Sasaki Airi, so lautete das Namensschild der Schwester, ihn zum Trinken genötigt hatte. Nicht, dass sie ihn wirklich hatte zwingen müssen, denn Omi starb vor Durst und sehnte sich nach wohlschmeckendem Wasser. Er sehnte sich ebenso nach etwas Gehaltvollem zu essen, doch nicht so sehr wie Ken, dessen hungriger Fußballermagen sich lautstark über das ausgefallene Abendessen beschwerte.
 

Gemeinsam machten sie sich über die Krankenhauskost her, in schweigender, gefräßiger Zweisamkeit. Omi war eher fertig als Ken und ließ sich vorsichtig in die Waagerechte gleiten. Ihm war trotz der Schmerzmittel und der leichten Beruhigungsmittel, die sie ihm gegeben hatten, leicht unwohl, so drehte er sich auf die Ken zugewandte Seite und wartete auf die Fragen, die sicherlich kommen mochten. Ken war auffallend still gewesen, was immer ein Zeichen dafür war, dass er sich Gedanken machte, die er später äußern würde. Sie kannten sich am Längsten von Weiß und waren am engsten miteinander verbunden, so erwartete Omi nichts anderes als den Wunsch nach Wahrheiten, die er bisher nicht geäußert hatte.
 

Schneller, als es ihm jedoch lieb war, kamen eben dieser.
 

Ken machte es sich auf einem der Sessel bequem und nippte an der Cola, die er sich aus einem der Automaten gezogen hatte. „Was haben sie dir wirklich angetan?“, fragte er ruhig und seine Augen maßen Omi ohne das übliche fröhliche Getue, mit dem er sich durch den Tag kämpfte. Nachdenklich musterte dieser seinen Freund und wusste, dass es wenig brachte, Ken mit den gleichen Lügen abzuspeisen wie den Rest der Ärzte und Psychologen.
 

„Der Telekinet des Teams hat die Fähigkeit zu heilen. Es hat sich angefühlt, als würde er mich von innen heraus zerreißen und ich habe gedacht, dass ich wirklich sterben werde, auf die möglichst schmerzhafteste Art, die Schwarz zu bieten hat.“

„Du sagtest, dass Crawford dir Knochen gebrochen hat?“

Omi schluckte schwer. So sehr sie auch das offene, manchmal auch schmerzhafte Wort miteinander pflegten, so wenig wollte er sich daran erinnern, was der Amerikaner ihm vor ein paar Stunden angetan hatte, dafür, dass er ihm die Pest an den Hals gewünscht hatte. Schlimmeres als das.

„Ja. Und anscheinend war Prodigy in der Lage, das zu richten, ohne, dass etwas zurückbleibt.“

„Beängstigend.“

„Ja.“

„Wie passt der weißhaarige Irre da rein?“

Omi hob die Augenbrauen und rief sich das Verhalten des Berserkers ins Gedächtnis. Derjenige, der alleine mit seinen Messern ganze Massaker anrichtete, hatte keine Zeit verloren, ihm heißen Tee und Müsliriegel aufzuzwingen, kurz bevor er ihn in die Dusche geschleppt und ihm die Haare geföhnt hatte.

„Ihm schien daran gelegen zu sein, dass ich zurück zu Weiß komme, damit er…“ Omi stockte und schluckte schwer, als mit einem Mal Tränen in seine Augen schossen. Nur wegen ihm war Birman angeschossen worden. Er hatte es nicht geschafft, den Schwarz umzustimmen und anstelle dessen ihn umzubringen. Nein… ohne Gnade hatte er Birman angeschossen. Brutal zu sich selbst schob er sein schlechtes Gewissen in den hinterletzten Teil seines Bewusstseins.
 

„Er nannte mich einen trudelnden Satelliten, der in seine Umlaufbahn zurückgebracht werden müsste“, lenkte Omi sich von den tiefdunklen Gedanken ab und sah aus dem Fenster hinaus, das ihm die ins ebenso Dunkel getauchte Skyline von Tokyo zeigte. Wenn er sich anstrengte, konnte er links hinter Ken den Tokyotower sehen.

„Und Prodigy wusste nichts über die Bilder von seinem Anführer und Aya. Er hat mich danach gefragt, aber ich konnte ihm keine Antwort geben.“

„Denkst du, dass der Schwarz etwas vor seinem Team verheimlicht?“

„Die Sache mit Lasgo zum Beispiel?“

„Zum Beispiel.“

Omi nickte. Unwillkürlich kehrten seine Gedanken zu dem Mann zurück, mit dem er vor dieser Katastrophe geschlafen hatte. Der, durfte er Schwarz glauben, Lasgo war, eben jener Mann, den Aya hatte töten sollen. War es wirklich so? Und warum sollte es nicht so sein, schließlich hatte Crawford jedwede Kontrolle verloren, als das Thema auf den Menschenhändler gekommen war.
 

„Ken?“, fragte er mit plötzlich rauer Stimme und wurde mit einem Brummen belohnt. „Hast du ein Bild von Lasgo gesehen, bevor Aya die Mission angenommen hat?“

Ken schüttelte den Kopf. „Nein, nicht, dass ich wüsste. Dadurch, dass es Ayas Einzelmission war, hat er sich um alles gekümmert und Birman hat ihm die Informationen gebracht. Ich war da noch mehr außen vor als du.“

Omi schluckte schwer und starrte auf seine Hände. Um Zeit haschend spielte er mit den Ärmelsäumen des Pullovers, den er zwangsweise anbehalten hatte, schließlich war die Drohung des Telekineten eindeutig gewesen. „Ken, ich glaube, ich habe etwas sehr Dummes getan“, begann er und fand nicht so recht die Kraft um weiter zu sprechen, auch wenn er wusste, dass es nun kein Zurück mehr gab.
 

Die ganzen Stunden hatte er es für sich behalten und niemandem davon erzählt. Weder Youji und Aya im Koneko, Manx auf dem Weg hierhin, oder den Ärzten vor Ort. Aber er musste ehrlich sein, denn das konnte kein Zufall sein.

„Was Dummes?“, echote Ken und Omi nickte. Er bohrte seinen Blick in die Bettdecke, auf der er lag.

„Ich habe wahrscheinlich mit Lasgo geschlafen.“

Kens überraschter Laut passte zu seinen weit aufgerissenen Augen. „Warum solltest du, Omi?“, fragte er verständnislos nach und Omi zuckte mit der Schulter, auf der er nicht lag.

