Children of the night von Pragoma ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Bitte was wollte er, besser gesagt was wollte er nicht? Liebesschwüre … großer Gott, gleich würde er kotzen, sich erbrechen und mal wieder wie so oft daran ersticken. "Danke aber diese höre ich täglich, es besteht also daher kein Bedarf", funkelte Kadaj den Blonden giftig an, drehte sich dann nach Klopfen der Tür um und sah Tifa murrend an. "Hier will sie jemand sprechen, ihre Mutter ist da", murmelte sie leise und sofort hielt er in seinem Zorn inne und sah Tifa nur etwas verwirrt an. Was wollte seine Mutter nach all den Jahren so plötzlich von ihm? "Hallo Kadaj, wir haben uns eine lange Zeit nicht mehr gesehen", lächelte sie ihren Jüngsten warm an und besah ihn sich von oben bis unten. Es war sehr lange her, er war gewachsen und zu einem Bild von einem Vampir herangereift. Es machte sie zugleich stolz als auch traurig, ihn jetzt vor sich zu haben, ihn sehen zu können aber nicht zu umarmen. "Ich wollte dich fragen, wie lange dieser Mensch noch in deinem Zimmer schreien soll? Die Anderen beschweren sich schon bei deinem Vater, das ist nicht gut. Es lässt ein schlechtes Bild von dir übrig, mein Junge", teilte sie ihm ihre Sorge mit und sah ihn auch bittend an. Er sollte wie ein Vampir das Regeln und endlich Schluss mit der Sache machen, denn der süße Geruch des Blutes dieses jungen Mannes würde bald etwas in den anderen Vampiren hervorrufen, was sie vermeiden wollten. "Mutter…" Mehr vermochte Kadaj nicht zu sagen, dafür hatte er sie zu lange nicht gesehen, genauer, an seinem 100 Geburtstag und der war lange her gewesen. "Er ist mein Mensch und ich lass ihn so lange schreien, wie ich das will. Wenn das den Anderen nicht passt, dann sollen sie halt ne Runde spazieren gehen", murrte er, sehr wohl darauf bedacht, dass draußen die Sonne schien, aus ihnen alle Staubwolken machte. "Waren das Widerworte?", fragte sie ihn streng und sah ihn auch dementsprechend an. "Du weißt, dass ich es wirklich gut mit dir meine, Kadaj, schließlich bist du mein jüngstes Kind. Aber ich möchte dir wirklich nur etwas Gutes und so musst du diesen Menschen ruhig stellen oder ihn endlich entsorgen! Dass auch noch bevor dein Vater die Geduld verliert und dich besucht, du weißt, wie das enden könnte und das wollen wir beide nicht. Kadaj, bedenke, er ist NUR ein MENSCH, von ihnen laufen Millionen auf dieser Welt herum", versuchte sie ihn doch noch umzustimmen und endlich vernünftig zu sein. "Und ob das Widerworte waren! Fakt ist doch, dass er mir gehört und ich mit ihm machen kann, was ich will und ich will ihn nun mal behalten! Es ist mir wurst, was der Rest denkt und was Vater dann macht, der macht eh, was er will. Mal Hü und dann wieder Hopp, aber nicht mit mir! Ich habe dafür echt keinen Nerv, mir reicht es schon, was ihr mir beide angetan habt, dass ich von den Anderen ausgelacht werde oder aber angeguckt werde, wie so ein dummes Weib!" Endlich konnte Kadaj das sagen, was ihm seit gut 200 Jahren auf den Kasten ging, ihn nervte und irgendwo auch belastete. Er war auch nur ein Vampir, besaß zwar kein Herz, aber dennoch wurmten ihn einige Dinge ganz gewaltig. Wütend sah sie ihn an und als er endete, holte sie aus und schlug zu! Die erste Ohrfeige, die sie ihm je gegeben hatte, das erste Mal, dass sie ihre Hand erhoben hatte. "Wage es nicht, deine Stimme mir gegenüber zu erheben! Ich bin deine