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Schulfieber III

Fortsetzung aus I und II
von
Koautor:  Monsterauto

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und auf geht es. Nach dem Dramtischen Ende aus Teil II geht es nach einer kleinen Pause endlich weiter.
Leider hab ich noch keine Zeit oder Muse für ein Cover gahabt.. Seht mir das bitte nach. dafür haben wir Quasi ein paar Kap. endlich mal wieder auf Vorrat. d(o_o)
Hinterlasst bei gelegenheit nen Kommi

Gruß Karo und Pat Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es tut mir leid wenn es aktuell nur wenig gibt.
Das Problem ist das Pat nach ihren Nachtschichten nicht mehr zum schreiben kommt und ich seit neustem einen Job hab bei dem ich 45 h die Woche mache... Mich pisst die Situation aktuell selber extrem an... und ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht... von den Schläfstörungen will ich garnicht erst anfangen.
Das Leben ist kein Ponyhof... aber zurzeit meint es mit mir nicht gut.
Ich hoffe man kann deswegen verstehen das es nur sehr stockend voran geht... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf gehts... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Eigendich müsste ich an der Weihnachts episode schreiben... Was glaubt ihr wer die Hauptrollen da hat??? Mich würde das interessierem :D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hab ich schon gesagt das wir auf das ende zu steuern??? Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auf geht's Endspurt! Komplett anzeigen

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Part 4 Endo und Suwa - Abschnitt 1

H

“Noch Fragen? Wenn nicht, bearbeiten Sie bitte die zwei Seiten bis morgen durch. Wenn dann doch noch welche auftauchen, besprechen wir diese!”, ermutigte ich die Schüler als auch schon das Signal zur großen Pause läutete.

Wie so oft, konnten die Bengel nicht schnell genug heraus stürmen. Kopfschüttelnd, kramte ich meine Sachen zusammen und als Yuichiro vor meinem Tisch stehen blieb.

“Haben Sie einen Moment?”, fragte er vorsichtig und sah sich immer um.

“Hey Suwa! Komm schon! Sonst ist gleich alles essbare in der Kantine weg!”, rief Ichi was er nur mit einem Daumen nach oben erwiderte. Die Klassentür fiel zu und ich wurde an meiner Krawatte nach vorne gezogen. Yuis Lippen lagen auf meinen und kosteten diesen Moment aus.

“Danke fürs helfen Herr Endo!”, grinste er breit und verließ dann die Klasse.

Überrascht sah ich ihm hinterher. Keine Ahnung was im Moment mit ihm los war, aber er liebte die Gefahr erwischt zu werden. Bisher war es nicht passiert, worauf ich auch nicht scharf war aber irgendwie…

Ich wusste das er mir damit beweisen wollte das er mich liebt und das er zu mir stand. Allerdings musste es ja nicht sein das es unseren Kopf kostete.

Als Fachlehrer, hatte ich die Möglichkeit frei zu entscheiden ob ich die Ausflüge die demnächst anstanden begleitete oder nicht. Am liebsten würde ich es lassen, wenn Yui so drauf war.

Erschöpft von der Unterrichtsstunde setzte ich mich ins Lehrerzimmer und ging schon einmal die Unterlagen für den nächsten Tag durch.

Hide hatte ich seit heute Mittag nicht mehr gesehen, wobei mir seine Worte noch lange durch den Kopf gingen. Ich war nervös, wie das Gespräch heute ausgehen würde auf dem Revier. Welche Konsequenzen es noch mit sich bringen und ob danach wirklich alles gut werden würde.

Yuichiro hatte ich von diesem Termin nichts erzählt und mein Gewissen plagte mich. Wieder einmal hatte ich ihm etwas verheimlicht was eigentlich uns beiden galt. Schließlich wollte ich nicht dass ihm etwas geschah.

Das Ticken der Wanduhr machte mich immer unruhiger. Die Zeit saß mir im Nacken und schon gleich würde ich den Menschen wiedersehen der mich geschändet hatte.

Inspektor Minami hatte mir zwar einen psychologischen Beistand empfohlen ,durch irgend einen Diplom Psychologen namens Mura. Den lehnte ich allerdings ab. Ich kam damit klar.
 

***

“Schön dass Sie es geschafft haben Herr Endo. Nehmen Sie Platz und wir besprechen das Vorgehen. Wir werden Ihnen gleich fünf Personen zeigen, die im selben Raum und nebeneinander stehen. Sie nehmen sich einen Moment, rufen Ihre Erinnerungen ab und schauen sich die Männer genau an. Wenn Sie meinen, einen erkannt zu haben, nennen Sie uns die Nummer auf dem Schild!”, erklärte man mir und ich nickte.

Angespannt stand ich vor dieser Glasscheibe, von der ich wusste das man mich dahinter nicht sah. Der Inspektor stand ebenfalls dabei und bat dann über eine Mikrofonanlage das die Herrschaften herein kommen sollten.

Mein Herz raste, doch von Person zu Person die in den Raum trat wurde ich ruhiger. Er war nicht dabei.

Erst als die letzte Person herein kam, hätte ich auf der Stelle tot umfallen können.

“Herr Endo?”, fragte der Inspektor und ich schien ihn wohl zu verängstigen, denn ich musste mich plötzlich setzen.

Jemand reichte mir eine Tüte in die ich ein- und ausatmen sollte. Doch ich konnte nicht!

“Nummer fünf!”, antwortete ich knapp und es wurde nachgefragt ob ich mir sicher sei.

“Ja . Er hat die Bilder gemacht!”, gab ich mit einem merkwürdig zitternden Gefühl meiner Lippen von mir.

Ein Knöpfchen aufs Mikrofon und alle durften gehen bis auf die Nummer fünf.

“Danke. Sie können dann nun gehen Herr Endo!”, lächelte Minami und bot an das mich einer der Kadetten nach Hause bringen könnte.

Dankend nahm ich das Angebot an und bedankte mich für die harte Arbeit die der Inspektor mit seinem Team geleistet hatte.

Als der Kadett der mich nach Hause fuhr, dann aber Omura sein würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

“Herr Endo?”, gab dieser irritiert von sich und ich grüßte ihn zurückhaltend.

“Was haben Sie angestellt?”, wollte er direkt wissen doch ich ging nicht darauf ein. Ich wollte einfach nur nach Hause gefahren werden oder besser gesagt ins Internat.

“Sagen Sie bloß Sie wohnen jetzt auch noch in diesem Ding!”, lachte Omura und ich zuckte mit den Schultern.

“Um ehrlich zu sein in deinem alten Zimmer dort!”, antwortete ich ehrlich und er sah mich verlegen an.

“Entschuldigen Sie falls Sie da noch ein paar Heftchen gefunden haben sollten!”, räusperte er und ich begann laut zu lachen.

“Schön, dass dies deine einzige Sorge ist!”, verabschiedete ich ihn und ging ins Gebäude.
 

***

Gerade als ich auf meinem Bett lag, klopfte es an der Tür.

War das Yuichiros Ernst? Wir hatten gerade erst einmal das Abendessen herum und schon wollte er sich hier hin schleichen?

Ich rief nur ein “Herein” und sprang zügig auf als es nicht mein Liebster sondern mein Chef war.

“Endo!”, grüßte er mich knapp und ich verbeugte mich.

“Yuudai, was kann ich für Sie tun?”, fragte ich freundlich und er ließ sich auf den Stuhl am Schreibtisch nieder.

“Wie steht es um Ihre Wohnsituation?”

Ich wusste das man mich hier nicht länger duldete. Es gab auch ein ziemlich komisches Bild ab vierundzwanzig Stunden am Arbeitsplatz zu verbringen.

“Die Wohnungssuche läuft nur schleppend voran. Durch den Einbruch in meiner letzten Wohnung, habe ich keine gute Beurteilung vom Vermieter bekommen, weshalb ich nicht in Frage komme!”, erklärte ich und Yuudai nickte verständnisvoll.

“Da kann ich vielleicht helfen. Ich habe einen ehemaligen Schüler der Ihnen bestimmt was vermitteln kann. Mit meiner Empfehlung der Schule?!”, schlug er vor und ich schüttelte wie wild seine Hand.

“Danke!”
 

Y

„Wo hast du deinen Schatten gelassen?“, stellte einer der Jungs fest, als ich in der Kantine zum Tisch kam ,an den die meisten bereits saßen. Ich rümpfte kurz die Nase und sah mich um. Ayumi war nicht zu sehen. „Wenn du Nezumi meinst, wir sind nicht miteinander verwachsen!“, schnaubte ich und lies mich auf einen freien Stuhl fallen.

„Hat sich unser süßes Pärchen wieder gestritten?“, witzelte Natsu Genshi und ich warf ihm einen giftigen Blick zu. Der Kleine hatte mich ziemlich angeblafft, auch wenn ich es verdient hatte, war ich ziemlich angepisst deswegen und jetzt froh das er nicht da war.

„Ich hoffe ihr könnt auf der Klassenfahrt die Finger von einander lassen! Wir sind mit fünf Mann auf einem Zimmer und die restlichen drei haben keine Lust auf nen Echtzeit Gayporno!“, sagte einer angewidert.

„Willst du mich beleidigen!?“, fauchte ich. „Selbst wenn ich auf Kerle stehen würde, Nezumi wäre der Letzte mit dem ich was anfangen wollte!“

„Würd ich jetzt auch sagen...“, kicherte einer und mir platzte der Geduldsfaden, schob das Tablett mit dem Essen von mir und stampfte aus dem Saal und aus dem Gebäude ins Freie. Ichi hatte mir noch was hinterher geschrien, allerdings interessierte es mich nicht.

Ich hasste die Art von Gerüchte, die sich immer mehr vermehrt streuten und alles nur weil ich augenscheinlich Zeit mit Ayumi verbrachte. Nur zu dumm dass das Ganze größtenteils platonisch war. Ich mochte ihn, wir hatten aber keine Gemeinsamkeiten und grundlegend besaß Ayumi eine sehr langweilige Persönlichkeit. Es war mehr das Verantwortungsgefühl und Mitleid was mich dazu trieb ihn im Auge zu behalten. So hart es klang, aber ich wollte einfach keinen Ärger haben, weil ihm was passierte. Die Aktion mit der Brücke hatte damals ziemlich gesessen und mir wurde nach kurzer Zeit mit ihm bewusst wie schlimm es um seine Psyche stand.

In der Nähe des Gewächshauses suchte ich in meiner Tasche nach den Zigaretten. Holte eine hervor und zündete sie an. Das Nikotin zog sich mit einem Atemzug in meine Lunge und fing recht schnell an mit seiner leicht beruhigenden Wirkung. Haru hasste diese Angewohnheit. Allerdings wurde ich sie nicht so schnell los. Zumal ich es auch nicht wollte.

Gedanklich ging ich die letzten Jahre durch, man hatte meinem Zimmergenossen recht übel mitgespielt und wenn ich an seinen Vater dachte, war er wirklich nicht um sein Leben zu beneiden oder verwunderlich das er so war wie er war. Da fragte ich mich wie er erst damit umgehen wollte, sollte es rauskommen das er etwas mit einem Mann hatte? Wie würde sich dass auf alles um ihn herum auswirken?

Dabei musste ich an meine eigene Situation denken. Würde es nach mir gehen, würde ich es hinaus schreien das ich mit Haru zusammen war, mein Verstand sagte mir aber, dass wir uns damit das Leben nicht sonderlich leicht machen würden. Die Tatsache das ich erst 17 Jahre war machte es nicht besser. Nicht nur das Haru seinen Job verlieren würde, man würde ihn auch in den Knast stecken!

Das eine Problem würde sich im Dezember lösen wenn ich Geburtstag hatte. Das Andere erst nächstes Jahr wenn ich meinen Abschluss bekam. Gefühlt war es noch Ewig bis dahin...
 

Sachte klopfte ich drei Mal an der Tür, wartete kurz und rüttelte anschließend an der Türklinke. Abgeschlossen. Haru war nicht da? Verwirrt runzelte ich die Stirn, zog mein Telefon aus der Tasche und machte mich dran zu meinem Zimmer zu gehen. Ich hatte eigentlich gehofft ein wenig Zeit mit Haru verbringen zu können, oder zumindest ein wenig herumzuknutschen, scheinbar hatte er aber was besseres zu tun, ohne mir Bescheid zu geben. Das frustrierte mich, was ich auch schnell in einer kleinen Nachricht eher schmollend zum Ausdruck brachte.

>Wollte gerade zu dir, ein bisschen rummachen...<

Anschließend setzte ich mich auf mein Bett und verbrachte ein wenig Zeit damit zu zeichnen, auch wenn es wesentlich wichtiger gewesen wäre mich an Englisch zu setzen.

Die Tür des Zimmers wurde aufgeschlossen und ohne hinzusehen wusste ich das Ayumi herein gekommen war. Er sagte kein Wort, verschwand recht zügig in das Badezimmer und kurz darauf war die Dusche zu hören.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, dann kam Ayumi wieder aus dem Bad. Eine Dampfwolke folgte aus dem kleinen Bad. Seine Haut war glühend rot. Als wäre er in einen Topf mit siedenden Wasser gesprungen. „Was ist denn mit dir passiert!?“, entwich es mir entsetzt. Erschrocken zuckte er zusammen, als hätte er gar nicht mitbekommen das ich überhaupt im Zimmer war. „Ich hab das Wasser zu heiß eingestellt.“, bemerkte er nachdem er die Sprache wohl wiedergefunden hatte und sah auf seine Arme, welche sehr am Leuchten waren. Unter der dünnen Haut waren die Adern deutlich abgehoben.

„Du siehst aus wie ein Hummer nach dem Kochen! Fast ,als hättest du dich verbrannt. Auf was hast du es eingestellt?“, fragte ich und Ayumi zuckte mit den Schultern, machte dabei ein Gesicht was ich nicht so recht deuten konnte. Ich war so schnell bei ihm das er gar nicht reagieren konnte. Packte ihm am Handgelenk und stellte fest das die Haut geradezu glühte. Er zog den Arm weg.

„Ich hab dir gesagt du sollst mich ihn Ruhe lassen!“, zischte der Aschgraue und sah mich verbittert an.

„Geht schlecht wenn du so komische Aktionen machst! Da bleibt einem nichts anderes übrig, als sich Sorgen zu machen. Aber gut! Wenn du es so willst!“, murrte ich zurück. „Verbrenn dich, Hunger dich zu Tode und friss mal wieder alle deine Probleme in dich hinein! Aber beschwere dich dann nicht bei mir!“, keifte ich, schnappte mir mein Telefon und verschwand aus dem Zimmer.

Mit einem Rums ließ ich die Tür ins Schloss knallen und fluchte leise über den Spinner, der sich mein Zimmerpartner schimpfte, während am anderen Ende des Flurs Herr Endo darüber schimpfte dass die Türen Griffe hätten. Er stellte aber seine Standpauke recht schnell ein, als er feststellen musste dass ich der Übeltäter war.

Meine Laune schwang um. Verschwitzt lächelnd ging ich zu ihm rüber, er hingegen wirkte erledigt, was mich ein wenig stutzig machte.

„Hast du meine Nachricht gelesen?“, fragte ich ohne Umschweife und Haru nickte. Schloss die Tür seines Zimmers auf und schaute sich anschließend sorgsam um. Ich schob mich an ihm vorbei in das Zimmer. „Yui...“ „Es ist keiner da!“, seufzte ich und setzte mich auf den Futon, auf dem das Bettzeug sorgfältig zusammengelegt lag. Mit einem Seufzen schloss er die Tür hinter sich. „Du kannst nicht einfach hier immer mit rein! Sollte das Jemand mitbekommen...“

„Ich weiß. Reg dich doch nicht immer so auf.“, stöhnte ich und fragte recht schnell wo er gewesen war. Sachte stellte er seine Tasche ab. Er strich sich über den Hinterkopf und sah sich nervös um. „Beim Polizeipräsidium.“, murmelte er und zog die Vorhänge der Fenster zu. Ich wurde ein wenig hellhörig. „Haben sie die Kerle endlich geschnappt!?“, fragte ich rasch. Haru zögerte mit einer Antwort. „Ich weiß du willst jetzt alles wissen, aber ich brauch ein bisschen Zeit um das Ganze zu verarbeiten... Ich fühl mich ziemlich erschöpft und es sind einige Dinge wieder hochgekommen... mir wäre es lieber wenn ich alleine wäre.“, seufzte Haruma ein wenig bittend.

Ich konnte ihn irgendwie verstehen, dennoch passt es mir nicht von ihm raus geschickt zu werden.

„Wenn du nicht reden willst, ist das Okay. Du kannst es mir auch morgen noch erzählen, aber ich lass mich bestimmt nicht von dir , jetzt raus werfen!“, murrte ich. „Stell jetzt bitte nicht wieder auf stur und geh.“, flehte Haru. Ich verzog das Gesicht.

„Gut!“, knurrte ich und ließ Haru nicht viel zu Wort kommen, bevor ich auch hier abhaute.

Part 4 Endo und Suwa - Abschnitt 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 4 Endo und Suwa - Abschnitt 3

Y

Fieberhaft durch streifte ich die Gänge. In einigen Minuten sollten wir wieder bei Ethik sein. Das nahe liegende war gewesen ihn in der Kantine zu suchen. Schließlich hatte diese kleine Made Jinbai davon gesprochen, allerdings konnte sich keiner daran erinnern Nezumi gesehen zu haben.

Nervös biss ich mir auf die Lippe und verzog angestrengt das Gesicht. Wenn an dem, was in Nezumis Tagebuch stand und an dem was Haru sagte dran war, war leicht zu erraten was hier gerade passierte!!

Angespannt tippte ich auf meinem Telefon herum und schrieb erste eine Nachricht an Nezumi, anschließend eine an Hide.

„Haben Sie nicht gleich im anderen Gebäudeteil Ethik Herr Suwa?!“, fragte eine dunkle Stimme die mich zusammenfahren lies. Sachte drehte ich mich um. Mit seiner Tasche in der Hand und einigen Unterlagen unter dem Arm, stand wie ein bedrohlicher Berg der Direktor Yuudai vor mir. Eher unbeholfen lies ich das Telefon in meine Tasche gleiten.

„Äh...“, gab ich nur kurz von mir. „Mit euch Schülern ist es wie mit einem Sack voll Flöhe! Immer seid ihr dort wo ihr gerade nicht sein solltet! Egal ob Neuzugang oder die Abschluss Kandidaten... Oder gibt es irgendwas wichtiges warum sie sich in der Nähe meines Büros herum drücken?!“, knurrte er und sah mich scharf an. Der Kerl konnte einem echt Angst bereiten, lief es mir mit einem Schaudern den Nacken hinunter. „Ich... äh...“, stotterte ich selten dämlich vor mich hin und wich seinem strengen Blick aus.

Wäre es denn eine dumme Idee Yuudai davon in Kenntnis zu setzten? Selbst wenn ich diesen Jinbai dabei erwischen würde wie er Nezumi sonst was antat, was sollte ich groß tun als dem Bengel die Fresse zu polieren? Im schlimmsten Fall würde er mich dann bei einem Lehrer melden und Nezumi als Zeugen benutzen! Gestoppt hätte ich ihn damit nicht...

„Ich hab eine Frage!“, sagte ich sehr ernst und suchte den Blickkontakt. „Wenn Sie so dumme Schwachsinns Fragen stellen wollen, wie ob sie eine Sondergenehmigung bekommen können um ihre Freundin mit aufs Gelände...“

„Darum geht es nicht!“, fauchte ich dazwischen und bereute den Ton den ich angeschlagen hatte recht schnell wieder. „Verzeihung... Es geht um Erpressung!“, sagte ich sehr knapp und der Direktor zog eine Augenbraue hoch.

„Es geht dabei um Leben und Tod! Vielleicht passieren jetzt gerade sehr schlimme Dinge!“, versuchte ich es dringlicher zu machen und er erwiderte ob ich das ganze nicht ein wenig zu melodramatisch darstellte. Schließlich konnte ein Schülerleben nicht so dramatisch sein.

Innerlich fluchte ich! War es einmal ernst, wollte nie einer einem Zuhören!! Ich schüttelte energisch den Kopf.

Ich fühlte wie mein Telefon in der Tasche vibrierte. Ein Antwort!

„Mitkommen!“, knurrte Yuudai und nickte zum Ende des Ganges. Dort war seine Bürotür. Allerdings zog ich das Telefon aus der Hosentasche und sah nach wer geschrieben hatte.

>Wenn du mit diesen Jinbai, diese Blonde schleimige Geschwülst meinst welche sich seit einigen Tagen an mein Herzblatt hängt, dann ja! Er ist mir aufgefallen! Wieso! Was ist mit ihm?!?<

„Packen Sie das Telefon weg oder ich konfisziere es!“, knurrte Yuudai und ich zischte ihn an.

Warum war mir der Kerl nicht schon viel früher aufgefallen??? Oder war er mir aus dem Weg gegangen?

Ich trabte ihm nach. „Ich hab nicht ewig Zeit!“, seufzte der Mann, öffnete die Tür mit seinem Schlüssel und wies mich an, rein zu gehen.

Er seufzte gedehnt und bat mich, mich zu setzten.

„Dann schieß mal los!“

Ich zog die Stirn in Falten. Was konnte ich erzählen und was nicht? Beruhte doch alles aktuell nur auf Vermutungen und dem was ich in Ayumis Buch gelesen hatte. Würde er einer Vermutung nachgehen?! Oder sie gar ernst nehmen? Bisher neigten die meisten Menschen mit den ich mich auseinander setzte, dazu alles herunter zu spielen... Und vor allem: Wie groß war die Gefahr dabei? Sollte dieser Jinbai Nezumi wirklich erpressen, dann war die Frage womit setzte er ihn unter Druck? In wie weit konnte das womit er ihn erpresste vielleicht gefährlich sein? Für Nezumi oder anderen vielleicht?! Wusste diese Made vielleicht...

Yuudai räusperte sich und zog mich wieder aus meinen Gedanken.

„Und?“, knurrte er.

~ Brrrt Brrrt ~ wieder eine Nachricht, welche der Direktor gekonnt ignorierte.

„Ich... hab nur einen Witz gemacht.“, lachte ich und schickte mich an wieder aufzustehen. Dabei hörte sich mein Lachen so künstlich an das es schon fast weh tat.

„Ich hatte mit den Jungs gewettet...“, gibbelte ich vor mich hin was den Dirketor einen verständnislosen Blick abfeuern lies.

„Na hoffentlich war es das Wert! Zwei Wochen nachsitzen für Sie Herr Suwa!!!“, fauchte er und ich verließ wie von der Tarantel gestochen das Zimmer.

Vor dem Klassenzimmer für Ethik waren die meisten schon versammelt und auch Nezumi war dort.

Leicht blass drückte er sich im Hintergrund herum und reagierte auf meine Begrüßung kaum.

Was auch immer dieser Kerl mit ihm anstellte! Ich würde ihn dafür zwei Finger brechen!! Ab nun würde ich Ayumi nicht mehr aus den Augen lassen!
 

H

Ich freute mich über die neuen Ereignisse. Eine Wohnung, direkt über Yuis Arbeit und vor allem eine sehr ordentliche, gut eingerichtete und günstige Möglichkeit für mich. Was mich besonders freute war, dass es genug Platz für zwei Personen gab. Falls Yui mit einziehen wollen würde nach dem Abschluss. Soba hatte mir garantiert das ich so schnell wie möglich hinein könnte. Blieb nur noch das organisieren meiner Sachen , die in einem Lager untergebracht waren. Das würde aber ein Kinderspiel sein , schließlich war ich ja mobil.

Gerade als ich bei Yuudai klopfen wollte um ihn darüber zu informieren, maulte er von Innen herum das er keine Zeit für diesen Scheiß hatte. Welchen Scheiß?

Ich setzte meine Handlung fort, klopfte und trat nach dem “herein” ein.

“Endo, was kann ich für Sie tun?”, seufzte er und ich merkte das ich gerade störte.

“Entschuldigen Sie. Ich wollte mich nur für Ihre Hilfe bedanken. Ist alles in Ordnung?”, hakte ich nach und setzte mich gegenüber von ihm an den Schreibtisch.

“Gerade hatte ich den Schüler Suwa hier der sich einen Spaß erlaubt hat. Konsequenz zwei Wochen nachsitzen. Wann werden diese Bengel in der Abschlussklasse endlich erwachsen?!”, knurrte er und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

“Was für einen Spaß hat er sich denn erlaubt?”, war ich neugierig.

“Keine Ahnung. Er hat wohl mit den Jungs gewettet”, gab er schnaubend von sich.

“In Ordnung. Danke nochmal jedenfalls, ich werde in den nächsten Tagen das Zimmer räumen” , lächelte ich und Yuudai nickte freundlich.

Yui hatte sich echt ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. Wollte er Yuudai involvieren?

Ich verließ das Büro wieder und überlegte mir einen Snack in der Kantine zu holen, als mir Hideki unruhig entgegen kam.

“Haru!”, zischte er und riss mich zur Seite.

“Wieso wollte Yui wissen ob mir einer von Nezumis Freunde aufgefallen ist? Nun antwortet die kleine Made nicht mehr. Was läuft hier?”, zischte er mich an und ich drückte ihn von mir weg.

“Wahrscheinlich antwortet er nicht, da er im Unterricht sitzt und sich eben zwei Wochen nachsitzen eingefangen hat, weil er sich um Nezumi sorgt! Da passiert gerade etwas , was nicht sein sollte und Yui versucht an deinen Freund heran zu kommen um ihn zu schützen”, nahm ich meinen Freund in Schutz doch Hide rollte mit den Augen.

“Mach nicht so ein Gesicht. Yui ist im Internat näher an ihm dran als du! Er kennt die Leute die mit Nezumi abhängen und die, die ihm vielleicht nicht gut tun. Lass ihn das regeln. Wenn er dich braucht wird er dich in Kenntnis setzen. Vertrau ihm!”, beruhigte ich den nervös zuckenden Arzt vor mir der nun zustimmte.

“In Ordnung. Bis heute Abend möchte ich aber wissen was Sache ist!”, forderte Hide und ich nickte.

“Wo bist du gestern denn noch gewesen? Ich dachte wir könnten was trinken gehen”

Ich schmunzelte, er wusste gar nicht wie oft er demnächst die Gelegenheit bekommen würde.

“Eine Wohnung war frei und die habe ich mir gestern angeschaut. Tatsächlich habe ich sie bekommen und kann einziehen”, lächelte ich und Hide versuchte sich zumindest für mich zu freuen.

“Sag Bescheid wenn du Hilfe brauchst. Ich versuch jetzt erst mal meine Gedanken zu sortieren und dann schreibe ich Ayumi eine Nachricht. Mich macht das hier unruhig”, murmelte er und ging wieder in die Richtung seines Arbeitszimmers. Was war denn nur los, das im Moment alle so komisch drauf waren?

In meinem Zimmer, schnappte ich mir zügig meine Unterrichtsmaterialien und ging zum nächsten Unterricht. Suwa saß ebenfalls in der Klasse in die ich musste. Vielleicht würde ich nachher die Zeit haben ihm von der Wohnung zu erzählen.

Mit zügigen Schritten betrat ich die Klasse als es in meiner Hosentasche vibrierte ein Anruf ging ein.

“Sie bearbeiten bitte schon einmal die Aufgaben auf Seite zweihundertvier. Ich werde diese gleich mit Ihnen durcharbeiten”, unterbrach ich kurz und ging noch einmal vor die Tür.

“Endo?”, meldete ich mich und erkannte sofort am anderen Ende die Nummer von Inspektor Minami.

“Herr Endo. Wir haben ein Problem!”, begann er das Gespräch was mir ganz und gar nicht gefiel.

“Wir haben den zweiten Kerl finden können, allerdings hat er einen unserer Kollegen niedergeschlagen und ist nun auf der Flucht. Bitte, halten Sie sich bedeckt und unternehmen nichts alleine! Verstanden?!”, fragte der Inspektor und ich spürte wie ich einen Herzstillstand erlitt.

“Endo?” brüllte es aus dem Telefon und ich bejahte das ich verstanden hatte.

Blass und schweißgebadet ging ich zurück in die Klasse, musste mich einen Moment setzen und sah in die Schülermenge die konzentriert an den Aufgaben saß. Der Einzige der mich besorgt ansah war Yui. Er formte mit den Lippen den Satz : “Alles ok?”.

Ich schüttelte den Kopf und hatte das Gefühl gleich in Tränen auszubrechen. Yui zückte sein Handy und kurz danach ging die Tür des Klassenzimmers auf. Hideki sah mich , sagte dann das ich draußen gebraucht werden würde und er meinen Unterricht weiter fortsetzen würde.

Mein Liebster schien ihn informiert zu haben und mein Freund eilte direkt zu Hilfe. Yuichiro hatte wirklich klug und schnell gehandelt. Ich war den beiden dankbar dafür.

Dem Raum verlassend, lehnte ich mich vor der Tür gegen die Wand und legte die Hände ins Gesicht. War das eine Panikattacke?

“Einatmen und ruhig ausatmen”, hörte ich die Stimme meines Freundes der sanft über meinen Rücken strich.

“Wenn uns jemand sieht Yui!”, lächelte ich ihn an und die Tränen flossen.

“Das ist mir gerade so ziemlich egal!” hörte ich ihn flüstern und seine Lippen berührten meine Wange.
 

Y

„Manchmal muss ich dem Perversen dankbar sein das er ein Arschloch ist.“, seufzte ich und brachte Haru, dem immer noch die Farbe im Gesicht fehlte zu seinem Zimmer.

„Er hat mich vor versammelter Mannschaft zusammengefaltet, mir mein Smartphone abgenommen und mich rausgeworfen, weil ich angeblich damit gespielt hatte.“, murrte ich. Auch wenn es ein guter Vorwand war, war mir die Art wie er es in die Wege geleitet hatte gegen den Strich gegangen.

„Sollte ich jemals im Sometimes hinter der Theke sein, werde ich ihm dafür in seinen Cocktail spucken!“.

„Eleganter hätte ich es wahrscheinlich auch nicht hingekommen.“, seufzte Haru und wirkte erleichtert als die Zimmertür in Sicht war.

„Gibt es für deinen... Anfall einen Grund?“, fragte ich vorsichtig was Haru dazu brachte das Gesicht zu verziehen. Er sagte knapp das der Polizei der zweite Täter entwischt war, was mich die Stirn ich Falten legen lies.

„Wenn ich der Kerl wäre würde ich jetzt schleunigst die Stadt verlassen!“, murrte ich und Haru schwieg.
 

Die wenigen Minuten welche ich noch vor der Tür warten musste bis der Unterricht zusende war hockte ich neben dieser und dachte darüber nach welche Konsequenz es hatte das der Kerl der Polizei durch die Lappen gegangen war. Mir kam Harumas Kuscheltier wieder in den Sinn...

Nicht nur er war jetzt in Gefahr.
 

„Nezumi! Warte!“, forderte ich als dieser seine Sachen in der Tasche verstaut hatte und bereit war das Klassenzimmer mit den Anderen zu verlassen.

„Ich... Ich...“, stammelte er und ich hob den Zeigefinger. „Gib mir zwei Minuten! Geh nicht ohne mich!“, gab ich von mir und er klammerte sich noch ein wenig mehr an seine Tasche.

Ich stopfte die leeren Arbeitsblätter, meine Schreibsachen und das Buch grob in meine Tasche lugte zu Hide rüber welcher auf sein Telefon sah und kurz zu mir auf schaute, anschließend ein verwundertes Gesicht machte. Als ich mich umsah waren die letzten zwei Schüler ,außer mir dabei das Zimmer zu verlassen und von Ayumi fehlte jede Spur. „Wo ist er hin?!“, stöhnte ich. „Das wollte ich dich gerade fragen!“, knurrte Hide.

„Ist er sauer auf dich?“, setzte er nach und ich schüttelte den Kopf. Hide zog die Schublade auf und holte das Telefon raus. Eine kleine LED blinkte grün auf. Mindestens eine neue Nachricht...

Er hielt es mir entgegen.

Ich schnappte es mir so schnell es ging und zischte los um Nezumi einzuholen. „Geht es Endo gut?“, fragte Hide kanpp und dabei nicht zu laut. „Frag ihn selbst! Ich muss los!!!“, knurrte ich und verschwand in den Flur, wo das Gemurmel der Schüler wieder zu vernehmen war.

Schnell holte ich ein paar von ihnen ein und fragte Nomba ob er Nezumi gesehen hatte.

„Keine Ahnung, der ist mit so nem Blondi aus der Unterstufe weg. Hat dich die kleine Maus etwa ausgetauscht gegen was Jüngeres?“, kicherte er und ich rümpfte die Nase. Feuerte einen „Nicht dein ernst!“-Blick ab und er stöhnte kurz. „Seit wann verstehst du keinen Spaß mehr?! Sie sind zum anderen Treppenhaus gegangen..“, murrte er und ich bedankte mich. Musste aber feststellen das es mich nicht weiter brachte. Waren sie rauf gegangen? Oder runter?

An den Stufen blieb ich stehen, überlegte hin und her. Nahm dann zwei Stufen auf einmal nach oben , bog um die Ecke und sah am Ende des Flures wie der Aschgraue hinter dem Blonden her trottete.

„Nezumi! Ich hab dir doch gesagt das du warten sollst!“, schnauzte ich durch den Flur und der Angesprochene zuckte zusammen.

Wie ein geölter Blitz war ich bei ihm, fasste ihn am Arm und warf diesem Jinbai einen vernichtenden Blick zu. „Wir wollten doch zum Zimmer die Unterlagen für Geographie holen, hast du das ganz vergessen?“, seufzte ich. Der blässliche Junge wollte etwas erwidern als Jinbai dazwischen ging.

„Oh je. Ayumi, du bist immer so zerstreut. Warum hast du nicht vorher was gesagt?“, kicherte der Blonde und Nezumi zog den Kopf ein, als würde er etwas schlimmes erwarten, was mich verwirrte.

„Wir müssen uns beeilen! Kondo wollte mir noch ein paar Kitkat geben und wartet am Zimmer! Wenn ich nicht sofort was süßes bekomme laufe ich Amok...“, schnaubte ich und Nezumi nickte, murmelte dabei eine Entschuldigung. Ich zog ihn in die Richtung aus der ich gekommen war, schaute dabei seitlich zu ihm hin. Erleichterung war in seinem Gesicht abzulesen. Unsere Schritte halten durch den Flur.

„Wir sehen uns aber nachher in der Freizeit???“, rief Jinbai hörbar und Nezumi versteifte sich. Sah über seine Schulter und gab keine Antwort. „Nur über meine Leiche!“, zischte ich so leise das der Aschgraue es nicht hören konnte und lies ihn endlich los.

Als wir im Erdgeschoss angekommen waren, unterbrach das Schweigen was zwischen mir und dem Mitschüler stand.

„Der Typ ist mir nicht geheuer... Was will er von dir?“, murrte ich und Ayumi dachte scheinbar fieberhaft nach einer Antwort nach. „Ein Bekannter meiner Eltern...“, sagte er dann und wirkte selber nicht so recht überzeugt. „Aha.“

„Sie haben einen von den Typen geschnappt die Haruma...“, murmelte ich recht leise damit nur er es hören konnte. Man konnte ja nie wissen. Ayumi sah mich verwundert an.

„Von der...“, sprach er den Satz nur halb aus und ich konnte irgendwie verstehen das er es nicht wollte. Ich nickte leicht. „Den Zweiten hatten sie fast. Er ist aber entwischt meinte Haru.“, knurrte ich und biss mir auf die Lippen.

„Entwischt?!“, wiederholte Nezumi und wurde noch ein wenig bleicher. Ein leichtes Zittern war in der Stimme zu hören. „Dann weiß er jetzt das die Polizei nach ihm sucht! Yui! Was ist wenn er hier hin kommt?!?“, keuchte Nezumi hektisch und umfasste die Trageschlaufe seiner Tasche so sehr das die Knöchel weiß wurden.

„Die Schule ist überwacht. Hier kommt keiner ohne weiteres rein und wenn der Kerl mehr als nur ein paar Halme Stroh im Kopf hat, wird er die Beine in die Hand nehmen und abhauen!“, entgegnete ich, was ihn nicht zu beruhigen schien.

