Das letzte Kind des Lichts von SaigonoHikari (Und ihr Weg in die Finsternis.) ================================================================================ Kapitel 2: Das Feuer in dir --------------------------- Für eine kurze Zeit herrschte Stille. Kein Windhauch und kein Gedanke der sich regte. Akarias ganze Konzentration lag auf dem Jutsu und sie leitete fast ihr gesamtes restliches Chakra hinein. Oft hatte sie die Kunst nicht angewandt und konnte auch nur schätzen, wie viel Chakra sie für eine bestimmte Entfernung brauchte. Schweiß perlte von ihrem Gesicht, als sich langsam eine Kälte bemerkbar machte und sie ihre Augen öffnete. Um sie herum zogen Farben und bis zur Unkenntlichkeit verzogene Schatten vorbei. Es schien fast, als würden die Schatten versuchen mit ihr mitzuhalten, sie einzuholen und näher zu kommen! Doch bevor sie sich darüber Gedanken machen konnte, zuckten Blitze vor ihr auf und kündeten von dem Ende ihrer beklemmenden Reise. Ein Fenster tat sich, in mitten dem Gewimmel aus Farben und Formen, auf und ließ sie auf einen wolkenverhangenen Himmel schauen. Das Fenster vergrößerte sich und Akaria stand plötzlich auf einem schneebedeckten Hügel. Kalter Wind peitschte ihr entgegen und Schneeflocken verfingen sich in ihrem blutbefleckten Haar. Zögernd sah sie sich um. Wo war sie nur gelandet? Nie hatte sie vorgehabt, so weit in den Norden zu springen! Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und versank promt, bis unters Knie, im Schnee. "So eine verdammte Scheiße!" fluchte sie laut. Rennen konnte sie so nicht! Sie umschlang ihren Oberkörper und begann ihre Arme zu reiben, die Kälte kroch ihr langsam in die Glieder. Immerhin standen überall vereinzelte Bäume, über die sie sich fortbewegen konnte. Durch das Schneegestöber hindurch erkannte sie in der Ferne ein Gebirge und machte sich sofort auf, um dort in einer Höhle Schutz zu finden. Das leise Knistern des Feuers ließ Akaria ruhiger werden. Sie musste lange suchen, um einen geeigneten Platz zu finden und hatte am ganzen Leib gezittert, als sie mit ihrem Feuerversteck den Haufen aus Zweigen und Ästen anzündete. Ihre tauben Hände hielt sie an das wärmende Feuer und ihr Blick blieb an den zwei Wakizashis hängen, die neben ihr auf dem Boden lagen. Noch immer klebte Blut an den Klingen. Das Zeugnis ihrer tat! Der tanzende Feuerschein ließ das Blut wabern und wieder einmal verspürte sie die Übelkeit. Ihre eigene Familie, von ihr und Itachi, einfach ausgelöscht! Und zum ersten mal, seit langer Zeit, erlaubte sie sich einen Moment der Schwäche und heiße Tränen stahlen sich über ihr kaltes Gesicht. Ein ohrenbetäubender Lärm ließ sie aus ihrem Schlummer hochfahren! Reflexartig griff sie ihre Wakizashis und verharrte. Wieder dröhnte und donnerte es vor ihrem Unterschlupf und sie spürte, wie der Boder unter ihren Füßen bebte! Ein Felsschlag? Schoss es ihr durch den Kopf und rannte, noch bevor Schutt und Geröll den Ausgang versperrten, aus der Höhle. Sie wirbelte herum und was sich ihr bot, lag jenseits ihrer Vorstellungskraft! Drachen! Kreaturen, größer wie alles was sie jemals zu Gesicht bekommen hatte, umkreisten sich in einer Geschwindigkeit, die man ihnen nicht zugetraut hätte! Sie stiegen hoch empor, krallten sich ineinander fest und stürzten wieder