„Ich habe wie üblich irgendeinen Geschäftsmann in einer Bar aufgerissen und mit ihm geschlafen, glaubte ich zumindest. Ich wusste nicht, dass er es war. Ich wusste es solange nicht, bis Schuldig und Crawford mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass es sich bei dem Mann, mit dem ich geschlafen habe in der Bar, um Lasgo handelt.“
 

Ken starrte ihn an und alleine an seinem Gesichtsausdruck sah Omi, dass es hinter der glatten Stirn wild arbeitete. Vermutlich würde Ken ihn für seinen Leichtsinn verfluchen, seine Dummheit, sich mit fremden Männern einzulassen und dann auch noch mit Lasgo… sich vorführen und als Köder benutzen zu lassen.

„Hast du ein Kondom benutzt?“, fragte Ken dann und nun war es an Omi, seinen Freund anzustarren.

„Was…?!“, fragte er fassungslos nach, sich nicht sicher, ob er es richtig verstanden hatte. Das Grinsen des anderen Weiß sagte ihm aber, dass es genauso schrecklich war, wie er es vermutete.

„Du hast mich schon verstanden.“

„Was spielt das für eine Rolle?“

Ken grinste bis über beide Ohren. „Safer Sex ist wichtig, Kleiner. Egal, mit wem.“
 

Omi starrte. Und starrte. Und starrte weiter. „Das besorgt dich daran?“
 

Ken winkte ab, wurde dann jedoch ernst. „Was ich damit sagen will, Omi, ist Folgendes. Du wusstest es nicht, das glaube ich dir. Was ich aber auch noch glaube, ist, dass es ein abgekartetes Spiel ist, dessen Opfer du bist. Mach dir deswegen keine Gedanken….höchstens darum, ob du dich geschützt hast, denn Lasgo hatte seinen Schwanz wahrscheinlich in Crawford und da ist Schutz wirklich wichtig.“
 

Omi glaubte nicht richtig zu hören und wenn er ehrlich war, wollte er auch nichts mehr hören. Kens Logik war bestechend einfach und ebenso ekelhaft, wenn er genaugenommen darüber nachdachte. Er ließ sich auf den Rücken gleiten und presste die Hände auf die Augen.

„Wir werden uns darum kümmern, Omi. Und um dich. Du bist nicht alleine und du musst keine Angst haben. Wir werden Schwarz und Lasgo dafür in den Arsch treten, das verspreche ich dir. Sie kommen nicht ungestraft davon. Aber jetzt ist es erst einmal wichtig, dass du wieder auf die Beine kommst.“

Der blonde Weiß linste unter seinem Unterarm hervor und seufzte schließlich mit erneuten Tränen in den Augen, deren Herkunft er sich nicht wirklich erklären konnte. Seine Kehle war wie zugeschnürt, so entkam seinen Lippen nur ein erbärmliches Wimmern.

Anscheinend veranlasste das Ken, aufzustehen und sich zu ihm auf das Bett zu quetschen.
 

„Los, Kleiner, mach dich nicht so dick und mach mir Platz auf deinem bequemen Himmelbett“, drängelte er und Omi grollte wider Willen. Unwillkürlich musste er lachen und fand so zu seiner Stimme zurück.

„Du bist unmöglich“, murmelte er und Ken zog ihn unprätentiös an sich. Da war nichts Sexuelles in der Berührung, nichts Erotisches. Sie war einfach nur Komfort und Zuneigung unter Freunden.
 

Genau das war auch der Grund, warum Omi sie zulassen und sich von ihr beruhigen lassen konnte, auch wenn er das, was geschehen war, sicherlich nicht einfach so hinter sich lassen konnte, das ahnte er bereits.
 

~~**~~
 

Eine halbe Stunde benötigte Crawford, bevor er sich soweit wieder unter Kontrolle hatte, dass er trotz Schmerzen gerade sitzen und vor allen Dingen sprechen konnte. Schließlich hatte er noch Dinge zu erledigen, die keinen Aufschub duldeten. Den gefangenen Weiß zum Beispiel, der sich noch im Schlachthof befand. Die Jagd nach Lasgo. Fujimiya.

Tief durchatmend griff er zu seinem Handy und wählte Nagis Nummer. Die üblichen zwei Male klingelte es, dann nahm der Telekinet ab und meldete sich mit sonorer Stimme, die, so stellte Crawford stirnrunzelnd fest, einen Hauch von Ärger beinhaltete. Anscheinend hatte der Weiß seinem Ruf alle Ehre gemacht und Nagi gegen besseren Wissens provoziert. Wie das für ihn ausgegangen war, konnte sich Crawford lebhaft vorstellen.
 

„Gab es Komplikationen bei der Heilung des Weiß?“, fragte er und erhielt nach kurzem Zögern ein knappes Nein.

„Gut. Ich werde in einer Dreiviertelstunde zu dir in den Schlachthof stoßen.“

Das erneute Zögern seines Teammitgliedes hätte Crawford schon Warnung sein sollen, ebenso wie das überraschte Einatmen ihres Jüngsten. Er hörte Nagi schlucken, einmal, zweimal, ein drittes Mal, bevor dieser sich leise räusperte und zu einer Antwort ansetzte, die Crawford jetzt schon ein ungutes Gefühl verursachte.

„Ich befinde mich nicht mehr im Schlachthof“, erwiderte Nagi zögerlich und das Orakel runzelte die Stirn. Seit wann war es nicht mehr nötig, seine Befehle zu befolgen? Seit wann war es anscheinend Mode, eben das zu tun und seine Autorität als Anführer zu untergraben?

„Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Anweisung diesbezüglich missverständlich war. Aus welchem Grund bist du nicht mehr dort?“, ließ er deutliches Missfallen in seine Stimme einfließen und bemühte sich um Ruhe. Ein schwieriges Unterfangen, musste Crawford feststellen, denn anscheinend war er gegen wiederholte, auf ihn projizierte Gewalt nicht so immun, wie er es gerne hätte. Takatori hatte ihn dünnhäutig gemacht, was zwangsläufig zu noch mehr Problemen führen würde. Doch das war sein kleinstes Problem, wie er nun feststellte.
 

„Berserker kam eine halbe Stunde, nachdem du gefahren bist und hat den Weiß fertig gemacht für die Rückkehr zu seinem Team. Mit ihm zusammen habe ich Bombay dann zurück zu dem Blumenladen gebracht auf deinen Befehl hin.“

Der letzte Teil des Satzes war als vorsichtige Aussage formuliert und Crawford knirschte mit den Zähnen. Auf seinen Befehl? Nichts davon war auf seinen Befehl geschehen, insbesondere nicht die Rückgabe des Weiß an sein Team.

