Niichan von MariLuna ================================================================================ Kapitel 25: Kapitel 25 ---------------------- Kapitel 25   Rocksteady hat sich bereit erklärt, ihn herumzuführen und ihm die verlassenen, dunklen Sektionen zu zeigen, in denen sich, wenn überhaupt, so etwas wie ein Geheimlabor befinden könnte. Allerdings gibt Rocksteady zu bedenken, dass er nicht weiß, in welchem Teil des Technodromes die Reparaturmannschaften gerade zu Werke gehen. Sie könnten ihnen also begegnen und vielleicht in frisch instandgesetzte Bereiche geraten. Doch das ist Kazuo egal, ihn drängt es danach, die Kampffestung gründlich zu durchkämmen, egal wieviele Bauarbeiter er damit verärgern könnte. Bebop verspricht, hier zu bleiben und über Shredder zu wachen. Bewaffnet mit seinem Nintendo und seinem alten Walkman, setzt er sich neben den schlafenden Shredder auf das Bett und murmelt etwas von „ist fast wie damals", wobei er sein Chefchen mit einem versonnenen Lächeln bedenkt. Er winkt ihnen zum Abschied noch einmal zu. Erst draußen auf dm Gang erklärt ihm Rocksteady, was dieses Kommentar zu bedeuten hatte. „Als unser Chefchen in ein Kleinkind mutierte, haben wir oft so bei ihm gesessen und ihm beim Schlafen zugesehen. Er war so süß." Um seine Mundwinkel zuckt kurz ein zärtliches Lächeln, doch dann hat er sich wieder unter Kontrolle. „Keine Sorge. Beeps wird gut auf ihn achten." Kazuo ringt sich zu einem verlegenen Lächeln durch. „Ja, ich weiß. Es ist nur ... Nun ja, peinlich." Rocksteady, der ihn zielstrebig den Gang zu einem Treppenschacht hinüberführt, wirft ihm einen amüsierten Seitenblick zu. „Nö, wieso? Wenn du es für besser hälst, wenn jemand bei ihm ist, wenn er aufwacht, dann helfen wir gerne. Sehr gerne." Wieder zupft ein Lächeln um seine Rhinoschnauze. Kazuo spürt einen Hauch von Eifersucht und beschließt, das Thema erst einmal als erledigt anzusehen. „Du musst mich ja für sehr paranoid halten", meint er schließlich, als er hinter Rocksteady die Steigleiter hinunterklettert. Rocksteady schüttelt nur den Kopf. „Nee, nicht wirklich. Sowas macht das Technodrome mit einem. Zu groß, zu dunkel, zu leer." Es folgt ein kurzes Schweigen, in dem das Geräusch ihrer Schuhe auf den Metallsprossen der einzige Laut in dem zerstörten Treppenschacht ist. „Chefchen hat auch oft solche Anwandlungen", fährt Rocksteady dann verschwörerisch fort. „Hier haben sich schon viele Leute eingeschlichen. Deshalb sind viele Gänge in den unbenutzten Sektionen zugesperrt. Da, wo die Leitungen so kaputt sind, dass nicht einmal mehr die Biosensoren funktionieren." Kazuo gibt einen zustimmenden Laut von sich. Er kann sich vorstellen, von welchen Leuten der Mutant da spricht. Sein Niichan hat wirklich viele Feinde, nicht wahr? Und das nicht nur auf der Erde. Wie gut, dass er jetzt hier ist, um ihn zu beschützen. „Ist lustig, dass ihr euch da auch so ähnlich seid", grinst Rocksteady. „Auch? Wo denn noch, deiner Meinung nach?" „Ach, eure ganze Art. So... selbstbewusst. Du bist erst seit einer Woche hier und schlüpfst schon wie selbstverständlich in die Leader-Rolle." Echt? Ungläubig zieht Kazuo die Augenbrauen hoch. Das war ihm so gar nicht bewusst. „Nur ist Chefchen immer so cholerisch. Aber das", fügt Rocksteady nachdenklich hinzu, „kann auch am Schlafmangel liegen." „Ach, er hat das öfter? Ich dachte, das sei jetzt nur wegen ... dieser Sache." „Nö. Seit wir ihn kennen, ist das so. Er schläft wenig und arbeitet viel. Manchmal ganze Nächte durch. Tagelang. Das Technodrome war ja bisher immer eine halbe Ruine, und hatten wir es mal halbwegs zusammengeflickt, kamen die Turtles oder andere Idioten und haben es wieder in Schweizer Käse verwandelt. Obwohl ... so schlimm wie im letzten halben Jahr war es noch nie. Ich weiß gar nicht, ob unser Chefchen in den letzten Monaten überhaupt mal ausgeschlafen hat." Kazuo, für den Nacht- und Doppelschichten nichts Unbekanntes sind, gibt einen ordinären Fluch von sich. Dieses Nahtoderlebnis hat unter diesen Umständen für seinen Bruder dann ja nur alles verschlimmert. Rocksteady schweigt einen Moment. „Es ist jetzt noch schlimmer geworden, nicht wahr?" fragt er leise und flucht gleich darauf selbst. „Mist. Wir haben wirklich gedacht, das würde besser, jetzt, wo du da bist." „Das wird es, Rocksteady. Das schwöre ich dir." Rocksteady nickt nur schweigend. Kurz darauf scheinen sie ihr Ziel erreicht zu haben, denn Rocksteady springt von der Steigleiter auf die Reste eines Treppenabsatzes, der zu einem Loch in der Wand führt, wo wohl mal eine Tür gewesen war. Dahinter erwartet sie pechschwarze Finsternis. Zum Glück haben sie ihre Taschenlampen dabei.     „Na?“ Fragend hebt Bebop bei ihrem Eintreten den Blick von seinem Nintendo, zieht sich die Kopfhörer aus den Ohren und begrüßt sie mit einem Lächeln, das in einem Grinsen endet, als die beiden endgültig das Quartier betreten und das indirekte Licht ihren Zustand gnadenlos enthüllt. Staub klebt an ihnen, und teilweise sogar Spinnweben. „Habt ihr ein Geheimlabor gefunden?“ Bebop flüstert es, um Shredder nicht zu wecken. Der liegt neben ihm auf dem Bauch, das Kissen fest umklammert und das Gesicht dort hineingepresst. Er scheint tief und fest zu schlafen. „Nein“, gibt Rocksteady ebenso leise zurück. „Kein Geheimlabor. Keine Tanks. Nichts dergleichen. Nur ein paar mißgelaunte Bauarbeiter, ganz viel Staub und noch mehr Spinnweben.“ „Schläft er noch?“ Kazuo ist aus seinen Schuhen geschlüpft und nähert sich nun auf Socken dem Bett. Unterwegs zieht er sich den dreckigen Sweater vom Kopf und läßt ihn achtlos zu Boden fallen. Bebop nickt bestätigend, während sie den Platz tauschen. „Gut.“ Kazuo nickt zufrieden, bedeutet das doch, daß sein Niichan schon fast vier Stunden am Stück geschlafen hat. „Er hat sich ein paar Mal gedreht“, erklärt Bebop leise, „ist aber nicht aufgewacht. Anzeichen von schlechten Träumen gab es auch nicht.“ „Sehr gut. Danke.“ Bebop beugt sich zu ihm hinüber, grinst und klopft ihm auf die Schulter. „Immer gerne wieder. Wir mögen ihn schließlich auch.“ Wie könnte man auch nicht? Unwillkürlich wandern Kazuos Blicke hinüber zu seinem Niichan. Er ist alles, was Kazuo als Kind und Jugendlicher immer sein wollte: gutaussehend, klug und stark. Sein zuverlässiger Fels in der Brandung. Und doch … es ist ein Felsen mit vielen Rissen. Saki ist alles andere als perfekt – und gerade deshalb so liebreizend. Und beschützenswert. Kazuo wird sich plötzlich bewußt, daß er starrt und wahrscheinlich ein sehr dümmliches Lächeln spazierenträgt und räuspert sich verlegen. Aber nach einem schnellen Blick in die Runde, stellt er fest, daß er wohl nicht der einzige mit solchen Gedanken ist, den weichen Mienen der Mutanten nach zu urteilen. Sie lächeln sich noch einmal verlegen und verschwörerisch zugleich zu, dann verlassen Rocksteady und Bebop leise das Quartier. „Wo warst du?