Zum Vampir geworden von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 1: Maya Tudra --------------------- Schon als Kind war ich von Vampiren begeistert. Wie sie sich bewegten, ihre Fähigkeiten, wie elegant die Frauen waren und das niemand sie besiegen konnte, jedenfalls in meiner Welt. Vampire waren den Menschen in jeder Hinsicht überlegen, davon war ich Felsenfest überzeugt und deswegen verachtete ich die Filme, in denen der Mensch gewann, es machte einfach keinen Sinn, dass ein schwächliches Wesen einen übermächtigen Vampir besiegen konnte. Meine Faszination von diesen Lebewesen hielt mein naives Leben lang an, ich wünschte mir selber einer zu werden und war davon überzeugt, dass Vampire in der Dunkelheit nur auf ihr nächstes Opfer oder einen Verbündeten warteten. Eine Verbündete, dass war das was ich werden wollte. Ich wollte alles für diese Lebewesen tun, solange ich einer von ihnen werde. Wie Besessen studierte ich als Kind die Verhaltensmuster von Vampiren. Ich sah jeden Film, las jedes Buch und durchsuchte das Internet, sobald ich lesen konnte. Meine Mutter und ich lebten alleine. Was mit meinem Vater war, wusste ich nicht. Mom, sagte mir, dass er uns verlassen hatte, doch ich stellte mir vor, dass er das Opfer von Vampiren wurde, als nicht würdig ernannt, um einer von ihnen zu werden und ich wusste, mit mir würde das nicht passieren. Als ich jung war, sah meine Mutter immerzu traurig und kaputt auf. Sie kam des Öfteren mit schwarzen Ringen unter den Augen nach Hause und ließ sich einfach auf das Sofa fallen. Damals war ich so jung und naiv, dass ich nicht merkte, was mit ihr los war. Gleichzeitig war sie zu überarbeitet, als dass sie meine Veränderung mitverfolgte. Es war eine Zeit im Kindergarten und der Freizeit, wo ich jeden Moment damit verbrachte in einen Wald eine Höhle voller Fledermäuse zu finden. Nicht selten hatte mich meine Kindergartenleiterin im Keller des Gebäudes gefunden, wo ich im Schmutz und Staub nach diesen Lebewesen gesucht hatte, in der festen Überzeugung, dass sich eine Fledermaus verwandeln würde. Als Kind wurde mir immer wieder von den Erwachsenen gesagt, dass ich mehr mit den anderen Spielen sollte und nicht an so einen „Aberglauben“ festhalten sollte, ich sollte meine „Kindheit genießen.“ Sie verstanden nicht, dass gerade die Suche nach diesen Wesen mir die meiste Freude bereitete. Ich wollte es allen zeigen, dass sie falsch lagen, sobald ich verwandelt sein würde und als Übermächtiges Wesen zurückkam. Die Kinder in meinen Alter wollten alle nichts mit mir zu tun haben. Schon im Kindergarten wurde ich als „Abnormal“ beschimpft und „Besessen.“ Genauso wusste ich schon in jungen Jahren, dass dies keine Bedeutung hatte. Sie würden meine Rache schon bekommen, sobald ich ein Vampir war. Dann würden sie nicht mehr über mich lachen und Späße machen. Ich wusste bis heute nicht, ob die Aufpasser im Kindergarten das Mobbing wirklich nicht sahen oder ob sie es nicht sehen wollten. Unter privaten Gesprächen hörte ich sie mich manchmal „Freak“ nennen, damals wusste ich nicht was dies bedeutet, heute bin ich mir sicher, dass sie mich nicht unterstützen wollten. Zu dieser Zeit war meine Mutter fiel am Arbeiten. Sie wurde öfters in den Kindergarten gerufen, wenn ich wieder im Keller gesucht hatte, aber die Worte der Erzieherin