Wütend presste er den Kiefer aufeinander und starrte in die einsame Tiefgarage. Jetzt meinte also auch noch sein eigenes Team, dass seine Befehle nicht zu befolgen waren. Dass sein Wille keine Rolle spielte. Da war ein unhaltbarer Zustand und es juckte Crawford in den Fingern, eben diesen sofort zu beenden. Doch noch hörte er auf seine rationale Stimme, die ihm dringend dazu rat, sich erst noch Informationen zu besorgen, bevor er ohne Kommentar auflegte und nach Hause fuhr.
 

„Lebt der Weiß?“

„Ja.“

„Sind die anderen Kritikeragenten zu Schaden gekommen?“

Das Zögern des Jungen ließ Crawford beinahe aufschreien. „Bis auf Birman sind sie unversehrt.“

„Bis auf…“, echote Crawford, brachte es jedoch nicht über sich, den Namen der abtrünnigen Agentin in den Mund zu nehmen. Zu frisch waren die Erinnerungen an die Handlungen der Frau, als dass er in der Lage wäre, ohne Übelkeit daran zu denken.

„Farfarello hat ihr in den Bauch geschossen.“

Crawford schloss die Augen und ließ seinen Kopf an das Polster hinter sich fallen. Er wusste gerade jetzt in diesem Moment nicht genau, was er davon halten sollte. Sollte er wütend sein, weil Jei ihm Befehle in den Mund gelegt hatte, die er so niemals geäußert hatte? Sollte er erleichtert sein, dass dieser in seinem Namen Rache an der Frau genommen hatte, wohl wissend um das Geschehene? Sollte er ahnden, dass Entscheidungen ohne sein Wissen getroffen wurden? Ohne einen Einblick in die Zukunft ließ sich das schwer voraussagen und Crawford tastete sich blind durch die Molasse seiner Emotionen.
 

„Ist sie tot?“

„Nein, sie wurde in ein Krankenhaus gebracht, ebenso wie Bombay, der von Siberian begleitet wurde. Abyssinian und Balinese wurden indes evakuiert und in ein Safehouse gebracht.“

Crawford atmete tief aus. „Du hast verfolgt, wohin sie gebracht wurden?“

„Natürlich.“

„Bewachung?“

„Vier Agenten, getarnt als Anwohner.“

„Elektronische Überwachungsmittel?“

„Nein, es handelt es sich dabei um eines der isolierten Häuser. Kontakt nach außen soll nicht hergestellt werden.

„Schick mir die Adresse.“ Crawford legte auf, bevor Nagi antworten konnte. Innerhalb von dreißig Sekunden kündigte das leise Ping seiner Nachrichten an, dass Nagi seinem Befehl nachgekommen war, doch Crawford konnte sich nicht dazu überwinden, sich die Adresse anzusehen. Viel zu sehr war er in der Frage gefangen, was Jeis Handeln für die unmittelbare und längerfristige Zukunft zu bedeuten hatte.
 

Das Beste wäre gewesen, wenn Schuldig Tsukiyono die Erinnerung aus seinem Gedächtnis gelöscht hätte. Dann würden Weiß und ihr ewiger Drang nach Rache jetzt kein Problem darstellen. Doch dazu bestand nun nicht mehr die Möglichkeit, da ihr Vorgehen sicherlich schon seinen Weg auf Takatori Shuiichis Tisch gefunden hatten. Da der Mann ebenso unantastbar war wie sein Bruder auch, standen ihre Chancen schlecht, das Ganze unter den Teppich zu kehren und für Entspannung zu sorgen.
 

Crawford schnaubte bitter. Als wenn er für Entspannung sorgen würde, wenn er Fujimiya bis zu Takatoris Inthronisierung als japanischer Premier gefangenhalten würde. Doch auf die Befindlichkeiten des Weiß würde er keine Rücksicht nehmen können, zumal die Zeit seiner Gefangenschaft zeitlich begrenzt war und Crawford sie nicht unnötig grausam machen würde. Vielleicht würde er dem Weiß gegenüber auch nur den Anschein erwecken, dass er ihn nur erpresste, nicht aber gefangenhielt, auch wenn es letztlich auf das Gleiche hinauslief.

Er könnte ihn einfache, lästige Aufträge erledigen lassen. Kleine Morde, die nicht direkt mit Takatori in Verbindung stehen würden, die aber – um dem unsinnigen Rachegedanken des Weiß vermeintlich Rechnung zu tragen – sich auf Verbrecher verschiedenster Art bezogen. Crawford musste widerwillig schmunzeln. Er würde sich also seinen ganz persönlichen Goldfisch halten, der glaubte, mehr Freiheiten zu haben als er eigentlich hatte für die nächsten drei Monate.
 

~Ich will, dass du in einer Stunde Kudou und die entsprechenden Agenten rund um das Safehouse von Weiß schlafen legst bis morgen. Und bereite Jeis Zelle vor, wir bekommen einen Besucher~, richtete er an Schuldig und spürte beinahe augenblicklich, wie dieser gegen seine Schilde drängte. Als wenn Crawford dem jemals nachgeben würde.

~Ah, bemühst du dich um Schadensbegrenzung oder holst du dir deinen eigenen, kleinen Sexsklaven ins Haus, oh großes Orakel?~, machte Schuldig nahtlos da weiter, wo er heute Morgen aufgehört hatte und Crawford widerstand dem Drang, seinen ohnehin schon schmerzenden Schädel auf das Lenkrad zu schlagen.

~Ich erwarte, dass du meinem Befehl Folge leistest, Mastermind. Das dürfte zu leisten sein, oder?~

~Natürlich, oh großes Orakel~, troff Schuldigs Stimme nur so vor beißendem Zynismus und Crawford kappte die Verbindung zu ihm.
 

Der Gedanke, Fujimiya seine Drecksarbeit erledigen zu lassen, kam eher spontan auf und Crawford runzelte die Stirn, als er ihm tatsächlich mehr als eine Sekunde Aufmerksamkeit schenkte. Schuldig ahnte etwas, er wusste etwas und was das war, konnte Crawford sich gut und gerne denken. Trotzdem wollte es der Telepath von ihm hören, doch das würde nicht passieren. Crawford würde sich nicht selbst demütigen, indem er Schuldig Wort für Wort wiedergab, was passiert war, wenn es denn notwendig sein sollte, es überhaupt auszusprechen um den Frieden in seinem Team wieder herzustellen. Aber wenn Schuldig es aus Fujimiyas Gedanken entnahm, würde zum Einen die Neugier des Telepathen befriedigt sein und zum Anderen würde dieser dann endlich Ruhe geben. Und mit Schuldigs Spott würde er gut leben können. Besser damit, als mit Untersuchungen und Akteneinträgen durch Rosenkreuz.
 

