Its not... "Once upon a time" von Min_Yoongi (Princess of Darkness) ================================================================================ Prolog: -------- Nach einer Vorlesung für ihre kleine Schwester aus einem bekannten Märchenbuch, ließ sich die junge Dame Aerya nieder in ihr Bett. Ihre Wünsche waren schlicht, einfach und nicht groß besonders. In ihrer Vergangenheit hatte sich es nie so entwickelt, dass sie sich selbst träumen könnten, wie sie eine wunderschöne Prinzessin sein konnte oder einen Traumprinzen bekommen würde. Im Gegenteil, sie wünschte sich ein ganz normales Leben und das schon ein wenig anders, als ihr Leben heutzutage war. Sie lebte seit ihrer Geburt in einer Adoptivfamilie, die recht arm war und nicht wirklich viel verdiente, aber sie fühlte sich dort wohl, wo sie war. Natürlich gab es mal hier und mal da ein paar Geldprobleme, doch es störte Aerya nie, den sie fand sich damit ab und versuchte steht's das Beste aus eigener Kraft für ihre Familie, um das Leben zu verbessern. Zusätzlich kümmerte es sie eher wenig, wo ihre damaligen Eltern heutzutage waren, sie wusste nicht viel über sie, nur dass sie ihr ein dickes Märchenbuch in das Waisenhaus mitgaben. Dieses Märchenbuch war von klein auf das Lieblingsbuch der jungen Dame, auch wenn sie niemals die Protagonisten hinter eiferte, wie es ihre kleine Schwester tat. Die passende Location hätten sie dabei sogar fast vor ihrer Haustür, den sie lebten in Wales sehr nah der Grenze Richtung England. Es gab hier somit auch ein paar Schlösser und nach Erzählungen sollten hier sogar einige Märchen entstanden sein, aber sie kümmerte sich selten darum. Das Aerya jeden Abend ihrer Schwester vorlas war eine Tradition, die sie jederzeit gerne tat. Jedoch hatte sie am heutigen Abend das erste Mal aus ihrem schweren Märchenbuch vorgelesen, weil sie keine Ahnung hatte, was sie ihrer kleinen Schwester sonst vorlesen sollte. Unter anderem wusste Aerya, dass ihre Schwester extrem gerne Märchen mochte und da bot sich ihr dickes Märchenbuch einfach nur gut genug an. Dieses Vorlesen war jedoch inzwischen schon knapp eine Stunde her und Aerya hockte inzwischen in ihren kleinen, aber liebevoll gestalteten Zimmer, dass sie jedoch wie ihren Lebenstil einfach nur schlicht gehalten ließ. Es war sowieso nicht mehr möglich von das Geld, was ihrer Familie pro Monat zur Verfügung hatte, aber sie störte sich wirklich nicht drum und sie konnte ganz entspannt drüber lachen und darüber stehen. Ihr kuscheliges Bett war jedoch ihr Heiligtum, sie liebte das Träumen, auch wenn es alltägliche Träume waren und demnach keine Wunschträume, die sie immer gerne haben wollte. Nein, sie bevorzugte sogar die alltäglichen Träume, die ihr Leben immer wieder in Erinnerung zogen und somit ihr die Nacht verschönerten. Ein leichtes Rascheln der Bettdecke konnte man jedoch vernehmen, als Aerya sich die Decke über den Körper zog und sich richtig bequem in das Bett einkuschelte. Schnell und ohne eine wirkliche Mimik schloss Aerya auch die Augen und verlor sich in die Nacht. Neben ihr auf den Nachttisch lag jedoch ihr Märchenbuch, was sonst Platz unter das Bett in einer verschlossenen Kiste hatte. Verloren in der Nacht bemerkte sie somit auch nicht, wie sich alles um sie herum veränderte. Glitzernde Kristalle zogen sich um sie herum und das Buch schloss sie in einen wunderbaren Glitzer, der sich dennoch schnell dunkler färbte und von Sekunde zu Sekunde mehr, ehe es Aerya komplett umschlossen hatte und zurück in das Buch kehrte. Schwarze Wolken, schwarze Umgebung. Silhouetten