Piratenlied-Die Reise beginnt von E-L-L-A ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog: „Ich werde wiederkommen, doch ich kann dir nicht sagen wie lange es dauert!“, flüsterte er ihr entgegen, während er sie in seinen Armen hielt. Die Wellen, die vom offenen Meer in den Hafen drangen, klatschten gegen die Steinwände des Kais. Nur ihr leises Schluchzen, des Abschiedschmerzes, war zu hören. Ihre Hände klammerten sich in seinen Mantel, doch trotz allem Wehmut wusste sie, dass sie ihn gehen lassen musste. Er war ein Pirat, dem Freiheit über alles ging. Ein Pirat dessen Liebe zur rauen See immer über allem anderen stehen würde und so sehr es sie auch schmerzte, so sehr sie ihren Liebsten, für den allein die Liebe ihres Herzens schlug, auch vermissen würde, würde sie ihn niemals darum bitten seinem Drang nach den weiten Meeren, nach den Abenteuern, die die Grand Line für ihn bereithielt zu entsagen. Nein! Denn Liebe bedeutete für sie alles zu tun, damit der den man liebte glücklich war, auch wenn man selbst ein Stück seines Glückes aufgab. „Es ist egal wann du hier her zurückkehrst, es ist sogar egal, ob du dich in einiger Zeit überhaupt noch an mich erinnerst, aber erfülle mir einen Wunsch: Bleib am Leben. Dann wird mein Herz glücklich sein“, erwiderte sie nach einiger Zeit und fing seinen Blick mit ihren tiefblauen, von Tränen benetzten Seelenspiegeln ein. Wenige Minuten später verließ Mihawk Dulacre den Hafen der kleinen Insel, wenige Seemeilen von der Grand Linde entfernt. Marrys Blick ruhte noch lange Zeit auf dem tosenden Meer. Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch. „Wir werden auf dich warten“, murmelte sie leise, ehe sie der See den Rücken kehrte und zu ihrer kleinen Bäckerei zurückkehrte. *** Erlass der Inselregierung: ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Erster Erlass des neuen Vizeadmirals Yatsu, Regierungsverwalter der Insel Mel-Odia. Ab dem heutigen Tag trifft Folgendes in Kraft: Die Insel Mel-Odia erhebt sich ab diesem Moment, als Stützpunkt und sicherer Siedlungsbezirk der Marine unter dem Schutz und dem Siegel der Weltregierung, als eine der letzten Inseln im East Blue, vor der Grand Line. Alle Menschen, die sich der Piraterie verschrieben haben, werden ab diesem Tage der Insel verwiesen oder umgehend von den Marinesoldaten in Gefangenschaft genommen Menschen die mit einem Gesetzlosen in irgendeiner Weise in Verbindung stehen – durch Blutsverwandtschaft, Freundschaft oder ähnliches- stehen ab diesem Tage unter der Beobachtung der Marine und haben die Insel nicht mehr zu verlassen, um eine dauerhafte Überwachung zu gewährleisten und die Entstehung weitere gesetzwidriger Piratenbanden zu vermeiden Des Weiteren werden alle Besitztümer, sowie Kauf-, Verdienst und Verkaufsrechte dieser Personen eingeschränkt und ebenso überwacht. Menschen die diesen Personen Waren verkaufen oder abkaufen, welche nicht zuvor von der Inselverwaltung abgesegnet wurden, gelten ebenfalls als Straftäter. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Gezeichnet: Vizeadmiral Yatsu, Inselverwalter der Marine Kaum hatte der Soldat die neun Auflagen vom frisch ins Amt gehobenen Vizeadmirals, der ebenso die Befugnis erlangt hatte, die Geschäfte der Insel zu regeln, vorgetragen, waren die Blicke der Menschen – auf Mel-Odia leben fast ausschließlich Familien von Marinesoldaten- auf Marry und ihre fünfzehnjährige Tochter Liz gerichtet. Es war ein offenes Geheimnis, dass Liz Leroy Dulacre, die Tochter eines Piraten oder besser dem Samurai der Meere Mihawk Dulacre alias Falkenauge war, dessen Namen Liz ebenfalls trug. Doch schon damals hatte Marry geahnt, dass diese Verbindung ihrer Tochter hier auf der Insel Schwierigkeiten bereite würde, ganz gleich ob ihr Vater mittlerweile ein Samurai der Meere geworden war oder nicht. Aus diesem Grund hatte Marry ihre Tochter meist nur mit ihrem