Crawford erweckte sein Handy ein zweites Mal zum Leben und rief Elenas Namen auf.

Status?, fragte er und es dauerte keine Minute, bis er drei Bilder bekam, die ihm mitteilten, dass das Ende der Leine, die um Fujimiyas Hals hing, nun in seiner Hand lag.

Mit einem Lächeln auf den Lippen wies Crawford online den Rest des siebenstelligen Dollarbetrages an und startete schlussendlich den Wagen.

Zeit, sein neues Haustier aus dem Tierheim abzuholen, in das es abgeschoben worden war. Wollte er doch mal sehen, wie schnell dieser lernte, die Krallen einzuziehen, bevor sie ihm gezogen wurden.
 

~~**~~
 

Es war still in dem alten Haus geworden, dessen Holz und Gestein nur so ächzte unter der tagtäglichen Belastung. Hin und wieder knackte es oder röhrte eine Leitung, doch sonst war nichts zu hören.

Aya vermisste den Trubel ihres Hauses am Koneko jetzt schon, die vertrauten Gerüche, die ebenso vertrauten Geräusche, alles, was er mit dem Begriff Zuhause verband.

Hier hatte er nichts zu tun, außer wahlweise aus dem Fenster in die Dunkelheit oder auf den Fernseher zu starren und beides erschien ihm gerade nicht wirklich als Quell der guten Unterhaltung. So beschloss er, Youjis gutem Beispiel zu folgen und ins Bett zu gehen und sich den rettenden Armen des Schlafes hinzugeben.
 

Gähnend ging er nach oben und öffnete die Tür zu seinem Zimmer. Er mühte sich nicht damit, das Licht anzumachen, was er schlussendlich dafür verantwortlich machte, dass er die Gestalt, die dort auf dem Sessel neben dem Bett saß, erst nach ein paar Sekunden entdeckte. Zu spät entdeckte.
 

Als er sich der Anwesenheit der anderen Person gewahr wurde, machte Aya einen erschrockenen Satz nach hinten und griff vergeblich zu dem Katana, das er nicht an seiner Seite trug. Seine Hand tauchte ins Leere und fluchend hielt er inne, als er erkannte, dass der dunkle Schemen, der ihm entgegengestreckt wurde, nichts anderes war als eine Waffe, die sich auf ihn richtete.

„Guten Abend, Weiß“, begrüßte ihn die unmissverständlich arrogante Stimme des Anführers von Schwarz, der ohne Mühen in ihr Safehouse eingedrungen war.
 

Safehouse. Aya schnaubte verächtlich. Mit Schwarz als Feind gab es so etwas wie ein Safehouse nicht.
 

„Sei so gut und betätige langsam den Lichtschalter, Fujimiya“, holte ihn Crawfords Stimme aus seinen rasenden Gedanken und wie befohlen langsam tastete er nach dem uralten Schalter, der sie beide in ein schummriges Licht tauchte und Aya einen ausführlichen Einblick in das Gesicht des Anführers von Schwarz erlaubte, das ihn ausdruckslos maß.
 

Stille trat zwischen sie und Aya nahm sich Zeit, aus dem Gesicht des Anderen etwas herauszulesen, das ihm einen Aufschluss über die Intentionen des Orakels geben würde. War es ein Gespräch wie das auf dem Friedhof? Dazu gedacht, mit ihm zu sprechen unter dem Deckmantel der Einschüchterung? War es dazu gedacht, ihm mitzuteilen, dass es einen Grund gab, warum Crawford sich an Omi vergriffen hatte? Oder ihm zu sagen, dass Youji einen gravierenden Fehler gemacht hatte, als er versucht hatte, Crawford zu erpressen?
 

Ayas Blick blieb an der Waffe hängen, die ihn innerhalb von Sekundenbruchteilen töten konnte, doch es war noch nicht einmal Angst, die er fühlte, sondern Wut. Wut an allererster Stelle auf den Mann, der es gewagt hatte, sich bei ihm für seine Rettung zu bedanken und keinen Monat später Omi gefoltert folterte. Enttäuschung folgte dicht auf die Wut über das Verhalten des Schwarz, das doch so vorhersehbar gewesen war. Schließlich änderte sich ein Mensch nicht plötzlich unter dem Einfluss von Gewalt und Folter. Im Gegenteil.

Zuletzt war es Hass, den er empfand, für das, was Crawford getan hatte.
 

„Was willst du hier?“ Aya bemühte sich noch nicht einmal, eben jenen in seiner Stimme zu verheimlichen. Laut genug, dass Youji es durch die dünnen Türen hören und die Kritikeragenten draußen auf der Straße alarmieren würde.

„Dir einen Besuch abstatten“, lautete die sardonische Antwort und Aya grollte über sein vor Zorn schnell schlagendes Herz hinweg. Abfällig richtete er seinen Blick erneut auf die Waffe, die ihn zu vermeintlicher Kooperation zwingen sollte, die ihm jedoch nicht im Geringsten Angst einflößte. Auch die Anwesenheit eines Schwarz in diesem Haus, das eigentlich sicher sein sollte, konnte das nicht vollbringen. Dazu war Aya viel zu sehr in Missfallen und Wut gefangen, die ihn unvorsichtig werden ließen.
 

„Um was zu tun? Mir unter die Nase zu reiben, wie du dich an einem gefesselten, wehrlosen Jungen vergriffen und ihn gefoltert hast? Ja, brüste dich ruhig mit deinen Heldentaten, Schwarz. Ich zittere vor Angst.“

Aya musste Crawford zugute halten, dass dieser mit gespenstischer Ruhe auf seinen Hohn reagierte. Keinen Millimeter verzog sich das überhebliche Gesicht.

„Er hat sich mit dem falschen Mann eingelassen und den falschen Mann beleidigt. Doch ich bin nicht hier um mit dir über Tsukiyono zu sprechen, Fujimiya.“

„Ich werde mit dir aber über nichts Anderes sprechen, Schwarz. Ich nehme dich mit nach Tokyo, damit du zu deinem Team zurückkehren kannst, und du dankst es mir, indem du eines meiner Teammitglieder entführen und foltern lässt. Das ist genau die Dankbarkeit, wie ich sie von dir kenne.“
 

Aya ließ seine Worte mit einem freudlosen Lächeln wirken, doch er erreichte nichts mit ihnen. So interpretierte er zumindest das ausdruckslose Gesicht des Orakels, das ihn schweigend musterte. Die Waffe in dessen Hand ruhte dabei ruhig und selbstsicher auf dem Oberschenkel, bereits entsichert, wie Aya bei näherem Hinsehen erkannte. Er selbst lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. Sein Gegenüber durch Schweigen mürbe zu machen, konnte er auch, das Spiel hatte er lange genug mit seinem Team gespielt um es nun gegen einen Mann zu verlieren, der so fehlplatziert in dem heruntergekommenen Sessel wirkte wie ein kostbares Gemälde auf einer Müllhalde.
 