„Glaubst du ein Erwachsener Mann, bekommt nicht mit wie einige Schüler sich über die Mauer vom Gelände stehlen und wieder darauf schleichen?!? Wir hängen damit drin!!! Du, Hide, Ich! Was ist wenn er mitten in der Nacht plötzlich in unserem Zimmer steht?! Oder uns im Schlaf erwürgt?!“, wurde Nezumi zusehends mehr panisch. Sein Nacken wurde fleckig rot. „Das wird nicht passieren!“, murrte ich, allerdings war seine Angst rational.

„Was ist wenn er Hide auf dem Weg vom Internat nach Hause...“ „Pssst!“, zischte ich ihn an, da ein paar Schüler uns entgegen kamen.

Was hatte ich mir damit nur eingebrockt!

Part 4 Endo und Suwa - Abschnitt 4

H

Es war alles so viel gewesen, weshalb ich mich früh am Abend auf den Futon legte und vor mich hin döste. Meine Gedanken sprangen von links nach rechts. Sorgte ich mich gerade eben noch darüber von dem zweiten Straftäter aufgelauert zu werden, dachte ich andererseits daran in welcher Farbe ich die Küche streichen wollte. Wenn ich sie überhaupt streichen müsste.

Ein zaghaftes Klopfen ließ mich aufrecht sitzen und ich bat herein. Hide kam ins Zimmer und betrachtete mich unruhig.

„Geht es dir besser?“, fragte er und ich nickte.

„Dank dir und Yui! Ein Glück das du so schnell reagiert hast!“, grinste ich denn das musste ich ihm wirklich hoch anrechnen.

„Kein Problem. Sagst du mir was denn los war?“, hinterfragte er und schmiss sich zu mir aufs Futon.

„Nun, einer der Penner konnte der Polizei durch die Lappen gehen. Heißt er ist nun gewarnt oder provoziert. Das werde ich wohl erst erfahren wenn er mich sucht oder findet!“, belächelte ich es und Hide zog mich in seine Arme.

„Wir passen hier schon auf. Kein Fremder betritt die Schule oder kommt unbemerkt hier hinein“, versicherte er mir und ich nickte.

„Lange werde ich aber nicht mehr hier sein. Ich habe doch die Wohnung. Und weißt du was? Sie ist direkt über dem Sometimes“, schmunzelte ich.

„Ernsthaft? Das heißt ich kann mich aufs übelste betrinken und dann bei dir pennen? Mögen die Götter und Ahnen mit dir sein Haruma Endo!“, jubelte er und für einen kleinen Bruchteil ahnte ich , dass dies ein Fehler gewesen war.

Eine ganze Weile hatten wir uns noch unterhalten, bis sich Hide verabschiedete. An der Tür blieb er noch stehen und seufzte.

„Du machst dir Sorgen!“, kommentierte ich das Seufzen und er nickte.

„Weniger Sorgen, es ist eher eine Angst. Ein ungutes Gefühl, wenn du es so nennen möchtest!“, beschrieb mein Freund und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür.

„Vielleicht solltest du mit ihm darüber sprechen! Aber ich kann dir versichern dass Yui an der Sache dran ist und auf Nezumi Acht geben wird!“ munterte ich meinen Kumpel auf und sah ihn für einen Moment lächeln. Dann öffnete er die Tür, ging hinaus und zog sie wieder zu.

Erneut ließ ich mich auf das Futon sinken und warf einen Blick auf die Uhr. Gerade war das Abendessen in der Kantine vorbei und so nach und nach würden die Schüler auf ihre Zimmer oder in die Gesellschaftsräume gehen. Ich allerdings wollte einfach nur schlafen.

* * *

Eine Hand berührte meine Wange und ich erschrak beinahe zu Tode.

Nach Hides verlassen des Zimmers, hatte ich gar nicht die Tür verschlossen, weshalb es für Yui eine Einladung gewesen war einfach so hinein zu kommen.

„Hey“, flüsterte er als ich ihn endlich erkannte und mein Herz wieder zur Ruhe kam.

„Hey“, antwortete ich genauso und schon berührten sich unsere Lippen.

„Ich kann nicht lange bleiben. Ayumi gefällt mir nicht und bevor er auf dumme Ideen kommt, hänge ich erst einmal an seinen Fersen wie ein Kaugummi unterm Schuh!“

Diese Aussage brachte mich zum Schmunzeln.

„Ist in Ordnung. Ich komm schon klar. Davon mal abgesehen, werde ich die nächsten Tage damit beschäftigt sein meine neue Wohnung zu beziehen!“, kam es mir heiser über die Lippe da mich die Müdigkeit wieder einholte.

„Was? Du hast eine Wohnung? Das ist ja toll! Wie groß ist sie? Wo liegt sie? Wann kann ich sie sehen?“.

So viele Fragen und doch war ich zu müde eine einzige davon zu beantworten.

„Liebling, wir reden die Tage darüber in Ordnung? Lass den alten Mann jetzt schlafen“, gähnte ich herzlich und Yui nickte amüsiert.

„Okay. Aber nur weil ich nicht will das du jetzt schon an Altersschwäche stirbst“.

Seine Lippen fanden ein weiteres Mal meine und dann verschwand er hinter der Tür. Diesmal rappelte ich mich allerdings auf um diese zu schließen. Kaum auszumalen wenn ein anderer Schüler herein kam.

Zügig befand ich mich wieder in der Traumwelt. Diesmal waren Yui und ich Hand in Hand im Park unterwegs. Unter einem Kirschbaum blieben wir stehen, die Blüten fielen hinab und schmeichelten seiner Erscheinung umso mehr. Das Kribbeln im Bauch, glich dem wie als ich damals sein Bild gekauft hatte.

Zu schön um es mit einem Pinsel festzuhalten!

Meine Hand strich über seine Wange, ich hob das Kinn und küsste ihn. Gerade als ich ihm sagen wollte, wie sehr ich ihn liebe, verblasste seine Miene, er brach in meinen Armen zusammen und hinter ihm tauchte der Kerl auf der seinen Schwanz in mich gesteckt hatte!

Blut an meinen Fingern machte mir bewusst das Yui verletzt war und letztendlich bemerkte ich das Messer in der linken Körperseite. Der Täter flüchtete und ich wäre am liebsten hinterher gelaufen, doch mein Liebster hielt mich fest an sich, wimmerte das er nicht sterben will und er mich liebt.

Ein Leben ohne ihn, kam für mich nicht in Frage und als Yui seine Augen für immer schloss, zog ich das Messer aus seiner Seite und erstach mich selbst. Ich würde ihm folgen bis in den Tod.
 

Y

Es hat einiges an Zeit gebraucht bis ich Ayumi halbwegs beruhigt hatte. Was nichts daran änderte dass ich noch im Besitz des Tagebuchs war. Ich hoffte das Nezumi es nicht direkt vermissen würde. Zumindest nicht so schnell. Konnte jedoch schnell ausatmen. Ein Günstiger Moment bot sich ,als der Mitschüler, welcher halbwegs in einer Art normalen Gemütszustand erlangt hatte, ins Badezimmer verschwand. Was man bei Nezumi so als “Normal” bezeichnen konnte... Vorsichtig wanderte das Buch von meiner Tasche unter die Schlafmatte von Nezumi und sorgte dafür das ich mich ein wenig wohler fühlte.
 

***
 

„Sollen wir in die Kantine oder lieber außerhalb essen gehen?“, fragte ich und war dabei ziemlich in Gedanken versunken. Ein leises Keuchen nach Luft ließ mich auf schauen. Nezumi schüttelte sehr heftig den Kopf.

Ich seufzte. „Der Kerl wird uns nicht an der Pforte direkt abfangen und abstechen!“, murrte ich konnte Nezumi aber auch irgendwie verstehen.

„Also Kantine.“, schnaubte ich und setzte ein gemurmeltes: „Yeah, wie sehr ich mich drauf freue!“ nach.

„Kannst du mir einfach was mitbringen? Ich hab nicht sonderlich Hunger...“, fragte er ein wenig zaghaft und ich runzelte die Stirn, sah auf meine Uhr und legte meinen Block bei Seite.

In 20 Minuten würde die Kantine schließen. Sie war keine Fünf Minuten entfernt. Kurz dachte ich darüber nach wie hoch die Chancen waren das Nezumi in der kurzen Zeit verschwand. Andersherum, konnte ich endlich mal wieder raus eine rauchen... Der Mitschüler bekam schon Panik erwischt zu werden, wenn er die Schachtel sah, ihn mitzunehmen war fast schon unmöglich.

„Okay! Bleib aber hier! Wehe du haust ab!“, forderte ich und setzte mich langsam auf. Ayumi nickte. Ich holt die Schachtel und das Feuerzeug aus einem Versteck zwischen den Schuluniformen. Stopfte sie in die Hosentasche und sah ihn nochmal eindringlich an.

Dann machte ich mich schnell auf zur Kantine.

Bis auf ein paar wenige Schüler war der Saal in der Kantine leer und die Auswahl an Essen auch recht bescheiden. Ich rümpfte die Nase, bestellte einen verpackten Pudding für Nezumi, zwei Äpfel und 2 Sandwichs, dessen Belag ich eigentlich nicht mochte. Allerdings mochte ich es noch viel weniger mit leerem Bauch zu schlafen. Nach eine wenig bitten und betteln, wurde alles in einer Tüte verpackt und ich setzte zum Umweg bei den Gewächshäusern an. „Nur 3 min!“, knurrte ich und zündete schnell dem Glimmstängel an. Sog den Qualm tief ein und schloss ein wenig die Augen. Ich konnte fühlen wie das leicht nervöse Kribbeln im Hinterkopf nachließ. Zunächst dachte ich, ich würde es mir nur einbilden als ein leises Knirschen zu hören war. Schuhe die auf dem Schotter Boden gingen. Schlagartig war ich hellwach und lauscht in die Dämmerung. Lies die Zigarette so gut es ging in zwischen meinen Händen in Deckung gehen, damit keiner das verräterische leuchten in der beginnenden Dämmerung sah.

„... lass mich los!“

Das war kein Lehrer...

„Wo.. wo gehen wir hin?“, hörte man Nezumi von weiter weg nervös fragen. „Idiot wohin wohl! Ich lasse mir von dem Scheiß Blondi der sich mit dir das Zimmer teilt nicht den Spaß verderben! Aber das kannst du ja gleich wieder gut machen!“, kicherte er und ich war mir zu Hundert Prozent sicher das ich wusste wer der Andere war, der scheinbar Nazumi bedrängte.

„Ich dachte schon das dieser Kerl niemals abhaut. So ein Lästiger Mensch! Hast mit ihm auch was am Laufen?“, zischte Jinbai und von Nezumi kam ein leicht schrilles “Was?”, zum schluss hin eher ein nuscheln wurde: „Auf keinem Fall! Das würde mir Hide niemals verzeihen...“

Die Schritte kamen näher und ich duckte mich hinter einen Strauch. „Ich will nicht...“ „Halt die Klappe!“, fauchte der Blonde und scheinbar wechselten sie die Richtung. Ich spähte über die Hecke und sah sie verschwinden, dabei hatte Jinbai Nezumi am Arm gepackt, als würde dieser bei der nächst bietenden Gelegenheit verschwinden.

Ich stellte die Tüte vorsichtig ab und lief auf Zehenspitzen ihnen nach.

„Der Sportplatz?“, flüsterte ich ungläubig und folgte ihnen hinter das Schulgebäude zum Sportplatz. Jinbai hielt zielstrebig auf das Häuschen zu in dem die Geräte, Matten und anderen Utensilien gelagert wurden. „Wäre dieser bescheuerte Umiko nicht da, könnten wir das in meinem Zimmer machen, aber dafür hab ich mir was neues einfallen lasse.“, sagte Jinbai recht Tonlos und sah sich um als er die Tür der Hütte in greifbarer nähe war. Er hantierte an dem Schloß herum. Ich wurde stutzig. Keiner außer Kashima kannte die Zahlenkombination an dem Vorhängeschloss!

Kichern war zu hören und mit scharren wurde die Tür aufgemacht. Nezumi sträubte sich, wurde aber von dem Blonden hinein geschoben. Die Tür ging zu.

Erst jetzt bemerkte ich wie meine Hände vor Aufregung zitterten.

Was würde passieren? Vorsichtig schlich ich mich näher heran.

Klicken war zu hören. Ein Feuerzeug? Die Wandung des Metall Häuschens war nun keinen Meter mehr entfernt. Ich berührte sie sanft, kam näher und legte mein Ohr auf das Metall.

„Zieh das Shirt aus...“, knurrte Jinbai. Allerdings hörte es sich komisch an. Er pustete. Hustete kurz und fauchte anschließend war das so langsam ging. „Gott bist du bei allem was du tust so langsam?“, schnauzte Jinbai und ich war mir nun sicher das er etwas im Mund hatte. Wieder leichtes Husten. „Keine Ahnung was einige daran finde!“, maulte er.

Stille trat ein, dann wimmerte Nezumi leise. „Hm... ich dachte das wäre spannender. Schade.“, seufzte der Blonde, während Nezumi kaum hörbar über den Schmerz klagte, den er empfand.

Mir lief es eiskalt den Rücken hinter... Was passierte dort drinnen?!?

„Waaas machen wir jetzt nur?“, hörte man es überzogen fröhlich. Nezumi gab ein Schluchzen von sich. „Weißt du, mich würde es ja schon interessieren, wie es sich für deinen Sensai anfühlen muss wenn er dich fickt.“

In mir zog sich alles zusammen und auch Nezumi schien wie erstarrt zu sein, bis er sich klägliches mit einem kurzen “Nein” sträubte. „Geht das schon wieder los!“, fauchte es. Ein Klatschen war zu hören! Hatte der Blonde den Aschgrauen geschlagen? „Wenn du davon noch mehr willst, lassen wir es und die gesamte Schule wird von mir sofort erfahren welche dreckigen Spiele du und der Kunstlehrer treiben!“, vernahm ich es und es lief mir heiß und kalt zugleich den Rücken hinunter. Es war also wirklich so. Jinbai erpresste Nezumi! Klimpern war zu hören, Jinbai knurrte etwas und ein leises Schniefen war zu hören.

Dann schaltete mein Kopf auch schon ab, mein Körper bewegte sich wie automatisiert und machte die wenigen Schritte zur Tür, fasten diese und rissen sie auf. Verschreckt und Tränen verschmiert drehte sich Nezumis Kopf in meine Richtung. Ein roter Handabdruck leuchtete im wenigen Licht auf der Wange. Auch das Gesicht von diesem miesen Stück Scheiße wand sich mir zu.

Nezumi kniete vor Jinbai, dessen Hose offen war und bei mir brannten nun alle Sicherungen durch. Bevor auch nur einer der beiden eine Reaktion zeigen konnte, war ich bei ihnen, stieß Nezumi beiseite und stürzte mich mit einer geballten Faust auf diesen kleinen Penner. Krallte meine eine Hand in den Kragen seiner Kleidung, als auch schon eine Faust ihn im Gesicht traf. Der Junge gab ein Kreischen von sich, ich schlug allerdings nach. „Du dreckiger kleiner Wichser! Verrecke!“, fauchte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. Bekam einen Schlag von ihm ab, welcher mich am Auge traf, kniff schmerzlich dieses zusammen und holte ein weiteres mal aus. Blut spritzte und er presste die Hände aufs Gesicht. „Meihe Nahhe!“, quietschte Jinbai und als ich abermals zuschlagen wollte klammerte sich jemand an mich. „Yui! NICHT!“, keuchte mich Nezumi an. Er zerrte an mir.

„Willst du mich verarschen!? Das Schwein will dich vergewaltigen!“, schnauzte ich über die Schulter und fühlte das Zittern was er über seine Hände auf mich übertrug. „Hör auf!“, flehte Nezumi. „Ihh vehklah dihh!!! Dafhr whrst duh bluten!“, fauchte Jinbai.

„Nicht wenn ich dich im Internatsgarten begrabe!“, fauchte ich, zog ihn am Kragen hoch und schlug ihn mit dem Kopf auf den Boden.

„Da.. das Handy!“, keuchte Nezumi und wirkte sehr aufgebracht. Ich verstand nicht. Er fing jedoch an Jinbais Hose zu durchwühlen. Zog zwei Smartphones hervor. „Fhnger weh!!!“, frauchte Jinbai mit den Blutverschmierten Händen auf dem Gesicht und strampelte unter mir wie wild.

Ich schlug ihm auf die Brust und er stellte die Gegenwehr ein um nach Luft zu schnappen. Schmerzlich starrte Nezumi auf die beiden Geräte in seiner Hand und schien weit ab zu sein von dem hier und jetzt. „Nezumi!“, zischte ich ihn an und kletterte von Jinbai hinunter. Rappelte mich auf und ging zu ihm herüber. Packte ihn bei der Schulter und schüttelte sie.

„Hey!“, wieder liefen ihm Tränen über das Gesicht und ich drückte ihn schnell an mich. „Wir bekommen das hin.“, murmelte ich leise und er schniefte.

Ein Scheppern ließ uns zusammen zucken und das Licht von Draußen verschwand. Ein leises scharren und ein kreischendes Lachen folgte. „Ihr seid so am Arsch!“, fauchte der Blonde von Draußen. „Er hat uns eingesperrt!“, keuchte ich und Nezumi sackte in einer Ohnmacht zusammen, rutschte langsam zu Boden. Ich sprang zu Tür drückte dagegen und hörte wie diese miese Kröte Flüche gegen mich aussprach. „Wenn ich hier rauskomme!!!“, schnauzte ich und Jinbai lachte wieder.

Meine Gedanken fingen an sich zu überschlagen. Wir brauchten Hilfe! Jinbai würde demnächst besten Lehrer sonst etwas erzählen!

Ich wühlte nach meinem Handy, trat dabei wütend über mich, diesen Wichser und die Situation gegen die Metalltür und tat mir dabei nur selbst weh.
 

H

Ich wurde aus meinem Albtraum gerissen, da das Handy vibrierte.

“Yui” las ich und überlegte ihn später zurück zu rufen. Allerdings klingelte es immer und immer wieder. Es war nicht nur ein bloßes Anklingeln wie er es sonst machte, wenn wir uns kurz am Tag treffen wollten. Irritiert ging ich ans Telefon und hörte Yui in den Hörer fluchen.

“Wieso gehst du jetzt erst ans Telefon? Verdammt Haru!”, zischte er mich an und ich verstand die Welt nicht mehr.

“Was ist denn bitte mit dir los?”, ranzte ich zurück als Yuichiro direkt herum brüllte dass er und Nezumi eingeschlossen seien und ich sie befreien müsste. Bevor ein anderer Lehrer sie fand.

Schleunigst zog ich mich an und machte ich mich auf dem Weg, sah wie sich Jinbai im Flur mit Yuudai unterhielt und übers Telefon wohl Hideki informierte. Jinbai sah schlimm vermöbelt aus und ich nahm im vorbeigehen die Worte wahr : “Geräteschuppen und Suwa”.

Nun begann ich zu laufen, eilte dorthin wo Yui mich gebeten hatte und fand sie auch auf Anhieb.

“Yui? Nezumi?”, fragte ich an der Tür und ich war erleichtert als ich eine Antwort bekam. Ich schloss die Tür auf, die beiden kamen zügig heraus und dann schloss ich sie wieder zu.

“Warst du das mit Jinbai?”, fragte ich kurz und sah auf die Faust meines Liebsten die ziemlich aufgeplatzt war und dick wurde.

Nickend, betrachtete er Nezumi der total verstört war und mit zitternden Händen zwei Handys festhielt.

“Egal! Später! Wir müssen hier weg. Jinbai ist gerade bei Yuudai und diese werden wohl bald hier auftauchen”, knurrte ich hektisch und schob die beiden in Richtung Parkplatz wo mein Auto stand.

Verwirrt sah Nezumi mein Auto an und ich musste zwei mal wiederholen, das er einzusteigen hat!

“Wenn wir bei mir sind, kannst du Hide anrufen und wir schauen weiter”, versicherte ich ihm, doch das war wohl das schlimmste Szenario für Nezumi. Er begann zu weinen, rieb sich durchs Gesicht und bat mich inständig nichts Hideki zu sagen.

“Was sagen?”, fragte ich unsicher doch Yui zog Nezumi hinter sich her auf die Rückbank des Autos.
 

***

“Vielen Dank, Sie werden es nicht bereuen”, bedankte ich mich bei Soba der lächelte.

Normalerweise hatte ich erst vorgehabt morgen den Schlüssel zu hören. Aber die Umstände hatten sich geändert, was Soba ziemlich gut verstand.

“Wir hatten alle mal Probleme”, grinste er breit und ich nickte.

“Das glaube ich dir auch. Wie kommt es dass Aki mit dabei ist? Kann es wohl nicht abwarten euer neues Liebesnest zu sehen oder?”, scherzte er und schlug mir auf den Oberarm. Der Kerl hatte echt ordentlich Kraft.

“Autsch”, murmelte ich und rieb mir über die Stelle. Er grüßte Suwa von weitem der seinen Chef ein gespieltes Lächeln entgegen brachte.

Kaum das wir oben in der Wohnung waren, setzte sich Nezumi auf das vorhandene gelbe Sofa und begann erneut zu flennen.

“Er ist wirklich am Ende oder?”, flüsterte ich Yui zu der mich grimmig ansah.

“Wundert es dich? Er wurde beinahe zum Sex mit wem gezwungen. Wer wäre da nicht am Ende”, knurrte er als würde ich es nicht verstehen.

“Aha”, gab ich nur kurz von mir und drehte ihm den Rücken zu.

“Nein! Haru! Das habe ich so nicht gemeint!”, hörte ich hinter mir doch ich verließ die Wohnung und setzte mich im Flur auf die Treppe.

“Bescheuerter Aki”, knurrte ich und wählte dann Hides Nummer um ihn zu informieren wo sein Liebster war.

“Was? Wieso ist er bei dir?”, ertönte die Frage am Telefon und ich schnaubte das er einfach herkommen sollte.

Kaum das ich aufgelegt hatte hörte ich wie die Wohnungstür aufging.

“Haru?”

“Was?”, zischte ich und ging mir durch die Haare.

“Es tut mir leid”, kam es kleinlaut doch ich winkte ab. Was sollte ich mich auch darüber aufregen.

“Wann wolltest du mir von der Wohnung erzählen?”, kam es eher vorwurfsvoll doch ich zuckte mit den Schultern.

“Keine Ahnung. Wenn es sich ergeben hätte, dir zu sagen das es mein neues zu Hause ist. Das du gerne mit einziehen und dir ein Zimmer aussuchen kannst. Was willst du von mir hören Yuichiro? Um mich herum ist alles so kompliziert zur Zeit. Also nimm es mir nicht all zu übel”, bat ich und Yui brummte etwas davon das ich nicht der Einzige sei, dem es so ergeht.

Die Tür ging erneut zu und ich seufzte wieder. Was war im Moment nur bei uns los?

Part 4 Endo und Suwa - Abschnitt 5

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 4 Nezumi & Nowak - Abschnitt 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 4 Nezumi & Nowak - Abschnitt 2

A

Mit einem leisen Geräusch stellte ich die Schale wieder ab. Ein paar einzelne Nudelstücke klebten noch an der Wandung, allerdings war ich zu voll und müde, zumal die Schale auch längst kalt war. Dabei war es warm. Zwar ging gemächlich der Sommer zu ende.. aber immer noch war es an machen Tagen Unsagbar heiß.

„Ich hab noch nie gesehen das Du für so etwas so lange brauchst.“, bemerkte Hide, welcher schon längere zeit vor mir fertig gewesen war. „Hm...“, nickte ich ein bisschen träge und lehnte mich in das Sofa zurück. Zog die Decke ein wenig enger, weil es mir leicht fror und blinzelte ein wenig vor mich hin.

„Ich fühle mich so voll.“, seufzte ich und er entgegnete das ich auch nun deutlich mehr Farbe im Gesicht hätte, strich mir über den Kopf und die Wange. „Wenn es nach mir ginge, hätte ich dich an einen Tropf gehängt und mit einer Magensonde versorgt.“, seufzte er und küsste mir auf die Stirn. Ich verzog ein wenig das Gesicht. Ich war in einer schlechten Verfassung, aber soweit war es dann doch nicht!

„Ich weis du magst keine Nadeln.“, knurrte Hide. „Ich mache mir nur sorgen...“

„Entschuldigung...“, nuschelte ich und lehnte mich noch mehr an ihn. Meine Augen fühlten sich so schwer an. „Ich mach immer nur ärger...“

„Nein machst du nicht! Und hör auf dich immer zu entschuldigen.“, seufzte er. „Dem einzigen dem ich einen Vorwurf mache ist diesem Jinbai! Sollte ich diese kleine Assel in die Finger bekommen...!“, zischte er. Ich murmelte etwas unverständliches vor mich, als ich auch schon weg nickte.
 

Hide weckte mich irgendwann am Nachmittag. Kurz war er wohl weg gewesen, denn er hatte gefüllte Klöße besorgt.

„Oh... Die hatten wir zu letzt an meinen Geburtstag.“, musste ich feststellend. Beim Gedanken daran bekam ich einen roten Kopf. „Stimmt!“, grinste Hide breit. „Allerdings hab ich diesmal keine Süßen genommen.“, kicherte er. „Auch wenn ich das liebend gerne wiederholen würde, glaube ich das du sie besser in deinem Bauch sollten als auf deinen Bauch verteilt.“, gibbelte er und schien sich über meine Reaktion zu freuen. Mich hingegen machte es nervös sich daran zu erinnern. Hide hatte mich Sexuell geradezu gequält und das über Stunden. „Ich.. glaub auch.“, murmelte ich und griff nach einem um ihn zu essen. Auch wenn ich nicht so recht Hunger verspürte, würde Hide nicht locker lassen bis ich zumindest einen gegessen hatte. So würde ich zumindest das überreden von ihm umgehen.

„Braver Junge.“, lobte er und strich mir über den Kopf. „Ich bin kein Hund...“, zischte ich und Hide kicherte ein wenig. Schob sich einen der Klöße in den Mund, während ich an meinen knabberte und ziemlich schnell auf die Füllung stieß. Hackfleisch mit Pilzen.

Kurz darauf verschwanden unerwartet noch zwei in mein Inneres und ich musste auf seufzen als ich fertig war.

„Hast du doch hunger gehabt?“, lächlte er zufrieden und strich mir noch einmal durch die Haare.

Was sollte das?! „Warum machst du das?“, entwich es mir leicht ungehalten. „Was?“

„Dieses Tätscheln und loben!“, murmelte ich und Hideki wirkte leicht verwirrt. „Mach ich das?“, fragte er und ich nickte. „Ja, tust du. Ich bin doch kein Haustier...“, seufzte ich leise.

„Das ist nicht meine Absicht. Ich will nur das du dich gut fühlst.“, kam es von ihm in einen sehr ruhige Ton. „Komm her!“ Als ich mich zurück lehnen wollte, zog er mich sachte an sich. Ich fühlte die wärme von Hides Körper welche sich durch den Stoff drängte und von meinem aufgenommen wurde. Wieso konnte ich nur so kalt sein? Es gab wahrscheinlich aktuell schlimmere Probleme. Aber es störte mich einfach. Zumal ich den Gedanken nicht los wurde das es Hide doch alles lästig sein musste. Wie eine kleine Stimme flüsterte es in meinem Kopf rum, bis ich selbst in zweifel geriet. Ich schob mich ein wenig enger an ihn. Was wäre wenn Hide wirklich irgendwann die Schnauze von mir voll hatte? Ich machte ihm nichts als Scherereien...

„Ayumi... Mein Arm schläft ein, könntest du vielleicht.“, stöhnte Hide und ich setzte mich abrupt auf. „Tut mir leid!“, murmelte ich und Hide seufzte. „Du brauchst dich nicht immer für alles alle Nase lang zu entschulden! Vor allem nicht für so was.“, seufzte er und setzte sich auch auf. Jetzt hatte ich erst recht das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. „Komm lass uns Duschen, danach legen wir uns wieder die Couch, Spielen Schach oder Poker. Von mir aus können wir auch gar nichts machen. Du entscheidest.“, seufte er und ich sah ihn mehr als verwirrt an. „Zu.. sammen?“, fragte ich vorsichtig und er nickte. Zischte was davon das er keine lust hätte mich ertrunken unter der Dusche zu finden. „Das würde mir nicht passieren!“, maulte ich. „Außerdem könnte ich dir den Rücken schrubben und vielleicht auch die eine oder andere schöne stelle.“, gibbelte er spitzbübisch. Ich konnte fühlen wir mir die Röte ins Gesicht schnellte. Was ihn noch mehr zum grinsen brachte. Ehe ich noch groß zu einem Widerspruch ansetzten konnte, hatte Hide mich schon angehoben und brachte mich zum Badezimmer. „Ich hab doch heute schon...“, versuchte ich es, als meine Füße auf die Fliesen im Badezimmer wieder Boden fanden. Das Sweatshirt was Hide mir geliehen hatte und mindestens 2 Nummer zu groß war, wurde mir bereits über den Kopf gezogen. „Ist doch egal.“, seufzte er. Legte seine Lippen auf meine und legte dabei eine Hand auf meinen Hinterkopf, damit ich nicht auswich. Hidekis andere wanderte an mir herunter und sorgte dafür das es mich schauderte. Die Leichte kühle ohne die Oberbekleidung sorgte dafür das ich fror und sich eine Gänsehaut bildete.

„Ich liebe dich. Das weißt du!“, murmelte er zwischen unsere Lippen. Ich versuchte mich an einem nickte. Er lies kurz von mir ab um die Dusche an zu machen und zog seine Kleidung aus. Wie gebannt sah ich ihm dabei zu. Wie er das Shirt über den Kopf zog unter dem sich ein Marke loser Körper verbarg. So zumindest empfand ich es. Hide war bis auf diese eine Narbe, die Verkörperung der Perfektion für mich. Ich liebte seine Straffe Brust mit den leichten Muskeln, der Ansatz eine Taille die seinem Körper etwas elegantes gab. Die straffen Arme und Beine, mit denen er mich tragen konnte. Die Weichen Lockigen braunen Haare. Selbst die Brille die er trug.

Dagegen fühlte ich mich wie ein miss gestaltetes etwas, dessen Existenz man besser verschwieg. Sah ich mich selbst im Spiegel musste ich an ein verkümmertes, angefahren Tier denken, was ich als Kind einmal am Straßenrand gesehen hatte. Ich bin mir bis heute nicht sicher was es gewesen war aber kleine Fliegen waren auf ihm herum gekrochen, legten ihre Eier und..

„Ayumi... Ziehst du bitte deine Hose aus?“, hörte ich Hides Stimme und wurde wieder hin das hier und jetzt katapultiert. „Ähm...“, gab ich nur von mir und streifte mir die Hose runter. „Manchmal würde ich gerne wissen wollen was in deinem Kopf vor geht, wenn du diesen glasigen Blick hast.“, gab er leicht bedrückt von sich. „Glaub mir... das willst du nicht wissen.“, murmelte ich und zuckte zusammen als Hide mich beide der Hand faste. Er zog sie an seinen Mund. Berührte mit den Lippen die Knöchel. „Können wir?“, fragte er und schob mich fast zeitgleich unter die Dusche ohne eine Antwort abzuwarten. Ich streckte die Hand nach dem Wasser aus. Es war angenehm warm.

„Wenn es dir zu kalt ist...“, wollte er ansetzten, aber ich schüttelte den Kopf, stellte mich unter die brause und lies das Wasser über den Kopf, die Schulter und den Rücken hinter laufen. Ein Wohliger laut entwich meinen Lippen und ich schloss die Augen. Rieb mir über den Unter arm und das Gesicht.

„So mag ich dich am liebsten.“, wisperte mir Hide zu und ich fühlte wie sich sein Körper an meinen Schmiegte. „Entspannt. Extrem Feucht und nur für mich allein.“, kicherte er und ich gab ein schnauben von mir. „Schwachkopf.“, schmunzelte ich. „Was denn trifft doch alles zu. Fehlt nur noch erregt und willig!“, flüsterte er mir zu. Küsste dabei meinen Nacken und streichelte mir über die Brust. Kniff mir in beide Brustwarzen und ich musste zusammen zucken. Das Duschen würde ein wenig länger dauern...
 

Am nächsten morgen klingelte es an der Tür. Hide fluchte darüber ob Yuki es wagte wieder einmal sich hier hin zu verirren als jedoch Yui vor der Tür stand, war die Verwirrung groß. „Was willst du hier Giftspritze!“, zischte Hide ihn an. „Bestimmt nicht zu dir wollen!“, knurrte Yui und drückte sich an den Älteren vorbei. Dieser fauchte den Schüler an was ihm einfiele. Ich hatte dem ganzen treiben aus ein paar Meter Entfernung zugeschaut. Nun aber stand Yui vor mir. „Ich wollte nachschauen wie es dir geht.“, seufzte er mir zu und ignorierte dabei Hides Beleidigungen. „Ganz gut. Denke ich...“, gab ich zögerlich von mir. „So und jetzt kannst du wieder abhau...“, wollte Hide schnauzen als ihm das Klingen seines Telefons unterbrach. Ein wenig hektisch verließ er den Raum. Ich bot derweil Yui das Sofa an und etwas zu trinken.

Er sah ziemlich erledigt aus. Auch war es rund um sein Auge leicht verfärbt. „Kommte gerade von wo anderes.“, seufzte er als er wohl meinen besorgten blick bemerkte. Ein Leichter Geruchs mix aus Schnaps, Zigarette und Männer Parfum ging von ihm aus. Ich wollte nicht wissen was er getrieben hatte. „Er hockt jetzt wie eine Glucke auf dir, kann das sein?“, fragte Yuichiro und zeigte über die Schulter. Ich nickte ein bisschen und musste ein wenig schmunzeln. „Das stört mich nicht... ich bin nur froh gerade ein anderes Gesicht zu sehen.“.

Da tauchte auch Hide wieder auf. Er zog sich ein Shirt über, funkelte kurz Yui an und fing recht hecktisch an zu reden. „Ich muss kurz was erledigen. Mach keinem die Tür auf, verstanden?!“

Ich nickte und dann war er auch schon verschwunden. „Spinner!“, zischte Yui. „Hast du eigendlich keine Angst das dir was passieren könnte? Der eine Kerl ist doch noch unterwegs, der Herr Endo diese schlimmen Dinge angetan hat...“, fragte ich nervös. „Glaub mir der Kerl soll mir mal in die Finger kommen!!!“, zischte Yui und etwas gefährliches lag in seinen Müden Augen. „Zumal du da am wenigsten zu sagen darfst! Wie konntest du das mit dir machen lassen?! Erst macht die Omura das Leben zur Hölle und jetzt das!!“, schnaufte er und ein zittern überkam mich. Wie konnte ein Name allein so viel auslösen. „Du bist die eine plage los und taumelst in die Nächste.“, seufzte er. Ich konnte fühlen wie meine Mine einfror.

„Und dabei hat es diesen Psycho anschließend nicht einmal schlecht getroffen.“, knirschte ich. Sah kurz Yui an der nicht so recht verstand. „Omura. Ich hab ihn gesehen... oder viel mehr ich bin in ihn rein gelaufen... er wird Polizist. Ich könnte schreien vor lachen. Wenn es nicht wahr wäre.“, murmelte ich leise.

„Bist.. du dir sicher?“, fragte Yui ungläubig und ich nickte. Ich konnte seine Hand um meinen Oberarm fühlen. Die er ihn fest hielt.

„Interessant!“, grinste Yui und lehnte sich zurück. Zog sein Handy aus der Tasche und tippte ein wenig darauf herum.
 

H

Überrascht über den spontanen Anruf von Yuki mit der Bitte ich solle ihn treffen und einen Verbandskasten mitbringen. War er verletzt? Was hatte er angestellt? Reichte ein Verbandskasten für den Kindskopf? Vielleicht fehlte ihm auch ein Arm und er spielte das Ganze herunter? Was auch immer mich erwarten würde es konnte nichts gutes sein!