Mutter und was du bist, ist dein Schicksal, wie das der Anderen auch! Jeder hat seine Gabe, sein Merkmal und das ist deine! Sei Dankbar dafür!", fuhr sie ihn eiskalt und erbarmungslos an, drehte sich um und ging. Über die schallende Ohrfeige seiner Mutter konnte Kadaj nur lachen, sah sie nicht mal dabei an und grinste sich innerlich einen breit. "Ich soll dankbar für eine Gabe sein, die mich zu einem minderwertigen Vampir runterschraubt und mich mit einer Frau gleichstellt? Wow tolle Aussichten, aber nein danke … ich werde mich sicherlich nicht darauf einlassen. Eher friert die Hölle zu! Blöde Schnepfe", grummelte Kadaj leise, donnerte hinter sich die Tür zu und schritt auf den Blonden zu. "Na ist die Decke spannend?", verlangte er zu wissen, schaute selber hoch, sah aber nur grau und einige Felsen, was ihn nicht sonderlich beeindruckte. "Spannender, als du je für mich werden würdest", antwortete Cloud ihm gelangweilt, starrte weiter an die Decke und dennoch gab es nichts zu sehen, rein gar nichts. Je länger er dort lag, desto wärmer wurde ihm und langsam wurde es auch unangenehm heiß, sodass er anfing zu schwitzen und eine Dusche wäre auch nicht schlecht. "Huhu~ hört, hört … vielleicht sollte ich Zack mal zu dir schicken, der freut sich garantiert und kann bestimmt noch fieseres mit dir anfangen", schmunzelte Kadaj auf seine herablassende Art, auf seine patzigen Worte, welche mit einem lauten Schnaufen unterstrichen wurden. "Hol mich endlich hier raus, ich habe es satt und du glaube ich auch, Kadaj, Waffenstillstand", bot er ihm an, sah in seine Smaragde und fragte sich, wieso so etwas Kaltes so etwas Schönes besitzen konnte, so etwas, das man nur geschenkt bekam und er wusste diesen Wert nicht einmal zu schätzen. "Waffenstillstand, du willst dich auf so was Kindisches herablassen? Na meinetwegen, Hauptsache du starrst die Decke nicht mehr an", murmelte Kadaj und reichte ihm die Hand. Leise seufzte Cloud auf, sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und deutete mit dem Blick auf dieses Etwas, welches es ihm den Dienst verweigerte, weil es mit etwas umhüllt war, das ihm die Freiheit raubte. "Wie soll ich die deiner Meinung nach ergreifen?", fragte er ihn charmant lächelnd, sah ihn weiter an und klimperte sogar mit den Wimpern. Hmmm ja mit was eigentlich, mit den Zacken auf dem Kopf, mit seinen Fingern? "Na schön, ich mach dich ja schon los." Kadaj wickelte ihn erst aus der Decke, band seine Hände wieder frei und seufzte leise auf. "War ziemlich ungemütlich", bedankte Cloud sich bei ihm, dafür, dass er so schön mit ihm gespielt hatte, innerlich jedoch schrie und brüllte er ihn an, was für eine Unverschämtheit dies doch war und was er sich einbildete! Als er endlich aus diesem Ding raus war, sich auf das Bett setzte, rieb er sich die wunden Handgelenke, verzog das Gesicht bei dem Anblick der Schrammen. "Ein Sarg ist durchaus gemütlich, wenn man die Enge darin gewohnt ist, aber ich denke, du wirst das Bett bevorzugen und nicht meinen Sarg oder meine Gesellschaft", schmunzelte Kadaj, schüttelte noch mal die Kissen auf und pattete neben sich. Huch er saß ja schon, hatte dies in seinem Elan völlig übersehen und winkte ab. "Weißt du, deine Gesellschaft wäre sogar angenehm, wenn du mal ab und zu freundlich sein könntest und auch mal lächeln würdest, ohne gleich an etwas zu denken, was mit Folter zu tun hat", antwortete Cloud ihm auf seine Aussage