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Teilzeitsklavin

BDSM ♀️|♀️|♂️
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Geheimnisse, Tinder & Pfannkuchen

Wie so oft vor ihren Wochenenden bei Andre und Irene spürte Nadja die zunehmende Nervosität, während sie in der Küche stand und dabei zusah, wie der Pfannkuchen vor sich hinbruzelte. Sie hatte eigentlich versprochen gehabt für Stef am Wochenende zu kochen, weil sie vergessen hatte, dass sie bereits verabredet war.

Mit der Begründung andere Verpflichtungen zu haben, hatte sie Stef davon überzeugen können, dass sie heute kochte. Stef würde sich dafür um Wäsche und Abwasch kümmern.

Sie hatte das Radio angestellt, in dem die übliche Mischung aus Rock und Pop, die die deutschen Charts ausmachten lief, summte aber leise mit. Man kannte die meisten der Lieder halt.

Sie wusste noch immer nicht, was sie am Wochenende erwartete. Außer die dubiose Ankündigung von Wachsspielen. Wie konnte sie sich gleichzeitig davor fürchten und darauf freuen?

Vor sich hinsummend wendete sie den Pfannkuchen, als Stef reinkam und ihren Laptop auf den Küchentisch platzierte. „Wollen wir beim Essen was zusammen schauen?“, fragte sie.

„Klar. Konkrete Vorschläge?“ Sie drückte mit den Pfannenwender den Pfannkuchen etwas gegen das beschichtete Metall, damit die Unterseite brauner wurde.

„Du wolltest mit mir noch immer Doctor Strange schauen“, meinte Stef.

Nadja sah über ihre Schulter. „Gleich einen ganzen Film?“

„Sie haben ihn gerade bei Netflix reinbekommen.“ Das war auch eine Antwort.

Daraufhin zuckte Nadja nur mit den Schultern. Sie wollte erst in vier Stunden losfahren und Duschen würde sie ohnehin bei Andre und Irene. Insofern hatte sie Zeit. Außerdem hatte sie den Film bisher nur einmal mit Christorph und Marcel im Kino gesehen. „Schon überredet.“

„Yay.“ Stef öffnete den Laptop und begann wahrscheinlich vorzuladen.

„Wie viele Pfannkuchen willst du mit Äpfeln?“, fragte Nadja.

„Halb-halb.“

„Also alle Pfannkuchen halb mit Äpfeln?“ Sie grinste herausfordernd.

Sofort zog Stef einen Schmollmund und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. „Du weißt ganz genau, was ich meine, Nad.“

„Weiß ich das?“ Neckend streckte sie ihrer Mitbewohnerin die Zunge heraus, während sie mit einer eleganten Bewegung den Pfannkuchen auf den soweit noch nicht allzu hohen Stapel beförderte.

Stefanie hielt ihre Frage wohl keiner Antwort wert und tippte weiter auf ihrem Laptop herum, während Nadja den nächsten Pfannkuchen in die Pfanne gab und dieses Mal die vorgeschnittenen Apfelscheiben auf den rohen Teig gab, damit diese festbacken konnten.

Erst zwei Pfannkuchen später erhob Stef wieder die Stimme. „Du verheimlichst mir ja doch etwas.“ Da war es also wieder.

„Ich verheimliche dir ganz viel, meine liebste Mitbewohnerin“, meinte Nadja, ohne sich ihr zuzuwenden.

„Und lässt mich hier schon wieder alleine.“ Ernsthaftes Schmollen klang in ihrer Stimme mit.

„Du könntest ja auch nach Hause fahren“, erwiderte Nadja.

„Cool. Sechs Stunden fahrt.“ Wieder wurde ein Entengesicht gezogen.

„Dann entschuldige bitte, dass ich Leute habe, mit denen ich über das Wochenende wegfahre.“ Nadja prüfte, ob der Pfannkuchen sich bereits lösen ließ. „Ich mache halt nicht alles mit dir.“

„Ich weiß, ich weiß.“ Dennoch klang Stef beleidigt.

„Du kündigst auch nicht immer an, wenn die Abends weggehst.“

„Ich mache aber auch nicht so ein Geheimnis darum, mit wem ich weggehe.“

„Ich habe doch gesagt: Alte Klassenkameraden.“

„Die ich nie getroffen habe.“

Nadja verdrehte die Augen, wendete den Pfannkuchen. „Du musst eben nicht alle meine Freunde kennen. Ist das so schlimm?“

„Ich will halt einfach wissen, ob es ein Date ist.“

„Warum?“ Sie wandte sich zu ihr herum. „Damit du eifersüchtig sein kannst?“

Missmutig verzog Stef das Gesicht, seufzte schließlich jedoch. „Vielleicht“, gab sie zu. „Ich weiß, ich weiß. Ich bin unmöglich.“ Sie legte das Kinn auf dem Touchpad des Laptops ab und starrte auf den Bildschirm.