Die Adresse die er mir gegeben hatte war in einer ziemlich finsteren und düsteren Gasse. Ich selbst, würde mich hier nur ungern hin verirren und verstand nicht weshalb er mich unbedingt sehen wollte.

An einer Lagerhalle blieb ich stehen, sah mich um und betrachte das flackernde Licht der Straßenlaterne. Nein, hier hielt ich mich wirklich nicht gerne auf!

Eine schwere Metalltür zu einer Lagerhalle ging auf und jemand steckte sich eine Kippe an.

“Ah da bist du ja!”, meinte die Person schließlich und ich erkannte Yukis Stimme.

“Was zur Hölle machst du in so einer Gegend?”, knurrte ich ihn an und ging mit großen Schritten auf ihm zu.

Yuki zuckte mit den Schultern und meinte nur was davon das ich keine Ahnung hätte wie weit seine Kontakte gehen würden. Ich folgte ihm ins Innere und sah mich um. Die Halle war beinahe leer, nur hier und dort standen ein paar Werkzeuge herum.

“Wie kommst du an so eine Halle?”, fragte ich unsicher und Yuki grinste.

“Darf ich vorstellen!? Aus diesem Baby wird demnächst ein Swinger-Cosplay-Club. Ich soll hier alles umsetzen, von der Einrichtung bis zur Eröffnung. Ich hab die Ideen des Käufers, ein Budget von Millionen und die nötigen Leute die sich an mir eine goldene Nase verdienen wollen. Als Gegenzug, darf ich unbeaufsichtigt machen was ich möchte!”, grinste er breit, schmiss seine Zigarette auf den Boden und trat diese aus. Er richtete sich den Anzug, löste aber den Knoten seiner Krawatte.

“Gut, und weshalb sollte ich hier herkommen?”, wurde ich skeptisch und erahnte nur welch böse Seite in diesem schlummerte.

“Wir haben doch vereinbart dass wir diesem Sai Jinbai ein wenig ärgern wollen richtig?”, fragte mein so genannter Kumpel den ich wohl bald von der Polizei suchen lassen müsste.

“Ich will ihm klar machen, dass er nie wieder seine Pfoten an Ayumi legen sollte!”, knurrte ich nun doch und wurde von der Wut mitgerissen.

“Was würdest du davon halten, wenn ich es aussehen lasse wie eine ganz normale Entführung? Wir bringen ihn hier hin, quälen ihn ein bisschen, ich fummel was an ihm herum und mache solange weiter bis auch ich Videomaterial habe das man verbreiten kann?!”, grinste er breit und böse.

“Moment, du sollst den Jungen nicht missbrauchen! Er ist gerade mal an die 15 Jahre alt. Ich will nicht dasselbe mit ihm machen, was er bei Ayumi versucht hat. Ich will das er Angst hat und ihm das Versprechen abnehmen, dass er Ayumi in Ruhe lässt!”, zischte ich und fand die Entführung schon alleine total übertrieben.

“Besonders, wie willst du ihn am heiligsten Tag entführen? Abends ist Sperrstunde und wenn der Junge weiß was gut für ihn ist, verlässt er das Internat nicht!”, schnaufte ich denn sein Plan war mehr als kindisch.

“Ups”, meinte Yuki plötzlich grinsend und ging zu einem Wagen den er vor der Halle geparkt hatte.

Er öffnete den Kofferraum und ich eilte an seine Seite um hinein zu sehen.

Dort lag Jinbai wie ein Geschenk verschnürt mit geschlossenen Augen und zugeklebten Mund.

Panik stieg in mir auf und ich schrie ihn an was er getan hätte!

Sofort ging mein Griff an Jinbais Hals um den Puls zu kontrollieren. Dieser schien aber stabil und der Junge war einfach nur eingeschlafen. Seine Augenringe waren rot gesprenkelt und die Tränen die wohl an seiner Wange hinunter gerollt waren getrocknet. An seiner Stirn war eine dicke Platzwunde die nicht mal mehr blutete.

“Hast du ihn geschlagen?”, wollte ich wissen und warf ihm einen bösen Blick zu.

“Nein! Er hat sich die Birne wahrscheinlich im Kofferraum gestoßen. Wieso ergreifst du Partei für ihn und machst dir Sorgen? Überlege doch mal was er Ayumi angetan hat!”, zischte Yuki und griff sich Jinbai.

“Du nimmst die Füße! Drinnen ist ein Stuhl an dem wir ihn festbinden werden!”, wies er mich an und ich tat wie er es mir sagte. Ich war so schockiert das ich selbst nicht mehr klar denken konnte.

Kaum das der Junge an den Stuhl gebunden war, verarztete ich seine Wunde am Kopf und Jinbai zeigte zu einem kleinen Zimmer am Rand der Halle.

“Das muss das Büro gewesen sein. Siehst du den Spiegel? Das ist ein Fake . Du kannst vom Rauminneren zu uns schauen. So sieht er dich nicht und ich erledige den Rest!”, grinste er und biss sich dabei auf die Lippe.

Was für ein Psycho war er bitteschön? Ich sah schon kommen das ich Ayumi und mich schließlich vor ihm beschützen musste.

“Keine Sorge mein Lieber Hideki! Lass Papa mal machen!”, lachte er und ich sprintete in den Büroraum.

Kaum das ich in dem Raum war, griff Yuki nach einer Flasche Wasser, öffnete diese, trank daraus und schüttete sie dann Jinbai über den Kopf der reflexartig sofort nach Luft schnappte.

“Wo bin ich?”, wimmerte der Junge direkt und Yuki ging um ihn herum wie ein Löwe der seine Beute umkreiste.

“Dornröschen ist auferstanden schön! Das freut mich!”, kicherte er und nahm dann gegenüber von dem Jungen Platz.

Jinbai vermied jeden Blickkontakt und ich sah die pure Angst an seinem Körper.

“Na na na, wer wird denn da wie Espenlaub zittern? Entspann dich! Noch habe ich nichts mit dir angestellt!”, kam es tief und ernst aus Yukis Mund.

Er griff nach Jinbais Kinn, zog es nach oben damit der Junge ihn ansah.

“Ich will mich doch nur unterhalten!”, lächelte er Eventmanager zuckersüß und ich wusste in dem Moment das in ihm Yakuza Blut fließen musste.

“Wieso haben Sie mich hier hergebracht? Was wollen Sie von mir?”, weinte der Kleine und es machte mich wahnsinnig. Ich wollte die Sache beenden, als Yuki nur die Hand hob um mich innehalten zu lassen.

“Fertig mit deiner Show?”, zischte Yuki ihn an und schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck von Jinbai der nur schnaufte und dann fies grinste.

“Ich dachte ich könnte an dein Herz appellieren”, knurrte der Junge und machte sich über Yuki lustig.

“Wenn du mein Herz gewinnen willst , geht das nur über meinen Schwanz! Aber im Moment zweifel ich ob ich ihn dir in den Mund schieben würde. Schließlich mag ich nicht gebissen werden”, gluckste Yuki.

“Sagt dir der Name Nezumi etwas?”, begann Yuki und Jinbai spuckte diesem ins Gesicht, woraufhin er sich den ersten Schlag ins Gesicht abholte.

Mit schmerz verzerrtem Gesicht, spuckte Jinbai diesmal auf den Boden. Er schien dazu zu lernen.

“Natürlich. Den Ficke ich regelmässig!”, grinste er und bekam erneut eine verpasst.

“Erzähl keine Scheiße. Ayumi ist mein kleiner Bruder. Ich wüsste es wenn er sich von dir ficken lassen würde! Davon mal abgesehen ist der einzige der in sein kleines, schlüpfriges , rosa Loch stoßen darf ein anderer. Also fangen wir von vorne an. Kennst du Nezumi?”, höre ich amüsiert und spürte wie wütend ich über die vorherige Aussage des Schülers war.

“Ja ich kenne ihn. Er hat mir ein paar schöne Momente beschert”, lachte der Bengel und schien immer noch nicht den Ernst der Lage zu verstehen.

“Ich weiß, dass du ihn zu ein paar Dingen gezwungen hast die mir nicht gefallen. Deshalb, drehen wir den Spieß jetzt mal um. Du willst körperliche Nähe, die wirst du in den nächsten Tagen bekommen. Was für ein Glück das Wochenende ist und niemand nach dir suchen wird. Zumal ich nettes Spielzeug dabei habe!”, schmunzelte er und stand auf um eine Tasche zu holen. Er schüttelte den Inhalt vor Jinbai aus und ich staunte nicht schlecht. Er schien einen Sexshop ausgeraubt zu haben.

“Wir haben viel Zeit uns näher kennen zu lernen Sai”, lächelte er den Schüler an, griff nach dessen Gesicht und legte seine Lippen auf seine.

“Nur werde ich nicht so nett sein, wie du es bei Ayumi warst! Ich werde dir beibringen was es heißt zu begehren, Schmerzen zu fühlen und in völlige Ohnmacht zu fallen!”.

Jinbai wurde blass , hatte er nun endlich verstanden um was es ging?

“Ich werde dieses Weichei nicht mehr anfassen! Ich schwöre es! Es wurde mir eh zu langweilig. Nicht mal meinen Schwanz konnte er in den Mund nehmen!”.

Das war ein Satz zu viel gewesen denn erneut schlug Yuki zu. Diesmal so fest, das Jinbai samt Stuhl umfiel und auf den Boden krachte.

Bewusstlos lag der Junge nun da und Yuki zündete sich eine neue Kippe an. Ich kam aus dem Raum heraus, wahr verzweifelt und wollte den Jungen aus der Situation retten. Obwohl er meinem Ayumi all diese Dinge angetan hat.

“Keine Sorge. Ich werde ihm nichts ernstes tun und Sonntagabend ist er wieder auf freiem Fuß. Und da Ayumi keinen Bruder hat, er ein alibie von dir bekommt, ist er aus der Nummer raus!”.

So kalt wie Yuki das sagte , machte ich einfach das ich weg kam. Ich konnte keine Sekunde länger hier stehen.

Part 4 Nezumi & Nowak - Abschnitt 3

„Ich kann dir nicht so recht abnehmen das sich irgendwer sorgen macht.“, gab ich von mir als Yuichi fragte was er den anderen Sagen solle. „Klar! Moru aus der Mittelstuffe hatte gefragt weil er mit dir wieder Karten Spielen wollte. Genauso die anderen Jungs. Es fällt auf wenn du fehlst!“, entgegnete Yui ernst. „Als du die Treppe runter gestürzt warst dachte der Schülersprecher der dich gefunden hatte erst das du tot seist. Er kannte deinen Namen nicht, hatte sich aber später bei uns erkundigt. Genauso hat Sota sich gewundert wo du seist. Du würdest dich doch sonst in meinem Umkreis rum drücken. Das es genau anderes herum ist hatte ich ihm nicht gesagt. Aber das spielt auch keine Rolle! “, sagte Yui sehr ernst.

Ich sackte noch ein wenig weiter in die Couch zurück. Glauben konnte ich das was er sagte nicht. Keiner würde sich um mich sorgen, außer Hide.

„Es war dumm von mir zu glauben das ich das mit Jinbai alleine hin bekommen. Ich dachte wenn ich mache was er will, würde keinem was passieren. Keiner würde von dem zwischen mir und Hide etwas raus bekommen. Im Nachhinein war das ziemlich dämlich! Egal was ich gemacht hätte, es wäre nur immer schlimmer geworden. Ich hätte nie gedacht das es noch schrecklichere Monster gibt als Omura...“, musste ich schwach zugeben. Eine Stille setzte ein. Yui wusste wohl nicht was er sagen sollte und schaute auf seine Hände.

„Ich bin froh das du aufgetaucht bist. Wer weiß was sonst passiert wäre an dem Abend...“, gab ich von mir, schob mich zu Yui rüber, legte meine Arme um ihn und presste mich an ihn. „Ich... Was hätte ich den sonst machen sollen?! Einfach weg sehen?!? Ich bin manchmal scheiße, aber so ein Arsch nun auch wieder nicht!“, entwich es ihm überrumpelt und kurz erwiderte er die Geste. Dann drückte er mich auch schon sachte weg.

„Was ist auch den Handys gewörden?“, fragte er interessiert. „Ich... hab sie noch...“, sagte ich langsam und zog sie aus der Tasche meines Pullovers. Es machte mich nervös wenn ich nicht wusste wo sie waren. Inzwischen waren bei aus. „Du hast sie noch nicht entsorgt?“, fragte er ungläubig und ich schüttelte den Kopf. „Ich will nicht das jemand anderes sie in die Finger bekommt.“, murmelte ich angespannt. „Du brauchst doch nur die Karte raus nehmen!“

„Und was ist wenn es auf dem internen Speicher ist? Wenn ich es dann in den nächsten Müll werfen und jemand holt es daraus...“, fragte ich und er verzog das Gesicht.

„Würdest du mir vertrauen?“, fragte er vorsichtig. Ich brauchte einen Moment. Zögernd beachtete ich die beiden Geräte in meiner Hand. Yui hatte mein Tagebuch gelesen und hatte mir hinterher Spioniert. Aber ohne dies wäre er niemals hinter allem gekommen. Er tat das alles um mir zu helfen. Innerlich wurde ich hin und her gerissen. Ich würde alles dafür geben wenn es sie nicht mehr geben würde, bei all dem Schmerz und den Erniedrigungen, die ich ertragen musste...

Mein griff um die Handys wurde fester, dann schüttelte ich sachte den Kopf. „Ich weiß wo in ein Schrottplatz ist. Dort hätte ich sie schreddern lassen oder würde sie in die Presse werfen.“, versuchte er es sanft. „Ich muss das selbst machen.“, seufzte ich und sah Yui nicht an. Ich wusste aber das er mal wieder mit den Schultern zuckte.

Kurz erzählte er noch belangloses zeug von der Schule und ich hörte ihm aufmerksam zu, als auch schon ein kratzen an der Tür zu hören war. Hide kam nach kurzer Zeit in die Wohnung, warf den Schüssel auf die Ablage und kam Schnur stracks auf die Couch zu. Faste meinen Kopf und küsste mich erst auf die Stirn, anschließend lange auf die Lippen. So lange bis ich ihn weg schob und ein genervtes schnauben von Yui hörte. „Geht ins Schlafzimmer oder lasst mich wenigstens abhauen, bevor du über ihn her fällst.“, zischte der Weiß blonde. „Der ist ja immer noch hier.“, schnalzte Hide und rollte mit den Augen. „Das ist meine Wohnung! Ich kann machen was ich will.“, knurrte er und beugte sich weiter runter um eine Hand unter den Dunkel grauen Pullover zu schieben. Seine Finger waren zwar warm, ich gab jedoch dennoch einen erschrocken Laut von mir weil es so unerwartet war. Yui machte ein würgendes Geräusch. Schnappte sich seinen Rucksack, griff kurz hinein und warf eine etwas auf Hides Wohnzimmer Tisch. „Ich mag die nicht. Kannst sie haben. Mir ist gerade sowieso der Appetit vergangen.“, murrte er und machte sich daran zur Wohnungstür zu gehen. Ich schaute an Hide vorbei auf den Tisch. Dort lang eine Tüte mit Chips. Es war einer von den Snacks die Yui immer mitbrachte wenn er etwas aufs Gelände schmuggelte. Sie waren immer das erste was ich auf machte. Ich musste ein bisschen lächeln.

„Jetzt lässt er sein Zeug hier was er nicht haben will! Sieht meine Wohnung wie ein Abfall Eimer aus?!?“, murrte Hide und sah dabei über seine Schulter zum zur der Tüte.

„Ihr werdet euch wohl niemals grün... Kannst du...“, seufzte ich und schob seine Hand weg, welcher immer noch auf meinen Bauch ruhte. „Eher friert die Hölle zu!“, knurrte der Gelockte und zog seine Hand zurück. „Wo musstest du hin so schnell?“, wollte ich wissen. „Ein Freund wollte meine Meinung zu etwas wissen... Vollkommen belanglos...“, winkte er ab, lies sich auf den Boden gleiten vor der Sitzgelegenheit, sah mir feste in die Augen und strich mit einer Hand über meinen Oberschenkel, welcher mit einer Stoffhose bedeckt war. „Ayumi... tu mir einen gefallen. Halt bitte Abstand von Yuki, ja?“

„Ich... mag ihn eh nicht so wirklich...“, gab ich vorsichtig zu. „Er ist echt seltsam...“, ergänzte ich und konnte den festen Blick von Hide nicht erwidern, schaute darum seitlich weg.

Sein Kopf legte sich auf meinem Schoß und er seufzte leise. Über diese Reaktion verwundert sah ich auf den Gelockten Kopf. Legte meine Hand darauf und lies die Finger drüber gleiten. Sie fühlten sich so unsagbar weich an. Dieser Moment erschien mir so angenehm ruhig, dass ich hoffte das er nicht so schnell vorbei ging.
 

Murmelende durchwühlte Hide den Schrank bis er endlich das gefunden hatte wonach er gesucht hatte. „Ein Kumpel hatte ihn mir Geschenkt, allerdings hatte ich nie rein geguckt.“, grinste er und hielt die Plastikhülle in der Hand. „Du hättest nicht den Schrank wegen mir durchwühlen müssen.“, gab ich klein laut von mir. „Du hast dir ein Anime Gewünscht und ich wusste das ich noch eins hier umfliegen hab.“ „Wir hätten doch auf einem der Sender was gucken können.“, seufzte ich und sah Hide dabei zu wie er den Player mit der Disc fütterte. „Lass mir meinen Spass. Zumal ich dann jetzt endlich weiß ob ich sie weg werfen kann oder nicht.“, maulte er und setzte sich wieder zu mir. „Wenn mein kleines Häschen nicht aus dem Haus will machen wir es uns halt hier kuschelig.“, lächelte er und küsste mich sachte auf die Stirn.

Ich schmiegte mich an ihn, als der Film schon los ging, Hide verschränkte seine Finger in meine und strich mir zärtlich über den Kopf.

Nur gott, wusste wie alt der Streifen war. Aber nichts desto trotz hatte man sich bei den Hauptcharas ziemlich mühe gegeben. Allerdings wurde es recht schnell komisch... und das nicht im Humorvolle Sinne. „Hide... was ist das für ein Film?“, fragte ich ein wenig nervös und konnte aber nicht so recht weg gucken. Als auch schon der Blonde Typ mit dem Namen Kinji, dem anderen Mann mit dem Namen Ayato regelrecht an die Wäsche ging. „Ich seh schon jetzt wird es spannend.“, kicherte er. „Ich weiß nicht ob ich so was gucken will.“, murmelte ich nervös, schaute ein wenig weg und rieb mir durch das warme Gesicht. „Ui! Jetzt geht es zur Sache.“, kicherte er. „Ist doch nur Trickfilm. Alternativ betrachte es als Porno. So was haben wir doch auch schon zusammen geguckt.“

„Erinnere mich nicht daran...“, stöhnte ich. Der Schmuddelfilm lief sage und schreibe 5 Min als auch schon die beiden Kerle in dem Streifen, heftig zugange gewesen waren und ein dritter dazu kam. Hide hatte das ganze ziemlich angemacht, ich fand es einfach nur Peinlich, was ihn nicht daran gehindert hatte das selbe mit mir machen zu wollen.

„Ayatoohh...“, hörte man es und ich zog mir die Decke über den Kopf. Konnte deutlich durch den Stoff das keuchen und stöhnen hören. „Oh man... Also Anatomisch ist das glaub ich nicht möglich.“, seufzte Hide und die beiden Stimmen aus dem Anime wurden lauter. Ein leichtes schaudern erfasste mich. Keine Ahnung was gerade für mich schlimmer war, mir das an zugucken oder die Bilder die sich in meinem Kopf zusammen setzten. Ich drückte ein die Bein ein wenig zusammen und presste die frei Hand geballt an die Brust.

Hide kicherte kurz auf. „Guck mal Ayumi! Das haben wir auch schon gemacht!“, gluckste er und ich bekam eine Gänsehaut als ich seine Hand durch den Stoff über meinen unteren Rücken streicheln fühlte. Das Kribbelige, aufgeregte Gefühl wurde immer mehr und ich fluchte laut los darüber. Über mich selbst, das mich ein Anime so erregte. Schob zögerlich meine Hand zu dem Shirt was der Brünette an hatte und lies sie leicht zitterig unter den Stoff gleiten. Meine Fingerspitzen berührten die Haut darunter. „Huch!“, entwich es Hide. Die Decke wurde leicht angehoben und die dicke Luft tauschte sich gegen, frische kühlere aus. „Was wird das?“, grinste er und ich brachte lediglich ein paar klare Wortfetzen hervor. „Lass dich nicht aufhalten. Du weißt das ich niemals nein sagen würde.“,seuselte er liebevoll und ich musste ein wenig schlucken. Setzte mich vorsichtig auf um auf seinen Schoß platzt zu nehmen. Hide lehnte sich so weit es möglich war zurück und ich lies beide Hände unter das shirt wandern. Schob den Stoff hoch und berührte die Warme Haut. Strich mit zwei Fingern die kleine Narbe an der Seite entlang und lehnte dabei die Stirn gegen seine Brust. „Ayumi... Küss mich.“, forderte Hideki. Ich kam dem nach, verlor mich in dem Chaos was die Lustvoll aufgeladenen Stimmung verursachte und bekam nicht einmal mehr mit wann und wie ich rücklings auf dem Sofa gewechselt war. „Mein süßer Ayumi steht also auf versaute Yaoi Animes.“, gluckste Hide und faste mir ohne zu zögern in den Schritt. „Sch... stimmt nicht... Ha...“, stammelte ich unter keuchen. „Die Latte in meiner Hand sagt mir was anderes! Ist doch schön.“, grunzte er und biss mir liebevoll in die Schulter. Seine Hand glitt meine Länge hinauf und hinunter, was mich dazu brachte die Finger in seinen Oberarm zu graben. „Ich kann das nicht lange...“ „Und ich dich nicht so leiden sehen. Komm sag es...“, flüsterte er mir zu.

„Hide bitte.. mach schnell!“, keuchte ich. Der Mann setzte sich auf. Half mir aus der Hose und beugte sich recht schnell wieder über mir. Langsam schob sich eine Hand zu meinem Gesäß. Zwei Finger strichen kurz über meine Öffnung, zwängten sich hinein und drückten sie ein wenig aus einander. Leichtes Zittern erfasste mich und es fühlte sich wie eine quälende Ewigkeit an bis Hide sie mir entzog. „Küss mich!“, schnaufte Hide und ich spürte wie sein Schwellkörper mich dort berührte wo nun gleich hin wollte. Seine Lippen nahmen meine in Beschlag und als Hide in mein innere schob biss ich ihn in die Lippe. „Autsch!“, schnaufte er und ich kicherte. „Besser du... als ich.“, stöhnte ich und wand mich leicht. „Hoffen wir das du es nicht gleich bereust.“, zischte er süßlich und umfasste meine Hüfte mit beiden Händen. Hob sich leicht an und begann damit sich in mir zu bewegen.
 

H

Ayumi war vor lauter Erschöpfung eingeschlafen und ich saß auf dem Balkon und sah in die Weite. Fast hypnotisch fixierte ich die Sterne am Himmel und rieb mir über den Nacken. Die Bilder im Kopf, wie Yuki mit Jinbai umging, wie die kleine Kröte sein wahres Gesicht zeigte verursachte eine Gänsehaut bei mir.

Wie konnte man so schlimme Dinge tun, als wären sie das normalste von Welt?

Meine Finger glitten über das Smartphone, ich musste Yuki einfach anrufen und ihn bitten den Bengel gehen zu lassen.

Allerdings war ich erfolglos, denn Niemand nahm ab. Ob er ihm großen Schaden zugefügt hatte? Hoffentlich hatte er den Kleinen nicht umgebracht oder in seinem Wahnsinn irgendwelche Gliedmaßen abgetrennt.

Bild um Bild wurde mein Horrorszenario erweitert und ausgeschmückt. Ich rechnete mit einer Teenagerleiche im Fluß oder aufgeknüpft im Wald. Zuzutrauen war es Yuki allemale. Er hatte diesen Blick in den Augen gehabt, die nur ein Psychopath haben konnte. Hoffentlich schaffte ich es ihn von meinem Liebsten fern zu halten.

Als es in meinen Händen vibrierte hatte ich mit Yuki gerechnet, doch blinkte der Name “Haruma” auf.

Ich nahm ab ohne Begrüßung und wartete ab was Haru zu berichten hatte.

“Hideki? Bist du am Hörer?”, fragte er und ich gab einen zustimmenden Laut von mir.

“Yui war bei dir gewesen oder? Seit zwei Tagen sprechen wir nicht viel miteinander und er meinte nur das er zu Ayumi wollte. Seitdem ist er nicht im Internat angekommen. Weißt du ob er noch irgendwo hinwollte?”, fragte mich mein Kumpel besorgt und ich musste dies leider verneinen. Da ich mit Yuichiro nie mehr als nötig sprach.

“Vielleicht ist der Bengel im Sometimes arbeiten? Du wohnst doch darüber, check doch einfach mal die Lage und trink einen Blue Lotus für mich mit”, schmunzelte ich doch Haru schnaubte nur am anderen Ende.

“Ich mache mir Sorgen! Was wenn ihm etwas passiert ist?”, begann er nun und ich zuckte mit den Schultern.

“Es gibt einfach Dinge die können wir nicht beeinflussen, egal wie sehr wir dies auch wollen!”, begann ich meine Anekdote und wurde zügig angepfiffen das ich ein Arsch sei und er das nicht hören wollte.

Das Gespräch war beendet und ich ließ das Telefon wieder auf meinen Schoß sinken.

“Du warst aber nicht sehr nett”

Die Zuckersüße Stimme hinter mir ließ mich zurück schauen und ich lächelte ihn an.

“Das Leben ist auch nicht immer fair und nett. Es gibt einfach Dinge die kann man nicht ändern, sondern muss auf sie reagieren”.

Ayumi schüttelte den Kopf, legte seine Hand an mein Gesicht, an die ich mich schmiegte.”Seit wann bist du der Pessimist von uns beiden?”, lachte er und ich stand auf um ihn in meine Arme zu ziehen.

“Bin ich nicht”, schmunzelte ich und meinte das wir hinein gehen sollten. Die Nacht hatte nicht mehr viel zu bieten und mein Liebster sollte in den nächsten Tagen wieder in den Unterricht.

Vorerst war Sai Jinbai keine Gefahr.
 

***

Ayumi schlug mir auf die Brust, schrie mich an wieso ich es zugelassen hatte. Weshalb ich genauso war wie alle Anderen die ihm schaden wollten.

“Er ist doch noch ein Kind gewesen!”, schrie er und irritiert sah ich an ihm vorbei. Yuki stand da, mit Blut besudelt und rieb ein Messer an seiner Hose ab, das ebenfalls Spuren zurück ließ. Er maulte, was es für eine Sauerei gewesen war, locker 60 Kilo in Scheiben und Stücke zu schneiden.

Das Szenario wechselte, ich war nicht länger mit Ayumi in meiner Wohnung sondern saß auf einer Beerdigungszeromonie des Internats.

“Was zur Hölle?”, zischte ich als ich auf das Bild neben dem Blumenkranz sah. Dieses zeigte Jinbai und Yuka hielt eine berührende Rede über den Schüler der viel zu früh von dieser Welt gehen musste.

Wurde er umgebracht? Was war hier los? Hatte Yuki sein Spiel doch zu weit getrieben?

“Ich weiß das du was damit zu tun hast, ich möchte dich nicht mehr wiedersehen!”, flüsterte Ayumi unter Tränen.

“Liebling, aber es ist nicht meine Schuld! Du musst mir glauben das ich das nicht wollte!”, bettelte ich unter Tränen als Yuki eine Hand auf meine Schulter legte.

“Moment, du hast mich darum gebeten dem kleinen Angst zu machen. Eine Angst die er nicht vergisst!”, tadelte mich dieser Psychopath belustigt.

“Ich wollte aber nicht das du ihn umbringst!”, schrie ich doch mir wurde nur ein Schulterzucken entgegen gebracht.

“Wie auch immer. Du kannst mir aber glauben wenn ich dir sage, dass er definitiv sehr viel Angst gehabt hat”, lachte er das es mich schauderte und ich so schnell wie möglich weg wollte.

“Hide! Hide ! Hideki , wach auf! Komm schon!”, schrie Ayumi und ich wurde augenblicklich wach.
 

***

Außer Atem, panisch und vor lauter Angst griff ich nach der Hand meines Freundes der erschrocken zu mir sah.

“Was ist denn los?”, wollte er wissen doch ich ließ von ihm ab und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

“Alles in Ordnung. Nur schlecht geträumt!”, versicherte ich ihn denn mein Unterbewusstsein schien mich killen zu wollen!

“Das war aber mehr als nur schlecht geträumt oder?”, wollte er wissen doch ich sprang vom Bett auf und ohne ihm zu antworten ging ich ins Bad. Schaufelte mir mehrere Hände Wasser ins Gesicht und sah dann in den Spiegel.

“Schatz?”

Vorsichtig kam Ayumi näher an mich heran, legte die Hand auf meinen Rücken und betrachtete mein Gesicht im Spiegel.

“Geht es dir nicht gut? Ist es wegen mir? Hab ich etwas gemacht das…”, doch ich unterbrach ihn mit einem innigen Kuss.

“Denk nicht das du daran schuld hast! Die Schuld trifft nur mich wenn überhaupt!”, nuschelte ich und Ayumi verstand nicht was ich meinte. Gott sei Dank.

“Vielleicht ist es in der letzten Zeit doch etwas viel für dich. Ich sollte wieder ins Internat gehen damit du etwas Ruhe für dich hast!”, brachte der Kleine gekränkt von sich, doch ich wollte nicht das er ging.

“Nein, du bist gerade der Halt den ich noch habe. Wenn du gehst, bricht alles in Scherben zusammen”, murmelte ich und zog ihn nun mit mir in die Wohnung.

“Mein Versprechen dich zu heiraten steht. Ich will dich an meiner Seite. Sobald du deinen Abschluss hast machen wir hier die Biege! Lassen alles und Jeden hinter uns. Es soll nur noch uns beide geben!”, brummte ich und Ayumi nickte.

Die Umarmung die nun seinerseits kam war so voller Gefühl, mit so viel Liebe das ich am Liebsten darin ertrunken und gestorben wäre.

“Nur wir beide dann?”, lächelte er und der Gedanke schien ihm zu gefallen.

“Nur wir beide, gegen den Rest der Welt. Weil ich dich liebe und nichts sehnlicher brauche”, lächelte ich und wir gingen zurück ins Schlafzimmer.

Ob er immer noch so von mir dachte wenn er erfuhr was ich getan hatte?

Part 4 Nezumi & Nowak - Abschnitt 4

A

Das Wochenende verflog gerade zu und je näher der Sonntag rückte desto mehr konnte ich einfach nicht mehr verdrängen das ich bald wieder zum Internat musst. Schließlich konnte ich mich nicht ewig bei Hide verkriechen. Aber was würde ich sagen?! Was würden die anderen fragen?! Und wie konnte ich Jinbai aus dem weg gehen?!? Eine Begegnung war geradezu unausweichlich! Auch wenn ich für die Anderen meiner klasse regelrecht bisher nicht existent gewesen war, hieß das nicht das ich wirklich unsichtbar war! Alleine der Gedanke bereitete mir panische Angst. Würde Jinbai da weiter machen wo er aufgehört hatte oder alles sogar noch schlimmer werden? Hatte er den anderen alles erzählt?!?

„Ayumi? Ich hab gefragt ob du auch ein Eis willst.“, seufzte Hide und ich hatte überhaupt nicht bemerkt das das sein Gesicht recht direkt vor meinem war. Ich wich ein wenig erschrocken zurück. „Ich... Ja. Gerne.“, gab ich zögerlich von mir und bemerkte erst jetzt das wir neben einem kleinen Eisladen standen. Ich hatte beim Spazieren durch den Park in meinen Gedanken alles um mich herum abgestellt. Hide hatte mich überredet, weil ihm Zuhause so langsam die Decke auf den Kopf viel. Zumal ich eine Pause von dem Engen Körperkontakt erleichternd empfand.

„Himbeere oder lieber Zitrone?“, fragte Hide und ich wollte letzteres. Sicherlich viel ihm auch auf das ich immer nervöser wurde, hinterfragte es aber nicht weil er seinen eigenen Gedanken nach hing. Immer mal wider schaute er auf sein Telefon als würde er auf etwas warten.

„Einmal Crasheis mit Zitronen Sirup für meinen Liebsten.“, grinste er und reichte mir die Papiertüte. Ich erwiderte ein zaghaftes lächeln.

„Machst du dir sorgen wegen morgen?“

Ein nicken von mir.

„Ich kann dich verstehen. Aber dir wird nichts passieren. Yuudai wird sich von dir anhören was passiert ist und es sprechen damit zwei stimmen gegen eine. Was auch immer Jinbai erzählt hat, es hat damit keinerlei Wirkung. Und dich trifft bei alldem keine Schuld! Du bist das Opfer nicht er!“, redete er auf mich sehr leise ein, da gerade eine Pärchen an uns vorbei geschlendert. Eher lustlos löffelte ich an dem Eis. Auch wenn es sicherlich lecker war, war mir eigentlich nicht danach.

„Davor hab ich weniger Angst.“, murmelte ich leise. „Nach dem was passiert ist, wird dir Yui nicht mehr von der Seite weichen. So sollte dir mit Sicherheit nichts mehr passieren und wenn doch, werde ich ihm die Hölle heiß machen.“

Das sagte sich alles so einfach...
 

***
 

Über den Haupteingang beim Pförtner setzte ich den ersten Schritt auf das Gelände. Das Herzrassen und der kalte Schweiß der sich auf meiner Stirn sammelte waren mehr als nur ein deutliches Zeichen von Unbehagen. „Du dir geht es wirklich gut kleiner?“, fragte der Pförtner hinter mir und ich nickte noch einmal. Ich konnte fühlen wie Hide mich beobachtete. Aus einiger Entfernung zwar aber er registrierte jede Bewegung mir und meiner Umgebung, bis ich hinter der Mauer verschwand.

Ich hatte das Gefühl das wirklich jeder Schüler den ich traf mich anstarrte. Auch wenn dem nicht wirklich so war. Das ganze hier war für mich stress. Und das war erste die Spitze des Eisberges!
 

„Warum hast du nichts gesagt? Ich hätte dich beim Tür eingesammelt.“, seufzte Yuichi und bemerkte recht schnell wie bleich und verkrampft ich war, als er mir im Gang zu dem Zimmer entgegen kam.

„Vergessen.“, gab ich von mir und drückte mich bei Seite um einen Klassenkameraden vorbei zu lassen. „Verdammt Honda! Mach dich nicht so breit!“, fauchte ihn Yuichi an, worauf der angesprochene ihm nur den Mittelfinger Zeigte.

Im Zimmer atmete ich erleichtert aus. „Du siehst schlecht aus.“, bemerkte Yui sehr direkt. „Ich fühle mich auch gerade so wie ich aussehe.“ „Wie ein halbverhungertes überfahrenes Eichhörnchen?“

Mein Kopf wand sich zu Yui. „Sollte nicht so gemein klingen...“, entschuldigte er sich schnell.

„Es gibt hundert orte an denen ich jetzt lieber wäre als diesen hier.“, seufzte ich und musste mir gedanklich eingestehen das ich gar nicht so viele kannte, aber sicherlich war es jetzt überall, außer vielleicht bei meinen Eltern, besser als hier. Yui nickte verstehend, nahm eine Tüte vom Schreibtisch und kippte zwischen den Futons aus. „Hab ein bisschen eingekauft. Wahrscheinlich werden wir wegen dem vielen Zucker die nächsten Tage nicht mehr schlafen können, aber vielleicht fühlst du dich dann besser.“, murmelte er und ich besah mir den mix aus Chips, süßem Gebäck, Schockriegeln und Fruchtgummi an.

„Danke.“, lächelte ich angestrengt.

Kurze zeit später war mir schlecht von dem vielen zeug, allerdings fühlte ich mich ziemlich zufrieden.