um Aerya zeigten mit dem Finger genau auf sie, auch wenn sie zu diesen Zeitpunkt noch auf den Boden lag und sie langsam aber sicher ihre Augen öffnete, als jedoch laut nach ihren Namen rief. Sie befand sich selbst in einem prachtvollen Kleid wieder, was überhaupt nicht zu ihren Haaren passte. Das Kleid glitzerte und funkelte, auch wenn in der kompletten Umgebung von Aerya Finsternis herrschte. Langsam setzte sie sich auf und starrte auf die Silhouetten, die neben Märchenfiguren auch die Umgebung ein wenig darstellte. Die Wälder, die Dörfer und in der fernen Weiten sogar ein großes Schloss. Einer der Silhouetten trat auf ihr zu, streckte die Hand zu ihrem Kinn aus und hob dieses leicht an. Es flossen dabei Worte, die direkt an Aerya gerichtet waren und dabei direkt und befehlend klangen. „Neue Prinzessin der Finsternis...", hörte sie der merkwürdigen Silhouette sprechen. „Du bist nun an der Reihe, die Prinzessin der finsteren Märchen zu werden. Jede Rettung der Märchenfiguren ist nutzlos. Eigene Flucht ehren wir nicht und du schaffst dies auch nicht. Regiere ehrenvoll und füge dich dem Volk..." Die letzten Worte gingen wie ein kalten Schauder durch den Körper von Aerya und ehe sie selbst ihren Mund öffnete, verflog sie mit den Kristallen wieder in einen dunklen Korridor. Es wirkte wie ein langer offener Tunnel und es wirkte für die junge Dame viel mehr wie ein gruseliger Alptraum. Doch egal wie oft sie sich kniff, sie musste dort durch. Ein anderer Weg außer nach vorne zu gehen gab es nicht und sie merkte schnell, wie sich eine ganze Märchenwelt um sie aufbaute, ehe sie den Sonnenschein ins Gesicht bekam und sich in einen eher helleren Wald wiederfand... Es war KEIN Mal... Kapitel 1: Vekehrte Welt...? ---------------------------- Mit ein mulmiges Gefühl schlich die junge Dame durch ein dunklen und leeren Gang. An den Seiten gab es nichts, woran sie sich festhalten konnte, einzig und allein am Ende dieses Ganges erschien etwas weißlich, als wäre es das Tor zum Jenseits. Die Angst zu sterben hielt sich groß in den Gedanken und dennoch gab es keinen anderen Weg als dieses Licht. Hinter ihr gab es nur einem leeren Gang ohne ein Ende und statt diesen fortzuführen, war ihr das Licht lieber vertrauter, weshalb sie sich immer mehr in diese Richtung begab. Aerya befand sich aber dann schneller als gedacht in diesen einen hellen Wald, der eigentlich auf den ersten Blick friedlich und ruhig sich zeigte. Es zwitscherte kein Vogel. Es wehte kein Wind. Nun war einfach nur pure Stille. Mit kleinen Schritten tastete sich Aerya vor und schaute sich ein wenig um. Als jedoch ein kleines Rascheln hörbar wurde, drehte sie sich um und sah schlagartig in die Augen einer jungen Frau, die wahrscheinlich nur wenige Jahre älter war, als sie es selbst war. Kurz hielt sich Aerya die Hand an die Brust und räusperte sich ein wenig, um dann schließlich der anderen Frau ein herzerwärmendes Lächeln zu schenken, was jedoch nur mit einem düsteren Blick erwidert wurde. Ein kurzer Schauer trat über ihrer Haut und Aerya ging langsam einen kleinen Schritt zurück, um dann jedoch ihre Stimme zu erheben: „Tut mir leid... aber wo befinde ich mich hier bitte?“ In ihren Sinn kam auf den ersten Moment nicht sich Vorzustellen oder gar die Andere zu begrüßen, eher die Situation an sich fand Aerya in diesen Moment viel angebrachter. Mit den kleinen Schauder, der jedoch die andere Frau erschuf, traute sich Aerya aber auch nicht ihr Nahe zu kommen, auch wenn der Blick der Frau gegenüber sich wieder neutralisierte. „Wo du dich befindest?