Nadja lächelte matt. „Schön, dass du das einsiehst.“ Dann nahm sie einen neuen Teller aus dem Hängeschrank, packte den neusten Pfannkuchen darauf und stellte ihn neben Stefanies Laptop. „Vielleicht muntert dich das ja auf.“

„Danke.“ Noch einmal seufzte Stef melodramatisch schwer, stand auf und nahm sich die Tupperdose mit Zimt und Zucker von der Küchenzeile. „Ich bin halt nur allgemein neidisch. Du kannst heimfahren und ich hocke hier fest …“

„Ich weiß“, erwiderte Nadja. Zumindest dahingehend hatte Stef Recht, selbst wenn sie eigentlich gar nicht heimfuhr. Während sie nur zwei Stunden mit dem Zug, eineinhalb mit dem Auto von ihrer Familie entfernt wohnte, durfte Stef durch halb Deutschland fahren – und das auch nur, wenn sie ihren Vater erreichen wollte, während ihre Mutter in Frankreich lebte.

Insofern konnte sie ihren Missmut verstehen.

Sie goss den Teig für den letzten Pfannkuchen in die Pfanne und stellte den Herd herunter, um den Rest über Restwärme braten zu lassen. „Christorph und ich wollen demnächst auf einen Mittelaltermarkt. Vielleicht magst du mitkommen und schauen, ob du dort jemanden triffst.“

Mit einem weiteren ergebenen Seufzen rutschte Stefanie weiter auf der Bank nach vorne. „Ja. Vielleicht keine dumme Idee. Selbst wenn ich keine Ahnung habe …“ Sie verstummte.

„Keine Ahnung, was?“

„Ach, wie ich ein Gespräch anfangen soll“, erwiderte Stefanie. „Also mit Jungen.“

„Aber du hattest doch schon einen Freund.“ Wieder testete Nadja den Pfannkuchen.

„Ja, aber das ist einfach passiert. Wir waren vorher befreundet und dann war es halt mehr und … Du weißt wie das ist!“

Sie drehte den Pfannkuchen und stellte den Herd ganz aus, ehe sie sich zu ihrer Mitbewohnerin umdrehte. Dann seufzte sie. „Ja, ich denke ich weiß, wie das ist.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich mache mir halt nur nicht so viele Gedanken darum.“

„Ich beneide dich darum“, murrte Stefanie und seufzte.

„Ich weiß, ich weiß.“ Wieder kam ihr der Gedanke, dass eine Beziehung tatsächlich mal wieder schön wäre – wenn es nicht so kompliziert wäre. Was konnte ihr eine Beziehung auch geben, was sie im Moment nicht hatte?

Mit einem Seufzen ihrerseits ging sie zu Stefanie hinüber und klopfte ihr auf die Schulter. „Weißt du, meine Mutter mag vielleicht nicht die Autorität in dem Gebiet sein, aber vielleicht hat sie nicht Unrecht. Sie meinte halt immer, je verzweifelter man sucht, desto schwerer ist es was vernünftiges zu finden.“

„Das sagt meine Cousine auch immer“, murmelte Stef. Sie starrte mit gerunzelter Stirn auf den Laptopbildschirm. „Vielleicht komme ich wirklich mit dir und Chris mit.“ Damit nickte sie. „Ja, ich glaube das mach ich.“

„Gut. Und ansonsten gibt es Tinder.“ Nadja knuffte Stef in die Seite, ehe sie aufstand, um den letzten Pfannkuchen aus der Pfanne zu nehmen.

„Aber Tinder ist weird!“

„Zumindest weißt du da, dass die Typen suchen. Und sie fangen selbst ein Gespräch an.“

„Indem sie Dickpics senden!“, rief Stef aus und brachte Nadja zum Lachen.

Mit dem Pfannkuchenstapel dabei ging sie zum Tisch hinüber. „Es ist eine Art ein Gespräch anzufangen.“

„Oh ja. Das wäre es doch. In einer Bar einfach direkt die Hose runterlassen. Niemand würd mehr mit dir reden!“ Stef schüttelte empört den Kopf.

Vorsichtig schob Nadja sie zur Seite, um neben ihr auf der Küchenbank platz zu finden. „Ich sage nicht, dass es eine gute Art ist.“ Sofern man nicht in einem Sexclub war. Wobei, selbst da war so ein Verhalten nicht zugelassen. Insofern … Das Internet war ein seltsamer Ort.



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