„Ich hab mich immer mal wieder umgehört. So weit ich es beurteilen kann, hat keiner so recht was mitbekommen. Von Jinbai fehlt auch jede Spur. Ich denke mal das er über das Wochenende bei seinen Eltern sein wird. Dieses feige kleine Wiesel!“, knurrte Yuichi und lag rücklings auf seiner Matte.

„Wenn er auf der Rückfahrt verunglücken würde, würde ich ihm keine Träne nach weinen.“, gab ich Tonlos von mir, dabei starrte ich auf meine Hände und knetete auf dem Daumen herum. Ich konnte den Blick des Blonden auf mir spüren und mir wurde bewusst wie schrecklich das war was ich gesagt hatte.

„Ich... Denk jetzt bitte nicht schlecht von mir...“, bettelte ich.

Yui fing an zu lachen. „Du bist der letzte auf diesem Gelände der das nicht denken darf! Es würde dir keiner einen Vorwurf machen.“, grinste er und meinte das er selber noch versucht hatte der Kerl noch einmal für ein Gespräch in die Finger zu bekommen.
 

***
 

Bereits aus der ferne konnte ich Kashima an der Kantinen Tür stehen sehen und musste leicht schlucken. Er brauchte gar nichts sagen, den ich folgte ihm ohne das er auch nur den Mund aufmachte. Je dichter das Büro kam desto mehr spannte sich alles an mir an. In meinem Kopf klammerte ich mich an die Worte von Hide.

„Sei einfach ehrlich und erzähl alles!“

Das sagte sich so einfach...

Im Büro saß der direktor bereits an seinem Tisch, sah mich kurz an, zog anschließend ein paar Unterlagen aus seiner Schublade und nahm seine Tasse zur Hand.

Für einen kurzen Moment war es erdrückend still, bis Yuudai das Wort ergriff. „Ayumi Nezumi... was machen wir nur mit dir...“, seufzte er und ich musste ein wenig schlucken.

„Du weißt warum du hier bist?“ Ich nickte. „Gut! Ich möchte das du weißt das wir alles was wir hier besprechen werden, von mir vertraulich behandelt wird. Mir ist zu Ohren gekommen das einige sehr unschöne Dinge passiert sind.“, sagte er sehr Einfühlsam, was mich gefühlt noch nervöser machte. Vielleicht lag es auch an was anderem. Mein Kopf war gerade förmlich am explodieren.

„Ich möchte dazu deine Aussage über die Ereignisse haben.“, forderte der große Mann sehr ruhig und ich nickte abermals. Schluckte kurz und musste mich räuspern, da ich das Gefühl hatte meine Stimme wäre mit Teer verklebt. Anschließend erzählte ich alles. Ging dabei nicht zu sehr ins Detail schämte mich so unsagbar. Juudai hörte sich alles an, unterbrach mich nicht oder stellte zu zusätzliche fragen.

Zum ende hin fühlte ich mich ein wenig erleichtert...
 

H

Wie ein Tiger im Käfig lief ich auf und ab in meinem kleinen Behandlungszimmer. Ich wusste das Ayumi gerade dem Kreuzverhör von Yuudai ausgeliefert war. Als es an meiner Tür klopfte steckte mein Kopf so voller Hoffnung das mein Freund durch diese kommen würde.

“Hide?!”, hörte ich zögerlich und Haruma steckte seinen Kopf durch den Spalt der Tür.

“Was ist los?”, fragte ich immer noch aufgebracht und kaute an meinem Daumennagel herum.

“Das sollte ich lieber dich fragen! Du siehst aus als würdest du jeden Moment einen Herzinfarkt erleiden”, murmelte Haru unsicher und kam hinein.

“Mich macht das alles langsam wahnsinnig”, lächelte ich ihn matt an und ließ mich nun auf meinen Stuhl fallen.

“Weshalb ich hier bin. Hat Yuichiro sich irgendwie bei dir krank gemeldet?”, fragte er und ich schüttelte den Kopf.

“Der Knirps weiß das ich ihm schon aus Prinzip keine Krankmeldung gebe. Wir werden in diesem Leben einfach keine Freunde mehr”, schmunzelte ich und musste daran denken wie er mal in meinem Krankenzimmer saß und Bauchschmerzen angab nur um früher ins Wochenende zu können. Abends traf ich ihn dann zum ersten mal als Aki im Sometimes. Ab da gingen meine Probleme in diesem Leben los! Wobei, sie begannen auch schon viel früher wenn ich ehrlich war.

“Yuichiro ist nicht zum Unterricht erschienen und allgemein geht er mir irgendwie seit ein paar Tagen aus dem Weg. Ich glaube ich hab es versaut”, murmelte er und ich schnalzte laut mit der Zunge.

“Meine Güte dein Bengel ist taffer als wir alle zusammen. Sei ein Mann, geh an seiner Tür klopfen, vögel ihn ins Universum und sag ihm das es dir leid tut. Was immer du auch angestellt hast”, knurrte ich und Haru sah mich entgeistert an.

Er lachte und nickte.

“Vielleicht hast du ja Recht und ich mache mir ganz umsonst Sorgen”, begann er nun als es erneut an meiner Tür klopfte.

“Endo, Post für sie!”, zischte Kashima der wohl nur ungern den Laufburschen für meinen Kumpel spielte.

“Nowak, der Direktor möchte Sie sehen!”, gab er eher genervt von sich und ich folgte ohne weiteres.

Haru ließ ich für den Moment zurück. War ja nicht so als hätte der Mathelehrer nicht noch Unterricht zu geben.
 

Im Büro saß immer noch Ayumi der sich zu einem Lächeln bemühte als er mich sah.

“Sie wünschen?!”, wendete ich mich an Yuudai und versuchte meine Gefühle und meine Freude Ayumi entspannt zu sehen etwas herunter zu schrauben.

“Folgendes : Ich bin mir durchaus sicher das Herr Nezumi die Wahrheit sagt. Ich kenne ja deine Schilderung dazu gründlich. Allerdings will mir nicht in den Kopf, wieso ein fast 15 Jähriger nun nicht mehr auffindbar ist obwohl es Aussage gegen Aussage steht. Sai Jinbai ist nicht in seinem Zimmer, wurde nicht im Unterricht gesehen und ist auch nicht zu Hause bei seinen Eltern. Diese haben mir zwar versichert das ihr Bengel schon mal häufiger abhanden kommt und wieder auftaucht. Sie sorgen sich kein bisschen!”, brummte der Koloss vor mir etwas fassungslos und ich nickte ihm verständnisvoll zu.

“Ich weiß nicht was es soll. Ayumi hat mit der Sache nichts zu tun, dass kann ich bezeugen!”, begann ich meinem Kleinen ein Alibi zu geben, wobei ich genau wusste wo Sai war. Nämlich in den Händen eines kranken Psychopathen. Mein Gewissen plagte mich schließlich zutiefst damit.

“Wir werden heute noch die Polizei einschalten und ihn suchen. Danach wird es eine Gegenüberstellung geben und er kann sich zu den Vorkommnissen ebenfalls äußern”.

Als ich dies hörte blieb mir beinahe die Luft zum Atmen weg.

“Du willst mich doch verarschen oder?”, zischte ich und schlug mit der Faust auf seinen Schreibtisch.

“Ayumi ist übersät mit Wunden, hat Albträume von allen möglichen Dingen die der Junge verlangt hat und du willst das er sich ihm gegenüber stellt und die ganze Scheiße erneut erläutert? Was versprichst du dir davon das er sich anhören muss, wie ihn jemand als Lügner darstellt?”.

Ich wurde immer lauter und merkte wie erbost ich über die Tatsache von Yuudais Gerechtigskeitssinn war.

Kashima kam einen Schritt näher auf mich zu, doch Yuudai hob die Hand um ihn stehen zu lassen.

“Wir machen es auf die faire Art und Weise Hideki! DU kennst mich lange genug um zu wissen das ich die ganze Wahrheit will und nun geh!”, fixierte er mich mit seinen Augen und ich bekam eine Gänsehaut

Das war noch nicht zu Ende!

“Nein. Ayumi wird nichts mehr machen was ihn körperlich oder psychisch schadet. Das kannst du von ihm nicht verlangen!”, meinte ich und lehnte mich über den Schreibtisch.

“Hideki vergiss nicht mit wem du sprichst!”, drohte er mir.

“Ja und du vergiss nicht das es mir scheiß egal!”, erwiderte ich als sich eine Hand auf meinen Rücken legte.

“Hör auf. Ich verstehe den Herrn Direktor und es ist in Ordnung”.

Die ruhige Stimme von Ayumi beruhigte mich ein wenig auch wenn ich es nicht gut hieß.

“Es ist aber nicht gerecht sondern einfach nur seine Absicherung das es Aussage gegen Aussage gibt”, gab ich beinahe schon verzweifelt von mir.

“Selbst wenn, dann ist das eben so. Ich werde mich dem stellen”, lächelte er gespielt und ich wusste das er die Situation einfach nur entschärfen wollte.

Er hasste es wenn ich an die Decke ging und nicht mehr klar denken konnte.
 

A
 

Mit einem leisen murren richtete sich Hideki auf, schob sich die Haare aus dem Gesicht und die Brille zurecht. „Yuudai! Sollte das auch nur im Geringsten nach hinten los gehen...“, zischte der Mann. Aber der Direktor winkte ein wenig ab, was den Arzt dazu bracht sich mit einem schnauben abzuwenden. Kurz trafen trafen meine Bernstein Farben Augen auf seine Braunen und ich wusste was dachte ohne das er es aussprach. Dann verschwand er auch schon zur Tür. „Sie dürfen nun auch gehen Nezumi.“, seufzte der Direktor leicht brummend und rieb sich über die Stirn.

Ein bisschen hektisch raffte ich mich auf, vergaß fast meine Tasche mit zu nehmen welche ich neben dem Stuhl abgestellt hatte und verließ den Raum.

Mit schnellen schritten holte ich Hide ein.

„Dieser Mistkerl!“, fauchte dieser nur und setzte fragte kurz wie es mir ging. „Verhältnismäßig eigentlich ganz gut.“

Kurz sah er mich verwundert an. Die frage: „Wie kann das sein, bei der Scheiße!“ stand ihm so laut im Gesicht geschrieben, dass man es aus 20 Meter Entfernung hätte sehen können.

„Ich bin ein wenig erleichtert... Ich hatte Angst das Yuudai mir nicht glaubt und alles nur noch schlimmer würde.“, seufzte ich. „Aber er hat mir zugehört. Mich nicht einmal unterbrochen und erst zum Schluss ein paar fragen gestellt.“

„Welche?“

„Wann dies oder jenes genau war. Und ein paar andere Details.“, gab ich an und Hide bis sich auf die Lippe, lief jedoch weiter. Ich nutzte den Moment. „Hide!“, sagte ich leise aber doch bestimmt. „Bitte sag das du nichts mit dem verschwinden von diesem Jinbai zu tun hast?!“, forderte ich leise. Ich sah ihn dabei unterwandert an. Ich war mich nicht sicher ob ich ein leichtes zucken gesehen hatte. „Glaub mir wenn ich den Bengel zwischen die Finger bekommen hätte wäre er vor zwei Tagen bereits wieder aufgetaucht!“,murrte er und strich sich dabei durchs Gesicht. „Wo auch immer die Kröte ab geblieben ist, zu ihrem eigenem Wohl sollte sie lieber dort bleiben und nicht meinen weg Kreuzen. Sonst weiß ich nicht ob ich weiterhin Herr meiner Hände bin und diese sich nicht ohne mein Zutun um seinen kleinen schmierigen Hals legen.“, schnaubte er und nahm meinen entsetzten Blick wahr. Ich hatte schon davon gehört das Jinbai nach dem Vorfall nicht mehr groß gesehen worden war und ich hatte ihm alles mögliche schreckliche gewünscht. Was zwar mein recht war, dennoch tat man das nicht und ich hatte im Nachhinein ein schlechtes gewissen gehabt. „Bitte stell nicht schlimmes an!“, gab ich leicht blechern von mir. Der brünette strich mir über den Kopf. „Das letzte was ich möchte ist das du mich bei der Todes Zelle besuchen kommen musst um mich zu sehen... Glaub mir!“, sagte er jetzt sanfter und ich hoffte das es stimmte.
 

***
 

Der Unterricht zog sich zäh wie Kaugummi und wie Hide es Prophezeit hatte folgte mir Yuichiro auf schritt und tritt. Zumindest soweit bis sich unsere wege trennten, da er in einen anderen Kurs musste als ich. Die Angst auf unangenehme fragen der Anderen schien auch recht unbegründet zu sein. Keiner hinterfragte wo ich gewesen war, allerdings bekam ich auch die selbe Beachtung wie sonst auch.

„Nezumi. Schön dich zu sehen.“, lächelte Herr Endo und war gerade dabei die Rezepte auf den Kochinseln zu Verteilen. Außer mir war noch keiner da. Ich rang mir ein ehrliches lächeln ab.

„Ich hatte schon die Befürchtung Hide würde dich nicht mehr aus seiner Hölle lassen.“, gluckste er so leise das nur ich es hören konnte. Ich konnte fühlen wie mir das Blut in die Wangen lief.

„Ich kann nicht ewig dem Internat fern bleiben... wie soll das sonst mit dem Abschluss was werden.“, sagte ich mitleidig und schaute auf das Blatt. Gefüllte Teigtaschen mit Hühnchen. Das Rezept hatte ich schon ausprobiert...

„Sie sind doch mit Hideki befreundet...“, sagte ich vorsichtig. „Ja, wir kennen uns schon eine Gefühlte ewigkeit.“, bestätigte der Lehrer und kontrollierte nun die Zutaten. Nervös guckte ich mich um, ob bereits die anderen kommen würden. Aber es sah nicht danach aus.

„Ich habe die Befürchtung das er was dummes angestellt haben könnte...“, fing ich an. Endo sah von seiner Liste und schaute mir in die Augen. „Etwas dummes?“, fragte er und ich nickte. Sein recht erstanter Gesichtsausdruck wechselte in fröhliche. „Ich hatte eigentlich gehofft das du wegen irgendwelcher Fremdgeh Befürchtungen zu Yui gehen würdest. Ayumi. Hide liebt dich und...“, seufzte er aber ich unterbrach ihn. „Ich meine nicht so was! Sai Jinbai! Er ist verschwunden! Ich habe angst das Hideki damit was zu tun hat!“, sagte ich sehr ernst und das lächeln in Endos Gesicht epte ab.

Das lachen einiger Schüler war zu hören und ich zog mich zu einer der Kochinseln zurück. Es war deutlich zu sehen das Endo sich mit der Information beschäftigte, jedoch schnell in den Unterrichts Modus um zwischte.
 

H

Mehrfach war ich bei Yuki am Telefon abgeblitzt. Entweder er ging nicht an dieses oder ignorierte mich mit Absicht. Das Einzige was ich gesagt bekam war, dass es dem Blondschopf gut ging und er bald wieder auftauchen würde. Was hatte dieser gestörte Kerl nur getan? Ich hätte es viel früher unterbinden müssen.

Ich knurrte ziemlich viel vor mich hin, versuchte mich mit Arbeit abzulenken, denn diese blöde Studienfahrt musste weiter organisiert werden. Eine Sache für die ich aktuell so gar keinen Kopf für hatte.

Alles nervte mich und am liebsten hätte ich mein Behandlungszimmer auseinander genommen und geschrien!

Wieso musste alles so kompliziert sein?

Ayumi würde ab heute Abend wieder im Internat bleiben, hieß aber auch ich war mit meinen Gedanken und Gefühlen so ziemlich alleine. Yuudai wusste nun das ich mich an meinem ehemaligen Minderjährigen zu schaffen gemacht hatte und das zwischen Ayumi und mir keine “Phase” war.

Wie sollte ich damit umgehen? Wie würde mein Freund das verkraften? Wahrscheinlich wird er in eine Schockstarre verfallen oder hochrot an laufen, jedes Mal wenn er auch nur in Yuudais Nähe käm.

So viel kreiste in meiner Birne herum.

Kurz entschlossen, machte ich einfach Feierabend. Würde sich schon niemand in den letzten 10 Minuten den Hals brechen. Wenn doch, würde ich eh nicht mehr helfen können. Mit meiner Tasche im Schlepptau machte ich mich auf den Weg nach Hause. Duschte, zog mich um und marschierte pünktlich zur Öffnungszeit ins Sometimes.

Die Barhocker standen noch teilweise oben und auch Sergei war mit dem Auffüllen der Bar beschäftigt.

“Ehm, was machst du denn hier Hideki? Es ist gerade mal früher Abend?”, fragte er verblüfft und ich knurrte das er seinen verdammten Job machen sollte. Am besten mit viel weniger Fragen!

Genervt von mir, schob er mir einen Blue Lotus nach dem anderen zu und redete wirklich nicht mehr als nötig mit mir. Die Host waren mir egal, schließlich hatte ich Ayumi! Aber dieser Drink, lockte mich immer wieder in diese Gegend.

Keine Ahnung wann es so gewesen war, aber ich meine nach dem elften oder zwölften Drink, war mir die Birne ausgegangen und ich schien eine gute Weile an der Bar gepennt zu haben.

Als ich unangenehm wach gerüttelt wurde, bemerkte ich die Chipskrümel in meinem Gesicht.

“Ja bitte?”, fragte ich schnippisch in die Richtung von der das Gerüttel kam und sah in Harus Augen.

“Machst du hier Probleme?”, fragte er lächelnd und ich begann zu nicken.

“Natürlich! Meine Lebensaufgabe. Weißt du doch”, zwinkerte ich ihm zu und er lachte.

Er setzte sich einen Moment zu mir, bestellte ebenfalls etwas und fragte mich wieso ich hier so versacken würde.

“Ich habe keinen blassen Schimmer”, brummte ich obwohl ich wusste wie gelogen es doch war.

“Lass mich raten. Du hast vielleicht doch etwas mit Sais Abwesenheit zu tun?”, meinte er und traf damit dem Nagel auf den Kopf.

Ich spielte den dummen, der von nichts eine Ahnung hatte. Gelingen würde mir das aber wohl eher nicht, denn er hatte seinen durch leuchtenden Blick drauf.

“Erzähl keinen Unsinn. Klär mich auf!”, bat er nun und unter Schnauben und Seufzen, begann ich ihm alles zu erzählen. Vor allem die Tatsache das mein Chef von meinem Liebesverhältnis mit Ayumi in Kenntnis gesetzt wurde.

Geschockt und überrascht zugleich, sah er mich an und konnte es wahrscheinlich selbst nicht fassen, was ich da gerade von mir gelassen hatte.

“Wir müssen Sai suchen! Hide, was wenn er tot ist?!”, wurde mein bester Freund gerade panisch und ich winkte ab.

“Eins muss ich dem Psycho lassen, wenn er ihn umgebracht hätte, hätte er es am Telefon auch gesagt. Er wird wieder auftauchen, mach dir keinen Kopf. Ich weiß nur nicht wie der Junge aussehen wird dann”, gab ich zu und war einfach selbst nicht stolz darauf.

“Du hast es einfach so zugelassen?”, kam es nun vorwurfsvoll und ich stöhnte.

“Ja. Ich weiß ich bin ein elendes Schwein. Aber das was er meinem Freund angetan hat, konnte ich nicht verzeihen. Ich habe versucht herauszubekommen wo er ist, ihn zu retten doch ich war einfach machtlos”, jammerte ich und ließ den Kopf wieder auf den Tresen sinken.

“Komm, du pennst heute bei mir!”,gab er noch von sich und schien die Rechnung schon bezahlt zu haben, denn zwei der Host schoben sich links und rechts unter meine Arme und trugen mich quasi hinter Haru her.
 

***

In seiner Wohnung lag ich nun auf dem Sofa, schrieb Ayumi noch eine kurze Mitteilung wo ich war und das er sich nicht sorgen sollte. Wie er damit wohl zurecht kam?

“Komm endlich zur Ruhe, ich kann deine Gedanken förmlich bis ins Schlafzimmer hören!”, zischte Haru der kurz aufgestanden war um sich etwas zu trinken zu holen.

“Du Haru, sag mal wie läuft es denn zwischen Yui und dir?”, lenkte ich nun von dem einen Thema ab und sah wie mein Freund mit den Schultern zuckte.

“Ich habe keine Ahnung wo wir gerade stehen. Die Sache mit dem Kerl der noch herum rennt und die neue Wohnung macht es irgendwie kompliziert. Yui kann sich hier ein Zimmer aussuchen, will es aber nicht. Er hat die Befürchtung er könnte auffliegen das er nicht Volljährig ist und Aki heißt. Andererseits will er allen zeigen das wir ein Paar sind. Es ist einfach… ich weiß nicht”, meinte er und sah mich fragend an. Wenn er glaube das ich nun einen Ratschlag hätte oder eine Idee, na dann hatte er sich aber gewaltig geschnitten.

“Was meinst du?”, hakte er nun nach und ich begann zu lachen.

“Glaub mir, von mir solltest du dir wirklich keine Beziehungstipps holen”, schmunzelte ich und drehte mich auf die Seite.

Part 1 Jinbai & Biju - Abschnitt 1

"Was in drei Teufels Namen, hast du dir dabei gedacht?!", genauso halten mir die Worte von meinem Alten durch den Kopf als er von dem Rausschmiss erfuhr.

“Der” Rausschmiss von der Schule ,auf die er mich mit viel Mühe und Geld gebracht hatte und dessen Gelände ich nun nicht mehr betreten durfte, Und das nur, weil ich bei den Klausuren beschissen hatte. Grundsätzlich war der Plan genial gewesen. Ich hatte wen gefunden der für mich die Arbeiten schrieb... Was bis zu einem bestimmten Punkt auch klappte.

Seine Umschreibung ,für den scheiß Laden, war - „Die Schmiede deiner erfolgreichen Zukunft“.

Allein wenn ich das hörte, musste ich würgen!

„Du wirst mein Unternehmen weiterführen irgendwann! Einen Taugenichts, kann ich das nicht überlassen!Also streng dich an!“, waren seine Worte zur Einschulung gewesen.

Die zweite Schule schmiss mich wegen Erpressung raus. Das diese Idioten nicht die Klappe halten konnten!

„Sai! Das ist deine letzte Chance!!!“, hatte er mich zischend ermahnt als wir das Gelände vom Internat betraten. „Ich musste den letzten Schulen ,viel Geld zahlen damit sie ihre Klappe halten! Dann noch der Umzug! Sollte mir nur eine Kleinigkeit zu Ohren kommen, werde ich dich aus dem Familienregister streichen lassen und nicht mehr als meinen Sohn betrachten!“, fauchte er so leise.

Damit hatte er die Wochen zuvor so oft gedroht, das es die Intensität bereits verlor.

Jetzt gerade aber musste ich wieder daran denken und es lief mir kalt den Rücken runter, während mein Gesicht pochend schmerzte. Dieser scheiß Kumpel von Nezumi! Hoffentlich flog er vom Internat!

Missmutig griff ich nach der Cola die noch halb voll war und starrte aus dem Fenster des Burger Ladens. Ich musste einfach hoffen das alles nicht zu große Wellen schlug.
 

„Heftig! Wie dein Gesicht aussieht!“, hörte ich es von der Seite und wusste direkt das Kaoru endlich da war. „Halt die Klappe!“, knurrte ich, funkelte ihn an und sah zu wie er sich zu mir setzte. „Yeou hat schlechte Laune, ich seh schon.“, seufzte er. „Nenne mich nicht so!“, knurrte ich. Ich hasste den Namen mit dem wir uns früher angesprochen haben. „Wieso ? Ist doch süß. Zumal deine Mutter ihn dir gegeben hat, du kleiner Fuchs du.“, witzelte er und ich musste seufzen. „Willst du wirklich Saseum genannt werden von mir?!“, fragte ich und er sagte das er nichts dagegen hätte.

Auch wenn Kaoru ziemlich kindisch war, mochte ich ihn ganz gerne. Er war der Einzige gewesen den ich hatte und der ehrlich zu mir war. Auch wenn mein Alter es nicht gut fand dass ich meine Zeit mit dem Sohn der Haushälterin verbrachte, war das immer noch besser als die Leute die ich in den Schulen vorfand.

Ich hatte ihn über ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. In der Zeit hatte ich mich kaum verändert. Er hingegen schien gewachsen zu sein und breitere Schultern bekommen zu haben.

„Hast du wieder was ausgefressen?“, fragte er ohne Umschweif und ich übergang seine Frage in dem ich ihn fragte wie es seiner Mutter ging.

„Nachdem wir bei deinen Eltern rausgeschmissen worden sind, war es ein wenig schwierig.“, murrte er. Mein Alter hatte sie entlassen, weil er glaubte das Kaorus schlechter Einfluss dafür verantwortlich sei das ich Mist baute.

„Sie hat jetzt eine neue Arbeit. Ziemlich schlecht bezahlt aber ich geh neben der Schule ein wenig was verdienen, so kommen wir ganz gut durch.“, lächelte er und nahm sich von den schon kalten Pommes.

Wir redeten über belangloses Zeug, aber genau das tat mir gerade gut. Einfach mit den Gedanken weg von diesen Idioten, dem Scheiß Internat auch wenn mein Gesicht mich immer wieder daran erinnerte.

„Du weißt garnicht wie gut du es hast...“, seufzte Kaoru. „Du bist quasi mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden. Ich würde alles dafür geben auf eine gute Schule gehen zu können, einen vernünftigen Abschluss zu machen und nachher einen echt tollen Job zu bekommen.“, seufzte er. „Wenn man darauf steht sich sein Leben nicht selbst aussuchen zu dürfen...“, gab ich trocken von mir.

„Immer noch besser als nie zu wissen ob genug Geld da ist, um sich was zu Essen zuholen.“, entgegnete er und lächelte dabei ein wenig.

Wir hockten einige Stunden rum, bis Kaoru meinte er müsse wieder los. „Der Bus fährt ziemlich beschissen. Das nächste Mal kommst du zu mir okay?!“, forderte er und ich nickte.

Wir verließen zusammen das Lokal. Mein Freund verabschiedete sich von mir und ich sah ihm kurz nach bis er zwischen den Mensch verschwand welche sich auf dem Gehweg tummelten. Anschließend machte ich mich Gedankenverloren auf zum Internat. Da es schon spät war, musste ich mir was einfallen lassen wie ich aufs Gelände kam... Wie konnte es nur so spät sein?! Dabei ignorierte ich alles um mich herum. Ich Trottel!
 

"Oh Sai... Was machen wir nur mit dir...?", flüsterte mir eine Stimme ins Ohr, als sich auch schon eine Hand auf meinen Mund legte. Ein dickes Bündel Stoff presste sich auf meine Nase und eben diesen. Erschrocken schnappte ich nach Luft und zerrte an den fremden Arm. Leicht feucht drückte sich ein seltsamer Geruch in meinen Nebenhöhlen. Eine Entführung!!! Schoß es mir recht schnell durch den Kopf, als sich meine Glieder bereits leicht Taub an fühlten und ich das Gefühl hatte mir bliebe die Luft weg. Ich strampelte bis mich recht schnell die Kraft verließ. Die Panik ebbte ab. „Störrisches kleines Stück!“, hörte ich es noch, dann wurde alles finster.
 

Ein Aufprall als wäre ich runter gefallen brachte mich wieder zurück in einen halb wachen Zustand. Mein Rücken schmerzte leicht und ich gab ein Stöhnen von mir. „Fuck.. Hält ja doch nicht sehr lange an...“, vernahm ich es leicht betäubt. „Hilf...!“, murmelte ich halb leise und versuchte mich aufzurichten. „Wie putzig! Da kannst du erst mal lange drauf warten.“, kicherte es.

Das war doch alles ein schlechter Scherz und ich sog so viel Luft ein wie es ging.

„Hilfeeee!“, schrie ich und vernahm von dem Schatten über mir ein: „Ups!“

Das zischen einer Kofferraumklappe war zu hören. Etwas traf sehr Hart meinen Kopf und mit einem Haufen Sterne vor den Augen sackte ich zusammen und verlor mich ein weiteres mal in die Besinnungslosigkeit.
 

B

Das war es schon gewesen? Die Jugend von Heute vertrug auch so gar keine Schläge.

Murmelnd setzte ich mich ans Steuer und schüttelte dabei den Kopf.

“Ihr kleinen Bengel werdet zu sehr mit Samthandschuhen angefasst. Kein Wunder dass ihr nix mehr abkönnt. Wenn mich jemand früher versucht hätte K.O zu schlagen, der hätte mit einem abgebissenen Ohr büßen müssen! Ihr Lappen!”, zeterte ich und war schon beinahe enttäuscht gewesen dass es so einfach von statten gegangen war.

Den ganzen langen Tag, war ich dem Jungen gefolgt der dem kleinen Mäuschen so zugesetzt hatte. Dabei war es wirklich nichts aufregendes gewesen. Er spazierte hier, schlenderte mal da und sah sich die ein oder andere Kleinigkeit an. Nichts schien ihn wirklich zu packen oder zu interessieren. Sein junges Lebens schien einfach öde zu sein. Da konnte ich ihm absolut zustimmen.

An meinem Zielort angekommen, schleppte ich das Häufchen Elend hinein und fixierte ihn auf einem Stuhl. So schnell würde er uns nicht abhanden kommen.

Mit den Fingern strich ich sanft über seine Wange, hinunter bis zu seinen Lippen und verharrte dort.

“Du bist ja schon ziemlich niedlich. Allerdings hast du einen bösen Fehler begangen”, kicherte ich und drehte mich herum. Die Show schien zu beginnen, denn mein Besucher traf endlich ein!
 

***

Frustriert darüber das Hide nicht einmal ansatzweise so angetan von dieser Sache war wie ich murmelte ich genervt herum. Ich rauchte meine Zigarette zu Ende, zu denen ich nur griff wenn ich abgrundtief genervt war. Jinbai lag nun seitlich samt Stuhl auf dem Boden und spielte das Dornröschen.

“Was mache ich nur mit dir? Eins verspreche ich, meine Worte werden keine bloße Drohung sein”, schmunzelte ich und hockte mich zu ihm hinunter.

Als nur noch ein paar Millimeter meiner Zigarette übrig waren drückte ich den Glimmstängel auf der weißen und schönen Haut des Jungen aus.

Schreiend wurde er wach, blickte zu der Stelle auf dem Arm wo ich den Druck ausübte und dann den erloschenen Rest davon schnippte.

“Na, wieder wach?”, grinste ich ihn an und schob ein paar Strähnen aus seinem Gesicht.

“Was soll der Scheiß!” zischte er und begann sich von mir weg zu robben. Schien mit dem Stuhl gar nicht so einfach zu sein.

“Was soll was? Wir beide werden unseren Spaß haben. Du verstehst schon, so wie du deinen mit Ayumi hattest”, erklärte ich wie die Unschuld vom Lande. War doch normal das man vom Karma gefickt wurde wenn man so eine Scheiße abzog.

“Ich weiß ja nicht was Ayumi erzählt hat, aber Spaß ist was anderes”, brummte er und ich sah ihn skeptisch an.

“Also fandest du es nicht geil, deine Kippe auf ihm auszudrücken, ihn zu bitten sich zu schneiden und von ihm zu erwarten das er seinen Liebesdienst an dir durchführt?”, fragte ich lächelnd und der Bengel schwieg.

“Wusste ich´s doch, dass ihr beide eine Menge Spaß hattet. Ich bin neidisch. Lass uns das auch machen!”, meinte ich und richtete ihn samt Stuhl wieder auf.

“Das mit der Kippe haben wir ja schon mal, allerdings steh ich nicht so aufs Schneiden. Aber..ich stehe auf was anderes!”.

Meine Finger wanderten in seinen Schritt, glitten über die noch weiche Beule dazwischen .

“Du perverser Drecksack, nimmt deine Griffel von mir!”, schrie er mich an und ich spürte das es die blanke Panik war die ihn dazu bewegte. Ich fand es geil!

“Je mehr du dich wehrst, desto mehr reizt es mich”, gab ich zu und kniete mich zwischen seine Beine. Er wollte dem Drang nachgeben seine Oberschenkel zusammen zu drücken, allerdings hatte ich in weiser Voraussicht seine Füße an den Stuhlfüßen gebunden. Es gab keine Möglichkeit für ihn mich daran zu hindern.

Ich öffnete seinen Reißverschluß, fummelte mir den Prengel der Liebe aus seiner Hose und begutachtete diesen.

“Sehr schön. Wie der wohl schmeckt?”

Mein Kopf sank in seinen Schoss, er schrie ich solle aufhören, er würde Ayumi nie wieder anfassen doch auch wenn aus seinem Mund Protest kam, hob sich sein Glied und pulsierte bereits.

“Sicher?”, fragte ich nach und sah hoch zu ihm. Er beobachtete genau was ich machte, war rot wie eine Tomate und zuckte unten herum als meine Zunge über seine Spitze glitt.

“Na gut. Ich ficke keine Kinder. Wirst dich schon wieder beruhigen!”, lachte ich und legte ihm ein Halsband an.

“Du wirst ein braves Hündchen sein und schön mit mir mitkommen. Ansonsten, werd ich dieses Würstchen doch noch vernaschen oder schlimmstenfalls abschneiden!”.

Erschrocken sah mich der Junge an, lenkte dann seinen Blick hinunter und ich packte sein bestes Stück wieder in die Hose.

“Ich wollte schon immer ein Haustier haben”, jubelte ich.
 

J

Welcher kranke Scheiß ging da gerade vor sich?!? Konnte der Kerl wirklich Ayumis Bruder sein?! Zumindest würde das Einiges erklären! Auf jeden Fall war das hier kein Spaß!

Ich musste die Ruhe bewahren... „Haustier?!“, fragte ich angespannt. „Wirst du schon sehen.“, kicherte der Schwarzhaarige in einem gruseligen Ton.

„Was soll der Quatsch!? Das ist Entführung! Man wird nach mir suchen! Mein Alter wird halb Nagoya auf den Kopf stellen!“, versuchte ich es. „Hm... das Glaube ich eher weniger!“, lächelte er und wand sich von mir ab. „Ich weiß über dich so einiges, also versuch mir nicht irgendwelche Amen Märchen zu erzählen.“, brummte er und machte sich dran den Inhalt des Beutels, welchen er vor mir ausgeschüttet hatte, wieder in diesen zu stopfen. „Oh man! Sowas hatte ich noch nie... Das wird bestimmt lustig!“, kicherte es etwas leiser. Ich konnte nicht sehen was er sich ansah, aber mir lief es kalt den Rücken hinunter. Ich musste schlucken und wand mich auf dem Stuhl. Aber die Fesseln waren einfach zu feste und drückten sich regelrecht in das Fleisch.

„Autsch...“, zischte ich genervt und sah mich ein wenig mehr um. Allerdings hätte dieser Raum überall sein können! „Uhhh! Die sind gut! Perfekt!“, vernahm ich es und meine Augen huschten schnell zu dem Typen. Welcher sich aufgerichtet hatte ,sich etwas in die Gesäßtasche steckte und anschließend sich wieder mir zu wand. „Muss ich dich wieder ins Traumland schicken, oder bekommen wir das so hin?“, fragte er ernst. „Was?“, murrte ich. „Ob du mucken machst wenn ich dich los mache? Ich hätte kein Problem damit dir nochmal eine zu verpassen damit du nichts mitbekommst. Aber ich habe keine Lust dich nochmal wie einen Sack Reis durch die Gegend zu tragen!“, seufzte er genervt und setzte einen Fuß auf dem Zwischenraum meiner Beine ab. Ich versuchte dies zu ignorieren und sah ihn unverwandt an.

Diese Stimmungsumschwünge waren beängstigend und mein schmerzender Schädel sagte mir das ich definitiv nicht noch mehr Schläge darauf brauchen konnte. Ich nickte kurz und ich wusste nicht ob der Mann vor mir über meine Entscheidung enttäuscht oder erleichtert war, denn der Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.