“, fragte die Frau mit einer Gegenfrage und lachte ein wenig auf. „Wie unhöflich von dir... gehört es sich nicht eigentlich sich vorzustellen? Meine Sitten jedenfalls stellen dies viel mehr als anderes vor.“ Die Stimme erklang kalt, düster und dennoch entwickelte sie sich eher in das freundliche Dasein, dass die andere gerade plötzlich anfing auszustrahlen. Ganz so wohlfühlte sich Aerya jedenfalls nicht und blieb deshalb auf der Hut. Doch ehe Aerya sich zu Wort melden konnte, trat die andere Frau auf sie zu und hielt ihr eine Hand hin. Mit einem kleinen Zögern griff Aerya danach und stockte dann, als ihre Hand sofort festgehalten wurde, jedoch dabei geschüttelt wurde. „Mich nennt man Aschenputtel. Ich lebe mit meiner Familie hier in der Nähe.“ Ihre Hand wanderte in einer Richtung, in der sie zeigte und sah dann auf Aerya. „Komm mit, das Dorf erwartet bereits eine junge Dame wie dich... du heißt doch Aerya, richtig?“ Das zwielichtige Lächeln von Aschenputtel verwirrte auf den ersten Blick Aerya völlig, aber eher, dass sie ihren Namen kannte, warf Aerya aus der Bahn. Der Schauder auf ihrer Haut verstärkte sich nur und von ihren Lippen kam kein einziger Tonfall, nur ein Nicken brachte sie für die andere hervor. Es war in diesen Moment alles ein wenig unrealistisch und für den ersten Moment konnte sie diese ganze Situation an sich nicht als echt verkaufen. So folgte Aerya das Mädchen, was sich Aschenputtel nannte und sah sich dabei um. Ihre Umgebung war nach einiger Zeit aus einer Waldlandschaft zu einem großen Feld mit viel beackerten Bereichen geworden. Etwas verblüfft, wie groß die Acker waren, bemerkte sie nicht ansatzweise, wie Aschenputtel auf ein Haus zu ging, was etwas abseits gelegen war von das Dorf, was sich eigentlich hier in der Nähe befand. Dieses Dorf hatte Aerya bemerkt, als sie sich ein wenig umgeschaut hatte, auch wenn es noch etwas in der Ferne war und somit ein kleiner Fußmarsch bis dahin wohl notwendig war. Weiterhin jedoch folgte sie den hübschen Mädchen vor sich, dass jedoch ein wenig anfing zu lachen, als sie stehen blieb und Aerya fast in sie hinein gelaufen war. „Huh...“ gab Aerya leicht von sich und blickte die Dame vor sich an, die sich mit einem sehr gefälschten Lächeln zu ihr umgedreht hatte. „Hier lebe ich“ hörte sie aus ihren Lippen flöten und blickte mit einem leichten Blinzeln die andere an. „Es ist... hübsch, gebe ich zu.“ Aerya blickte sich etwas um und fand es eigentlich nicht mal Ansatzweise so hübsch, wie ihr eigenes Haus, was selbst nicht mal soviel wert war. Wahrscheinlich war dieses Feld und das Haus vor ihrer Nase mehr wert sogar als ihre Bruchbude zuhause. Etwas abgelenkt von den Gedanken hatte aber Aerya auch nicht mitbekommen, dass Aschenputtel etwas an ihren eher viel zu modernen Klamotten rupfte und genervt ein Seufzen von sich gab. „Mit diesem Fummel kannst du hier nicht herumlaufen. Komm mit, ich leihe dir etwas von mir.“ Es wirkte in diesen Moment so, als wäre es eine gutgemeinte Geste, doch irgendwie konnte Aerya nicht gerade dies als gut gemeinte Geste sehen. „Wenn du so nett wärst“ gab Aerya mit ein Lächeln von sich, doch eher nett wurde sie nicht daraufhin mit gezerrt. Etwas unsanft musste sie somit ertragen, wie Aschenputtel sie mitzog und sofort mit einem Lumpen an Kleid beworfen. Ohne ein Wort stand die eigentlich so schöne Dame gerade mit einem extrem genervten und gestressten Blick vor ihr. Ihre Arme waren verschränkt und sie wirkte auf einmal so in Hetze. „Zieh dich um, wir haben keine Zeit mehr für Trödeleien.