Schlussendlich war es Crawford, der mit einem selbstzufriedenen Lächeln eben jenes Schweigen beendete.

„Ich habe die Entführung deines Taktikers nicht angeordnet“, gab er schließlich zu und Aya hob überraschte eine Augenbraue. Er hatte Arroganz erwartet und Spott, Informationen über das, was er getan hatte, jedoch nicht. Ja, auch das Zugeben einer Schwäche nicht, denn warum passierte so etwas, wenn der Anführer des feindlichen Teams es nicht angeordnet hatte? Trotzdem ließ er sich von dem scheinbaren Entgegenkommen nicht einfangen.

„Du hast ihn krankenhausreif geschlagen.“

„Es gibt Gründe.“

Nun war es an Aya zu schnauben. „Ist das so? Erleuchte mich, welche das sein könnten.“

„Er hat mir gewünscht, dass es wieder und wieder passiert.“

„Er hat dich also provoziert.“

„Gewissermaßen.“

„Und du hast dich von einem verzweifelten, gefolterten Jungen provozieren lassen und die günstige Gelegenheit genutzt, all deinen Frust an ihm auszulassen.“ Aya formulierte es nicht als Frage und er sah, dass genau das zu dem Schwarz durchdrang. Dunkel war der Schatten, der über das Gesicht huschte und für einen kurzen Moment die Mimik des Orakels offen legte. Wut lauerte hinter der Ruhe und Aya fragte sich, ob es nicht auch zum großen Teil Wut auf sich selbst war.

„Du hast das gar nicht geplant. Du hast einfach deine Selbstbeherrschung verloren, oder?“, bohrte er weiter, bohrte, streute Salz in die ohnehin schon schmerzende Wunde, wenn er Youji Glauben schenken konnte. „Und da kam dir Omi gerade recht in all seiner Hilflosigkeit. Zumindest bei ihm musstest du dir keine Sorgen darüber machen, dass er dich wie Lasgo überwältigt.“
 

Crawford knurrte und Aya war noch so überrascht von diesem allzu menschlichen Laut, dass er zu spät reagierte, als der andere Mann aufstand und mit zwei Sätzen bei ihm war. Fordernd presste sich der kalte Lauf der Waffe unter sein Kinn, drückte seinen Hinterkopf warnend gegen die hinter ihm liegende Wand und widerwillig hielt Aya still, starrte in die vor Hass hellen Augen, die ihn geradezu zerfleischen wollten. Nur mit Mühe konnte er sich davon abbringen, auch nur einen Finger zu heben um sich gegen das Orakel zur Wehr zu setzen, was er in diesem Moment am Liebsten getan hätte. Er wollte weitermachen, mit Worten und Schlägen und den Amerikaner dafür strafen, was er seinem Freund angetan hatte. Doch noch bevor er ein weiteres Wort der Provokation verlieren konnte, war es Crawford, der eben jenes ergriff und ihm wütende Worte ins Gesicht spuckte.

„Er hat es mit Lasgo getrieben, Fujimiya“, presste Crawford hasserfüllt hervor und Aya grollte nun seinerseits wütend. Das war absurd! So absurd, dass es nur eine Lüge sein konnte um sie auseinander zu treiben. Ganz so wie Schwarz eben dachten und handelten. Vermutlich hatte Schuldig in Omis Gedanken gelesen, dass sie beide eine enge Bindung pflegten und so versuchte Crawford nun, einen Keil zwischen sie zu treiben.
 

„Was für ein Unsinn. Warum sollte er?“ Der Lauf an seinem Kinn deutete ihm an, dass seine zischende Nachfrage auf wenig Gegenliebe stieß und Aya drückte seinen Kopf gegen die unter der Wucht bröckelnden Wand, um der rohen Gewalt, die Crawford ausübte, zu entkommen.

„Weil er es nicht besser wusste und Lasgo sich an ihn herangemacht hat.“

„Schwachsinn.“

„Schuldig hat es in seinen Gedanken gesehen.“

Aya schnaubte höhnisch. „Dein irrer Telepath ist für mich keine verlässliche Quelle.“

„Aber für mich, Fujimiya. Ebenso sind es die Überwachungsvideos des Clubs, die Lasgo und Bombay zeigen, wie sie zusammen etwas trinken und dann in einen separaten Raum verschwinden, der, glaubt man der Werbung des Clubs, darauf ausgelegt ist, sich miteinander ungestört zu vergnügen.“
 

Mit einem Schrei bäumte sich Aya gegen Crawfords Griff, aber auch gegen die allzu verlockende Wahrheit in den klaren Worten des Schwarz auf. Er stieß das Orakel zurück und dieser ließ ihn, ohne die Balance zu verlieren. Lediglich ein Zurückzucken deutete Aya an, dass er den anderen Mann überhaupt getroffen hatte. Aya verzog die Lippen vor Abscheu.

„Das kann nicht sein!“, wiederholte er, als könne er alleine durch seine Verneinung etwas negieren, das so ungeheuerlich war, dass es unglaublich war. Es war für ihn unvorstellbar, dass Omi es freiwillig in dem Wissen tun würde, dass Lasgo er selbst war. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

„Es ist so. Lasgo hat mit ihm gespielt und ihn benutzt.“ Wut flammte in Crawfords eisigen Augen auf und Aya verzog seine Lippen zu einem freudlosen Lächeln.

„Und du bist darauf hereingefallen, Orakel. Wenn er es tatsächlich getan hat, dann hast du Omi für etwas bestraft, das er nicht wissen konnte, ohne die Folgen dabei zu bedenken. Glückwunsch, du hast ihm direkt in die Hände gespielt. Mal wieder.“
 

Herausfordernd maß Aya Crawford, insbesondere den Lauf der Waffe, die ohne zu schwanken auf ihn gerichtet war. Dieser schwieg eisern, auch wenn die Augen des Orakels alles andere als ausdrucklos waren. Oh ja, da war das Erkennen, auf das Aya gewartet hatte. Das Begreifen, wie sehr Crawford selbst Schuld an dem trug, was passiert war. Der dunkle Teil in Aya griff begierig danach, wie er damals begierig nach dem völligen Kontrollverlust gegriffen hatte um sich dem Schwarz aufzuzwingen.
 