prallte an meiner Mutter ab, wie Wasser an einer Stahlwand. Sobald wir zu Hause waren, ließ sie sich nur ins Bett fallen und sagte nichts mehr. Umso besser für mich, ich konnte im nahegelegenen Wald auf Suche gehen. Das Mobbing ging von dem Kindergarten in der Schulzeit weiter. Die Lehrer taten nichts, wenn die Schüler etwas sagten und ich wusste, dass ich ganz alleine war. Verändert hatte ich mich nicht. In der Schulzeit verbrachte ich viel im Klassenraum und mied die Außenwelt, ich las viel, um mein Wissen zu erweitern. Gleichzeitig bereitete ich mich auf das Vampirdasein vor, damit ich meinen zukünftigen Vertrauten alle Ehre erwies. Ich verließ das Haus nicht ohne einen Sonnenschirm oder Hut, wenn es von oben brannte. Meine Mutter bestand darauf, dass ich zur Schule ging, obwohl ich ihr sagte, dass es zu hell draußen war. Mein Zimmer lag die ganze Zeit im Dunkeln, erst wenn die Sonne unterging machte ich das Fenster auf. Ich fing an nur Schwarz zu tragen, um genauso elegant, wie die Vampirfrauen aus dem Fernseher auszusehen. Außerdem aß ich kein Gemüse, Obst oder andere Sachen mehr. Ich befasste mich nur noch mit Fleisch, je blutiger desto besser. Es dauerte, bis ich meinen Körper auf das blutige oder noch Rohre Fleisch gewöhnt hatte, doch als es – nach Jahren – soweit war, wollte ich nichts mehr anderes essen. Meine Mutter war immer noch viel am Arbeiten und nahm dies nicht wahr. Auch das meine Zähne sich verschoben hatten und ich wahrhaftige Schneidezähne, wie bei einem Vampir hatte fiel ihr zu spät auf. Kurz darauf hatte sie mich zu einem Zahnarzt geschleppt, doch sträubte ich mich gegen eine Zahnspange mit Händen und Füßen. Das war am Ende der Schulzeit, eine Zeit, wo meine Mutter ihren Job verloren hatte und dadurch mehr Zeit für mich hatte. Doch brauchte ich sie nicht mehr. Ich verbrachte viel Zeit in der Dunkelheit und schlief Tagsüber, wenn es mir gestattet war. Jedoch merkte ich auch, dass mein Körper erschöpft war, schließlich war ich kein richtiger Vampir, auch wenn ich es mir umso mehr wünschte. Das Mobbing ging in der Schule weiter und ich ließ alles über mich ergehen. Immer wieder sagte ich mir, dass ich es ihnen irgendwann heimzahlen würde, doch jetzt war noch nicht die Zeit dafür. Jeder würde es bereuen mich ausgelacht zu haben, sobald mich ein Vampir verwandeln würde. Eines Abends, war es endlich soweit. Ich war wieder auf einen meiner nächtliche Suchaktionen, als in einer verlassenden Gegend ein Mann vor mir trat. Er trug einen langen schwarzen Mantel und hatte die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen. Auch wenn ich seine Augen nicht erkennen konnte, wusste ich, dass er mich anstarrte und tief in mir sagte etwas, dass dies der Moment war, auf dem ich so lange gewartet hatte. Voller Ehrfurcht traute ich mich etwas zu sagen, geschweige denn mich zu bewegen. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er zeigte mir seine Zähne und ich konnte deutlich die zwei langen Schneidezähne erblicken. So schnell, wie der Mann gekommen war, drehte er mir den Rücken zu und lief davon. Schnell erstarrte ich aus meiner Starre und lief den Mann hinterher. Ich wusste, dies war meine Gelegenheit und diese durfte ich nicht verstreichen lassen. Ich ließ mich von meinen Instinkten leiten, wenn der Mann des Öfteren aus meinem Sichtfeld verschwand, sobald er wieder auftauchte wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Eigentlich hätte ich es mir schon denken können wohin er mich führte, schließlich hatte ich soviel gesehen und gelesen, dass ich diese Wesen gut kannte. Das Ziel war ein Friedhof, der um diese Uhrzeit vollkommen verlassen war. Ich weiß heute noch, wie rasend mein Herz mir damals gegen die Rippen gesprungen ist, dass ich das Gefühl hatte, es wolle rausspringen und würde mir sämtliche Rippen brechen. Teils durch Aufregung, Nervosität aber auch Angst. Angst vor dem Unbekannten und auch davor nicht eine Erwählte zu sein, dass ich genauso enden würde, wie mein Vater damals. Elegant und doch bedrohliche blieb der Mann vor einem Grabstein stehen. Er war genauso groß, wie der Mann selber, weshalb er sich dagegen lehnte. Noch immer verbag seine Kapuze sein halbes Gesicht. „Ich habe dich schon lange beobachtetet.“ Seine Stimme war eiskalt, bedrohlich und trotzdem löste es etwas in mir auf, dass nicht erwarten konnte näher zu kommen. Mein Körper und Geist waren zu dem Zeitpunkt nicht einig, weshalb ich nur zögerliche Schritte nach vorne machte. „Du willst eine unseres Gleichwerden.“ Es war eine Aussage und keine Frage. In dem Moment zog er sich die Kapuze vom Kopf und zeigte mir sein Gesicht. Der Mann war älter, viel Älter als ich. Etliche Narben überzogen sein Gesicht, was von vielen Kämpfen stammen musste. Wer weiß, wie lange er schon auf dieser Erde wandelte. Doch was mich in seinen Bann zog waren seine wunderschönen roten Augen. Sie bestätigten mir meine Vermutung. Dieser Mann vor mir war ein Vampir. Neben der Nervosität und Aufregung, die in meinen Inneren brodelte, spürte ich einen Triumph. Heute würde der Tag sein, an dem ich es allen heimzahlen konnte, die mich damals ausgelacht haben. Ich war kurz davor verwandelt zu werden und mahlte mir schon aus, welche Bestrafung für alle Ungläubigen angemessen ist. Der Fremde macht einen Schritt auf mich zu und schlang einen Arm um meinen Körper. Er brachte mich wieder in die Realität zurück und die Tatsache, dass ich ihn noch komplett ausgeliefert war und er mit mir machen konnte, was er wollte, kam zu spät. Für einen Moment weiteten sich meine Augen vor Angst, als mir der Gedanke kam, dass er mich umbringen könnte. Aber gleichzeitig wusste ich auch, dass er dies dann längst getan hätte. Vampire sind den Menschen haushoch überlegen. Wenn er mich schon länger beobachtet hatte, hätte er mich auf einen meiner etlichen Nachtwanderungen umgebracht. Deshalb schaute ich ihn Entschlossen in seine wunderschönen roten Augen und nickte. Ein leichtes Lächeln schlich auf seine Lippen, als er sah, dass es mir ernst war und zeigte mir seine spitzen Zähne. Sie machten mir keine Angst. Viel mehr freute ich mich auf den Schmerz, um endlich ein Vampir zu werden, doch es kam anders. Der Mann biss sich selber in den Arm, bis eine blutende Wunde entstand. Seine andere Hand ruhte in der Mitte meines Rückens und brachte mich dazu, dass ich mich zurücklegte. „Mund auf“, wies er mir an. Mit dem Kopf in den Nacken erfüllte ich seinen Wunsch, ohne an die Konsequenzen zu denken. Ich spürte, wie sein Blut in mein Inneres fließ. Willig schluckte ich alles runter, was er mir gab. Kurz darauf spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust, der mir die Luft raubte. Der Mann ließ mich auf den Boden fallen. Ganz schwach hörte ich seine Stimme: „Willkommen Schwester.