“ Kazuo, der bis eben noch gedankenverloren auf die Tür gestarrt hat, zuckt beim Klang dieser Stimme neben sich erschrocken zusammen und fährt herum. „Du bist wach?“ entkommt es ihm überrascht. Langsam hievt sich Shredder in eine sitzende Position. „Schon 'ne ganze Weile. Seit ihr zur Tür reingekommen seid. Wo warst du?“ wiederholt er seine Frage mit einem scharfen, beinahe anklagenden Unterton. Kazuo verbeißt sich ein kleines Lächeln. So verschlafen und mit verstrubbelten Haaren sieht sein Niichan einfach nur süß aus. „In den verlassenen Sektionen“, gibt er dann unumwunden zu. „Rocksteady war so nett, mich herum zu führen.“ Shredder starrt ihn einen Moment lang einfach nur finster an. „Warum?“ verlangt er dann zu wissen, obwohl er die Antwort doch bestimmt schon längst kennt. „Ich hab mich nur vergewissern wollen, daß Krang wirklich kein Geheimlabor hat“, erwidert Kazuo vollkommen ehrlich und offen. Spöttisch zieht Shredder die linke Augenbraue hoch. „In welchem mein Körper in einem Tank vor sich hinrottet?“ Kazuo, dem das jetzt auch irgendwie peinlich ist – schließlich haben sie nichts dergleichen gefunden - kratzt sich verlegen im Nacken. „So ungefähr.“ Sein Bruder mustert ihn skeptisch und schüttelt dann ergeben den Kopf. „Laß das Krang bloß nicht hören. Der bringt es fertig und baut so etwas, nur, um dich damit ins Bockshorn zu jagen.“ „Du bist mir deswegen doch nicht böse?“ „Nein. Aber könntest du bitte mit deiner dreckigen Hose von meinem Bett runter?“ Oh natürlich! Schuldbewußt springt Kazuo vom Bett herunter, öffnet seinen Gürtel und steigt dann aus seiner Hose. „Besser?“ fragt er, als er nur noch in seiner enganliegenden Boxershorts, T-Shirt und Socken vor ihm steht. „Oh ja“, schnurrt Shredder, während er seinen Blick anerkennend über den Körper seines Bruders wandern läßt. „Sehr sogar.“ Kazuo schenkt ihm ein strahlendes Lächeln, dreht sich um und geht hinüber zum Wandschrank, um sich ein sauberes T-Shirt und eine Jogginghose zu holen. „Da bedient sich aber jemand sehr schamlos aus meinem Kleiderschrank", hört er Shredder hinter sich belustigt sagen. „Es ist eine schöne Tradition", erwidert Kazuo vergnügt, während er mit dem Rücken zu ihm in die Hose schlüpft. „Außerdem hab ich nicht gerade viel dabei, wie du weißt." Sein Bruder gibt nur ein zustimmendes Brummen von sich. Kazuo zieht sich das T-Shirt über den Kopf, schnuppert dann einmal prüfend daran und verzieht das Gesicht. Geradezu hastig wirft er sich das neue über. „Ich brauch 'ne Dusche. Und was zu Essen wäre auch nicht schlecht. Hast du auch Hunger?" „Jaaaa", haucht es in sein rechtes Ohr. Erschrocken aufjapsend fährt Kazuo herum und sieht direkt in das breit grinsende Gesicht seines Bruders. „Himmel!" Instinktiv legt er die rechte Hand auf sein heftig klopfendes Herz. „Hast du mich erschreckt! Was schleichst du dich denn so an?" „Ach, armer kleiner Kaz-chan", spöttelt Shredder sanft und legt ihm die rechte Hand an die Wange. „Soll dich dein Niichan trösten?" „Ba-", beginnt Kazuo, doch die restlichen beiden Buchstaben kommen ihm nicht mehr über die Lippen, denn die hat Shredder da schon in Beschlag genommen. Es ist nur einer dieser kleinen Küsse, ohne Zunge, aber er weckt wieder die Schmetterlinge in Kazuos Bauch. „Du brauchst keine