Er zog den Fuß weg und band das eine Handgelenk los, griff dann hinter sich und ein leises Klirren war zu hören. Glänzend baumelten ein paar Handschellen vor mir und bevor ich noch etwas erwidern konnte, legte sich das kalte Metall um mein Handgelenk und wurde mit einem Ruck zum Anderen gezogen. Erst dann löste er die andere Fessel. „Reine Vorsicht. Nicht das mein kleines neues Hündchen mir versucht den Hals umzudrehen.“, murrte er und begann dann wieder zu grinsen. „Doch das Halsband steht dir.“, lächelte er, als ich mir an den Hals fasste und das schmale Band mit dem Ring dran betastete. Ich hatte dafür nur einen verachtenden Blick übrig. „Die Beine kannst du dir selbst losmachen!“

Ich löste die restlichen Knoten.

Sollte sich dieser gestörter Stricher jetzt noch dran erfreuen dass ich mitspielte. Sobald ich hier raus war, würde er von mir nicht viel mehr sehen als meinen Rücken aus einigen Metern Entfernung. Ich würde die Beine in die Hand nehmen und... Batsch!

Ich war gerade aufgestanden ,als ich scheppernd eine Ohrfeige bekam, dass es in meinem Schädel dröhnte. „Für so ein ausgebufftes Kerlchen, denkst du recht laut! Hör auf darüber zu grübbeln vor mir abzuhauen! Ich entscheide wann du gehen darfst!!“, zischte der Stricher und hatte die Hand noch erhoben. „Verdammter Wichser!“, keifte ich und fasste mir ins Gesicht. Spürte wie mir leicht schwindelig wurde und sich alles ein wenig drehte.

„Nenn mich noch mal so...“

„Wie?! Einen verschissen Wichser!? Oder ist dir Arsch gefickter Stricher lieber!?“, fauchte ich und duckte mich aus seiner Reichweite. Ging einige Schritte zurück. Hinter mir war ein Spiegel gewesen. Seitlich eine Tür.

Der Mann vor mir verzog das Gesicht, als dieses auch schon wieder in ein verstörendes Lächeln wechselte. Mich schüttelte es. „Welcher halbwegs normale schlägt einen Heranwachsenden zwei mal K.O.?!? Nur ein krankes Schwein kommt auf solche Ideen!“, schnauzte ich und versuchte gegen den ansteigenden Schwindel zu kämpfen.

„Kleiner... Den Welpenschutz hattest du in dem Moment verspielt ,als du Ayumi anrührtest. Aber für das jetzt gerade, werde ich dir ordentlich wehtun...“, hörte man ihn so eisig. Ich rieb mir über die Wange. Bemerkte etwas klebriges an meinen Fingern und sah verschmiertes Blut. Verwundert sah ich es an. Ging mir mit dem Hemdärmel über die Schläfe und hätte vor entsetzen am liebsten Aufgeschrien. Ich brachte mich aber selbst so gut es ging zur Ruhe. „Mein Gesicht...“, gab ich von mir und funkelte den Mann hass erfüllt an. Ich durfte auf keinen Fall hier bleiben!!! Wer weiß was noch passieren würde.

Mein Körper machte sich selbstständig und setzte die Beine in Bewegung. Eh ich mich versah steuerte ich auf die Tür zu. Allerdings spielte mir mein verwirrtes Gleichgewicht entgegen und lenkte mich in eine leichte Kurve. Statt auf die Tür zu zu rennen, hielt ich auf die Wand, einen halben Meter daneben, zu. Und stoppte taumelnd davor. Ich hätte genauso gut die Augen zu machen können. Das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.

„Fuck!“, entwich es mir ,als ich mit beiden Händen zu der Tür greifen wollte. Meine Fingerspitzen waren nur wenige Zentimeter von der Klinke entfernt. Als man mich grob bei den Haaren packte und mein Kopf Bekanntschaft mit der Wand machte. Mehr als einen Funken Flug nahm ich nicht mehr war.
 

***
 

Rütteln... schaukeln... der gedämpfte Motor eines Autos...

Es war Dunkel. Mein Schädel tat höllisch weh und jede Erschütterung dem er ausgesetzt war, fühlte sich wie stechen an. Ich merkte erst das ich wieder wach war, als ich meine eigenen sehr kalten Finger im Gesicht spürte und sich die Gänsehaut überall breit machte. Mich fror es, dabei war es stickig und warm.

Ich fühlte die Handschellen an meinen Gelenken und begann mit den Fingern alles zu untersuchen. Ich war im Kofferraum eines Autos... und bis auf eine Decke war leider nichts zu finden.

Ein paar Minuten versuchte ich es mit Hilferufe. Aber wer würde das schon hören...

Ich hatte kein Telefon. Dafür verfluchte ich dieses kleine Misststück Nezumi! Sollte ich hier raus kommen... leise kroch mir die Angst in die Glieder. Gerade hockte ich in dem Kofferraum eines gestörten Irren, der kein Problem damit hatte mich zu schlagen und zu verletzen, genauso wenig sich an mir zu vergreifen. Ich war ihm ausgeliefert!

Die folgenden Minuten verlor ich mich in Angst und Panik, einem Psychopathischen Killer in die Finger gelaufen zu sein! So bekam ich nicht einmal mit wie der Wagen irgendwann anhielt. Erst als ich zusammen zuckte da der Kofferraumdeckel auf schwang. Das Licht brannte in den Augen und ich hielt mir die Hände vor die geschlossenen Lider! „Bitte lassen Sie mich gehen! Mein Vater hat Geld! Der gibt Ihnen so viel Sie wollen!“, wimmerte ich krächzend und vernahm ein Schnalzen. „Hör auf mir den Wagen zu versauen und komm da raus!“, zischte es, nicht gerade sanft fasste der Mann an die Handschellen und zog sie zu der Öffnung. Das Licht war unerträglich und ich gab ein Stöhnen von mir. „Los!“, keifte es und ich setzte mich zittrig in Bewegung.

Es dauerte bis ich erkennen konnte wo ich war. Eine Garage... Oder war es die Abstellkammer eines Künstlers?!? Keilrahmen, bemalte Leinwand, Eimer mit Farben, Figuren und Skulpturen, Kistenweise Gerümpel. „Man... du hast alles voll geblutet...“, maulte er und das Scheppern einer Heckklappe ließ mich zusammenzucken. Anschließend fasste er mir in die zerwühlten Haare und zog meine Kopf in seine Richtung. Seine Augen musterten mich. Ich versteifte mich. „Hide wüsste was man da machen muss.“, murmelte der Kerl und ließ mich los. Anschließend nickte er zu einer Durchgangstür.

„Fass nichts an und keinen Mucks!“, seufzte der Kerl und setzte an zu gehen. Ich blieb allerdings wie angewurzelt stehen. „Mach keinen Scheiß!“, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen und das was man in seinen Augen sehen konnte, zwang mich dazu mich zu bewegen. Vor ihm her gehend folgte ich seinen Anweisungen bezüglich der Richtung.

„Yuki? Bist du da?“, hörte man eine Stimme. Der Mann hinter mir schob mich ein wenig mehr voran und ich konnte etwas von ihm hören was so klang wie, „Verrecke in der Hölle!“.
 

Ein Zittern erfasste mich als ich vor einer Kellertreppe stand. „Runter!“ „Ich... hab meine Lektion gelernt. Lassen Sie mich gehen! Bitte!“, hörte ich mich selbst. „Runter! Oder muss ich dich schubsen!“

Das traute ich dem Drecksack zu. „Los!“

Ich nahm die erste Stufe. Das Holz knarzte leise unter den Füßen mit jedem Schritt und mit den zusammengebunden Händen klammerte ich mich an dem Handlauf. Unten angekommen waren drei Türen.

„Mein Onkel hatte schon immer einen komischen Geschmack.“, knurrte der Mann und öffnete eine der Türen, hinter der sich ein Zimmer versteckte, mit dem ich nicht rechnete. Keine Fenster, eine niedrige Decke. Der Boden war mit Tatami ausgelegt und zuerst erinnerte es mich an ein Teezimmer mit dem kleinen flachen Washitsu-Tisch den Schränken an den Wänden, welche mit kleinen zarten Schalen bestückt waren. Was nicht hinein passte war der Futon auf dem Boden und die massiven Wände.

Es klickte hinter mir und ich wusste das der Kerl mich eingesperrt hatte.

Part 1 Jinbai & Biju - Abschnitt 2

B

“Junge bist du zu Hause?”, fragte mein Onkel und ich eilte in sein Zimmer. Er neigte leider dazu in seinem wirren Zustand die ganze Bude zusammen zu schreien. Die Nachbarn würden wie so oft dann die Polizei rufen, die diesmal wirklich etwas finden würden.

Doch so oft wie ich beteuerte, dass der Herr des Hauses nicht mehr alle Tee Tassen beisammen hatte, halb blind war und allgemein ziemlich launisch in der Nacht war, riefen sie die Hüter des Gesetzes.

Genervt ging ich zu ihm, ging extra laut damit er mich wahrnahm und blieb dann neben ihm stehen.

“Was ist denn? Wer soll es denn sonst sein außer mir? “, scherzte ich denn den Tattergreis würde niemand entführen.

“Hach ich dachte es sei Hideki. Ich habe ihn so lange nicht mehr gesehen. Ob er die Schule schon durch hat?”, lächelte er matt und schien in Erinnerungen zu schwelgen. Erinnerungen die ganze 10 Jahre her waren. Das die Demenz so extrem ihren Lauf nehmen würde, konnte keiner ahnen.

“Ich weiß nicht. Er kommt bestimmt vorbei wenn die Prüfungen vorbei sind Onkel”, ermutigte ich ihn und reichte ihm dann ein Glas Wasser.

“Du solltest dich ausruhen. Das ganze Warten auf deinen Liebsten ist doch anstrengend”, versuchte ich ihn zu überreden sich für eine Weile schlafen zu legen.

“Wie Recht du hast, wie Recht du hast”, waren seine Worte als er sich vom Handlauf von Zimmer zu Zimmer hangelte.

Ich wollte mich nicht den ganzen Tag um meinen senilen alten Onkel kümmern, auch wenn dies der Deal war dieses wunderschöne Haus zu bekommen. Er hatte es mir bereits vermacht unter der Bedingung mich um ihn zu kümmern wenn er älter ist. Wenn mir vorher nur bewusst gewesen wäre, was für ein Mist das war.

Egal wie öde es auch zu sein mag, ich würde schon bald mehr Spaß in diesen vier Wänden haben.

Denn mein neues Spielzeug saß im Nebenzimmer und hatte noch keine Ahnung von all den schönen Dingen die ich für uns geplant hatte.

Das Vibrieren in meiner Hose holte mich aus meinen Gedanken.

Hideki? Wenn man vom Teufel sprach.

“Mein Freund, was kann ich für dich tun?”, sang ich schon beinahe zu fröhlich selbst für meinen Geschmack.

“Wo seid ihr verfluchte Scheiße!”, schrie er mich an. Was war denn nun sein Problem? Er hatte ein Problem , wollte das ich es löse und kaum habe ich es getan bekomme ich Hohn statt Dank?

“Wir sind nicht mehr dort wo du uns gesehen hast. Wieso? Ist es wichtig?”, knurrte ich da mich dies ziemlich verärgerte.

“Blaß die Sache ab! Der Junge hat seine Lektion gelernt!”, flüsterte er beinahe. Ayumi war sicherlich in seiner Nähe.

“Entschuldige das ich dir das sage, aber es ist erst zu Ende wenn ich es sage. Und gerade jetzt will ich spielen! Bis dann Hide….ach übrigens..wie viele Schläge auf den Kopf hält so ein Junge aus?”. Wildes Gebrüll drang durch den Lautsprecher und ich legte lachend auf. Ich liebte es ihn zur Weißglut zu treiben.

Nach dem der ehemalige Herr des Hause, Ruhe gegeben hat machte ich mich dran meinem neuen Haustier etwas zu Essen zu zubereiten. Curry, mochte doch fast jeder!

Ich ließ es so vor sich hin köcheln, schrieb mir einen Einkaufszettel für alle weiteren Besorgungen auf als ich ein dumpfes Geräusch wahrnahm.

Was machte der Bengel jetzt schon wieder?

Eilig machte ich mich auf den Weg zu dem alten Atelier meines Onkels, dass irgendwann nur noch ein Raum war, der zum deprimiert an die Decke starren, geeignet war.

Meine Hand erfasste den Knauf und kaum das die Tür geöffnet war stürmte der Wicht an mir vorbei, rammte mich zur Seite und ließ mich taumeln.

“HILFE!”, schrie er und lief wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Haus.

Ehe er an dem Zimmer meines Onkels ankommen konnte, hatte ich ihn mir gepackt, zu Boden gerissen und saß nun auf ihm drauf.

Die Hände immer noch fixiert in der Acht, starrte er mich mit Todesangst an.

“Du hast es nicht anders gewollt, dann werde ich dich eben früher töten müssen!”, knurrte ich und legte meine Hände an seinen Hals.

Er wimmerte, versuchte sich unter mir heraus zu winden, seine Nägel bohrten sich in meine Handrücken.

“Bitte nicht..”, piepste er und die Tränen liefen über meine Finge, bis er schließlich bewusstlos unter mir nachgab.

Erschöpft von diesem Kraftaufwand rappelte ich mich wieder auf.

Schöne Scheiße, das hier würde doch fordernder werden als gedacht. Ein Blick an mir hinunter ließ mich seufzen. Diese kurze Aktion hatte mich tatsächlich so erregt, das ich einen Ständer hatte.

Ich schnappte mir den jungen Mann und schleppte ihn ein weiteres Mal in sein neues Zuhause. Zumindest Übergangsweise.

Schmerzerfüllt, stand ich nun vor ihm während er auf dem Boden lag und befreite meinen Schwanz von dieser Enge der Hose.

“Du hast das verursachte, du badest es auch aus!”, knurrte ich und setzte mich auf ihn.

Da er eh bewusstlos war, würde er sich nicht all zu sehr während, weshalb ich seine Hand nahm und diese um meinen Schwanz legte. Ich holte mir mit seiner Hand einen herunter, bis ich zum Höhepunkt kam und es ihm blöderweise ins Gesicht spritzte. Er hatte nichts anderes verdient und geil fand ich es sowieso.

“Ach mein kleiner süßer Sai”, flüsterte ich und leckte ihm über die Lippen wo ein Teil meines Spermas war.

“Du wirst dich freuen, schmeckt gar nicht so übel!”.

Belustigt, zog ich ihn diesmal zum Heizkörper und löste die Acht an einer Hand um ihn an der Heizung festzumachen.
 

J

Als ich mit einem langen Stöhnen zu mir kam, musste ich feststellen das ich weder tot noch irgendwo war, wo ich mich sicher fühlte. Der Druck der auf meinen Hals gelegen hatte, war noch da und ich rieb mir über die Stelle. Oder viel mehr ich wollte es tun.

Mit einem leisen Scheppern stellte ich fest das man mich an ein Heizungsrohr angekettet hatte. So war zwar eine Hand von mir Frei, aber eine Flucht war nun ziemlich ausgeschlossen.

Ein leicht kläglicher Laut entwich mir, anschließend rieb ich mir mit dem Ärmel durch das Gesicht, kam dabei an die Platzwunde und musste schmerzlich zusammen zucken, als diese mehr weh tat als der allgemeine Kopfschmerz ,dem ich ausgeliefert war.

„Scheiße!“
 

Es verging einiges an Zeit, vielleicht waren es aber auch nur einige Minuten. In dem Zimmer gab es keine Uhr und ich selber besaß auch keine, als das Klicken der Tür zu hören war und scheinbar aufgeschlossen wurde. Ich zog die Beine zum Körper hin und rutschte näher an das Rohr.

Mit einem fröhlichen Summen trat mein Entführer ein und zog die Tür hinter sich zu. In der Hand hatte er ein kleines Tablett und grinste breit.

„Ausgeschlafen nach deiner kleinen Auszeit?“, fragte er süßlich, schob den kleinen Tisch in meine Richtung und stellte das Tablett darauf ab. Ein Glas mit Wasser, Stäbchen und eine Schale Reis und Curry. Am liebsten hätte ich ihm die Stäbchen durch das Auge in den Schädel gerammt.

„Wolltest du mich nicht umbringen?!“, knurrte ich und wünschte mir wenn es möglich war , so viel Abstand zwischen mir und ihm zu haben.

„Das wäre doch langweilig.“, maulte der Schwarzhaarige und setzte sich neben den Tisch, schob mir das Tablett zu und schien jede Bewegung von mir zu beobachten. „Frisch gekocht.“, setzte er nach und ich fragte mich ob er dachte das ich mich wie ein ausgehungerter Köter darauf stürzen würde

Das Letzte was ich jetzt wollte war - Essen! Im Grunde schon. Ich hatte Hunger. Allerdings würde ich das was von ihm kam nicht anrühren.

In meinem Kopf spielte sich eine Szenerie ab wie er sich vor Lachen krümmte ,weil ich an dem verreckte was er hinein gemacht hatte. Meine Mimik wurde ernster.

„Nach der langen Zeit müsstest du umkommen vor Hunger. Deine letzte Mahlzeit müsste...“, er sah kurz auf seine Armbanduhr. „Huch... 7 Stunden her sein.“

„Lieber fresse ich meine eigene Scheiße, bevor ich mich von dir vergiften lasse.“.

Die Augenbraue des Mannes zuckte leicht hoch. „Bisher ist noch Niemand auf die Idee gekommen, meine Kochkünste als Gift zu bezeichnen!“, schnaubte er. „Wenn ich dich hätte vergiften wollen, hätte ich es machen können als du bewusstlos warst!“, knurrte er und ich musste ihm irgendwie recht geben. Dennoch wollte ich nicht, auch wenn der Geruch von dem Reis und dem Curry sich immer mehr im Raum breit machten.

Mit einem leisen Geräusch zog sich mein Magen zusammen.

„Dämlicher Bengel!“, knurrte der Mann, nahm die Stäbchen zur Hand, rührte ein wenig im Curry herum, das es sich mit dem Reis vermengte, hob einen großen Bissen an und schob ihn sich in den Mund. Ich musste schlucken.

„Okay, es ist ein wenig fade geworden, das muss ich zugeben. Das hab ich schon mal besser hinbekommen. Aber man kann es essen!“, musste er nach dem leeren des Mundes zu geben und stellte die Schale wieder ab. „Willst du jetzt essen?“, fragte er und eher widerwillig streckte ich die Hand nach der Schale aus und zog sie zu mir herüber.

„So ist es brav.“, kicherte der Kerl und sah mir mit einem verstörenden Verzückten Grinsen dabei zu ,wie ich das Curry in mich rein Stopfte. Das Ganze machte mir eine Gänsehaut. Ich angelte recht schnell nach dem Glas mit dem Wasser und trank es in wenige Zügen leer. Durst hatte ich danach immer noch, aber zumindest war ich nun satt. Was aber nichts an der allgemeinen Situation änderte.

„Da hatte einer aber Durst.“, kicherte der Mann und gab an das er mir später mehr brachte. „Aber zuerst müssen wir was anderes machen. Bleib schön hier!“, gluckste er und ich murrte nur leise: „Als könnte ich hier weg!“

Der Tisch wurde wieder an seinen Platz geschoben und der Schwarzhaarige nahm das Tablett wieder an sich und verschwand.

Kurz darauf tauchte er mit einem paar Sachen wieder auf. Eine Schale mit Wasser wurde auf den Boden gestellt in der ein Lappen schwamm. Der Typ setzt es ich vor mir auf den Boden. Ausweichen war unmöglich.

„Augen zu!“

„Willst du mir wieder eine verpassen?“

„Klar! Das macht viel mehr Spass wenn du nicht hinguckst! Ich will mir die Platzwunde angucken, du dummer Junge!“, schnaubte er und fasste nach meinem Kinn. Die Finger bohrten sich in die Wange und zwangen mich dazu jede Bewegung mit zu gehen. Ich kniff die Augen zusammen, hörte ein leises Klatschen und plätschern, dann berührte etwas lauwarmes mein Gesicht.

Sachte säuberte mein Gegenüber alles ab, rieb hier und da mal. Dabei kam er über die Prellungen welche der Blondi mir verpasst hatte. „Der Freund von Ayumi hat dich ziemlich in die Mangel genommen oder? War bestimmt nicht witzig!“

Ich verkniff es mir ihm zu sagen, dass das was in den letzten Stunden mit mir passierte, weit aus schlimmer war. Stattdessen zuckte ich zusammen als er an die Platzwunde kam. „Autsch!“, stöhnte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. „Noch ein bisschen!“, murmelte er und ich hatte das Gefühl er würde darin herum reiben. Ich keuchte leise und war froh als es vorbei war.

„Wow. Unter dem Dreck steckt ja ein Junge.“, witzelte er und ließ mein Kinn los. Ich blinzelte. Konnte sehen das er sich leicht um wand. Das Wasser in der Schale war nun verfärbt. Was sollte der Blödsinn!

„Ich meine ich hatte mal Heftpflaster... ob die Dinger ablaufen können? Hm...“, hörte man es leise. „Scheiß drauf!“, grinste er und drehte sich so ruckartig wieder zu mir, dass ich mit dem Kopf nach hinten zuckte und gegen die Heizung stieß. „Sch.... Fuck!“, zischte ich und hielt mir mit einer Hand den Kopf.

„Gott bist du schreckhaft!“, maulte der Kerl. „Ich bin drei mal von dir geschlagen worden! Jeder würde dann so reagieren!“, keifte ich. „Vier mal! Und stell dich mal nicht so an! Es gibt Leute die würden dafür bezahlen.“, seufzte er und rollte mit den Augen. „Du scheiß Kerl hast gut reden!“, zischte ich leise und musste aber schlucken, als der Schwarzhaarige wieder diesen Blick bekam. Dieser verschwand genauso schnell wie er aufgetaucht war. Dann schnellte seine Hand zu meinem Kinn. Grob krallte er sich fest und drückte meinen Kopf gegen die Heizung. Meine freie Hand klammerte sich an seinem Gelenk fest. Wie konnte der Kerl so kräftig sein? „Ahh...“, entwich es mir. Ich machte blinzelnd die Augen ein wenig auf, sah wie er mir näher kam. Fühlte wie er mit der Zunge über meine Lippen strich und anschließend seine auf meine legte. Die Zunge die ungestüm in meinen Mund vordrang. Ich drückte meine Fingernägel in die Haut seines Handgelenkes, was aber nur bewirkte, dass der Mann fester zupackte. ”Er bricht mir was!” War der Einzige Gedanke den ich recht schnell hatte. Ich trat nach ihm. Traf ihn seitlich am Brustkorb. Was dafür sorgte das er ab lies. Ich wischte mir über den Mund. Als ich an den Beinen gepackt und nach vorne gezogen wurde. Ein Spitzer laut entwich mir. Mit einem Dumpfen Geräusch landete mein Kopf auf dem Tatami.„Du machst es mir echt schwer!“, knurrte der Psycho. Setzte sich auf meine Oberschenkel. Er legte eine Hand auf den Saum meiner Hose, ließ die Finger nach oben unter das Hemd gleiten. Ich zuckte zusammen als die Finger meine Haut berührten. „Was... nicht!“, jaulte ich als ich realisierte was da passierte. Ich wollte seine Hand weg schieben, allerdings fasste er nach meiner und drückte sie auf den Boden. „Bleib locker!“, seuselte er süßlich und ich spürte wie die Finger vom Bauch zur Brust hoch wanderten, dabei den Stoff mit hoch schoben. Ich wand mich. Jedoch brachte das nichts!

„Nimm deine Hände weg!!!“, keifte ich und der Kerl kicherte leise, als ich zitterte da er mir über eine Brustwarze strich. Sein Kopf wanderte runter, das Hemd wurde kräftig bei Seite geschoben und die Lippen umschlossen einer der Knospen. „Niiihhh...“, entwich es recht kläglich, gefolgt von einem unterdrückten Seufzen. Ich drückte die Lippen so feste es ging zusammen. Klimpern war zu hören, aber ich konnte nicht zuordnen wovon es war. Als kühle Finger sich unterhalb meines Bauchnabels vor arbeiteten, schnappte ich erschrocken nach Luft.

Part 1 Jinbai & Biju - Abschnitt 3

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 1

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 3

Y

Sachte drängte sich die Sonne zwischen den Vorhängen durch, verteilte ihr warmes Licht im Raum und brannte leicht in den Augen. Ich blinzelte. Rollte mich auf den Bauch und zog das Kissen über den Kopf. Seufzte und gab ein brummen von mir als ich mich streckte, stellte dabei fest, dass Haru nicht bei mir lag und fragte mich ob er mir immer noch böse war.

Leicht schlaftrunken dachte ich darüber nach. Sicherlich hatte Haru recht, allerdings wollte ich mich nicht verstecken müssen den Rest meiner Zeit, bis man diesen Dreckskerl irgendwann mal zu fassen bekam. Ich versank vollkommen in meinen Gedanken, bis mir leises Gemurmel auffiel.

Führte Haru Selbstgespräche? Oder telefonierte er? Nein! Da war noch jemand anderes! Ob Haru Hide zu sich geholt hat? Wobei dieser sicherlich mehr damit beschäftigt war Nezumi... Ich schüttelte mich und versuchte die Stellen welche ich in dem Tagebuch des Aschgrauen gelesen hatte, aus meinem Kopf wieder zu verdrängen. Raffte mich dabei auf und suchte nach etwas zum anziehen.

Schlüpfte in eine Shorts und ein Shirt von Haru und stellte fest das letzteres mir eine Nummer zu groß war.

Drückte sachte die Klinke der Tür runter und lauschte durch den Spalt der sich auftat.

„... Vielleicht ist es nur ein Jungen Streich.“, seufzte die mir so vertraute Stimme von Haru. „Selbst wenn dem so sein sollte, ist Vandalismus kein Kavaliersdelikt, sondern eine ernst zu nehmende Straftat. Zumal wir bei dem bereits bekannten Hintergrund von Ihnen, solcherlei Vorkommnisse viel empfindlicher behandeln, als wie es bei jemanden der seinen eifersüchtigen Nachbarn oder aber einen schlechtgelaunten unbekannten Passanten unter Verdacht hat.“

Die andere Stimme war sehr ruhig, recht monoton konnte man sagen. Allerdings schwang in der Wortwahl sehr viel Ernsthaftigkeit mit.

„Ich glaube dennoch nicht das...“

„Herr Endo. Um es Ihnen zu verdeutlichen werde ich nun meine Einschätzung an sie geben. Aktuell ist Ihr Wohnort nur Ihnen bekannt, Ihrem Vermieter und ausgewählten Personen des Internats, wo sie tätig sind. So wie mir! Diese Information ist damit für Dritte unzugänglich! Somit schließt sich ein Schüler der über seine Note unzufrieden ist aus, da die Tat bei Ihrem Wohnort passierte! Genauso ein Kollege welcher Ihnen eins auswischen will!

Häufig werden solche Beschädigungen als „Eifersuchts-kratzer“ bezeichnet. Allerdings ist ihr Wagen weder sehr neu, noch sonderlich... „

„Ich versteh was Sie meinen!“, zischte Haru gekränkt.

„Es gäbe somit für die Art von Motiv keinen Grund. Zumal alle anderen Fahrzeuge in der Nähe, nicht beschädigt wurden! Was das Ganze um so mehr verdächtig macht! Sie verstehen worauf ich hinaus will?!“

„Jemand hat gezielt Harus Auto von seiner Wohnung zerkratzt um ihn einzuschüchtern!“, hörte ich mich selbst und schob die Tür auf um in die Wohnküche zu kommen. Haru saß auf dem Sofa, während ein groß gewachsener Mann nicht unweit von ihm stand und ein Notizbuch in der Hand hielt. Die Blauen fast schwarzen Haare waren ordentlich nach hinten gekämmt und er schaute über dem Rand seiner Brille zu mir rüber. Ich konnte geradezu fühlen wie der Blick mich musterte. Konnte sehen wie Haru leicht bleich wurde und nach einer Ausrede in seinem Kopf suchte. Gerade als ich was sagen wollte rauschte die Toilettenspülung. War noch wer hier???

„Ist das...“, wollte der Unbekannte sagen und zeigte mit dem Kugelschreiber auf mich, als die Tür vom Bad aufging und sich jemand Blondes dazu gesellte. „Vielen Dank das ich Ihr Bad nutzen durfte.“, bedankte er sich. „Ich hab zu danken das Sie so schnell hier sein konnten Inspektor Minami.“, gab Haru von sich. „Huch wo kommt den der junge Mann her?“, gab der Inspektor von sich und schaute zu mir rüber. „Das ist...“ „Ich bin Harumas Bruder!“, ging ich dazwischen. Der Brillenträger runzelte die Stirn. „Laut Unterlagen, hat Herr Endo keinen Bruder.“, bemerkte dieser. „Yui...“, hörte ich Haru leise keuchen.

„Nicht im Verwandtschaftlichen Sinne! Es ist schwer zu erklären!“, seufzte ich. „Er passt auf mich auf und hilft mir. Ohne ihn würde ich auf der Straße sitzen. Ein Lehrer mit Leib und Seele!“, log ich das blaue vom Himmel. Der Inspektor lachte. „Solche Menschen hat das Land viel zu wenig.“, seufzte er anschließend. „Er hat nicht gesehen wer es gewesen sein könnte?“, fragte der Große und ich schüttelte den Kopf, ignorierte dabei das er über mich aber nicht mit mir sprach.

„Asano, haben Sie soweit alles?“, fragte der Blonde Inspektor welcher, jetzt da er neben dem Anderen stand, deutlich kleiner war. „Ich brauche die Personalien von ihm!“, seufzte der Blauhaarige und ich biss mir auf die Lippe. „Ein anderes mal! Sobald wir am Revier sind, werden wir im Dienstplan veranlassen müssen das regelmäßig eine zivile Streife hier patrouilliert. Die Chance das es sich am Internat wiederholt ist extrem gering. Dazu müsste derjenige auf das Gelände kommen.“ „Umgekehrt würde das heißen dass der Täter dann auf dem Internat ist.“, ergänzte Asano. „Richtig!“, stimmte Minami zu. „So ließe es sich deutlich einschränken. Aber jetzt lass uns gehen! Es gibt viel zu tun. Sato hat mir vorhin eine Nachricht zukommen lassen. Die Menschheit scheint das gute Wetter aufs Hirn zu schlagen...“, seufzte der Inspektor. Schnell bedankte sich Haru und verabschiedete sich. Ich erwiderte den Handgruß den ich bekam und sah dabei zu wie sich die Wohnung wieder leerte und Haruma erleichtert die Tür schloss.

„Das war Haarscharf!“, keuchte der Schwarzhaarige. „Warum bist du nicht im Schlafzimmer geblieben!!!“, knurrte Haru. Allerdings konnte ich es mir selbst nicht erklären und zuckte mit den Schulter.

„Keine Ahnung. Hab nicht darüber nachgedacht. Aber ich muss sagen dass das , was von dem Kerl kam, Sinn macht!“, murmelte ich und dachte noch einmal drüber nach. „Du meinst Präsident Asano?!“.

Ich schaute verwirrt zu Haruma rüber. „Steht ein Präsident nicht über einen Inspektor?!?!“, fragte ich skeptisch. Aufgrund des Umgangs untereinander hatte ich eine andere Hierarchie erwartet. „Hinterfrage es nicht... Ich versteh es auch nicht.“, seufzte er, wand sich wieder zum Sofa und ließ sich darauf fallen.

Kurz schaute ich auf die Uhr. Ich hatte mal wieder den halben Tag verschlafen. Enttäuschung machte sich breit. Allerdings fühlt ich mich jetzt zumindest besser als am Vortag.

„Du solltest mehr darüber nachdenken was du tust!“, murrte Haru und ich setzte mich neben ihn.

„Hätte ich das getan ,wären wir nie zusammen gekommen.“, gab ich als Antwort und sah ihn leicht schlucken. Ein bedrückendes Schweigen setzte ein, was sich gefühlt in die Länge zog.

Ich ließ mich gegen die Lehne des Sofas sinken und seufzte. Mein Magen gab ein Quietschen von sich, was durch die Stille, immens laut war. Ich legte verlegen die Hände drauf und fühlte wie der Schwarzhaarige vom Sofa aufstand. „Ich mach dann mal Mittagessen. Hilfst du mir?“, fragte er sachte und ich setzte mich auf.
 

H

Viel hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen. Nach dem Essen, hatte Yuichiro sein Zeug zusammen gesucht und ich hatte ihn in die Nähe des Schulgeländes gebracht. Wieder einmal war ich total überfordert gewesen mit dieser Aktion die mein Liebster brachte.

Er kam einfach so aus dem Schlafzimmer, wohlwissend das er Minderjährig ist und es falsch her rüberkommen könnte. Nun um ehrlich zu sein, hatte ich Angst das man genau das sah, was wir auch waren - nämlich ein Paar. “Bekomm ich wenigstens noch einen Abschiedskuss?”, fragte Yui nun ein wenig zickig und ich bemühte mich um ein Lächeln.

Als ich meinen Mund spitzte knurrte es neben mir nur : “Ach vergiss es!” und die Beifahrertür wurde zugeschlagen.

“Was ist denn jetzt schon wieder?”, rollte ich mit den Augen, legte für einen kurzen Moment meinen Kopf auf das Lenkrad und seufzte.

“Wie du meinst Yui!”, murmelte ich und startete den Wagen.

Ich dachte auf der Rückfahrt darüber nach, wieso er jetzt schon wieder so nervig war! Ich hatte ihm deutlich gesagt das er sich aus meiner Angelegenheit heraushalten sollte, dass ich nicht wollte das er eine Waffe mit sich trug! Elektroschocker hin oder her! Aber ich machte mir etwas vor, wenn ich im Glauben war dem Jungen sagen zu können was er tun und lassen soll.

Während der Fahrt, blieb ich immer mal wieder an den Ampeln stehen oder den gefühlt tausenden von Zebrastreifen. Das Klingeln in meiner Hosentasche ließ mich am Steuer, dennoch das Handy hervor ziehen und drauf schauen.

“Hideki?”, fragte ich als ich das Gespräch annahm ,denn es war sehr ungewöhnlich das er Sonntagabends anrief. Er nutzte schließlich wie ich , jede freie Minute mit seiner kostbaren Liebe.

“Ich wollte fragen ob du Bock auf einen Drink hast? Ich könnte in zehn Minuten da sein!”, hörte er sich in Feierlaune an.

“Ja klingt gut. Ich brauch aber noch etwas. Gerade eben habe ich Yui abgesetzt und bin somit auf dem Rückweg. Heute war echt ein beschissener Tag! Bestell doch einfach schon einmal einen Drink für mich mit. In Ordnung?”, fragte ich und ein gröhlender Ton als Zustimmung kam durchs Telefon.

Ich legte auf, fuhr weiter und freute mich darauf gleich etwas den Kopf baumeln zu lassen und mich bei Hide aus zu kotzen. Vielleicht wusste er ja , was ich schon wieder falsch gemacht hatte.

Die Ampel sprang auf rot und ich begann zu bremsen. Nur schlecht kam ich zum Stehen und hatte schon die Befürchtung, meine Füße nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Kopfschüttelnd versuchte ich die Konzentration aufrecht zu erhalten. Es war schließlich nicht mehr weit bis nach Hause.

In meinem Kopf drehte sich alles darum, was passiert wäre wenn man mich direkt verhaftet hätte wegen Missbrauch an Minderjährigen. Das Gesetz war erbarmungslos ob es sich um Liebe handelte oder nicht.

Die Ampel an der gut befahrenen Kreuzung sprang auf orange und ich begann zu bremsen. Der Wagen wurde nicht langsamer.

“Was?”, zischte ich und trat den Fuß durch. Ich berührte schon den Boden mit dem Pedal und dennoch tat sich nichts! Panik stieg in mir auf, wieso funktionierten die Bremsen nicht! Vor mir war zwar kein Auto, aber ich konnte mir die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, mit welchen Glück ich es auf die andere Straßenseite schaffen würde, wenn die Autos von Links und Rechts gerade losfuhren.

Mit einer Geschwindigkeit von ungefähr fünfzig Stunden pro Kilometer raste ich auf die befahrene Kreuzung zu, auf diese hinauf und so musste es passieren das der LKW von links meine Autoschnauze erwischte, ich auf die rechte Bahn rutschte und erneut erfasst wurde.