in die Tiefe. Sie sah die zwei kämpfenden Wesen hinter einer Bergkette verschwinden und hörte erneut den donnernden Aufschlag und das dröhnende Schreien! Wieder erzitterte das Gebirge und sie erblickte einen der zwei Drachen, wie er sich auf die Bergkette zog und unter ihm lösten sich Schnee und Gestein und suchten sich, in immer größer werdenden Massen, ihren weg in die Tiefe. Sein massiger Körper war von dunklen Schuppen überzogen, die von sich aus zu schimmern schienen. Unfähig sich zu bewegen, oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, starrte Akaria auf das Ungetüm. Dieser jedoch, hatte seine ganze Aufmerksamkeit seinem Gegner zugewandt, der noch immer am Boden des Tals lag und sich schwerfällig erhob. Er musste wieder aufstehen, weiter Kämpfen! Er musste über dieses Primitive Wesen obsiegen! Würde er verlieren, wäre sein Reich und all seine Untertanen, dem Untergang geweiht! Er hob den Kopf und sah, wie der Hals des Dunklen zu glühen begann. Drachenodem! Er war zu langsam! Dem konnte er nicht mehr entgegenwirken... Die Hitzewelle traf Akaria unvorbereitet und schockiert riss sie die Arme zum Schutz, vor ihr Gesicht. Als würden tausende kleine Nägel auf sie einstechen, prickelte ihre Haut und sie musste mehrmals blinzeln, um die Tränen zu vertreiben. Ein schlagen von Schwingen ließ sie die Arme senken und sofort wehten ihr Schnee und Staub entgegen. Der dunkle Drache erhob sich mit mächtigen Flügelschlägen und kreiste sogleich am Zenit. Sein Brüllen erfüllte die Nacht, während er immer höher stieg und bald zwischen den Wolken verschwand. Eine erdrückende Stille trat ein, die nicht mal der Wind zu durchbrechen vermochte. Akaria bemerkte erst wie sie sich bewegte, als sie fast, in wenigen Sprüngen, die Spitzen der Bergkette erreichte, die sich in merkwürdige Formationen neigte. Die Hitze des Feuers, kam es ihr langsam in den Sinn, es hatte das Gestein einfach geschmolzen! Noch immer zogen Schwaden empor und nahmen ihr die Sicht auf das Tal. Sie stieg weiter herab, ohne zu wissen was sie antrieb und der Gestank von verbranntem Fleisch stieg ihr in die Nase. Als sich der Dunst verflüchtigte, hielt sie vor schreck die Luft an! Vor ihr lag ein Wesen, das selbst im sterben, einem vor Ehrfurcht die Knie weich werden ließ. Die verkohlten Schuppen dieses Drachen, glänzten noch immer in einem hellen Goldton und, im Gegensatz zu dem anderen, verspürte sie keine Angst bei seinem anblick. Vorsichtig umrundete sie die riesige Kreatur und gelangte bald zu ihrem mächtigen Schädel. Deutlich vernahm sie den rasselnden Atem und beobachtete, wie sich die Nüstern hoben und senkten. "Ich habe mich also nicht geirrt!" erfüllte ein Grollen ihren Kopf! Akaria schrie auf und stolperte ein paar Schritte zurück. "WAS ZUM?" kreischte sie, als sie in das geöffnete Auge starrte, welches ebenfalls golden schimmerte. Die Intelligenz, die aus ihm sprach, erinnerte sie an einen vertrauten Geist, den mach ein Shinobi zu rufen vermochte. Doch noch immer wollte die Angst keinen Einzug halten. "Ich spürte dich, als ich mit Malgorran rang." grollte es erneut in ihrem Kopf, diesmal etwas sanfter. "Du...?" begann Akaria und brach wieder ab. So viele Fragen kreisten in ihren Gedanken! Wie konnte er mit ihr kommunizieren? Er bewegte ja nicht mal das Maul! Drachen wahren doch immer nur Fabelwesen, wieso stand sie nun vor einem? Und wieso... "So viele Fragen, und so wenig Zeit sie zu beantworten." "Du liest meine Gedanken?" sie schrak bei ihren eigenen Worten zusammen und die Bilder des Massakers krochen aus ihrem Unterbewusstsein empor!  "Wie ich mit meinen zu dir spreche, sprichst du mit den deinen zu mir." "Siehst du sie alle?" es war mehr ein Japsen als eine Frage, doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: "Nein. Nur die, die du mir offenbarst. Die an deine Familie und die deiner Gräueltaten! Doch bedenke, es diente für ein höheres Wohl. Du hast dein eigenes untergeordnet und somit viele Seelen errettet! Ich jedoch Sterbe, besiegt durch niedere Instinkte und so werden es mir noch viele gleichtun!" Stille. Der Drache hatte seinen Blick abgewandt und schaute nun hoch in den grauen Himmel. Tiefe trauer und das Gefühl des Versagens legte sich über Akaria und wieder hörte sie ihn in ihr sprechen: "Du hast ein gutes Herz, mein Kind. In dir brennt ein Feuer, dass nur wenige ihr eigen nennen können. Meines wird bald erkalten. Wenn ich gegangen bin, möchte ich dich um etwas bitten." "Wenn ich dem gewachsen bin, will ich es versuchen!" flüsterte sie, wohl wissend, dass er es trotz allem vernahm. "Nimm meinen Karfunkel an dich! Nimm ihn und schütze ihn vor Malgorran! Schütze mein Volk!" Noch während er sprach wurde seine Stimme schwächer und ein glitzern erfüllte die Luft um ihn und Akaria. Sie riss schockiert die Augen auf! "DAS KANNST DU NICHT VERLANGEN!" schrie sie dem glühenden Drachen entgegen, der sich langsam aufzulösen schien. "WIE SOLL ICH DEIN VOLK SCHÜTZEN?? ICH KANN DEM MONSTRUM DOCH NICHT ENTGEGEN TRETEN!?" "... nimm den Karfunkel... nimm ihn..." echote es in ihr wieder, dann war er fort. Lautlos trugen die Winde den glänzenden Staub aus dem Tal, weit über das Gebirge hinaus und ließen Akaria allein zurück. "UND WAS IST EIN KARFUNKEL??" schrie diese weiter in die stille der Nacht. Wut kochte in ihr hoch! Was dachte der sich eigentlich? "Zum Henker mir DIR und deiner EHRLOSEN MUTTER!!" brüllte sie ungehalten und es schallte mehrstimmig von den Bergwänden wieder. Ihr Zorn erfüllte sie gänzlich und diesem ließ sie, durch einen langgezogenen Schrei, Luft!   Erschöpft durch die ganzen Ereignisse, ließ sie sich auf die Knie sinken. Noch immer strahlte der Boden eine unangenehme Hitze aus, die sie schon eine ganze Weile ins schwitzen brachte. Sie musste hier weg! Nicht auszudenken, wenn der Dunkle, also Malgorran, wieder käme! Als sie sich erhob, weckte ein leichter schein ihre Aufmerksamkeit. Langsam trat sie darauf zu und sie erkannte dort, wo der Kopf des Goldenen lag bevor er sich in Wohlgefallen auflöste, einen weißen Stein, nicht größer wie eine Murmel. Vorsichtig hob sie diesen auf und erkannte im inneren des Steines, viele goldene Fäden, die sich um sich selbst zu winden schienen. Von dem Eigenleben das Steines fasziniert, bemerkte sie zunächst nicht, wie er an Leuchtkraft gewann und erst, als er blendend hell aufleuchtete, wollte sie den Blick abwenden, doch ohne erfolg! Die goldenen Fäden brannten sich in ihr Blickfeld und als sie glaubte sie müsse erblinden, umfing sie gähnende Leere. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)