Dusche", wispert Shredder gegen Kazuos Lippen. „Noch nicht. Erst, wenn ich mit dir fertig bin." Kazuo kann sein Glück kaum fassen. Lächelnd schmiegt er seine Wange in Shredders Handfläche und wirft ihm einen wahren Welpenblick zu. „Heißt das, du erfüllst mir meine schmutzige Fantasie?" Shredder zögert, aber nur einen klitzekleinen Moment, dann zupft ein schiefes Lächeln um seine Mundwinkel. Seine Hand, eben noch an Kazuos Wange, landet unmissverständlich zusammen mit der anderen auf Kazuos Hinterteil. Kazuo grinst selig und schlingt ihm die Arme um den Nacken, denn das ist alles, was er als Antwort braucht.     Sie reden nicht viel, als sie frisch geduscht und umgezogen unterwegs zur Küche sind, um ihre knurrenden Mägen zu füllen. Eigentlich reden sie gar nicht miteinander. Aber es ist kein unangenehmes Schweigen. Die Auswirkungen der Reparaturen sind jetzt deutlich zu merken - die Gänge auf dieser Etage sind nicht mehr so dunkel wie vorher und von einem sanften, goldenen Licht erfüllt. Es ist ein wenig, als würden sie vom morgendlichen Sonnenstrahlen geküßt. Es ist genau die richtige Lichtfarbe, die, die seinem Niichan am besten schmeichelt. Kazuo schlendert einen halben Schritt schräg hinter ihm, und sein Blick hängt unverwandt an seiner eindrucksvollen Gestalt. Für ihn ist es unerheblich, daß sie fast gleich groß und ähnlich gebaut sind – Saki wird in seinen Augen immer beeindruckend bleiben. Kazuo vergräbt die Hände in den Känguruhtaschen seines grauen Hoodies – der natürlich wieder seinem Niichan gehört – und in seine Augen schleicht sich ein verträumter Glanz, als er an die letzten beiden Stunden zurückdenkt. Es war schöner, als er es sich vorgestellt hatte. Nicht, daß er wußte, worauf er sich da einließ, für ihn war es ein völlig neues Erlebnis. Und normalerweise ist die Realität im Vergleich zu Wünschen und Vorstellungen ja eher enttäuschend, aber diesmal nicht. Saki hat ihn behandelt wie kostbares, chinesisches Porzellan, und auch wenn Kazuo nichts anderes von ihm erwartet hatte, weil sein Niichan ihn im Bett generell so behandelte – wenn er mal die Chance dazu bekam, denn sonst gab ja oft Kazuo den Ton an – fühlte es sich für Kazuo auf eine angenehme Weise ungewohnt an. So viel Rücksichtnahme ist er von seinen früheren Liebesbeziehungen her gar nicht gewohnt. Es war schon irgendwie merkwürdig, plötzlich auf der anderen Seite zu stehen – oder besser gesagt, zu liegen – und mal selbst derjenige zu sein, der sanft behandelt wird und nicht immer nur jemand zu sein, der gibt. Nun versteht es sich natürlich von selbst, sich seiner jeweilige Freundin (und das gilt auch für selbsterklärte Verlobte) gegenüber wie ein Gentleman zu benehmen, aber er ist keine Frau. Es war trotzdem schön. Merkwürdig und gewöhnungsbedürftig vielleicht, aber dennoch schön. Auch hatte Kazuo damit gerechnet, daß es schmerzhafter wäre, und daß es auch danach noch unangenehm sei. Aber außer einem gelegentlichen Ziehen war da nichts, und nach einer heißen Dusche war auch das verschwunden. Jetzt fühlt er sich einfach nur absolut befriedigt und gut gelaunt. Shredder fühlt den Blick seines jüngeren Bruders regelrecht, dreht sich aber nicht um. Ihm ist es etwas unangenehm, derart angehimmelt zu werden. Und er fühlt sich schuldig wegen dem, was er getan hat – egal, dass Kazuo es wollte und es sich gut anfühlte – er hat damit die rote Linie