Ich schloss die Augen, schrie vor lauter Angst und spürte nur noch den Schmerz der sich in mein Gesicht schnitt und der dumpfe Schlag auf meine Brust. Dann war die Lampe aus.
 

***

“Hallo? Mister! Können Sie mich hören!”

Das Klingeln in meinen Ohren ,ließ die Worte der jungen Frau die irgendwie auf dem Kopf stand, nur leise zu mir durchdringen.

“Sie hatten einen Unfall! Der Rettungswagen ist unterwegs!”, sagte sie entsetzt und nun verstand ich langsam was hier los was.

Ich war der, der auf dem Kopf stand. Mein Gewicht zog sich tiefer, weshalb ich mit großer Mühe den Gurt öffnete und dann zu Boden krachte. Überall um mich herum waren die Scherben der Windschutzscheibe verstreut die sich munter in mein Fleisch schnitten. Der Airbag war zerplatzt, mein Bein gequetscht und schmerzte so sehr, wie ich noch nie einen Schmerz gefühlt hatte.

Wo war mein Handy?

Zögernd tastete ich im dunkeln durch das Auto, zerschnitt mir die Hände noch schlimmer und bekam dann das Telefon zugreifen.

Ich wählte Yuis Nummer, ich wollte sagen wie sehr ich ihn liebte und das es mir leid tat! Doch als die Mailbox an sprang, verlor ich das Bewusstsein.
 

***

“Ich kann das nicht mehr Haru! Du schließt mich aus deinem Leben aus. Ständig diese Geheimnisse, deine Angst, deine Panik! Das tut mir nicht gut! Ich bin jung und habe eine aufrichtige Beziehung verdient!”, schrie mich Yuichiro an und warf mir den Schlüssel vor die Füße.

“Yui lass uns doch nochmal darüber reden! Es tut mir leid!”,

Die Szene wechselte und der Schläger der mich damals missbraucht hatte tauchte auf.

“Das sollte dir auch leid tun! Du bist eine Witzfigur die niemand braucht. Wir hätten dich einfach schon viel früher umbringen sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten. Wir hätten uns die Arbeit mit deinem Auto sparen können!”.

Yui sah den Kerl an, zeigte auf den Finger mit ihm und meinte : “Siehst du! DU hättest nur was tun müssen! Dann wäre diese Ratte im Knast gelandet!”.

Ehe Yui seinen Elektroschocker ziehen konnte, rammte der Kerl ihm ein Messer in den Bauch.

“Neiiiiin!”, schrie ich, wollte mich bewegen auf Yuichiro zurennen, doch ich lag plötzlich auf dem Boden, Blut überströmt. Ich kroch mit meiner letzten Kraft zu dem jungen Mann den ich liebte und als meine Fingerspitzen Yuis Haare berührten, begann ich zu krampen.

“Mehr Volt! Alle vom Tisch weg!”, schrie es in meinem Kopf und ich krampfte erneut. Der Schmerz durchzog mich bis zu den Zehen.

“Hängt die nächste Bluteinheit dran! Schneller! Der Mann verblutet uns hier noch! Die Scherbe hat die Aorta im Bein getroffen! Los jetzt! Uns rennt die Zeit davon!”.

In meinen Gedanken schmunzelnd, dachte ich an Hideki der mir jetzt bestimmt erklären würde, was passierte.

***

“Heute um ungefähr 21 Uhr gab es einen schlimmen Verkehrsunfall . Der PKW Fahrer raste mit erhöhtem Tempo auf eine Kreuzung zu und wurde zuerst von einem Schwerlasttransporter erwischt, bevor er auf der Gegenfahrbahn für weitere Zusammenstöße sorgte. Der Unfallverursacher erlitt einen Totalschaden, wie einige andere auch, die mit dem Wagen kollidierte. Der Fahrer konnte lebend aus dem Wagen geborgen werden, schwebt aktuell jedoch noch in Lebensgefahr. Ebenso kamen zwei weitere beteiligte Fahrer mit leicht bis mittelschwer verletzt davon. Die Polizei geht dem Grund nach, Trunkenheit am Steuer oder technische Komplikationen des Fahrzeuges können dabei bislang nicht ausgeschlossen werden. Das war Hina Sijni und nun zum Wetter”.
 

Y
 

„Das führte zu dem großen Ōnin-Krieg welcher fast 10 jahre ab 1467 andauerte...“

Kratzend ging mein Kugelschreiber über das Papier und ich presste genervt die Lippen zusammen, hörte dabei weniger dem zu was Herr Kashima sagte und war damit beschäftigt ,wild Striche und Linien zu ziehen.

Haru hatte sich seit gestern Abend , bis auf das verpasste Mal ,nicht mehr gemeldet und ich ihm auch nicht mehr geschrieben. Ich war ziemlich angepisst gewesen und jetzt in der fünften Stunde, war ich es immer noch.

Das Schlimme war, je mehr ich nachdachte was überhaupt das Problem war, desto mehr musste ich feststellen das es eigentlich keins gab und das macht mich umso mehr sauer. Auf die Situation, Haru und vor allem auf mich selbst.

Ein Klopfen ließ Kashima in seiner recht langweiligen Rede unterbrechen. Die Tür des Klassenzimmers ging auf und Nowak stand im Türrahmen. Sein Blick ging durch den Raum, er wirkte recht blass und angespannt. Sein Hemd war ziemlich zerknittert und als er mich scheinbar gefunden hatte, denn seinen Augen blieben bei mir stehen, setzte er an etwas zu sagen. „Kashima, ich müsste mir Suwa kurz ausborgen. Ich bringe ihn so schnell wie möglich zurück!“, murrte der Brünette und nickte das ich kommen sollte. Ich stöhnte ein wenig und begann damit meine Sachen zusammen zu packen ,als der Kunstlehrer knurrte das ich alles da lassen sollte. Ein paar Schüler murmelten leise was und zischten sich Worte zu, als ich zur Tür ging. Kashima setzte unbeirrt seinen Unterricht fort.

„Was?!“, zischte ich genervt.

„Alleine für den Ton müsste man dir zwei Stunden nachsitzen aufbrummen!“,entgegnete Nowak. „Warum tu ich mir den Scheiß eigentlich an?!!“, zischte er und ich rümpfte die Nase.

„Keine Ahnung! Wenn es um Ayumi geht....“

„Nein! Tut es nicht und jetzt halt deine vorlaute Klappe mal!“, fauchte Nowak und ging sich nervös mit der Hand unter die Brille und rieb sich die Augen.

„Haru hat dich gestern Abend zum Internat gebracht oder?“

„Ja, wieso?!“, knurrte ich ungehalten. Kurz schien der Lehrer darüber nachzudenken. Das Ganze brachte mich auf die Palme, was wohl daran lag , dass ich auch so schon gereizt war.

Gerade als ich zu einer schnippischen Schimpftirade ansetzten wollte, begann er leise und sehr ruhig zu reden. „Nachdem Haru dich weggebracht hat, hatten wir noch telefoniert. Kurz darauf muss der Unfall passiert sein.“, wirkte er ein wenig nachdenklich.

„Unfall?! Welcher Unfall?!“, fragte ich hektisch und packte Nowak beim Kragen. „Ich weiß selber nicht all zu viel. Aber der Wagen muss sich wohl überschlagen haben! Es war in den Nachrichten.“, knirschte er.

„Geht... geht es ihm gut!?“, brach es aus mir hervor. Aber Nowak schüttelte ein wenig den Kopf und mir lief es eisig den Rücken hinab. Meine Hände fingen an zu zittern. Was auch der Mann, den ich immer noch festhielt zu spüren bekam. „Wenn man dem in den Nachrichten glauben schenken kann, fehlte nicht mehr viel...“

Hektisch nahm ich meine Hände weg, suchte in meiner Hosentasche nach dem Handy und begann darauf herum zu tippen. Suchte eine Nachrichten-Seite heraus und tatsächlich ,war unter den ersten drei Artikeln wobei das Titelbild mich erstarren ließ.

Das verbeulte Etwas, was einmal eine Auto gewesen sein musste, lag mit der Radachse nach oben und dem eingedrückten Dach nach unten . Auf dem mit Splittern und Flüssigkeit- bedeckten Boden. Den Grau/Blauen Metallic-Lack welcher nun verkehrt herum noch immer das zackig eingeritzte Muster hatte, hätte ich unter Hunderten wiedererkannt. Meine Gedanken schrien das es nicht wahr sein konnte. Meine Augen zeigten mir aber was anderes.

„Wie...“, wollte ich zur Frage ansetzten und begann panisch zu lesen. „Er ist wohl bei Rot auf eine Kreuzung gefahren....“, weiter hörte ich diesem Möchtegern Arzt nicht zu. Mein Kopf war mehr damit beschäftigt das zu erfassen was dort stand. „... Vorsatz... unklar... Was soll das heißen? Glauben die Haru wollte sich umbringen?!?“, hörte ich meine Stimme selber so schrill und panisch. Inzwischen war es mehr noch als meine Hände die zitterten.

„Keine Ahnung! Verdammt! Ich weiß jetzt gerade genauso viel wie ich und in Nachhinein bereue ich es dir gesagt zu haben!“, keifte er mich an, als ich mich auch schon von ihm weg drehte und den Gang hinunter lief. Er schrie mir nach wo ich hin wolle. „Zur Klinik!“, zischte ich und hörte wie er mir nachlief. Grob packte er mich am Arm, aber ich riss mich wieder los. „Du weißt doch gar nicht wo er liegt!“, schnauzte er. „Außerdem werden sie dich wohl kaum zu ihm lassen!“

ich öffnete erneut den Bildschirm, zog mit zwei Finger einen Abschnitt größer und hielt Hide das Display

direkt vor das Gesicht. Sehr klein war ein Teil eines Krankenwagen zu sehen ,die Hälfte der Kliniklogos war nur zu sehen aber es reicht um raus zu bekommen welche es war. Zog das Smartphone wieder weg und stopfte es in die Tasche, als meine Beine sich erneut in Bewegung setzten. „Yuichiro! Scheiße noch eins!“, schimpfte der Lockenkopf. Jedoch stellte sich alles in mir auf Autopilot.

Ich musste zu Haru! Ich wollte ihn sehen! Ihm musste es gut gehen!

An nichts anderes konnte ich denken.

Wieder ein reißen an meinem Arm, allerdings ließ sich Nowak dieses mal nicht so einfach abschütteln. „Du dummer Junge! Hörst du mir überhaupt zu! Sie werden dich nicht zu ihm lassen. Geschweige denn dir irgendwelche Informationen geben!!!“, schnauzte er mich an. Heiß pochte mir das Blut in den Ohren. Ich wusste das er Recht hatte, aber ich wollte es nicht wissen! Zog erneut an meinen Arm. Vergebens.

„Lass los!“, knurrte ich. „Yuichiro!“

Wie ein Schraubstock hielt der Arzt mich fest. „Du bleibst hier! Geh auf dein Zimmer oder mach sonst was! Aber du wirst nicht da hingehen! Reite ihn nicht noch mehr in Schwierigkeiten!“, knurrte er.

Ich wollte gerade zu einem Schwall an Beschimpfungen ansetzten, als ein lautes Klatschen durch den Gang halte. Geschockt fasste ich an mein Gesicht, an meine Wange welche schlagartig brannte und heiß begann zu glühen.

„Du willst Erwachsen behandelt werden?! Dann benimm dich auch so und denk darüber nach was du tust! Du kannst nichts machen, außer ein Stoßgebet aussprechen! Alles andere könnte dafür sorgen das es nur noch schlimmer wird!“, hörte ich seine Stimme sehr dumpf und sah ihn aber nicht an. Lies die Schultern sinken und fühlte wie sich sein Griff lockerte.

„Ich weiß nicht was ich machen soll, sollte er...“, ich konnte es nicht über die Lippen bringen. Schluckte schwer und versuchte nicht die Fassung zu verlieren.

„Geh erst mal auf dein Zimmer!“, schnaufte er, ließ los und sagte noch das er mich krank melden würde.

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 4

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Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 5

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Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 6

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Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 7

Y

„Hast du schon mitbekommen?“

Wie ein paar aufgebrachte Hühner, fingen ein paar der Jungs hinter mir im Aufenthaltsraum an sich gibbelnd die Mäuler zu zerreißen. Ich kräuselte die Stirn leicht und schaute angestrengt auf meine Karten.

„Yui! Jetzt mach!!!“, zischte mich Nihei an. Ich legte meine Karte ab.

„Nowak macht doch Kunst nicht mehr!“ „Ja und?!“, maulte ein Anderer in einem desinteressierten Ton. „Naja, also wegen der Vertretung würde ich mich schon gerne im Kurs anmelden!“, kicherte ein Anderer dessen Stimme ich nicht kannte. „JA! Ich hatte sie heute! Guck dir die mal an!“

„Rede keinen Dreck!“ „Nein guck mal!!!“

Ich schaute kurz über die Schulter. Nowak war also nicht mehr Kursleiter?!? Ich wusste zwar das er abdanken und ausschließlich das Krankenzimmer machen wollte. Allerdings musste ich zugeben, auch wenn ich ihn nicht mochte, dass er einiges vermittelt hatte.

Ob da die Neue mithalten konnte?

„Alta! Kann die mich mal in meinem Zimmer besuchen? Und dann gerne mal meinen Pinsel halten!!!“, schnaufte Honda der wohl im vorbeigehen bei den Jungs stehen geblieben war.

„Macht sie noch andere Fächer?“, fragte einer. „Nein, ich glaube nicht!“, schnatterten sie weiter.

„Yui! Ich kann in deine Karten sehen...“, gab Nezumi zu und ich drehte mich wieder zurück. „Ach Shit!“, murmelte ich und gab an, das ich schon mal ins Bett gehen würde.

Morgen würde Freitag sein, dachte ich nach. Ich würde nach dem Unterricht um 19 Uhr im Sometimes sein und Kellnern, mit Satzuko mitgehen und...

Es fühlte sich komisch an über den Studenten nachzudenken. Genauso wie es sich komisch anfühlte zu wissen, das ich mich darauf einstellen musste Morgen wieder Haruma über den Weg zu laufen.

Vergiss es einfach! Egal wie oft man es sich selbst sagte... funktionieren wollte es einfach nicht.

Beiläufig schaute ich auf mein Telefon.
 

“Was machst du?”

- Wollte jetzt schlafen gehen. Anstrengender Tag... Und du?

“Oh... Tippe ein bisschen an einen Vortrag für nächste Woche...Tod langweiliges Thema. Konnte es mir aber nicht aussuchen. Soll ich dich anrufen? Sollen wir reden?”

- Ne geht schon. Will einfach nur ins Bett.

Tippte ich rasch, bevor Satzuko auf die Idee kam doch noch anzurufen.
 

“Sorry, will dich nicht nerven. Aber würde gerne deine Stimme hören.”

- Tut mir leid. Ist gerade etwas ungünstig.
 

Ich zog die Stirn in Falten. Ich hatte nicht das Gefühl das er sich abhalten lassen würde, also schlich ich mich in den Garten zu den Gewächshäusern. Machte mir eine Zigarette an und schrieb ihn das er anrufen konnte.

Heiß lief es mir den Rücken hinunter, als ich zwischen Gebrummel der plaudernden Schüler, ein leises sehr dumpfes Geräusch hörte. Ich war mir sicher das es von einer Gehilfe sein musste und ich mich gleich einer Unterrichtsstunde stellen musste, der ich am liebsten entgehen würde.

Ein klopfen am Türrahmen, meine Mitschüler welche noch nicht auf ihren Plätzen saßen, schauten auf und schlurften dann zu diesen. Haruma stand im Türrahmen, hatte sein übliches Lächeln und schaute mit einem schnellen Blick in die Runde. Am liebsten wäre ich verpufft. Mir wurde schlecht ,als ich die Gehhilfe sah. Dachte dabei an die Bilder des zertrümmerten Fahrzeuges und wie ich ihn im Krankenhaus gesehen hatte.„Herr Endo!“ Eine helle Stimme klang leise aus dem Gang. „Entschuldigung. Sie haben etwas im Lehrerzimmer vergessen.“, hörte man es nun deutlicher und das leise tippeln von Schuhen auf glatten Boden folgte. „Oh...“, entging es Haruma und er begann noch breiter zu lächeln.

Ein Person tauchte im Sichtfeld auf und mit leicht roten Wangen, brachte eine junge Frau, Haruma eine Mappe. Ihre Haare waren dunkelblond, auf ihrer kleinen Nase saß eine Brille und ihre Augen waren in einen strahlenden Blau, welche von dunklen Wimpern umzogen waren.

„Wie lieb von Ihnen. Vielen Dank.“, gab er von sich. „Keine Ursache.“, strahlte sie förmlich, als sie ihn recht schnell verdutzt ansah. „Darf ich?“, fragte sie kurz und zeigte auf sein Hemd. „Die Krawatte.“, sagte sie kurz fasste danach und richtete sie mit ein paar Handgriffen.

Honda fing an zu gröllen, ein paar der anderen Jungs stimmten mit Pfiffe und Jubeln ein.

„Können Sie meine auch richten?!“, lachte der Rüpel und zog sie mit Absicht auf. Die Frau lief noch ein wenig mehr rot an. Verabschiedete sich rasch von Haruma, welcher genervt zu uns hin, die Augen rollte.

„Sehr gut! Ihr hattet euren Spass! Jetzt ist schluss!“, schnaufte er und schloss die Tür hinter sich.

Leicht betäubt sah ich noch zu der Tür.
 

H

Die Planungen für die Klassenfahrt liefen auf Hochtouren und so langsam hatte sich alles etwas beruhigt.

Hin und wieder gab es immer noch ein Aufkreuzen der Polizei die mich auf den Laufenden halten wollte, durch Inspektor Minami. Allerdings gab es nichts neues. Der Verbrecher schien die Polizei gefühlt an der Nase herum zu führen und meine Idee, mich erneut versetzen zu lassen war noch nicht vom Tisch.

Meine neue Kollegin Aiko, hatte sich ebenfalls so langsam in den Schulalltag eingelebt und ging mit mir gelegentlich zu Mittag essen. Hideki hatte sich weshalb auch immer zurückgezogen, hatte er sich doch erfolgreich eingeredet ich hätte ein Date.

“Es tut mir Leid, dass ihr Freund nicht mit isst!”, gab Aiko verlegen von sich was mich seufzen ließ.

“Vielleicht ist es besser, dass Sie diesen ungehobelten Kerl nicht ertragen müssen!”, grinste ich und aß mein Sandwich.

“Was macht Ihre Frau denn in der Zeit wo Sie auf Klassenfahrt sind?”, fragte sie und nahm schleunigst einen Bissen von ihrem Essen.

Stirnrunzelnd zuckte ich mit den Schultern und antwortete wahrheitsgemäß das ich keine hatte.

Wie eine Kirschtomate angelaufen, entschuldigte sich die junge Kollegin und suchte danach das Weite. Nase pudern?

Die blöden Sprüche der Schüler nahmen auch langsam überhand, denn zwischen Belästigung und Spaß war kaum noch zu unterscheiden. Das würde was werden.
 

***

“So Herrschaften, bitte in eine Reihe und gemäß in den Bus steigen. Ein Teil fährt bei Nowak und mir mit, der andere Teil mit Endo und Frau Aiko. Abmarsch!”, brüllte der stellvertretende Schulleiter .

Die Horde an jungen Männern schob sich nach und nach drängend in den Bus. Es war beinahe eine Erleichterung das Yui in dem anderen Bus saß und ich mich nicht permanent seinen Blicken ausgesetzt fühlte.

Madame Aiko und ich nahmen vorne in der Nähe des Busfahrers platz und unterhielten uns. Es dauerte mit Zwischenstopps mehr als drei Stunden bis wir in der Präfektur von Hyogo ankamen. Ziel war die Nähe zum San - In Coast National Park. Zu unserem Programm gehörte Naturkunde, Vertrauensspiele, Nachtwanderung, Camping, Angeln, Wassersport und vieles mehr. Die Begeisterung unserer Schüler hielt sich zwar in Grenzen, aber da mussten sie nun einmal durch.

Glücklich mich endlich einmal strecken zu können, sprangen schon die ersten Schüler aus dem Bus und stöhnten.

“Hier gibt es ja mal nichts!”, knurrte einer der Schüler und hinterfragte weshalb man so viel zahlen musste.

“Gerade weil hier nichts ist , kommt ihr auch nicht auf dumme Gedanken”, erwiderte meine Kollegin und ich stimmte ihr zu.

Die Busfahrer gaben nach und nach das Gepäck frei und dann ging es noch durch den Wald, einen kleinen steilen Hügel hinauf zu den Hütten.

Erstaunlich schnell, kam ich mit Stock , Rucksack und Rollkoffer an meine Grenzen. Hideki fragte ob er mir was abnehmen solle, doch mein Sturkopf gewann.

“Schau lieber das Nezumi nicht samt Rucksack umkippt, der ist beinahe größer als er selbst!”, brummte ich.

Als wir an diesem Hügel angekommen waren, fehlte mir nicht nur die Luft, sondern auch meine Beine zitterten unter der Belastung. Still, versuchte ich nicht auf mich aufmerksam zu machen und der Abstand zwischen der Gruppe und mir wurde immer größer.

Ich brauchte wieder eine kleine Pause, was mich aufregte und mich beinahe schreien ließ. Warum musste ich nur in diesem Zustand sein.

Verzweifelt, sah ich der Gruppe hinterher, zu stolz um nach Hilfe zu fragen.

In der Hoffnung gleich wieder aufholen zu können, setzte ich mich auf den Koffer.

“Schöne Scheiße”, fluchte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn.

“Gib her!”

Erschrocken sprang ich vom Koffer auf, bevor er mir unterm Hintern weggerissen wurde. Ohne ein weiteres Wort, zog Yui meinen Koffer hinter sich her.

“Herr Suwa, das kann ich selbst!”, tadelte ich ihn doch wie auf taube Ohren gestoßen, zog er den Koffer als würde er nichts wiegen. Ich konnte seinem Tempo geradeso folgen und als wir oben ankamen, ließ er den Koffer stehen ohne sich herum zu drehen und meinen Dank abzuwarten. Er holte wieder seine Freunde ein und lachte und machte Unfug.

“Danke Yui”, schmunzelte ich eher für mich und gesellte mich zu der Lehrergruppe die gerade ebenfalls pausierte.

Unendlich dankbar war ich aber, als die Hütten erreicht und bezogen wurden. Aiko hatte ihre eigene, während Kashima, Nowak und ich uns eine teilten. Aus dem Plan die Lehrer Hütten zu zweit zu besetzen wurde nichts, da wir unserer weiblichen Kollegin ihren nötigen Freiraum lassen wollten. Am Abend würde nur noch das Lagerfeuer anstehen, mit selbstgemachten Leckereien ,die ich mit der Koch AG vorbereitete, während die anderen Holz sammelten.

Ich war am Ende meiner Kräfte.
 

Y

Mit lautem Stöhnen ließ Ayumi seine Tasche vom Rücken rutschen, welche mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden aufkam. „Ist schon Cool dass sie die Zimmerpartner zusammen gelassen haben, aber ich hätte nicht gedacht das sie uns in ein Zimmer stopfen.“, lachte Ichi und warf seine Tasche auf die zusammengerollten Futons. „Für Vier ist das aber echt was eng... Wenn wir die Futons ausbreiten zum schlafen, ist das Zimmer voll.“, murrte Gen und sah ungehalten dabei zu wie Ichi die ersten Sachen aus seiner Tasche zog. „Müssen wir halt was zusammenrücken. Grunzte der dunkelhaarige.

„Gayporn!“, jaulte er und lachte. Ich warf Nezumi einen Seitenblick zu und rollte mit den Augen. Er jedoch lief leicht rot an und begann damit in seiner Tasche zu wühlen.

„Ich muss gleich zu Herr Endo. Von der AG sind noch zwei andere da. Wir wollten für später was vorbereiten.“, murmelte er und zog eine Tüte mit Gewürzen aus seiner Tasche.

„Ich dachte wir bekommen was zu essen! Müssen wir selber kochen?!?“, wurde Ichi leicht hektisch.

„Hm... ich glaube nicht... zumindest hatte ich es so verstanden.“, antwortete Ayumi leicht unsicher. Er schaute mich kurz an und verschwand dann aus der kleinen Hütte. „Das wäre es! Wenn wir noch unser Fressen selber kochen müssen!“, knurrte Ichi. Gen zuckte mit den Schultern. „Wäre doch nicht so schlecht, vielleicht lernst du was dabei.“, kommentierte er und erntete einen bösen Blick. „Lass mal lieber. Ichi würde uns allesamt vergiften.“, schnaufte ich und wollte gerade meine Zeichenutensilien aus der Tasche nehmen, als die Tür wieder aufging. „Hat die Maus was vergessen?“, kicherte Ichi und verschluckte sich fast als statt dem kleinen schüchternen Nezumi, Kashima im Türrahmen stand.

„Genug dumme Witzchen gemacht. Ihr seid heute für das Lagerfeuer zuständig! Zieht feste Schuhe an, es kann sein dass wir ein bisschen laufen müssen.“, grinste der Sportlehrer und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Echt jetzt! Dürfen wir nicht mal auspacken?!“, jaulte Ichi und der Lehrer begann zu schnauben. „Das ist eine Klassenfahrt und kein Erholungsurlaub! Hop!“, knirschte er und grinste dabei ein bisschen finster.

Die Tatsache das unsere Hütte alleine Holz anschleppen sollte, machte es nicht besser. „Morgen sind die Jungs aus dem Haus 4 dran und den Tag darauf die aus 5. Also hört auf zu heulen!“, zischte uns Kashima zu ,der Handschuhe verteilte und Gen eine Karre zur Hand gab.

Eine halbe Stunde waren wir damit beschäftigt in den Wald zu gehen um irgendwann festzustellen, das wir ohne eine Säge oder Axt überhaupt kein Holz sammeln konnten...

Später fanden wir in der Nähe des Hauptgebäudes, wo sich auch die Duschen und dich Küche befand, einen großen Haufen Feuerholz.

„Ich sag dazu mal nichts!“, zischte Ichi ungehalten und Kashima knurrte ihn nur an. Beluden die Karre und zogen sie mit zwei Mann zu der Feuerstelle. „So ein Scheiß!“, fauchte Ichi und fing an, die dicken Holzscheite in die Vertiefung zu werfen. „Die Kack Rennerei hätten wir uns sparen können!“, maulte er und fasste nach dem nächsten. „Hab ich das Richtig gesehen? Haben wir kein Bad am Zimmer?“, bemerkte ich und Gen schüttelte stumm den Kopf. „Da waren die wieder für ne richtige Unterkunft zu geizig. Wozu zahlt mein Alter so viel Geld?!“, zischte Ichi. „Damit du eine gute Schulbildung bekommst!“, hörte man Gen trocken.

Nezumi würde das Konzept hier nicht gefallen. Ich hoffte das sie einzelne Duschzellen hatten und keine Gemeinschaftsdusche...

Ein Schnaufen entwich mir . Ich rieb mir mit dem Handrücken über die Stirn und suchte mit der anderen nach meinem Telefon. Verdutzt sah ich drauf... „Oh...“, entwich es mir. „Was?“

„Kein Empfang...“, hörte ich meine Stimme welche ziemlich entsetzt klang.

„Was?!?“, gab Ichi leicht schockiert von sich und schaute auf mein Display als ich es ihm hinhielt. „In was für nen Kaff sind wir hier!!! Scheiße!!!“, stöhnte er. „Ich werde mich so verdammt langweilen.“, wimmerte er und ein Unbehagen macht sich in mir breit. Ich wollte Satzuko schreiben, das ich angekommen war. Ich musste gucken das ich ihm zumindest mitteilen konnte das er sich keine Sorgen machen brauchte.

Zum anderen machte es mir ein wenig Angst. Was war ,wenn etwas passieren würde?

Ich biss mir auf die Lippe.
 

H

Der Abend am Lagerfeuer hatte etwas sehr idyllisches . Die Kollegin spielte ein wenig auf ihrer Gitarre, während die Jugendlichen sich um zwei Lagerfeuer tummelten und ihr Essen über die Flamme hielten.

Die Koch AG und ich hatten kleine Onigiris zubereitet, auf dem Feuer köchelte ein großer Topf mit Miso Suppe und verschiedene Fleischsorten konnte man sich dann selbst grillen.

Als ich die Suppe ausgeschenkt hatte, hörte man hin und wieder ein Schlürfen und dann begann das flüsternde Geschnatter von vorn.

“Das Essen ist sehr deliziös!”, lächelte Aiko und schmiegte sich am Topf etwas an mich.

“Freut mich zu hören, Nachschlag?”

Sie schüttelte den Kopf und setzte sich zurück auf den Baumstamm, wo ihre Gitarre anlehnte.

“Morgen würde ich vorschlagen, beginnen wir nach dem Frühstück mit dem Joggen, danach ist Naturkunde dran, der Tier- und Kletterpark und abends dann das Badehaus”, schlug Kashima vor und ich war mir nicht sicher, ob die Jungs noch genug Energie hatten, wenn er sie zwischen nahm.

“Wie wäre es, wenn das Joggen ausfällt? Die erste Nacht ist eh die härteste in der man am schlechtesten schäft und dann passieren noch so viele aufregende Sachen. Wie wäre es mit einem gemütlichen Spaziergang verbunden mit Naturkunde, danach der Tier - und Kletterpark und dann baden?”, versuchte ich den überaktiven Lehrer davon zu überzeugen.

“Meinen Sie die machen so schnell schlapp?”, grinste er und ich bestätigte durch ein Nicken.

Alleine die frische Luft würde den größten Teil der Bengel wie die Eintagsfliegen umfallen lassen. Wir mussten nur darauf warten.

Nach und nach zogen sich die Schüler zum Schlafen zurück und auch die Lehrkräfte taten es ihnen gleich. Nur ich , saß noch auf dem Boden, hatte die Schuhe ausgezogen und hielt die Füße in Richtung Feuer.

So schön, es war warm und wenn man hinauf sah konnte man in den sternenklaren Himmel sehen.

Schritte, waren so leise das ich sie nur durch das Rascheln der Blätter wahrnahm.

Yui wanderte ebenfalls noch umher, sein Handy in der Hand wohl nach einem Signal suchend.

“Hier Draußen funktionieren die nicht!”, gab ich zu verstehen was den blonden nur knurren ließ.

“Ist mir auch Gefallen Herr Lehrer!”

Ich schmunzelte und kramte aus meiner Hosentasche das Satellitentelefon, dass wir Lehrer uns extra für den Notfall besorgt hatten.

“Wenn du Satzuko anrufen möchtest, brauchst du das hier!”, hob die mittelgroße Telefonanlage an und zeigte auf den Platz neben mir.

“Woher…”

Grinsend, reichte ich es ihm und ohne zu zögern griff er danach als er sich zu mir setzte.

“Ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Du läufst schon den ganzen Tag wie ein Huhn herum das nach Körnern sucht”.

Verlegen rieb er sich über den Nacken und reichte mir es wieder zurück.

“Er wird schon wissen das es mir gut geht”, meinte er und sah ins Feuer.

“Geht es dir denn gut?”

Ich reichte ihm eine Flasche Wasser mit der er eher herum spielte, als sie wirklich zu öffnen.

“Keine Ahnung”, murmelte er und mied den Blickkontakt mit mir.

“Meinst du, das wir uns irgendwann wieder “normal” fühlen werden?”, wisperte er in der Hoffnung das ich es vielleicht nicht hörte.

“Irgendwann bestimmt Yui. Irgendwann!”, lächelte ich und versuchte mich hoch zu ziehen.

Der Blonde schob sich unter meinen Arm und stützte mich nach oben.

“Gute Nacht”, grinste ich und wuselte ihm durch die Haare. Das Gefühl war so vertraut und bereitete mir eine Gänsehaut. Ohne eine Reaktion abzuwarten ging ich zu unserer Hütte, sah Kashima und Hideki noch munter trinken und legte mich auf mein Feldbett.

“Endo, möchten Sie auch einen Schluck?”, fragte mich der stellvertretende Direktor und ich lehnte dankend ab. Ziemlich schnell hatte mich die Müdigkeit überrollt, sodass ich erst wieder die Augen öffnete als Hide mich leicht rüttelte.

“Haru, wir müssen die Bengel wecken!”, brummte er und wirkte dabei dennochn erstaunlich fit.

“Sag mal hast du nicht eben noch mit Kashima getrunken? Und wieso bist du schon angezogen?”, murmelte ich schlaftrunken. Ich konnte mir es aber lebhaft vorstellen dass er sich bereits mit seinem Mäuschen irgendwo im Wald verabredet hatte. Dabei wollte ich das gar nicht so genau wissen.

Wir kehrten nach und nach die jungen Erwachsenen aus ihre Hütten, spazierten die zwei Kilometer zum Catering und nahmen gemütlich an der großen Auswahl teil.

Schlecht war das Essen definitiv nicht gewesen, lediglich der Weg bis dort war mühselig.
 

***

Helle Begeisterung kam auf, als wir bei unserem Spaziergang eine Herde von Rehen antrafen und diese sich von uns nicht beirren ließen. Im Gegenteil! Allgemein war es sehr schön mit anzusehen wie Naturverbunden die meiste doch waren, so hatten sie schnell ihre Handys, ihre Pornos und Games vergessen.

Die wirkliche Herausforderung kam allerdings erst im Kletterpark. Dieser befand sich komplett in der Natur, was ein reines Abenteuer werden würde.

Wir wurden von Fachleuten verschnürt, angegurtet und in die Seile gehangen und ab ging es.

Es fing an mit einer Seilbahn die uns zum Anfang bringen sollte. Mehrere Meter konnte man dabei in die Tiefe sehen, was nicht nur bei mir für Schwindel sorgte.

“Herr Endo, können wir da gemeinsam hinunter?”, fragte Aiko und wurde sofort vom Personal an mich heran gegurtet.

“Ehm..klar”, konnte ich jetzt nicht ablehnen und die Bengel hatten sich irgendwie in den Kopf gesetzt dass wir das Abenteuer eröffnen sollten.

Die Kollegin und ich, traten Arm in Arm, meinen Gehstock am Rucksack befestigt vor, bis an die Stelle wo wir springen sollten.

“Bereit Herr Endo?”, schluckte sie und ich schüttelte den Kopf.

“Im Leben nicht!”, lachte ich und auf drei sprangen wir in die Tiefe.

Die Seile federten uns direkt ab und es wurde eine richtige Karussellfahrt! Schreiend wie am Spieß, krallte sich die Kollegin an meinen Hals, meine Arme glitten automatisch um sie herum und ehe wir uns versahen, waren wir auf der anderen Seite des Waldes.

Ziemlich flott folgten uns die Schüler und auch Hideki der die Fahrt überstanden hatte, taumelte direkt zu einem Strauch um sich hinter diesem zu übergeben. Kashima sah auch nicht wirklich fitter aus. Hatte der Alkohol der letzten Nacht ,doch dazu beigetragen dass sich der Magen drehte, samt Inhalt.

Die Meute an jungen Erwachsenen war vor lauter Adrenalin kaum zu halten! Sie stürmten auf die Klettergeräte zu, hangelten sich von einem Baum zum nächsten, übten sich im Gleichgewicht halten und kletterten sogar eine Wand hinauf.

Ich beobachtete dies aus der Ferne und musste gestehen das ich nur Augen für Yui hatte, der den armen Nezumi, der sich panisch an einem Baum festhielt, beruhigte.

Schließlich schaffte er es doch und Nezumi vertraute ihm und Hand in Hand liefen sie über die wackelige Brücke.

Triumphierend wurde Nezumi bejubelt ,als dieser in der kleinen Gruppe ankam. Sein Lächeln sprach Bände.

“Sieh einer an, wieviel Spaß sie haben”, sagte ich eher zu mir selbst, bis Frau Aiko sich zu mir setzte.

“Wollen wir es auch wagen?”, fragte sie und ich schüttelte den Kopf.