Namen –Leroy- vorgestellt. Dennoch wusste eigentlich jeder von wem Liz abstammte und jeder wusste von Marrys Liebe zu dem berühmten Schwertkämpfer. Auch das blonde junge Mädchen mit den tief blauen Augen wusste es. Marry hatte ihr immer von Mihawk erzählt, auch wenn jedes Mal so unendlich viel Wehmut in ihrem Herzen gelegen hatte. Denn auch wenn es fast sechzehn Jahre waren, in denen sie ihn ein einziges Mal mehr gesehen hatte, so waren ihre Empfindungen für ihn kein einziges Mal verblasst, wie sie es ihm damals schon prophezeit hatte. Und mit jedem Tag, jeder Stunde, ja jeder Minute wartete Marry darauf, dass er zurückkam ohne jemals den Glauben daran zu verlieren. Diesen Glauben verlor sie nie, auch nicht als das Leben für Marry und Liz in der Inselstadt ab diesem Tag nicht mehr das selbe war und ein Jahr später sogar Marrys Gesundheit forderte. *** „Mom...bitte hör auf. ….er wird nicht…“ „Doch das wird er… er wird hier her zurückkommen…bitte…egal was passiert…wenn ich nicht mehr bin…warte auf ihn…warte noch ein Jahr…bitte…versprich es mir!“, entgegnete Marry mit schwachen Worten und schwer atmend auf die weinenden, verzweifelten Worte ihrer nun sechzehnjährigen Tochter. Tränen rangen Liz über die Wangen, während sie ihre Mutter in den Armen hielt. Liz wusste, dass Marry den Kampf um ihr Leben in den nächsten Stunden verlieren würde. Die Wut, dass ihr Vater sein Versprechen bis heute nicht eingehalten hatte, die Wut über die Auflagen des Vizeadmirals, welche es Marry und ihr nicht möglich gemacht hatten Geld zu verdienen, übermannten die junge Frau und ließen weitere Tränen über ihre Wangen rinnen. Ab und an hatte sich Liz darüber hinweg gesetzt, hatte mit ihrer Geige am Hauptplatz ein paar Berry verdient, ehe die Soldaten und vor allem die Einheit von Yatus Sohn Celvin, sie davon gejagt hatten. Mit diesem wenigen Geld hatte Liz alles versucht, um den Arzt der Stadt zu überreden, ihr die nötigen Medikamente für ihre Mutter zu verkaufen, die ihr wahrscheinlich das Leben gerettet hätten. Aber schon kurz nachdem das neue Gesetz erschienen war, hatten nur wenige ihnen überhaupt noch etwas verkaufen dürfen. Medikamente hatten sie kaum bekommen, Lebensmittel immer nur dann, wenn sie schon einen Tag alt gewesen waren, bis sie irgendwann fast gar nichts mehr von den Händlern in Mel-Odia bekamen und Liz oft Lebensmittel hatte stehlen oder gar aus den Resten der Marktstände zusammensuchen musste, da den Menschen der Umgang mit Marry und Liz irgendwann vollkommen verboten worden war und vor allem Celvin mit aller Gewalt darauf achtete, das dies eingehalten wurde. Warum er vor allem Liz so zusetzte und es nicht selten vorgekommen war, dass sie nicht nur verbale, sondern auch die ein oder anderen körperlichen Attacken aushalten musste, hatte Liz bis heute nicht herausfinden können. In diesem Augenblick konnte Liz nicht mehr verstehen, warum ihre Mutter Mihawk Falkenauge so verteidigte, an ihn glaubte, all dies wegen ihm über sich hatte ergehen lassen, anstatt wie Liz schon mehrmals vorgeschlagen hatte, von der Insel zu fliehen. Jedes mal hatte sie verneint, jedes Mal hatte sie darauf gepocht, dass Liz Vater sie sonst nicht finden konnte und jedes Mal hatte sie Liz jedoch erlaubt zu gehen. Doch natürlich hätte die Sechzehnjährige ihre Mutter niemals alleine hier zurückgelassen. Niemals. Wäre es ihnen anders ergangen, wenn Falkenauge zurückgekehrt wäre? Hätte er sie mitgenommen oder von ihrem Elend befreien können? Vielleicht. Doch Liz war davon überzeugt, dass er sich nicht mal mehr an Marry erinnerte. Warum also konnte ihre Mutter bis heute, an dem ihre Lungenkrankheit ihr Leben zu fordern schien, nicht von ihm loslassen. War es die Hoffnung, die sie brauchte um ihrem Sterben ein wenig gelassener entgegenzutreten? Oder war es wirklich der Glaube an ihre große Liebe, die sie vor gut sechzehn Jahren hatte ziehen lassen. „Liz…Liz…“, drang die schwache Stimme ihrer Mutter an ihr Ohr. „Mom…was…sprich nicht…das strengt dich zu sehr an…“, meinte Liz und versuchte sich zu beruhigen. „Wirst du warten?