überschritten, die er sich selbst vor zwölf Jahren gezogen hatte. Er hat damit etwas zementiert, dessen Konsequenzen niemand von ihnen zu diesem Zeitpunkt auch nur annähernd abwägen kann. Andererseits macht er sich vielleicht völlig umsonst Sorgen. Schließlich kennt er seinen Bruder. Wenn der Reiz des Neuen verflogen ist, neigt Kazuo dazu, sich schnell etwas anderem zuzuwenden. Jedenfalls war das bei seinen früheren Liebesbeziehungen so. Von daher hofft Shredder, dass sein Bruder, sobald er alles erhalten hat, was er sich wünscht, das Interesse verliert. So sehr ihn selbst das auch schmerzen würde - es wäre das Beste für seinen kleinen Bruder. Außerdem - schon damals ist sein kleiner Bruder immer nur für kurze Zeit zu ihm zurückgekehrt (wenn man es denn so nennen kann bei einer rein platonischen Beziehung) - das nächste hübsche Mädchen wartete schon an der nächsten Ecke auf ihn, wie es so schön heißt. Shredder würde es demzufolge also nicht wundern, wenn Kazuo, sobald sie wieder ein Portal zur Erde öffnen können, reuevoll zu seiner Verlobten zurückkehrt. Oder sich Hals über Kopf in die nächste schöne Frau am Wegesrand verliebt. Und er könnte und würde es ihm nicht einmal verübeln. Das hat er noch nie. Es ist nur … es tut weh. Müde reibt sich Shredder über die Stirn. Kazuo sieht diese Geste und er sieht auch die Schatten der Traurigkeit, die über Shredders Gesicht huschen. Und als hätte das irgend etwas in ihm getriggert, umkrallt wieder diese eiskalte Furcht des Verlustes sein Herz. Einem inneren Bedürfnis zufolge macht er einen schnellen Schritt nach vorne, schlingt von hinten beide Arme um seinen großen Bruder und drückt sich ganz fest an ihn. „Niichan...“ Shredder bleibt bei diesem Überfall sofort verdutzt stehen. Kazuos Umarmung hat einen geradezu verzweifelten Charakter. Was? Warum? Er war doch eben noch so gut gelaunt. „Kaz-chan?“ erkundigt er sich sanft und schielt dabei fragend über seine Schulter. „Ich will nur...“, murmelt dieser, die Lippen dicht an Shredders Nacken, während er sich noch enger an dessen Rücken schmiegt und sich seine Finger noch stärker in Shredders Hoodie verkrallen. Er holt einmal tief Luft und stößt dann mit brechender Stimme hervor: „Ich muß wissen, daß du noch da bist. Bitte.“ Shredder schluckt einmal schwer, während seine Finger Kazuos Hände finden und sich warm und stark auf diese legen. Seine eigenen Sorgen sind sofort vergessen, wie immer, wenn sein Kaz-chan ihn braucht. „Ich bin hier“, bestätigt er. „Und ich bleibe.“ Wie er seinem Bruder schon vor einigen Tagen sagte: er kennt dieses Gefühl. Er weiß, daß es sporadisch und immer im ungünstigsten Moment wieder hochkommt. „Versprochen?“ murmelt Kazuo in seinen Nacken. „Versprochen.“ „Für immer?“ „So lange du es willst.“ „Dann auf ewig.“ „Auf ewig“, bestätigt Shredder leise und schließt für einen Moment schmerzerfüllt die Augen. Auf ewig klingt gut. Und er wünschte, es wäre wahr. Für die Dauer einer Minute stehen sie einfach nur so da, dann stößt Kazuo einen leisen Seufzer aus und tritt von ihm zurück. „Gomen.“ Daraufhin kreiselt Shredder sofort zu ihm herum und zieht ihn in seine Arme. „Da gibt es gar nichts, wofür du dich entschuldigen müßtest“, erklärt er, während er ihn ganz fest an sich drückt. „Gar nichts, hörst du?“ Kazuo nickt nur wortlos und hält ihn ebenfalls ganz fest.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)