Teilzeitsklavin von Alaiya (BDSM ♀️|♀️|♂️) ================================================================================ Kapitel 4: Cocktails, Freunde & Kellerkneipen --------------------------------------------- Stef warf Anika und ihrer Freundin einen missmutigen Blick zu, ehe sie ihr Cocktailglas nahm und an dem Strohhalm nuckelte. Sie seufzte, deutlich und auffällig, als wolle sie Nadja damit auffordern, nachzufragen. Leicht amüsiert hob Nadja eine Augenbraue. „Was ist denn los?“ „Alle daten“, murrte Stef. „Alle!“ „Ich nicht“, erwiderte Nadja. Sie hatten diese Unterhaltung schon oft, schon sehr oft gehabt. Das Thema kam meistens auf, wenn sie Stef bei ihrem dritten Cocktail ankam. Stef gehörte zu der Art junger Frau, die gerne die Abwesenheit einer Beziehung in ihrem Leben beklagten, sowie die Tatsache, dass sie keine Zeit hatte mal rauszukommen. Ab dem vierten Cocktail jammerte sie dann, dass sie alt und allein enden sollte und dass sie eigentlich mal mit anderen Leuten rausgehen sollte. Sämtliche Vorschläge, es einmal mit Tinder oder einer anderen Datingapp zu versuchen schlug sie allerdings vehement aus – egal wie betrunken oder nüchtern sie war. „Ich frage mich, ob das für Lesben einfacher ist“, murrte sie jetzt. „Meiner Erfahrung nach eher schwerer.“ Nadja warf ihr einen Blick zu. Stef war oftmals unüberlegt bis beleidigend, gerade wenn sie angetrunken war. Auch jetzt brauchte ihre Mitbewohnerin ein paar Momente, um den Einfall zu haben. „Du bist ja auch so eine.“ „Bisexuell, ja“, erwiderte Nadja trocken und rutschte auf dem Barhocker zurecht. Gerne wäre sie aufgestanden, um ihren vom vergangenen Wochenende noch wunden Hintern ein wenig zu schonen, doch war sie speziell mit Stefanie, Anika und Marcel, den sie allerdings seit einer Viertelstunde nicht mehr gesehen hatte, hergekommen, um den Ferienbeginn zu feiern. Da konnte sie Stef nicht alleine dahocken und sich betrinken lassen. Stefanie nahm noch einen Schluck. „Ja ja … Meinst du ich sollte mal versuchen eine Frau zu daten?“ „Wenn du nicht auf Frauen stehst: Eher nicht.“ Nadja seufzte. Manchmal fragte sie sich, warum Stef überhaupt studierte. Noch dazu im Master. Noch dazu Chemie. Ein so stressiger Studiengang war für gewöhnlich nicht der beste Ort zukünftige Ehemänner kennenzulernen und Stefanie hatte bisher wenig Initiative gezeigt, was eine mögliche zukünftige Jobwahl anging. Doch verkniff sich Nadja diese Fragen. Sie hatten schon zu oft deswegen gestritten. „Ich weiß ja nicht, ob ich auf Frauen stehe. Noch nie probiert!“, meinte Stef nun. „Glaub mir, würdest du auf Frauen stehen, wüsstest du es“, seufzte Nadja. Dankbarerweise kam ihr jemand zur Hilfe. Sie zuckte zusammen, als jemand auf ihre Schulter klopfte, lächelte aber, als sie denjenigen erkannte. Christorph, ihr ehemaliger Mitbewohner aus dem Bachelor und bester Kumpel, speziell wenn es darum ging ihrerseits zu ranten. „Du bist noch da, Nat!“, meinte er und hockte sich auf den Barhocker zu ihrer linken. „Sorry, dass ich erst jetzt komme.“ „Ich freue mich, dass du überhaupt kommen kannst.“ Immerhin hatte Christorph vor einem halben Jahr geheiratet, arbeitete bereits und hatte andere Verpflichtungen. „Und sorry, dass es am Wochenende nicht ging.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ist doch alles gut.“ Mit einem Wink bestellte er sich ein Bier. „War halt mit Chrissy unterwegs. Wir waren auf einem Mittelaltermarkt.“ „Ah, cool.“ Nadja war seit sicher einem Jahr nicht mehr auf einem solchen gewesen, trotz mehrfacher Pläne. Es hatte sich nie ergeben zwischen Unistress, Nebenjob und anderen Verpflichtungen. Außerdem fühlte sie sich albern, wenn sie nur mit Christorph und Christina, die sie ihrerseits kaum kannte, hinfuhr. Dann fühlte sie sich etwas, wie das fünfte Rad am Wagen. „Vielleicht sollte ich einfach irgendjemanden ansprechen“, murmelte Stef neben ihr. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, merkte Christorph an. „Du bist arg angetrunken.“ „Bin ich nicht.“ „Bist du doch“, stimmte Nadja ihrem Kumpel zu. Stef leerte den Cocktail und atmete auf. „Chris?“, fragte sie dann. „Hast du Kippen dabei?“ Christorph verdrehte die Augen, holte dann aber eine Packung Zigaretten heraus. „Du könntest dir auch selbst welche kaufen“, meinte er. „Dann fang ich wieder richtig an“, murmelte Stef und glitt vom Barhocker. „Kommt ihr mit raus?“ Nadja schenkte Christorph ein entschuldigendes Lächeln. Sie wusste manchmal nicht, ob sie härter mit Stef sein sollte oder nicht. Auf der einen Seite hatte Stef in den letzten Wochen noch extremer gepaukt, als sie selbst und hatte sich die Pause verdient. Auf der anderen Seite mochte sie die betrunkene Persönlichkeit ihrer Mitbewohnerin wirklich nicht. Sie musste sich öfter zurückhalten, um ihr keine Ohrfeige zu geben. Dennoch nickte sie und sei es nur, weil es ihr eine Entschuldigung gab, zu stehen. Sie nahm ihre Handtasche, stand auf und strich sich unbewusst über den Po. Sie fluchte leise. „Alles okay?“, fragte Christorph. „Ja“, erwiderte sie. „Ich habe mich am Wochenende nur lang gelegt.“ Dabei wusste sie nicht mal, warum sie ihn anlog. Immerhin war er einer der wenigen Leute, die von ihren Kinks wussten, nur von Andre und Irene hatte sie ihm nie erzählt. Es war halt zu seltsam. Wie sollte sie darüber reden? „Oh, ja, da ist übrigens dieses relativ reiche Paar, von denen ich mich am Wochenende manchmal vögeln und schlagen lasse und finde das geil und dafür darf ich deren tollen Whirlpool nutzen und werde ab und zu zum Essen ausgeführt“ klang doch sehr nach Prostitution, oder? Na ja, ohne den richtigen Geschäftssinn dahinter. Vielleicht hätte sie darüber nachdenken sollen als professionelle Sub zu arbeiten. Sowas gab es ja. Aber … Sie wollte schon wissen, auf wen sie sich einließ und Andre und Irene kannte sie mittlerweile zumindest. „Was ist?“, fragte Christorph und riss sie damit aus ihren Gedanken. Er schob Stef bereits vorsichtig zur Tür des kleinen Pubs, wo sie den Abend verbrachten. „Nichts“, erwiderte sie. „Sorry. Nachprüfungsblues.“ „Und da dachte ich schon, du denkst gerade über deine heimliche Liebe nach“, meinte er und klopfte ihr auf die Schulter. „Oh ja. Er heißt Nathan Drake und existiert leider nur in einem Spiel“, murrte sie zur Antwort, lachte aber, ehe sie die beiden nach draußen und die Treppe hoch begleitete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)