But, you see - it's not me, it's not my destiny von -_Moony_- (Alexis Blake (OC) x Daryl Dixon) ================================================================================ Prolog: -------- Es war eine eher ungewöhnliche Situation, in der ich ihn kennen gelernt hatte. Mein Vater hatte mal wieder eine seiner Gala-Veranstaltungen gegeben und die halbe Nachbarschaft eingeladen. Als seine Tochter war es meine Pflicht, die perfekte junge Frau zu mimen. Doch an diesem Tag hatte ich noch keine Ahnung, dass diese Gala auch einen anderen Zweck erfüllen sollte. Eine solch kranke Idee konnte nur mein Vater haben – eine Brautschau. Viel zu spät war mir aufgefallen, dass die Mehrheit der Gäste junge Männer im meinem Alter waren. Ach… da fällt mir ein. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Alexis Blake, zu Beginn dieser Geschichte – also im sogenannten Prolog – bin ich 16 Jahre jung. Also im perfekten Rebellionsalter – ein Teenager halt. Ich bin die Tochter von Matthew Blake – dem wohl mächtigsten Mannes in Atlanta und seiner Frau Lilian Blake. Meine Mutter ist sowas wie eine It-Lady - eine Frau der Gesellschaft. Ich habe auch einen Zwillingsbruder, sein Name ist Derek und er ist wohl die einzige Person, der ich irgendwas in meinem Leben anvertrauen würde. Derek und ich sehen uns nicht nur ähnlich, wir sind auch im Verhalten beinahe identisch. Mal davon abgesehen, dass er vor knapp einem Jahr ausgerissen ist und die Welt erkunden wollte. Aber er war immer in meiner Nähe; soviel also dazu. Ich bin knapp 1,64 m groß, recht schlang gebaut mit Kurven an den richtigen Flecken. Ich habe rückenlanges schwarzes Haar und eisblaue Augen. Ich weiß zwar bis heute nicht warum, aber mein Vater hasst diese Augenfarbe und auch meine Mutter scheint nicht besonders stolz darauf zu sein. Lange habe ich mich gefragt woran das lag, aber mit voranschreitenden Alter erkannte ich den Grund: Weder Vater noch Mutter hatten diese Augenfarbe, was wiederrum bedeuten würde dass ich diese Augen von irgendwem anderen geerbt haben musste. Es gab mehrere Möglichkeiten: Entweder von meinen Großeltern oder von einem anderen Vater. Doch das zu hinterfragen stand mir nicht zu. Aber nun zurück zum eigentlichen geschehen… Hier stand ich also, in einem dunkelblauen Cocktailkleid mit einem wellenhaften Saum, der etwas durchsichtig über dem Unterkleid lag sowie dazu passende, extra lange, dunkelblaue Satinhandschuhe. Schmuck lag mir nicht so, weshalb ich diesen einfach weggelassen hatte. Ein schweres Seufzen entwich mir ehe ich den nächsten „Kandidaten“ begrüßte und Smalltalk mit ihm führte. Doch in jenem Moment glitt mein Blick an diesem jungen Mann vorbei und ich erblickte zum aller ersten Mal den Mann, den ich wohl niemals vergessen würde. Wenn ich so zurückdenke musste er Mitte Zwanzig gewesen sein. Er war gut gebaut, groß und muskulös, Seine Haare waren zwar kurz, aber sie wirkten eher, als hätte er sie sich selbst geschnitten. Doch was mich am meisten an ihm faszinierte waren diese blauen Augen. Sie waren weder hell noch dunkel aber in ihnen lag etwas, das mir sehr vertraut war. Schweigend hab er auf den jungen Mann – der sich als Jeffrey vorgestellt hatte – und mich zu, anschließend hielt er uns das Tablett mit den Getränken entgegen. Er schwieg, hielt seinen Blick auf mich fixiert, sowie ich meinen auf ihn fixiert ließ. Ich nahm ein Glas Sekt und nickte ihm zu. „Danke“, kam es ruhig von meinen Lippen, er nickte nur, sah mich weiter an. „Hey…solltest du nicht Leute bedienen? Hör auf sie so anzustarren“, kam es von Jeffrey, welcher sich vor dem jungen Mann aufbaute. Doch dieser wirkte nicht wirklich beeindruckt, sondern eher genervt. Ohne etwas zu erwidern wandte er sich ab, verschwand wieder in der Menschenmenge. Nur zaghaft wandte ich mich wieder meinem Gesprächspartner zu, doch meine Augen suchten die Umgebung immer wieder nach dem fremden Mann ab. Noch nie hatte jemand so sehr mein Interesse geweckt wie er. Klar hatte ich mich immer wieder ein wenig verliebt, aber diese „Verliebtheiten“ hatten nie lange angehalten. Viele dachten von mir ich wäre ein verwöhntes kleines Gör, das sich alles von „Daddy“ finanzieren ließ. Doch sie sollten sich irren, denn ich sehnte mich nach nichts mehr als diesem