“ Dann war er verschwunden, als wäre er zum Wind geworden. Er ließ mich mit meinen Schmerzen zurück. So etwas hatte ich noch nie gefühlt. Es war, als wäre mein Blut zu flüssigem Feuer geworden und mich von innen verbrennen. Ich wand mich auf den Boden vor Schmerzen, japste nach Luft, von der ich viel zu wenig ich mich aufnahm und in diesen Moment wusste ich, dass ich sterben würde. Ich wusste nicht, wie ich nach Hause kam, dennoch wachte ich am nächsten Tag in meinem Bett auf. Mein Kopf fühlte sich so an, als würde der explodieren. Die Decke nahm ich nicht richtig wahr und taumelnd verließ ich das Bett. Mein Körper schwankte, als wäre ich betrunken. Alles in meiner Umgebung drehte sich. Dennoch schaffte ich es irgendwie halbwegs normal ins Badezimmer zu gelangen. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich es geschafft hatte. Ich sah mich selber nicht, ein Zeichen dafür ein Vampir zu sein. In dem Moment wurde mir auch klar, dass ich gestern Nacht gestorben sein muss, schließlich sind Vampire Untote Wesen. Weder tot noch lebendig. Ich musste meine menschliche Hülle ablegen, um zu etwas größeren Aufzusteigen. In diesen Moment veränderte sich nicht nur mein Dasein, sondern auch mein ganzer Charakter. Ich hatte gelernt, dass Menschen Vampirblut in sich aufnehmen müssen, bevor sie ebenfalls verwandelt werden würde. Eine Sache, die mir zu Gute kommt. Dann kann ich all die Unwissenden beißen, ohne das sie einer von mir werden. Ich wollte all ihr Blut in mich aufnehmen. Jetzt war die Zeit für Rache. In diesem Moment legte ich mein schwaches, feiges menschliches Dasein ab und wurde als neue starke Vampirin wiederbelebt. Heute schien keine Sonne und ich konnte beruhigt in die Schule gehen, ein Ort auf den ich mich freute. Ich trug mein Lieblingskleid: ein komplett Schwarzes. Oberhalb wurde meine Taille mit einer Korsage verbunden und der Rock bestand aus schöner Spitze, mit etlichen Mustern versehen. Das Kleid ging mir bis zu den Waden. Passend dazu trug ich hochhackige schwarze Schuhe. Auf meinem Kopf befestigte ich einen Schleier, für den Fall das die Sonne doch noch rauskommen sollte. Als ich runter zum Frühstücken ging – ein saftiges blutiges Stück Schwein – erschrak meine Mutter. „Wa … was ist passiert?“, fragte sie mich mit geweiteten Augen. Sie kannte meinen Kleiderschrank, das war nichts Neues. Ich hatte die Vermutung, dass sie mit meinem neuen Ich nicht klarkam. „Nichts, was dich zu Interessieren hat. Ich zweifle, dass dein kleines Menschenhirn dies verstehen würde“, erwiderte ich mit erhobenen Hauptes. Daraufhin ließ meine Mutter vor Schreck einen Teller fallen, den sie gerade in der Hand hatte. „W … wie?“, fragte sie stockend. Genau, wie ich es mir gedacht hatte. Ich kleines Hirn verstand meine Veränderung nicht. Ich schnaubte verachtend aus und nahm mir das Stück Fleisch. Wie Menschen Brot auf dem Weg zur Schule essen, nahm ich dies zu mir. „Ich werde es nicht nochmal erklären, Mensch“, murrte ich genervt. Anstatt auf ihre Antwort abzuwarten, verließ ich das Haus. Die Schule war genauso, wie zuvor auch. Es hatte sie nicht verändert. Noch immer meinten die Schüler mich als „Freak“ zu beleidigen und Schlimmeres. Eine Person meinte sogar zu mir: „Rote Augen, wie widerlich!