“, fragte sie müde lächelnd und Liz nickte. Wie konnte sie ihrer Mutter ein solches Versprechen abschlagen, jetzt wo sie so schwach war. „Gut. Hör mir zu! Wenn es in einem Jahr soweit sein sollte….und…du…diese…Insel verlassen willst…dann hör…auf dein Herz…geh nur auf das Schiff von jemandem…bei dem…dein Herz…dir sagt…dass er es ehrlich meint…versprich es mir…!“, fuhr Marry nun immer leiser und angestrengter fort. „Ja Mom…das werde ich…ich werde auf mein Herz hören…und die Insel nur mit jemandem verlassen, bei dem ich mir sicher bin, dass ich ihm vertrauen kann…“, entgegnete Liz und fing die glasigen Augen ihrer Mutter ein. „Gut…dann…bin…ich…beruhigt…ich liebe dich…mein Schatz…grüße…deinen Vater…wenn…ihr…euch…begegnet…und sag ihm…das ich ihn…noch immer…über alles…lie….“, entkam es Marry schwach, ehe sich ihre Augen noch in dieser Minute für immer schlossen und das Leben aus ihrem Körper wisch. „Mom!!“, hallte Liz verzweifelter Schrei durch die kleine Holzhütte am Strand von Mel-Odia. Kapitel 1: Das Mädchen mit der Geige ------------------------------------ Kapitel 1: Das Mädchen mit der Geige… Eine leichte Prise umspielte an diesem Tag ihre langen, blonden, zum Zopf gebundenen Haare, als sie –wie so oft- auf einem der riesigen Felsbrocken am Strand von Mel-Odia saß und zu sah wie sich die Wellen, des heute leicht aufgeregten Meeres an den Felsen brachen. Vorsichtig zupfte Liz an ihrer Geige und stimmte die Seiten ein wenig nach. Ein Jahr! Heute auf den Tag war es ein Jahr her, seit ihre Mutter Marry gestorben war. Seitdem hatte sich Liz’ Leben auf der Insel noch mehr verändert. Sie war für die meisten Menschen unsichtbar geworden. Jeder sah sie, wusste, dass sie noch existierte, doch kau einer nahm sie wirklich wahr oder besser, fas jeder ignorierte sie soweit es möglich war. Die Händler, die einmal in der Woche ihre Waren am großen Platz in der Stadtmitte feilboten, gaben ihr –wenn das Mitleid sie überkam- am Ende des Tages die übrig gebliebenen Waren, die ansonsten weggeworfen wurden. Zu Geld kam Liz fast nie. Sie hatte nach dem Tod von Marry wieder mehrere Male versucht mit ihrer Musik am Markttag ein paar Berry zu verdienen, um frisches Essen oder Kleidung kaufen zu können. Aber die Soldaten der Marine hatten sie immer wieder vertrieben. Am letzten Markttag hatte sie es jedoch in der halben Stunde, in der sie noch nicht von Calvin und seinen Schlägern entdeckt worden war, geschafft von Fremden Marinesoldaten auf der Durchreise, ein wenig Geld für ihre Musik zu bekommen. Danach war sie in einer Kräftezehrenden Hetzjagd vor Calvins zwielichtiger Marineeinheit geflüchtet. Die junge Frau erinnerte sich nur ungern an die letzten beiden Male, als die Einheit von Kapitän Calvin –Admiral Yatsus Sohn- sie eingeholt hatte. Denn jedes Mal hatte Liz die Schmerzen ihrer Blessuren noch Tage danach gespürt. Der unangenehme Sohn des Inselverwalters, schien sich einen ganz besonderen Spass daraus zu machen, Liz das Leben auf Mel-Odia noch en wenig schwerer und trister zu gestalten. Jedenfalls hatte die blonde Piratentochter die Chance genutzt und sich erst heute von diesen paar Berry einen gebrauchten, aber dennoch gut erhaltenen schwarzen Ledermantel gekauft. Dieser deutlich abgenutzte Mantel war seid dem ihr größter stolz. Abgesehen von ihrem größten Schatz, welchen sie von ihrer Mutter bekommen hatte und bisher vor der Marine hatte schützen können. Ihre Geige, auf der Marry schon selbst gespielt hatte. Neben dieser Geige besaß Liz noch ein Schwert, welches wohl mal ihrem Vater gehört hatte, Das einzige was sie von Mihawk Dulacre hatte. Für die junge Frau stand fest, sollte sie ihrem Vater irgendwann begegnen, würde sie ihm dieses gerne