The End is Near von KeksFanxXx ================================================================================ Kapitel 7: Peace ---------------- „Bist du dir wirklich sicher, Son-Goku?“ Meister Kaio betrachtete mich kritisch, während er auf und ab lief. „Ich bin mir sicher. Es ist das Beste.“ Mein früherer Lehrmeister schien nicht überzeugt und setzte seinen nervösen Gang fort. Ich wusste seine Bedenken zu schätzen, aber mein Entschluss stand fest. Ich wollte mein Leben für das meines Sohnes geben. Da meine ernste Miene seine Meinung nicht änderte versuchte ich etwas anderes. „Ich sehe nur Vorteile. Son-Gohan wird leben, er wird erwachsen werden und seine Träume verwirklichen können und ich könnte die Zeit hier ja nutzen und trainieren. Sicher gibt es hier einige, richtig starke Sparringpartner.“ „Stellst du dir den Tod wie ein Ferienlager vor oder was?!“, fauchte er mir wütend entgegen und ich schreckte einige Schritte zurück um seiner feuchten Aussprache zu entkommen. „Es ist nicht mal gesagt, dass du deinen Körper behalten dürftest!“ „Selbst wenn nicht, ist es besser so. Ich will dass mein Sohn lebt.“, wiederholte ich mit Nachdruck, woraufhin Meister Kaio seufzte. Danach blieb er endlich stehen. „Ich hab das nicht zu entscheiden, Son-Goku. Das kann nur Enma Daio.“ Nickend bot ich ihm meine linke Hand, während ich mit der rechten, zwei Finger an meine Stirn legte, um uns auf schnellsten Wege zum Wächter der Welten zwischen den Lebenden und den Toten zu bringen. Dieser wusste genauestens bescheid und erwartete uns bereits. „Du hast Nerven, Son-Goku. Erst schiebe ich Überstunden um alle Seelen der Erde unterzubringen und dann wünscht ihr plötzlich alle zurück ins Leben.“, äußerte er sich verärgert und verschränkte die Arme. Ich grinste kurz. „Tut uns sehr Leid, aber alles andere wäre ungerecht gewesen.“ „Wieso das? Der Tod ist natürlich. Er gehört dazu.“ „Ja, das tut er. Aber ihre Zeit war noch nicht gekommen – wie auch die Zeit meines Sohnes noch lange nicht gekommen ist.“ Er musterte mich mit strengem Blick. „Und das entscheidest du?“ „In diesem Fall, ja.“, antwortete ich mit meinem zuversichtlichen Lächeln. Enma Daio schloss die Augen, seufzte laut und lehnte sich in seinem übergroßen Sessel zurück. „Nichts als Ärger machst du mir, Son-Goku.“ Ich grinste breit, denn ich wusste, dass er sich in diesem Moment für meinen Wunsch entschieden hatte. „Ach ja, noch etwas: Dürfte ich meinen Körper behalten?“ „Sonst noch etwas? Wie wäre es mit Freifahrtsscheinen ins Diesseits?“ „Ginge das?“ „NEIN, DAS GINGE NICHT, DU HOLZKOPF!“ Die Mitarbeiter und selbst die Seelen, welche um uns herumschwirrten, schreckten bei dem Gebrüll zurück. Alle hatten großen Respekt, nicht umsonst war er der oberste Wächter. Enma Daio wollte man lieber nicht bei schlechter Laune gegenüberstehen, oder man verdiente sich ganz schnell ein Ticket in die Hölle. Verlegen mit einem kleinen Lachen, kratzte ich mich am Hinterkopf. „Einen Versuch war es Wert.“ Mürrisch betrachtete er mich, bevor er sich erhob. Seine harte Miene änderte sich auf einen Schlag und ich meinte Mitgefühl zu erkennen. „Du darfst deinen Körper behalten. Du bringst ein edles Opfer für deinen Jungen.“ Dankbar nickte ich und erhob mich ebenfalls, als Meister Kaio vor uns plötzlich zusammenfuhr. Ich drehte meinen Kopf in seine Blickrichtung und mir klappte die Kinnlade runter. „Son-Gohan?“ „Großartig, lasst uns gleich einen roten Teppich ausrollen. Anscheinend haben wir Tag der offenen Tür.