In this world von Jani-chan44 ================================================================================ Kapitel 4: Heat --------------- Es dauert einen Moment, bis ich begreife, was gerade mit Eren passiert und warum er plötzlich zitternd auf dem Boden kauert. Doch nur wenige Sekunden später steigen mir die süßlichen, hochkonzentrierten Omega-Pheromone in die Nase und ich reiße meine Augen weit auf. Eren bemerkt meinen Blick und weicht vor mir zurück. „Eren, wo sind deine Notfallmedikamente?“, frage ich ihn hastig. Er schaut mich verängstigt an und scheint nicht in der Lage zu sein, mir eine Antwort zu geben. „Ich tu dir nichts, versprochen!“, rede ich beruhigend auf ihn ein und lege meine Hand auf seine Schulter, „Aber du musst mir verraten, wo deine Medikamente sind, bevor dich jemand anders so sieht.“ Einen kühlen Kopf in der Situation zu bewahren, kostet mich all meine Kraft. Mein Körper schreit danach, den Jungen zu berühren und unaussprechliche Dinge mit ihm anzustellen, während mein Gewissen mir einredet, dass ich diese Situation nicht ausnutzen darf und Eren in dieser Lage beschützen muss. „Sie... sie sind zu Hause. In meiner Wohnung.“, sagt er endlich, „Ich wohne nur zwei Straßen von hier entfernt. Ich schaffe das schon.“ Er rappelt sich auf und greift nach seiner Tasche, doch ich stoppe ihn, indem ich nach seinem Arm greife. „Sei nicht dumm, Eren. Wenn du unterwegs einem anderen Alpha begegnest, war es das für dich. Ich fahre dich.“ „Damit du dich dann an mir vergehen kannst? Niemals!“, schreit er und setzt zum Sprint an. Bevor er loslaufen kann, schnappe ich ihn mir und werfe ihn mir über die Schulter. Mit dem bebenden und protestierenden Bündel im Arm, renne ich zu meinem Auto. Die Pheromone vernebeln mir mein Gehirn und es fällt mir von Sekunde zu Sekunde schwerer, mich zusammenzureißen. Ich hoffe, dass ich unbemerkt bleibe und Passanten die Situation nicht falsch interpretieren. Aus der Hosentasche zücke ich den Autoschlüssel, öffne die hintere Tür des Wagens, lege Eren auf der Rückbank ab und schnalle ihn an. Schwer keuchend und bibbernd sitzt er vor mir. Die Gefühlswallungen, die sein Körper in dem Moment durchmachen muss, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Es muss unglaublich quälend sein, wenn der Körper mit jeder Faser nach Sex verlangt, aber der Geist nicht dazu bereit ist. Damit er nicht auf die dumme Idee kommt, während der Fahrt aus dem Auto zu springen, stelle ich die Kindersicherung der Tür ein, bevor ich diese schließe. Ich setze mich auf den Fahrersitz und starte den Wagen. „Sag mir, wo du wohnst.“, rufe ich ihm über die Schulter zu und biege auf die Straße. „Die nächste Straße rechts und dann gleich wieder links.“, sagte er und verzieht das Gesicht. Im Rückspiegel kann ich beobachten, wie er seine Oberschenkel immer wieder aneinander reibt und sich in seiner Hose eine Beule bildet. Mir entweicht ein scharfes Zischen. Ich sammel all meine verbliebene Willenskraft, um dem Jungen nicht hier an Ort und Stelle die Kleider vom Leib zu reißen, lasse die Fenster hinunter, damit sich die Pheromone nicht weiterhin auf engstem Raum anstauen können, und fahre den Weg entlang, den Eren mir beschrieben hat. „Hier ist es.“, wimmert er von seinem Sitz aus, als wir vor einem alten Mehrfamilienhaus aus roten Backsteinen stehen. Ich parke den Wagen in der Nähe der Haustür, steige aus und öffne Eren die Tür. Mit hochrotem Kopf, Tränen in den Augen und wackligen Knien versucht er auszusteigen. Ich weiß, dass sein Stolz es ihm verbietet, mich um Hilfe zu bitten, daher greife ich ihm ungefragt unter der Arme und begleite ihn zur Eingangstür. „Du musst das nicht tun. Und du solltest mich nicht so sehen.“, murmelt er weinerlich, wehrt sich aber nicht gegen meine Unterstützung. „Tch, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für falschen Stolz. Sag mir einfach, wo ich dich absetzen soll.“ Als ob mir das hier leicht fallen würde. Er greift in seiner Tasche nach dem Hausschlüssel, der ihm aber durch die zittrigen Finger zu Boden gleitet. Ich bücke mich, hebe den Schlüssel auf und öffne die Tür, da Eren offensichtlich nicht mehr dazu in der Lage ist, seinen Körper zu kontrollieren. „Wir müssen zwei Treppen nach oben. Dann ist es die Wohnung auf der linken Seite.