zurückgeben, nein vor die Füße werfen. Denn Liz und ihre Mutter hätten in den vergangen siebzehn Jahren nicht dieses poplige Schwert gebraucht, welches irgendwo in einer Ecke verstaubte, sondern ihn. Doch trotz ihrer Wut auf ihren Vater, waren es die Piraten, welche immer mal wieder unter falscher Flagge oder in einer der versteckten Buchten anlegten, die die Hoffnung der jungen Frau eines Tages frei zu sein aufrecht erhielten. Es waren auch Piraten gewesen, die ihr den Mantel schlussendlich nach einigem Feilchen überlassen hatten. Wie so oft hatte sie bei dieser Gelegenheit viele neue aufregende Geschichten von ihnen aufschnappen können, welche Liz so oft in ihren Melodien wieder aufleben ließ, wenn die Abenteuer der Piraten in Erinnerungen zu Bildern wurden, Bilder, von denen sie sich wünschte, sie wären ihren eigenen Erlebnissen entstanden. Und diese Leidenschaft, die Abenteuer der Piraten in Liedern und Melodien unsterblich werden zulassen, war ein Ziel, welches sie gerne auf ihrer eigenen Reise über die Grand Line erreichen wollte. Natürlich hatte die junge Frau im vergangen Jahr schon einige Angebote erhalten, mit in See zu stechen, wenn sie den Namen ihres Vaters erwähnt hatte, um etwas über dessen Aufenthaltsort zu erfahren. Doch erst ab diesem heutigen Tag war sie nicht mehr an das Versprechen gebunden, welches sie ihrer Mutter gegeben hatte. Ab heute konnte sie die Insel verlassen, wenn ihr Herz es befehlen würde. Und jedes Mal, wenn ein Piratenschiff ohne sie auslief, wurde ihr Drang nach Freiheit stärker. Doch Liz würde nur dann mit einer der Piratenbanden davon segeln, wenn ihr Herz und ihre Seele sich vollkommen sicher waren, die richtige Crew gefunden zu haben. „Ich hoffe ich finde diese Freiheit bald“, murmelte Liz in diesem Moment und ließ ihren Blick sehnsüchtig übers Meer gleiten. Seufzend griff sie nach ihrem Bogen und ließ in leisen Tönen ihre Geige erklingen. Liz wusste, dass sie auch jetzt, in dieser scheinbaren Einsamkeit, von ihren vielen Gegnern auf der Insel gehört werden konnte und dies würde ihr unendlich viel Ärger bereiten. Deshalb waren solche Momente selten geworden. So selten, dass sie sich manchmal gar nicht daran erinnern konnte, wann sie ihre Geige das letzte Mal einfach nur so aus Freude an deren Klang gespielt hatte. Denn auch wenn sie nicht beabsichtigte mit ihrer Musik Geld zu verdienen, selbst wenn sie sich an einen Ort wie diesen zurückzog, selbst dann wurde Liz jedes Mal von Soldaten der Insel daran gehindert. „Auf Befehl des Kapitäns ist es dir untersagt, in irgendeiner unnötigen Weise, Aufsehen zu erregen oder dich übermäßig bemerkbar zu machen“, wiesen die Männer der Marine sie meist weniger höfflich auf ihre unfairen Auflagen hin, die Calvin sich ausgedacht hatte. Das man Liz ihre Geige noch nicht weggenommen hatte, war bisher wohl entweder dem Glück, ihren schnellen Beinen und ihren zahlreichen Verstecken auf der Insel zu verdanken. Liz Musik bedeutete für die Menschen und vor allem für die Marine, das die einzige übrig gebliebene Person auf Mel-Odia, die mit einem Piraten verwandt war, sichtbar wurde und für sie wahrnehmbar wurde. Vor allem der junge Marineoffizier Calvin Yatsu, der Sohn des Inselverwalters, Vizeadmiral Yatsu, war der Ansicht, dass Liz, in deren Blut das Blut eines Piraten floss – ganz gleich ob dieser ein Samurai der Meere war oder nicht, nicht würdig war hier auf der Insel ein freies und uneingeschränktes Leben zu führen. Für ihn waren Piraten und diejenigen, die mit ihnen in Verbindung standen, der absolute Abschaum der Gesellschaft und verdienten, die von ihnen angestrebte Freiheit nicht. Kurzum, Liz war es in seinen Augen grundsätzlich verboten ihre Geige zu spielen oder andere Dinge zu tun, die ihr ein Gesicht gaben und Calvin achtete penibelste darauf, Liz das Leben auf der Insel zur Hölle zu machen. Dazu brauchte er eigentlich noch nicht mal einen Grund oder besser er schaffte es immer einen zu finden, wenn er mit seiner Truppe auf Liz traf. Trotz allem konnte Liz manchmal nicht anders. Dann widersetzte sie sich den ganzen Regeln du Auflagen der Marine und tat das, wonach ihr war. Wie in diesem Augenblick, in dem ihre Musik das Rauschen der Wellen untermalte und die friedliche Idylle des abgelegenen Strandes Mel-Odia hervorhob.  „Sind wir gleich da Nami? Ich kann das Ufer schon sehen!“, rief Ruffy aufgeregt von seinem Platz auf der Galionsfigur übers Deck, der Flying-Lamb. Vor drei Tagen hatten die Strohhutpiraten erschrocken festgestellt, dass ihre Vorräte – nicht zuletzt wegen Ruffys überdurchschnittlichen Appetits - schneller zur Neige gegangen waren, als üblich. Aus diesem Grund hatten sie nun k eine andere Wahl, als einen weiteren Zwischenstopp auf ihrer Reise zur Grand Line einzulegen. Das es ausgerechnet diese Insel sein musste, passte gerade der jungen Navigatorin nicht wirklich. Aber sie hatten nun mal keine andere Wahl. „Ruffy!“, brüll hier nicht so rum! Es darf niemand sehen, wie wir hier anlegen!“, erinnerte Lysopp seinen Käpt’n an den Plan den Nami für die Crew des Strohhuts ausgeklügelt hatte „Ja wir sollten langsam die Flagge und die Segel einholen, sonst verraten wir uns noch“, fügte Sanji hinzu, während er sich eine Zigarette anzündetet und zum Mast der Caravelle schaute, an dessen Spitze die Flagge der Strohhutpiraten wehte. „Warum?“, entkam es dem Gummimenschen, als er sich zurück an Deck hangelte und nun fragend in die runde blickte. „Ach Ruffy! Ich habe es dir doch erklärt. Auf Mel-Odia regiert die Marine. Der Inselverwalter ist gleichzeitig ein Vizeadmiral, der besonders strenge und harte Gesetze gegen Piraten erlassen hat. Die Einwohner gehören fast alle zur Marine oder sind zumindest alle Angehörige von Marinesoldaten. Piraten leben hier noch gefährlicher und wenn wir anlegen müssen wir uns tarnen. Denn sonst haben wir alle Soldaten der Insel sofort am Hals. Ale Piraten, die hier einen Zwischenstopp einlegen tun das, weil es hier einfach zu viele Gegner gibt!“, erklärte Nami dem Käpt’n erneut die Probleme auf die sie in Mel-Odia stoßen würden. „Aber warum willst du die Flagge abhängen, wenn wir sowie so in einer versteckten Bucht ankern wollen! Nein!! Ich will, dass die Flagge da bleibt wo sie ist!“, widersprach der abenteuerlustige Käpt’n der Navigatorin. „Aber Ruffy…“, begann Nami seufzend. „Nein! Wenn wir unsere Flagge abhängen, ist es als würden wir uns selbst verraten. Wir verstecken die Flying Lamb! Das muss reichen!“, unterbrach Ruffy Nami erneut. „Er hat recht!“, mischte sich nun auch Zorro in die Unterhaltung der beiden mit ein. Manch einer hätte sicherlich geglaubt, der Schwertkämpfer hätte nichts von all dem mitbekommen. Schließlich hatte er während des ganzen Gesprächs mit geschlossenen Augen da gesessen. Jetzt aber schielte er mit einem Auge zu Nami und seinem Käpt’n und hielt deren Blick mit ernster Mine stand. „Is ja gut, is ja gut…Käpt’n!“, erwiderte Nami kopfschüttelnd. Dennoch umspielte ein Lächeln ihre Lippen. So war Ruffy nun mal und wenn sie ehrlich war, musste auch sie ihm im Grunde Recht geben Also steuerten die Strohhüte wie von ihrem Käpt’n gewünscht eine kleine versteckte Bucht, abseits des üblichen Anlegesteges, am Hafen an, um dort unentdeckt vor Anker zu gehen. Wie üblich hatte Ruffy jedoch nicht die Geduld lange darauf zu warten, bis alle an Bord bereit waren das Schiff zu verlassen. Deshalb katapultierte sich der Gummimensch mit einem Satz ans Ufer, wo er unglücklicherweise über die Palmen, an denen er sich festgehalten hatte, hinweg flog und eher unsanft, im weichen Sand landete. „Hey! Kannst du nicht aufpassen?