goldenen Käfig endlich entkommen zu können. Der Abend verließ wie es sich Vater erwartet hatte, die Menschen waren zufrieden gegangen und es hatten sich ein paar Männer bei ihm gemeldet, die mich genauer kennen lernen wollten. Doch er fand dennoch etwas, dass ihm an meinem heutigem Verhalten gestört hatte – meine Interesse an dem Fremden. Ein Fehlverhalten blieb bei ihm nie ungesühnt. Genauere Details dazu möchte ich euch vorerst ersparen. Aber eines verrate ich euch gerne: Die Satinhandschuhe waren nicht nur da um hübsch aus zu sehen, sondern auch Matthews grausames Verhalten seiner Tochter gegenüber zu verstecken. Nachdem er sich von meinem Zimmer zurückgezogen hatte, hatte ich mich schweigend auf mein Bett gesetzt, Rötungen zierten meine Unterarme, die ältere – beinahe verblasste – blaue Flecken übertönten. Mein Blick wanderte zum Fenster, wie schon sooft zog mich die Sehnsucht hier zu entkommen an sich. Mein Körper erhob sich schon fast automatisch ehe ich auf das Fenster zuging und aus diesem hinausblickte. Ich könnte einfach den Efeu hinunterklettern, weglaufen und nie wieder zurückkehren. Aber wohin? Ich wusste nicht wo Derek war, damit ich zu ihm ging. Und er wäre bestimmt nicht erfreut, dass ich weggelaufen wäre ohne ihm was zu sagen. Ehrlich gesagt habe ich Derek nie verraten, dass unser Vater Hand an mich legte, ich wusste wie Derek darauf reagiert hätte und ich wollte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich war fast gänzlich in meinen Gedanken versunken, als mir eine Person am Rande des Grundstückes auffiel. Ich zog meine Augenbrauen und kniff die Augen zusammen um mehr zu erkennen. War das…? Ich stutzte. War das der junge Mann von heute? Der Mann, der uns bedient hatte? Aber was machte er noch hier? Ich konnte nicht genau erkennen was er da tat, aber es wirkte als hätte er etwas in der Hand. Zählte er etwas? Vielleicht das Geld, das er für heute erhalten hatte? Die Neugier zerriss mich fast, aber nicht was er in den Händen hielt, sondern was er noch hier trieb. Wenn er in diese Richtung weiter gehen würde, würde er nur in den benachbarten Wald kommen. Die Stadt war in einer ganz anderen Richtung. Kurz blickte ich über meine Schulter, schob das Fenster in die Höhe und kletterte dann aus diesem. Noch immer hatte ich das Kleid von heute Abend an, aber immerhin hatte ich mich von diesen unbequemen Highheels befreit. Als wäre es perfekt geplant kletterte ich den Efeu hinunter, doch unerwartet rutschte ich ab die Ranke des Efeus scheuerte mir die Handinnenflächen auf und unsanft landete ich im Gebüsch unterhalb meines Fenster. Ein Fluchen huschte mir über die Lippen und ich rieb mir den schmerzenden Hintern. Was für ein Scheiß… ich hatte doch echt gedacht, dass mich diese Efeuranken aushalten würden. Dummer Fehler, ganz dummer Fehler… Aber immerhin schien niemand meinen Ausbruch bemerkt zu haben. Ich zwang mich rasch auf die Beine zurück und blickte in die Richtung in der ich den Fremden zuvor noch gesehen hatte – doch er war weg. Unbewusst biss ich mir auf die Unterlippe, ehe ich meinen Weg vorsetzte und auf den Wald zusteuerte. Vielleicht hätte ich mir eine andere Tageszeig aussuchen sollen um in diesen Wald zu gehen. Entsprechend der fortgeschrittenen Nacht war es dunkel und man konnte sich kaum orientieren. Möglicherweise war dies auch der Grund dafür, dass ich irgendwann die Orientierung gänzlich verloren und keine Ahnung mehr hatte wo ich hier eigentlich war. Unruhig tippte ich mit meinen Fingern gegen meinen Oberschenkel. Ich konnte das Knacksen von Holz hinter mir hören, vielleicht ein Ast? Rasch drehte ich mich um. Gab es vielleicht Bären in diesem Wald? Oder Wölfe? Vielleicht hätte ich mir darüber auch früher Gedanken machen sollen? „Was hast du hier zu suchen?“ Erschrocken wirbelte ich umher, sah mich suchend in der Dunkelheit um – konnte dann die Silhouette eines Mannes zwischen zwei Bäumen erkennen. „Ich…also…“ „Ein kleines Mädchen wie du sollte hier im Wald nicht herumstreuen. Du könntest dich verlaufen…“ „Ich hab mich nicht verlaufen!“ Noch ehe ich über seine Worte nachdenken konnte, hatte ich geantwortet. Mensch, sein Sarkasmus war doch nicht zu überhören gewesen. Er wusste, dass ich mich verlaufen hatte. Vermutlich hatte ich eben mehr als hilflos ausgesehen. „Hmhm…schon klar. Was suchst du hier? Solltest du nicht zu Hause in deinem Bett liegen?