“Ziemlich schlecht mit Stock!”

Sie nickte verständnisvoll und ließ sich von Kashima verleiten irgendwo hinauf zu klettern.

Hideki hatte sich in eine Ecke verkrochen um still für sich zu leiden.

“Brauchst du Wasser mein Freund?”, rief ich ihm zu doch er winkte nur ab und vergrub seinen Kopf noch tiefer vor den Knien.

Lachend sah ich mir weiterhin das Spektakel an. Heute Nacht würden sie jedenfalls alle gut schlafen!
 

***

Die letzte Station war das Badehaus am Abend. Froh den Tag geschafft zu haben, teilten wir die fünf Gruppen auf. Frau Aiko hatte an diesem Abend frei und konnte sich ganz ihrer eigenen Körperpflege widmen, während Hideki und Kashima jeweils zwei Häuser mit je 6 Jugendlichen betreuten und ich genau die Hütte von Yui zugesprochen bekam. Wenn ich wen nicht nackt sehen wollte, war es definitiv meinen Ex.

Hideki wollte zuerst tauschen, doch insgeheim befürchtete er über seinen Kleinen vor lauter Zeugen herzufallen. Also biss ich in den sauren Apfel und nahm mich dieser Jungs an.

Ichi fand es besonders lustig sich meinen Stock zu schnappen und damit zu tun, als würde er fechten oder jemanden erschießen. Kopfschüttelnd ließ ich ihn gewähren bis Gen kam und ihm eine hinter die Löffel gab. Er murrte etwas von, er sei Respektlos und stellte unauffällig den Stock wieder an meine Seite ab. Es war schon faszinierend welchen Einfluss die Jungs aufeinander hatten.

Nachdem wir uns alle entkleidet hatten, die Meute war schon voraus gegangen, folgte ich mit einem Handtuch um den Hüften bekleidet. Ich fühlte mich selbst in meiner Haut nicht wohl. Der Körper vernarbt ohne Ende, das Bein immer noch leicht angeschwollen und geschient, humpelte ich in den Bereich der Duschen.

Die Jungs seiften sich gerade von Kopf bis Fuß ein und stöhnten wie gut das warme Wasser nach diesem aufregenden Tag tat.

Ohne sie genauer zu beobachten, setzte ich mich auf einen kleinen Hocker der frei war und begann mich ebenfalls ein zu seifen. Mein Bein schmerzte von den langen Wegen die wir heute zurückgelegt hatten, weshalb ich es ein wenig massierte.

“Tut es sehr weh?”, fragte mich unerwarteterweise Nezumi und ich schüttelte den Kopf.

“Nein, alles in Ordnung”, versicherte ich ihm obwohl es nicht so war.

Der Junge reichte mir einen Eimer voll Wasser um den Seifenschaum abzuspülen. Nickend nahm ich diesen entgegen und begann mich zu säubern.

“Boah Endo! Ihr Bein schaut aus, als wäre ein LKW drüber gerollt!”, gröhlte Ichi und fing sich die nächste von seinem Klassenkameraden.

“Um ehrlich zu sein, ist es beinahe auch so gewesen!”, lachte ich und stand auf.

Der Stock konnte nur sehr schlecht mein Gewicht halten auf dem nassen Boden, weshalb er immer etwas weg rutschte.

Schließlich schaffte ich es ohne Unfall ins Wasser da mich Genshi unter die Arme griff und mich stützte.

Im Wasser entspannte ich mich und bedankte mich bei dem Jungen der sich beinahe neben mir breit machte.

“Keine Ursache!”

Mehr sagte er nicht bevor sich Ichi neben ihn setzte und ärgerte.

Wie im Redeschwall begann dieser mich auszuquetschen was mit der Lehrerin lief und ob ich vor hätte mit ihr auszugehen.

Yui und Nezumi waren eher still für sich an eine andere Ecke des Beckens .

“Das geht Sie nichts an junger Mann. Und wenn, würden wir es Ihnen sicherlich nicht mitteilen!”, ließ ich den Lehrer heraus hängen, als mir eine Ladung Wasser ins Gesicht geklatscht wurde.

“Lügner werden nass gemacht!”, grinste der Frechdachs breit und suchte aufgeregt mit nacktem Hintern das Weite.

“Es tut mir Leid!”, entschuldigte sich nun sein Kumpel Stirn reibend und folgte dem Wildfang.

Nur noch Nezumi, Yui und ich waren in diesem großen Becken aus wohltuender Wärme und als etwas über meine Finger strich, wurde ich schlagartig aus meinen Sekundenschlaf gerissen.

“Willst du jetzt auch noch ertrinken?”, schmunzelte Yui und blieb neben mir sitzen.

“Wäre in dem warmen Wasser vielleicht nicht der schlechteste Tod”, scherzte ich und merkte wie ich unbewusst ins Schwarze traf.

Unsere Finger berührten sich erneut und Yuis Blick konnte einfach nicht von meinen Beinen abschweifen.

Nezumi war wohl den anderen gefolgt, denn von ihnen war keiner mehr zu sehen.

“Möchtest du es dir mal genauer anschauen?”, fragte ich unsicher da es den Blonden wohl arg beschäftigte.

Er nickte vorsichtig, weshalb ich das Bein etwas an der Wasseroberfläche treiben ließ.

Seine Finger folgten den Naben entlang zu meinem Oberschenkel, dann rieb er sich über die Augen.

“Heey! Hey! Nein! Nicht weinen! Es ist alles in Ordnung!”, begann ich und zog ihn an mich heran.

Wie vom Blitz getroffen schob ich ihn weg. Was wenn uns einer sehen würde?

Ich richtete mich so gut es ging auf, wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte und bat ihn mir zu folgen.

Yui kam dem Stirnrunzeln nach, war wohl unsicher ob er es wirklich sollte.

In einer der Duschkabinen die man verschließen konnte, schob ich das Handtuch etwas hoch, so dass er den Verlauf der Naben besser sehen konnte.

“Ich habe es überlebt und ich bin jeden Tag dafür dankbar dass du nicht im Auto gesessen hast!”, flüsterte ich und nun wanderten meine Hände an seine Wangen.

Yui nickte, legte seine Finger auf meine und ließ sich schließlich an mich heran ziehen.

Diese Wärme und Ruhe, seinen Geruch und sein Körper. Ich vermisste es so schmerzlich jeden Tag.

“Haru?”, schluckte der Junge nun und als ich ihn freigeben wollte legten seine Lippen sich auf meine.

Automatisch begann mein Herz wie wild zu springen, unsere Zungen spielten miteinander, meine Hände wanderten automatisch, bis wir von lautem Geschrei aus unserer Trance gerissen wurden.

Ichi hatte sich auf die Nase gelegt, war ausgerutscht. Das Knie blutig aufgeschlagen, wurde er getadelt von den Anderen.

“Geh du zuerst!”, flüsterte Yui und löste sich von mir.

Keine Ahnung was wir da gerade trieben, wir waren beide rastlos und ohne Ziel.

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 8

Mit den Händen, welche noch vom Baden feucht waren, rieb ich mir durch das Gesicht. Fühlte die Hitze darauf und war mir ziemlich sicher das auch woanders gerade, eine gewisse Blut Verlagerung sich langsam wieder löste.

„Was mach ich nur...“, ging es mir wispernd über die Lippen und je mehr ich zu klarem Verstand kam, desto mehr hatte ich das Gefühl das es falsch war. Aber wie konnte etwas falsch sein, wenn es sich richtig anfühlte?! Ich versuchte in Gedanken die Gefühle zu sortieren. Die Angst, der Schmerz, Unruhe, Schuld, Neugier sowie die Lust und Verlangen... Das ganze vermischte sich nun in ein Durcheinander.

„Was mach ich nur...“, wiederholte ich es leise, fühlte dabei ein Stechen in der Brust, so tief und stark, dass ich das Gefühl hatte mein Brustkorb würde aufbrechen.

Ich holte einige male tief Luft. Und ging aus der Kabine. Unweit sah ich Ichi auf dem Boden sitzen, mit Schmerz verzerrtem Gesicht. Gen war dabei die Wunde vorsichtig mit einem Tuch trocken zu legen, als Nezumi bereits mit dem Inhaber des Bades im Schlepptau dazu stieß. Haruma stand neben Gen und stützte sich.

„Hier steht überall das nicht gerannt werden soll!“, knurrte der Mann mit sehr lichtem Haar und stellte einen kleinen Koffer ab. „Ohne Sie drängen zu wollen, aber ich werde ihm später eine Standpauke halten. Verarzten Sie ihn lieber.“, seufzte Haru und verlagerte sein Gewicht ein wenig. „Die Anderen sind schon dabei sich fertig zu machen.“, wisperte mir Nezumi zu, welcher vor mir schon aus dem Wasser gegangen war um sich in Ruhe um zu ziehen. In den langen Sportsachen stand er nun neben mir und versuchte nicht auf das Blut zu sehen, was vermischt mit dem Wasser ,nach viel mehr aussah als es eigentlich war.

„Autsch!!! Schhhhhh... Scheiße! Was ist das?!!!“, keifte Ichi und verkniff sich die Tränen.

„Wunddesinfektion!“, grinste der Alte und macht die Kappe wieder auf das Spray.

„Was machst du auch immer für ein Mist?“, murmelte Gen und bekam eine bösen Blick von seinem Kumpel.

Einige Zeit später waren wir umgezogen. Nezumi und ich halfen Ichi während Gen, Ichis Sachen schleppte.

„Das kann auch nur mir passieren... Fuck!“, schimpfte er über sich selbst. „Du hättest dir den Schädel einschlagen können...“, raunte Nezumi unter leisem Ächzen. „Hätte.. Hab ich aber nicht. Jetzt mal ehrlich! Der scheiß Kerl ist doch Sadist!“, fauchte Ichi. „Wenn es nach mir ginge ,hätte er noch den Finger rein drücken müssen!“, knurrte ich und war genervt von Ichis Dummheit.

Wir trotten den anderen hinterher und es wurde sehr ruhig. Nur ein paar Meter vor uns mühte sich Haru mit seiner Tasche und der Krücke ab. Stirnrunzelnd beobachtete ich ihn. „Ayumi ich bekomme das alleine hin...“, gab ich von mir, sah ihn an und nickte nach vorne zu Haruma. „Was?“, fragte der Aschgraue verwirrt. „Du sollst Herrn Endo helfen.“, übersetzte Genshi für mich und ich nickte. „Ach... ach so!“, sagte er nervös, ließ Ichi´s Arm los und lief zu dem Lehrer.

„Mal so ne Frage...“, murmelte Ichi ein wenig leise. „Hm?“. Kurz druckste der Verletzte rum bevor er das ansprach, was er wissen wollte.

„Nezumi... Das auf seinen Armen und Beinen...“, sagte er recht leise, damit es außer uns keiner hörte.

„Das Selbstverletzen?“, fragte ich und Ichi nickte. Er hatte sie gesehen. Zwar hatte Nezumi versucht so gut es ging, sich im Wasser zu verstecken. Aber übersehen war einfach nicht möglich. „Das ist doch scheiße! Warum macht er das?!“, murrte Ichi. „Weil er Probleme hat, die größer sind für ihn, als unser aller zusammen. Es ist ein Ventil für ihn und er ist sicher selber nicht stolz darauf.“, hörte ich Gen hinter mir. „Viele von uns haben ihm ziemlich übel mitgespielt in den ganzen Jahren. Das was du gesehen hast, ist das was dabei raus gekommen ist.“, seufzte ich. Dabei musste ich an Harus Bein denken.

„Ist doch scheiße...“, zischte Ichi ziemlich leise und war die restliche Zeit bis auf ein gelegentliches Ächzen still. Mir kam das ziemlich recht. Sah immer mal wieder zu Haru, welcher sich den holprigen Weg lang kämpfte und dabei jetzt von Nezumi begleitet wurde.
 

Es dauerte ein wenig bis wir alle zur Ruhe kamen. Wir schoben unseren Kram beiseite, rollten die Schlafmatten aus und machten uns fürs Schlafen fertig. „Ich bin so im Eimer...“, stöhnte Nezumi und lag rücklings auf seiner Matte.

„Morgen muss sich Nowak dein Knie nochmal angucken... Ich denke mal groß mitmachen kannst du nicht.“, brummte Gen. „Dann spiel ich nen bisschen Karten mit Endo. Krüppel müssen doch zusammenhalten.“, gluckste Ichi und bekam einen finsteren Blick zugeworfen. „Was denn?!“

„Du solltest Endo nicht als Krüppel bezeichnen... Er hat es sich nicht ausgesucht das er jetzt so ist, wie er ist.“, sagte Nezumi sehr ruhig. Ichi lief ein wenig rot an und entschuldigte sich.

Die Stimmung kippte ein wenig und bedrücktes Schweigen machte sich breit. Keiner sagte mehr groß was, stattdessen war man sich wohl recht einig, sich hinzulegen.

Auf der Matte hing ich meinen Gedanken nach. Es tat weh Haru so zu sehen, aber noch mehr schmerzte, das ich ihn damit vollkommen alleine gelassen hatte. Allein gelassen in einer Situation ,in der er mich am meisten brauchte! Genauso aber fiel ich nun Satzuko in den Rücken...

Frust, Wut auf mich selbst, Verzweiflung aber vor allem Schuld setzten mir zu und sorgten dafür das mir schlecht war. Zusammengerollt auf meiner Matte, zog ich mir die Decke über den Kopf und hoffte bald einzuschlafen und nicht losheulen zu müssen.
 

H

So geschafft wie ich auch war, der Vorfall im Bad hatte mich die halbe Nacht beschäftigt. Die bloße Erinnerung an Yuis warme Lippen, ließen ständig etwas in meiner Hose wachsen und bereitete mir einfach nur Kummer. Wäre Ichi uns nicht in die Quere gekommen, wer weiß wie weit wir Schlussletztlich gegangen wären.

Irgendwann in der Nacht, war ich aus der Hütte spaziert, setzte mich ans Lagerfeuer das noch glimmte und hielt die Hände daran.

“Nein, Hide!”, gefolgt von leises Stöhnen und Schmatzgeräusche konnte ich nur erahnen das Nowak tatsächlich die Frechheit besaß und irgendwo in einem Gebüsch ,seinen Freund nagelte.

Wenige Minuten später, kamen beide Händchen haltend und Nezumi rot wie eine Kirschtomate aus dem Wald. Als sie mich sahen, entfernten sie sich ein Stück von einander und der verstörte Bengel zischte ab in seine Hütte.

“Der arme Junge. Kann er nicht mal eine normale Klassenfahrt haben?”, ärgerte ich Hideki der sich selbstsicher neben mich hockte.

“Glaub mir, mit mir ist es für ihn eh die beste Klassenfahrt aller Zeiten!” kicherte er und nahm mir mein Wasser ab.

“Schmerzen?”, fragte er und betrachtete wie ich die ganze Zeit über mein Bein strich.

“Das Laufen ist schon anstrengender als geahnt”, stimmte ich zu und der Doktor schob mein Hosenbein hoch und begann das Bein zu massieren.

“Fördert die Durchblutung und müsste gleich besser werden”

Nickend nahm ich das Angebot an und es schien auch direkt Wirkung zu zeigen.

“Kommst du klar? Mit so viel Suwa um dich herum?”, fragte er und ich erzählte ihm vom Vorfall in der Badeanstalt.

Er hielt kurz Inne und fragte ob das stimmte, doch wieso sollte ich ihn anlügen?

“Ich bin nun ein wenig hin und her gerissen”, schnaufte ich und Hideki erzählte mir das seinem Kleinen auch aufgefallen war das Yui noch unsicherer wirkte, als wie zuvor.

“Ich scheine doch noch nicht ganz abgeschrieben zu sein”, freute es mich , irgendwie aber doch nicht. Er hatte sich für einen anderen entschieden, was gab mir das Recht da nun hinein zu fuchteln?

“Was wirst du nun machen?”, fragte mein Freund der seine Massage beendet hatte.

“Nichts was Yui nicht möchte. Kommt es von ihm - in Ordnung. Ich werde aber nicht von alleine auf ihn zugehen. Besonders nicht hier!” , sagte ich und zeigte auf den Wald. Dies ließ Hide laut lachen und er versicherte mir das es ein besonderer Kick war, die Nadeln im Hintern zu spüren. Der Idiot half mir auf und wir gingen gemeinsam in unsere Hütte.
 

***

Der nächste Morgen war recht hektisch.

Durch einen lauten Schrei wurde das ganze Camp aus dem Schlaf gerissen.

Hideki sprang in Shorts und seinem Medizinkoffer aus der Hütte , auf der Suche nach Verletzten.

Die Jugendlichen standen auch draußen, gebannt was passiert war.

Frau Aiko brüllte das sie Hilfe brauchte ! Sofort! Und das nur ich in die Hütte kommen dürfte.

Ich versuchte einen Blick zu erhaschen und war ziemlich irritiert als ich meine Kollegin in Reizunterwäsche, an der Blockhüttenwand gepresst stehen sah.

“Da!!”, schrie sie und zeigte gegenüber in die Richtung ihrer Tasche.

Mit dem Stock bewaffnet traute ich mich hinein und musste laut lachen. In ihrem Koffer hatten sich wohl Kekse befunden. Und als sie nachts das Fenster zum lüften auf ließ, hatte sich ein kleiner Waschbär hinein gezwängt und diese wohl gefunden.

Wohl naschend, saß er in ihrem Koffer und ließ es sich schmecken.

Ich griff an dem Tier vorbei zu der heruntergefallenen Decke und legte Frau Aiko diese um die Schultern.

Dann bat ich Kashima hinein zu kommen, denn das Tier ließ sich mit zwei Händen besser packen.

Er kam hinein , griff das Tier vorsichtig samt Kekstüte und schleppte es hinaus.

Mittlerweile sahen auch ein paar der Jungs in die Kabine von Frau Aiko und kicherten über den Zwischenfall mit dem Tier.

“Nun hört auf zu glotzen!”, schimpfte ich ,als ich neben mir hörte : “Dann geben wir denen mal einen Grund”.

Was?

Sie zog mich an sich heran und ehe ich mich wehren konnte, hatte sie ihre Lippen auf meine gelegt und sich an mich gedrückt.

Es wurde gejubelt, es wurde geklatscht und dumme Sprüche flogen in Mengen.

Ich schob die Lehrerin von mir weg, sah sie zornig an und meinte das sie sich das nie wieder erlauben sollte. Dann ließ ich sie stehen und ging an einem Yui vorbei, der die Lehrerin noch wütender anfunkelte als ich es schon getan hatte.

Beim vorbeigehen, strif ich seinen Arm. Kurz sah er mich an und ich nickte ihm zu. Ich hoffte er verstand, dass dies nicht von mir ausgegangen war.

Wir machten uns als Gruppe fertig, gingen zum Frühstück und ich ignorierte die Lehrerin die sich peinlich berührt entschuldigte.

“Schon in Ordnung”, winkte ich es immer wieder ab, aber anscheinend ein Dauerthema.

Heute stand Wasserski auf dem Plan. Die Schüler die darauf keine Lust hatten, besuchten mit mir das Naturkundemuseum oder mit Frau Aiko die Galerie in der Nähe. Es wunderte mich das Yui sich meiner kleinen Truppe von 7 Schülern angeschlossen hatte, mit Nezumi zusammen.
 

Y
 

„Voll krass wie Endo an Frau Aiko sich ran schmeißt. Der hat wohl nen bisschen was Druck!“

Hondas dämliche Lache ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Zumal es mir schwer fiel dieses Bild los zu werden. In Gedanken verfluchte ich diese Frau aufs Tiefste, was den Kummer der vergangen Nacht einfach überdeckte.

„Du siehst aus als hättest du kaum geschlafen...“, richtete Nezumi sich an mich ,als wir unsere Wertsachen in einem Spind verstauten. „Hab ich auch nicht.“, gab ich murrend von mir. „Hab ich dich...“

„Nein, du hast mich nicht geweckt und ja, ich hab dein nächtliches Verschwinden mitbekommen. Lass dich dabei bloß nicht von Ichi erwischen. Du weist, der kann sein loses Mundwerk nicht halten...“, seufzte ich ihm leise zu. „Ist es wegen Endo?“, fragte er ganz leise und ich musste ein wenig nicken. Zog mein Telefon aus der Tasche und wollte es zu meinem Portmonee legen, als ich kurz inne hielt. In leuchtenden Weiß strahlte eine winzige Led am oberen Rand, direkt neben der Frontkamera.

Eine Nachricht!

Ich hatte eine Nachricht bekommen!

Schnell entsperrte ich das Gerät und wirklich, einige Nachrichten sammelten sich im Messanger und oben konnte ich einen einsamen Empfangsbalken sehen. Mehr als es die letzte Zeit gab!

„Hier gibt es Netz!“, keuchte ich erleichtert und öffnete den Messanger. Zwei waren von meiner Mom die fragte ,ob wir gut angekommen waren. Eine Soba, der fragte ob ich ab Freitag wieder da sei. Allerdings zweifelte ich das Stark an. Bei der Nummer von Satzuko waren ganze 10 Nachrichten. Ich las sie eine nach der anderen. Er fragte ob wir angekommen sind. Dann ging es zwei Nachrichten später los, das er sich Sorgen machte und fragte ob alle in Ordnung sei. Ich solle mich so schnell wie möglich melden.

„Suwa! Sind Sie bald fertig?!“, hörte ich Haruma und schaute kurz auf. Tippte hastig ein paar Worte und ließ das Smartphone ein wenig aufgeregt, in die Hose zurückgleiten.

„Wir sollen doch...“, wollte Ayumi anfangen. „Es ist wichtig, also sei bitte still.“, flüsterte ich und machte den Spind zu.
 

Mit den Kopfhörern auf den Ohren ,liefen wir in gleichmäßiger Geschwindigkeit dem Mathematiklehrer hinterher und blieben gelegentlich bei einem der Schaufenster oder ausgestellten Exponate stehen. Hörten uns die leicht monotone Erklärung dazu an und verkniffen uns das eine oder andere Gähnen.

„Hoffentlich sind wir bald durch...“, hörte ich einen der anderen Stöhnen und ich fragte mich warum sie mitgekommen waren. Nachdenklich runzelte ich die Stirn. Versuchte zwar von der Audiotour ein wenig mitzubekommen. Kämpfte dabei aber immer mehr mit der Müdigkeit. Der Gedanke ,eventuell zur Toilette zu flüchten und dort auf mein Handy zu gucken, hielt mich wach...

Ob Satzuko schon geantwortet hatte? Meine Gedanken verhedderten sich wieder in eine Spirale aus schlechtem Gewissen und Schwermut. Nezumi stupste mich kurz an und ich nahm die Kopfhörer runter. Ich hatte nicht einmal mitbekommen ,das nichts mehr abgespielt wurde.

„Wir machen jetzt eine kleine Pause. Danach könnt ihr euch frei im Museum bewegen. Um 13 Uhr treffen wir uns am Ausgang! Bitte seid pünktlich! Der Bus fährt nur alle 60 min, wenn ihr also das Essen an der Unterkunft nicht verpassen wollt...“, rief Haruma halblaut und ließ sich die Audiotour Geräte mit den Kopfhörern wieder aushändigen. „Aber hier gibt es doch nichts mehr zu gucken!“, knurrte einer der Jungs und Nezumi ging ein wenig dazwischen. „Ähm.. doch... in der oberen Etagen haben sie verschiedene eingelegte Exponate...“, sagte er zögerlich. „Krass! So eingelegte Viecher oder wie?!“, fragte Kazu und Nezumi nickte. „Die muss ich sehen!“ „Ih! Bist du eklig!“ „Was ist daran bitte eklig!“

Eine heiße Diskussion entbrannte und die zwei konnten es kaum erwarten nach oben zu gehen.

„Ich werd es mir nicht angucken...“, gab Nezumi zu und ich hatte es mir schon irgendwo gedacht. Ich konnte auch gut und gerne drauf verzichten. „Yui, du kneifst doch nicht oder?“, versuchte mich Sota zu überreden. „Ich überleg es mir.“, gab ich als Antwort und machte mich daran, die Toiletten aufzusuchen.

Dort verschanzte ich mich in der Kabine und zückte schnell mein Smartphone. Keine neue Nachricht. Hatte Satzuko sie nicht gesehen? Doch... ich verzog das Gesicht. Fing an zu tippen. Entschuldigte mich dafür das ich nichts von mir hatte hören lassen und erklärte das ich keinen Empfang habe zurzeit und wir uns am Wochenende wieder sehen würden. Er sich keine Sorgen machen sollte und alles bei mir gut sei.

Ich zögerte mit dem Abschicken... War das richtig so? War wirklich alles gut... Sollte ich nicht... Der Finger schwebte noch ein wenig über das absenden, rutschte rüber und begann zu löschen. Mein Fuß wippte leicht nervös und ich überlegte. Es war nichts in Ordnung... ganz im Gegenteil... Mein schlechtes Gewissen war dabei mich aufzufressen und alles nur weil ich so scheiße war, weder meine Gefühle selbst irgendwie in den Griff zu bekommen. Wedernoch wusste ich was ich überhaupt wollte und wie ich mit meiner Angst umgehen sollte. Ich holte einige male tief Luft. Versuchte mich zu sammeln. Wollte etwas schreiben, löschte es aber nach zwei Worten wieder. „Scheiße! Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, fluchte ich und zuckte zusammen als ich meinen Namen hörte. „Yui? Ist alles in Ordnung?“, ein wenig dumpf aber doch erkennbar war es Harumas Stimme. Ich schluckte schwer. Schaute mich um. Ich war in einer Verdammten Klokabine... ich konnte nicht weg! Ich ließ den Kopf ein wenig sinken. Das fühlte sich jetzt noch schlimmer an ,als eine Nachricht an Satzuko zu schreiben.

„Wenn du nicht antwortest, lass ich gleich die Tür aufbrechen!“, raunte es von der anderen Seite der Tür. Ich strich mir durch die Haare. Mein Hals fühlte sich kratzig an. „Jetzt bloß nicht Heulen!“, versuchte ich mich selbst stumm zu ermahnen.

„Keine Ahnung... ich glaube nicht. Oder wie würdest du das einschätzen?“, gab ich als Antwort. Ich war mir sicher das er wusste was ich meinte.
 

H

“Ich weiß das es gerade sehr kompliziert ist und entschuldige bitte, wenn ich selbst nicht weiß wie ich damit umgehen soll”, gab ich zu und ging instinktiv zum Waschbecken, um in den Spiegel zusehen.

Die Tür der Kabine ging auf und Yuichiro kam hinaus. Er stellte sich zu mir und wir sahen uns nur über den Spiegel an.

“Was ist nur los?”, schnaubte der junge Mann und wirkte komplett fertig mit der Welt.

“Wenn du mir sagst, ich habe keine Chance mehr, dann werde ich mich zurücknehmen. Schließlich hast du jemanden Zuhause. Es fällt mir nur so verdammt schwer, es in meinen Kopf zu bekommen”, lächelte ich matt und vorsichtig berührte er mich.

“Du bist mir immer wichtig gewesen. Ich weiß im Moment nur nicht was ich fühle! Ich laufe einen Marathon”, seufzte er.

Ich verstand dies absolut. Nur leider kam damit auch die Erkenntnis das es keine Liebe war, sondern er sich an der Gewohnheit fest krallte.

“Ist Satzuko gut zu dir?”, fragte ich obwohl ich die Antwort kannte und es würde mir die Füße vom Boden reißen.

Er nickte und lächelte dabei, als würde ihm etwas schönes in den Sinn kommen.

Meine Hand strich über seinen Kopf, ich gab ihm zu verstehen das es in Ordnung war.

“Ich komm klar”, lächelte ich gespielt und ging. Mein Spiegelbild hätte am liebsten gebrüllt, das ich bescheuert sei und wie ich ihm diese Lüge auftischen könnte. Liebe war Liebe und die würde nicht in wenigen Wochen schwinden.

***

Wieder am Camp angekommen, versammelten sich die Gruppen wieder zum Essen und tauschten sich über das Erlebte aus.

Die Kollegin betrieb eine Reflexionsrunde wollte wissen was die Schüler gut oder schlecht fanden und was sie gerne nochmal machen würden.

Gen schlug eine Nachtwanderung vor, die eh vorgesehen war, was seinen Kumpel Ichi allerdings nicht begeisterte.

“Was wenn die Waldgeister einen von uns kidnappen und fressen? Oder wir geopfert werden?”, begann dieser und sah ziemlich blass aus.

“Dich werden sie nicht lange leiden lassen, du redest zu viel dummes Zeug!”, grinste Kashima breit.

Ich musste ebenfalls schmunzeln. Nach dem Essen hatte ich mich etwas hingelegt. Kashima und Nowak betrieben ein Sportprogramm am Nachmittag aus Joggen, Fußball und Federball.

Mein Gehirn versuchte wohl alles zu verarbeiten, denn ein Albtraum folgte dem anderen und so wirklich zur Ruhe kam ich nicht. Nass geschwitzt wurde ich wach, setzte mich auf, spürte wieder diesen Phantomschmerz in meinem Bein und erinnerte mich an die Zeit wo nur Tabletten helfen konnten.

Im ganzen hatte Yui verdammt viel mit mir mitgemacht. Meine Tablettensucht, die mehreren Angriffe auf mich, das hin und her zwischen uns und zum Schluss musste er beten und hoffen das ich überlebte.

Es war vielleicht wirklich besser, wenn er nun in Händen war die ihn weitaus weniger Sorgen bereiteten.

Die Sonne war schon untergegangen und der Tumult auf dem Platz nahm zu.

Gähnend kam ich aus unserer Hütte, wurde von Hide abgefangen ob alles in Ordnung sei und ich nickte.

“Könnte nicht besser sein”, log ich und setzte mich auf eine der Bänke.

Frau Aiko setzte sich zu mir und reichte mit etwas zu Essen das sie für mich weggelegt hatte. Sie entschuldigte sich nochmals vom ganzen Herzen und brabbelte wirres Zeug vor sich hin.

Eigentlich war es schon mehr als lustig. Hatte ich der Frau doch vor kurzem noch einen Korb gegeben, überlegte ich nun ernsthaft es doch zu versuchen.

“Vielleicht gehen wir es langsam an? Wie wär es mit einem Kaffee wenn wir wieder Daheim sind?”, schlug ich vor was dafür sorgte dass die Frau wie wild nickte und rot wurde.

Der Abend war wirklich noch nett, das Lagerfeuer knisterte so romantisch und ich hatte Aiko meine Jacke angeboten, was sie dankend annahm und sich gegen mich schmiegte.

“So, alles klar. Der Mond steht hoch am Himmel, wir können los!”, begann Kashima und drückte nach und nach den Schülern ihre Taschenlampen in die Hand.

“Ziel der Nachtwanderung ist es, die Ballons zu finden die Nowak und ich im Wald versteckt haben. Die Gruppe die fünf Ballons zuerst findet hat gewonnen!”, verkündete Kashima während Hideki die Farben zu teilte.

“Wenn doch wer hier bleiben möchte, stehen Frau Aiko und ich gerne zur Verfügung für Knobelspiele!”, rief ich was “Buh” Rufe verursachte.

Ich lachte und hob die Hand zum Abschied. Zur Sicherheit hatten die Lehrer ihre Telefone mitgenommen für den Fall, dass etwas sein sollte.

Alleine im Camp zurückgelassen, unterhielten die Kollegin und ich uns intensiv und stellten tatsächlich ein paar Gemeinsamkeiten fest. Vielleicht würde das Leben ja doch noch eine interessante Wendung nehmen.
 

Y
 

„Ich weiß ja nicht...“, murmelte Nezumi ein wenig nervös, fummelte an der Taschenlampe herum, um sie an zu bekommen.

„Wird schon halb so wild.“, seufzte ich und war einfach nur froh, so weit wie möglich weg zu sein... Ich konnte es nicht sehen, wie diese Lehrerin sich an Haru ran schmiss und der Lehrer es scheinbar ziemlich genoss. „Ich mag so Sachen überhaupt nicht!“, seufzte er ängstlich.

„Ich find das bescheuert... so was macht man in der Grundschule!“, knurrte Ichi. „Damals hat es dir Spaß gemacht.“, gab Gen von sich. „Da war man ja auch sieben oder acht Jahre alt und hatte vor seinem eigenen Schatten Angst.“, zischte Ichi. „Kondo! Wenn es Ihnen nicht passt, können Sie auch hier bleiben!“, zischte Kashima unsere Gruppe an und teile ein GPS Gerät aus. „Um mir das Geschmuse da hinten von nahen anzugucken?!“, schnaubte er und machte ein künstliches Würg Geräusch.

Kurz murmelte Gen ihm was zu, Ichi lief rot an und beschoss seinen Freund mit bösen Blicken.
 

Mit zwei Taschenlampen, machten wir uns zu viert auf den Weg. Nezumi blieb dicht neben mir, während Gen und Ichi zwei Schritte vor uns liefen, bzw humpelten.

„Wir haben noch nicht einen Ballon gefunden und rennen jetzt schon zehn Minuten rum...“, knurrte ich ungehalten.

„Und gleich springt Jason oder Michael Myers aus dem Gestrüpp und sticht uns ab! Boah Fuck ist das scheiße dunkel....“, fluchte Ichi und zuckte zusammen als es irgendwo rechts von uns laut knackte. „Ein Ast der runter gefallen ist.“, beruhigte Gen. „Klar, würde ich auch sagen!“, zischte der kleinere seinen Kumpel an.

„Ich wusste garnicht das Ichi so ängstlich ist...“, flüsterte mir Nezumi zu. Mit einem Ruck drehte sich Ichi um. „Laber keinen Müll! Ich und Angst!“, keifte er ,als es noch einmal knackte. Er gab ein schrilles Geräusch von sich und sprang Gen geradezu an. „Fuck!!!“

Wahrscheinlich hätte Nezumi angefangen zu lachen, wenn er nicht selber so zusammen gefahren wäre. „Das war ja fast schon niedlich.“, grinste ich und erntete ein „Fuck you!“, von Ichi. „DA!“, ging Ayumi dazwischen und leuchtete in eine Richtung. Im Lichtkegel der Taschenlampe tauchten ein paar Ballons auf, welche an einer Schnur, an einem Ast hingen. „Ja endlich!“, keuchte Ichi.

„Müssen wir jetzt einen mitnehmen?“, fragte Ayumi unsicher als wir drauf zu hielten. „Keinen Plan.“, gab Gen von sich. „So richtig zugehört hat keiner. Oder?“, fragte Ichi genervt und ich zuckte mit den Schulter.

Ich holte ein kleines Taschenmesser aus der Hosentasche. „Nice! Der Outdoorboy ist vorbereitet.“, witzelte Ichi und ich zerstach den Ballon. „Was...?“ „So kann man sie besser transportieren. Oder willst du nachher alle fünf mit dir rumschleppen?!“, erklärte ich mein Verhalten und stopfte das rote Gummi in die Hosentasche.

„Nice!“

Aus der Ferne hörte man ein paar Stimmen. „Wir sollten weitergehen...“, forderte Gen, welchen wohl jetzt der Ehrgeiz gepackt hatte. „Uhhh... sollen wir sie erschrecken?!“, grinste Ichi und ich schüttelte den Kopf. Die Anderen hatten mit Sicherheit den Knall gehört und suchten nach der Stelle um weiter zu kommen.

Wir verschwanden zwischen den Sträuchern und setzten die Suche fort. Alle waren still und zwischen dem scharrenden Schritten von uns hörte man das Rascheln von Laub im Wind, eine Eule und leises knacken.

„Ich werd noch halb irre!“, stöhnte Ichi, als er zusammen fuhr weil ein leiser Knall zu hören war. Jemand schimpfte und fluchte irgendwo in der Ferne. Ayumi unterdrückt ein Kichern und wütend drehte sich Ichi wieder um. „Hast du gerade gelacht Nezumi?!?“, fauchte der Schüler und Ayumi machte eine Verlegen schuldbewusstes Gesicht. „Ich hab keine Angst!“, knurrte Ichi und riss Gen die Taschenlampe aus der Hand. Dann rannte er einfach los. „Idiot!“, zischte Gen und sprintete ihm hinterher.