“, spottete Enma Daio im Hintergrund. Mein Sohn stand hinter mir und sah mich wütend an. Nach allem was war, sollte man meinen ich würde nicht ständig vergessen, dass er ebenfalls die Momentane Teleportation beherrschte und außerdem ein sehr scharfsinniger Junge war. Meine Abwesenheit auf der Feier war ihm natürlich nicht entgangen und auch wenn ich seit meiner Ankunft im Jenseits meine Aura unterdrückt hielt, so war ihm nun ebenfalls die von Meister Kaio bekannt. Die Distanz, die er nach so kurzer Zeit bereits zurücklegen konnte, beeindruckte mich. „Was machst du hier?“, wollte ich wissen, obwohl ich es mir denken konnte. „Das wollte ich dich gerade fragen. Falls du hier irgendeinen Deal aushandeln willst, dann lass es bitte, Papa. Respektiere einfach meine Entscheidung, okay?“ „Es ist besser so, Son-Gohan.“ „Nein, ist es nicht! Ich will nicht damit leben meinen eignen Vater auf dem Gewissen zu haben!“ „Was redest du denn da?“ „Ich habe alles verbockt, indem ich Cell nicht gleich erledigt habe! Du warst drauf und dran dich zu opfern und das nur weil ich so arrogant war! Und jetzt wo ich die bestmögliche Wiedergutmachung gewählt habe, willst du dich schon wieder opfern und ich hätte wieder das Leben meines Vaters auf dem Gewissen. So oder so ist es meine verdammte Schuld!“ Erschlagen von seinen Worten, sah ich ihn zunächst nur an, doch als plötzlich Tränen seine Wangen hinter kullerten, fühlte sich mein Magen wieder flau an. Man sagte mir nicht gerade Einfühlungsvermögen nach. Bulma nannte mich sogar mal einen Klotz ohne jegliche Empathie. Meine Freunde scherzten stets, dass es für mich nur das Kämpfen und das Essen gäbe. Es stimmte, dass ich recht sorglos durch das Leben ging, doch mit dem Vater sein stellte sich etwas Eigenartiges ein. Wenn es deinem Kind nicht gut ging, dann ging es auch dir selbst nicht gut. Die meiste Zeit über nahm ich an, dass Son-Gohan glücklich war. Trainieren bereitete mir Freude, also schlussfolgerte ich, dass es auch ihm Spaß machen würde. Die Lebensumstände machten es schwer, dass ich wirklich Zeit mit meinem Sohn verbringen konnte, deshalb war das eine Jahr im Raum von Geist und Zeit auch eine der schönsten Zeiten in meinem Leben. Aber nicht einmal in diesem ganzen Jahr erkannte ich, was Piccolo längst tat. Gefragt hatte ich Son-Gohan nie, was ihm wirklich Freude bereitete. Er kämpfte, weil er es musste. Er kämpfte um seine Familie und seine Freunde zu beschützen und nicht aus Leidenschaft. „Du hast es nicht verbockt, sondern ich. Ich hab dich in diesen Ring geschickt ohne über die Konsequenzen nachzudenken, einfach weil ich auf deine enorme Kraft vertraut habe und dabei außer Acht gelassen habe, wie es dir damit geht. Es tut mir Leid, Son-Gohan.“ Seine Tränen versiegten und er schaute mich mit großen Augen an. Wahrscheinlich hatte er so eine Antwort nicht erwartet, aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Normalerweise war ich kein Mann der großen und tiefen Worte. „Du hast der Erde Frieden gebracht und ich bin sehr stolz auf dich, aber jetzt sollst du die Möglichkeit haben deiner eignen Leidenschaft nachzugehen. Ich habe eingesehen, dass es nicht das Kämpfen ist und das ist völlig okay. Solange du glücklich bist, bin ich das natürlich auch!“, versicherte ich ihm mit einem breiten Lächeln. „Ich bin aber nicht glücklich, wenn du Tod bist…“, murmelte er mit traurigem Blick. Wir befanden uns in einer Sackgasse. Wie auch immer ich mich jetzt entscheiden würde, keiner von uns Beiden wäre mit beiden Varianten zufrieden gewesen. „Herrje, wo habt ihr euch da nur hineinmanövriert?