New York Warrior von Tijana (SasukexSakura) ================================================================================ Kapitel 1: there ---------------- Ihr Bewusstsein erhob sich schleichend aus völliger Dunkelheit. Umgarnt wurde sie, liebkost von der schmeichelnden Finsternis und sie war gewillt diesem verführerischen Locken bedingungslos zu folgen. In eine Schwerelosigkeit, fernab von Gedanken und allem, was stet so schwer auf ihren Schultern lastete. Doch da war etwas in ihr, das sich vehement dagegen wehrte. Wiederstrebte dieser Erschöpfung, die so übermächtig wieder Besitz ergreifen wollte. Und letztendlich kam sie zu dem Schluss, dass es nur ihr Dickkopf, ihr absoluter Wille sein konnte, der sich so bockig gegen diese reizvolle Einladung sträubte. So kam sie nicht drum herum zu bemerken, das auch mit dem Erwachen ihres sonst so klaren Verstandes, auch all ihre restlichen Sinne wieder ihren Dienst antraten. Trotz der Tatsache, dass sie versuchte ihre schweren Lider zu heben, erkannte sie nichts anderes als Schwärze. Aber da war nichts, keine Kontur, keine feine Linie aus Licht, die Formen sachte Gestalt gaben. Auch das leichte Drehen ihres Hauptes, änderte nichts, außer das ihr Schädel sie postwendend mit aufkeimenden Kopfschmerzen strafte. Es war unmöglich herauszufinden, wo sie war. Oder wie sie hier hingekommen war. Schnell kam sie auch zu dem Entschluss, dass dies gerade gar nicht wichtig war, besänftige das Analysieren ihrer Situation auch nicht diesen stechenden Schmerz in ihrem Schopf. Ein scharfer Atemzug in der Hoffnung, ihre Qual würde etwas gelindert, doch täuschte sie sich. Verstärkt wurde er, durch diesen bestialischen Gestank um sie herum. Augenblicklich wurde ihr schlecht, würgte und sie war sicher, es würde nicht mehr viel Zeit vergehen, bis sie sich erbrach. So lief eine Gänsehaut über ihren Körper, von den Zehen angefangen bis hoch in den Nacken, umschlich die Kehle... Noch ein Würgen, gefährlich nahe dem... Doch ein Geräusch rettete sie, lenkte sie ab. Obwohl es sich am Anfang undeutlich und schwammig anhörte, da war etwas. Es kostete sie viel Kraft, doch sich darauf zu konzentrieren, an dieser Chance sich an die Wirklichkeit zu krallen, hielt sie sich fest, nur um ein kleines Stück Sicherheit wieder zu erlangen. Also lauschte fast schon gespannt in die Dunkelheit hinein, die sie umgab und erkannte Stimmen. Erst klang es wie die Tonspur eines ausgeleierten Tonbandes, steigerte sich jedoch von Sekunde zu Sekunde, gewann an Klarheit und sie erkannte so etwas wie ein Gespräch, mehr eine Auseinandersetzung. „...ich pack’s nicht!“, fauchte eine Stimme gedämpft und wie durch dicke Mauern. Die junge Frau hielt inne, überlegte angestrengt, doch diese Diktion rief absolut nichts Bekanntes in ihr wach. Dennoch kam sie nicht umhin, diesen Disput, der dort offensichtlich ausgetragen wurde, zu verfolgen. War es doch das Einzige, was sie bei klarem Bewusstsein hielt. „...dreckige, kleine Ratte hast Dich nicht an die Abmachung gehalten!“ Definitiv kannte sie diese Tonlage nicht. Aber sie hatte etwas Einnehmendes. Vertrauenswürdiges. „...sie im versifften Kofferraum deiner Dreckskarre bis hier her fahren. Für die Konditionen, die euch zugesichert wurden, hättest du sie auf einer Sänfte hier hintragen müssen!“, fluchte der dunkle Tenor. Kurz danach krächzten alte, rostige Federn unbarmherzig schrill in ihren Ohren und mit aller Ungnade fiel grelles, garstiges Licht über sie. Blendete sie und rief den nächsten Würgereiz in ihr hoch. Sakura Haruno, in ihrem edlen Taupe - Grauen, doch ruinierten Kleid lag dort verschmutzt und zerzaust im Kofferraum der alten Rostlaube. In derselben, bestialisch miefenden Karre, die sie vor nicht wenigen Tagen noch beinahe angefahren hätte. Erbärmlich und am Ende ihrer Kräfte kam nur ein schwaches Röcheln über ihre Lippen. Sie drehte ihre von Augenringen untermalten Peridot Farbenden Linsen wieder dem süffigen Boden des Wracks zu. War nichts anderes als dankbar, als endlich Ohnmacht über sie fiel.   