“ Ich biss nun die Zähne zusammen, was hatte mich geritten hierher zu kommen? Was bildete er sich eigentlich ein? ER konnte mich doch nicht einfach so behandeln! „Alexis richtig?“ Ich sah ihn verwundert an, „du kennst meinen Namen?“ „Wer kennt den nicht? Also was machst du-“ „ich bin weggelaufen.“ Nun war er es, der mich verwundert ansah. Und in jenem Moment bemerkte ich, wie sein Blick über meinen Körper wanderte und an meinen Armen hingen blieb. Doch er sagte nichts dazu, wandte sich stattdessen ab. „Komm ich weiß wo du heute pennen kannst, wenn dir diese „Weglaufsache“ so wichtig ist.“ Im ersten Moment blieb ich stehen. Wenn ich etwas gelernt hatte, dann dass man fremden Menschen nicht blind vertrauen sollte. Andererseits… Ich sah kurz hinter mich – unwissend ob das die korrekte Richtung war. Ich wollte weg von zu Hause und wenn er es gewollt hätte, hätte er mich im Dunkeln einfach überfallen können. Ich sah in die Richtung, in die er eben verschwunden war. Doch er war weg. „H-Hey! Warte…!“, schnell eilte ich ihm hinterher, blickte mich dann suchend um. Wo war er hin? Verdammt wie schnell war der Kerl. „Ähm…Hallo?“ „Links von dir Prinzessin.“ Ich wandte mich nach links, zog nun einen Schmollmund. „Nenn mich nicht Prinzessin…“, gab ich mit einem Schmollmund von mir, folgte ihm anschließend. Wir waren einige Meter gegangen, ich hatte meine Arme hinter meinem Rücken verschränkt und linste neugierig zu ihm auf. Sein Blick war streng und stur nach vorne gerichtet. „Du kennst meinen Namen, aber wie ist deiner?“, erkundigte ich mich, woraufhin er mir nur einen kurzen Blick zuwarf. „Daryl. Daryl Dixon.“ Ich denke ihr hattet es bereits erahnt, diese Begegnung sollte sich als glücklicher Umstand erweisen. Auch wenn Daryls Aussehen und sein Verhalten nicht sofort darauf schließen würde, war er ein recht netter Kerl. Schnell hatte ich mich mit ihm angefreundet und wissend, dass ich jederzeit auf ihn zählen konnte, kehrte ich auch nach Hause zurück. Wir hatten einen Deal: Ich sollte bis zu meinem 18. Lebensjahr dortbleiben, dann konnte ich mit ihm gehen, sofern ich das denn wollte. Aber wenn Daryl gewusst hätte, was mich in seine Arme getrieben hätte, hätte er mich nicht nach Hause geschickt. Denn noch wusste er nicht, dass es mein Vater war, der mir diese Wunden zugefügt hatte. Ich hatte ihn glauben lassen, dass es Unfälle gewesen waren – ob er mir das glaubte war natürlich eine andere Sache. Vater durfte von dieser Freundschaft natürlich nichts wissen, daher schlich ich mich meist Abends zu Daryl. Meine „Abgänge“ waren seitdem nicht mehr so schmerzhaft wie beim ersten Mal. Denn wenn ich ging, war er da um mich aufzufangen. Wir waren wieder einmal bei ihm zu Hause – einer kleinen aber feinen Jagdhütte. Er saß am Sofa, während ich mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte und einen Pfeil betrachtete. „Und du meinst wirklich, dass ich das lernen könnte?“ „Du bist nicht dumm, Lex und wenn ich glauben würde, dass du nicht lernen könntest mit Pfeil und Bogen umzugehen, dann hätte ich dir das nicht vorgeschlagen.“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm hoch, nickte dann ein wenig. „Das ist mal was ganz anderes.“ „Anders als eure albernen Veranstaltungen, mh?“, er grinste nun und ich konnte spüren wie seine Finger leicht über mein Knie strichen. Ich lachte kurz, „Hey das kitzelt…“, kicherte ich und senkte mein Knie sofort, „aber du hast recht, was ganz Anderes.“ Mit diesen Worten sprang ich nun auf, schnappte die Hand des Jägers und zog an dieser. „Komm…zeig mir wie es funktioniert…“, grinsend blickte ich dem Mann entgegen, sah zu ihm auf als er endlich aufstand und verließ mit ihm die Hütte. Die Zeiten mit ihm waren mir wirklich das liebste. Ich wusste nicht ob er ähnlich empfand wie ich, aber für mich war er nicht mehr nur ein Freund. Nein…ich empfand sehr viel mehr für ihn, als ich mir je zu träumen wagte. Doch kurz vor meinem 18. Geburtstag – dem Tag an dem sich mein Leben eigentlich hätte zum Besseren ändern sollte - ging alles schief und ich verlor die Liebe meines Lebens… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)