“, sprach plötzlich eine zittrige, alte Stimme hinter mir. Uranai Baba schwebte auf ihrer Kristallkugel einige Meter von uns entfernt, betrachte uns mit einem verurteilendem Kopfschütteln. „Zum Glück habe ich eine Lösung für euch.“ Sowohl Son-Gohan und ich, wie auch Enma Daio und Meister Kaio horchten auf. Sie sprang von ihrer Kugel und begab sich in einen Schneidesitz, legte entspannt die Arme in den Schoss, verschränkte die Finger ineinander und schloss die Augen. Zunächst verstand ich nicht wie ein Schläfchen uns weiterhelfen sollte, bis auf einmal ein Heiligenschein über den Kopf der kleinen Hexe erschien und sie zur Seite fiel. „Nein!“, rief Son-Gohan erschrocken von den Geschehnissen vor unseren Augen. Der Heiligenschein über seinem Kopf verschwand und bevor ich Mitleid oder Trauer für Uranai Baba empfinden konnte, fühlte ich zunächst tiefe Dankbarkeit für ihr Opfer. Sie hatte ihr Leben für das meines Sohnes gegeben und in einem egoistischen Moment war ich froh darüber. Son-Gohan rannte und kniete vor ihr. Er hatte sehr viel Mitgefühl in sich und so konnte ich mir denken, dass ihn große Schuldgefühle plagten. „Das sie immer so ein Theater machen muss…“, meckerte Enma Daio plötzlich zu unserer Verwunderung. „Theater?! Was heißt denn hier Theater?!“ Brüskiert erhob sich Uranai Baba mit einem Ruck und schimpfte mit Enma Daio. Vollkommen verwirrt aber erleichtert sahen Son-Gohan und ich sie an. „A-Aber… wie?!“, stammelte Son-Gohan noch völlig aufgelöst. „Mein Junge, ich wandel nun seit Jahrhunderten zwischen dem Dies- und Jenseits, da macht es überhaupt keinen Unterschied welchem Reich ich nun angehöre.“, erklärte sie und hüpfte mit einem Satz zurück auf ihre Kristallkugel. Sie schwebte vor Son-Gohan auf Augenhöhe. „Deine Zeit ist noch nicht gekommen, Junge. Auf dich wartet eine großartige Zukunft und weitere harte Prüfungen. Für mein Opfer erwarte ich, dass du deine Zeit sinnvoll nutzt, verstanden?“ Mit Tränen in den Augen nickte Son-Gohan eifrig. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so erleichtert gefühlt. Ich bedankte mich so oft bei der kleinen Hexe, dass sie schon genervt die Augen verdrehte, aber dennoch lächelte. Enma Diao kramte eine Akte mit Son-Gohans Namen darauf heraus und zerriss sie vor unseren Nasen. „Papierverschwendung… jetzt macht endlich das ihr weg kommt! Und kommt mir vor 60 – 70 Jahren bloß nicht wieder unter die Augen!“, nörgelte er lautstark. Als wir uns auch von Meister Kaio verabschiedet hatten, kehrten wir zurück zur Erde und zu Bulmas Feier, die nun endlich auch eine richtige Feier sein konnte. Die Anderen waren völlig aus dem Häuschen, vor allem aber Chichi fiel uns überglücklich und mit Tränenbächen um den Hals. Am darauffolgenden Tag verabschiedeten wir Trunks, welcher wieder in seine eigne Zeit zurückkehrte. Er bedankte sich für die Zeit, die herzliche Aufnahme im ‚Team‘ und das harte Training. Nun war er bereit seiner eignen Zeit Frieden zu bringen. Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, dass Vegeta ihm auf seine eigne Weise auf Wiedersehen sagte. Ich grinste, als Vegeta meinen Blick bemerkte und sich grimmig wegdrehte. Während Trunks‘ Zeitmaschine sich in die Lüfte erhob, legte ich eine Hand auf Son-Gohans Schulter. Er lächelte mich glücklich an, danach winkte er Trunks noch einmal zum Abschied. Es kehrte endlich Frieden in unserer Welt ein und für unsere Verhältnisse war dieser Frieden sogar von langer Dauer, doch Uranai Baba sprach nicht umsonst auch von bevorstehenden Prüfungen und so sollten wir schon bald unserm nächsten Feind gegenüberstehen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)