Doch er hatte aufgehört, bevor es zu spät war.
 

„Und jetzt stehst du in deinem Kampf gegen den Drogenhändler ganz alleine da. Die Hilfe deines Teams willst nicht, meine wirst du nicht mehr bekommen. Glaubst du wirklich, dass dich alles, was du bisher getan hast, in deinem Bestreben, den Drogenhändler loszuwerden, auch nur einen Millimeter vorwärtsgebracht hat?“
 

„Deine Hilfe?“, fragte Crawford schließlich und runzelte die Stirn, als wäre es ihm etwas Neues und als hätte er den Verlauf des Gespräches noch nicht vorhergesehen. Unglauben tränkte seine Worte und Aya schnaubte. Er schwieg jedoch und ließ offen, was er darüber dachte.
 

Crawford winkte ab, als wäre es eine Lappalie. „Aber das trifft sich gut, danke für die Überleitung. Genaugenommen bin ich hier um mit dir über die Hilfe zu sprechen, die ich dir in den Augen deines Teammitgliedes Kudou gewähren soll. Vor einem Tag hat er, als der gute Freund, der er nun einmal ist, vorsichtig angemerkt, dass du da ein Problem hast, bei dem ich behilflich sein kann. Und was soll ich sagen, ich wäre ein undankbarer Mensch, würde ich deine zuvorkommende Rettung meiner Person nicht ebenso vergelten.“
 

Der Spott, mit dem ihm die Worte entgegengetragen wurden, schmerzte Aya und mit zusammengezogener Stirn schüttelte er den Kopf. „Ich will deine Hilfe nicht, Schwarz. Wenn es nach mir geht, kannst du zum Teufel fahren.“

„In Anbetracht der Tatsache, dass Kudou scheinbar so viele schlimme Dinge gegen mich in der Hand hält, wie zum Beispiel das, was du ihm über mich erzählt hast, du weiße Plaudertasche, kann ich gar nicht anders, Fujimiya, als dich aus deiner misslichen Lage zu befreien.“
 

Aya verstummte irritiert. Unwohlsein kroch in ihm empor, denn die Worte passten ganz und gar nicht zu dem drohenden und selbstzufriedenen Ton, der wenig subtil in ihnen mitschwang. Crawford bedrohte ihn, das spürte er und seine Nackenhaare stellten sich auf. Dieses Mal beschleunigte sein Puls nicht vor Wut, sondern tatsächlich vor Angst und er schluckte mühsam.
 

„Dich und deine Schwester, versteht sich, ist sie doch eine so zuverlässige Leine, an der dich Kritiker und zuletzt Birman gehalten hat. Oder?“ Crawford suchte nach etwas in seiner Tasche und gab einen triumphierenden Laut von sich, als er es herausholte. Mit ruhiger Hand hielt er weiterhin die Waffe auf Aya gerichtet und öffnete das, was er Aya zeigen wollte.

„Die Agenten vor der Tür deiner Schwester waren ja bekanntlich Birmans Leute.“
 

Das Orakel drehte sein Handy um und Aya sah die Leichen eben jener in dem Bad, das er so gut kannte. Das Bad, das seit Jahren zum Zimmer seiner Schwester gehörte und nun durch Blut in unheilvolles Rot getunkt war. Es sah so aus, als hätte man dort Schweine geschlachtet und wenn man Aya fragte, dann waren diese Männer, die für Birman arbeiteten und bereit waren, ein komatöses Mädchen zu töten, nichts anderes.

„Das Krankenhaus ist zwar gut, aber eine mehr als gute Versorgung für deine Schwester konnte es nie liefern.“ Mit dem Daumen zeigte ihm Crawford das nächste Bild.
 

Ein leeres Bett.
 

Nicht eins, verbesserte er sich mit lauter werdendem Rauschen in seinen Ohren. Ayas Bett. Ayas leeres Bett, in dem sie jahrelang friedlich gelegen hatte.

Betäubt und blass vor Schrecken sah er auf.

„Was hast du getan, Schwarz?“, flüsterte er und Crawford lächelte sein diabolisches, verhasstes Lächeln.

„Ich habe sie da weggeholt, sie in eine Klinik bringen lassen, in der man ihre Versorgung exorbitant gut gewährleisten kann. So wie es Kudou wollte, zumindest interpretiere ich seinen stümperhaften Versuch, mich zu erpressen so. Oder liege ich falsch?“
 

Aya wusste, dass er wütend sein sollte. Auf Crawford. Auf Youji. Auf sich selbst. Er wusste, dass er toben, schreien oder den Amerikaner schlagen sollte. Doch er tat nichts. Anstelle von Zorn war es Resignation, die wir eine Flutwelle über ihn hereinbrach. Es war die Bestätigung des Schlimmsten, was passieren konnte. Sichtbar sackte er in sich zusammen. Das Brennen in den Augen wich zugunsten eines brachialen Kopfschmerzes und für einen Augenblick gewann die Idee, dem Ganzen ein Ende zu setzen, an Charme.

Er stolperte von einer Erpressung in die nächste, denn dass Crawford ihn mit seiner Schwester erpressen würde, das stand außer Frage, auch wenn der Schwarz das Wort in Bezug auf ihn kein einziges Mal in den Mund genommen hatte.
 

„Was soll ich für dich tun, Schwarz?“, fragte er so rau, dass es beinahe unhörbar war und Crawford maß ihn schweigend. Dort, wo er Spott erwartet hatte, wurde ihm wenigstens die Gnade zuteil, mit einer ruhigen Stimme seine neuen Befehle zu erhalten. Aya wünschte, er hätte sie nie gehört. So war es also, den Boden unter seinen Füßen zu verlieren.
 

„Du wirst mich begleiten und für die nächsten drei Monate Gast in meinem Haus sein. Du wirst Aufträge für mich erfüllen und das tun, was ich dir befehle. Nach diesen drei Monaten kannst du gehen, als wäre nichts gewesen. Wenn Kritiker dich dann wieder zurücknimmt, heißt das. Befolgst du meine Befehle nicht, wirst du deine Schwester nie wieder sehen. Versuchst du zu fliehen oder greifst du mich oder jemanden meines Teams an, werde ich dir deine Schwester in Einzelteilen zurückschicken oder die sich um deine Schwester kümmernde Telepathin wird ihr das Koma auf der mentalen Ebene äußerst unangenehm gestalten.“
 

Es war schlimmer, als alles, was Aya sich hatte ausmalen können. Schlimmer als jeder Alptraum, den er jemals gehabt hatte. Drei Monate in den Händen von Schwarz, das würde er nicht überleben. Das würde sein Geist nicht überstehen, geschweige denn sein Körper. Sie würden ihn ebenso foltern, wie sie es bei Omi getan hatten, eben weil sie Lust dazu hatten. Und wie war das? Naoe besaß die Fähigkeit zu heilen? Also konnten sie es wieder und wieder und wieder tun.