“ Aerya nickte ihr zu und wand sich lieber schnell ab. Ohne ein Wort zu sagen, zog sich Aerya ganz schnell um und begutachtete sich selbst ohne Spiegel. Das Kleid war jetzt nicht wirklich ihr Geschmack, aber sie wollte jetzt auch nicht unhöflich sein. Aber viel Zeit sich selbst zu begutachten hatte Aerya auch nicht, den ehe sie sich schon zu Aschenputtel drehen konnte, wurde ihr Handgelenk gegriffen und sie wurde schon ohne eine Bemerkung mitgezogen. Ab in den Keller und somit in die Küche des Hauses. „Wir müssen heute noch die Küche putzen, den Kamin auffüllen, den Garten bewässern, die Vögel füttern und zu guter Letzt kochen“ hörte Aerya Aschenputtel sagen und spricht selbst daraufhin nur: „Geht in Ordnung.“ Für den Moment war aber es schon etwas zu viel für Aerya, den nicht mal wenige Minuten im Keller des Hauses angekommen, drückte Aschenputtel ihr schon ein Holzeimer in die Hand und zeigte auf die Tür. „Dahin geht’s in den Garten. Gehe zum Brunnen und hole Wasser. Beeile dich aber.“ Ohne eine Bitte oder einen freundlichen Ton wurde ihr einfach hier Sachen befohlen, die Aerya niemals aus Aschenputtels Mund erwartet hätte. Es war in diesen Moment verwirrend und merkwürdig, da die Situation an sich wirklich eskalierte und verwirrender als den je sich anfühlte. Es war wie verdreht. Aber da Aerya keinen Ärger sich einholen wollte, machte sie sofort das, was man ihr gesagt hatte und trat erst einmal in den Garten dieses Hauses. Ihre Füße bewegten sich in diesen Moment mit federleichten Schritten in Richtung des Brunnens. „Aerya, was erlebst du nur hier“ ertönte jedoch auf den Weg eine Stimme und in diesen Moment hielt sie ihre Schritte ein. „Wer bist du?“, fragte Aerya und schaute sich um, aber so, dass ihre Bewegungen langsam und unauffällig waren. „Ich darf es dir nicht sagen, aber du siehst hier das Reich des Märchens Aschenputtels...“ Aerya lachte leicht auf und schüttelte den Kopf... „Niemals ist das Aschenputtel. Ja, die Umgebung, die Story und alles drum und dran, aber sie selbst benimmt sich nicht wie sie selbst.“ sprach diese unheimliche Stimme hervor. „Das liegt daran, dass Aschenputtel hier nicht Aschenputtel ist.“ Aerya schloss leicht die Augen und lauschte der Stimme ein wenig dabei. „Nicht Aschenputtel ist? Wer ist sie dann? Ein Alien?“ „Nicht! Du findest das Geheimnis schon heraus, nur warte ab.“ Mit leicht verwirrten Blick jedoch sah man sofort, dass Aerya in den Moment irritiert war. „Geheimnis? Bitte, was meinst du damit?“ fragte sie laut und neugierig doch... Ab diesen Moment kam keine Antwort mehr. Aerya schaute sich schlagartig und mit schnellen Bewegungen um, doch ein Rufen ihres Namens ließ sie hervorgucken. Ein wenig Starr, aber mit ein Nicken, begab sich Aerya zum Brunnen und füllte ihren Eimer auf, ehe sie den Eimer am Henkel zurück zum Haus trug. In ihren Kopf jedoch ließ diese Stimme nicht sie in Ruh. Sie dachte drüber nach, was sie gesagt hatte und was es zu bedeuten hatte. Es war hier das Märchen, aber nicht das Märchen selbst. Ebenso der Gedanke an die Situation, die sie schon erlebt hatte, sie sei die Prinzessin der Finsternis. Alles ist doch nicht wahr oder doch? In Aerya's Gedanken löste alles nur Verwirrung aus und so betrat sie auch das Haus wieder. Sie müsste herausfinden, was hier falsch läuft und warum Aschenputtel nicht Aschenputtel ist. Ob es dort vielleicht mehr als ein Geheimnis gibt? Aerya würde es herausfinden, auch wenn sie erst einmal herausfinden muss, was genau hier eigentlich falsch lief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)