hin. "Ich soll also lächeln, ja … und lieb sein? Hmmmm~, wenn ich darüber so nachdenke … dann geht aber nur eines. Entweder oder, beides ist nicht", lächelte Kadaj kalt, sah sich den grinsenden Blonden an und wie sich dabei bei ihm leichte Grübchen bildeten. "Muss man bei dir klein anfangen, ja? Gut, nehmen wir das Lieb-sein und wehe, du tust nur so! Das ist nicht fair und somit wirst dann du bestraft!", stellte Cloud einfach Regeln auf und grinste dennoch weiter. "Du willst mich bestrafen? Da lachen ja die Hühner", kicherte Kadaj leise, fand es sehr amüsant und setzte sich fast schon lachend auf sein Bett. Cloud rollte mit den Augen, sah ihn dann jedoch Kopfschüttelnd an und seufzte leise auf. "Wie wäre es mit einem Sparziergang an der frischen Luft, genau in dem Augenblick, wo die Sonne aufgeht?", fragte er ihn fies grinsend und sah ihn mit einem Glitzern in den Augen an, welcher nichts Gutes verhieß. "Ich geh jetzt ganz sicher nicht spazieren, bei dir hakt es wohl, oder was?", winkte Kadaj seinen Vorschlag grummelnd ab, setzte sich auf seinen Schreibtisch und legte den Kopf leicht schief. "Also stimmt es, dass ihr kein Sonnenlicht ertragen könnt, interessant und was ist mit der Geschichte mit dem Pflock ins Herz? Den Silberkugeln? Oder war das nicht bei Werwölfen?", fragte Cloud sich leise selbst zum Schluss, legte eine nachdenkliche Miene auf und grübelte tatsächlich, was das alles für Vorteile mit sich bringen würde. Sicher, die Sonne ging irgendwann mal unter, aber sie würde wieder aufgehen und dort wären sie sicher, nur leider nicht für immer. "Silberkugeln? Ne die sind für zu groß-geratene Werwölfe, aber diesen Mythos gibt es nicht, ist frei erfunden. Ein Pflock ins Herz … klappt nur bedingt, müsste mit Weihwasser oder aber Tageslicht gespickt sein", klärte Kadaj den Blonden wissend auf, runzelte die Stirn und fuhr fort. "Kopf abschlagen ist am besten, da kann man sicher sein…" "Kopf ab?", fragte Cloud ihn nun mehr als neugierig, sah ihn mit interessierten Blick an und biss sich unbemerkt auf der Unterlippe herum, biss beinahe die alte Wunde wieder auf. Schnell wendete er seinen Blick wieder ab, fragte sich, wo er ein Messer, oder eine Axt, ein Schwert oder Ähnliches erwischen konnte, um seinen Vater endlich zu befreien und wenn Kadaj dabei sein Leben lassen würde? Ist doch egal! Er hat auch kein Verständnis für mich, schoss es ihm gehässig durch die Gedanken und dennoch wurde es ihm ungewohnt schwer ums Herz, wenn er daran dachte. "Versuch es erst gar nicht", knurrte Kadaj ihn leise an, hatte durchaus bemerkt, wo seine Blicke hingingen, was vermutlich in seinem Kopf vor sich ging. "Du findest hier keine Messer, die dazu geeignet sind, nicht mal in der Küche!" Spottend sah er Cloud an, nahm sich erneut das Seil und schritt auf ihn zu. "Oder soll ich dich wieder ans Bett fesseln, hm?" "Ach was! Woran du wieder denkst!", lachte Cloud gekünstelt auf, wedelte mit den Händen vor sich her und grinste schließlich ziemlich schief. Er hatte wirklich keine Lust erneut an dieses Bett gefesselt werden zu sein und ihm einfach so schutzlos und völlig wütend. "Ich denke nur im Voraus, mehr tu ich nicht", erwiderte Kadaj schroff und besah sich seine etwas zu langen Fingernägel. Er sollte sie vielleicht schneiden, aber dann wären sie ihm nicht nützlich. Man konnte bei diesem Menschen nicht vorsichtig genug sein. "Aja, sicher. Nur wieso schaust du mich so