Drei Monate… geisterte es in Ayas Gedanken und er stolperte mit einem Mal über den Zeitraum.

„In drei Monaten ist die Premierministerwahl“, nickte er dann mit starrem Blick auf das Fenster zur Straße. Natürlich. Crawford brauchte Stabilität für die nächsten drei Monate und anscheinend war er es, der sie ihm geben würde. Ein nichtssagendes Schulterzucken begegnete ihm darauf.
 

Er sah hoch in die erwartungsvollen, hellen Augen. „Ich möchte meine Schwester sehen.“

Wieder war es Crawfords Daumen, der ihm ein neues Bild zeigte. Seine Schwester, in einem neuen Krankenzimmer mit neuen Gerätschaften, angeschlossen, ihre Vitalzeichen gut und stark. Sie sah beinahe friedlich aus.

„Was hast du Youji angetan?“, fragte er eine letzte Frage, die ihm wichtig war. Wenn der andere Weiß bis jetzt nicht aufgetaucht war, hieß das, dass er tot war. So tief schlief Youji nicht, als dass er ihr Gespräch nicht mitgehört hatte.

„Er schläft, von Schuldig unterstützt, in aller Seelenruhe bis morgen früh – ebenso wie die Agenten, die dieses Haus bewachen sollen.“ Aya nahm das stumm hin. Wenigstens hatte er seinen Freund nicht getötet.
 

Crawford trat einen Schritt vor und Aya zuckte zurück. Der Schwarz bedeutete ihm mit der Waffe, dass er das Schlafzimmer verlassen sollte.

„Gehen wir“, beendete der Schwarz einfach mir nichts dir nichts seine Verbindung zu seinem Team und sicherlich auch die zu seiner Organisation. Wenn er die drei Monate überlebte, dann würden sie ihn schon längst als Verräter abgestempelt haben und dann wäre er so oder so tot.
 

Schweigend folgte Aya den Instruktionen, die ihm gegeben wurden und blieb schlussendlich vor dem Wagen des Amerikaners stehen, der mehr kostete, als all ihre Autos zusammen. Er sah zu, wie Crawford den Kofferraum öffnete und bedachte das Orakel mit einem unfokussierten Seitenblick. Die Nadel, die sich unscheinbar und wenig schmerzhaft in seinen Nacken bohrte, bemerkte er zu spät. Beinahe erst, als das Betäubungsmittel schon anfing zu wirken und er wie eine Marionette, der man die Fäden abgeschnitten hatte, zu Boden sank.
 