Naruto Uzumaki betrachtete sich diesen erbärmlichen Anblick. Sprachlos war er einen Moment lang. Schüttelte mit dem Kopf und konnte gar nicht glauben, wohin sein bester Freund diese hübsche, eigenständige Frau getrieben hatte. Was war nur in ihn gefahren? Miss Haruno war so interessant für den Schwarzhaarigen gewesen, wie konnte er dann nicht auf sie aufpassen? Verflucht, in solchen Punkten war Sasuke doch eigentlich sehr gründlich und vorausschauend. Er hätte doch wissen müssen, in welchen Abgrund er dieses bemitleidenswerte Wesen ziehen würde. Gerade wenn er so ein offizielles Ding daraus machte. Verflucht noch mal! Nein! Das passte absolut nicht zu ihm und Naruto konnte, um seinen besten Freund nicht anders als an einen Grund glauben zu wollen. An eine Ursache, das etwas hatte vorgefallen sein müssen. Ein Affekt, der selbst für den Schwarzhaarigen völlig unvorhersehbar gewesen war und er nicht hatte vorbeugend intervenieren können. Doch abgesehen davon... Verbittert sah der Blonde in den Kofferraum und schüttelte entsetzt mit dem Kopf. Das hat sie nicht verdient..., dachte er missmutig, verzog das Gesicht und krallte seine Hand in den Kofferraumdeckel der alten Laube. Wut kochte in ihm hoch. Postwendend drehte er sich, packte den Hünen am Kragen seines Shirts. Er biss die Zähne aufeinander, stob wütend Luft aus seinen Nasenflügeln, bevor er seine Faust ballte und weit nach hinten ausholte. Die kräftigen Finger des Blonden landeten mitten im Gesicht des stämmigen Mannes, seines Gegners. Traf ein zweites, ein drittes und ein viertes Mal. Dann gingen dem Schrank die Lichter aus und er flog zu Boden. Uzumaki schenkte ihm einen letzten, hasserfüllten Blick, spuckte dann voller Abscheu auf ihn hernieder. Dann wandte er sich und beugte sich runter zur Ärztin, schob seine Arme unter ihren erschlafften Körper und zog sie aus dem riechenden Kofferraum raus. Und er schwor seinem besten Freund, für das, was er dieser Frau angetan hatte, würde er ihn windelweich prügeln. Stocksauer war er. Grollte in einem fast unbeschreiblichen Maße, war mehr noch unsäglich enttäuscht. Auch wenn Sasuke ein eiskaltes Arschloch sein konnte, bis jetzt hatte er noch nie jemanden wie Sakura in seine dunklen Geschäfte mit reingezogen. Garantierte dies doch, dass ihm auch niemand in die Karten gucken konnte, wenn keiner eingeweiht war. Aber trotzdem schnaubte der Security Man zornig und hielt im eiligen Schritte weiterhin auf sein eigenes Auto zu.   Dennoch. Es musste Gründe dafür geben, wenn Sasuke ihn so gehetzt, mit diesem leicht panischen Unterton anrief und ihn um diesen riesen Gefallen bat. Diese rosahaarige Zierlichkeit war nicht nur irgendeine, bedeutungslose Frau. Sonst wäre die Konkurrenz seines Buddys niemals aufmerksam geworden und erwogen sie als Druckmittel. Der Blonde schenkte der Ohnmächtigen einen kurzen Blick. Möglicherweise war sie endlich der Ruhepol, den Uchiha schon so lange, wenn auch eher unbewusst gesucht hatte. Naruto sah wieder nach oben, schüttelte erneut mit dem Kopf um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Er hatte noch genug Zeit, sich über diese Frau und um das, wie wichtig sie vielleicht für Sasuke sein mochte, Gedanken zu machen. Jetzt musste sie so schnell wie möglich in ein Krankenhaus.   - -   Sasuke hatte sich nie viel um solche unwichtigen Dinge wie das Wetter gekümmert. Da er den größten Teil des Tages in einem angenehm temperierten Büro verbrachte und der Außenwelt den Rücken zu drehte, war es ihm herzlich egal, ob die Sonne schien oder ob es regnete. In der Möglichkeit also, seine Arbeit unabhängig vom Klima erledigen zu können, sah er als Vorteil. Schließlich wäre seine mehr als nur erfolgreiche Firma nicht so weit gekommen, wenn er nicht ständig seinen Businessplan kontrollierte. Zumal räumte ihm die Tatsache, dass kein Mensch in seinem beeindruckend großen Anwesen auf ihn wartete, weitere große, zeitliche Freiräume ein. Seine Arbeit hatte nun einmal den obersten Stellenwert. Unbeirrbar war das also der Fakt, auf den er bis jetzt immer sehr großen Wert gelegt hatte. Dies, so versprach‘ es die Logik, machte ihn unangreifbar. Er war alleine und das war äußerst nützlich, so glaubte er, was den Konkurrenzkampf anging. Dass sich aber seine Prioritäten und seine Immunität nur durch eine standardmäßige Routine - Visite verändern würden, hätte er niemals gedacht. So war das Ergebnis aller zusammengefügten Tatbestände also, das er im Zusammenhang diesen apokalyptischen Sturm, der dort draußen tobte, mehr als nur hasste. Sasukes Mundwinkel verzogen sich aufgrund seiner unaussprechlichen Abscheu dem Toben des Unwetters gegenüber, missgelaunt nach unten. Er bemühte sich um seine innere Ruhe, kämpfte darum. Versagte aber kläglich. Zwei schwarze Opale starrten mit einem leichten Zittern durch die imposante Fensterfront nach draußen. Der Manager saß dort in der VIP - Lounge des Flughafens, in einem der luxuriösen, äußerst bequemen Sessel. Tatsächlich verrieten ein paar wenige Anzeichen, wie nervös er doch eigentlich war. Dazu brauchte man ihn nicht mal mehr gut zu kennen. Sei es das angestrengte knirschen mit seinen Zähnen, oder das ungeduldige, schnelle Tippen seiner Finger auf der dunklen Mahagoni Lehne der Sitzgelegenheit. Doch es brachte nichts. Hier im Bereich der super Reichen konnte er wohl noch lange versuchen, die Fassung zu bewahren. Ein Schnauben deutete seit einigen Stunden das erste Mal an, wie schlecht gelaunt er doch eigentlich war. Er war ein Mann der Tat und nicht des Aussitzens. Gerade jetzt, wo er so viel hätte tun müssen, gar können. Aber es war wohl irgendeine höhere Macht, die ihn bestrafen wollte, für alles und ihm nun die Hände Band. Ihn zum verweilen und ausharren zwang. Sicher, er verstand die Logik hinter dieser Entscheidung. Keine einzige Fluggesellschaft würde bei solchen fast schon endzeitlichen Witterungsverhältnissen Risiken eingehen und abheben. Den Vorstandsvorsitzenden brachte es jedoch zum kochen. Die Finger, die bis jetzt unablässig auf das edle Holz getrommelt hatten, streckten sich einmal, bevor sie sich zur Faust ballten. Verrieten somit und durch das Verziehen des ebenmäßigen Gesichtes, die Anspannung des Schwarzhaarigen. Vielleicht war das seine Strafe, die er dafür erhielt, was er getan. Er schnaubte, ein weiteres Mal. Abwertend, voller Abscheu über sich selbst. Ein unbeschreiblicher Dummkopf war er, nichts anderes. Hatte er wirklich den Fehler gemacht und geglaubt, es würde einfach werden? So leicht, wie bei allen anderen? Bei dieser Frau? Gleich in dem Moment hätte sein klarer, rationaler Verstand es erkennen müssen, dass es dieses Mal anders würde. Ein Kampf, das war es. Mit sich selber und mit ihr um ihre Zuneigung. Doch er Idiot war im Augenblick dessen, als sie ihm breitwillig die erste Chance um ihre Gunst gegeben hatte, gleich zu gierig, zu und siegessicher geworden. Sasuke musste einsehen, dass er zu riskant gepokert und sein Einsatz war viel zu hoch gewesen. Bei diesem Gedanken, vibrierte ein böses Knurren aus seiner Kehle. Ein tiefer Atemzug drang durch seine Luftröhre. Seine Faust schlug, um seinem Unmut vielleicht auch nur etwas Luft zu machen, einmal auf die Lehne.   Verdammt nochmal! Es war das erste Mal in seinem Leben, das ihm das Wetter nicht egal war. Ideale Flugbedingungen wünschte er sich, nichts anders. Einzig um eine Katastrophe verhindern zu können, die er verursacht hatte. Denn er bereute zutiefst und gerade in diesem Moment, wollte er nichts anderes, als Miss Haruno vor dem schwarzen Loch zu retten, in das er sie ohne mit der Wimper zu Zucken mit reingezogen hatte. Doch Karma war ihm verständlicherweise nicht wohlgesonnen. Nun musste er büßen. Das Schicksal zog dabei sehr gemeine Konsequenzen. Sakura war es, die leiden musste, für all das was er getan. Und das hatte sie nicht verdient...   