Buraindodēto 2 - Blinddate 2 von Kibo-kamichan (Unmei no hi - Schicksalsfeuer) ================================================================================ Kapitel 21: Der Wächter ----------------------- »Wie konntest du mich finden?«, fragte ich unter Tränen und sah ihn fragend an. Er verzog die Lippen und schien nachzudenken, was er mir sagen wollte. War er ein Stalker? »Dein Handy. Ich habe es geortet, als du nicht kamst.« »Wie??? Das hatte da unten doch bestimmt keinen Empfang…« »Musste es auch nicht.« »Wie konntest du aber an meine Daten kommen?«, fragte ich ungläubig und schluckte, doch er zuckte nur mit den Schultern. »Deine Mutter hat mir den Code zur Überwachung gegeben. Ich hatte sie angerufen, als du nicht da warst. Ich wusste ja von dir, dass du schon früher losgegangen warst und fand es merkwürdig, dich nicht anzutreffen«, flüsterte er und sah mich entschuldigend an, während mein Kopf ratterte.  »Also … meine Mutter überwacht mich?« »Ja. Was glaubst du denn? Du schwebst ständig in Gefahr. Natürlich hat sie ein Auge auf dich«, fluchte er leise und zog mich noch enger an seine Brust, während ich meine Hände auf diese legte, während mein Kopf zu schmerzen begann. Wie sehr war mein Leben ein offenes Buch für andere? »Sie hätte es mir sagen sollen«, flüsterte ich und sah zu ihm hoch. Traurig betrachtete ich ihn und schluckte schwer: »ich habe das Date total versaut oder?« »Mach dir darüber keine Gedanken«, zischte er nur und streichelte mir über die Wange. »Du bist jetzt in mein privates Domizil eingedrungen und redest davon ein Date versaut zu haben. Wäre die Lage nicht gerade unpassend, hätte ich ja gesagt, dass das eigentlich sehr meinen Fantasien entspricht, die ich dir am Telefon mitgeteilt hatte.« Ich sah rot zur Seite und dann zu meiner Kleidung. Stimmt. Er hatte das erwähnt, dass er mich in seiner Kleidung sehen wollte und jetzt war es wirklich so weit. Ich saß hier, anscheinend in seiner Wohnung und trug seine Kleidung. Ich übersprang sämtliche Zwischenschritte. Des Weiteren war ich gerettet worden, durch ihn, den Mann, den ich mir herbeigesehnt hatte. Doch ich hatte noch so viele Fragen, wodurch ich keine Entspannung fand. »Darf ich dich alles fragen, was ich wissen möchte? Keine Lügen, wenn sag einfach, du möchtest nicht drüber reden.« »Na gut«, hauchte er leise und ließ sich in die Kissen fallen. Mein Körper folgte, da er mich noch immer festhielt. Hier lag ich. Auf dem Bett und neben meinem Retter, beziehungsweise auf meinem Retter. Er sah mich im Dunkeln an. Sein Körper war warm und sein Herz schlug laut und aufgeregt. Doch dann schob er mich kurz zur Seite, aber nur um die Schürze auszuziehen und unliebsam auf den Stuhl zu werfen. Er legte sich wieder hin und zog mich auf sich. Seine Haut war wie Samt und so schön warm, dass ich mich fest an ihn schmiegte. »Warum hast du Phönix Bettwäsche und warum hast du kaum etwas in der Wohnung?« »Du fängst ja hart an und kommst direkt auf den Punkt. Also meine Wohnung ist nicht so stark eingerichtet, da ich oft reise und zu viel Persönliches kann auch eine Gefahr bedeuten. Ich habe gelernt, dass man persönliches sicher verwahren sollte, denn sonst kann es viel über dich verraten. Meine Bettwäsche wiederum… Sie gefällt mir und sie erinnert mich an dich.« ich nickte nur und verzog die Lippen. Was erwartete ich eigentlich? Dass er mir etwas Besonderes erzählte? »Warum meinst du, dass dieser Kaito auf keinen Fall Sesshomaru sein kann? Ich meine, jeder kann seinen Namen ändern.« »Darüber möchte ich ungern reden, aber sagen wir so. Sesshomaru hat dich geliebt. Zumindest bist du davon überzeugt und ein Mann würde nicht so eine Kehrtwende machen. Du hast so von ihm geredet, als wäre er jemand, der für dich alles tun würde.« »Stimmt… dieser Sesshomaru wollte mich in ein Bordell stecken…« »Schau. Es wäre doch dumm. Er müsste sich nur gut mit dir stellen und du hättest ihm sein Leben finanziert, aber er wollte dich in ein Bordell stecken. Wenn du möchtest, helfe ich dir genaueres über diesen Mann herauszubekommen, wenn es dir so viel bedeutet und dir hilft, über diese Situation hinwegzukommen.« »Hm… Ja. Ich glaube es ist auch der Mann, der mich ständig verfolgt. Nur Sesshomaru hatte halt auch goldene Augen und weißes Haar. Ich weiß auch noch im Freizeitpark goldene Augen gesehen zu haben, doch sie waren schnell wieder weg… und letztens war jemand im Schlafzimmer meiner Tochter«, meinte ich nur besorgt und spürte, wie er mein Haar zärtlich streichelte. »Das klingt nicht gut. Du musst vorsichtiger sein. Auf deinen Schultern lastet große Verantwortung und daran musst du denken«, meinte er ernst und sah mich tadelnd an, während ich verwirrt blinzelte. »Was meinst du damit? Der Kunst ‚Karitas‘?