“, spricht er und klammert sich an mir fest. Ich schleife ihn neben mir das Treppenhaus hinauf und stelle ihn vor seiner Wohnung so ab, dass er sich an die Wand lehnen kann, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich probiere einen Schlüssel nach dem anderen durch, bis schließlich einer passt und sich die Wohnungstür mit einem Klicken öffnet. Ich lege Erens Arm um meine Schulter und trage ihn ins Innere der Wohnung. Der kleine, mit Regalen und Kommoden überladene, Flur führt direkt in sein Wohnzimmer, das schlicht gehalten, aber sauber ist. Dort angekommen, lege ich ihn auf dem großen, schwarzen Sofa ab. „Wo sind deine Medikamente, Eren?“, frage ich ihn erneut. „Badezimmerschrank, über dem Waschbecken.“, antwortet er knapp und reibt sich immer wieder mit seiner Hand über die Hose. Ich muss hart schlucken. Es sieht zu verführerisch aus, wie die Lust ihn übermannt. Doch ich weiß, dass ich stark bleiben muss und keine Schwäche zeigen darf, wenn ich sein Vertrauen gewinnen will. Hastig laufe ich durch die Wohnung und öffne jede Tür, bis ich schließlich das Badezimmer entdeckt habe. Mir sticht die Badewanne in der Ecke des Raums ins Auge. Ich lasse für Eren kühles Wasser ein, bevor ich mich dem Schrank zuwende und fieberhaft nach seiner Medizin suche. Eine steril abgepackte Nadel und eine dazugehörige Glasampulle mit einer durchsichtigen Flüssigkeit fallen mir auf. Ich wasche mir die Hände, nehme die Nadel aus der Verpackung und ziehe die Flüssigkeit auf. Damit ausgerüstet, gehe ich zurück ins Wohnzimmer zu Eren, der immer noch wimmernd und sich windend auf der Couch liegt. „Eren, ich habe die Medizin.“, lasse ich ihn wissen und setze mich an seine Seite, „Wie lange dauert es, bis sie wirkt?“ „Zwanzig Minuten etwa...“, keucht er und schaut mich flehend an. Ohne weiter darüber nachzudenken, schiebe ich sein Langarmshirt nach oben, greife nach einer kleinen Bauchfalte und injiziere ihm das Medikament. Die benutzte Nadel entsorge ich im nächsten Abfalleimer. Gleich danach gehe ich wieder zu Eren zurück. Ich streiche ihm die braunen Haare von der schweißnassen Stirn und sehe ihm zum ersten Mal seit unserer ersten Begegnung in die wunderschönen türkis schimmernden Augen, in denen jetzt etwas anderes liegt, als Hass und Verachtung. „Ich hab dir ein kühlendes Bad eingelassen.“, sage ich im ruhigen Ton und biete ihm meinen Arm als Stütze an, an dem er sich dankend festhält. Ich trage ihn zum Badezimmer und setzte ihn vorsichtig auf dem Wannenrand ab. Ich beobachte, wie er versucht, sich die Kleidung vom Leib zu streifen, aber seine Finger nicht auf ihn hören wollen. „Lass mich.“, biete ich ihm an. Ich hatte eigentlich schon in dem Moment, in dem ich meinen Mund geöffnet habe, mit einer Abweisung gerechnet, doch Eren überrascht mich und lässt mich gewähren. Ich ziehe ihm sein Oberteil über den Kopf, öffne seine Schuhe und Hose und streife ihm beides mitsamt seiner Socken, vom Körper. Es fällt mir schwer, meinen Blick abzuwenden. Zu behaupten, Erens Anblick würde mich kalt lassen, wäre gelogen. Der athletische, sonnengebräunte Körper, der vor Erregung glüht und nach Erlösung bettelt, hätte wohl den stärksten Mann schwach werden lassen. Und die süßlichen Pheromone, die sein Körper ausschüttet, zwingen meinen Verstand förmlich in die Knie. Ich weiß, dass ich der Lage nicht mehr viel länger gewachsen bin, und dass sein Körper so viel Bereitschaft zeigt, macht es nicht leichter. Seine Unterhose ist stark ausgedellt und unter seinem Hintern zeichnet sich ein feuchter Fleck - das natürliche Gleitmittel der männlichen Omegas – ab. Ich hieve ihn so, wie er ist, in die Wanne, und reiße meinen gierigen Blick von ihm los, um Eren nicht weiter in Verlegenheit zu bringen. „Hast du hier auch Waschlappen?“, frage ich ihn. „Unter dem Waschbecken.“, antwortet er mit heiserer Stimme. Ich öffne den kleinen Schrank und werde schnell fündig. Ich halte das Stück Stoff unter den kalten Wasserstrahl und lege es anschließend auf Erens Stirn. Dieser seufzt zufrieden auf. „Das tut gut.“, murmelt er vor sich hin und beginnt, sich sichtlich zu entspannen. „Ich sollte mich jetzt besser auf den Heimweg machen.