komisch an? Ist etwas mit meinen Händen?", fragte Cloud ihn nun abschätzend, setzte sich flink auf seine Hände und sah ihn misstrauisch an. Hände, wieso denn seine Hände? Ratlos sah er Cloud an, wie dieser sie unter sich versuchte zu verstecken. Lächerlich. "Ich hab nichts mit deinen, sondern mit meinen Händen", klärte er ihn aber dennoch auf, wollte ihn nicht im Dunkeln tappen lassen und auf keinen Fall, wie man so schön sagte: dumm sterben lassen. Trotzdem, er hatte etwas in seinen Blick, das ihm alles andere als gefiel, als würde er etwas planen, etwas das ihm ganz und gar gegen den Strich ging! "Aha~", nickte Cloud langsam, ließ ihn jedoch nicht aus den Augen und fragte sich innerlich, was er vorhatte! Leise seufzte er auf, ließ die Schultern sinken und den Kopf hängen, irgendwie war er müde und ausgelaugt. Langsam schloss er seine Augen, versuchte einfach mal an nichts zu denken und abzuschalten, einfach mal frei sein. "Bist du müde?", fragte Kadaj mit einem Schmunzeln, besah sich seine Gesichtszüge genaustens, erkannte jede kleinste Regung darin, jedes Zucken und jedes ach so kleine Detail. Cloud war anzusehen, dass er müde war, sein Körper nach Schlaf verlangte, sich in die weichen Kissen betten und schlafen wollte. Von süßlichen Dingen träumend, sich in den Laken wälzen und doch nicht zur Ruhe kommen. Als Kadaj ihn ansprach, sah Cloud ruckartig auf, verspannte sich wieder und schüttelte den Kopf, versuchte so seine Müdigkeit zu überspielen, sie zu ignorieren. "Ach was, alles okay", grinste er ihn weiter an, sah in seine musternden Augen und fing wieder an zu denken, wieder an Fragen zu stellen, welche ihm den letzten Nerv raubten und langsam aber sicher in den Wahnsinn trieben. Kadaj glaubte ihm kein Wort, nicht ein einziges von dem was er sagte. "Du bist richtig süß, wenn du lügst. Deine Ohren werden dann so schön rot, dein Blick hält dem meinigen nicht Stand ...", zählte er der Reihe nach auf, schritt mit jedem entlarvten Wort seiner Lüge auf ihn zu und sah ihm direkt in die Augen. Doch Cloud versuchte es, sah weiter tapfer in seine Smaragde und langsam, ohne es zu wollen, verfing er sich in ihnen, verlor sich in diesem Grün und tauchte in eine Welt ein, welche kalt und erbarmungslos war, doch mitten in ihr dieser Engel mit den schönsten Augen, welche er gesehen hatte. Stumm sah er weiter in seine Seelenspiegel, bekam kein einziges Wort heraus, wagte es nicht zu atmen, nicht zu blinzeln, weil er Angst hatte, er würde etwas tun, was ihm nicht passen könnte. Seiner Blicke war Kadaj sich durchaus bewusst, hatte mit diesen schon so manchen in seinen Bann gezogen, sie an sich gefesselt und dann… Zack … zugeschlagen. Leicht legte Kadaj seinen Kopf schief, änderte etwas den Blickwinkel, näherte sich ihm sogar ein Stückchen … aber, bei allem, was er tat, unterbrach er nicht einmal den Blickkontakt. Weiter starrte Cloud in seine Augen, sah nichts anderes außer diesen und als er ihm näher kam, schloss er seine Lider langsam, es war, als würde, sein Körper gehorchte nicht mehr. Mit einem Mal fiel er zurück in die Matratze und schlief kaum eine Minute später ein. Sein hinter überkippen ließ Kadaj leicht schmunzeln, sein Körper hatte nachgegeben, sein Blick nicht standgehalten und holte sich nun das, was er am meisten brauchte. Schlaf, der Schlaf, der ihn süß träumen ließ, Bilder zeigte wie er sie nicht wieder sehen oder erleben würde. Jammerschade, wirklich