“ Das dieser Menschen mein neues Dasein noch mehr bestätigte wusste sie nicht. Ich hörte mir still ihre Gemeinheiten an und als ihnen nichts mehr einfiel, schlug ich mit der Hand zur Seite. Gleichzeitig kam ein kräftiger Wind auf. „Schweigt!“, donnerte ich im bösartigen Ton. „Ihr niederen Menschen habt mir nichts zu sagen. Eure Worte sind Wertlos und ich rate euch aufzuhören, um nicht meinen Zorn auf euch zu ziehen.“ Auch wenn es dafür schon zu spät war. Eine Weile schauten die Schüler mich mit großen Augen an, dann fingen sie an zu Lachen. „Spiel dich nicht auf, Maya“, hörte ich einen Jungen belustigt Rufen. Eine Tat, die er bereuen soll. So schnell, dass die anderen mich nicht sahen, war ich hinter den Jungen gelaufen und hatte einen Arm um seinen Körper geschlungen, mit der anderen Hand drückte ich seinen Kopf gegen die gegengesetzte Seite. Ich sah nur noch die erschreckenden Gesichter der anderen Schüler und fühlte mich toll. Ja, sie sollten meinen Zorn zu spüren bekommen. Schnell vergrub ich meine Zähne in seinen Hals und saugte das Blut aus seinem Körper. Ich verlor das Zeitgefühl und meine Umgebung. Viel zu sehr war ich in dem Geschmack von Blut versunken und ich wusste, dies war meine Bestimmung. Es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen hatte. Irgendwann spürte ich, wie jemand seine Hand auf meine Schulter legte und mich von dem Jungen wegzogen. Dieser fiel geschwächt auf den Boden, als ich umgedreht wurde und in das Wutverzerrte Gesicht von einem Lehrer schaute. Schnell verschwand dieses Gefühl und seine Augen weiteten sich vor Schreck. „Was … hast du getan?“ Ich konnte einen drohenden Unterton mitschwingen hören und gleichzeitig brachte es mich zum Lächeln. Ich war ein Vampir und er nur ein niederträchtiger Mensch. Was bildete er sich ein? Um ihn noch weiter zu provozieren, leckte ich das Blut des Schülers von meinen Lippen. „Wonach sieht es denn aus?“, fragte ich mit einem überlegenden Grinsen. Wieder wurden seine Augen kurz groß, ehe er mich mit rotem Kopf voller Wut anschaut. „Komm mit.“ Grob zog er mich am Arm in Richtung des Direktors Zimmers. Schnell zog ich meinen Arm zurück und befreite mich aus seinem Griff. Mit meiner neuen Stärke, kein Problem. „Fass mich nicht an, Mensch! Ich kann alleine Laufen, niederträchtiges Wesen!“, fauchte ich ihn an. Auch wenn das Gespräch keinen Sinn hatte, folgte ich ihm zum Direktor, wo ich ihn die Lage schilderte. Die Kinder hatten mich beleidigt und als Wesen, dass über „euch niedrigen Menschen“ stand, ließ ich mich nicht beleidigen. Darauf hin musste er die Konsequenz tragen. Während der Lehrer vor Wut am kochen war, war der Direktor ruhig geblieben, eine schlaue Entscheidung. Er wies lediglich an, dass mein Mutter hier hinkommen sollte. Als sie nach einiger Zeit kam, war sie vollkommen aufgelöst über die Tatsache, dass ich beim Direktor saß. Sie wollte mich umarmen, doch drückte ich sie von mir weg. „Fass mich nicht an“, riet ich ihr zornig. Dadurch fing sie noch mehr an zu weinen, doch störte es mich nicht, viel mehr fand ich dieses Verhalten nervig. Das Gespräch zwischen dem Direktor und meine Mund nahm ich nicht richtig wahr. Es Interessierte mich nicht, weshalb ich weghörte. Das einzige, was ich verstand war, dass ich zu einem Psychologen gehen