Nein, nicht zu Boden, stellte er fest, bevor unerbittliche Schwärze an ihm zog. Er wurde aufgefangen und der Körper, dessen Wärme sein eigener, kalter Körper in sich aufsog, war Labsal. Sein Kopf ruhte an einer soliden Stütze, als er sich nun endlich fallen ließ.
 

~~~~

Wird fortgesetzt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Da schaut, jetzt sind Crawford und Aya schon einen riesigen Schritt weiter auf ihrem Weg in eine gemeinsame Zukunft *hüstel*.

Je nach Weihnachtsstress gibt es erst einmal eine zweiwöchige Postpause. Mal sehen. Auf jeden Fall schöne Weihnachten euch!

Und vergesst das Kommentieren, Kritisieren oder Loben nicht. ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2019-01-01T14:07:48+00:00 01.01.2019 15:07
Frohes neues Jaaahr! :D <3 Ich hoffe, du hattest ein schönes Weihnachtsfest und bist gut ins neue Jahr gekommen!

Bevor ich direkt einsteige: Wie schön ist es einfach, dass du damals schon so viele Leute mit deinen Geschichte fesseln konntest, dass wir uns jetzt hier treffen? Das LJ, das Shiidori (Viel Erfolg für's Examen auch von mir! ^^) ansprach, kenne ich gar nicht, glaube ich, aber irgendwie … ist die Welt klein genug, um deinen Tupfer Grau wiederzufinden *_*

Jetzt aber mal ab in medias res! Die Initiale ist schon mal sehr schön und ich bin wie immer gespannt, wie es weitergehen wird …

Neiiin, sie lebt noch! (Gott, woher kommt der instant Holzmichel-Ohrwurm? xD) Ich sitze mit Aya auf seinem Bett und möchte sie würgen. Aaargh! Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wäre dieses Problem schon gelöst worden xD Wenn Aya erst zu erkennen beginnt, was sein Nutzen ist … Die neue Situation ist interessant – und es ist so ungewohnt, dass die Jungs quasi „ausgelagert“ werden :'D

Direkt das nächste NEIIIN – oh, Brad. Das gefällt mir nicht :< es ist so takatori-ig, dieses grässliche Golfschlägergeprügel und alles, was da noch dazugehört; ehrlicherweise hoffe ich hier (wie bei eigentlich allem, was gerade Brad angetan wurde xD) auf einen epischen Moment der Rache, auch wenn der vielleicht noch sehr, sehr fern ist. Heieiei, das nimmt hier alles wieder Fahrt auf – sage ich das nicht eigentlich immer? Du schickst mich einfach jedes Mal auf eine Achterbahnfahrt xD wenn ich denke „Jetzt kannste mal durchatmen“, kommt ein Plottwist im die Ecke. Oh Mann, ich liebe deine Geschichte! (Und die Tatsache, dass Brad Aya zu sich holt, ebenfalls. Noch. Ich hoffe, ich bin am Ende des Kapitels immer noch dieser Meinung xD)

„Youji hatte, sobald sie weg waren, mit einem Augenrollen die Fenster zum Innenhof aufgerissen, denn auch er wusste genauso wie Aya, dass so etwas wie geschlossene Fenster Schwarz nicht aufhalten würden.“ Ich musste gerade echt lachen xD Stell dir bitte mal vor, wie Schwarz vor dem Haus mit verschlossenen Fenstern stehen und dann schulterzuckend umkehren. „Was machen wir jetzt?“ – „Weiß nicht, die haben die Fenster zugemacht.“ – „Diese Bastarde … die Fenster …!“ – „Da können wir nichts machen.“ – „Joah gut, gehen wir.“ :'D
Das Gespräch zwischen Youji und Aya hat mich wirklich gefesselt – und ich liebe Ayas Reaktion auf Youjis Monster-Kommentar. Es ist einfach so spannend zu sehen, wie und wann sich Moralvorstellungen verschieben, gerade jetzt auch bei Youji. Du schreibst das einfach klasse!

Naww, Omis Erinnerung an Farfarello mit dem Föhn – das sind so diese kleinen Momente, die mich mit denn großen bösen Momenten wieder versöhnen <3 Ken und Omi im Krankenzimmer gefallen mir sehr, besonders Kens Kommentar, der so lapidar erscheint, dass ich schon wieder irgendwo irgendeine Plotteufelei wittere xD Diese platonische Freundschaft zwischen den beiden tut richtig gut. Ich mag, dass Ken für ihn da ist :3

Brads Inkenntnissetzung – oh Lord xD Ich kann sein Wechselbad der Gefühle sowas von nachvollziehen, und möchte natürlich noch viiiel mehr über Jeis Gedanken wissen, hehe. Ich muss gestehen, dass ich gerade die Passagen mit Brad verschlinge, weil er dir (wie alle anderen ja auch! xD) so unheimlich überzeugend und authentisch gelingt; ich verschlinge es einfach und ziehe immer wieder meinen Hut vor dir <3

Verzeih mir bitte den Rückgriff nach Brads epischem Auftritt in Aya Zimmer, aber hätte Youji einfach mal die Fenster wieder fest verschlossen …! xD

… mein inneres Fangirl ist sehr glücklich. Oh Mann. Wie gesagt: Ich verschlinge gewisse Passagen einfach xD Was soll ich sagen? Danke, dass wir die zwei mal wieder zusammen in Aktion erleben durften *_* mein Herz hüpft! Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel und bin nach wie vor hin und weg, wie du die unterschiedlichen Erzählstränge zusammenfügst; es wird so schön deutlich, wer wie viel oder wenig weiß und was das für Konsequenzen hat … Ich hibbele dem nächsten Teil entgegen! Diese Sucht!

Bis zum nächsten Mal! *_*
Antwort von:  Cocos
02.01.2019 22:11
Danke dir ebenso! :) Aber sicher hatte ich das und ich habe die Zeit genutzt, um mal kräftig auszuspannen! :D Ich hoffe, du hast die Zeit ebenso gut verbracht?

Ich bin immer wieder fasziniert, wenn jemand von damals vorbeischaut und immer noch liest. Meine Güte, das ist ja schon ein Jahrzehnt her!
Das LJ haben Gadreel und ich damals ins Leben gerufen, um den Glasgarten (und vor allen Dingen die nicht jugendfreien Teile) dort online zu stellen. Mittlerweile schreibt Gadreel eben jenen alleine weiter und postet ihn da auch. Meine Geschichten poste ich aber nur noch auf Animexx, Tumblr oder AO3. Ich ahbe zwar noch einen eigenen LJ-Account, aber ich frage mich, ob LJ überhaupt noch genutzt wird von einer großen Community.

Und ja, die Welt ist klein genug. :D

Erstmal DANKE. Jetzt habe ich auch einen Ohrwurm. >.< Und den werde ich so schnell auch nicht los *grrrr*.
Aber du hast recht, es wäre zu einfach gewprden, wenn sich dieses Problem jetzt schon gelöst hätte und das war auch sicherlich nicht in Jeis Sinn (der ausgezeichnet mit waffen umgehen kann, nur mal so nebenher angemerkt).

Takatori ist und bleibt ein Arsch. Und ja, das kann ich dir versprechen, die Bösen in dieser Geschichte kommen nicht ungeschoren davon. Und das gilt für die beiden. ;)

Jaja und endlich sind die beiden im direkten Umfeld (nennt man das schon Fanservice? Vielleicht ;) ). Aber ob das gut gehen wird? :D

Also die Vorstellung vonSchwarz, die sich von einem geschlossenen Fenster aufhalten lassen, hat mich jetzt schon zum Lachen gebracht - sehr sogar. Ich habe Tränen gelacht. :D. Insbesondere in Verbindung mit vielelicht eventuell kommender Frage seitens Aya, wie Crawford denn ins Haus gekommen sei und dieser staubtrocken antwortet, dass er durch das geäffnete Fenster eingestiegen sei. :D

Vielen Dank für dein Lob. :) Die Szene zwischen Youji und Aya habe ich tatsächlich neu mit hinzugeschrieben, die war im Original etwas anders. Aber ich finde Youjis fehlende Menschlichkeit, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Crawford Omi in seinen Händen hatte, schon wichtig. Zumal... ach... lies selbst in den kommenden Teilen. :D

Plotteufelei bei Ken? o__O Wie das? Erleuchte mich? Safer Sex IST wichtig! Ich mag viele Geschichten nicht, wo Ken als Trottel dargestellt wird (inklusive meiner ersten Fassung, wo es genauso war). Er ist schließlich ein erwachsener Auftragsmörder, der schon etwas auf dem Kasten hat. Daher habe ich mich entschlossen, ihn schon als "Mutter der Kompanie" darzustellen, was die großen und kleinen Krisen angeht, die sein team durchläuft und die er mit bodenständigem Humor zu bekämpfen versucht.
Es freut mich aber sehr, dass du die platonische Freundschaft magst. :3

Jeis Gedanken werden sicherlich noch öfter erläutert (wie gesagt: der Vernünftigste von allen....).

Und Crawford hat es in dieser Szene schon nicht leicht. Ich wette mit dir, dieses totale Chaos, was Jei da angerichtet hat, nagt schon ein wenig an seinem Ego als Anführer. Aber er weiß halt, dass er damit bei Jei überhaupt nicht weiterkommt. Der Arme. Irgendwie.

Also stimmen wir überein, dass Youji Schuld ist: erst erpresst er Crawford, dann lässt er das Fenster auf... vielleicht solltest du hier einen Plotteufel vermuten, vielleicht hat ja Youji eigene Pläne :P.

Ich freue mich sehr, dass dein inneres Fangirl glücklich ist. :3 <3
Gerne gerne kann ich da nur sagen und mehr kommt! Wenn ich es schaffe, morgen schon, aber auf jeden Fall zum Wochenende! denn der nächste Teil steht bereits in den Startlöchern und ich muss ihn nur noch einer Rechtschreibekorrektur unterziehen. ;)

Bis zum nächsten Mal du Süchtige! :D




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