“, sage ich und wende mich zum Gehen. Doch schon im nächsten Augenblick spüre ich einen festen Griff um meinen Arm. „Geh nicht!“, fleht mich Eren an und erhebt sich aus der Wanne. Das kalte Wasser, das seinen Körper hinab perlt, lässt ihn förmlich glänzen und der sehnsüchtige Blick, den er mir schenkt, gibt mir den Rest. Wieso freut er sich gerade jetzt nicht, dass ich gehen will? Warum muss er es mir so schwer machen? Bevor ich weiter zum Nachdenken komme und überlegen kann, was richtig und was falsch ist, haben sich seine heißen, vor Verlangen brennende Lippen schon auf meine gelegt. Ich weiß, dass dieses Verhalten nur dem Umstand geschuldet ist, dass seine Hitze ihn zum Opfer seines sexuellen Verlangens macht, und doch koste ich diesen Moment aus; dieser kleine Augenblick, in dem mein Körper das bekommt, was er sich, seitdem ich Eren vor einer Woche zum ersten Mal sah, gewünscht hat. Einen kurzen Moment gestatte ich mir, dem Verlagen nachzugehen. Ich schlinge meine Arme um Eren, der taumelnd aus der Wanne steigt und sich noch näher an mich schmiegt. Das Wasser, das von ihm herunter tropft und meine Kleidung und den Boden besudelt, versuche ich gekonnt zu ignorieren. Immer härter und dringender reibt er seinen Körper an meinem, während sein Mund mich zu verschlingen droht. Seine Zunge leckt gierig an meiner Unterlippe und ich öffne meine Zähne, um ihr Einlass zu gewähren. Ich dränge ihm meine Zunge entgegen, die er sofort gekonnt mit seiner umspielt. Seine Hände beginnen meinen Körper abzutasten und streicheln über der Hose über meine harte Erektion. Ich schrecke auf, als mir bewusst wird, was ich im Stande bin, zu tun. Sanft nehme ich seine Hand in meine und löse sie damit von meinem Glied. „Eren, nicht.“, spreche ich sanft, „Wir sollten das nicht tun.“ Er weicht einen Schritt zurück und schaut mich mit großen Augen an. „Wenn wir hier nicht aufhören, wirst du mich morgen dafür hassen.“, versuche ich ihm zu erklären. „Was soll das, Levi?“, schreit er mich erbost an, „Du läufst mir seit einer Woche hinterher und jetzt, wo du mich soweit hast, weist du mich ab? Wolltest du sehen, wie lange du brauchst, um den widerwilligen Omega zu knacken? Ihr Alphas denkt doch immer nur an euch und macht euch einen Spaß daraus, Omegas zu quälen!“ „Eren, so ist das doch gar nicht!“, protestiere ich, „Im Gegenteil! Ich will dich nicht ausnutzen!“ Doch da ist Eren schon aufgesprungen. In Windeseile greift er sich ein Handtuch aus dem Badezimmerschränkchen, wickelt es um seinen Körper und stürmt aus dem Zimmer. „Warte, Eren!“, rufe ich ihm hinterher und folge ihm. „Lass mich in Ruhe, Levi. Und komm mir so schnell nicht wieder unter die Augen.“, spuckt er mir entgegen und knallt mir seine Zimmertür vor der Nase zu. Einen Moment später höre ich ein Rascheln im Türschloss und schließlich ein leises Klicken. „Oi, Eren, jetzt hör mir bitte zu.“, rufe ich durch die Tür, „Ich wollte dich nicht verletzten. Du glaubst nicht, wie schwer es mir gefallen ist, dich abzuweisen. Aber ich kann den Umstand, dass du dich in deiner Hitze befindest, nicht ausnutzen. Du würdest doch gar nicht mit mir schlafen wollen, wenn es nicht so wäre. Spätestens in fünf Minuten, wenn dein Medikament anfängt zu wirken, wirst du es auch bemerken. Bitte hass' mich nicht dafür.“ Ich lehne mich mit meiner Stirn an die Tür und warte auf eine Antwort, doch nichts kommt. „Eren, bitte.“, flehe ich ihn an. „Verschwinde, Levi.“, faucht Eren von der anderen Seite der Tür. Mir wird klar, dass ich hier heute nichts mehr erreichen kann. Ich suche in Erens Wohnzimmer nach einem Zettel und einem Stift. Schnell schreibe ich meine Handynummer und meinen Namen darauf, da ich davon ausgehe, dass er meine Visitenkarte bereits entsorgt hat, und schiebe das Blatt Papier unter dem Türspalt zu Erens Zimmer hindurch. „Bitte melde dich bei mir, wenn du reden möchtest.“, spreche ich durch die Tür. Wie ich es erwartet habe, bleibt meine Bitte unbeantwortet. „Ich gehe jetzt.“, teile ich ihm mit, bevor ich mich auf den Rückweg zu meinem Wagen machen. Das ist gründlich in die Hose gegangen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)