« »Ahh…. Nein, nicht den. Ich meine… Fuck«, knurrte er leicht und sah mich nachdenklich an, während er meinen Rücken massierte. Anscheinend hatte er sich verplappert, denn ich entdeckte ein wenig Schweiß auf seiner Stirn und wie seine Halsschlagader aufgeregt pulsierte. Auch sein Adamsapfel zuckte. »Was ist los«, forderte ich nur noch, doch er schien gar nicht mehr zu wissen, was er sagen sollte. Irgendwie machte ich mir Sorgen und krabbelte noch etwas nach oben, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. Ich lag zwischen seinen Beinen und hatte meine Arme auf seinem Brustkorb abgestützt, während ich ihm im dunklen in die Augen sah. Ich konnte sein Grün beinahe schon zu gut erkennen. Es war doch dunkel im Raum oder? »Deine Augen leuchten.« »Ja. Das tun sie wohl…« »Warum? Warum leuchten sie? Das ist nicht menschlich…« »Nein, das ist es wohl nicht«, meinte er abgehackt. Seine Lippen glänzten und ich überlegte, ob ich ihn küssen sollte, obwohl es der komplett falsche Moment war. »Also bist du kein Mensch?«, hakte ich vorsichtig nach und spürte, wie seine Hand meinen Rücken wieder streichelte. »Nein. Ich bin kein Mensch, Sayo-chan…«, fluchte er und sah mich aus seinen grünen Augen aus an, »Deine Fragen bringen mich noch um…« »Du bist unsterblich?«, fragte ich weiter und sah ihm schon an, dass er die Geduld verlor. Er bereute wohl gerade, dass er mir eingestanden hatte, dass ich fragen könne, was ich wollte und er ehrlich antwortete oder auswich. »Darauf läuft es wohl hinaus. Ich bin genauso viel sterblich, wie du es bist Sayo.« »Warte… du weißt, dass ich unsterblich bin?«, fragte ich nur noch schockiert und versuchte zu überlegen. Wer war er nur? Kannte ich ihn von damals? »Ja. Weiß ich.« »Woher?«, keuchte ich und sah ihn verwirrt an. »Ach Sayo. Es gibt schon einen Grund für meine Bettwäsche und dass ich nichts rumliegen habe… Ich bin ein Wächter«, meinte er ernst und strich mir noch einmal über die Wange, während ich ihm näherkam. »Wächter?« »Ja. Wächter. So wie Ren einer gewesen ist. Du hast ihn kennen gelernt, als du in der Vergangenheit warst«, flüsterte er an meinen Lippen. Es kribbelte in meinem Inneren. Also war er ein Wächter und hatte gewusst, wer ich war, doch war er nur deswegen mir so nahegekommen? Überschritt er da nicht massig an Grenzen? »Ich kannte Ren. Ein sehr netter Schneider… Du warst also sein Schüler… Weiß meine Mutter etwas davon? Und eine andere Frage noch, bist du mir nur so nahegekommen, weil du auf mich aufpassen wolltest?«, fragte ich angespannt. Mein Herz schlug schnell und laut. Dieser Mann machte mich irre, doch ich musste einfach wissen, woran ich bei ihm war. »Du fragst wirklich viel. Ja ich war sein Schüler. Und er hat mir immer erzählt, wie gerne er dich zu seiner Frau gemacht hätte. Deine Mutter weiß nichts Genaues. Sie könnte aber etwas ahnen. Und nein. Okay ich habe dich in mein Büro gebracht, damit du nicht in Gefahr gerätst, aber der Rest war nicht gelogen«, erläuterte er freundlich und betrachtete mich eingehend. »Auch meine ich es ernst damit, dass ich dich beschützen werde. Schon weil ich ein ausgebildeter Wächter bin. Mich wird nichts so schnell umbringen.« »Aber deine Kräfte?« »Blockiert, wie deine, aber ich habe mehrere Quellen, somit bin ich nie so hilflos wie du es bist.« »Und jetzt?«, fragte ich, an den neuen Informationen knabbernd. »Was möchtest du machen? Zumindest weinst du nicht mehr und das ist mir wichtig. Sonst würde ich vorschlagen, du isst erst einmal richtig, während ich deiner Mutter berichte, dass du aufgewacht bist.« »Hmm… Ich weiß nicht, ob ich darauf Hunger habe…« »Sayo. Unpassender Zeitpunkt. Du wurdest beinahe vergewaltigt.« »Ja… deswegen ja. Ich möchte es einfach nur vergessen und durch eine schöne Erinnerung ersetzen«, seufzte ich schüchtern und sah ihn bittend an, doch er schüttelte nur den Kopf. Dieser Mann war wahrscheinlich ein zu guter, der nicht meine Situation ausnutzen wollte. »Ich nutze dich nicht aus. Des Weiteren muss alles erst einmal heilen. Es würde dir weh tun. Du hast Schmerztabletten intus und merkst nur nicht, was alles passiert ist«, brummte er und versuchte sich aufzusetzen, doch ich hielt ihn unten und küsste ihn. Es war vielleicht falsch. Aber ich war mir sicher, der andere war nicht Sesshomaru und dieser Mann? Er war mein Wächter, aber ich fühlte mich hingezogen zu ihm. Zumindest wünschte ich mir seine Nähe und Geborgenheit herbei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)