Missmutig neigte er sich etwas zur Seite und ließ seine Hand in seine Hosentasche gleiten, um sein Smartphone rauszuziehen. Seine Mimik verzog sich noch etwas weiter, als er erkannte, dass sich auf dem erleuchtenden Display  in den letzten Minuten nichts verändert hatte. Nichts. Kein Anruf von seinem besten Freund, den er vor lauter Unmut einfach überhört haben könnte. Noch nicht mal eine kurze Nachricht, die ihm sein Messenger anzeigte und Entwarnung gab. Sasuke Uchiha, Präsident der Uchiha Technologies stieß einen überaus nervösen Seufzer aus und wurde von seiner Rastlosigkeit zu der absoluten Überzeugung getrieben, dass da etwas nicht stimmte. Ganz und gar nicht. Naruto kannte ihn zu gut. Er musste doch wissen, dass er hier, in dieser Hölle aus weißem Sandstrand, Palmen und Gewitter gerade wahnsinnig wurde. Vor Sorge. Dieses konsequente Schweigen des Blondschopfes konnte nur bedeuten, dass er nichts erreicht hatte. Sicher war es ihm nicht möglich gewesen, Sakura aus den Klauen dieses hinterhältigen, dem todegeweihten Aasfressers reißen können.   Wieder ein Schnauben. Dieses Mal hoch betrübt. Was hatte er nur getan... Zorn wich aus seinen Zügen. Machte Platz für vollkommen ergreifende Reue und Trauer. Die Schultern des Schwarzhaarigen sanken in sich zusammen und verliehen dem Mann, auf dem unbezahlbar teuren Sessel etwas sehr bedauernswertes. Sasuke konnte all die Gräueltaten gar nicht mehr zählen, die er ohne Gewissen durchgezogen hatte. Er war Geschäftsmann mit allem, was dazugehörte und nie hatte ihn ein bezaubernder Augenaufschlag dazu gebracht, umzudenken. Was war es also an dieser Feinheit und sanfter Seele gewesen, das ihn nun dazu brachte, sich nach so langer Zeit wie ein vollkommenes Arschloch zu fühlen? Pah! Was für ein Irrglauben. Er hatte sie gesehen und sofort an nichts anderes gedacht, als das neue Erstrahlen seines Namens. Glänzender, als je zuvor. Aber es hatte letztendlich zu nichts anderem geführt, dass er den Tod eines anderen, so viel besseren Menschen zu verantworten hatte.   Da stand er nun als einer der Mächtigsten seiner Zunft und war doch nicht mehr als ein Haufen Elend. Der Schwarzhaarige im hochteuren Designer Anzug saß dort und musste sich der Einsicht ergeben. Es gab nicht viele Menschen, die Einfluss auf seine sehr eingeschränkte Gefühlswelt hatten, aber sie existierten. Uchiha blinzelte einmal, verging vor Scham über das, was Sakura seinetwegen durchmachen musste zutiefst und gestand sich ein, dass er diese Schuldgefühle nicht mehr als verdient hatte. Besser aufpassen sollen hätte er, definitiv. Wieder empfand er diese Wut auf sich selber. Verflucht! Nicht umsonst war er einer der Führenden seiner Branche und er wusste genau aus diesem Grunde, wie dreckig und hinterlistig dieses Geschäft sein konnte. Er... seine Finger krallten sich vor Anspannung fest um sein Handy. Jetzt war nicht die Zeit um Trübsal zu blasen. Und er nicht der Typ, der sich von etwas Regen und starkem Wind aus der Ruhe bringen ließ.   Im Hintergrund ertönte eine blecherne Stimme aus den Lautsprechern des Flughafens. Aufmerksam richtete er sich auf und lauschte den Worten. Drehte dann seinen Kopf und las, als er den Sinn der Worte verstanden hatte, den Text der Anzeigetafel. Gerade änderten sich die digitalen Lettern und passten sich der Durchsage an. So etwas wie Aufregung durchzog ihn, brachte ihn dazu, sein Haupte wieder zu wenden und der meteorologischen Wetterlage dort draußen zuzuwenden. Tatsächlich regnete es noch. Aber das Gewitter schien sich verzogen zu haben und die Windstärke soweit abgeflaut, das der Flieger sich wohl gefahrlos in die Lüfte erheben konnte. Umgehend erhob er sich, kurz bevor er nach dem Ticket in der inneren Tasche seines Jacketts tastete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)