“, vernahm der noch benommene Piratenkäpt’n eine Stimme zu seiner Rechten. Als er sich aufrichtete blickte er etwas überrascht in die wütenden blauen Augen einer jungen Frau, die irgendetwas von den aufgewirbelten Sandkörnern befreite. „Öhm…ja…entschuldige bitte…ich hatte wohl etwas zu viel Schwung drauf. Ich bin Ruffy! Hab ich was kaputt gemacht?“, plapperte der Pirat fröhlich drauf los und deutete dann auf den Gegenstand in der Hand der ihm noch unbekannten Blondine. „Nein kaputt ist sie nicht. Aber voller Sand. Das ist nicht sonderlich gut für eine Geige, Ruffy!“, entgegnete Liz immer noch angesäuert aber schon wieder ein wenig entspannter, als sie den angerichteten Schaden weitestgehend behoben hatte und nun in das freundliche Gesicht des fremden jungen Mannes blickte. „Eine Geige? Das ist doch ein Instrument, oder? Was machst du damit? Kannst du darauf spielen?“, schoss es voller Begeisterung und Neugier aus Ruffy heraus, währen er die Geige in Liz Hand genauer betrachtete. Ein wenig Wehmut legte sich bei Ruffys Frag ein Liz’ Augen. Natürlich konnte sie darauf spielen. Sie liebte es die Geige ihrer Mutter erklingen zu lassen und dabei an die Zeit, in der Marry ihr das Spielen mit Freude beigebracht hatte zurückzudenken Doch sie hatte die Befürchtung, dass sie ihr Glück an diesem Tag zu viel herausfordern würde. „Ich könnte…aber ich lasse es lieber, Ruffy“, antwortete Falkenauges Tochter seufzend und blickte den Strohhut entschuldigend an. „Warum den nicht? Kannst du es nicht richtig?“, erkundigte sich der Pirat ggrinsend, als auch schon die Stimmen seiner Freunde über den Strand hallten. „RUFFY! Kannst du nicht einmal warten? Wir dürfen hier auf keinen Fall auf…“, ertönte Namis Stimme verärgert hinter dem Gummimenschen, ehe sie die blonde junge Frau bemerkte und verstummte. „Ähm…hallo…wir sind….ähm…Händler…auf der Durchreise. Ich bin Nami, wir…im Hafen…keinen Platz mehr bekommen“, rang die Navigatorin nun etwas verlegen nach einer Ausrede und hielt Sanji mit aller Kraft zurück, da sich der Koch – als er Liz erblickt hatte- dieser sofort vorstellen wollte. „Ihr seid Piraten“, entkam es Liz kichernd und im selben Moment frohen die Gesichter aller Strohhüte ein. „Ja, richtig. Wir sind Piraten und ich werde einmal der König der Piraten sein!“, entgegnete Ruffy, der als einziger völlig gelassen vor Liz auf dem Boden hockte. „RUFFY! Verdammt!“, rief Lysopp alarmiert. Warum musste ihr Käpt’n immer so verdammt ehrlich und leichtsinnig sein: Hatten sie denn vor wenigen Minuten nicht erst besprochen, dass sie niemand hier als Piraten identifizieren durfte? Die Gefahr, dass sie erkannt wurden war doch sowie so schon hoch genug. Schließlich hing Ruffys Steckbrief sei der Sache im Arlongpark überall und auf dieser Insel waren die Wände und Häuser und Läden sicher voll mit Steckbriefen. „Mensch du Idiot! Jetzt verrät sie bestimmt ihrem Daddy bei der Marine, dass eine Piratenbande heimlich hier angelegt hat! Wir sind geliefert!“, schimpfte der Langnasige besorgt mit seinem Kapitän. „Ihr solltet jemanden beim Schiff lassen, Ihr seid schließlich nicht die einzigen Piraten, die sich zurzeit auf Mel-Odia aufhalten. Allerdings seid ihr wohl die einzigen, di eso mutig sind ihre Flagge offen zu zeigen!“, antwortete Liz unbeirrt und deutete auf das wehende schwarze Stück Stoff, welches über die Palmen, die die Bucht einrahmten hinausragte. „Ach unser Käpt’n erzählt gerne Märche…eigentlich…“, versuchte Nami die Sache irgendwie wieder gerade zu rücken, doch Liz schüttelte lachend mit dem Kopf und richtete ihren Blick nun auf Nami. Immer noch grinsen erhob sie Blonde sich von ihrem Felsen, zupfte ihren Ledermantel zurecht und hing ihre Geige in eine Öse an ihrem Gürtel. „Ich braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich werde sicherlich keinem von der Marine von eurem Geheimnis erzählen. Allerdings rate ich euch es bei sonst keinem auf der Insel auszuplaudern Ich bin die einzige auf der Insel, die nicht mit einem Marinesoldaten verwandt ist. Alle anderen sind schon lange von der Insel geflohen“, erklärte Liz und erkannte die wachsende Erleichterung in Lysopps und Namis Gesichtern. „Sicherlich sind viele wegen diesen strengen Gesetzten gegangen oder…ähm…wie heißt du eigentlich, schönes Fräulein?