schade. Ruhig und ohne irgendwelche Träume schlief Cloud, tankte wieder Kraft auf, um ihm später weitere Fragen stellen zu können und auch, um Kadaj erneut die Stirn zu bieten. Seelenruhig drehte er sich auf die Seite, schnappte sich das weiche Kissen und kuschelte sich in dieses mit einem sanften Lächeln. Lange beobachtete Kadaj Cloud beim Schlafen, wie er sich in die Kissen kuschelte, im Schlaf lächelte und scheinbar friedlich dabei wirkte, wie als würde ihn kein Wässerchen trüben, keine Gefahr drohen. Ganz vorsichtig streckte er seine Hand nach ihm aus, strich sachte durch sein blondes Haar, sah ihn weiterhin dabei an. Im Schlaf seufzte Cloud leise bei seiner Berührung auf, reckte sich sogar noch dieser entgegen und dennoch merkte er davon gar nichts. Kurz zuckte Kadaj weg, dachte schon, er würde aufwachen und machte aber dann damit weiter, ihn zu kraulen und über den Kopf zu streicheln. Sein Haar fühlte sich trotz, dass es wirr stand, ganz weich an, fast wie Seide, wie ein warmer Kaschmirpullover. Ruhig atmete er, ließ sich weiter von ihm streicheln und lächelte sanft vor sich hin, doch langsam blinzelte Cloud, öffnete kurz im Schlaf deine Augen, sah den Silberhaarigen an, streckte deine Hand ihm entgegen und griff nach der seinen. Als er sie endlich in seiner hielt, schloss er wieder seine Augen und schlief weiter, ohne von dieser Geste je etwas mitbekommen zu haben. So schnell wie Cloud seine Hand nahm, sie festhielt und nicht mehr losließ, konnte Kadaj gar nicht gucken, musste ihn also gewähren lassen. Seufzend blieb er ruhig neben ihm sitzen, bewegte sich keinen Millimeter von ihm weg, sah ihn einfach nur an. Sanft hielt er seine Hand in der seinen, lächelte weiter im Schlaf und bewegte sich kein Stück. Irgendwie war es für ihn normal seine Hand zu halten, seine Nähe bei sich zu wissen und zu spüren. Für Kadaj war es alles andere als normal, war es nicht gewohnt die Hand gehalten zu bekommen, überhaupt jemanden so in seine Nähe zu lassen oder ihn gar anzufassen. Ganz langsam wachte Cloud nach etlichen Stunden wieder auf, streckte sich, gähnte laut auf und ließ Kadajs Hand los, blinzelte einige Male, bevor sich sein Blick schärfte. "Hallo", wisperte er ihm sanft und noch etwas verschlafen entgegen. "Sitzt du schon lange neben mir? Wann bin ich eigentlich eingeschlafen?", fragte er ihm auch sogleich erneut Löcher in den Bauch und sah weiter in seine Augen. Kaum merklich atmete Kadaj erleichtert auf, sah die blonde Schlafmütze vor sich ernst an und hörte sich seine vielen Fragen an. Er kam sich gelöchert vor, versuchte jedoch zu antworten und nickte knapp. "Genau genommen hast du vier Stunden geschlafen und drei davon, sitze ich schon neben dir." "Und wieso?", fragte er weiter nach, sah ihn weiter an, doch setzte er sich nun langsam auf, blickte weiter dabei in seine Augen und irgendwie war es, als würde er sich erneut in ihnen verlieren. "Weil du meine Hand festgehalten hast und ich somit nicht aufstehen konnte!", beantwortete Kadaj scharf die nächste Frage, sah jedoch, dass er ihn wieder ansah und dann auch noch direkt in meine Augen. "Deine Augen, sie haben etwas, als würden sie mich in einen Bann ziehen", murmelte Cloud schon leicht abwesend, sah weiter in diese Seelenspiegel und ohne dass er etwas dagegen tun konnte, rückte er ihm immer näher. "Diese Gabe besitzen fast alle Vampire, jedenfalls die mit grünen Augen", erklärte Kadaj