Verdattert blieben Ayumi und ich zurück. „So ein Spinner.“, seufzte ich. „Sollen wir wieder zurück gehen?“, fragte Nezumi nervös und ich schüttelte den Kopf. „Die beiden haben das GPS. Damit würde man in Null Komma nichts den Weg finden. So laufen wir Stunden im Kreis und merken es nicht.“, kam es von mir ungehalten. „Oh je...“, entwich es Nezumi und man konnte sehen wie sich Panik in ihm breit machte.

„Wir laufen ein wenig weiter, vielleicht finden wir einen Wanderweg, dem können wir dann folgen.“, versuchte ich uns selber Mut zu machen.

Langsam schlurften wir los. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber ein unbehagliches Gefühl macht sich immer mehr in meinen Nacken breit. Die Geräusche um uns wirkten so nahe und ich war mir nicht sicher ob ich es mir einbildete aber ich meinte zwischendurch, ein paar Schritte gehört zu haben.

„Es ist echt gruselig.“, gab Nezumi nervös von sich und fasste dabei mit der Hand in den Stoff meines Jackenärmels. Ich fühlte das leichte Zittern was von ihm ausging. Das er überhaupt mitgekommen ,war hatte mich verwundert.

Wenn wenigstens mein Telefon gehen würde aber ohne Netz…

Ich blieb abrupt stehen und schlug mir mit der Hand vors Gesicht. „GPS!!!“, stöhnte ich. „Jedes scheiß Smartphone hat GPS!“

Verwirrt sah mich der Aschgraue an. Ich zog mein Telefon aus der Hosentasche. Wie gehabt, immer noch kein Empfang. Ich öffnete das Menü, stellte das GPS an und macht die Karten App an. „Mein Standort!“, murmelte ich und tippte auf das Logo. Bewegungen waren zu sehen und einen Wimpernschlag später, zeigte ein kleiner heller Punkt an , wo wir waren. Mit den Fingerspitzen machte ich die Karte kleiner.

„Ich glaub wir müssen hier hin...“, murmelte ich und zeigte auf das Display. „Das sieht ziemlich weit weg aus.“, sagte Nezumi unsicher.

„Wir sind aber auch nen gutes Stück gelaufen.“, versicherte ich und schwenkte das Smartphone hin und her. Die Karte drehte sich leicht und ich wusste in welche Richtung wir mussten.

Wortlos machten wir uns auf den Weg. Nezumi klammerte sich dabei an mich und wir lauschten zusammen auf jedes Geräusch. Sollte ich wieder hier raus kommen, würde ich nie wieder nachts, ein Wald betreten! Wir fanden wirklich einen Wanderweg, welcher mit leichten Schotter ausgelegt war. Die kleinen Steine knirschten unter den Schuhen und jeder Schritt hörte sich unsagbar laut an.

Vielleicht wurde ich neurotisch aber ich meinte noch ein weiteres Knirschen außer dem von uns zu hören... allerdings zersprengte sich der Gedanke das ich langsam spinnen musste, als Nezumi leise flüsterte: „Hinter uns...“

Ein Schaudern durchfuhr mich und ich blieb stehen.

„Gen? Ichi?“, fragte ich leise und drehte mich. Nervös schwenkte Ayumi das Licht der Lampe in das Dunkel hinter uns. „Honda! Wenn du mit Kazu meinst uns einen Streich zu spielen!!!“, knurrte ich und hörte dennoch raus wie unsicher ich war.

Wieder bewegte sich etwas im Dunkeln und das Licht fiel auf ein paar schwarz, verdeckter Stiefel. „Das ist nicht lustig...!“, zitterte Ayumi leicht schrill. Bebend wanderte der Lichtschein die dunkle Hose hoch, erreichte den Saum einer Lederjacke und fiel dabei eine geballte Faust die etwas umfasste ein. Mein Herz begann auszusetzen um anschließend zu rasen. Ayumi neben mir schnappte entsetzt nach Luft.

„Sorry, keiner deiner kleinen Freunde! Aber Spaß können wir dennoch haben!“, knurrte der Dunkel gekleidete. Ich wich einen Schritt zurück, zog dabei Nezumi mit. Das silberglänzende Metall reflektierte das Licht und lies nur erahnen das der Mann ein Messer trug. „Lauf!“, zischte ich und setzte zum Rennen an. Allerdings hielt sich Nezumi panisch an meinem Arm fest und schien vor Angst zu keiner Regung fähig. Ich zerrte an ihm, die Schritte kamen schnell näher, da fühlte ich bereits wie eine große Hand seine Finger in meine Schulter bohrte. Mich nach hinten riss und ich fast den Boden unter den Füßen verlor. „Schön hier geblieben!“, war es knurrend zu hören. Der Mann presste mich an seine Brust und kalt fühlte ich etwas an meinem Hals. „Yui!!“, schrie Nezumi und hektisch wackelte die Lampe, blendete mich und schmerzhaft krallte sich die Hand weiter fest. „Au!“, keuchte ich und hatte das Gefühl alles würde es sich drehen. „Lauf!“, keuchte ich und wollte mich sträuben, allerdings drückte sich das Messer fester an meinen Hals. „Yui...“, entwich es Ayumi und ich warf ihm das Telefon zu. Beim Fangen fiel es ihm fast aus der Hand. „Hau ab!“, schrie ich ihn an. Er drehte sich um und verschwand in das nichts. Der Kerl hinter mir fing an zu lachen. „Wie niedlich. Hoffentlich bringt er deinen Lover dazu dich zu suchen. Ich hab da noch eine kleine Rechnung mit ihm offen. Ansonsten werde ich mir mit dir die Zeit vertreiben!“, brummte er amüsiert.

„Fass mich an... Ah!“, keifte ich, musste aber dann vor Schmerz aufschreien, denn ich hatte das Gefühl er würde mir die Schulter brechen. „Ich werd dir wohl die Zähne rausschlagen, damit du mich nicht versuchst zu beißen. Schade bei dem schönen Gesicht.“, knurrte er.

Ich fühlte wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich.

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 9

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Part 5 Endo und Suwa - Abschnitt 10

Y
 

„Yuichiro... es tut mir leid... Er hat gekündigt und ist weg. Wusstet du das nicht?“

Als Nezumi mir das erzählte war ich wie von einem Erdrutsch erschlagen. Ich verlor in dem Moment den kompletten Halt unter den Füßen. Dabei hatte ich das Gefühl, mein Kopf schien diese Information nicht verarbeiten zu können.

Wochen hatte ich im Krankenhaus verbracht und gewartet das Haru vorbei sah. Gehofft das er in der Tür stehen, mich mit einem aufrichtigen Lächeln begrüßen würde. Doch das passierte nicht. Hunderte mal schaute ich am Tag auf mein Telefon. Er reagierte nicht auf Nachrichten oder ging bei Anrufen nicht dran. Schon da hätte es mir klar sein müssen.

Ich hätte ahnen müssen in welche Richtung alles ging.

„Yui...“, entwich es Nezumi bedrückt und er schien mit sich selbst zu ringen. Legte die Arme um mich und drückte mich an sich. Es fühlte sich hohl an.
 

Ich begriff für mich, das es nun mal so war.

Im Leben hat man entweder alles, oder nichts...
 

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Zwei Jahre später
 

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„Verlauf dich bloß nicht! Wenn du in sechs Tagen nicht wieder zurück bist, werde ich die Polizei einschalten.“, lachte Kenji, als ich mich von ihm und den beiden anderen der WG verabschiedete. Ich musste lachen und schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht wie ihr, die Semesterferien mit Büchern verbringen. Schließlich kann nicht jeder Industrietechnik oder Wirtschaftswissenschaft studieren.“, schnaufte ich und schwang den großen Rucksack auf den Rücken und fasste nach der Reisetasche. Rai gluckste und gab etwas von sich, was ich nur halb verstand. „Künstler zieht es halt schnell raus in die Welt.“, wiederholte es Akitoda ohne sich umzudrehen.

Das stimmte im weitesten Sinne. Ich musste raus um Studien zu machen, um mehr zu lernen.

Ich hob die Hand zum Abschied und machte mich vom Acker. Setzte mich in den nächsten Bus und beobachtete wie aus dem städtischen Gewusel, sich zu einer ländlichen Ruhe veränderte.

Das vibrieren meine Telefons, lenkte mich kurz ab und mit einem Grinsen sah ich mir das Bild an, welches mir Nezumi geschickt hatte. Es zeigte ein Selfi von ihm und Hideki, mit einem fast schon weißen Strand im Hintergrund. Beide hatten Sonnenbrillen auf. Nezumi mit einem leichten Sonnenbrand auf den Wangen hatte die schulterlangen Haare die er nun hatte zusammengebunden und unter einem Strohhut versteckt. Hide nur in Badeshorts hielt Nezumis Hand und küsste dessen Handrücken. „Sind gut angekommen auf Mindoro. Ich hab mich direkt gestern verbrannt. (T-T )“, als ich das las musste ich schmunzeln. Es würde sich wohl niemals ändern ,das Nezumi blass war wie eine Leiche, auch wenn Hide ihn regelmäßig aus seinem Schneckenhaus zerrte. „Ich hoffe du hast auch schöne Ferien.“ schrieb er danach.

Kurz fand ein kleiner Austausch an Nachrichten statt und ich freute mich darüber, hatte ich doch von ihm seit Monaten nichts mehr gehört. Nezumi war mir eine große Stütze gewesen, in der Zeit nachdem Haruma verschwunden war. Vor allem als ich mich dem ,was die Anderen nun dachten, stellen musste. Auch wenn sie zu Anfang recht ruhig waren, wurden die Kommentare und Beleidigungen schnell sehr hart und als es Überhand nahm, sich sogar bis in den Unterricht zog, bekam Honda deswegen sogar eine Abmahnung und einige andere handelten Strafaufgaben ein. Anschließend schnitten mich fast alle, was mir ganz recht war.

Ich seufzte leise und schaute aus dem Fenster. Der Bus rauschte an einigen Gemüse- und Reisfeldern vorbei, während vorne leise das Radio spielte. „Hide wird quengelig. Kann jetzt leider nicht mehr schreiben. Wollen jetzt Essen gehen. Wir sehen uns in 10 Tagen, ja?“, kam seine letzte Nachricht und ich bestätigte mit einem Daumen hoch. Anscheinend ließ ich das Smartphone in meiner Jackentasche verschwinden und schloss ein wenig die Augen. Fühlte das leichte Schaukeln und atmete die leicht verbrauchte Luft ein.
 

„Hey...“

„Junger Mann!“ Etwas zog an mir. „Endstation! Sie müssen aussteigen!“, schnaubte jemand genervt und ich blinzelte vor mich hin. „Was?“, nuschelte ich und der Busfahrer, welcher vom Gang aus mich wachgerüttelt hatte, sah mich mit einem Blick an, der mehr als nur sagte das ich endlich verschwinden sollte. „Endstation! Sie müssen raus!“, knurrte er nun und ich sah mich verwirrt um. „Wo... das ist nicht Owase!?“, stellte ich entsetzt fest und er zischte etwas vor sich hin, zeigte mit dem Finger auf die Tür. Noch einmal sah ich raus, Nakamaro Busbahnhof war an einer Tafel zu lesen. Wo in drei Teufelsnamen war ich?!? Ich packte meine Sachen und stieg rasch aus. Suchte nach meinem Telefon und dem Busfahrplan an der Station.

„Scheiße! Wie lange hab ich geschlafen!!!“, fluchte ich ,als ich feststellte das ich ganze zwei Stunden von Owase weg war. Ich hätte umsteigen müssen... Es jedoch verpasst. Der nächste Schock folgte recht schnell. Der Nächste Bus direkt dorthin würde erst morgen fahren und alle anderen, waren Umwege und durch umsteigen deutlich länger unterwegs. Ich hing also hier fest!

Genervt strich ich mir durch die Haare, nahm mein Gepäck in die Hand und machte mich auf die Suche nach einer Möglichkeit zum Schlafen.

Mit dem Telefon in der Hand stromerte ich durch die Stadt und lief das eine oder andere Hotel, Hostel und zu guter letzt zwei Schlafkabinen ab, mit der Erkenntnis das ich wohl nicht günstig aus der Sache rauskommen würde. Dabei hatte ich gerade dafür das Geld nicht über. „Wenn das Keji, Akitoda und Kazurage mitbekamen ,würden sie mich bestimmt Wochenlang damit aufziehen!“, knurrte ich vor mich hin und lief die Straßen weiter Richtung Zentrum in der Hoffnung etwas günstiges zu finden. Ohne mir nachher ein Läuse- oder Flohmittel verschreiben lassen zu müssen. Ging dabei durch eine kleine Verkaufsstraße und sah mir die einzelnen Geschäfte an. Kleine Imbisse, wechselten sich mit Hauswaren, Lebensmittel und Textil Shops ab. Sogar eine kleine Spielhalle konnte ich entdecken.

Vor einem Gebäude blieb ich stehen. Fenster als solches hatte man mit Milchglasfolie angeklebt, wohinter sich der eine oder andere Schatten bewegte, allerdings konnte man über die Eingangstür ins Laden Innere schauen. Seitlich an der Wand hingen ein paar Bilder. Meine Augen blieben an ihnen hängen. Es waren Zeichnungen von Schülern welche Landschaften oder Blüten zeigten, Fotos von ländlichen Panoramen und eins was mich nicht los lies. Ohne es zu merken öffnet ich die Tür und stand so rasch vor dem Bild, das mein Handeln mir erst bewusst wurde ,als mich jemand ansprach. „Also... Wir geben keine Nachhilfe für Studenten ,aber wenn ich Ihnen anders helfen kann.“, hörte ich es und drehte mich ein wenig verschreckt um. Auf der gegenüberliegenden Seite der Wand, war ein kleiner Tresen an dem eine Dame saß. Sie musterte mich mit einem Lächeln und ich schüttelte kurz den Kopf. Stellte anhand des Posters am Tresen fest das es wirklich eine Nachhilfeschule sein musste. Denn auf diesem wurde eine Besserung von mindestens zwei Noten beworben. „Wo haben Sie das hier her?“, fragte ich stattdessen ohne Umschweifen und tippte auf das Glas welches das bestimmte Bild rahmte. Die Farben waren ein wenig verblasst aber ich war mich zu hundert Prozent sicher das...

„Oh... also das.. ich meine... hm...“, sie schien wirklich angestrengt nach zu denken.

„Ich meine es ist von Herrn Endo.“, grübelte sie weiter und mir lief es siedenheiß den Nacken hinauf. „Es war das Erste was wir dort hin hängten. Die Eltern und Schüler schauen es sich gerne an. Manchmal zieht es die Leute wie einen Magnet in den Laden.“, lachte sie und meinte damit wohl mich. Eine Tür in dem Gang ging auf und zwei Schüler kamen raus. Sie konnten nicht älter als 14 sein, verabschiedeten sich von einer weiteren Person die im Raum noch war.

„Und denkt dran! Morgen um dieselbe Uhrzeit!“, sagte eine Stimme die ich unter vielen wiedererkennen würde in einem sanften Ton. Dann tauchte er in der Tür auf, die beiden Jungs gaben ein lang gezogenes Ja von sich und waren bereits dabei die Schule zu verlassen.

Wie angewurzelt stand ich immer noch vor dem Bild. Heiß und kalt wechselte mein Körper im Sekundentakt und ich hatte das Gefühl mir würde schwindelig werden. „Yui? Bist du das?“, gab der Schwarzhaarige von sich und die hellblauen Augen betrachteten mich intensiv. Er hatte sich kaum verändert, vielleicht eine Falte hier und ein helles Haar da, aber ansonsten war an ihm alles gleich geblieben, ich allerdings nicht. Zeitweise erkannte ich mich selbst nicht wieder.. Ich schüttelte sachte den Kopf. Schob die dunkel gefärbten Haare aus dem Gesicht.

„Sorry... ich... sollte wieder gehen. Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich und fasste meine Reisetasche fester. „Warte, gib mir zehn Minuten, ja?“, fragte er ein wenig eindringlich und ich zuckte mit den Schultern. Er verschwand wieder in den Raum. Hektische Geräusche waren zu hören, während ich auf der Stelle trat, dem neugierigen Blick der Frau an der Theke auswich und am liebsten abgehauen wäre.

Schmerzlich kamen die ganzen Erinnerungen wieder hoch, welche ich so vehement versucht hatte zu vergessen. Der ganze verdammte Scheiß und es tat genauso weh, wie kurz danach. Ich suchte nach meinem Telefon, stieß aber nur auf meine Zigaretten und zog sie raus. Sah dabei wie meine Finger zitterten.

Etwas legte sich auf meine Schulter und ich zuckte zusammen.

„Da bin ich.“, gab Haruma erschöpft von sich und nahm seine Hand wieder weg. „Schließen Sie bitte gleich alles ab Frau Wakura? Ich würde gerne ein paar Sachen mit einem alten Schüler besprechen.“, teilte er der Dame mit und schob mich dabei ein wenig in Richtung des Ausganges.
 

Die Hand welche ich im Rücken spürte. Es war wie ein leichter elektrischer Schlag, welcher erst nachließ als

wir draußen waren und Haruma sie weg nahm.

„Ich hab dich erst nicht erkannt.“, gab er schmunzelnd von sich und nickte mir in eine Richtung, als Zeichen dass ich ihm folgen sollte. Ich blieb jedoch stehen. Schüttelte den Kopf und erstaunen machte sich auf Harumas Gesicht breit.

Tat er gerade so ,als wär alles normal?! Als wär nie was passiert?! Die schrecklichen Minuten in den ich dachte er wäre tot? Die grausame Zeit in der ich hoffte er würde zu mir kommen und mich erleichtert in die Arme schließen? Dieser Kurze Moment in dem ich endlich begriff ,das er verschwunden war und nicht vor hatte wieder zurückzukommen? Als wäre das ganze niemals gewesen?!?

Ich wand den Blick ab. Presste die Lippen zusammen. Sollte ich mich nicht eigentlich freuen ihn zu sehen? Glücklich sein und zu wissen das es ihm gut geht. Jetzt gerade hatte ich aber viel mehr Lust ihm all den Frust in Worten an den Kopf zu werfen, welche sich über die Zeit angestaut hatten.

„Oh je...“, vernahm ich es und bemerkte eine Hand die sich auf meinen Kopf legte, mir ein wenig darüber ging. „Lass uns bitte irgendwo in Ruhe reden.“, seufzte er in einem beruhigenden Ton und zog die Hand wieder weg. „Guck mal...“, gab er mit einem Grinsen von sich und hielt sein Hand in mein Sichtfeld. Sachte zuckten sie, bebten leicht und er ballte sie zur Faust beim senken.

Hatte er Angst, war er so aufgeregt oder versuchte er mich einfach zu beruhigen?
 

Harumas Wohnung war nur zwei Straßen von der Nachhilfeschule weg, in einem kleinen mehrstöckigen Haus. Im vorbeigehen hatte ich 4 Klingelschilder gezählt. Kein Vergleich zu dem riesen Klotz von Gebäude in dem ich mir die kleine Wohnung mit Akitoda, Rai und Kenji teilte. Dort waren 10 Mietparteien und fast nur Studenten. Davon einige welche , die sich die Wohnung alleine leisten konnten. Manche jedoch teilten sie sich aber so wie ich es tat...

„Bitte ignoriere das Chaos, ich bekomme eigentlich nie Besuch.“, schmunzelte Haruma und schloss die Wohnungstür auf. Nickte mir zu das ich vorausgehen sollte.

„Ich glaub der Letzte ist fast ein Jahr her. Hide hat sich seither nicht mehr blicken lassen.“, seufzte Haruma und schlüpfte aus seinen Schuhen. „Der Spinner wusste wo du warst?“, entwich es mir und Haruma sah mich verwirrt an. „Hat er nicht... oder Nezumi...?“, wollte er ansetzten zum Fragen und ich schüttelte rasch den Kopf und drehte mich weg, um ihn nicht als zu sehr gekränkt an zu sehen.

Schaute dabei in das Innere seiner Wohnung und damit zuerst in die Wohnküche. Ein kleiner Sessel auf dem ein Buch lag, ein Regal voll mit eben diesen, eine kleine helle Küchenzeile auf der sauber und ordentlich ein paar Geräte und Kochutensilien standen. An einer der Wände waren ein paar Fotos im Rahmen.

Eine Bewegung oder ziehen an meinen Haaren lenkte mich ab und ich drehte mich um. „Tut mir leid. Ich musste es anfassen.. Mit dem Schwarz siehst du ganz anderes aus.“, stellte er noch einmal fest und wirkte dabei ein wenig seltsam. „Kann ich dir was anbieten? Tee, Kaffee oder Wasser? Wobei vergiss den Kaffee... Ich hab gar keinen im Haus.“, lachte er verlegen und presste sich an mir vorbei in seine Wohnzimmer. Zögernd folgte ich ihm. Blieb bei dem Sessel stehen und sah mir von dort aus noch einmal alles genau an, während Haruma anfing den Wasserkocher an zu machen. „Und?“, fragte er noch einmal. „Wasser...“, gab ich dumpf von mir und blieb mit den Augen bei den Fotos an der Wand hängen.

Eines zeigte Haruma mit Nowak. Das Bild musste einige Jahre alt sein. Ein anderes Haruma und eine ältere Frau. Das war seine Mutter. Ich kannte es und hatte ihn damals deswegen gefragt. Allerdings verblassten recht schnell alle anderen. Denn eines was recht mittig , fesselte meine Aufmerksamkeit und ich musste schlucken .Ich ging einen Schritt näher darauf zu.

Ich erinnerte mich an den Tag, an den Sand unter den Füßen, die Sonne und ihre Wärme im Gesicht, den Geruch von Salz in der Luft und konnte gerade zu den Wind fühlen auf der Haut. Eine Gänsehaut überkam mich.

Es war mit Sicherheit im Vergleich zu den anderen das schlechteste Bild. Haru der seitlich neben mir stand und nach vorne lächelte, der Strand im Hintergrund, während ich versuchte grinsend alles mit der Selfi Funktion des Handys festzuhalten. Es war absolut kindisch... „Warum...“, wollte ich fragen, erschreckte mich aber ein wenig da Haruma bereits wieder fast neben mir stand.

„Weil ich den Moment nicht vergessen wollte.“, gab er mit einem lächeln von sich und man hörte heraus ,das er ein wenig niedergeschlagen war.

Nicht vergessen?! Ich zog die Stirn in Falten. „Klar, als wäre das so einfach!“, fauchte ich ungehalten. „Das macht man mit einem Fingerschnippen!“, zischte ich. „Drei Wochen saß ich im Krankenhaus und hab auf dich gewartet! In der beschissenen Hoffnung du würdest mich besuchen und dann bekommt man raus ,das du einfach abgehauen bist!“, knirschte ich und fühlte wie die Wut in mir aufstieg. „Ich dachte dich hätte der Kerl umgebracht! Als ich erfuhr dass es dir gut geht, hätte ich nicht glücklicher sein können!“, hörte ich mich selbst immer blecherner werden. Versuchte ihn nicht anzusehen. Schaute stattdessen auf das Bild und hätte es am liebsten zerrissen.

„Ehrlich gesagt wollte ich dich besuchen. Das eine Mal in dem ich da war, stand Satzuko vor der Tür... es war einfach falsch. Schließlich bist du mit ihm zusammen... Ich wollte dir nicht dazwischen stehen.“, gab er von sich. „Dazwischen stehen? Haru ich dachte nach dem was alles auf der verfickten Klassenfahrt passiert ist, wäre klar was mit uns ist. Ich hab mit ihm Schluss gemacht!“, gab ich ärgerlich von mir. „Und dann war ich mit der ganzen scheiße plötzlich ganz alleine...“, murmelte ich und hatte wieder die Beleidigungen im Kopf. Ich konnte nun verstehen welche Angst Nezumi hatte, als es darum ging, das er und Nowak aufflogen. Ich konnte ansatzweise verstehen welche Probleme ich Haru bereitet hätte. Aber viel schlimmer war es gewesen fast ohne Rückhalt, dem ganzen gegenüber stehen zu müssen.

„Yui...“

„Du wolltest mir nicht einmal eine Chance geben ,das mit ihm zu erklären! Ich bin selber nicht stolz darauf, weil ich nun weiß das ich ihm was vorgemacht habe. Aber vor allem mir selbst habe ich was eingeredet!“, knirschte ich.

„Yui...“

„Er war wirklich verliebt in mich und ich hab mich in meiner Feigheit vor deinen Problemen da hinein geflüchtet. Ich hätte mich am liebsten selbst dafür geschlagen. Weißt du wie weh es tat ihn weg zu schicken?!“, sagte ich sehr leise.

„Yuichiro.“, sagte Haruma nun etwas lauter und ich fühlte seine Hand feste an meiner Schulter. Diese zog mich in seine Richtung. Aber ich versuchte ihn weiterhin nicht anzusehen.

Seine Arme legten sich um mich und er presste mich an sich, ich konnte seine Wärme spüren welche sich sachte durch meinen Stoff vorbahnte. Sein Kopf legte sich sanft gegen meinen und ich fühlte seinen warmen Atem an meinem Nacken. Hatte dabei seinen Geruch in der Nase und wusste nicht was ich tun sollte. Ich wollte es erwidern genauso wie ich ihn am liebsten von mir stießen würde..

„Es tut mir leid.“, hörte ich ihn wispern und mir setzte der Herzschlag für eine Sekunde aus. Hatte einen brennen im Hals und den Augen. Nicht Heulen!

Meine Hand rutschte zwischen uns beide, legte sich auf seine Brust. Wenn ich jetzt...

„Ich wollte dir nicht weh tun... Wenn du mir die Chance gibst werde ich versuchen es nicht mehr zu tun.“, hörte ich ihn ganz leise an meinem Ohr. Das war zu viel. Ich sog schwer die Luft ein. Schnappte regelrecht danach und machte genau das was ich versuchte die ganze Zeit zu verhindern. Wasser sammelte sich und lief mir die Wangen runter. Meine Hände glitten an seinen Seiten vorbei und legten sich zitternd auf seinen Rücken.

Er drückte mich ein wenig fester. Fing an beruhigend auf mich ein zu reden. Er setzte einen Kuss auf meine Stirn. Es fühlte sich warm an. Kribbelte. Und vor allem fühlte es sich richtig an.
 

H

Ihn in meinen Armen zu halten, hätte nicht schöner sein können. Wiedereinmal hatte das Schicksal uns in die Arme des jeweils anderen getrieben. Es musste doch einfach irgendwann ein Happy End für uns gehen, oder?

“Haru, ich kann das nicht mehr!”, flüsterte der mittlerweile Erwachsene und ich verstand was er meinte.

“Lass uns einfach von vorne anfangen! Alles hinter uns lassen und genau das machen, was wir wollten. Ein Paar sein! Ein ganz normales Paar!”, lächelte ich ihn an und er sah verlegen zu mir hoch.

Meine Lippen legten sich zögerlich auf seine und es war genauso schön, wie ich es in Erinnerung hatte.

Die Knie von ihm wurden weich und ich stützte ihn ein wenig.

“Wenn du reden möchtest, werden wir es! Aber bitte, sag mir dass ich mir nicht falsche Hoffnungen mache!”, bettelte ich förmlich weil es zu schön war um wahr zu sein.

Yui zog mich näher an sich, legte seine Arme um meinen Hals und begann mich innig mit Zunge zu küssen.

“Brauchst du mehr Antworten, Herr Endo?”, gluckste er und ich wusste dass ich ihn nie wieder loslassen würde.
 

ENDE


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nezumi ist wirklich nicht zu beneiden... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Werdet ihr uns Hassen... Ich glaube ja...
Warum??? Nächstes Kap. Kommt bald... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Servus ihr alle,
Ich habe eine sehr tolle Neuigkeit 🤩
Am 19.10 ist die e.a.t (Essener Anime Treff)
und am 23.11 ist die CMC in Münster
Auf beiden cons habe ich einen Zeichnertisch und ich freu mich so sehr darauf meine Bilder auszustellen.
Ihr könnt dort einige der originale von mir erwerben. Darüber hinaus Drucke, Sticker und Buttons 😍

See you Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Servus ihr alle,
Ich habe eine sehr tolle Neuigkeit 🤩
Am 19.10 ist die e.a.t (Essener Anime Treff)
und am 23.11 ist die CMC in Münster
Auf beiden cons habe ich einen Zeichnertisch und ich freu mich so sehr darauf meine Bilder auszustellen.
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit endet es.
Wenn man sich nun fragt: Hä! Aber was ist den mit den anderen! Was passiert bei denn?
Grundsätzlich war es so geplant das die Geschichte um yui und Haru der Hauptteil ist. Die Sachen welche um die Wechsel zu den anderen paarings waren eine Idee, um das Umfeld der beiden um ein paar mehr charas zu ergenzen und... Sich schlicht weg zu Sparen drei neue settings bzw komplett neue story's zu überlegen. Da wir die verschiedenen paarings mit den verschiedenen Situation haben wollten. Es bot sich als an sie in schulfieber ein zu bauen und damit quasi die Klischee Keule noch häftiger zu schwingen. Nicht zwingend doof da es sich schön in das ganze einfügt. Zumal man leicht mitbekommt was mit den anderen ist. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Morphia
2019-10-31T22:38:51+00:00 31.10.2019 23:38
🥰 so schön.
Aber jetzt hätte ich gerne mehr davon. 😅
Es war sehr schön mit den beiden. Danke für diese Fanfiction. 😊
Antwort von:  Karokitty
01.11.2019 02:40
Kann es verstehen.
Generell würde ich sehr gerne noch weiter machen allerdings würde sich das gesamte Projekt dann in eine never ending story verlaufen, so wie es bei "DLufB" der Fall war. Es war zwar schön das Projekt wachsen zu sehen. Allerdings Schränkt es auch sehr stark ein. Zumal wir bei "DLufB" festellen mussten das es nicht möglich ist mit zwei Personen an zwei Projekten zu schreiben. Man kam schnell durcheinander oder ließ das eine schleifen und arbeitete nur an dem anderen. Da ich und Pat noch andere Sachen in Planung haben, sind wir uns recht schnell einig geworden, alles nicht zu lang zu machen. Wir werden uns nun wieder auf mondtopia konzentrieren und es endlich zuende bringen. Das Weihnachtsspacial würde ich gerne vor Weihnachten abschließen. Anschließend geht es hoffendlich Anfang nächsten Jahres an das Projekt ligth novel.. Davon werde ich hier leider nur eine leseprobe online stellen, da ein Verkauf geplant ist. 🤔
Sorry dafür jetzt schon.
Von:  Morphia
2019-10-29T22:41:53+00:00 29.10.2019 23:41
Das kannst du mir nicht antun! 😭
Antwort von:  Karokitty
30.10.2019 17:32
Sorry 😋
Von:  Morphia
2019-10-20T12:04:44+00:00 20.10.2019 14:04
Oh mein Gott. Mein Herz rast. X.x ich weiß nicht wie ich das warten bis zum nächsten Kapitel überstehen soll.
Antwort von:  Karokitty
22.10.2019 22:05
Oh je. Sorry
Von:  Morphia
2019-09-25T20:39:19+00:00 25.09.2019 22:39
Oh mein Gott. Neue Annäherungen?! 😍
Ich will sie einfach als pairing nicht aufgeben.
Antwort von:  Karokitty
26.09.2019 06:57
Okay xD Ich find sie zwar gut aber mag das Pairing Ichi und Gen lieber. Allerdings komm ich nicht zu an den beiden weiter zu schreiben zu mal Ichi einfach sehr schwierig ist
Von:  Rentierchan
2019-09-17T13:27:09+00:00 17.09.2019 15:27
Eigentlich möchte ich Yui gerne schlagen.
Erst ne große Klappe haben und dann das...allerdings kann man ihn auch verstehen und hier zeigt sich auch eindeutig sein Alter.
Ich hoffe wirklich die beiden bekommen noch die biege.
Antwort von:  Karokitty
26.09.2019 06:58
Okayyy sehr nice wenn wir solche Emotionen auslösen xD
Von:  Yunaxxx
2019-06-12T18:58:13+00:00 12.06.2019 20:58
Yuhuuuu! Endlich geht es weiter! Ich hatte ca in Mitte der Geschichte Angst gehabt, dass Haru und Yui sich streiten und die Beziehung zwischen ihnen eine unschöne Wendung nimmt. Zum Glück war es nicht der Fall. Beim Knutschfleck musste ich wirklich schmunzeln. Ich bin gespannt wie die Geschichte sich weiter entwickelt. Ob ihre Liebe noch auffliegen und wenn ja wie?
Ich glaube schon dass die beide auffliegen. Was ich nicht hoffe wegen Haru.
LG und freue mich jetzt schon wenn es bei Schulfieber weiter geht. Egal bei welchen Teil, weil ich alle liebe und lese :)
Antwort von:  Karokitty
12.06.2019 22:12
Hi,
Sorry wenn es ein wenig mit sich hat warten lassen. Wir sind in letzter Zeit ein wenig schlampig geworden 😞 ich Hab selber nur noch wenig Zeit. Habe bisher alles voran getrieben aber jetzt ist es langsam so das selbst mir die Zeit fehlt und manchmal auch die Motivation. Ich schieb so viele Sachen vor mich her... 😭
Es freut mich und auch Pat immer sehr ein wenig zu hören das Leute es lesen und auch Wertschätzen. Vielen Dank.
Von:  Yunaxxx
2018-12-03T22:06:06+00:00 03.12.2018 23:06
Ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht. Ich bin ein großer Fan von Schulfieber. Habe jedes Kapitel gelesen und muss sagen, ich finde es wirklich gut dass ihr über Yuki und Sai schreibt. Am Anfang kam es sehr überrascht weil ich nicht damit gerechnet habe, aber das habe ich oft bei der Geschichte. LG
Antwort von:  Karokitty
04.12.2018 05:33
Tja... Aktuell haben wir wohl ein kleines Problem xD mexx kontrolliert ja angeblich alles und nach über nen halben jahr ist ihnen aufgefallen "wait! Wie alt sind die charas! Ihr beschreibt eine explizite Vergewaltigungs Szene!" daher ist der Abschnitt den ich zu letzt gepost hab gesperrt worden... Es fehlte noch das schäm dich... Witzig da ich ein anderes groß werk kenne in dem es um die Verschleppung und teileweise Vergewaltigung von kinder geht... Keine Ahnung warum es da keine Probleme gibt. Wie wir das jetzt weiter machen weis ich nicht. Wir können sai nicht älter machen. In japan ist man mit 18 schon auf der uni... Und er wäre dann alter als der rest. Damit hat sich das weiterhochladen erledigt. Der Abschnitt ist leider bereits fertig mit den beiden. Wird aber wohl an dir vorbei gehen... Ich muss gucken wie wir das machen. Ich will es partu nicht änderen! Es gehört zur Entwicklung der beiden... So bescheuert es klingt.
Antwort von:  Karokitty
04.12.2018 06:32
Wir haben uns entscheiden es nicht zu posten... Das ist schade... lässt sich aber nicht anderes machen. Ich will es nicht ändern! Das macht für mich keinen sinn. BZW wir müssen die ganze Story ab Schulfieber 2 überarbeiten damit Sai älter wäre. Das will ich nicht! Für uns werden wir so weiter schreiben wie gehabt! Nichts wird sich ändern! Allerdings wird man merken das bei Sai was passiert ist!
Antwort von:  Yunaxxx
04.12.2018 06:41
Ich habe mich schon gewundert warum ein Kapitel auf einmal weg ist. Leider habe ich es nicht geschafft sofort zu lesen. Da ärgere ich mich schon
Antwort von:  Karokitty
04.12.2018 06:49
Ich war noch am überlegen ob man zumindest das letzte posten kann. Aber ich lass es lieber...
Von: Hinata_Shouyou
2018-09-27T19:54:00+00:00 27.09.2018 21:54
Aww
*in die Hände klatscht und sich riesig freut*
Hurra , es geht weiter
Antwort von:  Karokitty
28.09.2018 12:16
XD warum sollte es auch nicht? Das schuljahr ist ja noch nicht zuende.


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