sollte, der mir angeblich helfen könnte. Pah! Als ob ein Mensch mir helfen könnte. Nichts desto trotz ging ich zu jeder Sitzung, aus Liebe meiner Mutter, oder so ähnlich. Meine Vermutung wurde schnell bestätigt, der Doktor konnte nichts machen. Wir unterhielten uns nur und das über belanglose Sachen. Er wollte wissen wie ich zu einem Vampir geworden bin und ich erzählte es ihn. Warum sollte ich daraus ein Geheimnis machen? So ein niedriger Mensch könnte mir eh nicht gefährlich werden. In diesem Jahr vergeudete ich meine Zeit bei dem Psychologen und schaffte den Übergang in das nächste Jahr nicht, was meinen Fehlzeiten durch die Sonne zu verdanken war. Doch war es mir egal. Was bedeute schon eine Schule, wenn ich alles tun konnte was ich wollte? Ich war ein Vampir. Menschen konnte mich nicht aufhalten, ich war ein Überwesen. Am Ende einer Sitzung hörte ich den Doktor mit meiner Mutter reden, während ich vor dem Raum auf sie wartete. Sie war vollkommen aufgelöst und weint. Sie sagte immer wieder, dass sie nicht wüsste, was mit mir los war und was aus ihrer süßen Kleinen geworden wäre. Ihr Verhalten war nervig und peinlich. Der Psychologe erklärte ihr, dass ich mir alles nur einbilden würde, dass ich die Nacht, wo der Vampir mich verwandelt hat, ich nur geträumt haben soll und fragte sie, ob sie was beobachtete hätte, was auf meine „Wahnvorstellung“ schließen lässt. Mit nassem Gesicht schaute sie den Doktor an und meinte, dass sie sehen würde, wie ich mir jeden Morgen im Badezimmer rote Kontaktlinsen reinmachen würde, dann wieder ins Bett gehe und kurz darauf wieder aufwache. „Sobald sie ein zweites Mal auf den Flur kommt ist sie dieses Wesen. Aber beim ersten Mal habe ich probiert mit ihr zu sprechen, nur sie hat mir nicht geantwortet. Es ist, als wäre ich gar nicht da.“ Kurz darauf fing sie wieder an zu weinen. Das war der Moment, als ich alleine nach Hause ging. Ich wollte mir das Gespräch nicht weiter anhören. Wenn diese niedrigen Menschen dachten ich sei kein Vampir ist es nicht mein Problem. Ich wusste, was ich war und brauchte keine Bestätigung. Der Mann auf dem Friedhof hatte sie mir gegeben. Als ich vor meiner Haustür stand fiel ein Briefumschlag beinahe aus den viel zu vollen Briefkasten. Ich nahm ihn raus und einen Moment war ich verwundert, dass er an mich adressiert war. Ein Absender stand nicht drauf, stattdessen war ein Symbol, ein Wappen, schwarz und weißes Karomuster, eine Krone darüber, Engelflügel an den Seiten und in dem Wappen ist ein roter gezackter Strich, sowie ein Stift. Interessiert öffnete ich den Brief. Schon die erste Zeile deutet auf ein Willkommen Schreiben hin. Die Hope´s Peak Akademie, eine Schule nur mit Ultimativen, die Besten der Besten in einem Gebiet, wollte mich als Schülerin haben, als Ultimative Vampirin. Da hatte ich eine weitere Bestätigung. Alle verstanden mich nicht, nur diese Schule wusste mein Dasein zu würdigen. Noch am selben Tag packte ich die Koffer und verließ mein zu Hause, um auf die Hope´s Peak zu gehen. Meine Mutter hinterließ ich das Willkommen Schreiben der Schule. Mein Name ist Maya Tudra und ich bin die Ultimative Vampirin. Mit anderen Ultimativen Schülern wurde ich auserwählt, um die Verzweiflung dieser Welt zu besiegen und neue Hoffnung zu säen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)