ihm leise, wich, wann immer er näher kam, wieder aus. "Aber deine sind anders. Sie sind wie ein Meer, ein Buch, in welchem man blättern kann, aber man den Helden der Geschichte dennoch nicht erkennen mag, er ist wie ein Schatten, welcher schreit und hofft, dass seine Rufe erhört werden", murmelte Cloud leise vor sich hin, redete einfach drauf los ohne den Blickkontakt zu unterbrechen und so merkte er auch kaum, dass er ihm auswich. Was redete er da für einen Mist, was für ein Held und welches Buch? "Mag sein, dass meine anders sind, dass sie eine Geschichte erzählen", seufzte Kadaj leise auf, erkannte dabei hinter sich die kalte Mauer, dass er sich ihm noch immer näherte und er seine Ausweichmöglichkeiten erschöpft hatte. Immer weiter drängte Cloud ihn weiter gegen die kalte Wand hinter ihm, bis er nicht weiter konnte und er sich seitlich jeweils mit den Händen abstützte, ihre Gesichter berührten sich fast, sein warmer Atem streifte seine blassrosa Lippen. Immer noch konnte er seinen Blick nicht von seinen Augen lassen, immer noch versank er immer tiefer in ihnen, ohne jegliche Aussicht auf Rückkehr. "M-meist du nicht, dass du jetzt lange genug geguckt hast?", stammelte Kadaj etwas und kam sich wie eine Sardine in der Büchse vor, wie ein Tier, das man in die Enge trieb, um es zu erlegen. "Was ist denn los? Wieso siehst du mich so an?", fragte Cloud ihn weiter, fragte sich, wieso er ihm immer wieder auswich und so stammelte. "Du schaust mich doch die ganze Zeit an und rutscht mir auf die Pelle! Geh weg und komm mir bloß nicht nochmal so nahe", knurrte Kadaj ihn leise an, hatte die Faxen dicke und versuchte ihn von sich wegzuschieben. "Hast du Angst vor Nähe?", murmelte Cloud ihm zu, legte den Kopf schief und ließ sich nicht von ihm wegschieben. Er und Angst … tzzzz~ ganz sicher nicht, nicht vor so was! "Nein habe ich nicht, warum sollte ich?", stellte Kadaj eine Gegenfrage, ließ von ihm ab und sah ihn aufmerksam an. "Wieso weichst du mir dann aus? Je näher ich dir komme, desto weiter rückst du weg, versuchtest mich sogar wegzuschieben", antwortete Cloud, rückte noch näher an ihn heran und so waren nur wenige Zentimeter, bis sich ihre Gesichter berührten. "Ich weiche nur aus, weil du ein Mensch bist, weil du sterblich bist und weil ich… na ja, weil ich eben dein Blut rieche", versuchte er Cloud irgendwie zu erklären, schloss beim näherkommen kurz seine Augen und versuchte tief einzuatmen, sich zu beruhigen. "Ist das alles? Nur wegen meinem Blut? Ist das alles?", fragte Cloud ihn weiter, biss sich kurz auf die Unterlippe und sah noch einmal in seine Augen, ehe er etwas tat, was sein Herzschlag aussetzen ließ. Er küsste ihn. Sein erster Kuss und das mit einem Vampir! Erschrocken über die weichen Lippen, über den Kuss eines Menschen, riss Kadaj seine Augen auf, wollte etwas sagen und doch konnte er nicht. Der Kuss dauerte nicht lange, so schnell sich ihre Lippen berührten, so schnell trennten sie sich auch schon. "Sie sind genauso kalt wie ich es erwartet hatte, aber dennoch weich", lächelte Cloud ihn an, zwinkerte ihm sogar frech zu und doch fragte er sich, wie er es geschafft hatte aus diesem Bann zu kommen. "Was hattest du erwartet, das sie glühen wie heiße Kohlen, heiß wie brodelnde Lava sind?", erwiderte Kadaj schnippisch, konnte es nicht fassen, dass er es gewagt hatte ihn, einen Vampir zu küssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)