“, brach es nun überfreundlich aus Sanji heraus. „Ich bin Liz, Liz Leroy Dulacre. Und ja, alle die in irgendeiner Weise etwas mit Piraten zu tun hatten, sind vor zwei Jahren alle nach und nach heimlich von der Insel geflohen. Denn auch das hatte Yatsu ihnen verboten. Nur Mom und ich sind geblieben, weil sie bis zu ihrem Tod vor einem Jahr daran geglaubt hat, dass mein Vater der noch vor meiner Geburt als Pirat zur Grand Line zurückgekehrt ist, wieder hierher zurück kommt und sie holt… aber das ist nie passiert“, erzählte Liz einen leinen Teil ihrer Geschichte. Dabei wusste, die junge Piratentochter nicht einmal, warum sie diesen Fremden davon erzählte. Ja, es lag in ihrer Natur einen Piraten ein Stück mehr zu vertrauen, als einem der Inselbewohner oder den Marinesoldaten. Aber trotzdem, hatte sie bisher außer ihrer Abstammung von einem Piraten nicht von sich preisgegeben. Warum war sie also diesen Leuten gegenüber so offen? Vielleicht weil ihr die Einstellung der Priatencrew gefiel. Sie verstellten sich nicht wie die anderen. Diese fünf Piraten – Zorro, Sanji, Nami Lysopp und Ruffy- standen zu dem was und wer sie waren und hatten genug Stolz und Mut, um der Marine auf dieser Insel entgegenzutreten, falls sie tatsächlich erwischt wurden. „Na ja…jedenfalls ist das Leben als Pirat oder als Tochter eines Piraten alles andere als ungefährlich auf dieser Insel. Ihr solltet euch übrigens vor allem vor Käpt’n Calvin und seiner Truppe in Acht nehmen. Er ist der Sohn des Vizeadmirals und hat einen riesigen Spass daran, Piraten oder Leute wie mich, nicht nur festzunehmen, sondern ihnen auch wirklich übel mitzuspielen“, warnte Liz und fing dabei Ruffy Blick ein, der immer noch völlig zuversichtlich dreinschaute. „Ach mit dem werden wir dann schon fertig! Jetzt los Spiel schon!“, verharrte der Strohhutträger unbeirrt von Liz Warnungen auf seinen Wunsch Liz’ Geige spielen zu hören und schaute die Blonde erwartungsvoll an. Warum schaute sie so bekümmert? Die Veränderung ihrer Stimmung, nach seiner Bitte, war dem Käpt’n natürlich sofort aufgefallen. Man konnte ohne Zweifel sagen, dass es viele Dinge gab, die er nicht so ernst nahm, wie er vielleicht sollte, die Gefahr einer Situation nicht erkannte oder besser grundsätzlich nicht fürchtete, aber er hatte schon immer ein Gespür dafür gehabt, wenn jemand ungerecht behandelt wurde oder etwas dessen Freiheit, dessen Leben oder Seele belastete. Mit erstem Blick fixierte Ruffy Liz’ dunkelblaue Seelenspiegel, die ihm zwar nicht auswichen, aber eindeutig versuchten keine Emotionen durchblicken zu lassen. Allerdings gelang dies der blonden jungen Frau kaum und so war eine Spur von Traurigkeit in den klaren Iriden von Liz zu erkennen, welche den Strohhut aus irgendeinem Grund bis ins Mark erschütterten. In diesem Augenblick traf Ruffy für sich die Entscheidung: Er würde Liz Leroy Dulacre helfe. Denn wenn der junge Piratenkapitän etwas verabscheute, war es wenn jemand nicht frei sein durfte. „Ich kann nicht…Ruffy…wenn Calvin, Yatsu oder…ich habe heute mein Glück schon herausgefordert…“ „Willst du auf deiner Geige spielen?“, unterbrach Ruffy, Liz kurzerhand und seine Iriden ruhten auf herausfordernd auf ihr. Liz erkannte, wie ernst Ruffy seine Frage war, doch es war ihr, als würde ein dicker Kloß in ihrem Hals ihr ihre Stimme rauben, sodass nur ein zaghaftes Nicken Ruffy diese Frage beantwortete. Verunsichert ruhte Liz Blick auf dem Piraten. Aus ihren Augen sprach Verwirrung und zeigen wie hin und her gerissen die junge Musikerin in diesem Augenblick war. „Dann tu es! Hier und jetzt!“, entgegnete der Käpt’n der Strohhutpiraten herausfordernd und grinste Liz frech entgegen. Dabei ahnte Ruffy nicht welchen Kampf Liz gerade in ihrem inneren austrug. Er hatte doch keine Ahnung. Er wusste doch nicht was ihr blühte. Zu oft hatte sie es schon gewagt sich über Calvins Regeln hinweg zu setzten und hatte die Konsequenzen oft zu spüren bekommen. Darum hatte Liz es irgendwann nur noch gewagt zu spielen oder auf sich aufmerksam zu machen, wenn es absolut notwendig war und sie wirklich Geld braucht. Das sie es heute Morgen für wenige Sekunden gewagt hatte zu spielen, war eine einmalige und ihm Grunde sehr waghalsige Entscheidung gewesen und Liz rechnetet damit, dass irgendjemand sie selbst an diesem verlassenen Stückchen Strand gehört hatte. Noch immer lag Ruffys freundlicher aber dennoch eindeutig fordernder Blick auf Liz. Seufzend schloss sie ihre Augen. Der eindringliche Blick des Strohhuts und auch die wartenden Blicke der anderen überforderten die junge Frau ein wenig. Ja, bei allem was ihr heilig war, sie wollte spielen, sehnte sich nach Freiheit, danach tun und lassen zu können, was sie wollte, dort hin gehen zu können, wohin sie wollte und sich nicht mehr von unnötigen unfairen Regeln unterdrücken zu lassen. Kurzum sie sehnte sich jeden Tag, jede Minute ihres Lebens danach, das freie ungezwungene Leben zu führen, wie die Piraten es taten. Hatte sie etwas zu verlieren? Ja…sie riskierte es erwischt zu werden, gejagt zu werden. Sie riskierte den Angriffen Calvins und den anderen ausgesetzt zu sein, aber sie eroberte sich auch ein Stück ihres Lebens zurück, würde endlich gegen ihre eigene Resignation ankämpfen und einfach Leben. War sie bereit die Konsequenzen zu tragen? Sie sollte es. Denn schließlich gab es ab dem heutigen Tag nichts mehr, dass sie hier halten würde. „In Ordnung…“, entkam es ihr und Ruffy strahlte nun vor Freude, als Liz begann ein altes Seemannslied, auf ihrer Geige zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis die Strohhüte gebannt Liz Melodie lauschten, als sie endete blickte sich die Blonde sofort unsicher in der Gegend um. Und dann sah sie ihn. Einen von Calvins Männern, der mit einem hämischen Grinsen zu ihr rüberschaute. Sofort ließ Liz erschrocken ihre Geige sinken und ließ ihren Blick von dem Soldaten zur Flagge ihrer neuen Freunde und dann wieder zu dem unerwünschten Beobachter gleiten. „Ich muss verschwinden…!“, meinte sie knapp. Noch schien er die Flagge des Piratenschiffes nicht gesehen zu haben. „Hei was ist los?“, fragte Zorro skeptisch und schaute verwundert zu Liz. Auch die anderen musterten die aufgeregte junge Frau fragend. „Ich hab jetzt keine Zeit…hab was vergessen…passt auf, dass euch niemand erkennt und schaut, dass ihr so schnell wie möglich von hier wieder verschwindet…“, warnte Liz die Piraten, ehe sie ihre Geige an ihrem Gürtel befestigte, einen letzten besorgten und unsicheren Blick mit Ruffy wechselte und ohne ein weiteres Wort der Erklärung davonlief. Im Augenwinkel erkannte die Tochter Falkenauges, dass Calvins Späher siech in die gleiche Richtung in Bewegung setzte. //Gut so!//, dachte Liz erleichtert. Sie hatte den Marinesoldaten, von Ruffy und den anderen weggelockt und die Aufmerksamkeit von Calvins Spitzel auf sich gelenkt. Auch wenn dies für Liz bedeutete in den nächsten Tagen wieder vermehrt mit den Schikanen von Calvins Einheit rechnen zu müssen, war sie froh, den Strohhüten, mit diesem Ablenkungsmanöver die Möglichkeit zu geben unbehelligt von Mel-Odia zu verschwinden. Für Liz war diese Situation nichts neues, sie war es gewohnt, es war ihr Leben, ihr Alltag und sie würde es wie immer über sich er gehen lassen. Aber dennoch hatte sich etwas durch die Begegnung mit Ruffy in ihrem Herzen geändert. Sie spürte, dass ein wenig Hoffnung und die Überzeugung, der Freiheit und ihrem Traum ein Stückchen näher gekommen zu sein, wieder in ihr erwacht wahren. …tbc. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)